DE104322C

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Info

Publication number: DE104322C
Application number: DENDAT104322D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren, Hohlglasgegenstände, namentlich Beleuchtungskörper, Vasen u. s. w., mit Ausschnitten und vertieften Mustern in Form von Bogen, Zacken und linealen Ornamenten zu verzieren durch Einpressen von radial zum Werkstück verschiebbaren Messern mit sich stark verjüngenden Schneiden in die Fläche des auf einen Modellstock aufgesetzten, plastisch bildsamen Hohlglaskörpers, wobei der als Widerlager dienende Modellstock entweder glatt gelassen oder mit flachen, der Gestalt der Messer entsprechenden Einkerbungen oder Einschnitten versehen ist. Die keilförmigen Schneiden der Messer dringen mehr oder weniger tief in das warme, plastisch bildsame Glas ein und erzeugen unter seitlicher Verdrängung der Glasmasse eine Vertiefung.

Läfst man die Schneiden der Messer durch das Glas ganz hindurchgehen, so können auch Ausschnitte, namentlich am Rande des Glasgegenstandes erzeugt werden. Es ist dabei nur nothwendig, den Messern zum Beschneiden des Randes und zum Ausschneiden eine Voreilung zu geben vor den behufs Verzierung der Fläche sich nur theilweise in die Glasmasse eindrückenden Messern. Die entstehenden Schnittränder sind stark abgeschrägt, so dafs sie den Eindruck machen, als seien sie durch Schleifen hergestellt.

Zur Ausführung des Verfahrens dient der durch Patent Nr. 86483 geschützte Apparat, welcher auf beiliegender Zeichnung in
• Fig. ι im Schnitt der Seitenansicht,

Fig. 2 in Draufsicht dargestellt ist, während

Fig. 3 einen beschnittenen und verzierten Glasgegenstand,

, Fig. 4 bis 6 ein Messer mit keilförmiger Schneide in Draufsicht, Vorderansicht und im Schnitt zeigen.

Die Messer α lagern mit ihren runden oder kantigen Führungsbolzen a¹ in Ausschnitten der Grundplatte b und greifen mit ihren aufrechtstehenden Bolzen oder Rollen a¹ in schräge Schlitze c¹ der Deckplatte c, welche durch einen angehängten Hebel d gedreht wird, wodurch sich die Messer α radial nach oder von dem in der Mitte aufgestellten Modellstock e bewegen lassen. Auf letzteren werden die zu bearbeitenden- geblasenen Hohlglasgegenstände aufgesetzt.

Es ist gleichgültig, ob die Messer waagrecht oder geneigt zum Arbeitsstück, wie in der Zeichnung angegeben, in der Grundplatte gelagert sind.

Claims

Pa tent-Anspruch:

Verfahren zum Verzieren von Hohlglasgegenständen mittelst radial verschiebbarer Messer unter Erzeugung abgeschrägter Schnittränder, dadurch gekennzeichnet, dafs Messer mit keilförmigen Schneiden gleichzeitig mit ihrer ganzen Schneidfläche in die noch weiche, bildsame Glasmasse eindringen und unter Anwendung eines glatten oder mit nur flachen Vertiefungen versehenen Modellstockes vertiefte Muster oder Ausschnitte erzeugen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.