DE1041789B - Photographische Kamera mit Wechselobjektiv - Google Patents

Description

L' EUTGCHES

Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische Kamera mit einem Wechselobjektiv und einer Einrichtung zur Entfernungseinstellung.

Es ist bereits bekannt, mehrere verschiedene Entfernungsskalen zu verwenden, von denen jeweils die den optischen Verhältnissen des angesetzten Objektivs entsprechende Skala durch den Bedienenden von Hand in Ablesestellung zur Entfernungsmarke gebracht wird. Der Bedienende muß somit bei einer solchen Anordnung bei jedem Objektivwechsel darauf achten, daß er die jeweils erforderliche Skala einstellt. Dies ist jedoch sehr nachteilig und führt oft zu Fehleinstellungen.

Die Erfindung hat nun zur Aufgabe, eine Anordnung zu schaffen, bei welcher die Einschaltung der jeweils erforderlichen Entfernungsskala selbsttätig erfolgt, so daß eine wesentliche Bedienungserleichterung und Betriebssicherheit erzielt wird. Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß mehrere verschiedene Entfernungsskalen an der kamerafesten Halterung für das Wechselobjektiv vorgesehen sind, von denen jeweils die den optischen Verhältnissen des angesetzten Wechselobjektivs entsprechende Skala durch die zum Ansetzen des Wechselobjektivs nötige Bewegung in Ablesestellung gegenüber einer Anzeigemarke gebracht wird. Die Verstellung kann dabei als axiale Bewegung oder Verdrehung ausführbar sein.

Die weiteren Merkmale des Erfindungsgegenstandes sind in der nachstehenden Beschreibung an Hand von mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Kamera mit Wechselobjektiv in Ansicht, Fig. 2 bis 11 vier verschiedene Bauarten der Einstellvorrichtung.

In Fig. 1 ist eine photographische Kamera 1 bekannter Formen dargestellt. Sie besitzt einen Filmtransportknopf 2, einen Rückspulknopf 3 und einen Auslöser 4. An der Kamerafrontseite ist eine Halterung angebracht für das auswechselbare Objektiv O, welches in dem vorliegenden Falle im Gehäuse eines pioiographischen Verschlusses 10 untergebracht und zusammen mit diesem auswechselbar ist. Es sind mehrere verschiedene Entfernungsskalen vorgesehen. Zur Erreichung einer selbsttätigen Skalenumschaltung an einer einzigen Stelle der Kamera liegenden Einstellanordnung wird von den mehreren Entfernungsskalen jeweils die den optischen Verhältnissen des angesetzten Wechselobjektivs entsprechende Skala durch die zum Ansetzen des Wechselobjektivs nötige Bewegung in Ablesestellung gegenüber einer Anzeigemarke gebracht. Die Einzelheiten dieser erfindungsgemäßen Anordnung und die sich daraus ergebenden Vorteile sind nachstehend im einzelnen näher erläutert.

Photographische Kamera
mit Wechselobjektiv

Anmelder:

Dr.-Ing. Hans Deckel,

München 25, Waakirchner Str. 7,

und Dipl.-Ing. Friedrich Wilhelm Deckel,

Zug (Schweiz)

Vertreter: Dir. jur. H. Lersch, Rechtsanwalt,
München 22, Maximilianstr. 35

Gemäß Fig. 2 ist an der Rückseite des das Objektiv 0 tragenden Verschlusses 10 ein Bajonettring 90 mit Bajonettvorsprüngen 14 vorgesehen. Die Bajonettvorsprünge 14 arbeiten in bekannter Weise mit Bajonettschlitzen 16 eines Gewinderohres 18 zusammen, so daß zwischen Verschluß 10 und Gewinderohr 18 eine lösbare, die Aus\vechselbarkeit ermöglichende Verbindung besteht. Das Gewinderohr 18 gleitet in axialer Richtung in einem Führungsrohr 20, welches an der Kameravorderwand 22 befestigt ist. Ein Keil 24 des Führungsrohres 20 greift in eine axial verlaufende Nut 26 des Gewinderohres 18 und sichert somit dasselbe gegen Verdrehen. In das Führungsrohr 20 greift eine verdrehbare Stellmutter 28 ein. Durch mehrere Schrauben 34 ist die Stellmutter 28 mit einem äußeren Stellring 36 in bezug auf Drehbewegung gekuppelt. Beim Verdrehen des Stellringes 36 wird also die Stellmutter 28 mitverdreht und das Gewinderohr 18 zusammen mit dem Wechselobjektiv zur Entfernungseinstellung axial verschoben.

Es sind nun mehrere verschiedene Entfernungsskalen 38 und 38 α vorgesehen. Von den Skalen 38, 38a wird jeweils die den optischen Verhältnissen des angesetzten Objektivs entsprechende Skala in Ablesestellung gebracht. Die Umschaltung der Entfernungsskala erfolgt automatisch durch die zum Ansetzen und/oder Einrenken des Wechselobjektivs nötige Bewegung.

Bei der Bauart nach Fig. 2 und 3 ist ein Abdeckring 84 axial federbelastet um die Stellmutter 28 ge-

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legt. Er besitzt ein breites Durchblickfenster 86, durch welches eine der Skalen 38 bzw. 38 α am Umfang der Stellmutter 28 sichtbar wird. Der Abdeckring 84 arbeitet mit einer ringförmigen Ansenkung 88 in der am Verschlußgehäuse 10 angebrachten Fassung 90 zusammen. Diese Ansenkung 88 ist bei den verschiedenen Objektiven in Richtung der optischen Achse verschieden tief vorgesehen, so daß der Abdeckring 84 beim Ansetzen des Objektivs dementsprechend verstellt wird. Fig. 2 zeigt beispielsweise, daß die zylindrische Ansenkung 88 nur wenig tief ausgebildet ist, so daß durch das Durchblickfenster 86 die Skala 38 sichtbar und gegenüber der Marke 44 einstellbar ist. Bei einem anderen Objektiv ist dagegen, wie Fig. 3 zeigt, die Ansenkung 88 α sehr tief ausgebildet, so daß sich der Abdeckring 84 in Richtung der optischen Achse nach vorn verschiebt und sein Durchblickfenster 86 nun die Skala 38 a zur Ablesung freigibt.

In Fig. 4 und 5 ist ein anderes Ausführungsbeispiel dargestellt. Hier wird nicht der Abdeckring, sondern der Skalenträger selbst durch das Wechselobjektiv axial verstellt. Die Skalen 38 und 38 a sind axial hintereinanderliegend an einem Skalenring 91 angebracht, welcher wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 und 11 mit einer an den einzelnen Objektiven verschieden zylindrischen Ansenkung 92 bzw. 92 α an der Fassung 90 des Wechselobjektivs zusammenarbeitet. Dadurch kommt einmal die Skala 38 in die Ablesestellung im Ablesefenster 94 oder die Skala 38 α, je nachdem, welches Objektiv gerade an der Kamera zur Verwendung gekommen ist.

Bei dieser Bauart nach Fig. 4 und 5 ist außerdem noch gezeigt, daß die Entfernungsskala mit zwei beweglichen Tiefenschärfeanzeigern 96 und 98 zusammenarbeitet. Die Tiefenschärfeeinrichtung 98 ist dabei an der kameraseitigen Halterung des Wechselobjektivs angebracht und ist über eine federnde Kupplungszunge 100 mit einem Blendenstellglied 102 an der Wechseleinheit lösbar verbunden. Das Blendenstellglied 102 ist andererseits mit dem Zeiteinstellglied 104 des Verschlusses in verschiedenen Relativstellungen in bekannter Weise kuppelbar.

Die Bewegung zum Einrenken des Wechselobjektivs kann auch dazu benutzt werden, eine der Entfernungsskalen am Umfang eines Skalenträgers zu verdrehen und damit in die Anzeigestellung zu bringen. Zwei Ausführungsbeispiele dieser Art werden in nachstehendem näher erläutert.

Bei der Bauart nach Fig. 6 bis 8 ist ein-Skalenring 110 vorgesehen, welcher an dem Gewinderohr 18 dreh- go bar gelagert ist. Er weist eine Einkerbung 112 auf, in welche eine Rastfeder 114 in bestimmter Stellung einfallen kann. Am Umfang des Ringes 110 sind die Entfernungsskalen 38 und 38 α angebracht. Wenn sich der Skalenring 110 in der Normalstellung befindet, in welcher die Rastfeder 114 in die Rastkerbe 112 eingefallen ist, so befindet sich die Entfernungsskala 38 gegenüber einem Anzeigefenster 116 des Stellringes 36. Wenn jedoch der Skalenring 110 so weit im Uhrzeigersinn verstellt wird,, daß sich die Skala 38 α gegenüber dem Fenster 116 in Ablesestellung befindet, dann ist die Skala 38 unwirksam und durch den Stellring 36 abgedeckt. Die Verdrehung des Skalenringes 110 zur Auswahl der jeweiligen Entfernungsskala kann durch die Einrenkbewegung des Wechselob j ektivs in einfacher Weise derart gesteuert werden, daß bei einer bestimmten Gattung von Wechselobjektiven an der Fassung 90 ein Steuerstift 118 angebracht ist, welcher beim Ansetzen des Wechselobjektivs in eine Öffnung 120 des Skalenringes eingreift und beim Einrenken des Objektivs durch eine im Uhrzeigersinn gerichtete Drehbewegung diesen Skalenring mitnimmt. Wenn also ein Wechselobjektiv angesetzt wird, welches den Stift 118 aufweist, dann kommt die Skala 38 a in Ablesestellung, während bei einem anderen Objektiv, welches keinen Steuerstift aufweist, die Skala 38 α in Betriebsstellung verbleibt.

In Fig. 9 bis 11 ist schließlich eine ähnliche Bauart dargestellt, bei welcher jedoch nicht der Skalenring selbst, sondern ein Abdeckring 122 mit Durchblickfenster 124 durch die Einrenkbewegung des Objektivs verdreht wird. Eine Type der Wechselobjektive weist an der Fassung 90 zu diesem Zweck eine seitliche Nase 126 auf, welche mit einem Schlitz 128 des Abdeckringes in Eingriff kommt. Dadurch wird beim Einrenken des Wechselobjektivs der Abdeckring verdreht, so daß sein Fenster 124 die Entfernungsskala 38 freigibt. Hat jedoch ein anderes Wechselobjektiv keine Nase an der Fassung, so bleibt die Entfernungsskala 38 α in Ablesestellung.

Die erläuterten Beispiele, bei welchen die Verstellung des Stellringes durch die zum Ansetzen des Objektivs nötige Einrenkbewegung erfolgt, haben den Vorteil, daß die Einstellung der jeweils erforderlichen Entfernungsskala in die Ablesestellung ganz automatisch beim Ansetzen des Wechselobjektivs erfolgt, so daß hierzu erst ein besonderer Einstell- bzw. Denkvorgang nicht notwendig ist. Damit wird eine weitere Vereinfachung und Sicherung erzielt.

Es sei abschließend noch erwähnt, daß die dargestellten Bauarten nur einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes darstellen. Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf diese Bauarten beschränkt, sondern kann auch in abweichenden Formen hergestellt werden, immer aber derart, daß die erforderliche Entfernungsskala durch die zum Ansetzen und/oder Einrenken des Wechselobjektivs nötige Bewegung in Ablesestellung gebracht wird.

Claims (7)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Photographische Kamera mit einem Wechselobjektiv und einer Einrichtung zur Entfernungseinstellung, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere verschiedene Entfernungsskalen (38, 38 a) an der kamerafesten Halterung für das Wechselobjektiv (10) vorgesehen sind, von denen jeweils die den optischen Verhältnissen des angesetzten Wechselobjektivs (10) entsprechende Skala durch die zum Ansetzen und/oder Einrenken des Wechselobjektivs (10) nötige Bewegung in Ablesestellung gegenüber einer Anzeigemarke (44) gebracht wird.

2. Photographische Kamera nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Ring (84 bzw. 91), welcher durch das Wechselobjektiv (10) in Richtung der optischen Achse verschiebbar ist.

3. Photographische Kamera nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Skalen (38, 38 a) in Richtung der optischen Achse hintereinanderliegend am verschiebbaren Ring (91) angeordnet sind, wobei jeweils eine einzige Skala bei Axialverstellung des Ringes (91) durch ein ortsfestes am Stellring (36) vorgesehenes Ablesefenster (94) freigelegt wird.

4. Photographische Kamera nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Skalen (38, 38 a) in Richtung der optischen Achse hintereinanderliegend an der axial unbeweglichen Stellmutter (28) angeordnet sind, wobei jeweils eine einzige

Skala bei Axialverstellung des Abdeckringes (84) durch ein Ablesefenster (86) desselben freigelegt wird.

5. Photographische Kamera nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Ring (110, 122), weleher durch das Wechselobjektiv (10) um die optische Achse verdrehbar ist.

6. Photographische Kamera nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Skalen (38, 38 ß) am Umfang des verdrehbaren Ringes (110) in radialem Abstand derart angeordnet sind, daß bei Verdrehung desselben jeweils nur die dem

eingesetzten Objektiv (10) zugeordnete Skala in Ablesestellung gegenüber der Anzeigemarke (116) gebracht wird.

7. Photographische Kamera nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Skalen (38, 38 a) am Umfang der beim Einrenken unverdrehbaren Stellmutter (28) in radialem Abstand derart angebracht sind, daß jeweils nur die dem eingesetzten Objektiv zugeordnete Skala durch Verdrehung des Ablesefensters (124) am Stellring (122) in Ablesestellung gegenüber der Anzeigemarke gebracht wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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