DE1037311B - Doppelzylinderschloss - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft ein aus zwei Zylindern jeweils mit Kern und mittlerem Bart zur Betätigung des Schließwerkes einer Tür bestehendes Doppelzylinderschloß, dessen Besonderheit gegenüber den bisher bekannten Ausführungen erfindungsgemäß darin besteht, daß im Kern des einen Zylinders eine Sperrvorrichtung angeordnet ist, welche den Kern mit Bart nach Drehung durch den passenden Schlüssel zum öffnen des Schließwerkes der Tür gegen Rückdrehen und damit den Schlüssel gegen Abziehen automatisch verriegelt, und die Verriegelung nur durch Betätigen des Kernes des anderen Zylinders mit einem passenden zweiten Schlüssel auslösbar ist.

Zylinderschlösser mit der erfindungsgemäß vorgesehenen automatischen Verriegelung des in den einen Kern eingesteckten passenden Schlüssels nach einmaligem Drehen zur Betätigung des Schließwerkes, d.h. zum öffnen einer Tür od. dgl., und Auslösbarkeit nur durch Betätigen des Kernes des anderen Zylinders mit einem zweiten passenden Schlüssel sind für besondere Anwendungszwecke, beispielsweise für verschließbare Mietfächer zur Unterbringung von Reisegepäck, für verschließbare Notruf-Fernsprecher usw. bestimmt und vorteilhaft.

Für die Sperrvorrichtung kommen mehrere Ausführungen in Betracht. Besonders vorteilhaft ist es, den das Schließwerk der Tür betätigenden Bart mit dem Kern des einen, und zwar des äußeren Zylinders durch ein längs verschiebbares, unter Federwirkung stehendes Kupplungsstück zu verbinden, welches nach dem Drehen des Kernes mit Bart durch den passenden Schlüssel in die die Tür od. dgl. öffnende Stellung unter Federwirkung in einen undrehbaren Sperring, sich und damit Bart und Kern verriegelnd, einspringt und nur durch Einstecken eines zweiten Schlüssels in den Kern des anderen Zylinders und Drehen des zweiten Schlüssels aus der Verriegelungsstellung unter Spannen der das Kupplungsstück beeinflussenden Feder oder Federn zurückdrückbar ist, worauf der entriegelte Kern mit Bart in die Ausgangsstellung zurückgedreht und der Schlüssel abgezogen werden kann. Es sind an sich längs verschiebbare Kupplungsstücke bekannt, jedoch haben diese lediglich die Aufgabe, die Zylinder wechselweise mit dem Bart zu koppeln. Die Verriegelung des erfindungsgetnäßen Kupplungstückes im Sperring erfolgt vorzugsweise durch Vorsprünge und Nuten, mit denen Kupplungsstück und Sperring in bestimmter Winkelstellung des einen Zylinderkernes zur Deckung kommen und durch federnde Längsverschiebung des Kupplungsstückes ineinandergreifen. Zum Entriegeln des Kupplungsstückes durch den in den Kern des anderen, nämlich des inneren Zylinders eingesteckten zweiten passenden Schlüssel ist erfindungsgemäß an diesem Kern ein Doppelzylinders chloß

Anmelder:
Wilhelm Kleffner, Solingen, Blücherstr. 19

axial gerichteter Stift od. dgl. vorgesehen, der beim Drehen des Kernes durch Anlage an eine Schrägfläche des Kupplungsstückes dieses aus der Verriegelungsstellung mit dem Sperring unter Spannung der das Kupplungsstück beeinflussenden Feder oder Federn zurückdrückt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 ein Doppelzylinderschloß der neuen Bauart im Längsschnitt in derjenigen Stellung, in welcher der verriegelbare Kern des einen Zylinders durch Drehung des Kernes des anderen Zylinders mit einem zweiten Schlüssel gerade entriegelt ist und beide Schlüssel abziehbar sind,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch das gleiche Doppelzylinderschloß, jedoch in derjenigen Stellung, in welcher der Kern des linken äußeren Zylinders durch den passenden Schlüssel zum Öffnen des Schließwerkes der Tür gedreht, Kern und Bart gegen Rückdrehen verriegelt und der Schlüssel nicht abziehbar ist,

Fig. 3 einen Querschnitt nach Linie III-III der Fig. 1.

Fig. 4 einen Querschnitt nach Linie IV-IV der Fig. 1,

Fig. 5 einen Querschnitt nach Linie V-V der Fig. 2. Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Doppel zylinderschloß ist in ein Einsteckschloß oder ein sonstiges Schließwerk einer Tür, Klappe od. dgl. so einzubauen, daß der Zylinder 1 mit Kern 2 sich außen, der Zylinder 3 mit Kern 4 innen befindet. Der Kern 2 ist mit dem Schließbart 5 durch ein längs verschiebbares Kupplungsstück 6 verbunden, welches mit Zapfen 7 im Kern 2 geführt ist und unter dem Einfluß von Federn 8 steht. Beim Einstecken des passenden Schlüssels 9 in den Kern 2 und Drehen des Kernes mit Kupplungsstück 6 und Bart 5 in die das Schließwerk öffnende Stellung, beispielsweise bei Drehung um 90°, gelangen äußere Nocken 10 am Kupplungsstück 6 in Deckung mit entsprechenden Nuten 11 eines Sperren 5W69

ringes 12, der im Doppelzylkider undrehbar befestigt ist, wie durch Stift 13 angedeutet ist. Das Kupplungsstück 6 springt in dieser Stellung unter dem Einfluß seiner Federn 8 mit den Nocken 10 in die Nuten 11 des Sperringes 12, wodurch es zusammen mit dem Bart 5 und dem Kern 2 gegen Rückdrehen gesperrt und der Schlüssel 9 nicht abziehbar ist.

Der Schlüssel 9 kann aus dem Kern 2 des äußeren Zylinders 1 erst abgezogen werden, wenn die Sperre gelöst ist, was nur durch Einstecken eines zweiten passenden Schlüssels 14 in den Kern 4 des inneren Zylinders 3 und Drehen dieses Kernes möglich ist. Der Kern 4 trägt zu diesem Zweck einen axialen Zapfen 15, der beim Drehen des Kernes 4 durch Anlage an eine Schrägfläche 16 des Kupplungsstückes 6 dieses aus dem Eingriff der Nocken 10 und Nuten 11 unter Spannung der Federn 8 zurückdrückt, so daß nunmehr der Kern 2 mit dem Schlüssel 9 in die Ausgangsstellung zurückgedreht und der Schlüssel abgezogen werden kann. ao

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Doppelzylinderschloß, gekennzeichnet durch eine im Kern des einen Zylinders angeordnete Sperrvorrichtung, welche den Kern mit Bart nach Drehung mit dem passenden Schlüssel zum öffnen des Schließwerkes einer Tür gegen Rückdrehen und damit den Schlüssel gegen Abziehen automatisch verriegelt und die Verriegelung nur durch Betätigen des Kernes des anderen Zylinders mit einem zweiten passenden Schlüssel auslösbar ist.

2. Doppelzylinderschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließbart mit dem Kern des an der Türaußenseite vorzusehenden Zylinders durch ein längs verschiebbares, unter Federwirkung stehendes Kupplungsstück verbunden ist, welches nach Drehen des Kernes mit Bart in die Öffnungsstellung des Schließwerkes unter Feiderwirkung in einen undrehbaren Sperring sich und damit Kern und Bart verriegelnd einspringt und nur durch Drehen des Kernes des anderen Zylinders entgegen Federwirkung aus der Verriegelungsstellung zurückdrückbar ist.

3. Doppelzylinderschloß nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsstück und der Sperring Nocken und Nuten aufweisen, welche beim Drehen des Kernes des äußeren Zylinders in die Öffnungsstellung des Schließwerkes zur Deckung kommen, so daß sie durch Vorspringen des Kupplungsstückes in dieser Stellung ineinandergreifen.

4. Doppelzylinderschloß nach Anspruch 2 oder 3. dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kern des an der Türinnenseite vorzusehenden Zylinders ein axial gerichteter Zapfen od. dgl. vorgesehen ist. der beim Drehen des Kernes durch Anlage an eine Schrägfläche des Kupplungsstückes dieses aus der Verriegelungsstellung mit dem Sperring unter Spannen der das Kupplungsstück beeinflussenden Feder oder Federn zurückdrückt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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