DE69115137T2 - Hämostatisches Material aus Kollagenfasern und Verfahren zu seiner Herstellung. - Google Patents

Hämostatisches Material aus Kollagenfasern und Verfahren zu seiner Herstellung.

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Description

  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein hämostatisches Kollagenfasermaterial, das zum Stillen von einer durch Operation, Verletzung oder dergleichen verursachten Blutung verwendet werden kann und ein Verfahren zur Herstellung desselben.
  • Absorptionsfähige hämostatische Materialien wurden bisher zum Stillen von Blutungen aus Organen zum Zeitpunkt chirurgischer Eingriffe, aus Gefäßverbindungen oder aufgrund von Verletzungen verwendet. Absorptionsfähige hämostatische Materialien aus Fasermaterialien in baumwollähnlicher Form wurden aufgrund ihrer ausgezeichneten Verarbeitungsfähigkeit oft verwendet. Celluloseoxidfasern in baumwollähnlicher Form wurden verwendet, sie haben jedoch einen Mangel dergestalt, daß ihre Absorptionsfähigkeit in einen lebenden Körper aufgrund der Tatsache verzögert ist, daß es kein Stoff ist, der von einem lebenden Körper stammt. Kollagenfasern in baumwollähnlicher Form mit eigener Plättchenaggregation wurden als ein mögliches hämostatisches Material erkannt. Dieses Material wird durch Schneiden von unlöslichem Kollagen in eine baumwollähnliche Form hergestellt. Dieses unlösliche Kollagen ist aber schwer zu reinigen, wobei es folglich schwierig war, ein verunreinigungsfreies Produkt zu erhalten.
  • Es wurde vor kurzem ein Verfahren veröffentlicht, welches das Spinnen von löslichem Kollagen in eine baumwollartige Faserform umfaßt und Verwendung des sich ergebenden Materials als hämostatisches Material. Dieses Verfahren umfaßt das Homogenisieren von Schweinehaut, Behandeln derselben mit Pepsin zur Erhaltung einer Kollagenlösung Spinnen derselben in ein Fällbad zur Bereitstellung einer Faser mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 50 µm, Schneiden der Fasern in Längen von 2 bis 5 cm, Entsalzen mit Methanol, Dehydratation und Trocknen des sich ergebenden Kollagens. Siehe JINKO ZOKI (Künstliche Organe), Vol. 19, Nr. 3 (1990), 1235 bis 1238. Dieses baumwollähnliche hämostatische Material hat gute Eigenschaften, weil es gereinigt werden kann und eine gute Absorption in einen lebenden Körper aufweist. Es hat einen Mangel dergestalt, daß die Oberfläche der Faser vergleichsweise glatt ist und seine Absorption von Blut aufgrund dieses Mangels nicht ausreichend ist, selbst wenn es mit Druck auf die blutende Komponente appliziert wird, teilweise aufgrund seiner unzureichenden Affinität zu der blutenden Komponente. Demzufolge stellt dieses baumwollähnliche Kollagen keinen zufriedenstellenden hämostatischen Effekt bereit.
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein hämostatisches Kollagenfasermaterial und ein Verfahren zur Herstellung desselben bereitzustellen.
  • Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein hämostatisches Material bereitzustellen, welches baumwoll- oder filzartiges Material aus einer Faser enthält, welche durch Vernetzen des Kollagenmoleküls von löslicher Kollagenfaser hergestellt wird, wobei die Faser eine Dicke von 10 bis 40 µm und feine rißartige Fissuren auf ihrer Oberfläche besitzt.
  • Eine Ausführungsform der Erfindung wird nun auf dem Wege des Beispiels mit Bezugnahme auf Figuren 1, 2 und 3 beschrieben.
  • Figur 1 ist eine mikroskopische Aufnahme der lyophilisierten, vernetzten Kollagenfaser des hämostatischen Materials der vorliegenden Erfindung.
  • Figuren 2 und 3 sind mikroskopische Aufnahmen, die der von Figur 1 bei größeren Vergrößerungen ähnlich sind.
  • Eine in dem hämostatischen Material der vorliegenden Erfindung verwendbare Faser kann eine Faser mit sehr feinen rißartigen Fissuren auf ihrer Oberfläche sein, die durch Vernetzen des Kollagenmoleküls von löslicher Kollagenfaser (auf die hierin im folgenden als "vernetzte Kollagenfaser" verwiesen wird) hergestellt wird.
  • Die sehr feinen rißartigen Fissuren auf der Oberfläche der vernetzten Kollagenfaser, die in dem hämostatischen Material der vorliegenden Erfindung verwendbar ist, erhöht sehr weitgehend ihre Oberfläche dergestalt, daß sie Blut als ein Ganzes absorbieren kann. Wenn das hämostatische Material der vorliegenden Erfindung gegen einen blutenden Bereich in einem Körper aufgebracht wird, beschleunigt es bedeutend die Blutgerinnungsgeschwindigkeit, weil es eine gute Affinität zu der blutenden Komponente, dem Bereich oder Teil eines lebenden Körpers hat. Darüber hinaus kann die Verarbeitbarkeit oder Anpassungsfähigkeit des hämostatischen Materials der vorliegenden Erfindung für das Aufbringen auf den blutenden Bereich durch Verwendung von Fasern mit einer Dicke von 10 bis 40 µm zur Herstellung des hämostatischen Materials verbessert werden.
  • Die vernetzte Kollagenfaser wird vorzugsweise in einer baumwollartigen Form verwendet. Diese kann zum Beispiel die Form eines Baumwollballs annehmen. Diese baumwollähnliche Form des hämostatischen Materials erlaubt, daß seine Form zusammen mit einer leichten Anpassung der verwendeten Menge frei verändert werden kann, wobei es auf nahezu jeden beliebigen geformten blutenden Bereich applizierbar ist. Außer einer baumwollartigen Form kann die vernetzte Kollagenfaser der vorliegenden Erfindung auch in einer anderen gewünschten Form, wie zum Beispiel Gaze, Filz oder ungewebtem Gewebe aufgebaut werden. Die Filzform kann durch Zerdrücken und/oder Anhaften der baumwollartigen Form an eine andere Faser zubereitet werden, um auf diese Weise eine Filzform bereitzustellen.
  • Das zur Zubereitung der Fasern der vorliegenden Erfindung verwendete lösliche Kollagen kann Atelokollagen und Atelokollagen-Derivate umfassen, welche durch Veresterung der Carboxy-Gruppe des Kollagenmoleküls hergestellt werden können. Das lösliche Kollagen, wie zum Beispiel Atelokollagen oder dergleichen, das als Rohmaterial in der vorliegenden Erfindung verwendbar ist, kann leicht gereinigt werden, um eine günstige Faser zu geben. Die lösliche Kollagenfaser der vorliegenden Erfindung wird durch Vernetzung der gesponnenen Faser mit Glutaraldehyd, Epoxidharzverbindungen oder ähnlichen Materialien, die üblicherweise zum Vernetzen des Kollagenmoleküls verwendet werden, mit Wasser waschbar. Die Absorptionsrate der Kollagenfasern durch den lebenden Körper kann durch das Variieren der Menge oder des Vernetzungsgrades gesteuert werden. Die Vernetzungsrate, welche als die Reaktionsrate von ε-Aminogruppen an den Seitenketten in Kollagen gemessen wird, bewegt sich in der Regel von circa 1% bis circa 50% oder weniger, bevorzugter bis zu circa 30%. Eine höhere Vernetzungsmenge verlangsamt die Absorptionsrate durch den Körper, und eine geringere Vernetzungsmenge steigert die Absorptionsrate durch den Körper. Demgemäß kann die Absorptionsrate des hämostatischen Materials der vorliegenden Erfindung durch den lebenden Körper zweckmäßigerweise je nach den Bedingungen des blutenden Bereichs, in der es verwendet werden soll, angepaßt werden.
  • Nach dem Spinnen kann man die Faser mit Protamin zur Bildung eines Komplexes reagieren lassen, der gewaschen und lyophilisiert werden kann. In diesem Fall wird der Komplex durch Reaktion von Protamin mit Kollagen über ein bifunktionelles Vernetzungsmittel, wie zum Beispiel Glutaraldehyd, Hexamethylendiisocyanat oder dergleichen hergestellt.
  • Die vernetzte Kollagenfaser der vorliegenden Erfindung kann zum Beispiel wie unten beschrieben zubereitet werden.
  • Zuerst wird Atelokollagen durch Behandlung von Rinderhaut oder dergleichen mit einem Enzym extrahiert. Dieses Atelokollagen wird gereinigt, indem es einer Behandlung zum Herauslösen von Pyrogenen, Albumin oder einer ähnlichen Behandlung unterzogen wird. Da Atelokollagen löslich ist, kann es leicht gereinigt werden. Aus diesem gereinigten Atelokollagen wird eine Spinnlösung zubereitet. Eine geeignete Kollagenkonzentration in der Spinnlösung kann 2 bis 20% betragen. Die lösliche Kollagenfaser wird dann durch Spinnen dieser Spinnlösung in ein geeignetes Fällbad hergestellt. Eine wäßrige Lösung aus Natriumchlorid, Natriumsulfat oder dergleichen kann für die Koagulationslösung verwendet werden.
  • Die sich ergebende gesponnene lösliche Kollagenfaser wird mit einem üblichen Vernetzungsmittel, wie zum Beispiel Glutaraldehyd, Epoxidharzverbindungen oder dergleichen behandelt, das typischerweise für die Vernetzung des Kollagenmoleküls verwendet wird. Die Vernetzungsbehandlung kann entweder nach dem einmaligen Trocknen der gesponnenen löslichen Kollagenfaser oder an Fasern im nassen Zustand kurz nach dem Spinnen bewirkt werden. Darüber hinaus kann die Vernetzung in sauren oder alkalischen Bedingungen bewirkt werden.
  • Nach dem Waschen werden die Fasern lyophilisiert (gefriergetrocknet). Während dieser Lyophilisierung wird die Oberfläche von vernetzten Kollagenfasern dergestalt rissig, daß zahlreiche, sehr feine Fissuren darin enthalten sind, wie in Figuren 1 bis 3 gezeigt wird. Wie in Figuren 1 bis 3 gezeigt, können die Fissuren oder Risse in der Oberfläche der Fasern sehr weitgehend variieren, von zum Beispiel sehr feinen Rissen von circa 0,1 µm Breite bis zu feinen Rissen von circa 0,5 µm Dicke. In Figur 1 stellt der weiße Balken eine Länge von 10 µm dar und in Figuren 2 und 3 stellt der weiße Balken eine Länge von 1 µm dar. Übliche Gefriertrocknungstechniken können zum Lyophilisieren der vernetzten Kollagenfasern verwendet werden. Wenn die Fasern gefroren werden, werden die gefrorenen Fasern in einem Vakuum dergestalt getrocknet, daß die Fasern während des Trocknungsverfahrens nicht schmelzen. Die lyophilisierten vernetzten Kollagenfasern haben eine Oberfläche, die im Vergleich mit dem durch Dehydratation nach dem Spinnen getrockneten löslichen Kollagen deutlich vergrößert ist. Das aus den gefriergetrockneten vernetzten Kollagenfasern der vorliegenden Erfindung hergestellte hämostatische Material besitzt eine weitgehend verbesserte Blutabsorption und Affinität zu dem blutenden Bereich. Figur 1 ist eine mikroskopische Aufnahme von der Oberfläche der gefriergetrockneten vernetzten Kollagenfasern, die oben bei einer Vergrößerung von circa 7000 beschrieben werden. Figuren 2 und 3 sind mikroskopische Aufnahmen einer noch weiter vergrößerten Oberfläche dieser Fasern bei Vergrößerungen von 10.000 bzw. 20.000.
  • Die Lyophilisierung kann an nassen Fasern durchgeführt werden, die eine wesentliche Wassermenge enthalten, wie zum Beispiel vom Waschen mit Wasser nasse Fasern, oder sie kann an Fasern nach Dehydratation mit einer Zentrifuge oder dergleichen durchgeführt werden. In dem früheren Fall nimmt die lyophilisierte Faser eine baumwollartige Form an, die keiner Entfilzungsbehandlung unterzogen zu werden braucht, aber in dem letzteren Fall muß die lyophilisierte Faser im allgemeinen dergestalt entfilzt werden, daß die baumwollartige Form bereitgestellt wird. Entfilzung kann durch übliche Verfahren und Maschinen bereitgestellt werden, die zusammenhaftende oder verfilzte Fasern zur Bildung feiner Fasern entwirren.
  • Nach der Lyophilisierung kann die vernetzte Kollagenfaser in eine baumwollartige, filzartige oder andere angemessene Form geformt werden, mit zum Beispiel -Strahlen, Ethylenoxidgas oder dergleichen sterilisiert und dann zum Beispiel in einer sterilisierten Verpackung verpackt werden, bevor sie den Verwendern bereitgestellt wird.
  • Darüber hinaus kann das hämostatische Material der vorliegenden Erfindung aufgrund seines pH-Wertes in neutralen oder sauren Medien verwendet werden, ein saures Medium wird aber angesichts seines größeren hämostatischen Effektes bevorzugt.
  • Die folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung:
  • Beispiel 1
  • Frische Rinderhaut wurde sehr fein pulverisiert und das resultierende sehr feine Pulver wurde wiederholt mit 0,1 M wäßrigem Natriumacetat und dann mit Wasser gewaschen. Nach dem Waschen mit Wasser wurde das sehr feine Pulver mit 0,5 M wäßriger Essigsäure extrahiert, und das rückständige unlösliche Kollagen wurde gefiltert. Dieses unlösliche Kollagen (100 g) wurde in nasser Form wiedergewonnen, mit 1 1 0,5 M Essigsäure und dann 0,1 g Pepsin vermischt und 3 Tage lang bei 20 C gerührt. Diese Behandlung wandelte das unlösliche Kollagen in eine visköse lösliche Kollagenlösung nämlich Atelokollagenlösung) um. Diese Atelokollagenlösung wurde gefiltert, und das Filtrat wurde zur Erzielung eines Präzipitats auf einen pH von 7,5 eingestellt. Das Präzipitat wurde mit Hilfe einer Zentrifuge abgetrennt und dreimal mit Wasser gewaschen, um Atelokollagen zu erhalten.
  • Dieses Atelokollagen wurde zu einer 3%igen Säurelösung verarbeitet, die aus einer Düse mit 200 Poren mit einem Durchmesser von 70 µm in eine gesättigte wäßrige Natriumsulfatlösung extrudiert wurde. Die resultierenden Fäden oder Fasern wurden 15 Minuten lang in verdünnte Salzsäure mit einem pH von 4 und einem Gehalt an 0,5%igem Glutaraldehyd (und mit 15%igem NaCl) getaucht und mit Wasser gewaschen. Nach dem Waschen mit Wasser wurden die Fäden in Längen von circa 5 cm geschnitten und lyophilisiert. Nach dem Trocknen hatten die resultierenden Fäden ohne weitere Modifikation die Form eines baumwollartigen hämostatischen Materials. Das hämostatische Material wurde mit -Strahlen sterilisiert und im unten beschriebenen Beispiel 6 verwendet.
  • Beispiel 2
  • Eine Vielzahl von baumwollartigen hämostatischen Materialien, circa 1 cm dick, wie in Beispiel 1 erhalten, wurde gepreßt, um ein filzartiges hämostatisches Gewebematerial mit einer Dicke von 3 cm zu ergeben.
  • Beispiel 3
  • Die auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 gesponnenen Fäden wurden 10 Minuten lang zum Vernetzen in eine 1%ige Protaminsulfatlösung und dann in eine l%ige Glutaraldehydlösung getaucht. Die Fäden wurden mit Wasser gewaschen und wie in Beispiel 1 lyophilisiert, um ein baumwollartiges hämostatisches Material mit Protamin zu ergeben. Das hämostatische Material wurde mit -Strahlen sterilisiert und im Beispiel 6 unten verwendet.
  • Beispiel 4
  • Das in Beispiel 3 erhaltene baumwollartige hämostatische Material wurde auf die gleiche Weise gepreßt wie in Beispiel 2, und es wurde ein filzartiges hämostatisches Gewebematerial erhalten.
  • Beispiel 5
  • Die durch Spinnen auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 erhaltenen Fäden wurden 10 Minuten lang in eine wäßrige schwach alkalische Lösung von pH 9 getaucht, die 0,5% Glutaraldehyd enthielt und dann 1 Stunde lang in eine verdünnte Salzsäurelösung mit einem pH von 3 getaucht. Die Fäden wurden gründlich mit Wasser gewaschen und auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 lyophilisiert, um ein baumwollartiges hämostatisches Material zu ergeben.
  • Beispiel 6
  • Der Blutgerinnungseffekt der in den Beispielen 1 und 3 erhaltenen hämostatischen Materialien wurde zuerst in vitro gemessen. Die Gerinnungsgeschwindigkeit für jedes Material wurde gemessen, wobei Blut : hämostatischem Material = 5,0 ml : 0,1 g, nämlich 5,0 ml Blut mit 0,1 g eines entsprechenden hämostatischen Materials war. In diesem Test koagulierte das hämostatische Material in Beispiel 1 in circa 30 Sekunden und das hämostatische Material in Beispiel 3 in circa 18 Sekunden. Andererseits koagulierte im Handel erhältliches hämostatisches Cellulosematerial mit dem gleichen Test in circa 90 Sekunden, und unlösliches pulverförmiges hämostatisches Kollagenmaterial koagulierte in circa 40 Sekunden. Mit diesen Tests wurde die verbesserte Blutgerinnungsfähigkeit des hämostatischen Materials der vorliegenden Erfindung nachgewiesen.
  • Darüber hinaus wurde ein tierexperimenteller Test mit einer Hundemilz durchgeführt. In diesem Test wurde die Milz eines Hundes mit einem Messer abgeschnitten und die Länge der Zeit gemessen, die erforderlich war, um die resultierende Blutung mit verschiedenem hämostatischem Material zu stillen. In diesem Test stillte das hämostatische Material in Beispiel 1 die Blutung in 150 Sekunden, das von Beispiel 3 stillte die Blutung in 175 Sekunden, während das im Handel erhältliche hämostatische Cellulosematerial 310 Sekunden brauchte und in löslichem pulverförmigem hämostatischem Kollagenmaterial 190 Sekunden benötigte. Folglich war es offensichtlich, daß das hämostatische Material der vorliegenden Erfindung zum Stillen von Blutungen sehr wirksam war.
  • Da Kollagenfasern, nämlich das Material, das von einem lebenden Körper, wie zum Beispiel einem Säugetier kommt, zur Zubereitung des hämostatischen Materials der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann das Material der vorliegenden Erfindung eine wirksame Absorptionsrate durch den lebenden Körper ohne Fremdkörperreaktion oder Abstoßung von dem lebenden Körper bereitstellen. Da das lösliche Kollagen als ein Ausgangskollagen zum Spinnen verwendet wird, kann es leicht gereinigt werden, um ein günstiges Produkt bereitzustellen. Die Oberfläche der Faser der vorliegenden Erfindung ist mit sehr feinen rißartigen Fissuren versehen, welche Fissuren ihre Oberfläche vergrößern und eine verbesserte Blutabsorption bereitstellen. Darüber hinaus zeigt das hämostatische Material der vorliegenden Erfindung eine ausgezeichnete Affinität zu blutenden Bereichen dergestalt, daß die Blutgerinnung mit einem bemerkenswerten hämostatischen Effekt rasch stattfindet. Noch darüber hinausgehend kann das hämostatische Material der vorliegenden Erfindung aufgrund der Tatsache, daß es eine baumwollartige oder filzartige Form aus Fasern von 10 µm bis 40 µm Dicke besitzt, leicht in eine beliebige Form dergestalt geformt werden, daß es sich jedem blutenden Bereich im lebenden Körper anpassen kann.
  • Außerdem kann die Absorptionsrate des hämostatischen Materials der vorliegenden Erfindung durch den lebenden Körper durch Variation des Vernetzungsgrades des löslichen Kollagens angepaßt werden, wobei ein höherer Vernetzungsgrad die Absorption verlangsamt und ein geringerer Vernetzungsgrad die Absorption beschleunigt.
  • Dies ermöglicht, daß die Absorption des Materials der vorliegenden Erfindung durch den lebenden Körper zweckmäßigerweise im Einklang mit dem Zustand des blutenden Bereichs verändert werden kann. Darüber hinaus kann der hämostatische Effekt des Materials der vorliegenden Erfindung sogar erreicht werden, wenn die gesponnene Kollagenfaser mit Protamin zur Reaktion gebracht wird, um einen Komplex davon zu ergeben, der lonisch mit Heparin gebunden werden kann.
  • Ein zusätzlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die vernetzte Kollagenfaser mit sehr feinen rißartigen Fissuren auf ihrer Oberfläche durch einfache Verfahren, wie zum Beispiel Spinnen des löslichen Kollagens, Vernetzen, Waschen mit Wasser und Lyophilisieren leicht hergestellt werden kann. Demgemäß kann mit dem erfahren der vorliegenden Erfindung ein verbessertes hämostatisches Material zu vernünftigen Kosten hergestellt werden.

Claims (9)

1. Hämostatisches Material, das vernetzte lösliche Kollagenfasern umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß genannte Fasern eine Dicke von 10 bis 40 µm und eine Oberfläche mit feinen Fissuren haben.
2. Hämostatisches Material nach Anspruch 1, worin genannte Fissuren zwischen 0,1 µm und 0,5 µm dick sind.
3. Hämostatisches Material nach Anspruch 1 oder 2, worin die vernetzten Kollagenfasern mit Protamin im Komplex gebunden sind.
4. Hämostatisches Material nach einem der vorangehenden Ansprüche, worin die Kollagenfasern in einer Menge von circa 1% bis circa 50% bezogen auf ε-Aminogruppen an Seitenketten von Kollagen vernetzt sind.
5. Hämostatisches Material nach Anspruch 4, worin die Kollagenfasern in einer Menge von circa 1% bis circa 30% bezogen auf ε-Aminogruppen an Seitenketten von Kollagen vernetzt sind.
6. Hämostatisches Material nach einem der vorangehenden Ansprüche, darüber hinaus dadurch gekennzeichnet, daß es in der Form eines baumwollartigen Materials vorliegt.
7. Hämostatisches Material nach einem der Ansprüche 1 bis 5, darüber hinaus dadurch gekennzeichnet, daß es in der Form eines filzartigen Materials vorliegt.
8. Verfahren zur Herstellung von Kollagenfasern für ein hämostatisches Material, das folgendes umfaßt:
Spinnen einer wäßrigen Lösung aus löslichem Kollagen in ein Fällbad,
Vernetzen der sich ergebenden gesponnenen Kollagenfasern und Waschen derselben, wobei genanntes Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß die sich ergebenden vernetzten Kollagenfasern lyophilisiert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, welches darüber hinaus folgendes umfaßt: Reagieren der gesponnenen Kollagenfasern mit Protamin zur Bereitstellung eines Komplexes damit.
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