DE1047286B - Trennschalter - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft eine neue Ausführung von Schaltgeräten, insbesondere Freileitungs-Trennschaltern und Freileitungs-Sicherungen zum Anschluß von Aluminium- oder Stahl-Aluminium-Leitungen.

Die Trennschalter bekannter Bauart erlauben den Anschluß von Aluminiumleitungen an die aus Kupfer ■oder Kupferlegierung bestehenden Anschlußstücke, wie Bolzen, Laschen, Klemmsockel usw., nur unter Zuhilfenahme von zusätzlichen Übergangsteilen von Kupfer auf Aluminium. Diese zusätzlichen Teile sind derart ausgebildet, daß eine direkte Berührung der beiden Metalle Kupfer und Aluminium im Bereich der feuchten Luft durch Abdeckung dieser Stelle mittels Kunststoff oder anderer Materialien oder auch durch Abschirmen mittels Zweimetallschirm usw. vermieden und damit die elektrolytische Zerstörung des unedleren Metalls verhindert wird. Eines dieser Übergangsteile, welche den Forderungen der Praxis auf eine ausreichende, mit Kunststoff abgedeckte Fläche an der Verbindungsstelle zwischen Aluminium und Kupfer entsprach, ist der sogenannte Al-Cu-Stab. Bei diesem Zweimetallstab ist der stabförmige Kupferteil mit einem stabförmigen Aluminiumteil mechanisch verbunden, und die Übergangsstelle ist mit einem großflächigen Kunststoffmantel umhüllt, der die beiden Metalle über eine Strecke von etwa 10 bis 20 mm trennt. Solche Al-Cu-Stäbe haben jedoch den Nachteil, daß bei ihrer Anwendung an jeder Seite des Stabes eine Klemmverbindung erforderlich ist, welche die Anzahl der elektrischen Übergänge und die mögliehen Ursachen einer Störung heraufsetzt, und daß die Übergangsstelle selbst innerhalb der Freileitung relativ ungeschützt liegt.

Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu beseitigen und ein Freileitungsschaltgerät zu schaffen, welches dem Monteur gestattet, ein Aluminiumseil ohne Inanspruchnahme zusätzlicher Al-Cu-Übergangsteile direkt an ein aus Aluminium bzw. Aluminiumlegierung bestehendes Anschlußstück des Trennschalters, wie Bolzen, Lasehen, Klemmsockel usw., anzuschließen. Durch entsprechende Ausbildung des aus Aluminium bzw. Aluminiumlegierung bestehenden Anschlußstückes soll jede bekannte Art von direkter Verklemmung des Aluminiumseiles an diesem ermöglicht sein. Die Erfindung hat sich die weitere Aufgabe gestellt, die Übergangstelle von Aluminium auf Kupfer aus der Freileitung herauszunehmen und an eine geschützte Stelle innerhalb oder zumindest unterhalb des Isolators zu verlegen, um den gefährlichen Einfluß der Witterung möglichst vollständig auszuschalten.

Die Lösung dieser Aufgaben wurde nun dadurch gefunden, daß die Anschlußstücke eines Freileitungs-Trennschalters, wie z. B. Kupferbolzen, Kupferlaschen

Anmelder:
Fa. Dr. Kurt Göhre, Bad Vilbel

Dr.-Ing. Kurt Göhre, Bad Vilbel,
ist als Erfinder genannt worden

oder Klemmsockel, mit den darunterliegenden Kontakten oder Kontaktträgern durch Zweimetallstücke ersetzt werden, deren eine Seite aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung und deren andere Seite aus Kupfer besteht. Dabei wird die Kupferseite des Zweimetallstückes mit dem Kontakt, z. B. der Kontaktfeder oder dem Messerkontakt mechanisch verbunden oder im Falle des Messerkontaktes aus einem Stück hergestellt.

Die beispielsweise zusammengeschmiedete und durch Isolierkunststoff- (Polyvinylchlorid-) Schlauch geschützte Übergangstelle des Zweimetallstückes von Aluminium auf Kupfer wird zweckmäßigerweise in die Durchtrittsöffnung des Isolators für den Anschlußbolzen gelegt, wobei sie durch Verspannen des Kontaktes mit einer Aluminiummutter in einem vor Witterungseinflüssen geschützten Raum zu liegen kommt.

In diesem Falle ragt das Ende des Aluminium-Anschlußstückes, z. B. ein Bolzen, über das Porzellan heraus und gestattet nunmehr den direkten Anschluß eines Aluminiumseiles. Der Bolzen kann mit Gewinde versehen sein, um Kabel- bzw. Konusklemmkabelschuhe aus Aluminium aufzunehmen, oder er kann auch mit einer entsprechend geformten Rille versehen werden, um das Aluminiumseil ohne weitere elektrische Übergänge mittels einer Klemmschelle an ihm zu befestigen.

Wenn das Aluminium-Anschluß stück unter dem Isolator zu liegen kommt, z. B. in horizontaler Richtung, so wird die Übergangsstelle von Aluminium auf Kupfer durch den Isolator vor Witterungseinflüssen geschützt. Auch hier kann das Aluminium-Anschlußstück in der vorher beschriebenen Ausführung ausgebildet werden oder mit einem angeformten Klemmkörper versehen sein, so daß das Aluminiumseil z. B. mittels eines Klemmdeckels aus Aluminiumlegierung an diesem Klemmkörper angeschraubt wird.

Soll das Aluminiumseil an ein als Klemmsocke/ ausgebildetes Anschlußstück angeschlossen werden

imsockel i werden,

809 700/430 J

so wird in gleicher Weise ein Zweimetallstück verwendet, wobei die aus Aluminium bestehende Seite zum Anklemmen des Freileitungsseiles aus Aluminium dient, während die aus Kupfer bestehende Seite entweder mit dem Kontakt mechanisch verbunden oder direkt als Messerkontakt ausgebildet ist. Es zeigt

Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Schaltgerät, dessen Zweimetallstitck als Bolzen ausgebildet ist und den Isolator vertikal durchdringt,

Fig. 2 den Ausschnitt eines Schaltgerätes, dessen Zweimetallstück unterhalb des Isolators in horizontaler Ebene liegt und beispielsweise als Ansohlußlasche mit angeformtem Klemmkörper ausgebildet ist,

Fig. 3 einen Ausschnitt eines Schaltgerätes, dessen Zweimetallstück unterhalb des Isolators liegt und dessen Aluminiumteil als Klemmsockel ausgebildet ist.

In Fig. 1 ist ein Zweimetallstück mit einem Aluminiumteil 1 und einem Kupferteil 2 im Querschnitt gezeigt, das einen Isolator 4 vertikal durchdringt und mit einer Aluminiummutter 6 am Isolator 4 verspannt ist. An seiner Kupferseite 2 ist ein Kontakt 5 mechanisch befestigt. Die Übergangsstelle 7 von Aluminium auf Kupfer ist mit einem Kunststoffmantel 3 versehen und liegt in einem witterungsgeschützten Raum 8 innerhalb des Isolators 4.

In Fig. 2 ist beispielsweise ein Zweimetallstück gezeigt, welches horizontal unter dem Isolator 4 angeordnet und mit Schrauben 12 am Isolator 4 befestigt ist. Die Kupferseite 2 des Zweimetallstückes ist mit dem KontaktS mechanisch verbunden, während die Aluminiumseite 1 zu einem Klemmkörper 9 verformt ist. Ein Aluminiumklemmdeckel 10 dient zum Anklemmen eines Aluminiumseiles 11 an den Klemmkörper 9. Die Übergangsstelle 7 von Aluminium auf Kupfer ist mit einem Kunststoffmantel 3 umgeben und liegt unter einem schützenden Dach des Isolators 4.

In Fig. 3 ist ein Zweimetallstück als Klemmsockel gezeigt, der mittels Schrauben 12 an der Unterseite des Isolators 4 befestigt ist. Das Aluminiumteil 1 ist mit einer Öffnung 13 versehen, in welcher das Aluminiumseil 11 mittels Schrauben 14 verklemmt wird. Das Kupferteil 2 des Zweimetallstückes ist beispielsweise als Messerkontakt 15 ausgebildet, der ein federndes Hohltrennmesser 16 oder einen Federkontakt aufnimmt. Die Übergangsstelle 7 von Aluminium auf Kupfer ist durch den Kunststoffmantel 3 geschützt und liegt unterhalb des Isolators 4.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Trennschalter, insbesondere Freileitungs-Trennschalter bzw. -Sicherung, gekennzeichnet durch die bauliche Vereinigung von ZweimetaU-Anschlußstücken aus Aluminium und Kupfer mit den Kupferkontakten, z. B. Kontaktfedern oder Messerkontakten eines Schaltgerätes. -

2. Trennschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupferteil des Zweimetallstückes an seinem freien Ende, unmittelbar als Messerkontakt ausgebildet ist.

3. Trennschalter nach Anspruch 1 und 2, da_T durch gekennzeichnet, daß der Übergang von Aluminium auf Kupfer des Zweimetallstückes in einer allseits geschlossenen Kammer des Isolators oder unterhalb des schützenden Isolators liegt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

® 80Ϊ 700/430 12.58