DE1038290B

DE1038290B - Verwendung einer Aluminiumlegierung zur Herstellung von Absperr- und Entspannungsvorrichtungen fuer unter Druck stehende konzentrierte Salpetersaeure und/oder unter Druck stehende nitrose Gase

Info

Publication number: DE1038290B
Application number: DEB43253A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Joachim Ludwig Hammer; Dipl-Ing Gustav Misenta; Dr Walther Sommer
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1957-01-25
Filing date: 1957-01-25
Publication date: 1958-09-04

Description

Verwendung einer Aluminiumlegierung zur Herstellung von Absperr-und Entspannungsvorrichtungen für unter Druck stehende konzentrierte Salpetersäure und/oder unter Druck stehende nitrose Gase Als Werkstoff für den Bau von Geräten, die gegen die Einwirkung konzentrierter Salpetersäure hinreichend beständig sind, hat sich bekanntlich Aluminium erwiesen. Es hat sich aber gezeigt, daß Geräte zur Absperrung und Entspannung von unter Druck stehender, konzentrierter, insbesondere hochkonzentrierter Salpetersäure, die bis zu 60°/o Stickoxyde gelöst enthalten kann, nicht den technischen Anforderungen bezüglich ihrer Haltbarkeit genügen, wenn sie aus Reinaluminium hergestellt sind. Dasselbe gilt für Vorrichtungen aus Reinaluminium zur Absperrung und/oder Entspannung von unter Druck stehenden nitrosen Gasen.
Die geringen Festigkeitseigenschaften von Reimaluminium ergeben, insbesondere bei hohen und sehr hohen Drücken, rein konstruktiv Schwierigkeiten. Die Erfahrung hat ferner gelehrt, daß Reimaluminium hohen Gas- bzw. Flüssigkeitsgeschwindigkeiten der genannten Stoffe gegenüber nicht genügend widerstandsfähig ist. Man hat sich daher vielfach eiserner Geräte, die mit Aluminium ausgegossen oder ausgekleidet sind, bedient. Jedoch ist die Betriebszuverlässigkeit und Lebensdauer solcher Geräte ebenfalls unzureichend. Versuche, statt des Reimaluminiums Aluminiumlegierungen zu verwenden, haben bisher ebenfalls zu keinem brauchbaren Ergebnis geführt. So erwiesen sich Legierungen Al-Si 13 sowie AI-Cu-Mg-Legierungen als ungeeignet. Auch Al-Si- oder AI-Si-Cu- bzw. Al-Si-Mg-Legierungen mit den verschiedensten Anteilen an diesen Zusatzkomponenten wurden als nicht hinreichend beständig befunden.
Es wurde nun gefunden, daß eine ausgezeichnete Beständigkeit der Vorrichtungen zur Absperrung und Entspannung von unter Druck stehender konzentrierter, insbesondere hochkonzentrierter Salpetersäure und/oder unter Druck stehenden nitrosen Gasen erreicht wird, wenn, zumindest an denjenigen Stellen der Vorrichtung, an denen hohe Strömungsgeschwindigkeiten auftreten, als Werkstoff eine Aluminiumlegierung verwendet wird, die neben Aluminium 0,5 bis 1,5'0/a Silizium, 0,3 bis 1,5'% Mangan und 0,5 bis 1,5% Magnesium sowie weitere Legierungsbestandteile wie Chrom, Eisen, Titan, Zink, Kupfer und Blei bis zum Gesamtgehalt von 1,5°/o enthält.
Besonders vorteilhaft sind Legierungen, die neben Aluminium 0,6 bis 1,2% Silizium, 0,6 bis 1,0% Mangan, 0,6 bis 1,4% Magnesium, 0 bis 0,3'% Chrom, 0 bis 0,5'% Eisen und Titan, 0 bis 0,3% Zink, 0 bis 0,1% Kupfer und 0 bis 0,1% Blei enthalten.
Es ist vorteilhaft, die Gußstruktur des Werkstoffs durch geeignete Maßnahmen, wie Schmieden, Walzen, "Ziehen od. dgl., zu beseitigen.
Die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Werkstoffe gestatten die Herstellung von Geräten aller Art, die aus dem Vollen gearbeitet sind. Sie gestatten aber auch die Herstellung von Geräten in Schweiß- oder Auskleidungskonstruktionen. Hierdurch ist es möglich, auch für die Beherrschung hoher Drücke zweckmäßige Konstruktionen zu verwenden.
Während die bisher zur Anwendung gekommenen Geräte für den genannten Zweck meist schon nach 30maliger Entspannung, das heißt z. B. nach einer Betriebsdauer von nur etwa 10 Stunden, durch neue ersetzt werden mußten, zeigen Vorrichtungen aus dem erfindungsgemäßen Werkstoff auch in vielmonatigem Betrieb praktisch keinerlei Verschleißerscheinungen und haben sich als sehr betriebssicher erwiesen.

Claims

PATLNTANSPRi7CHF 1. Verwendung einer Aluminiumlegierung, bestehend aus 0,5 bis 1,5% Silizium, 0,3 bis 1,5% Mangan, 0,5 bis 1,5% Magnesium, bis 1,5% eines oder mehrerer der Metalle Chrom, Eisen, Titan, Zink, Kupfer und Blei, Rest Aluminium, als Werkstoff zur Herstellung von Absp-err- und Entspannungsvorrichtungen für unter Druck stehende konzentrierte, insbesondere hochkonzentrierte Salpetersäure und/oder unter Druck stehende nitrose Gase bzw. derjenigen Teile der Vorrichtung, an denen hohe Strömungsgeschwindigkeiten auftreten.
2. Verwendung einer Legierung gemäß Anspruch 1 aus 0,6 bis 1,2% Silizium, 0,6 bis 1% Mangan, 0,6 bis 1,4% Magnesium, 0 bis 0,3% Chrom, 0 bis 0,5% Eisen und Titan, 0 bis 0,3% Zink, 0 bis 0,1% Kupfer, 0 bis 0,1% Blei, Rest Aluminium für den im Anspruch l genannten Zweck.
3. Verwendung einer Legierung der im Anspruch 1 oder 2 genannten Zusammensetzung, bei der die Gußstruktur durch Schmieden, Walzen, Ziehen oder entsprechende Maßnahmen beseitigt ist, für den im Anspruch 1 genannten Zweck.