DE2123218A1 - Verfahren zur Behandlung von Abwässern von Raffinerien, Kokereien und dgl - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Abwässern von Raffinerien, Kokereien und dgl

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DE2123218A1 DE19712123218 DE2123218A DE2123218A1 DE 2123218 A1 DE2123218 A1 DE 2123218A1 DE 19712123218 DE19712123218 DE 19712123218 DE 2123218 A DE2123218 A DE 2123218A DE 2123218 A1 DE2123218 A1 DE 2123218A1
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Description

Hamburg, den 5. Mai. 1971 D 71 003 JH/ha
DEUTSCHE TEXACO AKTIENGESELLSCHAFT
2000 Hamburg 13
Mittelweg 180.
Verfahren zur Behandlung von Abwässern von Raffinerien, Kokereien und dgl.
In Raffinerien, Kokereien und Betrieben ähnlicher Art fallen wässerige Kondensate und Waschflüssigkeiten als Abwasser an. Diese Abwasser entstehen bei der Behandlung von Rohöl oder Rohölprodukten oder beim Waschen von Gasen, Kohlenwertstoffen und petrochemischen Umwandlungsprodukteη mit Wasser und *
wässeri-gen Laugen. Schwefelverbindungen (H_S, Merkaptane und Thiophenole), Stickstoffverbindungen (NH„, Amine), sowie Carbonsäuren, Phenole und dgl. bilden die wichtigsten Inhaltstoffe dieser Abwasser. Im Folgenden werden Abwasser dieser Art, wenn sie praktisch frei von nicht flüchtigen Basen sind, als Sauerwasser und im anderen Falle als Ablaugen bezeichnet.
Die Abtrennung von NH„, H_S und Merkaptanen aus Sauerwasser in bekannter Weise wird durch Strippen bei direkter oder indirekter Dampfbeheizung, ggf. unterstützt durch Spülgaseinleitung, vorgenommen. Die abgetriebenen Dämpfe oder Gase werden entweder verbrannt oder zu verwertbaren Verbindungen (Schwefel, Schwefelsäure, Ammoniakwasser, Atninoniutnsulfa t)
209848/0935 " 2 "
aufgearbeitet. Trennt man den Ammoniakgehalt des Sauerwassers vor dem Strippen durch Ionenaustausch ab, wird ein im wesentlichen ammoniakfreies HpS-haItiges Strippgas erhalten, das sich technisch einfacher zu Schwefel oder Schwefelsäure aufarbeiten läßt. Auch durch extraktive Destillation ist eine getrennte Gewinnung von H.pS und NHL· aus Sauerwasser möglieh. Doch sind diese Verfahren technisch aufwendig und störungsanfällig und erreichen nicht sicher die vollständige Abtrennung von H_S und NH„ aus dem Abwasser. Die Ablaugen, meist getrennt von anderen Abwässern gesammelt, werden, ggf. vorverdünnt, vor dem Strippen, das zusammen mit dem Sauerwasser erfolgen kann, mit Schwefelsäure vermischt. Hierbei fallen mehr oder weniger große Anteile an schwachen organischen Säuren - im Folgenden als "Phenole" bezeichnet - in Form einer öligen Schicht an. Zur Unterstützung der Phenolabscheidung aus der Ablauge und zum Vorstrippen werden gelegentlich Raffineriegase zusätzlich durch die Mischung geleitet. Es ist auch bekannt, CO_-haltige Gase, z.B. Rauchgase, einzuleiten, um vor der Schwefelsäurezugabe zu erreichen, daß die Phenole freigesetzt und möglichst vollständig mechanisch abtrennbar werden. Die nachfolgende vollständige H„S-Abtrennung aus der Ablauge im Stripp-Prozeß setzt jedoch eine Schwefelsäurezugabe, in gleicher Menge, wie ohne C0„-Behandlung erforderlich, und dadurch eine pH-Wert-Erniedrigung auf h-5 voraus. Nur außerordentlich kostspielige Werkstoffe widerstehen den auftretenden Korrosionsge fahren.
Es ist auch bekannt, die Schwefelverbindungen in Ablaugen im stark alkalischen Bereich und bei höherer Temperatur und höherem Druck mit Hilfe von Luftsauerstoff zu oxidieren. Dieses Verfahren ist indes sehr aufwendig und führt weder zu einer Trennung der Inhaltsstoffe der Ablaugen noch zu ihrer unmittelbaren Verwertbarkeit oder vollständigen Schadlosinachung , sondern praktisch nur zu einer Umwandlung des HpS, bevorzugt in Thiosulfat, das insbesondere biologische Abwasserbehandlungen stört. Das Neutralisieren und Ansäuern von Ablaugen
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wird in der Praxis" fortlaufend oder satzweise mit Hilfe von automatisch geregelten Dosieranlageii durchgeführt. Da sich die Zusammensetzung der Ablaugen jedoch rasch ändert und diese sich zudem als komplexe Puffersysteme verhalten, arbeiten solche Dosieranlagen trotz hohen Aufwandes an Moß- und Regeltechnik nicht ausreichend zuverlässig. Durch Überdosierung von Mineralsäure konitnt es häufig zu erheblichen Korrosions schaden, während Unterdosierung zu unvollständigem HpS-Abtrieb führt. Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Behandlung von Sauerwasser und Ablaugen sowohl getrennt als auch kombiniert und kontinuierlich durchzuführen, wodurch das behandelte Abwasser hinsichtlich p.,-Wertf * Gehalt an HpS und Merkaptanen und, falls erforderlich, auch an NH„, sowie des "chemischen Sauerstoffbedarfs" (CSB-Wert) , als Maß für den Gehalt an oxydierbaren Substanzen, von optimaler Beschaffenheit ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung der Abwasser aus Raffinerien, Kokereien und Betrieben ähnlicher Art auf folgendem Wege:
Es wird eine Trennung der in Sauerwasser und Ablaugen vorhandenen schwachen, flüchtigen anorganischen und organischen Säuren und des Ammoniaks durch Zugabe von Ammoniumsalzen durchgeführt. f
Es werden Ammoniumsalze starker Mineral säuren, insbesondere der Schwefelsäure, zugegeben. Die Menge der zugegebenen Ammoniumsalze ist äquivalent der gegen Methyl-orange titrierbären Lauge - Alkalinitat, vermindert um die NH_-Alkalinität. Die Trennung erfolgt im Verbundverfahren. Das Sauerwasser wird gestrippt und anschließend das so behandelte Sauerwasser vereinigt mit Ablauge gestrippt.
Wie gefunden wurde, kann durch Zusatz von Ammoniumsalz zur Ablauge direkt eine Freisetzung der Phenole bewirkt werden. Hierbei ist die anzuwendende Amtnoniumsa lzmenge (Ammoniuinsul-
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fatmenge) äquivalent der gegen Methyl-orange titrierbaren Lauge-Alkalinitäti vermindert um die NH„~Alkalinität. Die Phenolabtrennung erfolgt mechanisch. Eine störende Wärmeentwicklung tritt, im Gegensatz zur bekannten Schwefelsäurezugabe, nicht auf. Eine Vorverdünnung ist nicht erforderlich, ebensowenig eine Unterstützung, der Phenolabtrennung durch Fremdgase. Veit er werden die schwachen anorganischen Säuren, beispielswe ijSG H_S, die sonst durch einfaches Strippen nicht abgetrennt Werden können, weil sie an ein nicht flüchtiges und starkes Alkali, z.B. Na-Ionen gebunden sind, durch den Ammoniumsulfatzusatz direkt strippbar. Eine Überdosierung von AmmoniumsuIfat kann durch Natronlaugezusatz korrigiert werden. Außerdem ist der gesamte NH«-Gehalt der Ablauge einschließlich des in Salzform zugesetzten strippbar.
Nach einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der H~S-Anteil von Sauerwasser, welches gelegentlich durch nicht flüchtiges Alkali in störender Weise belastet ist, durch einen äquivalenten Ammoniumsulfatzusatz vollständig abtreibbar. Weisen Sauerwasser Karbonathärtegrade auf, ermöglicht auch hier ein äquivalenter AmmoniumsuIfatzusatz ein sonst gestörtes vollständiges Abtreiben des H„S.
Das für das erfindungsgern äße Verfahren benötigte Ammoniumsulfat kann entweder in den Kreislauf eingeführt oder direkt durch Binden des im Sauerwasser und/oder in der Ablauge vorhandenen NH„-Anteils an Schwefelsäure hergestellt werden.
Für alle Ausführungsformeη des Verfahrens der Erfindung eignen sich insbesondere die Ammoniumsalze von Schwefel-, Halogenwasserstoff- und Phosphorsäure, letztere insbesondere in Form des" Diainmoniumphosphates.
Einige für das neue Verfahren charakteristische und seinen Wert aufzeigende Details sind im Folgenden zusammengestellt:
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- Das Strippen phenolhaItiger oder phenolfreier Ablauge sowie des Sauerwassers erfolgt bei nicht unter 7 liegenden p^-Werten, so daß keine Korx-osionsprobleme auftreten.
- Die Abtrennung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Sauerwässern und Ablaugen ist vollständig.
- Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus dem Sauerwasser und der Ablauge werden frei von gegenseitiger Verunreinigung für weitere eigene oder fremde Verwendung verfügbar.
- Die in den Ablaugen enthaltenen Phenole werden sicher me- ^ chanisch abtrennbar.
- Der CSB-Wert des behandelten Abwassers ist niedrig.
- Die Neutralisation von Ablaugen mit Ammoniumsulfat ist, verglichen mit der Neutralisation mit freien Säuren, problemlos und die Einstellung des optimalen p„-¥ertes erfolgt
ti
dabei selbsttätig.
- Phenolhaltige Ablauge soll erst nach deren Phenolausscheidung mit phenolfreier Ablauge vereinigt werden, da sonst die Lösungsverhältnisse für die Phenole durch Verdünnung begünstigt, die Pbenolabscheidung selbst also verschlech- Λ tert wird.
- Die H_SO.-Wäsche zur Abtrennung des Ammoniaks kann so geführt werden, daß höcbstkonzentrierte Ammoniumsulfatlösungen mit minimalem Säureüberschuß erhadten werden.
- Für den Fall höheren Schwefelsäureüberschusses in der AmmoniumsuIfatlosung, wie für Ammoniumsulfat-Überdosierung, stehen einfach zu handhabende, korrigierende Verhaltensregeln zur Verfügung.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Behandlung der Ablaugen mit der Behandlung des Sauerwassers
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verbunden, wie nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert werden soll, die ein Fließschema dieser Ausführungsform darstellt:
Die strichlierten Linien in der Zeichnung geben eine Bedarfsschaltung wieder.
Sauerwasser (c) wird in an sich bekannter Weise im Stripper -
(1) behandelt. Die den Stripper (i) über Kopf verlassenden Dämpfe werden in einem Wascher (2) mit einer starken Mineralsäure, z.B. Schwefelsäure (d), im Gogenstrom ammoniakfrei gewaschen. Hierbei wird eine möglichst konzentrierte Ammoniumsulfatlö'sung erzeugt, die im Kreislauf (2 d) über den Wärmetauscher (1O) auf den Kopf des Absorbers (2) zurückgeführt wird. Das nunmehr ammoniakfreie Kopfprodukt (e) des Waschers
(2) enthält im wesentlichen HpS, der in bekannter Weise auf Schwefel oder Schwefelsäure verarbeitet werden kann. Die AmmoniumsuIfatlösung aus dem Wascher (2) wird bei (3) mit phenolhaltiger Ablauge (a) vermischt und in den Abscheider (h) geführt. Während des Anfahrvorganges kann diese Menge erforderlichenfalls aus Vorrat oder Zukau f ergänzt (2 a) werden.
Im Abscheider scheiden sich die Phenole als ölige Oberschicht ab und können mechanisch kontinuierlich entfernt werden (j) . Die aus dem Abscheider (4) am Boden austretende wässerige Unterschicht kann ggf. mit vorhandener phenolarmer bzw. phenolfreier Ablauge (b) bei (7) vermischt und dem Stripper
(5) zugeführt werden. Die aus (4) und (5) entweichenden oder abgetriebenen Dämpfe, im wesentlichen bestehend NH_, H„S und Merkaptanen, werden bei (8) in den Schwefel säure wasch er (2) zurückgeführt. Das Sumpfprodukt des Strippers (5) wird bei
(6) mit dem Sauerwasser gemischt, im Stripper (1) aufgearbeitet und dort restlos von H?S, Merkaptanen und NH„ befreit. Das Sumpfprodukt (f) des Strippers (i) stellt nunmehr das behandelte Abwasser dar. Es kann eventuell einer nachfolgenden biologischen Reinigungsstufe zugeführt werden. Arnmonium-
— 7 —
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sulfatlösung (g) aus dem Wascher (2), die bei kontinuierlichem Betrieb zum optimalen Abtrieb von HS und NH „ nicht' benötigt wird, kann aus dem Sumpf von Wascher (2) abgezogen (2b) und in bekannter Weise weiterverarbeitet, verwertet oder vernichtet werden.
Betriebsstörungen, auftretend beispielsweise durch fehlgesteuer.te Überdosierung der Ammoniumsalze, können durch Zugabe einer äquivalenten Menge einer nichtflüchtigen Base, beispielsweise Natronlauge (h), in der Sauerwasser-Stripperzuführung, bei (9)» aufgehoben werden. Eine solche Korrektur g kann aber auch unterbleiben, wenn ein entsprechender NH. Gehalt im behandelten Abwasser nicht stört oder sogar, z.B. bei nachfolgender biologischer Behandlung,nützlich oder erforderlich ist. Treten möglicherweise Störungen im Schwefelsäurewasch er (2) dergestalt auf, daß ein höherer Gehalt, an freier Schwefelsäure zwischen (2) und (5) merkbar wird, kann diese Störungsursache durch Rückführung von ammoniakhaltigen abgetriebenen Dämpfen des Strippers (5) über (5 a) in denselben ausgeglichen werden.
Das Verfahren der Erfindung kann ohne weiteres auf Ablaugen und Sauerwasser getrennt angewandt werden. Da häufig beide Abwasserarten gleichzeitg erhalten werden, wird es jedoch be- M
vorzugt, die Behandlung von Ablaugen und Sauerwassern in der oben erläuterten Veise zu verbinden. Dabei werden die beiden Stripper (2) und (5) und der Abscheider so betrieben, daß als Folge des optimalen Ammoniumsulfatzusatzes der p„-Wert des Gemisches nicht unter 7 sinkt, so daß eine Korrosion der Anlagenteile auch dann sicher vermieden wird, wenn die Anlage aus billigen, wenig korrosionsfesten Werkstoffen, z.B. Stahl, besteht .
Thiosulfat kann sich in den Ablaugen und dem häufig ebenfalls alkalisch reagierenden Sau erwasser durch Luftzutritt bilden. Hierdurch mögliche Beeinträchtigungen des Verfahrens werden
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am besten dadurch verhindert, daß Luftzutritt zu Ablaugen und Sauerwasser vor der Behandlung· verhindert wird. Dauernde oder gelegentliche Laugegehalte oder Gehalte an Karbonathärte im Sauerwasser werden durch äquivalente Ammoniumsalzzugaben, z.B. über (2 c) zu Stripper (i) unschädlich gemacht.
Beispiel:
Für die Beau f sch la gung
des Stripper's (i) über (9) mit stündlich 10 m wird Sauerwasser (c) (Gehalt: 1 ,53'f Gran 0,920 Gramm/Liter NH ), eingesetzt;
Sauerwasser (c) (Gehalt: 1 ,53'f Gramm/Liter HS und
des Absorbers (2) mit stündlich 110,4 kg H SO. (berech net als 100 $ H SO. ) ist eine ca. kO # Schwefelsäure bereitzuhalten;
des Mischers (h) über (3) mit
a) stündlich 0,1 m wird eine Ablauge (a) (Gehalt: 67,8 Gramm/Liter Na+, 2,727 Gramm/Liter NH , 47,6^ Gramm/Liter "Phenole" und Sulfidionen entsprechend 22,27 Gramm/Liter H S) eingesetzt,
b) stündlich 28 kg Ammoniumsulfat ist über (2a) eine 40 Gew.-^ Ammoniumsulfatlösung (κ) einzuführen;
des Vorstrippers (5) über (7) mit
a) stündlich 0,9 m wird eine Ablauge (b) (Gehalt: 67,8 Gramm/Liter Na und Sulfidionen entsprechend 22,27 Gramm/Litex" H S) eingesetzt,
b) stündlich 252 kg Ainmoniumsulfat ist über (2 a) eine ko Gew.-^ Ammoniumsulfatlösung (κ) einzuführen.
Der Mischer (4) und der Vorstripper (5) werden mit den Ablaugen (a) bzw. (b) sowie den Ammoniumsulfatlösungen beschickt. Der untere Ablauf von Mischer (k) wird über (7) ebenfalls dem Vorstripper (5) zugeführt. Der Ablauf von Absorber (2) bleibt zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Der Ablauf von (5)
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wird über (6) nunmehr zustimmen mit der Sauerwass er auf gäbe (c) in (i) gestrippt. Die Stripperdämpfe werden zusammen mit den aus (4) und (5) freiwillig entweichenden Gasen, die im wesentlichen aus NII„ und II S bestehen, über (8) gemeinsam dem Absorber (2) zugeführt und dort durch die Schwefelsäureaufgäbe (d) von NH praktisch vollständig befreit. Die dabei entstehende Ammoniumsulfatlösung wird im Kreislauf (2 d) über den Wärmetauscher (1O) auf den Kopf des Absorbers (2) zurückgeführt. Durch Kühlen bzw. Heizen im Wärmetauscher (1O) wird die Konzentration der Ammoniumsulfatlösung auf hO Gew. -^o fein eingestellt. Die dann anfallende konzeri- ^
tra ti ons gerech te Lösung wird über (2 b) nach (g) als Überschuß oder Vorrat kontinuierlich abgeleitet. Nach derart beendeter Anfahrt wird die Ammoniumsulfatzufuhr nach (2O und (5) aus (κ) iimgestellt auf Zufuhr aus dem Ablauf von Absorber (2). Nur noch der überschüssige Ammoniumsulfatlösungsanteil wird dann noch über (2 b) nach (G) abgeleitet.
Bei kontinuierlichem Betrieb fallen stündlich an Produkten an:
aus Absorber (2): ca. 37»5 kg H„S (berechnet als Trockengas)
und 371|8 kg ^O $ AmmoniumsuIfatlösung, wovon 9118 kg als Überschuß abgezogen wer-. den; j
aus Mischer (2O.': ca. h kg "Phenole" laufen bei (j) kontinuierlich über,
aus Stripper (i): 10-11 m behandeltes Abwasser (f) mit einem Gehalt von 120,h kg Na3SO2, (ca. 11 Gramm Na SO./Liter).
(m, ty
Das Abwasser ist NH_~ und H-S-frei und hat einen p„-Wert von ^7.
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Claims (12)

D 71 00 3 Patentansprüche
1. Verfahren zur Behandlung von Abwässern von Raffinerien, Kokereien und dgl., dadurch gekennzeichnet, daß eine Trennung der in Sauerwasser und Ablaugen vorhandenen flüchtigen schwachen anorganischen und organischen Säuren und des Ammoniaks durch Zugabe von Ammoniumsalzen erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Ammoniumsalze starker Mineral säuren, vorzugsweise der Schwefelsäure, zugegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der zugegebenen Ammoniumsalze äquivalent der gegen Methyl-^orange titrierbaren Lauge - Alkalinität vermindert um die NH„-Alkalinität ist.
h. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennung im Verbundverfahren erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch k, dadurch gekennzeichnet, daß das Sauerwasser gestrippt und anschließend das so behandelte Sauerwasser vereinigt mit Ablauge gestrippt wird.
6. Verfahren nach Anspruch '+, dadurch gekennzeichnet, daß das Strippen von Souerwasser und Ablaugen in einem einzigen Stripper vorgenommen wird. _ 11
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7. Verfahren nach Anspruch h, dadurch gekennzeichnet, daß der Ablougostripper lediglich als Vorstripper benutzt wird.
einem der
8. Verfahren.nach /Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß
eine NH -Rückgewinnung aus den Strippgasen zur Bildung von zuzusetzenden Ammoniumsalzen erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die NH„-Rückgewinnung bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur vorgenommen wiz"d.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an freier Mineral6 säure in der vorzugsweise konzentriert anfallenden Ammoniumsalzlösung auf den Gehalt an freiem Ammoniak in der zu behandelnden Ablauge abgestimmt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gehalt an freier Mineralsäure in der anfallenden Ammoniumsalzlösung durch Rückführung einer mindestens äquivalenten Ammoniakmenge aus den Strippgasen in den Ablaugestrxpper gebunden wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da- J durch gekennzeichnet, daß der Ammoniakabtrieb im Sauerwasserstripper ggfs. durch Alkalilaugezusatz vervolls.tändigt wird.
13· Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Sauerwasser und Ablaugen durch Luftabschluß vor Oxidation geschützt werden, solange sie noch nicht behandelt sind.
1'I. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß überschüssige Ammoniumsalze teilweise oder ganz in den Strippersümpfen belassen werden.
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