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Masttransformatorstation Die Erfindung bezieht sich auf eine Masttransformatorstation,
die gegenüber dem Bekannten eine Ersparung an Schaltgeräten sowie einen besseren
Schutz derselben ermöglicht. Bei Masttransformatorstationen bekannter Bauweise,
d. h. mit Hochspannungsschaltgeräten in Freiluftausführung, sind die Schaltgeräte
an besonderen Tragkonstruktionen oberhalb des Transformators am Mast befestigt.
Dabei erfordern die notwendigen Hochspannungssicherungen zusätzliche Träger, durch
die das Auswechseln Schwierigkeiten bereitet, ebenso bedingen die Trennsicherungsschalter
eine besondere Aufhängung.
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Das Schalten der Freiluftgeräte geschieht im allgemeinen mit einer
Schaltstange vom Transformatorpodest aus und ist bei großer Luftfeuchtigkeit, z.
B. bei Regen oder Nebel, nicht ungefährlich. Bei Gestängeantrieb der Schalter und
Bedienung derselben vom Erdboden aus ist ein unbefugtes Schalten oder ein Klemmen
des Gestänges möglich. In den Fällen, wo der Niederspannungsschalter so am Mast
angebracht ist, daß ebenfalls ein Schalten vom Erdboden aus vorgenommen werden kann,
bedarf es zur Sicherung der Station vor unbefugter Handhabung noch einer Umzäunung
des Mastes. Ein weiterer Nachteil der bekannten Ausführungen ist die im Winter bestehende
Vereisungsgefahr der Freiluftschaltgeräte.
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Diese Nachteile werden beim Gegenstand der Erfindung dadurch vermieden,
daß zur Aufnahme des Trennschalters auf dem Transformatordeckel, vorzugsweise lösbar,
ein Gehäuse aufgesetzt ist und die in dieses Gehäuse hineinragende Transformatordurchführung
und ferner die in die Gehäusewand eingesetzte Freileitungsdurchführung als tragende
Teile des Trennschalters mitbenutzt sind. Dadurch können sonst erforderliche Isolatoren
bei dem Trenn- oder Trennsicherungsschalter eingespart und damit die Abmessungen
des Gehäuses verhältnismäßig klein gehalten werden. Das Gehäuse kann insbesondere
abnehmbar, vorzugsweise schwenk- und/oder verschiebbar, auf einem fest mit dem Transformatordeckel
verschraubten Untergestell gelagert sein.
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An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der neuen Transformatorstation
näher erläutert. Es zeigt schematisch Fig. 1 einen Masttransformator mit Schutzgehäuse
in Seitenansicht (bei abgenommener Seitenwand) für Freileitungsanschluß, Fig. 2
eine Vorderansicht des Gegenstandes gemäß Fig. 1.
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Ein Transformator 1 üblicher Bauart, der auf einem am Mast befestigten
Podest ruht, trägt gemäß Fig. 1 und 2 auf seinem Deckel 2 ein Gehäuse 3, das aus
einem Untergestell 4 und einem Tragrahmen 5 mit Verkleidungsblechen6 besteht. Das
Untergeste114 ist fest mit dem Deckel 2 des Transformators 1 verschraubt. Auf ihm
gelagert ist der Tragrahmen 5, der Freileitungsdurchführungen 7 enthält. Der Tragrahrnen
5 ist auf dem Untergestell 4 schwenkbar und/ oder verschiebbar gelagert, damit bei
Reparaturen an den Schaltgeräten oder dem Transformator das Gehäuse 3 in seiner
Gesamtheit entfernt werden kann. Der Tragrahmen 5 ist allseitig durch Deckbleche
6 verkleidet, die entweder schwenk- oder verschiebbar oder aber auch abschraubbar
an diesem Tragrahmen befestigt sind und im geschlossenen Zustand das Innere des
Gehäuses vollkommen vor Witterungseinflüssen schützen.
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Zur Überwachung der Schaltanlage sowie zum Auswechseln beschädigter
Teile sind in den Deckblechen, z. B. auf den Seitenwänden oder an der Decke des
Gehäuses, verschließbare Öffnungen 8, beispielsweise Schwenk- oder Schiebetüren,
die noch mit durch Glas oder Plexiglas od. dgl. durchsichtig abgedeckten Schauöffnungen
9 versehen sein können, vorgesehen. Die Freileitungsdurchführungen 7 und die Transformatorhochspannungsdurchführungen
18 sind als Tragelemente für Schaltkontakte 10 ausgebildet und können durch ein
schwenkbares Schaltmesser 11 miteinander verbunden werden, so daß bei eingelegtem
Schaltmesser11 die-\rerbindung zwischen der Freileitung 12 und dem Transformator
1 hergestelllt ist. Dadurch kann ein besonderer Hochspannungsschalter erspart werden,
d. h., das Gehäuse kann entsprechend kleiner bemessen sein. Die Betätigung des Schaltmessers
11 erfolgt von Hand über ein Gestänge 13 durch einen außerhalb des Gehäuses befindlichen
Schalthebel 14.
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Damit keine Gefährdung der Bedienungsperson bei Unachtsamkeit auftreten
kann, sind Schutzeinrichtungen, wie an sich bekannt, vorgesehen. Sie bestehen aus
mit den Bedienungsorganen der Schaltgeräte gekuppelten
Verriegelungseinrichtungen,
die ein Öffnen des Gehäuses oder der Türen nur in geöffnetem Zustand des Hochspannungsschalters
(Trenn- bzw. Trennsicherungsschalter) erlauben. Ferner ist mit dem Bedienungsgestänge
bzw. dem Schaltstück eine Schutzabdeckung 15 verbunden, die beim Öffnen des Schalters
zwangläufig vor die Freileitungsdurchführungen7 zu liegen kommt, damit im geöffneten
Zustand des Schalters und offenem Gehäuse bzw. Tür die Freileitungsdurchführung
7 vor Berührung gesichert sind. Die Verbindung zwischen dem Schaltmesser bzw. dessen
Betätigungsorganen und der Schutzabdeckung ist so ausgebildet, daß bei Betätigen
des Schalthebels im Sinne eines Öffnens des Schalters die Schutzabdeckung erst kurz
vor Erreichen der Schalterendstellung (Schutzstellung) zwangläufig vor die offenen
Kontakte gebracht wird, während beim Schließen des Schalters die Schutzabdeckung
bereits wieder in ihre Normalstellung zurückgebracht ist, bevor die Kontakte geschlossen
sind. Dadurch wird mit Sicherheit eine Störungsmöglichkeit ausgeschlossen. Die Schutzabdeckung
kann beispielsweise aus einer Blechkulisse od. dgl. bestehen.
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Durch das Anbringen des Gehäuses ist es möglich, an Stelle der teuren
Hochspannungsschaltgeräte in Freiluftausführung solche in einfacherer und billigerer
Innenausführung ohne Nachteil für den Betrieb zu verwenden. Der Niederspannungsschalter
16 in guß- oder blechgekapselter Ausführung ist außerhalb des Gehäuses am Transformatordeckel
so befestigt, daß nur die Transformatorenanschlüsse 17 in das Gehäuse hineinragen.
Wird an Stelle eines Niederspannungsschalters mit Guß- oder Blechgehäuse ein solcher
in Innenraumausführung verwendet, so kann er innerhalb des Gehäuses am Transformatordeckel
so angeordnet sein, daß nur seine Transformatoranschlüsse innerhalb des Hochspannungsbereiches
liegen.
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Der Gegenstand der Erfindung ist, wie schon aus dem Titel hervorgeht,
als Masttransformatorstation gedacht; diese Station kann in besonderen Fällen auch
fahrbar oder ortsveränderlich oderunmittelbar am oder im Boden neben dem Mast aufgestellt
sein. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, wie bereits erwähnt, die Tatsache,
daß jeder Transformator normaler Bauausführung mit oben, d. h. am Deckel, herausgeführten
Durchführungen verwendbar ist. Ferner kann das Gehäuse in Abänderung des beschriebenen
Ausführungsbeispiels, d. h. unter Fortfall des Tragrahmens, aus einer frei tragenden,
aus einem Stück hergestellten Blechhaube bestehen. Weiterhin können die Schutzabdeckung
und das Gehäuse aus anderen wetterfesten Werkstoffen (z. B. Isoliermaterial) hergestellt
sein.