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Spritzpatrone mit Kanülenansatzstopfen Zum einmaligen Gebrauch bestimmte,
mit Hilfe von Spritzgestellen verwendbare Spritzpatronen besitzen üblicherweise
als vorderen Verschluß eine durch metallische Umbördelung befestigte Gummiplatte,
während das hintere Ende durch einen Stopfen aus Gummi oder Kunststoff verschlossen
ist. Derartige Spritzpatronen erfordern nach Einlage in das Spritzgestell zwecks
ärztlicher Handhabung eine im allgemeinen aus mehreren Teilen bestehende Kanülen
haltevorrichtung und Spezialkanülen mit doppelseitigem Anschliff. Die hierfür speziell
entwickelten Knopfkanülen durchbohren mit ihrem einen Ende die Gummiplatte des vorderen
Spritzpatronenverschlusses, um die Ausspritzung des Ampulleninhaltes zu ermöglichen.
während das andere Ende dieser Hohlnadel unter die Haut bzw. Schleimhaut des Patienten
eingestochen wird.
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Die Verwendung von Spritzpatronen aus starrwandigem Material, insbesondere
Glas, in Verbindung mit den in der Humanmedizin gebräuchlichen sogenannten Rekordkanülen
ist bisher noch nicht bekanntgeworden. Es stellte sich deshalb die Aufgabe, nach
einer Lösung zu suchen, die den vorderen Spritzpatronenverschluß in Verbindung mit
Rekordkanülen verwendungsfähig macht.
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Ferner sind verschiedene ohne Zuhilfenahme eines Spritzgestells verwendbare
elastische Spritzampullen bekannt, die einen starren Ampullenkopf haben, der durch
Abbrechen der geschlossenen Kopfspitze das Aufstecken der Kanüle ermöglicht. Hierbei
ist es nachteilig, daß für die Wandungen des Heilmittelbehälters ein flexibles Material
vorausgesetzt wird. z. B. Gummi oder Kunststoff, d. h. Stoffe, die bei der Lagerung
nicht wasserdampfdicht sind und sich gegenüber vielen Heilmitteln nicht indifferent
verhalten.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Spritzpatrone aus starrwandigem
Material, vorzugsweise Glas deren vorderer Verschlußstopfen erfindungsgemäß zu einem
Kanülenansatzstück ausgebildet ist. Es kann hierbei die starrwandige Spritzpatrone
absolut zylindrisch ausgebildet sein, wie in Abb. 1 dargestellt. Es kann auch, wie
in Abb. 2 dargestellt, ein Glaszylinder verwendet werden, der den für zahnärztliche
Lokalanästhetika üblichen Heilmittelbehältern, sogenannten Zyl inderampullen, ähnelt.
Weitere Abwandlungsmöglichkeiten ergeben sich aus Abb. 3, 4 und 5.
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Die Erfindung sei an Hand der Abbildungen erläutert.
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Abb. 1 stellt den mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Stopfen
verschlossenen oberen Teil einer völlig zylindrischen Spritzpatrone dar: Abb. 2
stellt einen etwa anders ausgebildeten, erfindungsgemäßen Stopfen und den oberen
Teil einer
nicht völlig zylindrischen Spritzpatrone dar, wie sie in ähnlicher Ausführung
für zahnärztliche Lokalanästhetika üblich ist; Abb. 3 und 4 zeigen weitere Abwandlungen
des Stopfens und der oberen Teile der Spritzpatronen: in Abb. 4 und 2 wird insbesondere
der Verschluß und seine Umbördelung (sogenannter »Originalverschluß «) zur Sicherung
vor unbefugter Entnahme von Injektionsflüssigkeiten dargestellt.
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Abb. 5 veranschaulicht eine weiter abgewandelte Form des Stopfens
in einer Spritzpatrone, die der von Abb. 4 gleicht.
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Während bei den Stopfen nach Abb. 1 und 2 beim Spritzvorgang eine
Sicherung gegen das Hinausgleiten nach vorn nicht notwendig ist, da die Stirnwand
bestimmter Spritzgestelle ein solches Hinausgleiten nicht zuläßt, werden bei den
Ausführungsformen nach Abb. 3 bis 5 die Stopfen durch ihre besondere Formgebung
am Hinausgleiten gehindert.
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Bei Abb. 3 bis 5 liegt die Spritzpatrone nach Einlegen in das Spritzgestell
mit der Schulter des Glases an der Stirnwand dieses Spritzgestells.
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In allen Abbildungen ist 1 die starrwandige Zylinderampulle aus Glas
od. dgl., 2 der Hohlstopfen aus Kunststoff oder Gummi, 3 die zum Aufstecken einer
handelsüblichen Steckkanüle geeignete kurze Röhre, die je nach der Ausführungsform
verschiedene Gestalt haben und sogar mit dem Hohlstopfen 2 eine Einheit hilden kann
(Abb. 2 bis 4), Ziffer 4 in Abb. 1 und 5 sind Wülste od. dgl., die gegebenenfalls
zur Verankerung der Röhre 3 in der Stopfenmasse 2 dienen. Um ein Hineingleiten des
Stopfens in den Ampullenraum beim Druck auf die Kanüle zu verhindern, ist der Stopfen
in Abb. 1 mit einer Ausladung 5 versehen.
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Denselben Zweck erreicht man bei der Ausführungsform von Abb. 2 und
5 durch die Ausladung 6 am Röhrenelement und bei der Ausgestaltung nach Abb. 3 und
4 durch den aufschraubbaren oder anschweißbaren Ring 7.
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Der Stopfen nach Abb. 1 und 2 ist, wie aus der Form ohne weiteres
erhellt, ein solcher, der von vorn eingesetzt wird, während der nach Abb. 3, 4 und
5 ein solcher ist, der von hinten durch die Spritzpatrone eingeschoben wird. Wo
Röhre und Stopfen aus einheitlichem Material in einem Stück gebildet sind (Abb.
2 bis 4), erübrigt sich ein Einsetzen der zum Aufstecken der Rekordkanüle dienenden
Röhre, wie es nach Abb. 1 und 5 erforderlich ist. Hier verankert sich die Röhre
entweder durch die Wülste 4 (Abb. 1, 5) im Stopfen oder bei Abb. 2 durch die Ausnehmung
6 am oberen Rand der besonders geformten Spritzpatrone 1.
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Ein Abschluß der fertig montierten und gefüllten Spritzpatrone wird,
wie aus Abb. 2 und 4 hervorgeht, durch die Kappe 8 aus Gummi oder anschmiegsamem
Kunststoff,
eventuell mit Dichtungspolster versehen (nicht dargestellt), und Metallumbördelung
9 erreicht.
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Durch den Erfindungsgegenstand erhalten die zur Verwendung in Spritzgestellen
bestimmten Spritzpatronen aus starrwandigem Material erstmalig einen Abschluß, der
ohne zusätzliche Kanülenhaltevorrichtung in Erfüllung einer Doppelfunktion die direkte
Verbindung mit der Kanüle gestattet und einen sicheren Verschluß gewährleistet.
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PATLNTANspuucn: In Spritzgestelle einsetzbare Spritzpatrone aus starrwandigem
Material, vorzugsweise Glas, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem als Kanülenansatzstück
ausgebildeten Stopfen versehen ist.