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Vorrichtung zur Pflege von Schuhwerk Zusatz zum Patent 1017 349 Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Pflege von Schuhwerk und anderen Gegenständen
aus Leder oder lederähnlichen Stoffen, mittels einer Flüssigkeit, die sich in einem
zylindrischen Vorratsbehälter befindet, der durch einen Deckel verschlossen ist,
dessen in ihm befestigter Schwammkörper nach Durchstechen des Deckelbodens über
die Durchstichöffnung mit dem Innenraum des Vorratsbehälters verbunden und bei Nichtgebrauch
der Vorrichtung durch eine lösbare Verschlußkappe abgedeckt ist.
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Eine Vorrichtung dieser Art ist in der deutschen Patentschrift 1
017 349 beschrieben. Bei dieser Vorrichtung ist der aus dünnem Blech bestehende
Behälter an seinem oberen Ende mit einer nach innen vorgewölbten umlaufenden Sicke
versehen, die einen Anschlag für einen in das offene Ende des Vorratsbehälters hineingeschobenen,
mit einem nach außen umgebördelten Rand versehenen Deckel aus dünnwandigem Blechmaterial
bildet, dessen Boden zusammen mit seinem hochgebördelten Rand gleichzeitig die Fassung
für den Schwammkörper bildet.
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Der wegen der geringen Wandstärke seineslBodenteiles leicht zu durchstoßende
Deckel muß sehr sorgfältig in dem offenen Ende des zylindrischen Vorratsbehälters
abgedichtet werden, damit während des Versandes der gefüllten Vorrichtungen - deren
Füllraum zunächst durch den unverletzten Deckel luft- und flüssigkeitsdicht abgeschlossen
sein soll - keine Flüssigkeit auslaufen kann.
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Es hat sich gezeigt, daß eine solche Abdichtung des in das offene
Ende des Vorratsbehälters eingeschobenen Deckels trotz Verwendung besonders geeigneter
Klebmittel nicht immer den zu stellenden Ansprüchen genügt.
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Die in den Vorratsbehälter einzufüllende Reinigungs- und Pflegeflüssigkeit
enthält neben Farbstoffen insbesondere Wachse, Fette, Öle und leicht flüchtige Lösungsmittel,
die im Laufe der Zeit die üblichen, zur Klebbefestigung von Metallen henutzten Klebmittel
erweichen oder angreifen.
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Es kommt hinzu, daß die Toleranzen in den Innenabmessungen des oberen
Vorratsbehälterrandes und den Außenabmessungen des hochgebördelten Deckelrandes
verhältnismäßig groß sind und infolgedessen ein fest Sitz des Deckels in dem Vorratsbehälter
im wesentlichen nur durch das Klebmittel gegeben ist.
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Diese Schwierigkeiten bei der Abdichtung werden bei einer Einrichtung
der eingangs geschilderten Gattung erfindungsgemäß dadurch überwunden, daß der Deckel
als Ringkörper aus elastischem Kunststoff mit einem in seinem oberen Teil versenkt
angeordneten Boden ausgebildet ist und daß der untere Teil des Ringkörpers derart
abgesetzt ist, daß der Absatz eine
zylindrische Paßfläche und einen Anschlag für
den Vorratsbehälter bildet.
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Um einen festen Sitz des Deckels zu gewährleisten, empfiehlt es sich,
den unteren Teil des Deckelringkörpers innen abzusetzen und ihn über den außen abgesetzten
zylindrischen Randteil des Vorratsbehälters mit Paßsitz herübergreifen zu lassen.
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Man kann aber auch den unteren Teil des Deckelringkörpers außen absetzen,
so daß er mit Paßsitz in den dann innen abgesetzten Randteil des Vorratsbehälters
hineingreift.
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Damit die Schutzkappe, die den Schwammkörper möglichst dicht abdecken
soll, in der Verschlußlage einen festen Sitz erhält, ist es zweckmäßig, den oberen
Teil des Ringkörpers an seiner Außenseite derart abzusetzen, daß der Abschluß eine
zylindrische Paßfläche und einen Anschlag für die Schutzkappe bildet.
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Eine ausreichende Abdichtung der Schutzkappe gegenüber dem Ringkörper
ergibt sich, wenn die Anschlagfläche für die Schutzkappe sowie der untere, sich
auf diese Anschlagfläche abstützende Rand der Schutzkappe abgeschrägt ausgeführt
sind.
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Der feste Sitz der Schutzkappe auf den oberen Absatz des Deckelringkörpers
kann unter Ausnutzung der Elastizität des den Deckel bildenden Kunststoffes dadurch
verbessert werden, daß die äußere Mantelfläche des außen abgesetzten oberen Ringkörperteiles
mit schmalen und dünnen achsparallelen Druckrippen versehen wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt;
es zeigt Fig. l eine Seitenansicht der zur Hälfte geschnitten - und im vergrößerten
Maßstab - dargestellten Vorrichtung gemäß der Erfindung, Fig. 2 eine ebenfalls zur
Hälfte geschnittene Draufsicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig.
3 einen Teilschnitt durch eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung.
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Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung besteht aus einem
becherartig ausgebildeten Vorratsbehälter 1, der aus vorzugsweise glasklarem, eine
gewisse Elastizität aufweisendem Kunststoff im Spritzverfahren hergestellt ist,
einem gleichzeitig als Abschluß des Vorratsbehälters 1 und als Fassung für einen
Schwammkörper 2 dienenden Deckel 3 und einer auf den Deckel 3 aufsetzbaren Kappe
4. Der Deckel 3 und die Kappe 4 bestehen vorzugsweise ebenfalls aus spritz- oder
preßbarem, aber vorzugsweise undurchsichtigem Kunststoff, der eine gewisse Elastizität
aufweist.
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Der Deckel 3 besteht aus einem innen und außen abgesetzten Ringkörper
5 und einem versenkt im oberen Teil dieses Ringkörpers sitzenden Deckelboden 6.
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Der Deckelboden 6 bildet zusammen mit dem über den Deckelboden 6 hinausragenden
Randteil 7 des Ringkörpers 5 eine napfartige Fassung zur Aufnahme des Schwammkörpers
2. In diese Fassung ist der vorzugsweise aus Polyurethanschaum bestehende Schwammkörper
2 mit Hilfe eines chemisch widerstandsfähigen Klebmittels eingeklebt.
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Der untere, auf seiner Innenseite abgesetzte Ringteil 8 bildet einen
dünnen Zylinder, der über einen äußeren Absatz 9 des zylindrischen Vorratsbehälters
1 mit Paßsitz herübergreift und mit seinen abgesetzten Stirnflächen an den ringförmigen
Anschlagflächen lO und 11 des Vorratsbehälters 1 anliegt. Die Paßflächen 12 zwischen
dem unteren abgesetzten Ringteil 8 und dem außen abgesetzten Randteil 9 des Vorratsbehälters
1 werden nach dem Füllen des Behälters mit Flüssigkeit, mit einem chemisch widerstandsfähigen
Islebmittel eingestrichen, das sich beim Aufpressen des Deckels 3 auf den Vorratsbehälter
1 teilweise aus den Paßflächen herausdrängen läßt und dabei auf jeden Fall die gesamten
Paßflächen bedeckt. Dadurch ergiht sich eine völlig sichere Abdichtung des Behälters.
außerdem wird durch die Adhäsion des Klebmittels die an sich bereits durch den Paßsitz
gegebene Haftung zwischen dem Deckel 3 und dem Vorratsbehälter 1 stark erhöht.
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Der obere Teil 13 des Ringkörpers 5 ist an seiner Außenseite abgesetzt
und trägt auf seiner dadurch gebildeten Paßfläche einige schmale und dünne achsparallele
Druckrippen 14, die sich beim Aufschieben der Schutzkappe 4 auf den oberen Teill3
elastisch zusammenpressen und dadurch einen festen Sitz der Schutzkappe 4 auf dem
Deckel 3 gewährleisten, selbst wenn gewisse Maßtoleranzen vorhanden sind.
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Um eine gute Abdichtung des Schwammkörpers 2 und damit auch der Flüssigkeit
in dem Behälter 1 durch die Schutzkappe 4 zu gewährleisten, ist der Anschlag 15,
auf den sich der untere Rand der Schutzkappe 4 abstützt, nicht gerade, sondern leicht
nach außen oder innen abgeschrägt ausgeführt. Der untere Rand der Schutzkappe 4
besitzt eine dem Anschlag 15 entsprechende Abschrägung. Beim festen Aufpressen der
Schutzkappe 4 - bei der man diese Schutzkappe meist etwas dreht - legen sich die
beiden Schrägflächen fest aufeinander, wobei infolge der schrägen Berührungsflächen
eine leichte Dehnung oder Stauchung des unte ren Randes der Schutzkappe 4 erfolgt
und ein zusätzlicher Dichtungsdruck zwischen den Dichtungsflächen auftritt.
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Der Flüssigkeitsraum des Vorratsbehälters 1 ist bis zur Ingebrauchnahme
der Vorrichtung luft- und feuchtiglieitsdicht gegen die Außenluft abgeschlossen.
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Wenn die Vorrichtung in Gebrauch genommen werden soll, so wird ein
zunächst nur lose in die Mitte des Schwammkörpers 2 eingesteckter Nagel 16 - der
einen besonders breiten Kopf aufweist - durch Druck auf seinen Kopf durch den Deckelboden
6 hindurchgedrückt und dann aus dem Deckelboden und dem Schwammkörper herausgezogen.
Dadurch entsteht in dem Deckelboden 6 eine Ausflußöffnung von sehr kleinem Durchmesser,
durch die beim Umkehren der Vorrichtung - d. h. wenn man den Schwammkörper nach
unten hält - jeweils geringe Mengen der Reinigungs-und Pflegeflüssigkeit herauslaufen
und so in den Schwammkörper 2 einsickern können.
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Die auf diese Weise in den Schwammkörper 2 eingesickerte Flüssigkeit
wird beim wechselnden Aufdrücken des Schwammkörpers auf den zu reinigenden bzw.
mit Pflegemittel zu versehenden Gegenstand in jeweils ganz geringen Mengen aus dem
Schwammkörper herausgedrückt. Da die Höhe des Schwammkörpers 1 im Verhältnis zu
seinem Durchmesser nur gering ist, tritt der größte Teil der in der Mitte des Schwammkörpers
2 eingesickerten Flüssigkeit im mittleren Bereich der freien Stirnfläche des Schwammkörpers
2 aus, bis zu der sie nur einen Weg innerhalb des Schwammkörpers zurückzulegen hat,
der nur etwa halb so groß wie der Weg bis zum Rand des Schwammkörpers ist.
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Die Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform des Deckels 3', der
wiederum gleichzeitig den Abschluß des Vorratsbehälters und die Fassung für den
Schwammkörper (nicht dargestellt)- bildet. Bei dieser Ausführung ist auch der untere
Teil 8' des Ringkörpers 5' an seiner Außenseite abgesetzt, so daß er in die oeffnung
des Vorratsbehälters 1 hineingreift. Bei dieser Ausführung hat der Ringkörper 5'
etwa im Bereich seiner Mitte einen äußeren Bund 17, dessen Oberseite einen schrägen
Anschlag 15' aufweist, an den sich der abgeschrägte Rand der Schutzkappe 4 fest
anlegt.
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Die Vorteile der Verwendung eines Kunststoffdeckels mit einem leicht
zu durchstoßenden Deckelhoden sind in erster Linie darin zu sehen, daß sich dieser
Deckel mit sehr genauen Abmessungen herstellen läßt, die angesichts der Elastizität
des verwendeten Kunststoffmaterials bereits eine einwandfreie SAbdichtung des Vorratsbehälters
1 gewährleisten würden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Durchdrücken
des Nagels 16 durch die dünne, den Deckelboden 6 bildende Kunststoffplatte keinen
besonderen Kraftaufwand erfordert. Schließlich ist die Herstellung der gesamten
Vorrichtung aus Kunststoff billiger als aus Metall.