Steuereinrichtung an einem stufenlos verstellbaren Kegelscheibengetriebe Die Erfindung bezieht sich auf eine SteueTeinrich- tung an einem stufenlos verstellbaren Kegelscheiben- getrie:be mit wenigstens einem zwischen Paaren von axial zueinander verschiebbaren Kegelscheiben lau fenden Zu:
gmittelstrang, bei dem die zur Aufrecht erhaltung und willkürlichen Änderung der über- setzung erforderlichen, als Axialkraft auf wenigstens eine axial verschiebbare Kegelscheibe auf der An triebsseite aufzubringenden Steuerkräfte von der Be lastung des Getriebes abhängig sind.
Damit der oder die zwischen den Kegelscheiben- paaren laufenden Zugmittelstränge bei jeder Belastung und Übersetzung der Getriebe die erforderliche Reib kraft übertragen können, ist in bekannter Weise bei solchen Getrieben beispielsweise auf der Abtriebsseite eine der Kegelscheiben eines Paares in axialer Rich tung festgelegt, während die zweite Kegelscheibe des Paares mittels einer Anpressvorrichtung in axialer Richtung gegen den bzw. die Zugmittelstränige mit einer Axialkraft an,ge;
presst wird, die sowohl vom Drehmoment an der Abtriebswelle als auch von der jeweiligen Übersetzung des Getriebes abhängig sein kann. Dadurch werden auf den bzw. die das oder die Abtriebsschelbenpaare durchlaufenden Zugmittelstrang oder Zugmittelstränge radial nach aussen gerichtete Kräfte ausgeübt, was zur Folge hat, dass der Zu;
gmittelstrang auf der Antriebsseite tiefer zwischen die Kegelscheiben einzudringen versucht und dadurch Spreizkräfte erzeugt, welche den axialen Ab stand der Kegelscheiben des Antriebsscheibenpaares zu vergrössern suchen.
Damfit keine ungewollte über- setzungsänderung eintritt, müssen auf der Antriebs seite des Getriebes den Spreizkräften entgegenwir kende axiale Anpresskräfte aufgebracht werden, wel che eine Änderung der Laufradien des Zugmittel- stran:ges oder der Zugmittelstränge verhindern.
Bei Getrieben mittlerer Leistung erreichen die belastungs- und übersetzungsabhängigen Anpresskräfte auf .der Abtriebsseite des Getriebes die Grössenord nung von einigen tausend Kilogramm,
und in dersel ben Grössenordnung liegen auch die den Spreizkräften auf der Antriebsseite entgegenwirkenden axialen An- presskräfte. Auf der Abtriebss.eite entstehen diese hohen Axialkräfte innerhalb des usmlaufenden Schei bensatzes, brauchen also nicht über ein Kugellager oder :dergleichen :gegen das Gehäuse abgestützt zu werden.
Auf der Antriebsseite dagegen müssen die den Spreizkräften entgegenwirkenden Anpresskräfte zur Aufrechterhaltung .einer einsmal eingestellten über- setzung des Getriebes von aussen her mittels eines Steuerhebels oder dergleichen auf den rotierenden Scheisbensatz übertragen werden, so dass die Zwi schenschaltung eines sehr hoch belasteten Längs kugellagers erforderlich ist.
Man kann zwar auch auf der Antriebsseite eine Anpresseinrichtung vor sehen, welche vom Drehmoment an der Antriebs- welle und von der übensetzung des Getriebes ab hängige Axialkräfte liefert, die innerhalb des rotie renden Scheibensatzes entstehen.
Jedoch darf man die auf der Antriebsseite entstehenden Spreizkräfte durch eine solche Anpressvorrichtung nicht vollständig ausgleichen, weil für das stabile Verhalten des Ge triebes immer eine positive Steuerkraft auf der An triebsseite erforderlich ist. Dies gilt auch dann, wenn andere bekannte Anpressvorrichtungen auf An- und/ oder Abtriebsseite verwendet werden, die von der Belastung des Getriebes abhängige Anpresskräfte liefern.
So ist es beispielsweise bekannt, die zur Reibkraftübertragung erforderlichen axialen Anpress- kräfte auf An- und Abtriebsseite hydraulisch zu erzeugen.
Dabei sind die beweglichen Kegelscheiben der beiden Scheibensätze als axial bewegliche Kraft- kolben ausgebildet, auf die der Druck einer Druck flüssigkeit wirkt, dessen Höhe durch überström- ventile in der Druckleitung der den Flüssigkeits- druck erzeugenden Pumpen in Abhängigkeit von der Belastung des Getriebes gesteuert wird.
Die auch bei Verwendung einer solchen hydrau lischen Anpressvorrichtung ebenso wie .in allen ande ren Fällen zur Aufrechterhaltung und willkürlichen Änderung der Übersetzung des Getriebes auf dessen Antriebsseite zusätzlich aufzubringende axial gerich tete Steuerkraft muss aber bei den bekannten Ge triebebauarten, wie bereits erläutert, über ein Längs kugellager von einem ruhenden Teil auf den rotie renden Scheibensatz übertragen und selbstverständlich auch wieder über ein Kugellager oder dergleichen gegen das Gehäuse abgestützt werden.
Es hat sich nun ;gezeigt, dass bei Getrieben sehr hoher spezifischer Leistung diese die Steuerkräfte abstützenden Lager so stark beansprucht sind, dass ihre Lebensdauer unzureichend wird. Ausserdem hat sich gezeigt, dass die für die Abstützung der Steuer kräfte erforderlichen mechanischen Teile eine @so be trächtliche Nachgiebigkeit aufweisen, dass das Ge triebe bei Belastungsänderungen auch eine nicht er wünschte Übersetzungsänderung erfährt.
Durch die vorliegende Erfindung soll die Auf gabe gelöst werden, die Lager des Antriebsscheiben- satzes weitestgehend von der Abstützung der axial wirkenden Steuerkräfte zu entlasten und die .Steuer einrichtung zur Aufrechterhaltung und willkürlichen Änderung der Übersetzung des Getriebes so starr auszubilden, dass auch bei erheiblichen Belastungs änderungen des Getriebes keine nennenswerten (un gewollten) Übersetzungsänderungen auftreten.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass wenigstens eine bewegliche Kegelscheibe auf der bzw. der jeweiligen Antriebsseite als ein in bzw. auf einem mit der Antriebswelle des Getriebes umlaufenden Zylinder axial verschiebbarer Kraftkolben ausge bildet bzw.
mit einem .solchen Kolben verbunden ist, der unter der Wirkung des Druckes einer Druck flüssigkeit steht, dessen Höhe durch ein in der Druckleitung einer den Flüssigkeitsdruck erzeugenden Pumpe angeordnetes, einstellbares Steuerventil ge steuert wird,
und dass das den auf den Kraftkolben wirkenden Flüssigkeitsdruck bestimmende Steuer ventil sowohl in Abhängigkeit von der axialen Ver schiebung einer der beweglichen Kegelscheiben als auch in Abhängigkeit von der Einstellung eines Betä tigungsgliedes für die Herbeiführung einer über- setzungsänderung des Getriebes verstellbar ist.
Die Einführung der Druckflüssigkeit in den umlaufenden Zylinder, in bzw. auf dem der Kraftkolben .axial ver schiebbar ist, kann ohne Schwierigkeiten so erfolgen, dass sie keine oder in ihrer Grösse nur völlig unter geordnete, auf den Antriebsscheibensatz wirkende axiale Kräfte verursacht, die ohne weiteres von den üblichen Wellenlagern aufgenommen werden können.
Das Steuerventil kann so ausgebildet werden, dass es bereits bei ausserordentlich :geringen Verschie- bungen der axialbewe.glichen Kegelscheibe eine so starke Druckänderung der Druckflüssigkeit hervor ruft, dass die bei Belastungsänderungen eintretenden Übersetzungsänderungen des Getriebes vernach- lässigbar klein bleiben.
Zu diesem Zweck hat es sich als zweckmässig erwiesen, das Steuerventil durch wenigstens einen in einem Steuerzylinder verschieb baren Steuerkolben zu bilden, der bei seiner axialen Verschiebung mit einer Steuerkante den Durchfluss- querschnitt einer Überlauföffnung im Steuerzylinder bestimmt, dem von der Förderpumpe dauernd Druck flüssigkeit zugeführt wird.
Zur Aufrechterhaltung einer einmal eingestellten Übersetzung des Getriebes und zur willkürlichen Änderung dieser Übersetzung ist der Steuerkolben mit Vorteil an einen zweiarmigen Hebel aasgelenkt, dessen eines Ende mit der axial verschiebbaren Kegelscheibe und dessen anderes Ende mit einem in seiner Lage, willkürlich verstellbaren Teil des Betätigungsgliedes für die Herbeiführun;g der Übersetzungsänderung des Getriebes verbunden ist.
Mit der beschriebenen Steuereinrichtung lässt sich auch eine besonders einfache und zweckmässige Lö sung für die Parallelschaltung mehrerer gleichartiger Getriebe der eingangs erwähnten Art, deren Antriebs und Abtriebswellen zu je einem mit gleicher Dreh zahl umlaufenden Wellenstrang drehfest :miteinander verbunden sind, wobei in besonders einfacher Weise die Forderung erfüllt werden kann, die Gesamtbelastung gleichmässig auf die parallel geschalteten Getriebe zu verteilen.
Hierzu weist mit Vorteil nur eines der parallel geschalteten Getriebe das bereits beschriebene, den Flüssigkeitsdruck steuernde Steuerventil und das Betä tigungsglied für die He:rbeiführung einer willkürlichen, gleichsinnigen Übersetzungsänderung aller Getriebe auf, jedoch sind die als Kraftkolben .ausgebildeten bzw. mit den Kraftkolben verbundenen beweglichen Kegelscheiben auf der Antriebsseite der parallel geschalteten Getriebe, welche Kolben in bzw.
auf den mit dem Antriebswellenstrang umlaufenden Zylindern der Einzelgetriebe verschiebbar angeordnet sind, ge meinsam von dem durch das Steuerventil gesteuerten Flüssigkeitsdruck beaufschlagt. Die Druckflüssigkeit (öl) wird den umlaufenden Zylindern der parallel geschalteten Getriebe durch eine Axialbohrung des aus den Antriebswellen der Einzelgetriebe ,gebildeten Wellenstranges und durch von dieser Axialbohrung ausgehende Radialbohrungen zugeleitet.
Dadurch sind sämtliche Kraftkolben der parallel geschalteten Ge triebe mit dem gleichen Druck beaufschlagt, und des halb müssen alle Getriebe mit genau übereinstimmen der Übersetzung laufen und somit auch alle den gleichen Anteil der Belastung übertragen.
Würde eines der parallel geschalteten Getriebe einen grösse ren Lastanteil übertragen als die anderen Getriebe, dann würde der durch diese erhöhte Belastung eben falls erhöhten Spreizkraft auf der Antriebsseite dieses Einzelgetriebes keine entsprechend grosse, durch Öl- druck erzeugte Axialkraft entgegenwirken und dieses Einzelgetriebe würde daher seine Übersetzung so lange ändern, bis Gleichgewicht zwischen der Spreiz- kraft und der öldruckkraft vorhanden ist.
Da die Öldruckkraft aber bei allen Getrieben gleich gross ist, können auch die ihr entgegenwirkenden Spreiz- kräfte bei den einzelnen Getrieben nur untereinander gleich gross sein, woraus die gleichmässige Verteilung der Belastung auf sämtliche Getriebe folgt.
Aus der Tatsache, dass bei allen Getrieben die axialen Steuer kräfte zur Aufrechterhaltung einer einmal eingestell ten Übersetzung stets positiv sind, ergibt sich auch sofort, dass jede Störung -des Gleichgewichts in der Lastverteilung im Sinne der Wiederherstellung dieses Gleichgewichtes ausgeglichen wird und dass somit die parallel geschalteten Getriebe eine stabile Gleich gewichtslage bezüglich der gleichmässigen Lastvertei- tung einhalten.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigen in schematischer Darstellung: Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch ein stufenlos verstellbares Getriebe mit einer erfin dungsgemässen Steuereinrichtung, Fig.2 einen der Fig. 1 entsprechenden Längs schnitt durch zwei parallel geschaltete, stufenlos ver stellbare Getriebe, Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein Getriebe ge änderter Ausführungsform und Fig. 4 einen Längsschnitt des Steuerventils des Getriebes nach Fig. 3 in vergrössertem Massstab.
Bei dem Getriebe nach Fig. 1 ist in einem Ge triebegehäuse 1 eine Antriebswelle 2 und parallel dazu eine Abtriebswelle 3 mit Hilfe von Kugellagern 4 gelagert. Auf der Antriebswelle 2 ist drehfest und axial unverschiebbar eine Kegelscheibe 5 und eine ebenfalls drehfest, aber axial verschiebbar gelagerte Kegelscheibe 6 angeordnet. Auf der Abtriebswelle 3 ist drehbar und axial verschiebbar eine Kegelscheibe 7 und eine drehfest mit der Kegelscheibe 7 verbundene, axial aber unverschiebbar gelagerte Kegelscheibe 8 angeordnet.
Die Kegelscheibe 8 ist über ein Längs kugellager 9 und einen Stützring 10 gegen die Welle 3 abgestützt. Die Kegelscheibe 7 auf der Abtriebs welle 3 trägt auf der Stirnseite ihrer Nabe 11 Kurven bahnen 12, die unter Vermittlung von Wälzkörpern 13 mit Kurvenbahnen 14 zusammenarbeiten, die auf der Stirnseite eines mit der Abtriebswelle 3 fest ver bundenen Bundes 15 angeordnet sind.
Bei übertra- gung des Drehmomentes auf die Abtriebswelle 3 wird dieses über die Kegelscheiben 7, 8, die Kurven bahnen 12, die Wälzkörper 13 und die Kurvenbahnen 14 auf die Welle 3 übertragen, wobei gleichzeitig das Drehmoment in eine in Richtung des Pfeils 16 wir kende Axialkra:ft umgewandelt wird.
Diese Axialkraft klemmt den die Kegelscheibenpaare 5, 6 und. 7, 8 verbindenden Zu,gmittelstrang 17 zwischen den Kegel- scheibenoberflächen der Kegelscheiben 7 und 8 mit einer solchen Kraft ein, dass der Zugmittelstrang 17 in der Lage ist, die der jeweiligen Belastung ent sprechenden Reibkräfte zu übertragen.
Unter der Wirkung der in Richtung des Pfeils 16 wirkenden Anpresskraft auf der Abtriebsseite versucht der Zug- mittelstran;g zwischen den Kegelscheiben 7 und 8 einen grösseren Laufradius anzunehmen, und dem zufolge versucht der Zugmittelstrang 17 zwischen die Kegelscheiben 5 und 6 auf der Antriebsseite tiefer einzudringen. Dadurch wird auf der Antriebsseite eine Spreizkraft erzeugt, welche die bewegliche Kegel scheibe 6 in Richtung des Pfeils 18 zu verschieben sucht.
Dieser Spreizkraft wirkt eine Anpresskraft ent gegen, die dadurch erzeugt wird, dass meinem mit der Antriebswelle 2 umlaufenden Zylinder 19 eine Öldruckkraft auf einem in diesem Zylinder 19 axial verschiebbaren und zeit der Nabe 20 der Kegelscheibe 6 fest verbundenen Kraftkolben 21 wirkt.
Diese Öl druckkraft wird von einer Zahnradpumpe 22 erzeugt, die Öl aus .dem Ölsumpf 23 des Getriebes ansaugt und über eine Druckleitung 24, eine Längsbohrung 25 in der Antriebswelle und Radialbohrungen 26 in den Zylinder 19 fördert. Über die Druckleitung 24 wird ausserdem ein Steuerzylinder 27 mit Drucköl versorgt, in dem ein Steuerkolben 29 längsverschieb bar ist, :
der mit seiner als Steuerkante ausgebildeten Stirnfläche 29 je nach seiner axialen Stellung zur Gegenkante 27a des Steuerzylinders 27 die Grösse des Durchtrlttsquerschnitts bestimmt, durch den das von der Pumpe 22 geförderte Drucköl über eine überlauföffnung 30 in das Getriebegehäuse und damit zum Ölsumpf 23 zurückfliessen kann. Der Steuerkolben 28 ist an einem zweiarmigen Hebel 31 angelenkt,
dessen eines Ende 32 zeit der Nabe 20 der axial verschiebbaren Kegelscheibe 6 auf der An triebswelle 2 verbunden ist, während sein anderes Ende 33 mit einem Schraubstück 34 gelenkig verbun den ist, das mittels einer Gewindespindel 35 und eines Betätigungshandrades 36 in axialer Richtung einstellbar ist.
Die Arbeitsweise des Getriebes ist folgende: In der gezeichneten Stellung des Schraubstücks 34 ist eine bestimmte Übersetzung des stufenlos ver- ,stellbaren Getriebes willkürlich eingestellt. Es sei angenommen, dass die vom Zu.gmittelstrang 17 er zeugte Spreizkraft in Richtung des Pfeils 18 durch ,die auf den Kraftkolben wirkende öldruckkraft gerade ins Gleichgewicht gesetzt wird, so dass die bewegliche Scheibe 6 auf .der Antriebswel12 2 in axialer Richtung nicht bewegt und die eingestellte Übersetzung des Getriebes,
das heisst die Laufradien des Zugmittelstranges 17 in .den Ke,gelscheibenpaaren 5, 6 und 7, 8 erhalten bleibt. Die richtige Grösse des auf .den Kraftkolben 21 wirkenden Öldruckes wird dadurch erzeugt, dass der Steuerkolben 28 mit seiner Steuerkante 29 gerade einen so grossen Durchfluss- querschnitt der überlauföffnung 30 freigibt, .dass das von der Pumpe 22 geförderte Drucköl genau den Druck hat, der zur Erzeugung der Axialkraft, die der Spreizkraft .das Gleichgewicht hält, erforder lich ist.
Es sei nun angenommen, dass @an der Abtriebs welle 3 des Getriebes plötzlich ein wesentlich höheres Abtriebsdrehmoment abgenommen wird. Die Folge davon ist, dass die Anpresseinrichtung 12/13/14 eine höhere Anpresskraft in Richtung des Pfeils 16 liefert, wodurch auch die auf der Antriebsseite in Richtung des Pfeils 18 wirkende Spreizkraft grösser wird als die ihr entgegenwirkende, den Kolben 21 beaufschlagende Öldruckkraft. Deshalb verschiebt sich die bewegliche Scheibe 6 auf der Antriebswelle 2 in Richtung des Pfeils 18.
Über den Hebel 31, der bei 32 mit der Nabe 20 dieser Kegelscheibe 6 verbunden ist und seinen festen Drehpunkt bei 33 auf dem Gewinde stück 34 hat, wird aber auch der Steuerkolben 28 in Richtung des Pfeils 18 verschoben und dadurch der Durchflussquerschnitt zwischen den Steuerkanten 29 und 27a verkleinert, wodurch der Druck in der Druckleitung 24 und im Zylinder 19 sofort sehr steil ansteigt, so dass nach einer sehr geringen Ver schiebung der Scheibe 6 in Pfeilrichtung 18 das Gleichgewicht zwischen der höher gewordenen Spreiz- kraft und der Öldruckkraft wiederhergestellt ist.
Der Anstieg des Öldruckes bei einer axialen Verschie bung der Kegelscheibe 6 und damit des Steuerkolbens 28 ist so steil, dass die durch die Verschiebung der K gelscheibe 6 eintretende Übersetzungsänderung des Getriebes wesentlich kleiner .bleibt als bei einem Ge triebe ähnlicher Bauart, bei dem die Spreizkraft durch Hebel oder dergleichen abgestützt wird.
Zur willkürlichen Übersetzungsänderung des Ge triebes wird das Handrad 36 gedreht und damit das Schraubstück 34 nach rechts oder links verschoben. Hierbei schwenkt der Hebel 31 zunächst um seine Eingriffsstelle 32 mit der Nabe 20 der Kegelscheibe 6, und der Steuerkolben 28 verändert dementspre chend seine Lage im Steuerzylinder 27, wodurch auch der Durchflussquerschnitt zwischen den Steuerkanten 29 und 27a und damit -der auf den Kraftkolben 21 wirkende Öldruck geändert wird.
Unter der Wirkung der nunmehr auftretenden Differenzkraft zwischen der Spreizkraft einerseits und der öldruckkraft ander seits verschiebt sich die Kegelscheibe 6 in axialer Richtung so lange, bis der durch ihre Bewegung ebenfalls verschobene Steuerkolben 28 im Steuer zylinder 27 den Durchflussquerschnitt zwischen den Steuerkanten 29 und 27a auf eine solche Grösse gebracht hat, dass bei der durch die axiale Verschie bung der Kegelscheibe 6 eingetretenen neuen über setzung des Getriebes die dann herrschende Axialkraft mit der ihr entgegenwirkenden öldruckkraft ins Gleichgewicht kommt.
Fig.2 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch zwei parallel geschaltete, stufenlos verstellbare Getriebe, wobei das linke (erste) Getriebe genau den gleichen Aufbau hat wie das in Fig. 1 beschriebene Getriebe, weshalb auch die gleichen Bezugszeichen für die einzelnen Teile verwendet sind.
Mit der An triebswelle 2 und der Abtriebswelle 3 des ersten Ge triebes sind die Antriebswelle 42 und die Abtriebs welle 43 eines zweiten Getriebes mit Hilfe je einer Verbindungskupplung 40 drehfest verbunden. Das zweite Getriebe ist genauso aufgebaut wie das anhand der Fig. 1 beschriebene Getriebe, nur fehlt bei ihm die Flüssigkeitspumpe 22, die Druckleitung 24, der Steuerzylinder 27 mit dem darin verschieblichen Steuerkolben 28, der Hebel 31 und die Betätigungs vorrichtung 34, 35, 36 zur Herbeiführung einer will kürlichen Übersetzungsänderung.
Demnach sind in dem zweiten Getriebe in einem Gehäuse 41 mittels Kugellagern 44 die parallel zueinander liegenden An- und Abtriebswellen 42 bzw. 43 angeordnet, die mit den Wellen 2 und 3 des ersten Getriebes drehfest verbunden sind. Die Antriebswelle 42 trägt wieder eine axial unverschie@bbare und drehfest mit ihr ver bundene Kegelscheibe 45 und eine axial verschieb bare Kegelscheibe 46, während die Abtriebswelle 43 eine auf ihr drehbare und axial verschiebbare Kegel scheibe 4.7 trägt, auf deren Nabe drehfest, aber axial unverschiebbar die zweite Kegelscheibe 48 sitzt.
Die Anpresseinrichtun.g 51 bis 55 ist in derselben Weise ausgebildet wie die Anpresseinriehtung 11 bis 15 beim ersten Getriebe. Zwischen den Kegelscheibenpaaren 45i46 und 4748 läuft ein Zugmittelstrang 57. Die Nabe 60 der Kegelscheibe 46 trägt einen Kraftkolben 61, -der in einem mit der Antriebswelle 42 umlau fenden Zylinder 59 verschiebbar angeordnet ist.
Die Antriebswelle 42 weist eine Längsbohrung 65 auf, die mit der Längsbohrung 25 der Antriebswelle 2 des ersten Getriebes verbunden ist. Über von der Längsbohrung 65 ausgehende Radialbohrungen 66 wird dem umlaufenden Zylinder 59 Druckflüssigkeit zugeführt, so dass in den umlaufenden Zylindern 19 und 59 der beiden Getriebe der gleiche Druck herrscht, der durch die Stellung des Steuerkolbens 28 des ersten Getriebes bestimmt wird.
Die Wirkung ist folgende: Die parallel geschalteten Getriebe werden an der Welle 42 angetrieben und sind an der Abtriebs welle 3 mit einer Arbeitsmaschine oder dergleichen gekoppelt. Durch das Einstellhandrad 36 ist ein be stimmtes Übersetzungsverhältnis willkürlich eingestellt worden. Der Druck der Druckflüssigkeit in den umlaufenden Zylindern 19 und 59 hat dementspre chend eine bestimmte Grösse. Auf die Kraftkolben 21 und 61 wirken daher die gleichen Axial:kräfte, die mit den von den Zugmittelsträngen 17 und 57 erzeugten Spreizkräften auf den Antriebsseiten der parallel geschalteten Getriebe im Gleichgewicht stehen.
Beide Getriebe müssen wegen der starren Kupplung ihrer Wellen 2 und 42 bzw. 3 und 43 mit der gleichen Drehzahl laufen. Wegen des herr schenden Gleichgewichts zwischen den Spreizkräften und den Öldruckkräften ist die Gesamtbelastung auf beide Getriebe gleichmässig verteilt. Würde beispielsweise das zweite Getriebe einen grösseren Anteil der Gesamtbelastung übertragen als das erste Getriebe, :dann wäre die vom Zugmittel- strang 57 erzeugte Spreizkraft grösser als die auf den Kraftkolben 61 wirkende axiale Gegenkraft.
Dadurch könnte sich die axial bewegliche Scheibe 46 so weit verschieben, bis die vom Zugmittelstrang 57 erzeugte Spreizkraft der auf den Kolben 61 wirkenden Öl druckkraft wieder das Gleichgewicht hält. Damit ist dann die gleichmässige Belastung der beiden parallel geschaltetemGetriebe wieder hergestellt.
Die willkürliche Übersetzungsänderung beider Ge triebe in gleichem Sinne wird durch Betätigen des Einstellhandrades 36 bewirkt. Der Verstellvorgang auf die neue Übersetzung spielt sich in der gleichen Weise ab, wie dies anhand der Fig. 1 für das Einzel getriebe beschrieben worden ist, wobei jedoch hier gleichzeitig auch das zweite Getriebe mitverstellt wird, weil die Änderung der öldruckkraft auf beide Ge triebe in der gleichen Weise wirkt.
Die gleichmässige Lastverteilun@g auf die parallel geschalteten Getriebe und die Wiederherstellung dieses Belastungsgleichgewichtes nach einer etwa eingetre tenen Störung beruht also darauf, dass die von der Belastung der Einzelgetriebe abhängigen und von den Zugmittelsträn.gen 17 und 57 erzeugten Spreizkräfte einer notwendigerweise gleichgrossen, auf die Kraft- kolben 21 und 61 ausgeübten Öldruckkraftentgegen- wirken und mit dieser im Gleichgewicht sein müssen.
Selbstverständlich ist es möglich, nicht nur - wie in Fi.g. 2 dargestellt - zwei Getriebe einander parallel zu schalten. Vielmehr kann man .auf gleiche Weise drei oder noch mehr Getriebe in der dargestellten Weise parallel schalten.
Fig. 3 zeigt einen wahlweise an jeder der beiden Wellenstränge antreibbaren Getriebesatz mit einer Steuereinrichtung gemäss der Erfindung. Der Einfach heit halber ist nur eines der beiden Einzelgetriebe 71 im Schnitt dargestellt. Da sowohl die Welle 72 als auch die Welle 73 Antriebswelle sein kann, sind beide Scheibensätze mit gleichartigen Anpresseinrichtungen zur Erzeugung der für die Reibkraftübertragung not wendigen Axialkräfte versehen.
Trotz gleicher Aus bildung der Anpresseinrichtungen ergibt sich jedoch bei solchen Getrieben auf der jeweiligen Antriebsseite eine Spreizkraft, die grösser ist als die von der Anpress- einrichtun.g erzeugte Axialkraft. Die Differenz dieser beiden Kräfte ist von der jeweiligen Getriebebelastung abhängig und muss als Steuerkraft von aussen her auf den Antriebsscheibensatz zusätzlich aufgebracht wer den.
Auf den beiden Wellen 72 und 73 sind in diagonal-symmetrischer Anordnung je eine axial- bewegliche, auf der Welle drehbare Kegelscheibe 74 bzw. 75 und je eine mit der beweglichen Scheibe drehfest verbundene, axial urverschiebbare Scheibe 76 bzw. 77 angeordnet. Zwischen den Scheibensätzen 74i76 und 75l77 läuft ein Zugmittelstrang 78.
Mit jeder der beweglichen Scheiben 74 und 75 arbeitet eine Anpressvorrichtung 79 bzw. 80 zusammen, deren Wirkungsweise im Prinzip der anhand der Fig. 1 be schriebenen Anpressvorrichtung 11 bis 15 entspricht.
Die beweglichen Kegelscheiben 74 und 75 sind hier selbst als Kraftkolben ausgebildet und übergreifen mit je einem Ringflansch 81 .bzw. 82 von aussen je einen mit der Welle 72 bzw. 73 umlaufenden Zylin der 83 bzw. 84, :die axial urverschiebbar auf den Wellen angeordnet sind und mit diesen umlaufen. Zur hydraulischen Erzeugung der belastungsab hängigen Steuerkraft auf der jeweiligen Antriebsseite ist eine Zahnradpumpe 85 vorgesehen, die über eine Leitung 86 Drucköl aus dem Ö'_sumpf des Getriebes 71 in einen Steuerzylinder 87 fördert.
Im Steuerzylin- der ist ein Doppelkolben 88 längsverschiebbar gela gert, der über seine Kolbenstange 89 an eineue zwei armigen Hebel 90 angelenkt ist, dessen eines Ende 91 mit der axial beweglichen Kegelscheibe 74 und dessen anderes Ende 92 mit einem Schraubstück 93 gelenkig verbunden ist, das mittels .einer Gewindespindel 94 und eines Betätigungshandrades 95 in axialer Rich tung einstellbar ist.
Im Steuerzylinder 87 sind im Abstand der beiden Kolben 96 und 97 des Doppelkolbens 88 je eine Ringnut 98 und 99 vorgesehen, deren Breite etwas grösser ist als die Breite der Kolben 96 und 97. Das über die Leitung 86 zwischen die beiden Kolben 96 und 97 in den Steuerzylinder 87 eingeführte Drucköl kann, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, in der Mittellage des Doppelkolbens durch ringförmige Spalte in die Ringnuten 98 und 99 und ebenfalls wie der durch ringförmige Spalte in .die anschliessenden Teile :
des Steuerzylinders und von dort aus durch Rücklaufbohrungen 100 ,bzw. 101 in den Ölsumpf zurückströmen. Von der Ringnut 98 aus führt eine Leitung 102 zur Welle 72 und über eine Längsboh rung 103 .sowie eine Radialbohrung 104 in den Raum im Zylinder 83 und Kolben 74. Von der Ringnut 99 führt eine Leitung 105 zur Welle 73, durch deren Axialbohrung 106 und Radialbohrung 107 das Drucköl in den Raum im Zylinder 84 und Kolben 75 strömen kann.
Die Wirkungsweise der Steuereinrichtung ist fol gende: Es sei angenommen, dass die Welle 72 des Einzel getriebes 71 die Antriebswelle sei, dann muss die hydraulische Steuerkraft an der beweglichen Scheibe 74 zur Wirkung gebracht werden. Unter der Wirkung des an der Abtriebswelle 73 angreifenden Lastdreh momentes entsteht auf der Antriebsseite eine Spreiz- kraft, welche die Scheibe 74 nach links verschiebt. Der Doppelkolben 88 wird hierdurch in der gleichen Richtung verschoben.
Der Kolben 97 drosselt mit seiner Steuerkante 108 den Zutritt des Drucköls zur Ringnut 99 und vergrössert gleichzeitig mit seiner Steuerkante 109 die Grösse des Austrittsspaltes aus der Ringnut 99, so dass der etwa im Zylinder 84 und Kolben 75 auf der Abtriebswelle 73 vorhandene Öl druck praktisch auf Null abfällt. Der Steuerkolben 96 dagegen vergrössert mit seiner Steuerkante 110 den Eintrittsquerschnitt für das Drucköl in die Ringnut 98 unter gleichzeitiger Verkleinerung des Austritts querschnitts des Drucköls aus der Ringnut 98 durch seine Steuerkante 111.
Dadurch baut sich in der Lei tung 102 und im Raum innerhalb des Zylinders 83 und Kolbens 74 auf der Antriebsseite ein. Öldruck auf, der auf die als Kraftkolben ausgebildete beweg liche Scheibe 74 wirkt und damit die erforderliche zusätzliche Steuerkraft erzeugt. Bei einer Erhöhung der Drehmomentbelastung an der Abtriebswelle 73 verschiebt sich der Doppelkolben 88 um ein :geringes Mass nach links, wodurch die auf die bewegliche Scheibe 74 wirkende Steuerkraft so lange erhöht wird, bis wieder Kräftegleichgewicht herrscht.
Zur willkürlichen Änderung der Übersetzung des Getriebes wird mit Hilfe des Handrades 95 das Schraubstück 93 z. B. nach rechts verschoben. Da- :durch vermindert sich die auf die .Scheibe 74 wirkende Steuerkraft, so :dass das Getriebe nunmehr eine neue Übersetzung annehmen kann, indem sich .die Scheibe 74 nach links bewegt. Dadurch wird aber auch der Steuerkolben 96 nach links mitgenommen, so dass die Steuerkraft wieder ansteigt, bis Gleichgewicht zwi schen der Spreizkraft und .der Steuerkraft in der neuen Übersetzung des Getriebes und bei der neuen Dreh momentbelastung eingetreten ist.
Die gleichen Vorgänge spielen sich ab, wenn An- und Abtriebswelle vertauscht werden. Nur haben in diesem Falle auch die Kolben 96 und 97 ihre Rollen vertauscht.
Mit dem soeben beschriebenen Einzelgetriebe kann ein gleichartiges zweites Getriebe in der anhand der Fig. 2 beschriebenen Weise parallel ,geschaltet sein, wozu die in Fig. 3 angedeuteten Wellenkupp lungen 112 und 113 dienen, die den Wellenkupp- lungen 40 und 41 der Fig. 2 entsprechen.
Das zweite Getriebe erhält durch die sich in die Wellen dieses Getriebes fortsetzenden Axialbohrungen 103 und 106 die gleichen, von der Steuereinrichtung erzeugten ÖI- druckkräfte, weist aber ebensowenig wie das zweite Getriebe nach Fig. 2 einen Steuerzylinder und Steuer kolben und die Betätigungseinrichtung zur willkür- lichen Übersetzungsänderung auf.
Im übrigen ist auch hier die Wirkungsweise der parallel geschalteten Ge triebe, insbesondere die gleichmässige Lastverteilung auf alle beteiligten Getriebe genau dieselbe wie die anhand der Fig. 2 beschriebene Wirkungsweise.
Voraussetzung für die erfindungsgemässe Steuer einrichtung und Parallelschaltung der Getriebe ist nur, dass die von den Zugmittelsträn,gen auf die beweg lichen Kegelscheiben auf der jeweiligen Antriebsseite ausgeübten Spreizkräfte von der jeweiligen Belastung des Getriebes an der Abtriebswelle (am Abtriebs wellenstrang) abhängig .sind.
Durch welche Mittel diese belastungsabhängigen Spreizkräfte auf der An triebseite erzeugt werden, ist an sich unwesentlich. Die Erfindung ist daher insbesondere nicht auf die Verwendung der Anpresseinrichtung 11 bis 15 (Fig. 1) bis 51 bis 55 (Fig. 2) bzw. 79 und 80 (Fig. 3) be schränkt, zumal für die Erzeugung last- :und/oder übersetzungsabhängiger Anpresskräfte bereits eine Reihe von Lösungen bekannt sind.
Auch können zwi schen den Kegelscheibensätzen der Getriebe nicht nur, wie dargestellt, jeweils ein Zugmittelstrang angeordnet sein, sondern es können in bekannter Weise auch in jedem Getriebe mehrere parallel geschaltete Zug mittelstränge je zwischen zwei Kegelscheibenpaaren vorgesehen sein. Der Bereich der vorliegenden Erfin dung wird selbstverständlich auch dann nicht verlas- sen, wenn auch andere dargestellte konstruktive Ein zelheiten des Getriebes durch Äquivalente ersetzt wer den.