DE1048074B

DE1048074B - Vorrichtung zum Inbetriebsetzen einer Brennkraftmaschine durch einen Hilfsmotor

Info

Publication number: DE1048074B
Application number: DEC14881A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Reinhard Stier
Original assignee: Rockwell GmbH
Current assignee: Rockwell GmbH
Priority date: 1957-05-23
Filing date: 1957-05-23
Publication date: 1958-12-31

Description

Vorrichtung zum Inbetriebsetzen einer Brennkraftmaschine Das Patent 965 002 befaßt sich mit dem Problem, eine Brennkraftmaschine mit Hilfe von warmem Schmieröl anzuwärmen, bevor sie angedreht wird. Es schlägt vor, zu diesem Zweck eine Vorwärm-Ölpumpe, welche durch einen auch zum Andrehen der hrennkraftmaschine dienenden Hilfsmotor angetrieben wird, mit Einrichtungen zu versehen, welche die der Pumpe zugeführte Leistung des Hilfsmotors durch Flüssigkeitsreibung in Wärme umwandeln und diese Wärme über das Schmieröl auf die Brennkraftmaschime übertragen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine besonders geeignete Maßnahme zur Übertragung der nach dem Hauptpatent im Schmieröl erzeugten Wärme auf die vorzuwärmenden Teile und Flächen der Brennkraftmaschine. Hierzu wird erfindungsgemäß die Vorwärm-Ölpumpe mit ihrer Druckseite an Spritzdüsen, welche in an sich bekannter Weise frei in das Gehäuse der Brennkraftmaschine münden, und mit ihrer Saugseite an die Ölwanne der Brennkraftmaschine mittelbar oder unmittelbar angeschlossen.
Dadurch wird erreicht, daß das erwärmte Schmieröl besonders schnell und wirksam an die zu erwärmenden Teile gelangt und daß vor allem auch die Kolben, deren Gleitflächen in kaltem Zustand das größte Hindernis für das Losbrechen und Durchdrehen der Brennkraftinaschine darstellen, von ihrer Innenseite her leicht auf die nötige Temperatur zu bringen sind. Die Spritzdüsen und die Leitungen lassen sich außerdem ohne wesentlichen Aufwand an bzw. in allen Brennkraftmaschinen vorsehen und insbesondere nachträglich äußerst einfach in der Weise anbringen, daß man die Düsen unter Ausrichtung auf die zu erwärmenden Flächen und Teile in das Kurbelgehäuse und in den Zylinderblock einsetzt und die Leitungen außerhalb des Gehäuses anordnet.
Die normalen Schmierleitungen der Brennkraftmaschine bleiben auf diese Weise ihrem ursprünglichen Zweck vorbehalten. Infolgedessen vermeidet die Erfindung auch die Nachteile, welche bei Verwendung dieser Leitungen zum Vorwärmen entstehen und darin liegen, daß das bei tiefen Temperaturen zähflüssige oder sogar erstarrte Öl die Leitungen blockiert und daß auch nach dem zeitraubenden Freidrücken der Leitungen eine wirksame Durchspülung der in den Leitungen liegenden engen Schmierspalte nur schwer möglich ist.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch veranschaulicht.
In das Kurbelgehäuse 1 einer Brennkraftmaschine sind Spritzdüsen 2 eingesetzt, welche auf die Kurbelwellenlager 3 gerichtet sind. Weitere Düsen 4 sind im Kurbelgehäuse bzw. Zylinderblock so angeordnet, daß ihre Strahlen die Innenwand der Kolben 5 und die Kolbenbolzenlager 6 treffen. Die Anzahl der Düsen 2 und 4 kann beliebig gewählt werden. Ebenso lassen sich zusätzliche Düsen im Bedarfsfalle noch anderen Teilen der Brennkraftmaschine, z. B. dem Getriebe, dem Vorgelege oder den Hilfs- und Nebenwellen, zuordnen.
Die Düsen 2 und 4 sind über Leitungen 7 und 8 an den Verteiler der Vorwärm-Ölpumpe 9 angeschlossen, welche über die Leitung 10 aus dem Kurbelgehäuse 1 ansaugt. Die Vorwärm-Ölpumpe 9 wird durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten, auch zum Andrehen der Brennkraftmaschine dienenden Hilfsmotor angetrieben und ist wie im Hauptpatent mit Einrichtungen versehen, welche die ihr zugeführte Leistung des Hilfsmotors in Wärme umwandeln. Der Schmierölbestand in der Ölwanne des Kurbelgehäuses kann zusätzlich durch eine Heizvorrichtung 11 erwärmt werden.
Das in der Ölpumpe 9 und gegebenenfalls zusätzlich in der Ölwanne erwärmte Öl wird in offenem Kreislauf über die Düsen 2 und 4 geführt und auf die Kurbelwellen- und Pleuellager, die Kolbeninnenwände und die Kolbenbolzenlager gespritzt. Das erfolgt vor dem Andrehen der Bremskraftmaschine. Dadurch werden die betreffenden Teile schnell und zuverlässig so vorgewärmt, daß sich die Maschine schon nach kurzer Zeit ohne Schwierigkeiten durchdrehen und anwerfen läßt. Der durch die Düsen im Kurbelgehäuse erzeugte warme Ölnebel trägt dabei zur Schmierung aller arbeitenden Teile und zur Anwärmung der ganzen Maschine wirksam bei.
In der Zeichnung ist in gestrichelten Linien ein Speicherbehälter 12 angedeutet, der einen größeren Ölvorrat aufnimmt als die Ölwanne der Brennkraftmaschine und über Leitungen 13 und 14, gegebenenfalls abschaltbar, im Umlauf des erwärmten Schmieröles liegt. Bei Verwendung eines solchen Speicherbehälters 12 wird die Heizvorrichtung 11 zweckmäßig in den Behälter 12 verlegt, der natürlich auch zusätzlich zu der Ölwanne beheizt werden kann. Die Heizvorrichtung 11 kann aus einem Widerstandserhitzer oder einem beliebigen anderen Heizkörper bestehen, z. B. aus einem Wärmeaustauscher, der die Abwärme des Hilfsmotors für die Aufwärmung des Schmieröles mit nutzbar macht.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung nach Patent 965 002 zum Inbetriebsetzen einer Brennkraftmaschine durch einen Hilfsmotor, der eine Vorwärm-Ölpumpe antreibt, welche die ihr zugeführte Leistung des Hilfsmotors in Wärme umwandelt und diese über das Schmiermittel auf die Brennkraftmaschin-: überträgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorwärm-Ölpumpe (9) mit ihrer Druckseite an Spritzdüsen (2, 4), welche in an sich bekannter Weise frei in das Gehäuse (1) der Brennkraftmaschine münden, und mit ihrer Saugseite an die Ölwanne der Brennkraftmaschine mittelbar oder unmittelbar angeschlossen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 695 768, 833 880, 965 002, 616 694.