DE1049044B - Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus Polyacrylnitril - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus PolyacrylnitrilInfo
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Description
DEUTSCHES
Es ist bereits vorgeschlagen worden, zur Herstellung von Fäden und Fasern aus Polyacrylnitril eine
warme Spinnlösung, welche aus Äthylencarbonat, Wasser in einer Menge von 2,5 bis 18,5 Gewichtsprozent
und einem Polymeren mit wenigstens 80 Gewichtsprozent Acrylsäurenitril besteht, in einem Fällbad
zu verspinnen, das Wasser und 10 bis 50 Gewichtsprozent Äthylencarbonat aufweist.
Es wurde nun gefunden, daß man Fäden oder Fasern aus Polyacrylnitril durch Verspinnung einer
Spinnlösung, die aus Äthylencarbonat, 2,5 bis 18,5 Gewichtsprozent
Wasser und einem Polyacrylnitril besteht, in einem Wasser und Äthylencarbonat enthaltenden
Fällbad erhält, wenn die eine 20 bis 38 Gewichtsprozent Äthylencarbonat enthaltende. 40 bis 90° C
warme Fällflüssigkeit verlassenden, 75 bis 200 Gewichtsprozent Äthylencarbonat aufweisenden Fäden
in der Luft bei einer Temperatur unterhalb 65° C auf das 1,5- bis 7,5-fache ihrer ursprünglichen Länge gestreckt
und diese sodann bei einer Temperatur über 90° C nochmals gestreckt und die so gestreckten
Fäden entspannt und gegebenenfalls zu Fasern geschnitten werden.
Die polymeren Spinnlösungen der vorliegenden Erfindung enthalten, wie oben erwähnt wurde, zwischen
2,5 und 18,5 Gewichtsprozent Wasser. Besondere Vorteile ergeben sich jedoch, wenn der Anteil des Wassers
in der Spinnlösung zwischen 10 und 15 '/» gehalten wird. Der Feststoffgehalt liegt bei der Spinnlösung
vorzugsweise zwischen 12 und 18*/», der Trübungspunkt der Lösung vorzugsweise unter 70° C. Der
»Trübungspunkt« ist die Temperatur, die die Spinnfähigkeit für eine gegebene Spinnlösung bei den erfmdungsgemäßen
Bedingungen für das wäßrige Bad kennzeichnet. Im allgemeinen ist es der Punkt, bei
dem die trübe Flüssigkeit in eine klare, durchsichtige Lösung übergeht.
Das Fällbad, in das die Spinnlösung gepreßt wird, enthält zwischen 20 und 38 Gewichtsprozent Äthylencarbonat.
Dieser Wert ist bestimmt in einer Entfernung von 7,5 cm von der Spinndüse. Vorzugsweise
enthält das Fällbad zwischen 28 und 33 «/o Äthylencarbonat.
Weiterhin wurde gefunden, daß sich besondere Vorteile ergeben, wenn man Fällbäder verwendet,
die im wesentlichen aus Wasser und Äthylencarbonat bestehen. Wenn es jedoch erwünscht ist, daß
verhältnismäßig geringe Mengen von anderen, vorzugsweise organischen Verbindungen in dem Bad vorhanden
sind, so darf ihre Menge nicht mehr als etwa 2 bis 5 Gewichtsprozent des Fällbades betragen. Der^
artige Verbindungen sind beispielsweise Glykolverbindungen, wie Ätliylenglykol, Dipropylenglykol.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es notwendig, daß der Lösungsmittelgdialt der Fäden nach
Verfahren zur Herstellung von Fäden
oder Fasern aus Polyacrylnitril
oder Fasern aus Polyacrylnitril
Anmelder:
Industrial Rayon Corporation,
Cleveland, Ohio (V. St. A.)
Cleveland, Ohio (V. St. A.)
Vertreter: Dr. F. Zumstein, Patentanwalt,
München 2, Biäuhausstr. 4
München 2, Biäuhausstr. 4
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 7. November 1952
V. St. v. Amerika vom 7. November 1952
Gilman Stanley Hooper, Bay Village, Ohio,
Desmond Lawrence Farrell, Cleveland, Ohio,
und Benjamin Phillip Madow, Cleveland, Ohio
Desmond Lawrence Farrell, Cleveland, Ohio,
und Benjamin Phillip Madow, Cleveland, Ohio
(V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Verlassen des Fällbades zwischen gewissen kritischen Grenzen aufrechterhalten wird, um eine Ausrichtung
der teilweise regenerierten Fäden durch die Kaltstreckung zu erreichen. Wenn der Lösungsmittelgehalt
zu gering ist, so ist es unmöglich, die Fäden kalt zu strecken, ohne daß die Festigkeit und andere Eigenschäften
verlorengehen. Wenn der Lösungsmittelgehalt der Fäden zu hoch ist, dann kann durch die Kaltstreckung
der Fäden keine stärkere Ausrichtung erfolgen. Die Fäden sollten also, wenn sie dem Kaltstreckverfahren unterworfen werden, zwischen 75 und
200 Gewichtsprozent Äthylencarbonat enthalten, bezogen auf das Gewicht der trockenen Fäden, insbesondere
zwischen 125 und 200°/» Äthylencarbonat.
Die dem Kaltstreckverfahren unterworfenen Fäden werden bis auf eine Länge gestreckt, die das 1,5- bis
7,5fache der ursprünglichen Länge entspricht. Besonders
vorteilhaft ist es, die Fäden auf das 2,5- bis 3,25fache zu strecken.
Nachdem die gebildeten Fäden gemäß den oben angegebenen Bedingungen kalt gestreckt worden sind,
werden sie nochmals bei einer Temperatur über 90° C gestreckt. Dieses Heißstrecken kann durch eine
Reihe verschiedener Verfahren durchgeführt werden. Beispielsweise kann die Streckung daduroh vorgenommen
werden, daß man die Fäden durch ein heißes,
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3 4
wäßriges Medium führt öder dadurch, daß man sie zwischen den Walzen 28 und 32 entspannt. Das erdurch
ein Rohr führt, das Dampf enthält, oder auch hitzte Medium 29 kann aus einer wäßrigen Flüssigkeit
dadurch, daß man sie über eine heiße Walze führt. beispielsweise aus Wasser bestehen, das eine Tempe-Die
Heißstreckung wird unter solchen Bedingungen. ratur über 8.0° C hat, vorzugsweise näher an 100° C.
durchgeführt, daß wenigstens ein Teil der Fäden,.der 5 Gewünschtenfalls kann eine wäßrige Waschflüssigkeit,
der Streckspannung unterworfen wird, weniger beispielsweise Wasser mit oder ohne dispergierte
Äthylencarbonat enthält als bei der Durchführung des ölige Stoffe auf den auf der Walze 32 befindlichen
Kaltstreckverfahrens. Wenn heiße, wäßrige Bäder Faden gegeben werden, die aus dem Rohr 33 zugeyerwendet
werden, die überwiegend Wasser enthalten, geben wird. Der Faden 15 kann von der Walze 32
so werden die Fäden gleichzeitig gewaschen, wobei io direkt zu der Fadenaufspulvorrichtung 37 geführt
das Wasserbad eine weitere Menge von Äthylen- werden und dort als Packung um die Rolle 38 gecarbonat
aus den Fäden, die durch das Bad geführt wickelt werden oder gewünschtenfalls kann der Faden
werden, abzieht. Die Menge Äthylencarbonat, die aus zuerst zu einer von innen erwärmten Fadenförderden
Fäden während dieser Streckmaßnahmen aus- vorrichtung 35 geführt werden, die in Richtung des
gewaschen wird, soll nach Möglichkeit gering gehalten 15 Fadenverlaufs fortlaufend an Umfang abnimmt und
werden, d. h. sie soll beispielsweise zwischen 15 und hernach von der Vorrichtung 37 aufgenommen wird.
50°/» des in den Fäden enthaltenen Äthylencarbonats Die Fördervorrichtung 35 kann sowohl zur Trockliegen,
vorzugsweise zwischen etwa 25 und 35°/&. nung als auch gewünschtenfalls zur Wärmebehandlung
Vorteilhafterweise besteht das wäßrige Medium, in unter verminderter Spannung bei Temperaturen über
dem diese Streckung vorgenommen wird, im wesent- 20 100° C verwendet werden. Bei den Beispielen belichen
aus einem größeren Anteil Wasser mit einer ". deuten Teile und Prozente immer Gewichtsteile und
kleinen Menge, beispielsweise mit 1 bis 10 Gewichts- Gewichtsprozente,
prozent Äthylencarbonat. .
prozent Äthylencarbonat. .
In Fällen, wo die Heißstreckung in Anwesenheit Beispiel 1
von Dampf oder auf einer erhitzten Walzen-Oberfläche 25 14 Teile Polyacrylnitril mit einem mittleren Moledurchgeführt
wird, ist es von Vorteil, wenn die Fäden kulargewicht von 47 000 werden in einer Mischung
vor der Streckung gewaschen werden, damit weitere von 71 Teilen Äthylencarbonat und 15 Teilen Wasser
Mengen von Äthylencarbonat entfernt werden. gelöst. Die sich ergebende Lösung, die, nachdem sie
Die dem Heißstreckverfahren unterworfenen Fäden gefiltert und entlüftet ist, einen Trübungspunkt bei
werden so weit gestreckt, daß die gesamte Ausrichtung 30 55° C hat, wird auf 70° C erhitzt und mit einer
über dem 7- bis lOfachen des gewünschten Betrages Geschwindigkeit von 200 g/Minute durch eine Spinnliegt,
düse mit 412 Löchern (0,0076 cm Durchmesser) in ein
Die erhaltenen gestreckten Fäden können, an- Fällbad gepreßt, das aus 68 Teilen Wasser und
schließend gewaschen werden, um das restliche 32 Teilen Äthylencarbonat besteht. Die Badtempera-Lösungsmittel
zu entfernen-, mit Wärme behandelt 35 tür wird auf 65° C gehalten, während die frisch ge-
und getrocknet werden. Das erhaltene Produkt kann bildeten Fäden über eine Länge von 122 cm durch das
als endloser Faden gesammelt oder gekräuselt und zu Bad gezogen werden. Der Faden wird aus dem Bad
Stapelfaser geschnitten werden. mit einer Geschwindigkeit von 9,3 m/Minute abgezo-
Eine Spinnlösung wird gemäß Zeichnung aus einer gen und über zwei direkt angetriebene Walzen, die
Spinndüse 11 gepreßt, die in ein wäßriges Fällbad 40 außerhalb des Bades angeordnet sind, geführt. Die
eintaucht, das in einem Trog 13 enthalten ist. Der erste Walze wird mit einer Umfangsgeschwindigkeit
frisch gebildete Faden 15 wird aus dem Bad 12 ab · von 9,3 m/Minute angetrieben und die zweite Walze
gezogen und zu einer Walae 16 geführt. Di-e Walze 16 mit 44,5 m/Minute, wodurch der Faden das erste Mal
kann aus einer Fadenführ vorrichtung bestehen, und »kalt« um' das 4,8fache in der Luft gestreckt wird,
gewünschtenfalls kann eine weitere wäßrige Behänd- 45 Der Faden, der die erste Walze, um die er lV2mal
lungsflüssigkeit auf den Faden auf der Walze 16 gewickelt ist, enthält 160 °/o Äthylencarbonat, bezogen
mittels des Zuführungsrohres 18 gegeben werden. Der auf das Gewicht des trockenen Fadens. Anschließend
Faden 15, der die Walze 16 verläßt, wird zu der wird der Faden auf Länge von 63,5 cm durch ein
folgenden Walze 19 geführt, die ähnlich wie die Streckbad geführt, das Wasser und 1 bis 3% darin
Walze 16 ausgebildet ist, jedoch eine größere go angesammeltes Äthylencarbonat enthält, wobei die
Umfangsgeschwindigkeit hat, wodurch eine Streckung Temperatur 100° C beträgt. Er wird dann mittels
des Fadens in der Luft zwischen diesen Walzen er- einer Walze, die mit einer Umfangsgeschwindigkeit
zeugt wird. Gewünschtenfalls kann eine Behandlungs- von etwa 73 m/Minute angetrieben wird, durch das
oder Waschflüssigkeit, beispielsweise Wasser, auf den Streckbad gezogen, so daß der Faden weiterhin um
auf der Walze 19 befindlichen Faden mittels des 55 das l,64fache gestreckt wird und sich eine Gesamt-Zuführungsrohres
20 gegeben werden. Der Faden 15 Streckung auf das 7,9fache ergibt. Der gestreckte
wird dann von der Walze 19 durch ein Streckbad 22 Faden wird dann unter Entspannung auf eine Länge
geführt, das eine erhitzte Lösung 24 enthält, die aus von 63,5 cm durch ein Bad geführt, das eine Tempe-Wasser
und einer geringen Menge Äthylencarbonat ratur von 90° C besitzt und im wesentlichen aus
besteht. Der aus diesem Bad 22 abgezogene Faden 15 60 Wasser besteht. Der erhaltene entspannte Faden wird
wird dann zu der folgenden Walze 28 geführt, die mit einer Geschwindigkeit von etwa 66 m/Minute geauch
ähnlich wie die Walze 16 ausgebildet ist und mit sammelt und anschließend getrocknet. Das Endeiner
größeren Umfangsgeschwindigkeit wie die produkt ist ein farbloser weißer Faden von 3,1 Denier
Walze 19 umläuft, wodurch der Faden im Bad 24 pro Einzelfaden mit einer Festigkeit von 3,3 g/Dernier
gestreckt wird. Von der Walze 28 wird der Faden 15 65 und einer Bruchdehnung von 18%.
durch ein erhitztes Medium 29 geführt, das in einem .
Trog30 enthalten ist und anschließend der Walze32 Beispiel 2
zugeführt, die auch ähnlich wie die Walze 16 aus- 12 Teile eines Mischpolymerisats, das 95% Acrylgebildet ist und mit geringerer Umfangsgeschwindig- nitril und 5 % 2-Vinylpyridin enthält und ein mittkeit wie die Wälze 28 umläuft, so daß sich der Faden 70 leres Molekulargewicht von 45 000 hat, werden in
durch ein erhitztes Medium 29 geführt, das in einem .
Trog30 enthalten ist und anschließend der Walze32 Beispiel 2
zugeführt, die auch ähnlich wie die Walze 16 aus- 12 Teile eines Mischpolymerisats, das 95% Acrylgebildet ist und mit geringerer Umfangsgeschwindig- nitril und 5 % 2-Vinylpyridin enthält und ein mittkeit wie die Wälze 28 umläuft, so daß sich der Faden 70 leres Molekulargewicht von 45 000 hat, werden in
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Fäden oder Fasern aus Polyacrylnitril, bei welchem eine
Spinnlösung, die aus Äthylencarbonat, 2,5 bis 18,5 Gewichtsprozent Wasser und einem Polyacrylnitril
mit wenigstens 80 Gewichtsprozent Acrylnitril besteht, in einem Wasser und Äthylencarbonat
enthaltenden Fällbad versponnen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die eine 20 bis
38 Gewichtsprozent Äthylencarbonat enthaltende, 40 bis 90° C warme Fällflüssigkeit verlassenden,
75 bis 200 Gewichtsprozent Äthylencarbonat aufweisenden Fäden, in der Luft bei einer Temperatur
unterhalb 65° C auf das 1,5- bis 7,5fache ihrer ursprünglichen Länge gestreckt und diese
sodann bei einer Temperatur über 90° C nochmals gestreckt und die SO' gestreckten Fäden entspannt
und gegebenenfalls zu Fasern geschnitten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Streckung in einem wäßrigen
Medium, das überwiegend Wasser enthält, durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Streckung auf einer
erhitzten Walze durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Streckung in Gegenwart
von Dampf durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entspannung beim Durchführen
der Fäden durch ein heißes Entspannungsbad erfolgt, wonach diese getrocknet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809730/424 1.59
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US317068XA | 1952-11-07 | 1952-11-07 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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FR2428090A1 (fr) * | 1978-06-05 | 1980-01-04 | Rhone Poulenc Textile | Fibres acryliques a grand retrait et leur procede d'obtention |
-
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- 1953-11-03 FR FR1090816D patent/FR1090816A/fr not_active Expired
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- 1953-11-05 CH CH317068D patent/CH317068A/fr unknown
- 1953-11-07 DE DEI7883A patent/DE1049044B/de active Pending
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FR1090816A (fr) | 1955-04-04 |
CH317068A (fr) | 1956-11-15 |
GB748522A (en) | 1956-05-02 |
BE524025A (de) | 1956-03-02 |
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