DE1040113B - Steuerung fuer elektromotorische bzw. elektrisch geschaltete Antriebe von Arbeitsmaschinen zur Verarbeitung von schlecht leitenden Werkstoffen, insbesondere Furnierscheren - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Bei der den Gegenstand des Hauptpatents bildenden Steuerung für elektromotorische bzw. elektrisch geschaltete Antriebe von Arbeitsmaschinen zur Verarbeitung von schlecht leitenden Werkstoffen, insbesondere zum Schneiden von Schälholzfurnieren, Hartfaserplatten od. dgl., werden unter anderem die den Werkstoff durch die Maschine befördernden Mittel (Förderbänder od. dgl.) aus Isolierstoff hergestellt und wird zwischen dem Werkzeug (Schermesser) und den hinter diesem in der Bahn des Furnierbandes od. dgl. angeordneten Kontaktfühlern eine Meßstrecke für die abzuscherenden Werkstücke gebildet.

Infolge der hohen Durchlaufgeschwindigkeiten des Furnierbandes durch die Hochleistungsfurnierscheren und aus der Tatsache, daß die Geschwindigkeiten veränderlich sind, ergeben sich auf der hinter dem Schermesser durch die Kontaktfühler gebildeten Meßstrecke Ungenauigkeiten in der Länge der automatisch hintereinander abgescherten Furniertafeln oder -stücke dadurch, daß zwischen der Berührung der Auslösekontakte durch das schnell laufende Furnierband und dem Schnitt des Messers eine gewisse Zeit verstreicht, während der das Furnierband weiterläuft, und zwar mit wechselnden Geschwindigkeiten. Die jeweils gewünschten Sollängen sind daher selbst auch bei der durch das Hauptpatent vorgeschlagenen Anwendung elektronischer Zeitrelais als Steuermittel für die Antriebe der Schere mit der erforderlichen Genauigkeit nur schwer zu erreichen. Hinzu kommt, daß die Durchlaufgeschwindigkeit des Furniers durch die Schere nicht konstant gehalten werden kann, weil das Ausschneidein von Fehlstellen, die Beschaffenheit der Furniere u. dgl. dazu zwingen, die Geschwindigkeit bald zu erhöhen, bald zu verringern.

Bei den modernen Hochleistungs-Furnierscheren mit einer Schnitthäufigkeit bis zu tausend Schnitten in der Minute muß man aus all diesen Gründen, wie die Praxis gezeigt hat, selbst auch bei elektronischer Steuerung des Messerantriebes gemäß dem Vorschlag des Hauptpatents mit einer Verzögerung zwischen Kontaktberührung und Schnitt des Messers von mindestens 50/1000/sec, also mit Abweichungen von der Sollgröße der abgescherten Furnierstücke bis zu 50 mm, rechnen.

Dieses Problem einer befriedigenden Lösung zuzuführen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung. Es sind im wesentlichen folgende zwei Erkenntnisse, die der Erfindung zugrunde liegen: Einmal muß im Zeitpunkt des Scherenschnittes das Furnierband sich mit einer bestimmten, für alle Schnitte gleichbleibenden Geschwindigkeit bewegen, und zum anderen muß diese Geschwindigkeit so niedrig gehalten werden, daß sich der Einfluß der unvermeidlichen Verzöge-Steuerung für elektromotorische

bzw. elektrisch geschaltete Antriebe

von Arbeitsmaschinen zur Verarbeitung von schlecht leitenden Werkstoffen,

insbesondere Furnierscheren;

Zusatz zum Patent 936 580

Anmelder:

Carl-Heinz Müller,

Forst über Holzminden

Carl-Heinz Müller, Forst über Holzminden,
ist als Erfinder genannt worden

rungen zwischen Kontaktfühlerberührung und Messerschnitt auf die von dem Furnierband jeweils abgescherte Länge eines Furnierstückes in praktisch erträglichen Grenzen hält. Erfahrungsgemäß hat sich eine Furnierbandgeschwindigkeit von 6 bis 8 m/min während des Messerschnittes als geeignete Geschwindigkeit erwiesen. Die Aufgabe war also, aus diesen Erkenntnissen die praktischen Folgerungen zu ziehen, ohne auf die Vorteile der normalen durchschnittlich hohen Fördergeschwindigkeit des Furnierbandes verzichten zu müssen.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Berührungskontakte, auf die das Furnierband hinter dem Schermesser trifft (die Entfernung zwischen diesem und den Fühlkontakten bildet die Meßstrecke für die abzuscherende Furnierlänge), als Doppelkontakte ausgebildet sind, von denen jeweils der dem Messer am nächsten liegende Kontaktteil den Antrieb des Fördermittels für das Furnierband von der hohen Durchlaufgeschwindigkeit umschaltet auf die niedrigere Schnittgeschwindigkeit und der andere Kontaktteil den Scherenschnitt auslöst und zugleich den Antrieb auf die hohe Durchlaufgeschwindigkeit zurückschaltet.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind hierunter an Hand des in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben. In dieser zeigt

809 640/355

Claims (2)

Fig. 1 eine Furnierschere mit zwei Meßstrecken in Seitenansicht und Fig. 2 in graphischer Darstellung die Furnierhandgeschwindigkeit während des Betriebes. Das Messer 1 der Furnierschere G wird durch einen elektromotorischen, elektrohydraulischen oder ähnlichen Antrieb 2 auf und ab bewegt und das Funiierbaiid durch endlose Förderbänder 3 und 4 durch die Schere G hindurch unter dem Messer 1 vorbeibewegt. Angetrieben werden die Förderbänder 3 und 4 über eine doppelt wirkende Elektromagnetkupplung 6 einmal durch einen stufenlos regelbaren Antriebsmotor 5 (/..J!. einen Gleichstrommotor, einen Ölmotor od. dgl.) für die hohe Durchlaufgeschwindigkeit des Furnierbandes A und das andere AIaI durch einen Antriebsmotor 7 mit konstanter, für den Scherenschnitt geeigneter niedriger Geschwindigkeit. Die durch das Patent 936 580 vorgeschlagenen, hinter dem Scherenmesser 1 in der Bahn des Furnierbandes A angeordneten Berührungskontakte sind ernndungsgemäß als Doppelkontakte 8, 9 bzw. 8',9' ausgebildet, von denen die Kontakte 9 bzw. 9' jeweils die das Sollängenmaß der Furnierstücke B bestimmende Meßstrecke zwischen sich und dem Scherenmesser 1 sowie die Auslösekontakte für den Scherenantrieb 2 bilden, während die jeweils messernächsten Kontakte 8 bzw. 8' eines jeden Doppelkontaktes dazu dienen, den Antrieb der das Furnierband A tragenden Fördermittel 3. 4 von der hohen Durchlaufgeschwindigkeit auf die niedrige, für den Scherenschnitt geeignete Gesch windigkeit umzuschalten. Der Abstand zwischen den Kontakten 8 und 9 bzw. 8' und 9' ist natürlich so gewählt, daß das Furnier-'.and auf dem Wege von Kontakt 8 bzw. 8' bis zum Kontakt 9 bzw. 9' Zeit findet, seine Geschwindigkeit von dem hohen, variablen Wert auf den niedrigen, für alle Schnitte gleichen Wert zu vermindern. Die Steuerung der Antriebsmotoren 2, 5 und 7 erfolgt, wie im Hauptpatent vorgeschlagen, über elektronische Schaltrelais 10, die von den Berührungskontakten 8. 9 bzw. 8'. 9' gesteuert werden, in folgender Weise: Das durch die Schere G laufende Furnierband .-/ berührt zuerst den Kontakt 8 bzw. 8' eines der z. B. durch einen nicht dargestellten Wähler eingeschalteten Doppelkontakte 8. 9 bzw. 8', 9' und steuert dadurch über das elektronische Schaltrelais 10 die Magnetkupplung 6 von dem Antriebs- bzw. Vorschubmotor 5 auf den Vorschubmotor 7 um. Die bis dahin mit der hohen, variablen Fördergeschwindigkeit laufenden Fördermittel vermindern ihre Geschwindigkeit, bis diese der konstanten niedrigen Geschwindigkeit des Antriebsmotors 7 entspricht. Mit dieser trifft das Furnierband A auf den Kontakt 9 bzw. 9', der über das elektronische Schaltrelais 10 den .Scherenantrieb 2 einschaltet. Nach der Abtrennung eines Furnierstückes B vom Furnierband A wird der Steuerstrom des Gitters der betreffenden Elektronenröhre im Schaltrelais 10 unterbrochen und damit die Magnetkuppplung 6 auf den Antriebsmotor 5 zurück- und das Furnierband A auf eine hohe, vom Bedienungsmanii einstellbare Geschwindigkeit zurückgeschaltet. Fig. 2 veranschaulicht den Verlauf der Furnierbandgeschwindigkeit während des selbsttätigen Abscherens der Furnierstücke B vom Band A. Ρλ τ ι·: χ τ λ \t sfiü'che:

1. Steuerung für elektromotorische bzw. elektrisch geschaltete Antriebe von Arbeitsmaschinen zur Verarbeitung von schlecht leitenden Werkstoffen, insbesondere Furnierscheren, mit einem Fördermittel aus Isolierstoff für das Werkstück und einer zwischen dem Werkzeug und Kontaktfühlern gebildeten Meßstrecke nach Patent 936580, dadurch gekennzeichnet, daß die Berührungskontakte, auf die das Furnierband (A) hinter dem Schermesser (1) trifft und die zwischen sich und dem Schermesser die Meßstrecke für die abzuscherende Werkstücklänge bilden, als Doppelkontakte (8, 9 bzw. 8', 9') ausgebildet sind, von denen jeweils der dem .Messer am nächsten liegende Kontaktteil (8 bzw. 8') das Fördermittel (3, 4) für das Werkstück (Furnierband A) von dem Antrieb für die hohe Durchlaufgeschwindigkeit umschaltet auf einen Antrieb für die Schnittgeschwindigkeit und der andere Kontaktteil (9, 9') den Scherenschnitt auslöst und zugleich das Fördermittel (3, 4) für das Werkstück (Furnier A, B) auf den Antrieb für die hohe Durchlaufgeschwindigkkeit zurückschaltet.

2. Steuerung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermittel (3, 4), die das Furnierband (A) durch die Furnierschere (G) hindurchbewegen, durch zwei Antriebsmotoren (5 und 7) abwechselnd antreibbar sind, von denen der eine (5) mit veränderlicher und hoher, der andere (7) mit gleichbleibender und niedriger Geschwindigkeit umläuft und die durch eine elektrische, von den Berührungskontakten (8, 9 bzw. 8'. 9') gesteuerte Kupplung (Magnetkupplung 61 abwechselnd an die Fördermittel (3, 4) des Furnierbandes (A) bzw. der Furnierstücke (B) anschaltbar sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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