DE1040192B - Formmasse zur Herstellung schalenfoermiger Formen fuer Giessereizwecke - Google Patents
Formmasse zur Herstellung schalenfoermiger Formen fuer GiessereizweckeInfo
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- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C1/00—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
- B22C1/16—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
- B22C1/20—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents of organic agents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Formmasse zur Herstellung schalenförmiger Formen für Gießereizwecke aus
Mischungen von feuerfestem körnigem Material mit wärmehärtenden Bindern, und besteht darin, daß die
wärmehärtenden Binder aus einem Gemenge eines oder mehrerer bitumenverwandter Stoffe mit elementarem
Schwefel bestehen.
Bei der in neuerer Zeit bekanntgewordenen Herstellung
schalenförmiger Formen für Zwecke der Metallgießerei, der sogenannten Formmasken wird so
verfahren, daß eine streufähige Mischung aus körnigem Material (insbesondere Quarzsand.) und einem
wärmehärtenden Binder auf eine heiße Modellplatte aufgestreut wird. Nach einer kurzen Wartezeit wird
die Modellplatte gewendet, wobei einerseits ein Großteil der zuvor aufgestreuten Mischung abfällt und der
Weiterverwendung zugänglich gemacht wird, andererseits eine Kruste (Maske) aus durchwärmter und dadurch
klebrig gewordener Mischung am Modell haften bleibt. Diese Kruste wird auf dem Modell durch Hitze
vollends ausgehärtet und dann als fertige Halbform vom Modell abgehoben. In. analoger Weise werden
unter Verwendung gleicher Formmassen Hohlkerne für Gieß er ei zwecke hergestellt.
Als wärmehärtende Binder zur Herstellung oben charakterisierter Mischungen werden hauptsächlich
wärmehärtende1 Kunstharze in fester oder flüssiger Form benutzt. Auch ist vorgeschlagen worden, diese
wärmehärtenden Kunstharze mit thermoplastischen Stoffen (das sind Stoffe, die in der Wärme flüssig
bleiben und sich erst beim Abkühlen verfestigen) zu vermischen. Ferner ist bekannt, daß als wärmehärtende
Binder Di- oder Polyisocyanate in Mischung mit reaktionsfähigen organischen Verbindungen, z. B. solchen,
die im Molekül Hydroxyl-, Sulfhydryl- oder Aminogruppen besitzen., verwendbar sind. Weiterhin
eignen sich als wärmehärtende Binder auch Salze aus hochmolekularen mehrbasischen Säuren und Di- oder
Polyaminen.
Auf einer anderen Ebene liegt ein Vorschlag, die wärmehärtenden Binder vollständig durch thermoplastische
Stoffe zu ersetzen. Als Beispiele für thermoplastische Stoffe werden dabei unter anderem thermoplastische
Kunstharze und auch destillierte und. geblasene Bitumen, das sind »Bitumen im engeren Sinn«,
genannt. (Bei Bitumen im engeren Sinn handelt es sich um Destillationsrückstände aus Erdölen.) Die
tatsächliche Verwendbarkeit dieser Stoffe kann nur in dem Rahmen vorhanden sein, innerhalb dessen diese
Stoffe ebenfalls wärmehärtende Eigenschaften besitzen, denn auch thermoplastische Stoffe können bei
Überhitzung quasi aushärten, indem sie entweder durch chemische Zersetzung oder partielle Verkohlung
oder Alvga.be hitzeflüchtiger Bestandteile oder durch Formmasse zur Herstellung
schalenförmiger Formen
für Gießereizwecke
Anmelder:
ElIy Croning, geb. Börnsen,
Hamburg-Nienstedten,
Kurt-Küchler-Str. 35
Manfred Lottermoser, Hamburg,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
mehrere dieser Vorgänge zugleich feste Rückstände hinterlassen, die eine gewisse Festigkeit aufweisen.
Diese Quasiaushärteeigenschaften sind aber bei den Bitumen im engeren Sinn so ungünstig, daß Bitumen
im engeren Sinn für den obengenannten Zweck nicht verwendbar sind. Will man nämlich die naturgemäß
thermoplastischen Bitumen im engeren Sinn zu einer Quasiaushärtung zwingen, so muß man sie entweder
so hohen Temperaturen aussetzen, wie sie in der Praxis ohne Modellbeschädigung nicht angängig
sind, oder man muß die Temperaturbehandlung bei üblichen Temperaturen zeitlich so lange ausdehnen,
daß jegliche Rentabilität des Verfahrens ausgeschlossen wird.
Gegenstand der Erfindung ist es demgegenüber, als wärmehärtende Binder Gemenge eines oder mehrerer
bitumenverwandter Stoffe mit elementarem Schwefel zu verwenden. Die bitumenverwandten Stoffe sind
durch destruktive Destillation aus Naturstoffen entstanden und zählen deshalb gemäß der von der Fachgruppe
für Brennstoff- und Mineralölchemie: im Verein Deutscher Chemiker aufgestellten Defination
weder zu den Bitumen im weiteren Sinn noch zu den Bitumen im engeren Sinn. Auch nach dem vom Deutschen
Normenausschuß im Einvernehmen mit dem DVM und der Deutschen Gesellschaft für Mineralölforschung
aufgestellten Entwurf für einheitliche Bezeichnung dieser Stoffe wird zwischen Bitumen im
weiteren Sinn einerseits, wozu die bereits vorgeschlagenen obengenannten Bitumen im engeren Sinn gehören,
und verwandten Stoffen andererseits, wozu die erstgenannten Komponenten der beanspruchten Gemenge
gehören, unterschieden. Als bitumenverwaaidte
Stoffe kommen z. B. in Frage: Braunkohlenteere,
f09 640-'3!S
Braunkohlenteerpeche, Schieferteere, Schieferteerpeche.
Steinkohlenteere, Steinkohlenteerpeche, Fettteere, Fetteerpeche usw.
Das Wärmehärten der erfindungsgemäßen Binderkombination
beruht im wesentlichen auf einer chemischen Reaktion des Schwefels mit den bitumenverwandten
Stoffen. Die Herstellung der Formmasse geschieht derart, daß man das körnige Material in geeigneten
Knet- oder Rührwerken gegebenenfalls unter Anwendung von Wärme mit einer oder mehreren der
erstgenannten Komponenten der l>eanspruchten Kombinationen so lange verarbeitet, bis sich die Körner
gleichmäßig mit diesen Stoffen überzogen haben und die ganze Masse homogen geworden ist. Nachdem die
Masse infolge Abkühlung hinreichend fest geworden ist, wird sie nach Zusatz von eventuell pulverförmigem
Schwefel so lange einer reibenden Mahlung unterworfen, bis ein streufähiges Material entstanden
ist. Der Schwefel hat neben seinem Hauptzweck, zur Wärmehärtung mit den erstgenannten Komponenten
der beanspruchten Kombinationen chemisch zn reagieren, bei dem Mahlprozeß noch die Funktion, das
Aneinanderkle1>en der überzogenen Körner zu verhindern. In dieser Funktion kann der Schwefel noch
durch Zugabe von Talkum, Gesteinsmehlen oder ähnlichen Stoffen unterstützt werden. Die auf diese Weise
hergestellten Mischungen besitzen gegenül>er den bekannten genannten Mischungen den Vorteil größerer
Wirtschaftlichkeit sowie bestmöglicher Staubfreiheit.
Als weiterer Vorteil ergibt sich für die mit den beanspruchten Gemengen hergestellten Mischungen die
Möglichkeit, durch entsprechende Dosierung des Schwefels und durch entsprechende Zusammenstellung
der erstgenannten Komponenten die Temperaturen, bei denen die Gießformen brüchig werden, weitergehend
zu variieren, als dies bei Verwendung der bisher bekannten Mischungen möglich ist. Beispielsweise
kann man mit den 1>eanspruchten Kombinationen Kerne herstellen, die zunächst ausreichende Festigkeit
besitzen, aber nach dem Abguß niedrigvergießbarer Metalle genügend brüchig sind, um leicht aus dem
Gußstück entfernt werden zu können.
Die Verwendung von Schwefel im Zusammenhang mit Destillationsrückständen von Fetten, ölen, Harzen,
harzartigen Körpern und Teeren ist für die Herstellung von Kernölen l>ekannt. Der grundlegende
Unterschied gegenül>er der vorliegenden Erfindung l>esteht jedoch darin, daß l>ei der Herstellung von
Kernölen die vorgenannten Stoffe mit Schwefel behandelt werden, wol>ei sich die Destillationsrückstände
chemisch verändern. Demgegenüber muß bei der Formschalenherstellung ein Aushärten der Formmasse unter Hitzeeinwirkung eintreten. Für diesen
Aushärtevorgang ist al>er die chemische Reaktion mit dem Schwefel unbedingt erforderlich. Dieses wird dadurch
erreicht, daß erfindungsgemäß die bitumenverwandten Stoffe mit dem elementaren Schwefel nicht
Ix'handelt. sondern vermengt werden, so daß die
chemisch? Reaktion zwischen beiden das äußerst schnelle Aushärten der Formmasse bewirkt.
Als Ausführungsbeispiel für das vorstehend beschriebene
Verfahren kann folgendes dienen:
100 Gewichtsteile feiner Ouarzsand mit einem Feuchtigkeitsgehalt von nicht mehr als 5% werden in einem Flügelrührer bei etwa 110 bis 1600C mit Gewichtsteilen Stearinpech, das einen Krämer-Sarnow-Erweichungspunkt von etwa 60° C hat, bis
100 Gewichtsteile feiner Ouarzsand mit einem Feuchtigkeitsgehalt von nicht mehr als 5% werden in einem Flügelrührer bei etwa 110 bis 1600C mit Gewichtsteilen Stearinpech, das einen Krämer-Sarnow-Erweichungspunkt von etwa 60° C hat, bis
ίο zu völliger Homogenität verarbeitet. Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wird die Masse mit 2,5 Gewichtsteilen Schwefelpulver und 5.0 Gewichtsteilen Talkum bis zur Streufähigkeit verkugelt.
Abweichend von dem vorbeschriebenen Verfahren ist auch eine Vermischung in üblicher Weise möglich, für die folgendes Ausführungsbeispiel dienen möge:
Abweichend von dem vorbeschriebenen Verfahren ist auch eine Vermischung in üblicher Weise möglich, für die folgendes Ausführungsbeispiel dienen möge:
10 Gewichtsteile springharten Stearinpechs werden
unter Zusatz \ron 2,5 Gewichtsteilen Schwefel und
5,0 Gewichtsteilen Talkum zu feinem Pulver vermahlen und nachher mit 100 Gewichtsteilen feinem,
scharf getrocknetem und abgekühltem Quarzsand vermischt.
Claims (5)
1. Formmasse zur Herstellung schalenförmiger Formen für Gießereizwecke, bestehend aus
Mischungen von feuerfestem körnigem Material mit wärmehärtenden Bindern, dadurch gekennzeichnet,
daß die wärmehärtenden Binder aus einem Gemenge eines oder mehrerer bitumenverwandter
Stoffe mit elementarem Schwefel l>es tehen.
2. Verfahren zur Herstellung einer Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
körnige, feuerfeste Material mit den bitumenverwandten Stoffen überzogen und dann unter Zusatz
von elementarem Schwefel vermählen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Überziehen des körnigen Materials mit den bitumenverwandten Stoffen durch Rühren oder Kneten unter Anwendung von
Wärme geschieht.
4. Verfahren zur Herstellung einer Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
bitumenverwandten Stoffe mit Zusatz von elementarem Schwefel feinst vermählen und mit dem
feinen, trockenen und abgekühlten feuerfesten körnigen Material vermischt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim Vermählen die Klebwirkung
der bitumenverwandten Stoffe herabmindernde Zusätze zugegeben werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 386 032;
Foundry Trade Journal. Oct. 20, 1949, S. 485 bis 490.
Foundry Trade Journal. Oct. 20, 1949, S. 485 bis 490.
® 809 640/3Si 9.58
Priority Applications (8)
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- 1954-11-16 DE DEC10274A patent/DE1040192B/de active Pending
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- 1955-11-08 CH CH345424D patent/CH345424A/de unknown
- 1955-11-11 GB GB32374/55A patent/GB821317A/en not_active Expired
- 1955-11-14 US US546836A patent/US2881082A/en not_active Expired - Lifetime
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BE542786A (de) | |
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CH345424A (de) | 1960-03-31 |
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