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Walzenbrikettpresse zum Verpressen von Erzen, Kohle oder ähnlichen
Stoffen Die Erfindung bezieht sich auf eine Walzenbrikettpresse zum Verpressen von
Erzen, Kohle oder ähnlichen Stoffen. Bei einer solchen Presse unterliegen die Formzeuge
der Walzen, d. h. die äußeren, mit entsprechenden Mulden versehenen Mäntel, einem
verhältnismäßig starken Verschleiß. Insbesondere trifft dies zu, wenn Feinerze verarbeitet
werden sollen. Man ist daher nach einem bestimmten Verschleiß der Formzeuge gezwungen,
diese auszuwechseln.
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Es sind bereits Walzenbrikettpressen mit paarweise gegeneinander umlaufenden
Walzen sowie einem oberhalb der Walzen angeordneten Verteilerkasten mit einer Aufgabeöffnung
für das zu brikettierende Gut bekannt, wobei die Walzen in einem etwa in Höhe der
Walzenlager waagerecht teilbaren Maschinengestell gelagert und mit einem Zahnradantrieb
versehen sind.
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Bei einem Teil dieser Walzenbrikettpressen muß man zum Auswechseln
der Walzen zunächst die einzelnen Teile, aus welchen sich das Oberteil der Brikettpresse
zusammensetzt, nacheinander abnehmen, die Walzen freilegen und mit Hilfe eines Kranes
nach oben aus der Presse herausnehmen. Diese Arbeitsgänge sowie das anschließende
Einsetzen neuer Walzen und Zusammensetzen der Brikettpresse sind recht umständlich
und nehmen daher sehr viel Zeit in Anspruch.
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Bei anderen Bauarten dieser bekannten Walzenbrikettpressen sind die
etwa in Höhe der Walzenlager waagerecht teilbaren Maschinengestelle in Walzenhöhe
an einer Stirnseite offen. An dieser Stirnseite kann aber zum Auswechseln der Walzen
wegen neben den Walzenlagern vorgesehenen Anschlägen bzw. wegen des Zahnradantriebes
entweder nur eine der Walzen seitlich aus dem Maschinengestell herausgerollt werden
oder müssen vor dem Herausnehmen der Walzen seitlich der Walzenlager befindliche,
die Walzen gegeneinanderpressende Federn mit zugehörigen Federkappen sowie die Antriebszahnräder
entfernt werden. In beiden Fällen sind daher umfangreiche, teils nur mit Hebezeugen
durchführbare Montagearbeiten erforderlich.
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Es ist ferner eine Walzenbrikettpresse bekannt, bei welcher der Verteilerkasten
mittels Säulen auf dem Grundrahmen ruht und die Walzenlager in Ausschnitten eines
gemeinsamen Lagerblockes eingesetzt und von oben durch Brücken gehalten sind. Hier
muß man vor dem Auswechseln der Walzen zunächst den gemeinsamen Lagerblock vom Grundrahmen
lösen, ihn dann seitlich aus dem Maschinengestell herausbewegen und schließlich
die einzelnen Walzenlager lösen und die Walzen aus den Ausschnitten des Lagerblockes
herausheben. Auch dies ist verhältnismäßig umständlich und zeitraubend.
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Schließlich ist noch eine Walzenbrikettpresse bekannt, deren Maschinengestell
aus einem einzigen Stück besteht. An den beiden vertikalen Stirnseiten, die parallel
zu den Walzenachsen verlaufen, ist das Maschinengestell mit rechteckigen Ausschnitten
versehen. In diese Ausschnitte sind die eigentlichen Walzenlager eingefügt. Sie
werden mittels Brücken und entsprechenden Befestigungsschrauben in die Ausschnitte
gepreßt und somit festgehalten. Bei dieser bekannten Walzenbrikettpresse ergibt
sich der Nachteil, daß die Walzenlager verhältnismäßig hoch im Maschinengestell
angeordnet sein müssen, da unterhalb der Walzen ein besonderes Zahnradgetriebe als
Antrieb vorgesehen ist. Infolge der großen Bauhöhe ist es recht schwierig, die schweren
Walzen samt ihren Lagern aus den Ausschnitten zu lösen, seitlich aus dem Maschinengestell
herauszuführen und anschließend abzutransportieren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten
Einrichtungen zu vermeiden. lies wird bei einer Walzenbrikettpresse mit paarweise
gegeneinander umlaufenden Walzen und Antriebszahnrädern auf den Walzenachsen, die
den Walzendurchmesser nicht wesentlich übersteigen, sowie mit einem in Höhe der
Walzenlager waagerecht teilbaren und mindestens an einer Stirnseite in Walzenhöhe
offenen Maschinengestell, wobei die Walzenlager gleitbar zwischen den Teilflächen
angeordnet und zwischen diesen außerdem im wesentlichen lösbare Abstandsstücke zur
Aufnahme der seitlichen Walzendrücke vorgesehen sind, dadurch erreicht, daß die
Teilflächen des Maschinengestells eben ausgebildet sind, daß die Abstandsstücke
durch Schrauben und Keile an den Teilflächen befestigt sind, daß der Abstand der
Walzenlaxer durch ein
längenverstellbares Zwischenstück festgelegt
ist sowie daß zwischen den Walzenlagern der vom Antrieb abgewandten Walzen und dem
benachbarten Abstands-"tück ein verstellbares Druckstück angeordnet ist.
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Auf diese Weise ergibt sich der Vorteil, daß man nach Lösen einiger
Schrauben und Keile das Oberteil der Brikettpresse anheben kann. Die einzelnen zwischen
den Teilflächen befindlichen Bauteile können sodann leicht zur Seite abgenommen
und die Walzen mit ihren Lagern auf diese Weise freigelegt und nach der von der
Antriebswelle abliegenden Seite hin aus dem Unterteil des Maschinengestells herausgeführt
werden. Die Walzen sind sodann frei zugänglich und können ohne Schwierigkeiten zur
Reparatur abtransportiert werden.
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Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht darin, daß zwecks Auswechseln
der Walzen unterhalb des Walzenpaares eine in Längsrichtung der Walzenbrikettpresse
einschiebbare Abrollschiene auf zwei oder mehreren Exzentern ruht, die so eingestellt
werden können, daß die Schiene mit den Walzen angehoben und gleichzeitig nach der
einen oder anderen Seite zu geneigt wird, damit die Walzen auf ihr abrollen können.
Auf diese Weise kann man die Walzen sehr leicht nach einer Seite aus dem Maschinengestell
herausrollen, so daß sie dann frei zugänglich sind und bequem zur Instandsetzung
abtransportiert werden können.
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Nach einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist über
der Aufgabeöffnung des Verteilerkastens ein Zubringerband für das Brikettiergut
angeordnet, welches die Verbindung mit einem seitlich aufgestellten Knetwerk herstellt.
Das Gerüst des Zubringerbandes ist mittels Gelenken, die waagerechte Drehachsen
aufweisen, an dem Verteilerkasten einerseits und dem Knetwerk andererseits befestigt.
Auf diese Weise ergibt sich der Vorteil, daß das Oberteil beim Abnehmen und vor
allen Dingen bei der Montage, d. h. beim Aufsetzen durch das Gerüst des Förderbandes
geführt wird, so daß die Zungen, welche den keilförmigen Raum oberhalb der zusammengehörenden
Walzen seitlich abdecken, genau in den Walzeneinlauf eingeführt werden. Außerdem
kommen die Bohrungen für die Verbindungsschrauben zwischen den Abstandsstücken einerseits
und Ober- bzw. Unterteil des Maschinengestells andererseits sofort in die richtige
Lage. Der Zusammenbau kann also ohne besondere Nachstellarbeit vorgenommen werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. 1 eine Walzenbrikettpresse in Seitenansicht, Fig. 2 eine Ansicht
in Richtung des Pfeiles A, Fig. 3 eine Draufsicht dazu, Fig. 4 eine Walzenbrikettpresse
mit abgehobenem Oberteil, Fig. 5 eine Einzelheit aus Fig. 1 und Fig. 6 eine Einzelheit
nach Schnittlinie VI-VI.
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Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine Walzenbrikettpresse-in betriebsfertigem
Zustand. Das 1Iaschinengestell-ist in ein Unter- und ein Oberteil aufgeteilt. Das
Unterteil besteht im wesentlichen aus zwei in Längsrichtung der Presse angeordneten
Ständern 1 und 2, welche auf einem finit dem Fundament verbundenen Rahmen 3 aufgestellt
sind. Das Oberteil setzt sich aus einem Verteilerlasten 4 und zwei Brücken 5 und
6 zusammen. Der Verteilerkasten ist mit Hilfe von Stützen 7 und 8 oben an den Brücken
befestigt, so daß eine geschlossene Einheit entsteht, die, wie gesagt, das Oberteil
der Brikettpresse ausmacht. Der Verteilerkasten besitzt an seinem oberen Ende, -wie
vor allem aus Fig. 3 lge~ vJrgeht, eine Aufgabeöfnung 9 für das zu brikettierenge
Gut. Im Innern des Verteilerkastens ist ein nicht gezeichneter Doppelarm dicht oberhalb
des Bodens des Verteilerkastens vorgesehen, welcher von einem Motor 10 in
Drehung versetzt wird, so daß das Brikettiergut durch eine Öffnung im Boden des
Verteilerkastens ausgetragen wird und in einen Schacht 11 (Fig. 5) einfällt.
Die eine Wand 12 des rechteckigen Schachtes kann mit Hilfe eines Gestänges
13 und eines Handrades 14 mehr oder weniger nach der gegenüberliegenden Wand
des Schachtes hin verstellt und somit die Austragsmenge verändert werden. Außerdem
sind an dem Verteilerkasten zwei Haken 15 und 16 vorgesehen, an welchen Seile
17 oder Ketten befestigt werden können, die die Verbindung mit einem Kran
herstellen. Der Kran ist im einzelnen nicht gezeichnet und lediglich durch den Haken
18 dargestellt worden.
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Zwischen eben ausgebildeten Teilflächen 70 des Maschinengestellunterteils
und gleichfalls ebenen Teilflächen 71 des Maschinengestelloberteils sind lösbare
Abstandsstücke 37, 38 vorgesehen sowie außen rechteckige Walzenlager 19,
20 gleitbar angeordnet. Die Lager sind mit einem Lagermetall 21 und 22 versehen,
d. h. als Gleitlager ausgebildet. Die beiden zusammengehörenden Walzenlager 19 bzw.
20 tragen je eine Achse 23 bzw. 24. Auf jeder Achse sind gemäß Fig. 2 und 3 zwei
Walzen 25 und 26 bzw. 27 und 28 befestigt. In der Mitte zwischen den beiden Walzen
befindet sich jeweils ein Antriebszahnrad 29 bzw. 30.
Im betriebsfertigen
Zustand greifen die beiden Antriebszahnräder 29 und 3,0 ineinander und bewirken,
daß sich die Walzen auf der Achse 23 mit genau der gleichen Drehzahl bewegen wie
die Walzen auf der Achse 24. Wie die Zeichnung zeigt, übersteigt der Durchmesser
der Antriebszahnräder denjenigen der Walzen nicht wesentlich. Jedenfalls darf der
Zahnraddurchmesser nicht so groß sein, daß das Zahnrad beim Herausrollen an dem
Rahmen 3 anstoßen würde.
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Das Antriebszahnrad 29 steht mit einem Ritzel 31 im Eingriff, welches
auf einer Achse 32 befestigt ist. Die Achse 32 ist, ebenso wie die Achsen
23 und 24, mit Hilfe von außen rechteckigen Lagern 33 auf den beiden Ständern 1
und 2 befestigt. An einer Seite ist diese Achse verlängert und trägt an ihrem Ende
eine Kupplung 65, welche die Verbindung mit einem nicht gezeichneten Antrieb
herstellt. Der Abstand der drei Achsen 23, 24 und 32 voneinander ist durch zwei
Zwischenstücke 35 und 36 festgelegt. Diese sind mittels Schrauben 44, 45 mit dem
Maschinengestellunter- und -oberteil verbunden. Das Zwischenstück 35 ist durch mehrere,
einzeln herausnehmbare Bleche 40 längenverstellbar. Außerdem sind zwei Abstandsstücke
3..7, 38 vorgesehen, die ebenfalls mittels Schrauben 44, 45 mit dem Maschinengestellunter-und
-oberteil verbunden sind und zur Sicherung in Längsrichtung an den Teilflächen 70,
71 zwischengelegte Keile 39 aufweisen. Ferner ist zwischen dem Walzenlager 19 der
vom Antrieb abgewandten Walze 28 und dem benachbarten Abstandsstück 38 ein verstellbares
Druckstück 63, vorgesehen. Als Spannvorrichtung für das Druckstück in Längsrichtung
der Walzenbrikettpresse sind Spannkeile 41 und 42 vorgesehen. Der Keil 42 wird mit
Hilfe einer Schraubvorrichtung 43 nach oben angezogen, so daß die Lager
19,20 und 33 sowie dieZwischenstücke 30, 36 zwischen den Abstandsstücken
37, 38 festgespannt werden.
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Unterhalb jeder Walze ist an den Ständern 1 und 2 mit besonderem Vorteil
je ein Exzenter 46 und 47 vorgesehen. Jeder Exzenter besteht, wie Fig. 6 in vergrößertem
Maßstab zeigt, aus einer Rolle 48, welche exzentrisch an einer Drehachse 49 befestigt
ist. Die
Drehachse ist mittels eines Lagerstückes 50 in den Ständern
1 bzw. 2 drehbar gehalten und außen mit einem Vierkant 51 versehen, mit dessen Hilfe
der Exzenter unter Verwendung eines Schlüssels gedreht werden kann. Der Exzenter
ist derart unter der entsprechenden Walze angeordnet, daß in seiner tiefsten Stellung
genügend Platz vorhanden ist, um eine Abrollschiene 52 zwischen die Rolle 48 und
die entsprechende Walze einzuschieben. Die Abrollschiene 52 weist, wie aus Fig.
6 hervorgeht, zweckmäßigerweise ein I-Profil auf, welches ihr eine genügende Stabilität
zur Aufnahme des Walzengewichtes verleiht.
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Wie die Fig. 1 und 4 zeigen, ist an dem oberen Ende des Verteilerkastens
ein Förderband 53 angeordnet. Dieses Förderband stellt die Verbindung zu einem Knetwerk
54 her. Das Gerüst 62 des Förderbandes ist mit Hilfe von Gelenken 55 und 56 einerseits
an dem Verteilerkasten und andererseits an dem unteren Ende des Knetwerkes befestigt.
Die Gelenke weisen eine waagerechte Drehachse auf und sind im übrigen so ausgebildet,
daß das Gerüst des Förderbandes beim Anheben des Oberteiles, wie später beschrieben
ist, eine sichere Führung übernimmt.
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Die Wirkungsweise der oben beschriebenen Einrichtung ist folgende:
Das zu brikettierende Gut, welches mit einem geeigneten Bindemittel gemischt ist,
wird in Richtung des Pfeiles 57 in das Knetwerk 54 eingeführt (Fig.4). In diesem
Knetwerk sind Rührarme 58 an einer senkrechten Achse 59 vorgesehen, die mit einem
Antrieb 60 verbunden ist. Die auf diese Weise in Bewegung versetzten Rührarme sorgen
dafür, daß das Gut in einen brikettierfähigen Zustand gebracht wird. Gleichzeitig
wird durch Düsen 61 Dampf in das Knetwerk eingeführt, welcher zum Vorwärmen des
Gutes dient. An dem unteren Ende des Knetwerkes tritt das Brikettiergut aus diesem
heraus und gelangt über die Rutsche 67 auf das Förderband 53. Dieses wirft das Gut
in den Verteilerkasten 4. Es gelangt von dort mittels des nicht gezeichneten Doppelarmes
über den Schacht 11 zwischen die beiden Walzen 26 und 28-bzw. 25 und 27. Das brikettierte
Gut fällt nach unten aus der Walzenbrikettpresse aus.
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Wenn auch nun nach einer gewissen Betriebszeit ein Verschleiß an den
Walzen aufgetreten ist, so kann man die Achse 23 und damit die Walzen 27 und 28
zunächst nach Herausnehmen von einzelnen Blechen 40 nach rechts, d. h. nach
den Walzen 25 und 26 hin verschieben und damit den Verschleiß ausgleichen.
Wenn dies nicht mehr möglich ist, muß man die Walzen der Brikettpresse auswechseln.
Dies geschieht folgendermaßen: An dem Oberteil der Brikettpresse wird zunächst der
Kran mittels der Seile 17 befestigt. Sodann werden die Schrauben 44 und 45 der Zwischenstücke
35 und 3.6 und des Abstandsstückes 38, die Keile 39 dieses Abstandsstückes sowie
die Spannkeile 41, 42 gelöst, während heim Abstandsstück 3.7 die am Oberteil des
Maschinengestells befindlichen Schrauben 45 und Keile 39 abgenommen werden. Nun
kann das Oberteil der Walzenbrikettpresse von dem Kran nach oben abgehoben werden.
Dabei übernimmt das Gerüst 62 des Förderbandes 53 die Führung de>
Oberteils,
so daß dieses sich nur auf einer krei, förmigen Bahn um die Gelenkachse 56 bewegen
kann. Anschließend können das Abstandsstück 38, die Zwischenstücke 35, 36 und das
Druckstück 63. sowie die Spannkeile 41 und 42 seitlich abgenommen werden, so daß
die Walzenlager 19 und 20 völlig frei liegen. Auch diese Lager kann man seitlich
abnehmen, sobald die `-Talzen auf einer Unterlage aufliegen. Die Unter-Z> besteht,
wie oben beschrieben, aus zwei Abroll-1.1 schienen 52, welche in Längsrichtung der
Brikettpresse zwischen Walzen und Exzenter eingeführt werden. Nunmehr kann man die
Exzenter derart mit Hilfe von Schlüsseln verdrehen, daß die Abrollschienen und die
Walzen angehoben werden, so daß die Lager 19 und 20 sich von den Ständern 1 und
2 abheben. Schließlich kann man die Exzenter 47 um einen bestimmten Winkel weiterdrehen,
so daß die Abrollschienen 52 eine nach außen hin geneigte Lage einnehmen. Die Walzen
können auf diese Weise auf den geneigten Abrollschienen nach außen aus der Walzenbrikettpresse
herausrollen. Auf anschließenden Schienen 64 werden die Walzen zum Stillstand gebracht
und können von hier aus, da sie vollkommen frei zugänglich sind, sehr leicht mit
Hilfe eines Kranes abtransportiert werden. Die Formzeuge der Walzen, d. h. deren
äußere Mäntel 34, kann man nun abnehmen und durch neue ersetzen. Unabhängig von
diesen Reparaturarbeiten kann man anschließend an den Ausbau der alten Walzen vorher
vorbereitete neue Walzensätze, die je aus einer Achse, einem Zahnrad und zwei Walzen
bestehen, in die Walzenbrikettpresse einführen.
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Das Einbauen der neuen Walzensätze erfolgt auf umgekehrtem Wege. Die
Walzen werden auf den Schienen 64 abgesetzt und eine nach der anderen in die Walzenbrikettpresse
eingerollt. Zu diesem Zweck sind die Exzenter 46 und 47 so eingestellt, daß die
Abrollschienen 52 nach innen zu geneigt sind, d. h., in diesem Falle wird das linke
Ende der Abrollschienen (Fig. 5) durch die Exzenter 46 stärker angehoben als das
rechte Ende durch die Exzenter 47. Die Walzen 25, 26 werden nun so eingeführt, daß
das mit diesem Satz verbundene Antriebszahnrad 30 mit dem Ritzel 31 in Eingriff
kommt. Entsprechend werden die Walzen 27,28 so weit an die Walzen
25,26 herangerollt, daß die beiden Antriebszahnräder 29 und
30
gut ineinander eingreifen. Es können nunmehr die Exzenter zurückgestellt
werden, so daß sich die angesetzten Lagerböcke 19 und 20 auf den beiden
Ständern 1 und 2 auflegen. Sodann werden die Zwischenstücke 35, 36, das Abstandsstück
38 mit den Keilen 39 sowie die Bleche 40 eingesetzt und das Oberteil abgesenkt.
Beim Aufsetzen des Oberteiles übernimmt, wie oben bereits dargetan, das Gerüst 62
des Förderbandes 53 die Führung. Hierdurch wird erreicht, daß die Zungen
66, welche den keilförmigen Raum oberhalb der zusammengehörenden Walzen,
d. h. zwischen dem Schacht 11 und den Walzen seitlich abdecken, genau in
den Walzeneinlauf eingeführt werden und daß die Bohrungen für die Verbindungsschrauben
44 und 45 in die richtige Lage kommen. Diese Schrauben sowie alle oben beschriebenen
Keile und Spannvorrichtungen brauchen nun nur eingesetzt und befestigt zu werden
(Fig. 5). Die Seile 17 des Kranes können nun gelöst und die Abrollschienen 52 aus
der Walzenbrikettpresse herausgezogen werden. Die Walzenbrikettpresse ist nun wieder
betriebsbereit. Der gesamte Auswechselvorgang hat auf diese Weise nur eine verhältnismäßig
kurze Zeit eingenommen, so daß die Produktion praktisch nicht gestört worden ist.
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Die Erfindung läßt sich auch in gleicher Weise auf Walzenbrikettpressen
mit einem Walzenpaar oder mit mehr als zwei Walzenpaaren anwenden.
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Unter Umständen ist es auch zweckmäßig, statt eines Kranes eine andere
Vorrichtung zum Anheben des Oberteiles der Walzenbrikettpresse zu verwenden. Mit
besonderem Vorteil kann man z. B. drei oder mehr Spindeln zwischen Unter- und Oberteil
vorsehen, welche so angeordnet und gestaltet sind, daß
man das Oberteil
mit ihrer Hilfe um ein genügendes Ltück anheben kann.