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Vorrichtung zum Teilen von urigehärtetem Leichtbeton od. dgl. Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Teilen von gegossenen Blöcken aus
ungehärtetem Leichtbeton od. dgl. mittels gespannter Drähte.
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Leichtbeton, der z. B. durch Beimischung von porenbildendem Material
porosiert worden ist, wird gewöhnlich in große Formen gegossen und nach einer bestimmten
Trocknungszeit in Baublöcke, Balken oder Platten geteilt. Als beste Methode für
das Teilen des Materials wird diejenige angesehen, bei der als Schneidemittel dünne"
gespannte Stahldrähte, vorzugsweise aus hochwertigem Klaviersaitendraht, angewendet
werden. Besonders Drähte mit weniger als 1 mm Stärke ergeben regelmäßige Schnittflächen,
genaue Ausmaße sowie eine gute Oberfläche des fertigen Materials.
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Man kann im allgemeinen drei verschiedene Schnitte unterscheiden,
nämlich horizontale Schnitte, vertikale Schnitte in der Querrichtung der Form und
vertikale Schnitte in der Längsrichtung der Form.
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Diese verschiedenen Schnitte sind in Fig.1 erläuternd dargestellt
an der Teilung eines länglichen, rechtwinkligen gegossenen Blockes. Der Block 1
ruht auf einer Unterlage 2, welche von Rädern 3 gestützt ist. Die erste Schnittart
4' ist die einfachste, indem man dabei die Form mit dem halbplastischen Block 1
nach Entfernung der Seitenwände an einem in der erforderlichen Höhe parallel mit
der Querrichtung der Form gespannten Draht 4 vorbeiführt, wobei der Draht das halbplastische
Material durchschneidet. In gewissen Fällen wurde vorgezogen, die Form auf ihrem
Platz zu belassen und statt dessen den Draht zu bewegen.
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Die vertikalen Schnitte sind schwieriger auszuführen. Wenn die Breite
der Blöcke nicht zu groß ist, kann der vertikale Schnitt 5' mittels eines zwischen
Rahmen 6 gespannten Drahtes 5 ausgeführt werden, welcher sich entlang dem Rahmen
6 bewegt.
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Dagegen ist es mit größeren Schwierigkeiten verbunden, die Blöcke
in der längs laufenden Vertikalebene zu teilen, entsprechend der gestrichelten Linie
7'. Wenn die Drähte von oben nach unten in die Masse geführt werden, erreichen sie
nicht den Boden, selbst wenn sie bis zur Bruchgrenze gespannt sind. Die Schneidedrähte
haben immer, infolge des Widerstandes in der Masse, eine ziemlich starke Durchhängung,
welche verursacht, daß die Drähte noch lange nicht die Mitte des Formbodens erreicht
haben, wenn sie den Boden 2 an den Enden bereits berühren.
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Man hat daher versucht, die Drähte vor dem Ausgießen in die Form einzulegen
und sie später bei der Teilung von unten nach oben und damit aus der Masse heraus
zu führen. Diese Methode hat jedoch manche Nachteile. Besonders ungünstig ist sie
für Schnitte in der Längsrichtung an langen Formen, da die Drähte dann dazu neigen,
nicht gerade zu schneiden.
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Um mittels gespannter Drähte solche vertikalen Schnitte an relativ
langen Blöcken auszuführen, wurden bereits verschiedene Methoden und Vorrichtungen
vorgeschlagen. Sämtliche dieser bereits bekannten Vorschläge sind jedoch mit einer
Reihe von Nachteilen behaftet, unter anderem waren sie kompliziert und teuer.
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Gemäß einem Vorschlag ist der Boden, auf welchem der Block ruht, so
ausgebildet, daß die unteren Enden der Drähte durch ihn laufen können. Nach einem
anderen Vorschlag sind die unteren Enden der Drähte an einer messerförmig ausgebildeten
Leiste oder einer dünnen Querleiste befestigt, welche während des Schneidevorganges
durch den unteren Teil des Blockes hindurchläuft. Selbst wenn diese Leiste stromlinienförmig
ausgebildet ist und so dünn wie möglich unter Beibehaltung ausreichender Kräfte
zur Unterstützung der unteren Enden der Drähte dient, zeigt die Praxis, daß die
Masse hinter dieser Leiste nach dem Durchgang in den Fugen zusammensinkt und Risse
gebildet werden.
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Diese messerförmig ausgebildeten Leisten oder andere, unter der Masse
geführte Halteorgane für die Drähte sind 5 bis 6 mm stark. Diese Stärke wurde vorgesehen,
weil die in Betracht kommenden Kräfte so erheblich sind, daß es unmöglich erschien;
mit geringeren Abmessungen auszukommen.
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Demgegenüber schlägt die Erfindung vor, die Aufteilung von urigehärtetem
Leichtbeton od. dgl. in ytwa vertikaler Ebene mittels an einem oberen und einem
unteren Einspannorgan befestigter Schneideirähte, die durch die Masse geführt werden,
mit einer Vorrichtung vorzunehmen, die gekennzeichnet ist
durch
ein zwischen zwei Haltern unter starker Spannung stehendes Stahlband von nur 0,4
bis 1,5 mm Stärke als unteres Einspan.norgan, an dem die Schneidedrähte in Schlitzeinführungen
gehaltert sind.
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Die Drähte werden mit der Vorrichtung nach der Erfindung gleichlaufend
mit der Längsseite eines gegossenen Blockes geführt, und die Drähte sind an dem
unter dem Block entlang geführten, überraschend dünnen Stahlband gehaltert.
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Die für die Lösung dieser Aufgabe nach der Erfindung auftretenden
Probleme liegen nicht vor; wenn, wie es bekannt ist, eine Aufteilung in senkrechten
Schnitten von oben nach unten etwa entsprechend der Linie 5' erfolgt. Hierfür hat
man rneißelförmig ausgebildete Stutzen vorgesehen, die den Draht führen.
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Demgegenüber ist Aufgabe und Lösung nach der Erfindung völlig abweichend,
da die Drähte gleichlaufend mit der Längsseite geführt werden entsprechend der Linie
7'.
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Durch die andere Schneidweise unterscheidet sich die Erfindung auch
von einer anderen bekannten Schneidevorrichtung, bei der die Schneidedrähte in einem
senkrecht angeordneten Rahmen gespannt sind.
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Das im Gegensatz dazu nach der Erfindung vorgesehene dünne Stahlband
kann vorzugsweise im Winkel zur Bewegungsrichtung gespannt sein.
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Es wird mit der Erfindung ein vertikales Durchschneiden von Blöcken
von größter Länge aus ungehärtetem Leichtbeton od. dgl. in einem sauberen glatten
Schnitt ohne Rissebildung in der Masse ermöglicht.
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Die Erfindung wird in der Zeichnung, die beispielsweise Ausführungsformen
schematisch darstellt, erläutert. Es zeigt Fig. 1 vergleichsweise die verschiedenen
Schnittebenen, die bei der Aufteilung solcher Masseblöcke auftreten, Fig. 2 in Seitenansicht
die Vorrichtung gemäß der Erfindung, Fig.3 die Vorrichtung nach Fig.2 in Draufsicht,,
Fig.4 ein Teilstück (abgebrochen) in vergrößertem Maßstab von unten gesehen, Fig.
5 einen Draht bzw. die Ausbildung des Endes. Um den Block 1 der Erfindung in der
vertikalen längs laufenden Ebene 7' (Fig. 1) durchschneiden zu können, werden die
unteren Enden der im allgemeinen vertikal verlaufenden Drähte 7 an einem Organ 10
befestigt. Dieses bewegt sich zusammen mit den Drähten durch die Masse, wenn diese
z. B. in der Richtung des Pfeiles p' bewegt wird. Das Organ 10, das -die Halterung
für die unteren Enden der Drähte 7 bildet. die mit ihrem oberen Ende in einem Halter
8 befestigt sind, besteht in dem gezeigten Beispiel aus einem horizontal verlaufenden,
langgestreckten Organ in Form eines unter starker Spannung stehenden Stahlbandes,
das zwischen Haltern 9 angeordnet ist.
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Zur Befestigung der Drähte 7 ist das Organ 10 entlang seiner hinteren
Kante mit einer Reihe,Einschnitte 12 versehen, deren innerer Teil mindestens auf
der Unterseite eine Erweiterung 13 aufweist, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist.
Die Drähte 7 sind, wie aus Fig. 5 ersichtlich, an ihren unteren Enden 14 umgebogen
und in eine kugelförmige Hülse 15 eingegossen, beispielsweise ist der Hohlraum 16
mit Blei gefüllt. Wenn die Drähte 7 in die Einschnitte 12 der hinteren Kante des
Stahlbandes 10 geführt und gespannt werden, wird die kugelförmige Hülse 15 in den
entsprechend geformten Vertiefungen 13 gehalten. Dabei erhält man eine haltbare
und einfache Befestigung der unteren Enden der Drähte, welche gleichzeitig eine
gewisse M'inkelbewegung zwischen dem Teil 10 und den Drähten 7 zuläßt. Dabei wird
vermieden, daß die Drähte an ihren Befestigungsstellen Biegungsbeanspruchungen ausgesetzt
werden, welche auf Grund der während der Teilung der Blöcke auftretenden Schwingungen
Brüche verursachen können.
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Die Drähte 7 sind vorzugsweise etwas schräg gestellt, wie aus Fig.
2 ersichtlich. Ebenso verläuft das Band 10 vorteilhaft etwas im Winkel zur Bewegungsrichtung,
beispielsweise in einem Winkel a, wie Fig. 3 erkennen läßt. Dadurch wird der Durchgang
des Stahlbandes 10 durch die Masse erleichtert und die Schneidewirkung verbessert.
Die vordere Kante 11 kann, wenn erwünscht, ausgeformt werden, um die Teilung zu
erleichtern. In einfachen Fällen kann es auch vorteilhaft sein, entlang der vorderen
Kante 11 ein Sägeblatt 1i' oder ein anderes bewegliches Organ anzubringen, welches
die Teilung erleichtert. Das Sägeblatt 11' kann hin und her beweglich oder auch
ein Teil einer Bandsäge sein.