DE104630C - - Google Patents

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DE104630C
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penghawar
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L15/00Chemical aspects of, or use of materials for, bandages, dressings or absorbent pads

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
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  • Materials For Medical Uses (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 30: Gesundheitspflege.
WILH. JUL. TEUFEL in STUTTGART.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. März 1898 ab.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, Gaze, Mulle, Gespinnste, Stoffe und ähnliche blutstillende Verbandmittel von genügender Widerstandsfähigkeit aus Penghawar Djambi herzustellen, um die hervorragend blutstillende Wirkung des Penghawar Djambi allgemein in der Praxis verwerthen zu können. Penghawar Djambi sind die goldgelben, seidenglä'nzenden Spreuhaare der Wedelbasen mehrerer auf Java und Sumatra wachsender baumartiger Farne. Trotz seiner blutstillenden Eigenschaften wird Penghawar Djambi verhältnifsmä'fsig wenig verwendet, weil es infolge seiner Kurzfaserigkeit nur in besonderen Fällen, z. B. für leichtere Blutungen, brauchbar ist, während es für sich bei starken Blutungen, insbesondere bei Höhlenblutungen, z. B. solchen aus der Nase, ferner bei Schufs-, Stich- und Hiebwunden, wo es ganz besonders wirksame Eigenschaften besitzen würde, bisher nicht verwendbar ist.
Bei derartigen Blutungen werden erfahrungsgemäfs mit bestem Erfolge blutstillende Tampons angewendet; solche aus Penghawar Djambi würden sich in Bezug auf ihre blutstillende Wirkung vorzüglich bewähren, wenn sie sich nicht infolge ihrer Kurzfaserigkeit und dem daraus entspringenden Mangel an Widerstandsfähigkeit als nicht zweckmäfsig und nicht empfehlenswerth erwiesen hätten.
Um seine Verwendung zu ermöglichen, hat man Penghawar Djambi mit Watte vermengt, welche Mischung sich als Penghawarwatte im Handel befindet. Aber auch diese Mischung bewährte sich nicht, denn die Penghawarwatte lieferte keinen befriedigenden Tampon. Erstens hat die Penghawarwatte bei der Kurzfaserigkeit und Zerreibbarkeit des Penghawar Djambi in trockenem Zustande die Neigung, zu zerstäuben, und zweitens ist ein Tampon aus Watte wegen der bekannten Fehler der Wattetampons in den meisten Fällen nicht geeignet, in manchen, hauptsächlich in schweren Fällen, unbrauchbar.
Tampons aus Gaze, Mull und dergleichen mit Penghawar Djambi würden den höchsten Ansprüchen genügen, indem Tampons aus Penghawar mit Gaze, Mull und ähnlichen Stoffen die hohe blutstillende Wirkung des Penghawar Djambi mit den zweckmäfsigen Eigenschaften der Gazen, Mulle u. s. f. vereinigen. Bisher ist jedoch die Anfertigung solcher Gazen, Mulle und dergl. stets an der Kurzfaserigkeit, Feinheit und- grofsen Sprödigkeit des Penghawar Djambi gescheitert.
Der Zweck vorliegender Erfindung ist, diese Schwierigkeiten zu überwinden und die Herstellung von Gazen, Mullen, Gespinnsten und dergl. aus Penghawar Djambi zu ermöglichen, und zwar durch folgendes Verfahren:
Zur Herstellung des Fadens für Gewebe und Gespinnste wird aus beliebigem Hülfsmaterial, wie Baumwolle, Schafwolle, Mooswolle, Torfwolle, Indiafaser, Seide und dergl., ein Faden gesponnen und diesem während des Spinnens Penghawar Djambi in beliebiger Menge beigemischt, oder das Spinngut wird vorher mit Penghawar Djambi gemischt und dann versponnen. Auf diese Weise läfst sich ein Faden herstellen, welcher sowohl eine ge-
nügende Menge Penghawar Djambi, als auch Stärke und Dauerhaftigkeit genug für den gedachten Zweck besitzt bezw. welcher widerstandsfähig genug ist, um daraus ein Gewebe oder Gespinnst zu fertigen.
Zur Herstellung von Stoffen, Gespinnsten und dergl. ohne Penghawar Djambifaden wird Penghawar Djambi oder irgend eine Combination dieses auf einer Seite oder beiderseitig durch Einkämmen, Einweben oder auf andere Weise mit einem beliebigen Hilfsmaterial als Ueberzug bezw. als Einlage haltbar verbunden.
Das so erzeugte Material entspricht gleichfalls den oben erwähnten Anforderungen.
Das verwendete Hilfsmaterial kann durch irgend ein Verfahren aseptisch oder antiseptisch gemacht werden oder aseptisch sein; Penghawar Djambi selbst gilt als aseptisch. Auch können bei den Geweben und Gespinnsten sämmtliche Fäden von der Art der erwähnten Combinationsfäden- oder nur ein Theil dieser sein.
Ferner kann den Materialien, und zwar sowohl dem Penghawar Djambi, als auch den Hilfsmaterialien, allein oder beiden gemischt, entweder vor oder während der Verarbeitung oder nach Fertigstellung des Erzeugnisses irgend eine geeignete Schlichte, Appretur oder dergl. beigemengt werden, welche, je nach Beschaffenheit nach der Fertigstellung des Erzeugnisses, daraus wieder entfernt werden kann. Bei Verwendung einer Schlichte, Appretur oder dergl. kann auch Penghawar Djambi allein, also ohne die erwähnten Hilfsmaterialien, verwendet werden, doch dürfte dieses Verfahren weniger zu empfehlen sein, da bei einem solchen Erzeugnifs die Mangel der Kurzfaserigkeit, Feinheit und grofser Sprödigkeit des Penghawar Djambi sich stets wieder in nachtheiliger Weise zeigen, so dafs ein Erzeugnifs, nach den vorerwähnten Methoden hergestellt, jedenfalls vorzuziehen ist, indem jedes dieser Erzeugnisse seinem Zwecke vollkommen entspricht und dabei wesentlich billiger ist, was bei dem sehr hohen Preise des Penghawar Djambi sehr in Betracht kommt.
Durch diese Erfindung ist ein blutstillendes Verbandmittel gefunden, welches besonders bei Höhlenblutungen, bei Schufs-, Stich- und Hiebwunden infolge der blutstillenden Wirkung des Penghawar Djambi eine beinahe sofortige Blutstillung und vollständigen Verschlufs der Wunde herbeiführt, welche Thatsache bei den verschiedensten Operationen und besonders für die Kriegschirurgie von gröfster Bedeutung ist. · Im Kriege kann jeder Combattant mit einigen in geeigneter und zusammengedrängter Weise verpackten Penghawargaze-, -Mull- oder dergl. Tampons ausgerüstet werden, welche zunächst für Schufswunden zugerichtet sind. Der Combattant ist dann im Fall einer Verwundung in der Lage, durch Einführung des Tampons in die Schufswunde einen sofortigen, sicheren und aseptischen und u. U. auch antiseptischen Verschlufs der Wunde selbst vorzunehmen und ist dadurch vor Verblutung und Inficirung der Wunde geschützt. Bei Hieb- oder Stichwunden läfst sich aus den für die Schufswunde bestimmten Penghawargaze-, -Mull- oder dergl. Tampons leicht ein für Hieb- oder Stichwunde geeignetes, ebenfalls sofort blutstillendes aseptisches Verbandmittel herstellen.
Es lassen sich nach dem vorbeschriebenen Verfahren nicht nur Erzeugnisse herstellen, welche sich unmittelbar für die Anfertigung von Tampons eignen — abgesehen davon, dafs diese Erzeugnisse auch wieder für sich in anderer Verwendung als blutstillende Mittel benutzt werden können —, sondern auch alle anderen zu Verbandzwecken geeigneten Materialien.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von genügend widerstandsfähigem, blutstillendem Verbandmaterial als Faden, Gewebe, Gespinnst oder dergl. aus Penghawar Djambi, dadurch gekennzeichnet j dafs während des Spinnens des Fadens, event, unter Anwendung einer Schlichte, Appretur oder dergl. dem betreffenden, geeigneter Weise antiseptischen oder aseptischen Hilfsmaterial Penghawar Djambi in beliebiger geeigneter und entsprechender Menge beigemischt oder dafs letzteres schon vor dem Spinnen mit dem ersteren gemischt wird.
2. Die Verarbeitung des nach Anspruch Γ erzeugten Fadens mit oder ohne Verwendung eines beliebigen weiteren Materials zu Gespinnsten oder Geweben.
3. Das Verfahren, dafs Stoffe, Gespinnste und dergl. auf einer oder auf beiden Seiten durch Einkämmen , Einweben oder in sonstiger Weise mit einem Ueberzug bezw. einer Einlage von Penghawar Djambi oder einer Mischung von solcher mit anderem geeigneten Hilfsmaterial versehen werden.
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