DE1046460B - Verfahren zur Beseitigung uebelriechender Abgase aus Fischmehl-Fabriken oder aehnlichen Betrieben - Google Patents

Verfahren zur Beseitigung uebelriechender Abgase aus Fischmehl-Fabriken oder aehnlichen Betrieben

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DE1046460B
DE1046460B DEK28137A DEK0028137A DE1046460B DE 1046460 B DE1046460 B DE 1046460B DE K28137 A DEK28137 A DE K28137A DE K0028137 A DEK0028137 A DE K0028137A DE 1046460 B DE1046460 B DE 1046460B
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Germany
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exhaust gases
fishmeal
gases
factories
vapor
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DEK28137A
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Dr-Ing Hans Kurmeier
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HANS KURMEIER DR ING
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HANS KURMEIER DR ING
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D47/00Separating dispersed particles from gases, air or vapours by liquid as separating agent
    • B01D47/06Spray cleaning
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases

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  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Beseitigung übelriechender Abgase aus Fischmehl-Fabriken oder ähnlichen Betrieben Die Hauptquellen der Gerüche, die durch Fischmehl-Fabriken oder ähnliche Betriebe, wie z. B. Abdeckereien, entstehen, liegen im Wrasen, der bei der Trocknung des abgepreßten, gekochten Rohmaterials aus den Trocknern entweicht.
  • Entsprechend der Zusammensetzung des Rohmaterials bestehen diese Abgase neben großen Mengen an Wasserdampf aus Ammoniak, Trimethylamin und dessen Oxyd, Guanidinabkömmlingen und anderen Aminen sowie aus flüchtigen, fettsauren Salzen dieser Alkalien. Die Abgase reagieren infolgedessen stark alkalisch.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, diese Abgase im Gegenstrom durch Waschwässer zu leiten, denen man auch bereits Chlor und das in manchen Fällen bedeutend wirksamere Chlordioxyd zugegeben hat. Ferner ist es bekannt, dieAbgase nach Passieren derWäschen mit gasförmigem Chlor zu versetzen.
  • Durch all diese Maßnahmen wird zwar ein großer Teil, insbesondere der fettsauren Salze sowie der flüchtigen Alkalien selbst entfernt, aber auch der Zusatz vor Chlor usw. genügt keineswegs, um die penetranten und auch bei großer Verdünnung noch stark riechenden alkalischen Geruchstoffe völlig zu entfernen, so daß die Fischmehlfabriken trotz aller Maßnahmen auch heute noch eine Quelle des ärger und der Belästigung der Nachbarschaft darstellen.
  • Es hat sich nun im Laufe systematischer Untersuchungen gezeigt, daß alle die genannten Geruchstoffe, welche ausschließlich alkaIisch reagieren, durch Säuren zu geruchlosen Neutralsalzen umgewandelt werden. Man kann z. B. durch eine Schwefelsäurewäsche diesen Prozeß durchführen und nach dieser Wäsche unter Umständen Abgase erhalten, die völlig geruchlos sind.
  • Auch in an-deren Industrien hat man bereits solche Schwefelsäurewäschen zur Beseitigung übler Gerüche angewendet.
  • Nach dem Verfahren der britischen Patentschrift 314 187 werden z.B. die schwefelwasserstoffhaltigen Abgase der Kunstseidenindustrie durch Waschen mit 820/oiger Schwefelsäure desodoriert, wobei derSchwefel ausgeschieden und wiedergewonnen wird.
  • Eine solche Wäsche würde aber in der Anschaffung und im Betrieb sehr kostspielig sein, so daß die Rentabilität des Betriebes ernsthaft gefährdet würde. Zudem würde eine solche Anlage erheblicher Abnutzung durch Korrosionen ausgesetzt sein, die ihre Lebensdauer sehr beschränken würde.
  • Die vorliegende Erfindung arbeitet ebenfalls mit Säuren und umgeht alle die Nachteile, die sich beim Arbeiten mit flüssigen Säuren ergeben, dadurch, daß man die stinkenden, gegebenenfalls vorgewaschenen und mit Chlor vorbehandelten Abgase mit den Rauch- gasen der Kesselfeuerungen derart vermischt, daß die stinkenden Alkalien durch die in den Rauchgasen enthaltenen Säuren, insbesondere die schweflige Säure, neutralisiert werden. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß selbst bei einem geringen Uberschuß an Rauchgasen der fischige, üble Geruch der Wrasen aus den Trocknern völlig verschwindet und daß auch beim Eintritt der Gasmischung in die Atmosphäre kein irgendwie belästigender Geruch mehr zu bemerken ist.
  • Nicht nur der Wrasen aus den Trocknern, der allerdings die Hauptquelle aller Geruchsbelästigungen darstellt, sondern auch die über Dach gehenden Gerüche aus den Fabrikationsgebäuden können auf diese Weise desodoriert werden. Da diese Abgase sehr vieI weniger Wasser enthalten als die aus den Trocknern entweichenden Wrasen, ist es möglich, sie aus den Räumen abzusaugen und in den Rauchgasschornstein zu drücken, so daß bei dem großen Überschuß an sauren Bestandteilen des Gasgemisches, insbesondere an SO2, die hier verhältnismäßig geringen Mengen an alkalischen Geruchstoffen völlig neutralisiert werden.
  • Die überraschende Wirkung der Rauchgase auf die Beseitigung der Gerüche, die bereits durch lange Betriebsdauer entsprechender Anlagen in Großbetriel>en erprobt wurde, ist, wie vorerwähnt, insbesondere auf den SO2-Gehalt der Rauchgase zurückzuführen, der durch einen stets mehr oder weniger hohen Gehalt der Brennstoffe an Schwefel bedingt ist.
  • Heizöle haben z. 13. einen Schwefelgehalt von 2 bis 3 °/o, Kohle einen solchen von 1 bis 2 O/o.
  • Bei einem Brennstoffdurchsatz von z.B. 20& kg Heizöl pro Stunde würde man etwa 3000 bis 4000 cbm Rauchgas mit einem SO2-Gehalt von 12 kg SO2 pro Stunde erhalten. Aus einerFischmehlfabrik von eine diesem 13 rennstoffverbrauch etwa entsprechenden Durchsatz von 20 t Fischmaterial pro 24 Stunden würden nach dem Waschen des Trocknerwrasens etwa 150 mg alkalische Geruchstoffe pro 1 cbm Wrasen, bei einem Ausstoß von 1 bis 2 cbm Wrasen pro Sekunde etwa 1 kg Geruchstoffe pro Stunde, in die Atmosphäre entweichen.
  • Wenn man das Molekulargewicht dieser Geruchstoffe gleich dem des Ammoniaks (NH3) setzt (was allerdings infolge des höheren Molekulargewichtes der Amine etwas zu niedrig gegriffen sein dürfte), so würde die Neutralisierung und Vernichtung des einen kg an Geruchstoffen, die in der Stunde anfallen, etwa 2 kg SO2 pro Stunde erfordern, die von den Rauchgasen zu liefern wären.
  • Da unter den genannten Verhältnissen durch die Rauchgase der Fabrik etwa 12 kg SO pro Stunde anfallen, so ist nur etwa der fünfte Teil der Gesamtproduktion an Rauchgasen, also etwa 800 cbm pro Stunde, mit dem Wrasen aus dem Fischmehltrockner zu vermischen, um völlige Geruchlosigkeit zu erzielen.
  • Die Wirkung des neuen Verfahrens wird in dem folgenden Beispiel unter Beweis gestellt: Eine Fischmehlfabrik von 75 t Rohstoffdurchsatz pro 24 Stunden (= etwa 3,0 bis 3,5 t pro Stunde) emittiert aus einem indirekten Fischmehitrockner etwa 10 000 cbm/Stunde an Wrasen mit etwa 850 kg Wasserdampf und 5 kg an Geruchstoffen (auf Ammoniak berechnet) bei einer Temperatur von 95 bis 100" C.
  • Nach der üblichen Wasserwäsche enthält dieser Wrasen, der auf 400 C heruntergekühlt wurde, noch, etwa 2,5 kg Geruchstoffe/Stunde, d. h. pro 1 cbm wasserdampfgesättigten Wrasen etwa 250 mg Geruchstoffe.
  • Diese 10 000 cbm/Stunde an feuchtem Wrasen werden im unteren Teil eines separaten Wrasenschornsteins mit 1250 cbm/Stunde Rauchgasen einer Heizölfeuerung vermischt, wobei sich die Temperatur der Mischgase zwar auf etwa 700 C erhöht, aber noch weit unter dem Taupunkt liegt.
  • Wenn man den Geruch der aus dem Schornstein entweichenden Gase korund nach der Zumischung der Rauchgase prüft, so stellt man fest, daß sich der penetrante, äußerst üble~und auf weiteEntfernungen wahrnehmbare Geruch nach der Zugabe der Rauchgase nicht mehr bemerkbar macht.
  • Saugt man aus einer Öffnung im oberen Teil des Wrasenschornsteins mittels einer kleinen Pumpe Wrasen durch eisgekühlte Vorlagen) so erhält man beim Arbeiten ohne Rauchgaszusatz ein äußerst üblen riechendes Kondensat. Dagegen erhält man nach Zusatz der Rauchgase ein saures Kondensat ohne jeg- lichen üblen Fischgeruch, der auch beim Kochen des Kondensates nicht auftritt.
  • Wenn man die gleiche Versuchsanordnung wie oben anwendet und die Vorlagen mit destilliertem Wasser versieht, so erhält man beim Arbeiten nach dem erfinslungsgemäßen Verfahren ebenfalls einen sauren, aber keineswegs üblen Geruch, der sich auch beim Kochen nicht ändert.
  • Dagegen tritt in beiden Fällen beim Versetzen der Vorlagen mit starker Natronlauge ein äußerst übler Geruch auf, der aus den in den Vorlagen aufgefangenen alkalischen Geruchstoffen stammt, die an die schweflige Säure der Rauchgase als geruchloses Salz gebunden sind und durch das stärkere Alkali aus diesen Salzen in Freiheit gesetzt werden.
  • Alle diese drei Versuche beweisen also die Wirksamkeit des neuen Verfahrens. Sie zeigen insbesondere, daß die alkalischen Geruchstoffe von den Säuren der Rauchgase so fest gebunden werden, daß auch beim Kochen ihrer wäßrigen Lösungen keine Hydrolyse und somit keine Rückbildung von Fischgeruch eintritt. Die Gefahr einer solchen an feuchter Luft dürfte daher auch ausgeschlossen sein.
  • Es hat sich gezeigt, daß es zweckmäßig ist, dem Wrasen vor dem Einleiten der Rauchgase in bekannter Weise gasförmiges Chlor beizumischen, weil dadurch ein Teil der Geruchstoffe zerstört und so die Menge der beizumischenden Rauchgase noch verringert wird.
  • PATENTANSPRtJCHE: 1. Verfahren zur Beseitigung übelriechender Abgase aus Fischmehl-Fabriken oder ähnlichen Betrieben, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase mit einer zur Neutralisierung derselben ausreichenden Menge an Rauchgasen aus Kesselfeuerungen vermischt werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeiehnet, daß die Abgase in den Rauchgasschornstein abgeleitet werden.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Abgasen in einem gesonderten Schornstein Rauchgase zugeführt werden.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß den Abgasen vor der Vermischung mit den Rauchgasen in bekannter Weise Chlor zugesetzt wird.
    In Betradht gezogene Druckschriften: - Deutsche Patentschriften Nr. 319 594, 604 434; britische Patentschrift Nr. 314 187; - schwedische Patentschrift Nr. 80 421.
DEK28137A 1956-02-21 1956-02-21 Verfahren zur Beseitigung uebelriechender Abgase aus Fischmehl-Fabriken oder aehnlichen Betrieben Pending DE1046460B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1227322B (de) * 1960-08-04 1966-10-20 Hans H Kurmeier Dr Ing Verfahren zur Desodorierung der Abgase von Fischmehltrocknern, insbesondere von Feuertrocknern der Fischmehlindustrie

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH80421A (de) * 1914-07-14 1919-03-01 Wilhelm Borchers Verfahren zur Herstellung von Legierungen der Eisengruppe, welche eine erhöhte Beständigkeit ihres passiven Zustandes aufweisen
DE319594C (de) * 1920-01-16 1920-03-05 Carl G Schwalbe Dr Verfahren zur Beseitigung der riechenden Stoffe aus Abgasen der Natronzellstoffabrikation
GB314187A (en) * 1928-05-16 1929-06-27 John William Vernon Improvements relating to the deodorisation or like treatment of fumes and gases
DE604434C (de) * 1932-03-24 1934-10-20 Joseph Ball Fischkochvorrichtung

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