DE1237260B - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von dauerhaft gekraeuselten Polyacrylnitrilfaeden bzw. -fasern - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von dauerhaft gekraeuselten Polyacrylnitrilfaeden bzw. -fasern

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DE1237260B
DE1237260B DED28239A DED0028239A DE1237260B DE 1237260 B DE1237260 B DE 1237260B DE D28239 A DED28239 A DE D28239A DE D0028239 A DED0028239 A DE D0028239A DE 1237260 B DE1237260 B DE 1237260B
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Robert Bayard Funk
Thomas Cecil Spence
Harry Norman Woessner
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Dow Chemical Co
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Dow Chemical Co
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    • D02G1/00Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics
    • D02G1/12Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics using stuffer boxes

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Description

VJUJUXIV
υΐΙ JUrt. 11 LI UUlU
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 29 a -6/20
Nummer: 1 237 260
Aktenzeichen: D 28239 VII a/29 a
Anmeldetag: 4. Juni 1958
Auslegetag: 23. März 1967
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von gekräuselten synthetischen Fäden bzw. Fasern aus Polyacrylnitril oder PoIyacrylnitrilmischpolymerisaten, die mindestens etwa 85 °/0 Acrylsäurenitrileinheiten enthalten.
Im Gegensatz zu vielen anderen natürlichen oder synthetischen Fäden oder Fasern lassen sich PoIyacrylnitrilfäden oder -fasern nicht ohne weiteres zufriedenstellend kräuseln. Diese Fäden oder Fasern besitzen eine verhältnismäßig geringe Neigung, eine Kräuselung anzunehmen. Auch ist die einmal angenommene Kräuselung nicht dauerhaft, insbesondere dann nicht, wenn die Fäden einer Behandlung in siedendem Wasser, wie z. B. üblichen Textilwascharbeitsgängen, unterworfen werden. Für die Erzielung einer dauerhaften Kräuselung und deren Beibehaltung bei Behandlung in siedendem Wasser bringt die Erfindung eine nicht vorhersehbare überraschende Lösung.
Es ist zwar bekannt, daß man Fäden aus Viskose im frisch gesponnenen gelförmigen Zustand einer mechanischen Kräuselung unterziehen kann. Hierbei wird die Behandlung bei einem Feuchtigkeitsgehalt der Fäden von 160% vorgenommen. Fäden aus regenerierter Cellulose lassen sich jedoch hinsichtlich ihrer Eigenschaften nicht mit Polyacrylnitrilfäden vergleichen.
Acrylsäurenitrilpolymerisatfäden oder -fasern werden bei den bekannten Verfahren durchweg gekräuselt, nachdem sie getrocknet sind und sie bereits in einer dauerhaften, in der Hitze verfestigten Form vorliegen. Es ist auch bekannt, die getrockneten Fasern zu kräuseln, während sie in einem vorübergehend gequollenen oder weichgemachten Zustand vorliegen. Bei diesem Verfahren nehmen die Fasern oder Fäden die gewünschte Kräuselung leichter an. Trockene Hitze, Wasserdampf und verschiedene Lösungs- und Quellmittel sind verwendet worden, um diese vorübergehende weichmachende Wirkung hervorzurufen und zu erreichen. Gewöhnlich werden die zu kräuselnden Fasern mit den Verformungseinrichtungen so lange in Berührung gehalten, bis die Weichmachmittel entfernt sind. Bei den bisher bekannten Verfahren dürfen Fäden aus Polyacrylnitril zur Kräuselung im Gelzustand höchstens noch 5°/o Lösungsmittel enthalten, während Celluloseacetatfäden ebenfalls nur noch geringe Mengen Lösungsmittel, nämlich 4 bis 10% beim Kräuseln, enthalten dürfen. Hierbei wird eine dauerhafte Kräuselung nicht erzeugt. Erfindungsgemäß wurde überraschenderweise gefunden, daß 100 bis 250 % Lösungsmittelgehalt der zu kräuselnden Fäden erforderlich sind, um dauerhaft gekräuselte und auch Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von
dauerhaft gekräuselten Polyacrylnitrilfäden bzw.
-fasern
Anmelder:
The Dow Chemical Company,
Midland, Mich. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Ruschke, Patentanwalt,
Berlin 33, Auguste-Viktoria-Str. 65
Als Erfinder benannt:
Thomas Cecil Spence, Yorktown, Va.;
Robert Bayard Funk, Warwick, Va.;
Harry Norman Woessner, Denbigh, Va. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 5. Juni 1957 (663 693) - -
im siedenden Wasser ihre Kräuselung beibehaltende Fäden bzw. Fasern zu erhalten.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb in einem vorteilhaften Verfahren zum dauerhaften Kräuseln von Acrylsäurenitrilpolymerisat- oder -mischpolymerisatfäden bzw. -fasern, bei dem ein Kräuselmuster in der Faser dauerhaft hergestellt wird, das ein gering gewinkeltes Zickzackmuster aufweist, wodurch das gekräuselte Fadengut für die beabsichtigten Verwendungszwecke hervorragend geeignet wird. Hierbei wird eine Schädigung der gekräuselten Fäden oder Fasern als Folge einer Gefügezerstörung vermieden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von dauerhaft gekräuselten synthetischen Fäden bzw. Fasern aus Polyacrylnitril oder Polyacrylnitrilmischpolymerisaten, die mindestens etwa 85% Acrylsäurenitrileinheiten enthalten, wobei die frisch gesponnenen Fäden bzw. Fadenbündel oder -bänder nach dem Waschen und Orientieren mechanisch gekräuselt und darauf spannungslos bei Temperaturen von etwa 100 bis 150° C getrocknet und die gekräuselten Fäden gegebenenfalls vor oder nach dem Trocknen zu Stapellängen zerschnitten werden, besteht darin, daß die Kräuselung in einem Zustand, in dem das Verhältnis zwischen Wasser- und Fadensubstanz von 1:1 bis 2,5:1 entspricht, unter höchstens etwa
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5 Sekunden langer Einwirkung einer Kraft von etwa daß das gekräuselte Faden gut eine -unregelmäßige
3 bis 70 kg/cm2 erfolgt. Kräuselung aufweist und äußerst scharfe Biegungen
Erfindungsgemäß werden also die Acrylsäurenitril- enthält. Das Fadengebilde mit derartig starken Bie-
polymerisatfäden oder -fasern, die in gelförmigem gungen kann eine unerwünschte Verringerung der
Zustand vorliegen und eine Wassermenge enthalten, 5 Zugfestigkeit aufweisen. Bei einer übermäßigen Ver-
die mindestens etwa dem Gewicht des mit Wasser weilzeit unter der Einwirkung der die im gelförmigen
aufgequollenen Polymerisats entspricht, nach einem Zustand vorliegenden Fäden verformenden Kraft
Verfahren gekräuselt, bei dem eine geregelte, ver- kann der Faden beschädigt werden, wenn das Kräusel-
formende und ein Kräuseln bewirkende Kraft für muster innerhalb des erwähnten Druckbereiches der
eine kurze Zeitspanne auf die in entspanntem gel- ίο Faser verliehen wird.
förmigem Zustand vorliegenden Fäden angewendet Die Empfindlichkeit der Fäden in gelförmigem wird, die dabei ein Zickzackkräuselmuster erhalten. Zustand muß bei deren Behandlung in der Kräusel-Anschließend werden die so verformten Fäden oder vorrichtung berücksichtigt werden. Die Arbeits-Fasern in der erhaltenen Kräuselung in Trocken- temperatur ist verhältnismäßig unwesentlich; Raumvorrichtungen übergeführt und im völlig entspannten 15 temperaturen sind z. B. gewöhnlich geeignet. Die Zustand zur Fixierung der Kräuselung und Verfesti- Kräuselvorrichtung darf jedoch nicht so betrieben gung des Faser- oder Fadenguts getrocknet. werden, daß die viel größeren Kräuselkräfte ange-
Wie bereits erwähnt, ist das erfindungsgemäße Ver- wendet werden, die bei den üblichen Verfahren beim fahren nur auf fadenartige und ähnliche gelförmig Kräuseln getrockneter oder nur weichgemachter, vorliegende Gebilde von fadenbildenden Polymerisaten 20 jedoch bereits in der Hitze verfestigter Fäden geanwendbar, die aus oder vorwiegend aus Acrylsäure- bräuchlich und zulässig sind.
nitril bestehen. Diese hydratisieren Polymerisat- Es ist gewöhnlich von größtem Vorteil, die gelformen werden gewöhnlich erhalten, indem eine förmig vorliegenden Fäden zu kräuseln, nachdem sie Spinnlösung des Polymerisats in ein wäßriges Fällbad (bis zum gewünschten Ausmaß) vom Spinnlösungsausgepreßt wird, in dem das Spinnlösungsmittel in dem 25 mittel freigewaschen und durch Verstrecken entweder ausgepreßten fadenartigen Gebilde durch Wasser vor, nach oder während des Waschens orientiert ersetzt wird. Obwohl es im Hinblick auf die Wasser- worden sind. Es ist gewöhnlich vorteilhaft, die Fäden menge zweckmäßig ist, daß diese gewichtsmäßig in während ihres Verspinnens und Verarbeitens und bei dem Faden od. dgl. mindestens dem darin enthaltenen dem Kräuselverfahren zu behandeln, während sie als hydratisierten Polymerisat entspricht, kann oft ein 30 Fäden in einem Bündel oder einem Tau zusammen-Gewichtsverhältnis von Wasser zu Polymerisat zwi- gefaßt vorliegen. Ein derartiges Fadenbündel bzw. sehen etwa 1,5:1 und 2,0:1 vorteilhaft sein. Faden- Tau kann vorteilhaft einen verhältnismäßig dünnen artige Gebilde, in denen ein Verhältnis zwischen und flachen, rechtwinkligen Querschnitt aufweisen. Wasser und Polymerisat bis zu 2,5:1 vorliegt, können Flache Taue erleichtern gewöhnlich die gleichmäßige nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung 35 Anwendung der das Kräuseln bewirkenden verformenzufriedenstellend verarbeitet und gekräuselt werden. den Kraft durch Kräuselvorrichtungen. Wenn flache Diese Fäden können vorteilhaft hergestellt werden, Taue gekräuselt werden, die aus einzelnen Hydrogelindem eine Lösung des Acrylsäurenitrilpolymerisats, fäden bestehen, die im getrockneten Zustand eine das in einem wäßrigen salzhaltigen Lösungsmittel, Größe bis zu etwa 15 Denier haben, ist es gewöhnlich z. B. einer wäßrigen 60gewichtsprozentigen Zink- 40 vorteilhaft, daß das Tau eine durchschnittliche Stärke chloridlösung gelöst ist, in ein wäßriges Spinnbad von etwa 0,254 bis 1,016 mm hat. Wenn sich auch ausgepreßt und dort gefällt wird. dessen Breite mit der Anzahl der Fäden in dem Tau
Die Acrylsäurenitrilpolymerisatfäden oder -fasern, verändert, so sollte es doch vorzugsweise mindestens
die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung etwa 12,7 mm breit sein. Taue mit Breiten bis zu
gekräuselt werden, können gewöhnlich aus Homo- 45 101 mm oder mehr können leichter gehandhabt
polymerisat- oder Mischpolymerisatmassen bestehen, werden.
die zur Herstellung zahlreicher fadenartiger Produkte In einer bevorzugten Vorrichtung werden flache
geeignet sind und gewöhnlich als »Acrylfäden« be- Taue der Fäden durch den Spalt eines Paares von
zeichnet werden. angetriebenen Zuführungswalzen geleitet, die es in
Es kann jede bekannte Kräuselungsvorrichtung zur 50 eine Stauchkräuselkammer befördern. Die Zufüh-
Verformung der Fasern beim erfindungsgemäßen Ver- rungswalzen der Vorrichtung sind so angeordnet, daß
fahren verwendet werden. nur eine sehr kleine weiterführende Kraft auf das
So können übliche Stauchkräuselvorrichtungen, Tau ausgeübt wird, so daß es ununterbrochen in die Zahnradkräuselvorrichtungen u. dgl. verwendet wer- Stauchkammer nach vorn bewegt wird, ohne daß ein den. Unabhängig von der verwendeten Einrichtung 55 Zerquetschen oder ein schädliches Zusammendrücken ist es jedoch wesentlich, daß die verformende Kraft, der verarbeiteten empfindlichen Fäden bewirkt wird, die zwecks Bewirkung des Kräuselmusters bei den Der Spalt zwischen den die Fäden vorwärts bewegen-Fäden angewendet wird, zwischen etwa 3 und 70 kg/ den Walzenoberfiächen soll etwa 80 bis 90% der cm2 des Faserquerschnitts liegt und daß deren Ein- durchschnittlichen Stärke des flachen Taues betragen, wirkung während der das Kräuseln bewirkenden 60 Wenn daher die Taustärke innerhalb des angegebenen Verformung der Fäden für eine Zeitspanne anhält, Bereiches liegt, werden die Zuführungswalzen mit die nicht länger als 5 Sekunden dauert. Gewöhnlich einem Spalt vorgesehen, der je nach der Taustärke ist es am vorteilhaftesten, daß die verformende Kraft zwischen etwa 0,203 und 0,914 mm liegt. Ein derart etwa 17 kg/cm2 nicht überschreitet. Wenn die das ausgebildeter Spalt bewirkt nur etwa ein Zehntel und Kräuseln bewirkende Kraft kleiner als 3 kg/cm2 65 häufiger nur ein Hundertstel der Druckkraft, die Fadenquerschnitt ist, wird meistens nur eine schwache durch die Zuführungswalzen in üblichen Stauch-Kräuselung erzielt. Wenn 70 kg/cm2 Faserquerschnitt kräuselvorrichtungen auf die getrockneten Fäden ausüberschritten werden, ist es ziemlich wahrscheinlich, geübt wird.
Nachdem das Tau gekräuselt und aus der verwendeten Kräuselvorrichtung herausgezogen worden ist, hat es eine verhältnismäßig geringe Kräuselfestigkeit. Es muß daher vorsichtig zu der und durch die Trockenvorrichtungen befördert oder geleitet werden, wobei 5 eine vernachlässigbare Hemmung oder ein streckender Einfluß zwecks Fortbewegung zulässig ist. Außerdem muß das gekräuselte Tau in einem völlig entspannten Zustand zwecks Vermeidung eines Kräuselverlustes oder einer anderen Beschädigung der Faser während des Trockenverfahrens getrocknet werden, bei dem es in ein festes und in der Hitze angemessen verfestigtes Fadengut übergeführt wird. Das Tau kann gewöhnlich am zufriedenstellendsten bei Temperaturen zwischen etwa 100 und 150° C innerhalb einer Zeitspanne zwischen etwa 30 und 5 Minuten getrocknet werden. Die verwendeten Trockenvorrichtungen können vorteilhaft aus einer erhitzten Zone oder aus einem Trockenofen bestehen, durch den das gekräuselte Tau auf einem endlosen Transportband od. dgl. geleitet wird. Hierbei ist das gekräuselte, aus der Kräuselvorrichtung geführte Tau ohne wesentliche Beanspruchung auf das Band abzulegen, so daß eine Aufhebung des dem Tau verliehenen Kräuselmusters oder eine Beschädigung der weichen und empfindlichen Fäden vermieden wird. Die gekräuselten, gelförmig vorliegenden Fäden, die auf dem Band liegen, sind völlig entspannt, während sie durch den Trockenofen geleitet werden, in dem sie getrocknet und gleichzeitig in der Hitze zu dem gewünschten Fadengut verfestigt werden. Gegebenenfalls kann das gekräuselte Tau vor dem Trocknen mit Schneidvorrichtungen zu Stapelfasern zerschnitten werden. Bei der Herstellung von Stapelfasern wird jedoch gewöhnlich bevorzugt, die gekräuselten Fäden nach dem Trocknen und Verfestigen in der Hitze zu zerschneiden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden gekräuselte Acrylsäurenitrilpolymerisatfäden oder -fasern erhalten, |die eine hohe Kräuseldauerhaftigkeit aufweisen. Je nach der bei dem Kräuselverfahren verwendeten Kombination von Zeit und Kraft oder je nach der verwendeten Kräuselvorrichtung kann eine verhältnismäßig grobe oder aber eine feine Kräuselung erzielt werden.
Die vorliegende Erfindung wird ferner durch die folgenden Beispiele erläutert, in denen, falls nicht anders angegeben, alle Teile und Prozentzahlen Gewichtseinheiten sind, die in Verbindung mit den Zeichnungen betrachtet werden sollen, in denen
F i g. 1 ein schematischer Querschnitt durch eine Ausführungsform ist, nach der das Verfahren der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden kann und
F i g. 2 bis 9 stark vergrößerte Ansichten von Kräuselungen einzelner Fäden od. dgl. sind.
Beispiel I
Einem Vorratstank 1 wird Polyacrylsäurenitril-Spinnlösung zugeleitet, bei der etwa 1 Teil des Polymerisats, das ein durchschnittliches Molekulargewicht zwischen etwa 30 000 und 35 000 hat, in etwa 10 Teilen einer 60°/0igen wäßrigen Zinkchloridlösung gelöst ist. Die Spinnlösung hat eine Viskosität von etwa 2200 Poise bei einer Temperatur von 250C. Sie wird von dem Vorratstank 1 durch eine Leitung 2 mit Hilfe einer damit verbundenen Meßpumpe 3 durch ein Rohr 4 geleitet, an dessen Ende ein Spinnkopf befestigt ist. Der Spinnkopf 5, durch den die Spinnlösung ausgepreßt wird, weist eine Düsenplatte mit etwa 15 000 runden Düsenlöchern auf. Der Durchmesser eines jeden Düsenloches beträgt etwa 0,15 mm. Die ausgepreßte Spinnlösung wird in Form zahlreicher, einzelner Fäden in ein Fällbad 6 ausgepreßt, das in einem Trog 7 enthalten ist und aus einer etwa 43°/0igen wäßrigen Lösung von Zinkchlorid besteht. Die Spinnlösung wird bei einer Temperatur von etwa 30° C ausgepreßt, während das Fällbad 7 während des Spinnens auf etwa 15°C gehalten wird. Die Fäden werden in dem Fällbad um die Führungsvorrichtung 8 herumgeleitet und dann in Form eines Taues T aus dem Trog 7 und durch die Führungsvorrichtungen 9 gezogen. Das naßversponnene Tau wird dann um die Führungsvorrichtungen 10 in ein Waschbad 11 geleitet, das in einem Trog 12 enthalten ist und aus destilliertem Wasser besteht. Hierin wird es so langfe gewaschen, bis der Zinkchloridgehalt der Fäden etwa 0,05 °/0 nicht überschreitet. Das gewaschene Tau wird dann orientiert, indem es insgesamt auf das 12fache der ursprünglichen Länge gestreckt wird. Dies wird nach dem Herausziehen des Taues aus dem Waschbad mit Hilfe einer Reihe von Streckwalzen 13 durchgeführt, die mit aufeinanderfolgend erhöhten Umfangsgeschwindigkeiten betrieben werden. Bei dieser Arbeitsweise wird ein gewaschenes und orientiertes, aus 15 000 Einzelfäden bestehendes Tau erhalten. Das gewaschene und orientierte Tau mit einem Titer von etwa 100 000 den wird zu einem rechteckigen Querschnitt zusammengefaßt, der eine Breite von 25,4 mm und eine durchschnittliche Stärke von 0,508 mm hat. Die orientierten Fäden enthielten etwa 2,0 Teile Wasser je Teil des darin vorhandenen fadenbildenden Polyacrylsäurenitrils.
Das flache Tau wird dann über eine Führungsvorrichtung (oder Führungsvorrichtungen) 14 mit einer Geschwindigkeit von etwa 60 m je Minute in die Zuführungswalzen 16 und 17 einer mit 15 bezeichneten Stauchkräuselvorrichtung geleitet. Die Zuführungswalzen 16 und 17, die angetrieben werden und sich gegeneinander bewegen, um das Tau in die Stauchkammer 18 der Kräuselvorrichtung zu befördern und vorzuschieben, bilden einen Spalt von weniger als etwa 0,457 mm, durch den das Tau geführt. wird. Auf diese Weise beträgt die auf das Tau tatsächlich ausgeübte Quetsch druckkraft etwa 9,05 kg. Die Abmessungen der Stauchkammer 18 sind so bemessen, daß die Verweilzeit der Fäden in der Kräuselvorrichtung etwa 3 Sekunden beträgt, wobei etwa 1,81 kg Fadengut in der Stauchkammer 18 vorliegt. Das Kräuselverfahren wird etwa bei Raumtemperatur durchgeführt. Nach dem Herausziehen aus der Kräuselvorrichtung haben die einzelnen gekräuselten Fäden in dem Tau K (das während des Arbeitsvorganges aus dem Tau T gebildet worden ist) durchschnittlich etwa 5,8 Kräuselungen je 2,54 cm des ungestreckten Fadens.
Das gekräuselte Tau K wird dann annähernd spannungsfrei durch Führungsvorrichtungen 19 zwecks Ablagerung auf ein Förderband 20 geleitet, das durch einen Trockenofen 21 verläuft, der auf etwa 14O0C erhitzt ist. Das gekräuselte Tau K war auf dem Förderband 20 beim etwa 10 Minuten dauernden Durchgang durch den Ofen 21 völlig entspannt. Während dieser Trockenzeit werden trockene, gekräuselte 3-Denier-Fäden gebildet, die durchschnittlich etwa 8,5 Kräuselungen je 2,54 cm im ungestreckten
Zustand und eine durchschnittliche Kräuselhöhe von etwa 1,01 mm haben.
Das getrocknete, gekräuselte Tau K wird durch eine Führungsvorrichtung 22 zu einer Schneidvorrichtung 23 geleitet, in der es zu Stapelfasern -S zerschnitten wird, die in einem Vorratsbehälter 24 aufgefangen werden. Die erhaltenen, gekräuselten Stapelfasern S zeigen ausgezeichnete Eigenschaften. Ihre durchschnittliche Zugfestigkeit beträgt etwa 3,7 g je Denier, während zum Vergleich die Festigkeit eines gleichen, ungekräuselten Polyacrylsäurenitrilfadens, der nach dem gleichen Verfahren hergestellt worden ist, etwa 4,0 g je Denier beträgt. Außerdem behalten die Fäden die Kräuselung selbst dann ständig bei, wenn sie siedendem Wasser ausgesetzt werden. Das Kräuselmuster A bzw. F, das den Fäden dauerhaft verliehen worden ist, ist in den F i g. 2 bis 5 der Zeichnungen isstark vergrößert gezeigt. Das gleichmäßige Winkelmuster der Kräuselung in dem Faden ist klar ersichtlich, der unbeschädigt ist.
Beispiel II
Das im Beispiel I beschriebene Verfahren wird im wesentlichen wiederholt, nur beträgt die an der Auslaßöffnung der Stauchkammer verwendete hemmende Kraft nur etwa 0,45 kg. Das fertige, getrocknete und gekräuselte Fadengut hat durchschnittlich etwa fünf Kräuselungen je 2,54 cm des ungestreckten Fadens, wobei die Höhe der Kräuselung etwa 1,52 mm beträgt. Obwohl diese Fäden etwas weniger gekräuselt sind als die von Beispiel I, ist den Fäden ein Kräuselmuster verliehen worden, das betonte Winkel und eine gute Gleichmäßigkeit aufweist. Das gekräuselte Fadengut läßt sich als Stapelfaser in Geweben gut verarbeiten.
Wenn ein Polyacrylsäurenitrilfadenbündel wie im Beispiel I beschrieben hergestellt, jedoch ohne vorheriges Kräuseln getrocknet und dann erst nach einer Ausführungsform eines bekannten Verfahrens gekräuselt wird, indem es durch Hitze etwas weichgemacht und dann durch eine Stauchkräuselvorrichtung geleitet wird, die in üblicher Weise betrieben wird, zeigt das erzeugte Kräuselmuster in jedem einzelnen gekräuselten Faden eine leicht gewellte und bogenförmige Gestalt, was durch den gekräuselten Faden S in F i g. 9 gezeigt wird. Diese Art von Kräuselmustern stellt in einem Fadenbündel aus derartig gekräuselten Fäden keinen bestmöglichen Zusammenhalt sicher, weil die einzelnen Fäden auf Grund ihrer Gestalt leicht aneinander vorbeigleiten können. Wenn überdies die nicht erfindungsgemäßen, trocken gekräuselten Fäden in heißes Wasser eingetaucht werden, verlieren sie den größten Teil ihrer Kräuselung. Wenn derartig gekräuselte Fäden siedendem Wasser ausgesetzt werden, wird die Kräuselung völlig aufgehoben.
Wenn im weiteren Gegensatz zu dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Fadenbündel, das den in den
ίο ersten beiden Beispielen verwendeten gleicht, ohne Trocknen in einer gebräuchlichen Stauchkräuselvorrichtung mit den gebräuchlichen großen verformenden Kräften gekräuselt Wird, erweisen sich die erhaltenen gekräuselten Fäden als beschädigt und als übermäßig verformt. Unter dem Mikroskop erscheinen die Bogenanteile derartig gekräuselter Fäden ähnlich der Bögen X der in den F i g. 6, 7 und 8 gezeigten Fäden. Die Zugfestigkeit der nach dem üblichen Verfahren in gelförmigem Zustand gekräuselten
ao Fäden beträgt nach dem Trocknen zu einem fertigen Faden weniger als 1 g je Denier.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von gekräuselten synthetischen Fäden bzw. Fasern aus Polyacrylnitril oder Polyacrylnitrilmischpolymerisaten, die mindestens etwa 85°/0 Acrylsäurenitrileinheiten enthalten, wobei die frisch gesponnenen Fäden bzw. Fadenbündel oder -bänder nach dem Waschen und Orientieren mechanisch gekräuselt und darauf spannungslos bei Temperaturen von etwa 100 bis 1500C getrocknet und die gekräuselten Fäden gegebenenfalls vor oder nach dem Trocknen
    zu Stapellängen zerschnitten werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kräuselung in einem Zustand, in dem das Verhältnis zwischen Wasser- und Fadensubstanz von 1:1 bis 2,5:1 entspricht, unter höchstens etwa 5 Sekunden langer Einwirkung einer Kraft von etwa 3 bis 70 kg/cm2 erfolgt.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    österreichische Patentschrift Nr. 181 915;
    schweizerische Patentschriften Nr. 311 152, 296 981, 223 275;
    französische Patentschrift Nr. 1 095 767;
    britische Patentschriften Nr. 748 522, 705 580;
    USA.-Patentschriften Nr. 2 733 122, 2 379 824.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    709 520/321 3.67
    Bundesdruckerei Berlin
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