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Einrichtung zur selbsttätigen und gleichmäßigen Lastverteilung an
parallel geschalteten, stufenlos verstellbaren Getrieben mit axial verschiebbaren
Kegelscheiben Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur selbsttätigen
und gleichmäßigen Lastverteilung an parallel geschalteten, stufenlos verstellbaren
Getrieben untereinander gleicher Bauart mit axial verschiebbaren Kegelscheiben,
um auf diese Weise ein Vielfaches der Maximalleistung der einzelnen Getriebe übertragen
zu können. Bei derartigen Zusammenschaltungen ist es schwierig, die jeweils eingestellte
Übersetzung der einzelnen Getriebe untereinander genau gleichzuhalten. Bei nicht
genau übereinstimmenden Übersetzungen werden nicht nur die einzelnen Getriebe ungleichmäßig
belastet, sondern es treten auch zusätzliche Belastungen oder Verspannungen innerhalb
des Getriebeverbandes auf, die ein Vielfaches der durchgeleiteten Nutzleistung betragen
und erhöhte Abnutzung, Wirkungsgradverschlechterung und unter Umständen sogar Beschädigungen
der Getriebe zur Folge haben können.
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Es ist bereits bekannt, bei zusammengeschalteten Getrieben die gleichmäßige
Lastverteilung auf die Einzelgetriebe durch die Einschaltung von Zahnraddifferentialgetrieben
in die Wellenleitungen der Getriebe zu sichern. Die vielteiligen Differentialgetriebe
müssen aber wegen der großen hindurchgeleiteten Kräfte sehr reichlich bemessen werden.
Sie werden dadurch kostspielig und beanspruchen viel Raum.
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Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, die gleichmäßige
Lastverteilung auf die einzelnen Getriebe mit geringerem Aufwand zu bewerkstelligen.
Gleichzeitig soll ermöglicht werden, Getriebe gleicher Bauart zusammenzuschalten,
ohne daß umfangreiche konstruktive Änderungen an den Getrieben notwendig werden,
wie dies bisher bei der Einschaltung von Zahnraddifferentialgetrieben zwischen die
einzelnen Getriebewellen erforderlich war, da diese Differentialgetriebe im Ölbad
laufen müssen und daher ein eigenes Getriebegehäuse benötigen oder im Gehäuse des
stufenlos verstellbaren Getriebes untergebracht werden mußten. Der Lösnngsgedanke
besteht im wesentlichen darin, die auf die Steuergestänge der Einzelgetriebe wirkenden
Kräfte gegeneinander auszuwiegen und bei auftretenden Differenzkräften durch diese
Kräfte die Übersetzungen der Einzelgetriebe unabhängig von der jeweils eingestellten
Übersetzung aller Getriebe so lange gegenseitig zu verändern, bis das Gleichgewicht
der auf die Steuergestänge wirkenden und gegeneinander ausgewogenen Kräfte wiederhergestellt
ist. Dies setzt Getriebebauarten voraus, bei denen auf die zur gleichsinnigen Übersetzungsänderung
dienenden, durch eine Verstelleinrichtung zu betätigenden Steuergestänge sich mit
der Belastung der Getriebe gesetzmäßig ändernde Steuerkräfte einwirken.
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Die Parallelschaltung und gleichmäßige Lastverteilung gelingt bei
solchen Getrieben ohne weiteres, wenn durch die sich mit der Belastung ändernden
Steuerkräfte die Übersetzung der Getriebe in Abhängigkeit von der Belastung selbsttätig
geändert wird. Hierfür sind auch bereits konstruktive Lösungen, z. B. für Kraftfahrzeuge,
bekanntgeworden.
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Im vorliegenden Falle handelt es sich aber darum, zwei oder mehr willkürlich
von außen auf eine vorgegebene Übersetzung stufenlos einstellbare Getriebe parallel
zu schalten und die Belastung gleichmäßig auf diese Getriebe zu verteilen, wobei
eine Änderung der Drehmomentbelastung der Getriebe keine Abweichung von der eingestellten
Übersetzung hervorrufen darf.
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Bei solchen bezüglich ihrer Übersetzung zwangsgesteuerten Getrieben
gelingt die Lösung der gestellten Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß sowohl die
treibenden als auch die getriebenen Wellen der Getriebe derart miteinander gekuppelt
sind, daß sie jeweils mit gleicher Drehzahl laufen und daß die Steuergestänge der
Getriebe sowohl durch eine gemeinsame, an sich bekannte willkürlich zu betätigende
Verstelleinrichtung zur gleichsinnigen Übersetzungsänderung der Getriebe als auch
durch ein die Steuerkräfte gegeneinander abstützendes Ausgleichsgestänge verbunden
sind, über das die Steuergestänge bei ungleichmäßiger Lastverteilung derart gegeneinander
verstellbar sind, daß einer Übersetzungsänderung eines Getriebes eine entgegengesetzte
Übersetzungsänderung eines anderen Getriebes zugeordnet ist.
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Bei Kegelscheiben-Umschlingungstrieben, bei denen auf jeder Getriebewelle
eine axiale feste und eine
axiale verschiebbare Kegelscheibe angeordnet
ist, wobei die axial bewegliche Kegelscheibe auf der getriebenen Welle unter der
Wirkung einer axial gerichteten Anpreßkraft steht, mit der die Kegelscheibe gegen
das Zugmittel und dieses gegen die axial feste Kegelscheibe gepreßt wird, und bei
denen die axiale Stellung der verschiebbaren Kegelscheibe auf der treibenden Welle
durch einen um einen Drehpunkt mittels einer Verstelleinrichtung schwenkbaren Steuerhebel
bestimmt wird, ergibt sich eine besonders zweckmäßige Lösung dadurch, daß die Drehpunkte
der Steuerhebel je zweier zusammengeschalteter Getriebe durch eine als Ausgleichsgestänge
dienende Koppel zu einem Gelenkviereck verbunden sind, das um zwei Festpunkte schwenkbar
ist, deren Abstand voneinander durch eine allen Getrieben gemeinsame Verstelleinrichtung
bestimmt ist, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß bei einer Abstandsänderung
der Festpunkte eine gleichsinnige Übersetzungsänderung der Getriebe, bei einer Schwenkbewegung
des Gelenkviereckes um die Festpunkte aber eine gegensinnige Übersetzungsänderung
der Getriebe eintritt. Während bei den Normalgetrieben die Drehpunkte der Steuerhebel
in den Gehäusen festgelegt sind, werden sie hier durch eine Koppel miteinander verbunden,
so daß sich die sonst gehäusefesten Drehpunkte der Steuerhebel verschieben können.
In dem entstehenden Gelenkviereck stellen die Steuerhebel der beiden Getriebe die
Kurbeln dar, die um feste Schwenkpunkte schwenkbar sind, die ihrerseits durch die
Verstelleinrichtungen der Getriebe verlagert werden können, wodurch die gewünschte
Getriebeübersetzung veränderbar ist. Die beiden Verstelleinrichtungen der beiden
Normalgetriebe sind hier derart miteinander verbunden, daß bei Betätigung der Verstelleinrichtung
und festgelegt gedachter Koppel beide Getriebe ihre Übersetzung im gleichen Sinne
und um das gleiche Maß ändern. Ergibt sich jedoch nur der geringste Unterschied
in der Größe der in den beiden Getrieben eingestellten Übersetzungen, dann will
eines der beiden Getriebe die gemeinsame getriebene Welle schneller antreiben als
das andere. Da dies aber nicht möglich ist, muß das Getriebe, das die gemeinsame
getriebene Welle schneller antreiben möchte, das andere Getriebe mitziehen. Auf
diese Weise kann durch das erstgenannte Getriebe eine Leistung hindurchfließen,
die ein Vielfaches der an der getriebenen Welle verfügbaren Leistung beträgt und
weit über der Belastungsgrenze dieses Getriebes liegt. Das andere Getriebe wird
in diesem Falle durch das erste angetrieben, anstatt selbst zu treiben. Dementsprechend
ist seine Drehmomentrichtung gegenüber dem Normalfall umgekehrt und die Belastung
der Steuergestänge beider Getriebe völlig verschieden. Läßt man nun die bisher festgehalten
gedachten Koppel, die beide Steuerhebel verbindet, los, dann schwenken beide Steuerhebel
unter der Wirkung der ungleich großen Steuerkräfte um ihre durch die Verstelleinrichtung
festgelegten Festpunkte, wodurch sich die Übersetzungen beider Getriebe gegensinnig
ändern, bis beide genau übereinstimmen und damit die Gesamtbelastung auf beide Getriebe
gleichmäßig verteilt ist.
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Durch die erfindungsgemäße Einrichtung läßt sich aber nicht nur eine
Gruppe von zwei Getrieben zusammenschalten, sondern auch mehrere solcher Gruppen.
Sollen zwei solcher Gruppen parallel geschaltet werden, dann muß man die Belastung
jeder Gruppe auf die der anderen abstimmen. Dies gelingt bei zwei parallel geschalteten
Gruppen in Weiterbildung der Erfindung dadurch, daß jeder der beiden Festpunkte,
für das aus je einem Steuerhebel und einer sie verbindenden Koppel bestehende Gelenkviereck
einer aus zwei Getrieben bestehenden Gruppe über Lenker und je einen gleicharmigen,
um einen festen Schwenkpunkt schwenkbaren Hebel mit einem entsprechenden Festpunkt
für das Gelenkviereck einer zweiten, aus zwei Getrieben bestehenden Gruppe gelenkig
verbunden ist, wobei der Abstand der Schwerpunkte der beiden gleicharmigen Hebel
zur gleichsinnigen Änderung der Übersetzung aller vier Getriebe mittels einer Verstelleinrichtung
veränderbar ist.
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Bei einer Reihenanordnung von zwei oder mehr Getriebegruppen dagegen
wird erfindungsgemäß je ein Festpunkt für das aus je einem Steuerhebel und einer
sie verbindenden Koppel bestehende Gelenkviereck einer Gruppe gegenüber einem Festpunkt
für das Gelenkviereck einer anderen Gruppe durch eine Verstelleinrichtung in seinem
Abstand veränderlich gemacht, und die übrigen Festpunkte für die Gelenkvierecke
der Getriebegruppen werden jeweils mit einem Festpunkt einer benachbarten Gruppe
durch ein Koppelglied zu einer Gelenkkette verbunden. Zweckmäßig ist es hierbei,
jeweils die äußersten Festpunkte der Gelenkkette in ihrem gegenseitigen Abstand
einstellbar zu machen.
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Eine andere Ausbildung erfährt der Erfindungsgedanke an Kegelscheiben-Umschlingungstrieben,
bei denen auf jeder Getriebewelle zwei axial verschiebbare Kegelscheiben angeordnet
sind, die mittels um feste Drehpunkte schwenkbaren Steuerhebeln in der Weise verstellbar
sind, daß einer Verminderung des axialen Abstandes der Kegelscheiben auf der einen
Getriebewelle eine Vergrößerung des axialen Abstandes der Kegelscheiben auf der
anderen Getriebewelle zugeordnet ist, wobei an den freien Enden der Steuerhebel
eine Verstelleinrichtung angreift, durch die der Abstand der Steuerhebelenden geändert
werden kann. Hier wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
ein Steuerhebelende eines Getriebes mit einem benachbarten Steuerhebelende eines
angrenzenden Getriebes durch ein in seiner wirksamen Länge verstellbares Kopplungsglied
gelenkig verbunden ist, derart, daß einer Übersetzungsänderung des einen Getriebes
eine entgegengesetzte Übersetzungsänderung des anderen Getriebes zugeordnet ist,
und daß mittels der Verstelleinrichtung der Abstand der durch das Kopplungsglied
verbundenen Steuerhebelenden zweier benachbarter Getriebe im umgekehrten Sinne wie
der Abstand der Steuerhebelenden innerhalb jedes Getriebes veränderbar ist. Auch
hierbei ist die Lösung nicht auf zwei Getriebe beschränkt, vielmehr können beliebig
viele solcher Getriebe in Reihe angeordnet sein, wobei jeweils zwei benachbarte
Steuerhebel zweier benachbarter Getriebe durch ein Kopplungsglied miteinander verbunden
sind. Nur die beiden Steuerhebel in den Getrieben am Anfang und am Ende der Reihe
sind nicht durch ein Kopplungsglied miteinander verbunden, sondern werden an ihren
Enden durch die Versteileinrichtung direkt und ohne Ausgleichsmöglichkeit verstellt.
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Zweckmäßig werden zur Änderung des Abstandes der- Festpunkte für die
Gelenkvierecke, des Abstandes der Steuerhebelenden und der wirksamen Länge des Kopplungsgliedes
Gewindespindeln mit Rechts- und Linksgewinden und auf diesen bei Drehung der Gewindespindeln
in entgegengesetzten Richtungen sich bewegende Wandermuttern vorgesehen. Jedoch
können statt dessen auch Hebelanordnungen Verwendung finden.
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Noch eine andere Ausgestaltung ergibt sich für den Erfindungsgedanken
bei. Kegelradreibgetrieben mit
gemeinsamer getriebener Welle und
parallel zueinander liegenden treibenden Wellen, bei denen die Reibkegel zur Übersetzungsänderung
auf ihren Wellen gegenseitig durch eine Verstelleinrichtung axial verstellbar sind
und bei denen die Reibkegel durch Anpreßeinrichtungen mit einer axialen Kraft gegeneinandergepreßt
werden. In diesem Falle besteht die erfindungsgemäße Lösung darin, daß je zwei Reibkegel
benachbarter Getriebe über einen gleicharmigen, um einen festen Schwenkpunkt schwenkbaren
Ausgleichshebel miteinander verbunden sind und daß durch die Verstelleinrichtung
der Abstand des festen Schwenkpunktes des gleicharmigen Ausgleichshebels von der
Achse der gemeinsamen getriebenen Welle der beiden Getriebe veränderbar ist. Zweckmäßig
wird dabei die Anordnung so getroffen, daß der gleicharmige Ausgleichshebel auf
einer mittels einer Gewindespindel verschiebbaren Wandermutter schwenkbar gelagert
ist und mit seinen freien Enden in Ringnuten an den Reibkegeln auf der treibenden
Welle eingreift und daß die Verschiebung der Wandermutter über Winkelhebel, die
mit ihrem einen Ende in eine Ringnut der Wandermutter und mit ihren anderen Enden
in Ringnuten der Anpreßeinrichtungen für die Reibkegel auf der getriebenen Welle
eingreifen, auch auf die Anpreßeinrichtungen übertragen wird. In ähnlicher Weise
lassen sich auch hier zwei Zweiergruppen solcher Kegelradreibgetriebe zusammenschalten,
wenn man die Wandermuttern beider Getriebegruppen frei beweglich macht und durch
einen gleicharmigen Hebel miteinander verbindet und mittels einer Gewindespindel
den Drehpunkt des gleicharmigen Hebels verschiebbar macht.
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Da bereits geringe Abweichungen in den Übersetzungen der zusammengeschalteten
Getriebe große Blindleistungen durch gegenseitige Verspannung der Getriebe entstehen
lassen, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, das Ausmaß der Bewegungen der Ausgleichsgestänge
durch einstellbare Anschläge zu begrenzen, damit sich die eingestellten Übersetzungen
der Getriebe im Stillstand, z. B. durch Erschütterungen oder bei Schräglage der
Getriebe, nicht wesentlich verändern können. Zum gleichen Zweck können auch, gegebenenfalls
in Verbindung mit Begrenzungsanschlägen, für die Ausgleichsgestänge Reibungsbremsen
vorgesehen sein, die eine unbeabsichtigte Bewegung der Ausgleichsgestänge verhindern,
jedoch Ausgleichsbewegungen der Gestänge unter der Wirkung verschieden großer Steuerkräfte
zulassen.
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Um auch die Möglichkeit auszuschließen, daß bei Einstellung ungleicher
Übersetzungen durch falsche Justierung bei der Montage oder durch unsachgemäße Eingriffe
Blindleistungen im Getriebeverband auftreten, wobei durch eines der Getriebe ein
Vielfaches der Normalleistung hindurchfließt und ein Teil dieser Leistung durch
wenigstens eines der anderen Getriebe auf die Antriebsseitezurückfließt, hat es
sich nach einem weiteren Erfindungsgedanken als vorteilhaft erwiesen, die Glieder
der einzelnen Getriebe über an sich bekannte Einrichtungen, die nur in einer Richtung
Drehmomente übertragen können, mit der zugehörigen getriebenen Wellezukuppeln. Vorzugsweise
kommenhierfür Klemmrollengesperre in Frage, über welche die Kegelscheiben mit der
getriebenen Welleverbunden sind.
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Bei Umkehr der Drehmomentenrichtung wird die drehfeste Verbindung
mit der getriebenen Welle selbsttätig gelöst, so daß ein Leistungsfluß in umgekehrter
Richtung nicht möglich ist. Dadurch können unkontrollierbare Blindleistungen nicht
auftreten; ungünstigenfalls muß ein Einzelgetriebe die Gesamtleistung übertragen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt,
und zwar zeigt in schematischen Querschnitten Fig. 1 eine Gruppe aus zwei zusammengeschalteten
Kegelscheiben-Umschlingungstrieben mit je einem Steuerhebel, Fig.2 zwei parallel
geschaltete Getriebegruppen nach Fig. 1, Fig.3 drei in Reihe geschaltete Getriebegruppen
nach Fig. 1, Fig. 4 eine Gruppe aus zwei zusammengeschalteten Kegelscheiben - Umschlingungstrieben
mit je zwei Steuerhebeln, Fig. 5 eine Gruppe aus zwei zusammengeschalteten Kegelradreibgetrieben,
Fig. 6 eine Getriebegruppe nach Fig. 1, jedoch mit drehmomentabhängigen Anpreßeinrichtungen
an der getriebenen Welle, einer Reibungsbremse für das Ausgleichsgestänge und einem
als Klemmrollengesperre ausgebildeten Drehmomentschalter, Fig.7 eine Begrenzungseinrichtung
für das Ausgleichsgestänge mittels Anschlägen und Fig.8 eine Skizze zur Erläuterung
einer drehmomentabhängigen Anpreßeinrichtung.
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Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Einrichtung an zwei parallel geschalteten
Kegelscheiben-Umschlingungstrieben mit je einem Steuerhebel. Jedes der beiden Getriebe
1 und 2 ist in bekannter Weise mit je einem Kegelscheibenpaar 3, 4 und 5, 6 auf
den treibenden Wellen 7 und 8 und mit j e einem Scheibenpaar 9, 10 und 11, 12 auf
den getriebenen Wellen 13 und 14 ausgeführt. Zwischen den Scheibenpaaren 3, 4 und
9, 10 des Getriebes 1 läuft ein Zugmittel 15 und zwischen den Kegelscheibenpaaren
5, 6 und 11, 12 des Getriebes 2 ein Zugmittel 16. Die Kegelscheiben 3 und 10 des
Getriebes 1 und die Kegelscheiben 6 und 11 des Getriebes 2 sind in axialer Richtung
auf den zugehörigen Getriebewellen festgelegt, während sich die jeweils zweiten
Scheiben eines jeden Paares, das sind die Kegelscheiben 4 und 9 beim Getriebe 1
und 5 und 12 beim Getriebe 2, axial verschieben lassen. Die Kegelscheiben eines
jeden Paares sind durch Klauenkupplungen 17 drehfest miteinander verbunden. Außerdem
ist zwischen den axial beweglichen Kegelscheiben 4, 9, 5, 12 und den zugehörigen
Getriebewellen 7, 8, 13, 14 je eine drehfeste Verbindung 18 vorgesehen, die jedoch
axiale Verschiebungen der Kegelscheiben zulassen. Auf den getriebenen Wellen 13
und 14 sind Tellerfedern 19 und 20 angeordnet, die sich einerseits gegen Bunde 21
und 22 auf den Wellen 13 und 14 und andererseits gegen Bunde 23 und 24 an den Naben
der Kegelscheiben 9 und 12 abstützen, wodurch diese Kegelscheiben gegen die Zugmittel
15 und 16 und diese gegen die axial festen Kegelscheiben 10 und 11 angepreßt
werden. Auf der Antriebsseite dagegen greifen an den Naben der axial beweglichen
Kegelscheiben 4 und 5 Steuerhebel 25 und 26 an, die bei nicht zusammengekuppelten
Einzelgetrieben um gehäusefeste Drehpunkte 27 und 28 mittels Verstelleinrichtungen
29 und 30 schwenkbar sind und dadurch die Kegelscheiben 4 und 5 axial verschieben.
Die Verstelleinrichtungen bestehen aus Gewindespindeln 31 und 32
und
auf diesen angeordneten Wandermuttern 33 und 34, die mit den freien Enden der Steuerhebel
25 und 26 durch Gelenke 35 und 36 verbunden sind und die Steuerhebel mitnehmen,
wenn die Wandermuttern bei Betätigung der Verstelleinrichtungen seitlich auswandern.
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Bei der aus zwei Getrieben bestehenden Gruppe nach Fig. 1 sind die
beiden einander spiegelbildlich
gleichen Getriebe 1 und 2 zusammengeschaltet,
und zwar durch eine Wellenkupplung 37, welche die beiden Verstelleinrichtungen 29
und 30, eine Wellenkupplung 38, welche die beiden getriebenen Wellen 7 und 8 und
eine Wellenkupplung 39, welche die beiden getriebenen Wellen 13 und 14 drehfest
miteinander verbinden. Außerdem sind die beiden ursprünglich gehäusefesten Drehpunkte
27 und 28 für die Steuerhebel 25 und 26 entfernt und die Enden der Hebel durch eine
Koppel 40 zu einem Gelenkviereck 25, 40, 26 verbunden worden.
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Die Koppel 40 ist längsverschiebbar durch die Gehäusewände der Getriebe
1 und 2 hindurchgeführt. Die zusammengekuppelten Verstelleinrichtungen 29 und 30
(Gewindespindeln 31 und 32) können durch ein Handrad 41 zur Einstellung der gewünschten
Getriebeübersetzungen gedreht werden. Damit bei Betätigung der Verstelleinrichtungen
29/30 die Übersetzung beider Getriebe im gleichen Sinne geändert wird, weisen die
miteinander verbundenen Gewindespindeln 31 und 32 gegenläufige Gewindesteigungen
auf, so daß sich der Abstand der Gelenke 35 und 36 vergrößert oder verkleinert,
wenn die Übersetzung der beiden Getriebe 1 und 2 durch Betätigung der Verstelleinrichtung
mittels des Handrades 41 geändert wird. Die Steuerhebel 25 und 26 werden dabei um
die Drehpunkte 27 und 28, in denen die Koppel 40 mit den Steuerhebeln gelenkig verbunden
ist, geschwenkt und verschieben in beiden Getrieben die axial beweglichen Kegelscheiben
4 und 5 so, daß sich deren Abstand von den axial festen Scheiben 3 und 6 im gleichen
Sinne und um das gleiche Maß ändert. Andererseits kann das aus den beiden Steuerhebeln
25 und 26 und der sie verbindenden Koppel 40 bestehende Gelenkviereck eine Schwenkbewegung
um die Gelenke 35 und 36 ausführen, die für diese Schwenkbewegung als Festpunkte
anzusehen sind. Führt das Gelenkviereck eine solche Schwenkbewegung um die Festpunkte
35 und 36, z. B. nach links aus, wie dies in Fig. 1 gestrichelt angedeutet ist,
dann verkleinert sich der axiale Abstand zwischen den Kegelscheiben 3 und 4 im Getriebe
1, während sich gleichzeitig der axiale Abstand zwischen Kegelscheiben 5 und 6 im
Getriebe 2 vergrößert.
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Die zusammengeschalteten Getriebe werden an der gemeinsamen getriebenen
Welle 7/8, z. B. durch einen (nicht gezeichneten) Elektromotor, mit einer bestimmten
Drehzahl angetrieben. Die Antriebsleistung soll sich gleichmäßig auf beide Getriebe
1 und 2 verteilen und an der gemeinsamen getriebenen Welle 13/14 bei stufenlos einstellbaren
Drehzahlen für den Antrieb einer nicht gezeichneten Maschine abnehmbar sein.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Es sei angenommen, daß beide Getriebe
mit genau der gleichen, willkürlich eingestellten Übersetzung laufen. Dann sind
beide Getriebe gleichmäßig belastet, und dementsprechend werden von den axial beweglichen
Kegelscheiben 4 und 5 auf die zugehörigen Steuerhebel 25 und 26 gleich große, entgegengesetzt
gerichtete Steuerkräfte ausgeübt, die durch die Koppel 40 gegeneinander abgestützt
werden. Die Koppel 40 bleibt daher in Ruhe. Wird nun durch Drehen am Handrad 41
der Abstand der Gelenkpunkte 35 und 36, in denen die Steuerhebel 25 und 26 mit den
Wandermuttern 33 und 34 verbunden sind, vergrößert, dann schwenken die Steuerhebel
um die ortsfest zu deutenden Drehpunkte 27 und 28, in denen die Steuerhebel mit
der Koppel 40 verbunden sind, und verschieben die axial beweglichen Kegelscheiben
4 und 5 in Richtung auf die axial festen Kegelscheiben 3 und 6 um gleiche Beträge.'Die
Zugmittel 15 und 16 sind dadurch gezwungen, zwischen den Scheibenpaaren 3/4 und
5/6 radial nach außen zu wandern, während sie gleichzeitig zwischen den Scheibenpaaren
9/10 und 11/12 unter seitlicher Verschiebung der Kegelscheiben 9 und 12 gegen die
Kraft der Tellerfedern 19 und 20 radial nach innen wandern. Auf diese Weise ist
bei beiden Getrieben eine gleich große und gleichsinnige Übersetzungsänderung eingetreten.
Die getriebene Welle 13/14 läuft jetzt schneller als vorher.
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Nun sei angenommen, daß bei einer willkürlich eingestellten Übersetzung
der Getriebe die Übersetzungen der einzelnen Getriebe aus irgendeinem Grunde voneinander
abweichen. Dieser Fall ist in Fig. 1 gestrichelt eingezeichnet. Wäre die Kupplung
39 zwischen den Getriebewellen 13 und 14 gelöst, dann liefe die Welle 13 des Getriebes
1 bei gleicher Drehzahl der treibenden Welle 7/8 schneller als die Getriebewelle
14 des Getriebes 2. Da die Wellen 13 und 14 aber fest miteinander verbunden sind,
kann die Welle 13/14 nur eine Drehzahl haben und das schneller treibende Getriebe
1 muß das langsamer treibende Getriebe 2 mitziehen. Dadurch wird das Getriebe 1
wesentlich stärker belastet als das Getriebe 2. Dementsprechend sind auch die von
dem stärker belasteten Zugmittel 15 des Getriebes 1 auf die axial bewegliche Kegelscheibe
4 ausgeübten Kräfte P1 wesentlich größer als die entsprechenden Kräfte P2 beim Getriebe
2. Da die ungleich großen Kräfte P1 und P2 als Steuerkräfte auf die Steuerhebel
25 und 26 übertragen und durch die Koppel 40 gegeneinander abgestützt werden,
ist das Kräftegleichgewicht an dem aus den beiden Steuerhebeln 25 und 26 und der
Koppel 40 gebildeten Gelenkviereck gestört. Das Gelenkviereck 25, 40, 26 schwenkt
daher um die Festpunkte 35 und 36 aus der gestrichelten Lage in die ausgezogene
Lage, wobei sich die Übersetzungen der beiden Teilgetriebe 1 und 2 so lange gegenseitig
ändern, bis beide Getriebe mit genau übereinstimmender Übersetzung laufen und damit
die Belastung auf beide Teilgetriebe gleichmäßig verteilt ist. Diese gleichmäßige
Lästverteilung stellt sich nach jeder Störung selbsttätig wieder ein und ist unabhängig
von der mittels der Versteileinrichtung beliebig wählbaren Übersetzung beider Getriebe
und ebenso von der bei wechselnden Betriebsbedingungen veränderlichen Belastung
der Getriebe.
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In Fig. 2 ist die Parallelschaltung zweier aus je zwei Getrieben bestehender
Getriebegruppen nach Fig.1 dargestellt. Jede Zweiergruppe besteht'aus zwei Einzelgetrieben.
50, 51 einerseits und 52, 53 andererseits, deren Aufbau und Wirkungsweise der an
Hand der Fig. 1 beschriebenen Getriebe entspricht. Jede Zweiergruppe, deren treibende
Wellen 54 und 55 und deren getriebene Wellen 56 und 57 starr miteinander gekuppelt
sind, wird von je einem Elektromotor 58 und 59 angetrieben. Die getriebenen Wellen
56 und 57 der beiden Gruppen sind über ein Zahnradgetriebe 60 miteinander gekuppelt
und treiben gemeinsam auf eine Ausgangswelle 61. An Stelle der beiden Elektromotore
58 und 59 auf der Antriebsseite könnte ebensogut ein dem Zahnradgetriebe 60 entsprechendes
Getriebe zur Verbindung der treibenden Wellen 54 und 55 der beiden Gruppen vorgesehen
sein, das dann von einem einzigen Motor angetrieben werden könnte. Die Steuerhebel
62 und 63 der Getriebe 50 und 51 der ersten Gruppe- sind wieder durch. eine Koppel
64 zu einem Gelenkviereck verbunden. In gleicher Weise verbindet auch eine Koppel
65 die Steuerhebel 66 und 67 der Getriebe 52 und 53 der zweiten Gruppe
zu einem Gelenkviereck. Die Versteileinrichtung zur gleichsinnigen
Änderung
der Übersetzungsverhältnisse greift jedoch nicht direkt an den freien Steuerhebelenden
einer jeden Gruppe an wie bei der Ausführung nach Fig. 1, vielmehr sind hier die
Steuerhebel 62 und 66 der Getriebe 50 und 52 über Lenker 68 und 69 mit einem gleicharmigen
Hebel 70 verbunden. In entsprechender Weise sind die Steuerhebel 63 und 67 der Getriebe
51 und 53 über Lenker 71 und 72 mit einem weiteren gleicharmigen Hebel 73 verbunden.
Die Hebel 70 und 73 sind auf Wandermuttern 74 und 75 einer mit gegenläufigen
Gewinden 76 und 77 versehenen, als Verstelleinrichtung dienenden Verstellspinde1
78 schwenkbar gelagert. Durch Drehen der Verstellspinde1 78 kann der Abstand der
Schwenkpunkte der Hebel 70 und 73 auf den Wandermuttern 74 und 75 verändert und
damit eine gleichsinnige Übersetzungsänderung aller vier Getriebe erzeugt werden.
Andererseits kann sich die Belastung der Getriebe innerhalb jeder Gruppe durch eine
Schwenkbewegung der Gelenkvierecke 62, 64, 63 bzw. 66, 65, 67 gleichmäßig auf die
beiden Getriebe 50 und 51 bzw. 52 und 53 jeder Gruppe verteilen. Weiterhin findet
aber auch ein Ausgleich der Belastung zwischen je einem Getriebe der einen Gruppe
und je einem Getriebe der anderen Gruppe über die gleicharmigen Hebel 70 und 73
statt, weil diese Hebel bei einer Drehung um ihre Schwenkpunkte auf den Wandermuttern
ebenfalls gegensinnige Übersetzungsänderungen in den durch sie verbundenen Getrieben
hervorrufen. Dadurch müssen auch die Getriebe 50 und 52 ebenso wie die Getriebe
51 und 53 mit untereinander gleicher Belastung laufen. Die Gesamtbelastung wird
somit selbsttätig und gleichmäßig auf alle vier Getriebe verteilt und das Belastungsgleichgewicht
auch nach jeder Störung automatisch wiederhergestellt.
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In Fig. 3 ist gezeigt, wie drei solcher aus zwei Getrieben bestehender
Gruppen nach Fig.1 in Reihe hintereinandergeschaltet werden können. Die drei aus
den Getrieben 80 und 81, 82 und 83, 84 und 85 bestehenden Gruppen weisen eine gemeinsame,
von einem Elektromotor 86 angetriebene treibende Welle 87 und eine gemeinsame getriebene
Welle 88 auf. In jeder der drei Gruppen sind die Steuerhebel 89 und 90, 91 und 92,
93 und 94 durch je eine Koppel 95 bzw. 96 bzw. 97 zu Gelenkvierecken verbunden,
so daß sich die Belastung innerhalb jeder Gruppe in der an Hand der Fig. 1 beschriebenen
Weise gleichmäßig auf die beiden Getriebe jeder Gruppe verteilen kann. Die Steuerhebel
89 und 94 der Getriebe 80 und 85 am Anfang und am Ende des Getriebeverbandes sind
mit einer gemeinsamen Verstelleinrichtung 98 über Gelenke 99 und 100 verbunden,
deren Abstand voneinander durch Betätigen der Verstelleinrichtung 98 geändert werden
kann. Diese Gelenke 99 und 100 bilden je einen der Festpunkte, um welche die Gelenkvierecke
89, 95, 90 und 93, 97, 94 der beiden äußeren Getriebegruppen schwenkbar sind. Die
jeweils zweiten Festpunkte 101 und 102 dieser beiden Gruppen sind mit den Festpunkten
103 und 104, um die das Gelenkviereck 91, 96, 92 der mittleren Getriebegruppe 82/83
schwenkbar ist, durch Koppelglieder 105 und 106 miteinander verbunden, so daß eine
aus den Steuerhebeln, den Koppeln und den Koppelgliedern bestehende Gelenkkette
gebildet wird, deren Gesamtlänge durch Betätigen der Verstelleinrichtung 98 geändert
werden kann. Geschieht dies, dann wird zunächst die Übersetzung der beiden äußeren
Getriebe 80 und 85 gleichsinnig verstellt. Infolge der hierdurch eintretenden Belastungsänderung
werden aber auch sofort die Übersetzungen der Getriebe 81 und 84 und schließlich
der Getriebe 82 und 83 geändert, bis alle Getriebe genau übereinstimmende Übersetzungen
aufweisen und das Kräftegleichgewicht an der Gelenkkette wiederhergestellt ist.
Dann laufen auch alle Getriebe mit gleicher Belastung, und eine etwa eintretende
ungleichmäßige Lastverteilung wird sofort über die Gelenkkette ausgeglichen.
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Fig. 4 zeigt eine Gruppe aus zwei Kegelscheiben-Umschlingungstrieben,
deren Steuergestänge von dem in Fig. 1 Beschriebenen abweicht. Auf einer beiden
Getrieben gemeinsamen treibenden Welle 110 sind in jedem der beiden Getriebe
111 und 112 Kegelscheibenpaare 113/114 und 115/116 angeordnet, wobei jedoch beide
Kegelscheiben eines jeden Paares auf der Welle 110 axial verschiebbar sind, mit
der sie außerdem drehfest verbunden sind. Auch auf der gemeinsamen getriebenen Welle
117 sind. in jedem Getriebe Kegelscheibenpaare 118/119 und 120/121 angeordnet, wobei
auch hier beide Kegelscheiben eines jeden- Paares auf der Welle 117 axial verschiebbar
sind. Die Kegelscheiben 119 und 120 sind direkt mit der Welle 117 drehfest verbunden,
während die Kegelscheiben 118 und 121 in bekannter Weise über je eine das Drehmoment
übertragende und diesem proportionale Axialkräfte erzeugende Anpreßvorrichtung 122
und 123 mit der Welle 117 drehfest verbunden sind. Bei dieser Getriebebauart sind
zur willkürlichen Änderung der Übersetzung in jedem Einzelgetriebe zwei um gehäusefeste
Drehpunkte 124, 125 bzw. 126, 127 schwenkbare Steuerhebel 128, 129 bzw. 130, 131
vorgesehen. Die beiden Steuerhebel jedes der beiden Einzelgetriebe sind mit den
axial beweglichen Kegelscheiben bzw. der Anpreßeinrichtung derart verbunden, daß
eine gegenläufige Schwenkbewegung der Steuerhebel eine Vergrößerung des Abstandes
zwischen den Kegelscheiben des einen Kegelscheibenpaares und gleichzeitig eine gleich
große Verringerung des Abstandes der Kegelscheiben des anderen Kegelscheibenpaares
verursacht. Um eine solche gegenläufige Schwenkbewegung der beiden Steuerhebel eines
jeden Einzelgetriebes erzeugen zu können, sind bei nicht zusammengeschalteten Einzelgetrieben
die beiden Steuerhebel an ihren freien Enden mit Wandermuttern 132, 133 bzw. 134,
135 gelenkig verbunden, deren Abstand voneinander mittels einer als Verstelleinrichtung
dienenden Gewindespindel mit gegenläufigen Gewindesteigungen veränderbar ist. Im
Falle der Zusammenschaltung zweier Einzelgetriebe dieser Bauart ist für beide Getriebe
111 und 112 eine gemeinsame Verstellspindel 136 vorgesehen, welche für die Wandermuttern
132 und 135 gegenläufige Gewindestücke 137 und 138 aufweist. Für die Wandermuttern
133 und 134 der Steuerhebel 129 und 130 ist eine Gewindehülse 139 mit gegenläufigen
Gewinden 140 und 141 vorgesehen, welche längs verschiebbar auf der Verstellspindel
136 angeordnet, mit dieser aber drehfest verbunden ist. Die Gewindehülse 139 durchdringt
die benachbarten Gehäusewände der beiden Getriebe 111 und 112. Wird die Verstellspindel
136 mittels eines hierzu vorgesehenen Handrades 142 gedreht, dann wird auch die
Gewindehülse 139 mitgedreht, und die Wandermuttern 132 und 133 bzw. 134 und 135
in jedem der beiden Getriebe ändern ihren Abstand voneinander im gleichen Sinne,
wodurch die beiden Steuerhebel jedes Getriebes gegenläufig um die gehäusefesten
Drehpunkte 124 und 125 bzw. 126 und 127 geschwenkt und somit die Übersetzungen beider
Getriebe gleichsinnig um gleiche Beträge geändert werden. Die als Kopplungsglied
dienende Gewindehülse 139 ändert hierbei ihre zwischen den Wandermuttern 133 und
134 der Steuerhebel 129 und 130 der beiden Getriebe 111 und 112 zu
messende
wirksame Länge im umgekehrten Sinne, wie sich der Abstand zwischen den Wandermuttern
132 und 133 bzw. 134 und 135 innerhalb der Einzel= getriebe voneinander ändert.
Die von den Einzelgetrieben. auf ihre Steuerhebel 128 und 131 ausgeübten Steuerkräfte
stützen sich gegeneinander über die axial unverschiebbar gelagerte Verstellspindel
136 ab. Die Steuerkräfte P3 und P4 der Steuerhebel 129 und 130 der beiden Getriebe
aber stützen sich über die auf der Verstellspindel 136 längs verschiebbar gelagerte
Gewindehülse 139 ab. Sind die Belastungen beider Getriebe und damit auch die Steuerkräfte
gleich groß, dann tritt wegen des herrschenden Kräftegleichgewichtes keine Axialverschiebung
der Gewindehülse 139 ein. Sind die beiden Einzelgetriebe aber verschieden belastet
und demgemäß die auf die Steuerhebel 129 und 130 wirkenden Steuerkräfte P3 und P4
verschieden groß, dann tritt eine Axialverschiebung der Gewindehülse 139 ein, wodurch
die Übersetzungen der beiden Einzelgetriebe gegensinnig so lange geändert werden,
bis beide Einzelgetriebe wieder gleichmäßig belastet sind und das Kräftegleichgewicht
an der Gewindehülse 139 wiederhergestellt ist.
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Auf die beschriebene Weise lassen sich aber nicht nur, wie in Fig.
4 dargestellt, zwei Getriebe, sondern beliebig viele nebeneinander angeordnete Einzelgetriebe
dieser Bauart zusammenschalten. In diesem Falle sitzen lediglich die Wandermuttern
der äußersten Steuerhebel direkt auf gegenläufigen Gewindestücken der Verstellspindel
wie in Fig. 4 die Wandermüttern 132 und 135, während jeweils die Wandermuttern benachbarter
Steuerhebel in einander benachbarten Getrieben auf einer längs verschiebbar auf
der Verstellspindel angeordneten Gewindehülse mit gegenläufigen Gewindestücken angeordnet
sind, wie dies in Fig.4 für die Steuerhebel 129 und 130, ihre Wandermuttern 133
und 134 dargestellt ist. Auch in diesem Falle ist bei Betätigung der Verstellspindel
die Übersetzung aller Getriebe im gleichen Sinne möglich, während sich andererseits
eine gleichmäßige Belastung aller Getriebe von selbst einstellt, da die Gewindehülsen
bei Störung des Kräftegleichgewichts der Steuerkräfte Axialverschiebungen ausführen
und dadurch gegensinnige Übersetzungsänderungen der durch sie verbundenen Getriebe
erzeugen.
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In Fig. 5 ist die Anwendung des Erfindungsgedankens auf zwei zusammengeschaltete
Kegelradreibgetriebe dargestellt. Auf einer gemeinsamen getriebenen Welle 150 sitzen
drehbar und axial verschieblich die beiden Reibkegel 151 und 152 der beiden zusammengeschalteten
Reibkegelgetriebe. Mit der getriebenen Welle 150 sind die beiden Reibkegel 151 und
152 über je eine an sich bekannte, das Drehmoment übertragende und zugleich dem
Drehmoment proportional axiale Anpreßkräfte erzeugende Anpreßeinrichtung 153 bzw.
154 verbunden, die ihrerseits drehfest. aber axial verschiebbar auf der Abtriebswelle
150 angeordnet sind. Winklig zur getriebenen Welle 150 sind zwei treibende Wellen
155 und 156 drehbar gelagert, die durch ein Zahnradgetriebe 157 miteinander gekuppelt
sind und durch einen Elektromotor 158 angetrieben werden. Auf den treibenden Wellen
sitzt drehfest, aber axial verschiebbar je ein Reibkegel 159 bzw. 160, die ihre
Drehung auf die mit ihnen in Reibverbindung stehenden Reibkegel 151 bzw. 152 übertragen.
Als Verstelleinrichtung zur willkürlichen Übersetzungsänderung beider Teilgetriebe
im gleichen Sinne ist eine axial festgelegte Gewindespindel 161 mit Betätigungshandrad
162 vorgesehen, durch die eine Wandermutter 163 axial verschoben werden kann. Die
Wandermutter 163 trägt einen auf ihr um den Drehpunkt 164 schwenkbar gelagerten
gleicharmigen Hebel 165, der mit seinen freien Enden 166 und 167 in Ringnuten der
Antriebsreibkegel 159 und 160 eingreift und diese bei Betätigung der Verstelleinrichtung
um gleiche Beträge und in der gleichen Richtung auf den treibenden Wellen 155 und
156 verschiebt. Die Anpreßeinrichtungen 153 und 154 für die Reibkegel 151 und 152
auf der getriebenen Welle sind mit der Wandermutter 163 über Winkelhebel 168 und
169 verbunden, die um ortsfeste Drehpunkte 170 und 171 schwenkbar sind und mit ihrem
einen Ende 172 bzw. 173 in Ringnuten der Anpreßeinrichtungen 153 bzw. 154 und mit
ihren anderen Enden 174 bzw. 175 in eine Ringnut der Wandermutter 163 eingreifen.
Durch diese Anordnung werden bei einer Verschiebung der Wandermutter 163 mittels
der Gewindespindel 161 nicht nur die Reibkegel 159 und 160, sondern gleichzeitig
auch die Anpreßeinrichtungen 153 und 154 und damit die Reibkegel 151 und 152 auf
der getriebenen Welle axial verschoben, so daß die Reibkegel immer im Eingriff bleiben,
obwohl sich die Laufkreisradien und damit die Übersetzungen der beiden Teilgetriebe
gleichsinnig ändern. Der Ausgleich ungleichmäßiger Belastung der beiden Teilgetriebe
wird durch den schwenkbar auf der Wandermutter 163 gelagerten, gleicharmigen Hebel
165, der dabei als Ausgleichshebel dient, bewirkt. Ist beispielsweise das
linke Teilgetriebe stärker belastet als das rechte, dann erzeugt die Anpreßeinrichtung
153 des linken Teilgetriebes eine größere axiale Anpreßkraft P5 als die Anpreßeinrichtung
154, welche die Anpreßkraft P6 erzeugt. Dementsprechend ist auch die auf den Reibkegel
159 des linken Teilgetriebes wirkende axiale KraftkomponenteP5'` größer als
die entsprechende Kraftkomponente P., die auf den Reibkegel 160 wirkt. Da die Kräfte
P5' und P6' über den Ausgleichshebel 165 gegeneinander ausge wogen werden, dreht
sich dieser um seinen Drehpunkt 164 auf der Wandermutter entgegen dem Uhrzeigersinn,
wodurch sich die Übersetzungen der beiden Teilgetriebe gegensinnig ändern, bis beide
Teilgetriebe gleichmäßig belastet sind und das Kräftegleichgewicht am Ausgleichshebel
165 wiederhergestellt ist.
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Auch diese Getriebeanordnung läßt sich sinngemäß erweitern. Schaltet
man mit der in Fig. 5 dargestellten Getriebegruppe eine ebensolche Gruppe parallel,
so daß beide Gruppen auf eine gemeinsame getriebene Welle arbeiten, dann hat man
lediglich die in Fig. 5 dargestellte Verstellspindel 161 für die Wandermutter in
beiden Getriebegruppen zu entfernen und die beiden Wandermuttern über einen gleicharmigen
Ausgleichshebel miteinander zu verbinden, der nun seinerseits auf einer durch eine
Verstellspindel verschiebbaren Wandermutter zu lagern ist.
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Die Fig. 6 zeigt an Hand einer der Fig. 1 entsprechenden Getriebegruppe
Zusatzeinrichtungen, durch die übermäßige Belastungen eines der Getriebe verhindert
werden- können, falls Gefahr besteht, daß das Ausgleichsgestänge durch äußere Einflüsse,
z. B. durch Fundamenterschütterungen oder falsche Justierung bei Stillstand der
Getriebe, aus seiner die gleichmäßige Lastverteilung sichernden Normallage auswandern
könnte. Eine weitere Einrichtung dieser Art zeigt Fig. 7 in einem Teilschnitt, und
Fig. 8 schließlich zeigt eine zur Übertragung des Drehmoments und zur gleichzeitigen
Erzeugung einer dem Drehmoment proportionalen axialen Anpreßkraft dienende Anpreßeinrichtnng
zur Erläuterung der Arbeitsweise. Alle diese Einrichtungen können einzeln oder gemeinsam
auch
bei den übrigen beschriebenen Ausführungsformen angewendet
werden.
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In Fig. 6 ist an der die beiden Steuerhebel 180 und 181 verbindenden
Koppel 182 eine durch eine Feder 184 belastete Reibungsbremse 185 angebracht, die
ein seitliches Auswandern der Koppel 182 und damit eine gegensinnige Übersetzungsänderung
verhindert, d.h. wenn die Steuerkräfte sehr gering sind oder ganz verschwinden,
z. B. bei Stillstand der Getriebe. Ein solches Auswandern könnte in diesen Fällen
durch Erschütterungen oder Schräglage der Getriebe eintreten und würde bei der Inbetriebnahme
eine zwar nur kurzzeitige, aber sehr starke Überbeanspruchung eines der Getriebe
zur Folge haben. Die Kraft der Reibungsbremse ist dabei so bemessen, daß die Differenz
der Steuerkräfte die bremsende Wirkung der Reibungsbremse überwinden kann. In Fig.
7 ist eine Begrenzung seitlichen Auswanderns der Koppel 182 dadurch geschaffen worden,
daß die Koppel mit ihren Enden nur zwischen gehäusefesten, einstellbaren Anschlägen
186 und 187 Bewegungsspielraum hat.
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In Fig. 6 ist an Stelle der in Fig. 1 vorgesehenen Tellerfedern 19
und 20 je eine drehmomentabhängige Anpreßeinrichtung 200 und 201 auf der getriebenen
Welle 188 vorgesehen, deren Wirkungsweise an Hand Fig.8 beschrieben werden soll.
Auf der getriebenen Welle 188 ist eine Muffe 203 befestigt, die auf ihrer ringförmigen
Stirnfläche mehrere auf dem Umfang verteilte Kurvenbahnen 204 und 205 gegensinniger
Steigungsrichtung aufweist. Ebensolche Kurvenbahnen 206 und 207 sind in die Stirnfläche
der Nabe 208 der zugehörigen, frei drehbar und axial verschiebbar auf der Welle
188 gelagerten Kegelscheibe 209 eingearbeitet. Zwischen den einander gegenüberliegenden
Kurvenbahnen 204 und 206 liegen Kugeln oder Rollen 210, die sich auf den Kurvenbahnen
abwälzen können, wenn diese gegeneinander verdreht werden. Wird die Welle 188 in
Richtung des Pfeiles C gedreht, dann wird das Drehmoment der Welle 188 über die
Muffe 203 und die Kugeln oder Rollen 210 auf die Nabe 208 der Kegelscheibe 209 übertragen
und diese dadurch mitgenommen. Gleichzeitig entsteht aber auch entsprechend dem
Neigungswinkel der Kurvenbahnen eine Axialkraft in Richtung auf die Kegelscheibe,
die dem Drehmoment proportional ist. Durch diese Kraft wird die Kegelscheibe so
weit nach rechts bewegt, bis sie am Zugmittel zwischen dem Kegelscheibenpaar anliegt.
Die Welle 188 hat sich mit der Muffe 203 gegenüber der Kegelscheibennabe 208 gedreht,
und -die Kugeln oder Rollen 210 sind dabei auf den Kurvenbahnen 204 und 206 emporgelaufen.
Ändert sich nun die Übersetzung des Getriebes und dringt z. B. hierbei das Zugmittel
tiefer zwischen -die Kegelscheiben ein, dann wird die Kegelscheibe 209 in axialer
Richtung in der Pfeilrichtung A auf .der Welle 188 verschoben. Damit dies möglich
ist, muß sich die Kegelscheibe relativ zur Welle 188 in Pfeilrichtung B drehen,
wobei sich die Kugeln oder Rollen 210 auf den Kurvenbahnen 204 und 206 abwälzen
und abwärts laufen. Nimmt dagegen das Zugmittel zwischen den Kegelscheiben einen
größeren Laufradius ein, dann bewegt sich die Kegelscheibe 209 entgegen der Pfeilrichtung
A unter gleichzeitiger Relativdrehung zur Welle 188 entgegen der Pfeilrichtung B,
und die Kugeln oder Rollen laufen auf den Kurvenbahnen 204 und 206 aufwärts. Die
Kurvenbahnen 205 und 207 sind für die entgegengesetzte Drehmomentenrichtung vorgesehen.
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In Fig. 6 sind mit den Anpreßeinrichtungen 200 und 201 als Klemmrollengesperre
ausgebildete Drehmomentschalter 220 und 221 verbunden, welche die Übertragung des
Drehmoments nur bei einer der beiden möglichen Drehmomentrichtungen zulassen. In
diesem Falle sitzt die Muffe 203 nicht drehfest, sondern frei drehbar, aber axial
unverschiebbar auf der Welle 188 und ist als Innenteil eines Freilaufes ausgebildet,
der Tiber Rollen 222 mit einem auf der Welle drehfest angeordneten Außenteil 223
in bekannter Weise zusammenarbeitet. Die Klemmrollengesperre sind so ausgebildet,
daß sie zwar das Drehmoment von der zugehörigen Kegelscheibe Tiber die Muffe 203
auf die Welle 188 übertragen können, aber nicht umgekehrt. Weichen nun die Übersetzungen
der beiden Teilgetriebe bei Inbetriebnahme der Getriebegruppe, z. B. durch Auswandern
der Koppel 182 infolge Erschütterungen oder durch falsche Justierung der Steuer-
und Ausgleichsgestänge, voneinander ab, dann kann das schneller treibende Teilgetriebe
das langsamer treibende nicht mitziehen, weil dessen Klemmrollengesperre eine Drehmomentübertragung
von der angetriebenen Welle auf das Kegelscheibenpaar unmöglich macht. Es können
also keine Verspannungen und damit Blindleistungen unkontrollierbarer Höhe innerhalb
des Getriebeverbandes auftreten. Das schneller treibende Getriebe muß höchstens
die Gesamtleistung beider Getriebe allein übertragen, bis die gleichmäßige Lastverteilung
auf beide Getriebe durch die erfindungsgemäße Anordnung der Steuer- und Ausgleichsgestänge
eingetreten ist. Solche Klemmrollengesperre lassen sieh auch bei den übrigen beschriebenen
Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes ohne Schwierigkeiten verwenden.