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Scheibenwischer Die Erfindung betrifft Scheibenwischer, deren Blätter
um vertikale oder annähernd vertikal zum Dach des Fahrzeuges gerichtete Achsen bewegt
werden, und die Anordnung solcher Scheibenwischer an Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen.
Die Wischerblätter sollen hierbei auf der durchsichtigen Verkleidung gleiten und
gegen sie federnd angepreßt werden. Die erfindungsgemäße Anordnung dient insbesondere
dazu, möglichst die gesamte durchsichtige Fläche des Aufbaues der Fahrzeugverkleidung,
gegebenenfalls vorn und hinten von außen zu reinigen. Die Erfindung ist besonders
vorteilhaft dann zu verwenden, wenn zylindrische, halbzylindrische, kegelige oder
doppelkegelige Aufsätze gereinigt werden sollen.
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Bei bekannten Scheibenwischern, die an der Frontscheibe oberhalb oder
unterhalb derselben befestigt und die um eine im wesentlichen horizontale Achse
geschwenkt werden, wird nur ein Ringausschnitt der Scheibenfläche von den Wischerblättern
bestrichen. Diese Scheibenwischer sind insbesondere auch nicht geeignet, den bei
modernen Kraftfahrzeugen oft bedeutenden Wölbungen der Scheiben zu folgen.
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Andere bekannte Scheibenwischer, die mit endlosen Bändern, Seilen
oder Ketten angetrieben werden, die über Rollen geführt werden, erfordern einen
zu großen konstruktiven Aufwand. Außerdem sind auch sie noch nicht geeignet, auf
sehr gewölbten Fensterflächen ohne besondere Einrichtungen in allen Teilen der Fläche
eine gleichmäßige Reinigung herbeizuführen.
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Die vorgenannten Mängel zu beseitigen dient die Erfindung. Sie besteht
im wesentlichen darin, daß die Schwenkwellen der Scheibenwischer vertikal oder annähernd
vertikal zum Dach des Fahrzeuges angeordnet sind.
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Manche Aufsätze auf den Fahrgasträumen von Kraftfahrzeugen oder auch
die Fahrerkabinen von Lastkraftfahrzeugen oder anderen Fahrzeugen sind so gestaltet,
daß sie Mäntel von Zylindern, Halbzylindern, Kegeln oder Doppelkegeln bilden, die
in ihrer Gesamtheit oder von denen Teile als durchsichtige Scheiben ausgebildet
sind. Derartige Aufsätze, beispielsweise für Fahrerkabinen, können Teile von Kegelmantelflächen
sein, deren imaginäre Kegelspitze oberhalb oder unterhalb der Mantelfläche liegt,
die also mit der Spitze nach oben oder unten angeordnet sind. Bei diesen Flächen
kann die Erfindung in vorteilhafter Weise derart angewendet werden, daß die Antriebswellen
oder Schwenkwellen der Scheibenwischer in den oder zumindest annähernd in den Achsen
der von den Wischern zu reinigenden Zylinder-oder Kegelmantelflächen angeordnet
sind.
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Die Wischerarme können auch in an sich bekannter Weise im Bereich
der Dachkontur gelagert sein; dies ist besonders dann zweckmäßig, wenn bei Aufsätzen
mit einer zylindrischen oder kegeligen Fläche das Dach des Aufsatzes über seinen
Seitenwänden rotiert und an dem Dach, insbesondere an seiner Kante, der Wischerarm
befestigt ist und sich gemeinsam mit dem Dach dreht.
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Eine weitere erfindungsgemäße Konstruktion des Scheibenwischers besteht
darin, daß der Wischerarm bei zylindrischen oder kegeligen Aufsätzen und bei feststehendem
Dach im Zentrum des Daches, d, h. in der Achse des Zylinders oder Kegels gelagert
ist und über dem Rand des Daches zur seitlich angeordneten Scheibe herumgreift.
Diese an zylindrischen oder kegeligen Aufsätzen vorgesehenen Wischerkonstruktionen
sind geeignet, die gesamte, oftmals sich rings um den Fahrgastraum erstreckende
seitliche Rundsichtscheibe zu reinigen.. Auch wenn die durchsichtigen Teile des
seitlichen Aufsatzes nur- vorn und hinten angeordnet sind und beispielsweise nur
vordere und hintere Teile einer Kegelmantelzone bilden, kann die Erfindung in der
vorgeschlagenen Ausbildung verwendet werden. In diesem Falle können zur Vergrößerung
der Reinigungswirkung auch beispielsweise zwei Scheibenwischer eingesetzt werden.
Diese sind dann zweckmäßigerweise auf einer gemeinsamen Antriebswelle befestigt.
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Bei solchen Aufsätzen, die aus Teilen mehrerer Kegel oder Zylinder
zusammengesetzt sind, werden vorteilhaft mehrere Wischer eingesetzt. So können beispielsweise
bei einem solchen Aufsatz drei Wischer angeordnet und eine Hauptwelle für einen
Hauptwischerarm und zwei Nebenwellen für zwei Nebenwischerarme vorgesehen sein,
um die die Scheiben-Wischer gelagert sind. Es können aber auch nur zwei Wischer
vorgesehen sein. Für solche Anordnungen sollen in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
die Wischer im Ruhezustand nahe beieinander oder gespreizt
weit
auseinander liegen, bei Inbetriebnahme in die Arbeitsstellung gehen, einklinken
und dann in der gespreizten Arbeitsstellung bewegt werden.
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Es wurde bereits erwähnt, daß die durchsichtigen Scheiben bei modernen
Kraftfahrzeugen oft sehr stark gewölbt sind. Sie weisen auch oft geometrisch unregelmäßige
Formen auf. Damit der Scheibenwischer diesen unregelmäßigen geometrischen Formen
folgen kann, soll zwischen der Lagerung des Wischerarmes und dem Wischerblatt im
Bereich der Dachkante ein Gelenk angeordnet sein, durch das es ermöglicht wird,
das Wischerblatt - der unregelmäßigen Form der Scheibe folgend - elastisch an seine
zu reinigende Oberfläche zu pressen. Durch die Anlenkung des Wischerblattes im Bereich
der Dachkante wird es auch ermöglicht, den mit dem Wischerblatt versehenen Wischerflügel
zum Zwecke des Waschens der Scheibe vor dieser abzuklappen.
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Ein weiterer sehr wesentlicher Fortschritt läßt sich mit der Erfindung
bei Wischerarmen erzielen, die mindestens zwei Wischerblätter tragen. Diese Wischerblätter
können an dem Wischerarm so befestigt sein, daß sie in mehreren Ebenen arbeiten.
So kann beispielsweise ein Wischerblatt die seitlichen, durchsichtigen Scheiben
des Aufsatzes reinigen, während gleichzeitig ein weiteres, an demselben Wischerarm
befestigtes Wischerblatt den durchsichtigen Aufsatz des Daches reinigt.
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Die Wischerwellen bzw. die Antriebsmotoren der Wischer sollen beispielsweise
von den Querspanten des Dachaufbaues getragen werden.
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Die Erfindung wird an Hand von mehreren Ausführungsbeispielen näher
erläutert, denen weitere Einzelheiten entnommen werden können. Es zeigen Fig. 1
a und 1 b ein Schienenfahrzeug in einer Seitenansicht und im Grundriß mit der erfindungsgemäßen
Anordnung, Fig.2a und 2b ein für die Anbringung der erfindungsgemäßen Wischeranordnung
geeignetes Personenkraftfahrzeug in einer Seitenansicht und im Grundriß mit Front-
und Heckscheibe, die Teile einer Kegelmantelzone sind, Fig.3a und 3b ein Personenkraftfahrzeug
in einer Seitenansicht und im Grundriß mit einer Front- und einer Heckscheibe, die
Teile von Mantelzonen verschiedener Kegel und mit je einem Scheibenwischer ausgerüstet
sind, Fig.4a und 4b ein Lastkraftfahrzeug mit Seitenansicht mit einem auf eine Mantelzone
eines Kegels rundum einwirkenden Wischer, Fig. 5 a, 5 b und 5 c verschiedene Wischeranordnungen
an Grundrissen von Kraftfahrzeugen und Fig. 6 a und 6b ein Personenkraftfahrzeug
in einer Seitenansicht und im Grundriß mit weiteren erfindungsgemäßen Wischerkonstruktionen.
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Das in den Fig. 1 a und 1 b dargestellte Schienenfahrzeug 1 weist
in der Mitte des Fahrzeuges auf dem Dach 2 eine Fahrerkanzel 3 auf. Dieselbe ist,
wie aus Fig. 1 b ersichtlich, rund ausgeführt und besteht seitlich aus einem durchsichtigen,
zylindrischen Körper 4 vom Durchmesser d. Das Dach 5 der Fahrerkanzel, das in Fig.
1 b abgenommen ist, ist drehbar ausgeführt und kann gegebenenfalls durch einen nicht
dargestellten Elektromotor angetrieben werden. An dem drehbaren Dach 5 ist der Scheibenwischer
6 derart befestigt, daß das Wischerblatt federnd gegen die durchsichtige Oberfläche
der Scheibe gepreßt wird. Bei der Drehung des Daches 5 wird die Reinigung der gesamten
Oberfläche des durchsichtigen Körpers 4 durch das Wischerblatt vorgenommen. In den
Fig. 2a und 2b ist ein Kraftfahrzeug 7 dargestellt. Der Fahrerraum dieses Fahrzeuges
ist nach oben mit einer Abdeckhaube 8 versehen, deren Frontscheibe 9 und Heckscheibe
10 Teile einer Zone eines Kegels bilden, dessen imaginäre Mantelfläche durch die
Linien 11 dargestellt ist. Die Spitze 12 dieses Kegels liegt in dem Ausführungsbeispiel
in der Mitte der Abdeckhaube B. Die Frontscheibe 9 ist daher mit der Heckscheibe
10 zumindest in dem Teil, der gleichzeitig vom Kegelmantel 11 gebildet wird, kongruent.
Bei einem solchen Fahrzeug wird zweckmäßig die Welle des erfindungsgemäßen Wischers
in der Mittelsenkrechten 13 des Kegels im Dachaufbau 14 befestigt. Ein solcher Wischer
kann entweder die Front- und die Heckscheibe reinigen, oder es sind zwei Wischer
vorgesehen, die hin und her schwenkend jeweils eine Scheibe reinigen oder umlaufend
wiederum beide Scheiben, aber nacheinander reinigen.
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Bei dem in den Fig. 3 a und 3 b dargestellten Kraftfahrzeug 15 besteht
die Frontscheibe 16 aus einem Teil des Kegelmantels 17 des geraden Kegels mit der
Mittelachse 18. Wenn es auch zweckmäßig ist, den Drehpunkt des Scheibenwischers
in der erfindungsgemäßen Weise unmittelbar in der Achse des Kegels, beispielsweise
in der Achse 18, anzuordnen, so genügt auch eine mit geringem Abstand beispielsweise
in der Entfernung 19 davor vorgesehene Anordnung der Welle, um die mit der Erfindung
angestrebte Wirkung erreichen zu können. Die auf dem Dachaufbau 20 befestigte Welle
21 für den Scheibenwischer ist vertikal angeordnet. Von dort erstreckt sich der
Scheibenwischerarm 22 über die Vorderkante des Daches 20 mit einem Gelenkpunkt 23
bis zu dem Wischerblatt 24, durch das die Frontscheibe 16 gereinigt wird. In der
Höhe der Vorderkante des Daches 20 ist der untere Teil des Wischerblattes am oberen
mittels des Gelenkes 23 angelenkt, damit dieser beim Reinigen der Scheibe abgeklappt
werden kann. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist im Dach. 20 in seinem
vorderen Teil ein durchsichtiger Einsatz 25 eingebaut; dieser wird durch das Wischerblatt
26 gereinigt, das ebenfalls an dem Wischerarm 22 befestigt ist. Mit dieser Ausführung
können also mit einem Wischerarm gleichzeitig zwei durchsichtige Teile der Abdeckhaube
des Fahrzeuges gereinigt werden.
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In Fig. 3 b sind der Flächenbereich 27, der von dem Wischerblatt 24,
und der Flächenbereich 28, der von dem Wischerblatt 26 gereinigt wird, hervorgehoben.
Auch die Heckscheibe 29 des Kraftfahrzeuges wird aus einem Teil einer Zone der Kegelmantelfläche
30 gebildet. Ein Wischerarm 31 trägt das Wischerblatt 32, mit dem die Reinigung
der Heckscheibe 29 vorgenommen werden kann. Dieses Ausführungsbeispiel zeigt, daß
die Welle 33 für den. Wischerarm zur Ausführung der Erfindung nicht unbedingt genau
vertikal, sondern auch in leichten Grenzen geneigt angeordnet sein kann, insbesondere
um das Kippmoment für die Hebellagerung zu verringern.
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In den Fig. 4a und 4b ist ein Lastkraftfahrzeug 34 mit großer Ladefläche
dargestellt. Zur Steuerung dieses Fahrzeuges ist eine Fahrerkanzel 35 vorgesehen,
deren durchsichtige Seitenwand 36 gleich einer Zone einer Kegelmantelfläche 37 ausgebildet
ist; die imaginäre Kegelspitze 38 liegt dabei unterhalb der Fahrerkanzel 35. Im
obersten Punkt des Daches 39 ist senkrecht die Welle des Scheibenwischerarmes 40
befestigt, der den Rand des Daches 39 umgreift und um seine vertikale Achse drehbar
ist. Für den Fall, daß die durchsichtige Seitenwand 36 nicht als eine geschlossene
Kegelmantelringfläche ausgebildet ist, son-
Bern nur vorn und hinten
Kegelmantelteile 41 und 42 (Fig. 4b) aufweist, werden von dem Scheibenwischer die
in Fig. 4b durch Pfeile gekennzeichneten Flächen bestrichen.
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In den Fig. 5 a, 5 b und 5 c sind verschiedene Ausführungsbeispiele
für Wischeranordnungen dargestellt.
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In Fig. 5 a ist ein Doppelwischer, bestehend aus den Wischerarmen
43 und 44, dargestellt. Bei Inbetriebnahme des Wischers geht der Wischerarm 44 zunächst
in die gestrichelt angedeutete Lage 45 allein vor. Der Wischerarm 43 bleibt bei
dieser Bewegung in seiner Lage. Dann führen die beiden Wischerarme unter dem nun
erreichten Winkel die Wischerbewegung gemeinsam aus. Auf der anderen Seite der Fig.
5 a sind die Wischerarme 45 und 46a und 46b in einer anderen Ruhelage dargestellt.
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In Fig.5b ist je ein Antrieb für zwei aus je einem Doppelwischer bestehende
Wischer dargestellt. Die beiden Antriebe 47 und 48 sind in der Mitte des Daches
auf Querbalken angeordnet und mit Verbindungsstangen 49, 50 mit den an den Wellen
51, 52 angebrachten Wischern über je einen Hebelarm 53, 54 verbunden.
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In Fig. 5c sind mit den Sektoren 55, 56 die Flächen dargestellt, die
mit den Wischern gereinigt werden können. Die Wischerarme befinden sich bei diesem
Ausführungsbeispiel in der Ruhestellung in der gespreizten äußersten Lage und legen
sich dort gegen Anschläge an. Bei Inbetriebnahme der Wischer bewegen sich diese
zunächst in die Arbeitsstellung und reinigen dann in einer fixierten Lage zueinander
die Fahrzeugscheibe. Die Wischer könnten aber auch einzeln für sich arbeiten.
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Das in den F ig. 6 a und 6 b dargestellte Kraftfahrzeug 57 weist einen
Dachaufbau 58 mit symmetrisch angeordneten Front- und Heckteilen auf. Bei dem in
dem Ausführungsbeispiel dargestellten Fahrgastabdeckungsraum soll lediglich die
Frontscheibe 59 von Scheibenwischern gereinigt werden, deren gemeinsame Antriebswelle
60 vertikal im Dachaufbau 61 angeordnet ist. In den Nebenachsen 62, 63 sind die
Wischer 64, 65 drehbar gelagert. An den Wischern sind Hebel 66, 67 vorgesehen, von
deren Enden Verbindungsstangen 68, 69 die Verbindung zum gemeinsamen Antrieb 70
herstellen. Die Wischerblätter der beiden Wischer 64, 65 bestreichen die dargestellten
Winkel 71, 72. Der Wischerarm ist auch bei diesem Ausführungsbeispiel zweiteilig
ausgeführt, wobei am oberen Wischerarm 73 der untere Wischerarm 74 durch das Gelenk
75 angelenkt ist. Durch dieses Gelenk kann das Wischerblatt in die gestrichelt dargestellte
Lage 76 geklappt werden.