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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Beseitigung von Abgasen, die vom Kocher und von den die Ablaugen zur Verbrennung aufbereitenden Anlageteilen von Sulfit-Zellstoff-Fabrikationsanlagen, insbesondere von Anlagen, die auf Basis von Magnesiumbisulfit arbeiten, herrühren.
Bei Sulfit-Zellstoff - Fabrikationsanlagen treten in den Kochern und in jenen Teilen der Anlage, in denen die Ablaugen zur Verbrennung aufbereitet, insbesondere eingedickt, werden, Abgase auf, die zufolge ihres Gehaltes an Schwefeloxyden aggressiv sind und deshalb nicht unmittelbar in die Umgebungsatmosphäre abgelassen werden können. Man hat deshalb bisher derartige Abgase vor dem Ablassen in die Atmosphäre einer einfachen Wäsche unterzogen. Es hat sich aber nun ergeben, dass in vielen Fällen eine solche Wäsche zwar die Aggressivität dieser Abgase mindern kann, aber nicht in der Lage ist, übel riechende Anteile, welche in solchen Abgasen auftreten können, wirksam aus dem in die Umgebung abgelassenen Gasstrom zu entfernen.
Es ist nun Ziel der Erfindung, ein Verfahren eingangs erwähnter Art zu schaffen, mit dem auf wirtschaftliche Weise die Abgase des Kochers und von der Aufbereitung der Ablaugen zur Verbrennung herrührende Abgase von den übel riechenden Anteilen befreit werden können, so dass ein Ablassen der Abgase danach ohne Belastung der Umwelt in die umgebende Atmosphäre vorgenommen werden kann.
Das erfindungsgemässe Verfahren eingangs erwähnter Art ist dadurch gekennzeichnet, dass diese Kocher- und Ablaugenaufbereitungsabgase, und gegebenenfalls auch Abgase, die bei der Aufarbeitung von Kondensaten der Ablaugenaufbereitung solcher Sulfit-Zellstoff-Fabrikationsanlagen anfallen, in einer Feuerung, vorzugsweise eines Laugenverbrennungskessels, oxydiert werden, dass dieser Oxydation vorausgehend die Kocher- und Ablaugenaufbereitungsabgase einer Nasswäsche unterzogen werden, wobei die bei der Nasswäsche der Kocher- und Ablaugenaufbereitungsabgase anfallende gebrauchte Waschflüssigkeit ohne Verbindung zu andern Waschstrecken, die von einem zur Umgebungsatmosphäre abströmenden Gas bzw.
Dampf passiert werden, in den Kreis der Kochflüssigkeit rückgeführt wird, und dass vorzugsweise die bei der Oxydation der Kocher- und Ablaugenaufbereitungsabgase entstehenden Verbrennungsabgase einer Nachwäsche unterzogen werden.
Durch die vorgenannten Massnahmen kann der vorstehend angeführten Zielsetzung sehr gut entsprochen werden. Durch die in einer Feuerung erfolgende Oxydierung der Kocher- bzw. Ablaugenaufbereitungsabgase werden die für die geruchsbelästigende Wirkung verantwortlichen Bestandteile derselben zerlegt, und es ist dabei für diese Zerlegung vorteilhaft, die Oxydation bei Temperaturen über 800DC, vorzugsweise bei etwa 1200 C, vorzunehmen. Die aggressiven Anteile der Kocherbzw. Ablaugenaufbereitungsabgase werden beim erfindungsgemässen Verfahren im Zuge der der Oxydation vorausgehenden Nasswäsche weitgehend abgeschieden, so dass die von diesen aggressiven Bestandteilen ausgehende Korrosionswirkung im Bereich der Feuerung weitgehend eliminiert ist.
Gleichzeitig wird solcherart die Möglichkeit geschaffen, unter Umständen die Verbrennungsabgase der Feuerung unmittelbar in die Atmosphäre ableiten zu können, da sie im wesentlichen eine Zusammensetzung aufweisen, wie sie auch bei gewöhnlichen Feuerungen auftritt. Die beim erfindungsgemässen Verfahren vorzugsweise vorgesehene Nachwäsche der bei der Oxydation der Kocher- und Ablaugenaufbereitungsabgase entstehenden Verbrennungsabgase ermöglicht es, auch diese Restanteile vor dem Ablassen der Abgase in die Atmosphäre aus diesen zu entfernen und ermöglicht es auch, den Substanzverlust im Schwefelkreislauf der Fabrikationsanlage weiter herabzusetzen.
Durch die Trennung der bei der Nasswäsche gebrauchten Waschflüssigkeit, welche mit den Kocher- und Ablaugenaufbereitungsabgasen in Berührung stand, von der Waschflüssigkeit anderer Waschstrecken, durch die Abgase hindurchgeleitet werden, die zur Umgebung abströmen, wird eine unerwünschte Aufnahme von Geruchsstoffen der Kocher- und Ablaugenaufbereitungsabgase durch Abgase, welche im Rahmen der Gesamtanlage nach einem Waschen in die Umgebung abgelassen werden, verhindert. Damit ist einer Geruchsbelästigung durch chemische Substanzen, welche in den Abgasen von Kochern und in den Abgasen von Ablaugenaufbereitungsaggregaten auftreten können, und aus der bei einer Nasswäsche benützten Waschflüssigkeit leicht entweichen können, entgegengewirkt.
Die Rückführung der mit den unerwünschten Geruchsstoffen belasteten Waschflüssigkeit in den Kreislauf der Kochflüssigkeit ergibt für die Umweltbelastung keinerlei Nachteile und ist auch vom Chemismus des Holzaufschlusses gesehen in aller Regel tragbar. Vorteilhaft wird die
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chen des Abgases vorgesehen werden, z. B. ein Elektroabscheider. Das Abgas fliesst dann über eine Verbindungsleitung --4-- zu einem ersten Rauchgaswäscher --5-- und wird dann noch durch zwei weitere Rauchgaswäscher --6, 7-- geleitet, um schliesslich über einen Kamin --8-- in die Atmosphäre abgelassen zu werden. Die Rauchgaswäscher können in verschiedener Form ausgebildet sein, z.
B. in Form einer Venturi-Anlage, wie dies in der Zeichnung dargestellt ist, aber auch in anderer Form, z. B. in Form eines Waschturmes.
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Magnesium-Schwefel-Verbindungen im Kessel entstammt, aus dem Abgas ausgewaschen, so dass dieses beim Eintritt in den Kamin --8-- praktisch schwefelfrei ist. Dieses Auswaschen wird mit einer Magnesiumhydroxydaufschwemmung vorgenommen, wobei wieder Magnesiumbisulfit gebildet wird, und auf diesem Weg eine neue Aufschlussflüssigkeit entsteht. Die Magnesiumhydroxyd-Aufschwemmung wird in einem Hydratisieraggregat --9-- erzeugt, welches von einem Magnesiumoxyd-Vorratsbehäl- ter --10-- gespeist wird ; letzterer Behälter ist unter Zwischenfügung einer Schleuse --11-- an den Abfluss des Zyklonseparators --3-- angeschlossen.
Die von dem nicht näher dargestellten Kocher der Anlage stammenden Abgase werden über eine Leitung --12-- einem Nasswäscher --14-- zugeführt, und es werden diesem Nasswäscher auch Abgase, die von der Ablaugenaufbereitung herrühren, insbesondere von der Eindickung derselben, über eine Leitung --15-- zugeleitet. Bei der Ablaugenaufbereitung entstehen auch Kondensate, die ihrerseits aufgearbeitet werden müssen, um keine Gewässerverunreinigungen herbeizuführen. Die Aufbereitung dieser Kondensate ergibt Abgase, die von ihrer Genese her auch als Ablaugenaufbereitungsabgase angesehen werden können und die man zweckmässig auch dem Nasswäscher --14-- zuführt und dort zusammen mit den Kocherabgasen behandelt.
Die Kocher- und Ablaugenaufbereitungsabgase enthalten neben einem beträchtlichen Schwefeloxyd-Anteil auch übel riechende Verbindungen verschiedener Art, insbesondere Mercaptane. Die Schwefeloxyde werden im Nasswäscher --14-- weit- gehend ausgewaschen, während die Mercaptane und andere übel riechende Stoffe organischer Natur von dieser Nasswäsche weitgehend unbeeinflusst in den den Nasswäscher --14-- durch die Abgasleitung --16-- verlassenden Gasen verbleiben.
Um nun diese Abgase in die Umgebung ablassen zu können, werden sie zuvor in einer Feuerung oxydiert, wobei eine Zerlegung der übel riechenden Verbindungen auftritt. Hiezu werden diese Abgase über eine Leitung --17-- in den Laugenverbrennungskessel -l-, dem die zu verbrennende Ablauge über eine Leitung --18-- zugeführt wird, eingeleitet.
Um dabei nachteiligen Korrosionswirkungen zu begegnen, ist eine Erhitzung der vom Nasswäscher --14-- kommenden Abgase in einem Wärmeaustauscher --19-- und eine Abscheidung von Flüssigkeitsanteilen in diesem Abgas mit einem Flüssigkeitsabscheider --20-- vorgesehen. Die Erhitzung der Abgase im Wärmeaustauscher --19--, der mit einem Heizmantel --21-- ausgestattet ist, erfolgt dabei mindestens soweit, dass diese
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den Bestandteile dieser Abgase thermisch zerlegt werden und im Zuge dieser Zerlegung im wesentlichen Kohlendioxyd, Wasser und SO : entstehen.
Letzteres wird durch die im Kessel --1-- nachge- schalteten Rauchgaswäscher --5, 6, 7-- einer Nachwäsche unterzogen, so dass die durch den Kamin - abströmenden Abgase frei von korrodierenden bzw. ätzenden und geruchsbelästigenden Stoffen sind.
Im Interesse einer möglichst vollständigen Zerlegung der geruchsbelästigenden Stoffe in dem
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Die bei der Nasswäsche der Kocher- und Aufbereitungsabgase im Nasswäscher --14-- anfallende gebrauchte Waschflüssigkeit wird unmittelbar in den Starksäurebehälter --22-- eingeleitet. Die in diesem Behälter befindliche Säure dient zur Abstimmung der von den Rauchgaswäschern --5, 6, 7-- kommenden Magnesiumbisulfitlösung auf den für die frischbereitete Aufschlusslösung vorge-
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sehenen pH-Wert, Hiebei wird die durch eine Leitung --30-- vom Rauchgaswäscher --5-- kommende Magnesiumbisulfitlösung mit der über die Leitung --31-- vom Starksäurebehälter --22-- kommenden Starksäure gemischt und über die Leitung --32-- zur weiteren Verwendung beim Aufschluss abgeleitet.
Die Vermengung der Starksäure mit der in den Rauchgaswäschern --5, 6, 7-- bereiteten Magnesiumbisulfitlösung wird also erst nach dem Abziehen dieser Lösung aus den Rauchgaswäschern
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Ausmass eingetragenen Geruchsstoffe nicht in die Rauchgaswäscher --5, 6, 7-- gelangen können, und trotz der Einbindung der gebrauchten Waschflüssigkeit des Nasswäschers --14-- in den Stoffkreislauf der Anlage kein Austritt von Geruchsstoffen über diese gebrauchte Waschflüssigkeit eintreten kann.
Der Starksäurebehälter --2-- wird weiter mit einer mit Schwefeldioxyd angereicherten Flüssigkeit, die in einem mit Schwefeldioxyd gespeisten Nasswäscher --23-- hergestellt wird, über eine Leitung --24-- gespeist. Dem Nasswäscher --23-- wird hiezu über eine Leitung --25-- Schwefeldioxyd, welches in einem Schwefelverbrennungsaggregat --26-- gewonnen wird, zugeleitet. Als Waschflüssigkeit wird dabei eine vom Rauchgaswäscher --5-- abgezogene Magnesiumbisulfitlösung verwendet.
Diese wird dem Nasswäscher --23-- über eine Leitung --13-- zugeleitet.
Die Abgase des Nasswäschers --14-- können, anstatt dem Laugenverbrennungskessel --1-- zugeführt zu werden, alternativ auch in die Feuerung des Schwefelverbrennungsaggregates --26-- eingeleitet werden, um dort oxydiert zu werden. Hiezu ist eine von der Abgasleitung --16-- des Nasswäschers --14-- zum Schwefelverbrennungsaggregat --26-- führende Leitung --27-- vorgesehen, in die, analog wie dies beim Leitungszug --16, 17-- der Fall ist, ein Flüssigkeitsabscheider --28-und ein Wärmeaustauscher --29-- eingefügt sind.
Auch beim Einleiten der vom Nasswäscher --14-- kommenden Abgase in die Feuerung des Schwefelverbrennungsaggregates --26-- erfolgt eine Zerlegung der unerwünschten Geruchsstoffe in Schwefeldioxyd und in andere nicht störend in Erscheinung tretende Komponenten, so dass dieses Abgas, welches danach noch eine Nachwäsche durch Passieren des Nasswäschers --23-- und weiteres Passieren der Rauchgaswäscher --6 und 7-- erfährt, beim Austritt in die umgebende Atmosphäre keine Belästigung der Umgebung mehr verursacht.
Zur Speisung des Nasswäschers --14-- mit Waschflüssigkeit ist primär eine Entnahme derselben von der Rauchgaswäsche des Kessels-l-vorgesehen. Diese Flüssigkeit stellt eine Lösung von Monosulfit, Bisulfit und Hydroxyd dar und kann dem Nasswäscher --14-- über Leitungen --34, 35-- zugeführt werden. Ergänzend hiezu oder im Bedarfsfall auch allein kann als Waschflüssigkeit
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--14-- auch- zugeführt wird, verwendet werden. Hiemit kann auch auf einfache Weise die dem Nasswäscher --14-- zugeführte Menge an Waschflüssigkeit und auch deren Zusammensetzung eingestellt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Beseitigung von Abgasen, die vom Kocher und von den die Ablaugen zur Verbrennung aufbereitenden Anlageteilen von Sulfit-Zellstoff-Fabrikationsanlagen, insbesondere von Anlagen, die auf Basis von Magnesiumbisulfit arbeiten, herrühren, dadurch gekennzeichnet, dass diese Kocher- und Ablaugenaufbereitungsabgase, und gegebenenfalls auch Abgase, die bei der Aufarbeitung von Kondensaten der Ablaugenaufbereitung solcher Sulfit-Zellstoff-Fabrikationsanlagen anfallen, in einer Feuerung, vorzugsweise eines Laugenverbrennungskessels, oxydiert werden, dass dieser Oxydation vorausgehend die Kocher- und Ablaugenaufbereitungsabgase einer Nasswäsche unterzogen werden, wobei die bei der Nasswäsche der Kocher- und Ablaugenaufbereitungsabgase anfallende gebrauchte Waschflüssigkeit ohne Verbindung zu andern Waschstrecken,
die von einem zur Umgebungsatmosphäre abströmenden Gas bzw. Dampf passiert werden, in den Kreis der Kochflüssigkeit rückgeführt wird, und dass vorzugsweise die bei der Oxydation der Kocher- und Ablaugenaufbereitungsabgase entstehenden Verbrennungsabgase einer Nachwäsche unterzogen werden.