-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reinigung
von Feuchtmittel.
-
In
der Druckindustrie werden insbesondere im Flach- oder Offsetdruck
und im Flexodruck Feuchtmittel eingesetzt, die im Wesentlichen aus
einer Mischung von Wasser und Isopropanol in einem vorgegebenen
Mischungsverhältnis
sowie einigen anderen Zusatzstoffen, zum Beispiel Tensiden, bestehen.
Die Aufgabe des Feuchtmittels besteht darin, auf den Druckwalzen
von Rotationsdruckmaschinen nicht-druckende Bereiche zu benetzen
und so ein Anhaften von Druckfarben zu verhindern. Dabei kommt es
zu einem Kontakt zwischen dem Feuchtmittel und den Druckfarben,
bei dem geringe Mengen der Druckfarben oder an Druckfarbenbestandteilen
in das Feuchtmittel übergehen
und in Form von kleinen Tröpfchen
in diesem emulgiert werden. Um eine längere Lebensdauer des Feuchtmittels
zu gewährleisten
und ein sauberes Druckbild zu erzielen, müssen diese Druckfarben und
Druckfarbenbestandteile zusammen mit anderen Verunreinigungen, wie
Papierstaub, Puder, oder dergleichen vor einer erneuten Verwendung
des Feuchtmittels aus diesem entfernt werden.
-
Die
Reinigung des verschmutzten Feuchtmittels erfolgt bisher in der
Regel durch Filterung. Zum Beispiel beschreibt die
DE 42 11 656 A1 ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Recycling verschmutzter Prozesswässer und
insbesondere von Feuchtmittel beim Offsetdruck, wo das Feuchtmittel zur
Abtrennung von feinen und dispersen Verschmutzungen in einer Filtereinheit
an einem bahnförmigen Filtermittel
entlang geführt
wird. Nachdem sich ein gewisses Maß an Verunreinigungen auf dem
Filtermittel abgelagert hat, kann das außerhalb der Filtereinheit auf
Rollen aufgewickelte Filtermittel weitertransportiert werden, um
frisches Filtermittel in die Filtereinheit zuzuführen. Weiter beschreibt die
DE 100 61 870 A1 der
Anmelderin ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Filtration von
Feuchtmittel, wobei das letztere zu seiner Reinigung in einem Druckfilter
zwischen einem Feuchtmittelbehälter
und einer Feuchtmittelaufbereitungseinheit einer Druckmaschine einer
Druckfiltration unterzogen wird. Die dabei verwendeten Partikelfilter
weisen eine Porengröße im Bereich
bis etwa 1 Mikron auf, wodurch im Feuchtmittel enthaltene feste
Verunreinigungen nahezu vollständig
beseitigt werden können.
Demgegenüber werden
flüssige
Verunreinigungen, wie Druckfarben oder Druckfarbenbestandteile,
nicht völlig
zurückgehalten,
da insbesondere kleine Tröpfchen
mit Durchmessern von wenigen Mikron bei ihrer Annäherung an
das Filtermaterial ihre Form verändern
und schlauchförmig
werden, so dass sie durch die Poren des Filtermaterials hindurchtreten.
Im Unterschied zu größeren Feststoffpartikeln,
die sich häufig
eintrittsseitig vor dem Filtermaterial ansammeln, überziehen größere oder
stärker
viskose, vom Filtermaterial zurückgehaltene
Tröpfchen
der lipophilen Druckfarben oder Druckfarbenbestandteile zudem die
Oberflächen
des Filtermaterials und führen
in Verbindung mit kleineren anhaftenden Feststoffpartikeln zu einem schnellen
Verstopfen desselben, so dass das Filtermaterial häufig gewechselt
werden muss.
-
Aus
der
DE 44 04 010 C1 ist
bereits ein Ölskimmer
zur Abtrennung von Öl
und Flüssigfett
von Flüssigkeitsoberflächen bekannt,
der eine über
der mit Öl
und Flüssigfett
bedeckten Flüssigkeitsoberfläche angeordnete
obere motorisch angetriebene Trommel, eine wenigstens teilweise
in die Flüssigkeit eintauchende
untere frei drehbare Trommel, ein die beiden Trommeln umschlingendes,
von der oberen Trommel angetriebenes endloses Band zum Abziehen
und Mitnehmen des Öls
und Flüssigfetts
von der Oberfläche
der Flüssigkeit
sowie eine Abstreifeinrichtung zum Abstreifen und Wegführen des
abgezogenen und mitgenommenen Öls
und Flüssigfetts
vom Endlosband aufweist.
-
Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Reinigung von Feuchtmittel dahingehend
zu verbessern, dass sich auch kleinste, im Feuchtmittel emulgierte,
aus Druckfarben und Druckfarbenbestandteilen bestehende Flüssigkeitströpfchen mit
geringen Kosten aus dem Feuchtmittel entfernen lassen.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgeschlagen,
das Feuchtmittel durch einen Beruhigungsbehälter zu leiten, in dem im Feuchtmittel
emulgierte flüssige Druckfarben
und Druckfarbenbestandteile infolge ihres geringeren spezifischen
Gewichts zu einer freien Oberfläche
des Feuchtmittels aufsteigen und sich in Form eines dünnen Films
an der Oberfläche
ansammeln, und innerhalb des Beruhigungsbehälter ein Reinigungselement
von unten nach oben durch die freie Oberfläche hindurchzubewegen, wobei
die Druckfarben und Druckfarbenbestandteile durch Adhäsion an
die Oberflächen
des Reinigungselements gebunden werden, von denen sie anschließend abgestreift
werden können.
Entsprechend umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung einen vom Feuchtmittel
durchströmten
Beruhigungsbehälter,
ein innerhalb des Beruhigungsbehälters
in das Feuchtmittel eintauchendes Reinigungselement, das von unten nach
oben durch eine freie Oberfläche
des Feuchtmittels hindurch bewegbar ist, um zur Oberfläche aufgestiegene
flüssige
Druckfarben und Druckfarbenbestandteile durch Adhäsion an
die Oberflächen
des Reinigungselements zu binden, sowie eine Abstreifeinrichtung
zum Abstreifen der Druckfarben und Druckfarbenbestandteile von den
Oberflächen
des Reinigungselements.
-
Überraschenderweise
hat sich gezeigt, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Feuchtmittel selbst dann von flüssigen
Druckfarben und Druckfarbenbestandteilen befreit werden können, wenn
sie größere Mengen
Isopropanol oder Tenside enthalten, von denen das erstere in gewissem
Unfang ein Lösemittel
für Druckfarben und
Druckfarbenbestandteile ist und die letzteren im Feuchtmittel emulgierte
Tröpfchen
aus Druckfarben oder Druckfarbenbestandteilen umgeben und deren
Hafteigenschaften an lipophilen Oberflächen verändern, so dass die Verwendung
eines im Offsetdruck bisher noch nirgends eingesetzten Ölskimmers,
wie zum Beispiel aus der
DE
44 04 010 C1 bekannt, zum Entfernen von Druckfarben und
Druckfarbenbestandteilen aus Feuchtmittel für den Fachmann auf dem Gebiet
der Druckereitechnik nicht naheliegend war.
-
Die
erfindungsgemäßen Maßnahmen
haben darüber
hinaus den Vorteil, dass das Feuchtmittel mit sehr geringem Aufwand
im Hinblick auf Investitionskosten, Wartung und Energieeinsatz von
Druckfarben und Druckfarbenbestandteilen gereinigt und dadurch nicht
nur die Standzeit des Feuchtmittels selbst sondern auch diejenige
eines der Reinigungsvorrichtung nachgeschalteten Partikelfilters
in erheblichem Umfang verlängert
werden kann.
-
Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Reinigungselement ähnlich wie
bei dem aus der
DE
44 04 010 C1 bekannten Ölskimmer
in Form eines in das Feuchtmittel eintauchenden endlosen Reinigungsbandes
vorliegt, von dessen entgegengesetzten Breitseitenflächen die Druckfarben
und Druckfarbenbestandteile zwischen einem Austritt aus dem Feuchtmittel
und einem Wiedereintritt in das Feuchtmittel abgestreift werden,
wobei das Reinigungsband zweckmäßig durch
die Drehung einer oberhalb der Feuchtmitteloberfläche angeordneten
Umlenkrolle angetrieben wird und mit seinem unteren Ende in das
Feuchtmittel eintaucht. Anders als in der
DE 44 04 010 C1 wird das
Band jedoch durch die Gewichtskraft einer unterhalb der Oberfläche des
Feuchtmittels angeordneten Umlenkrolle gespannt und besteht zweckmäßig aus
einem biegsamen Kunststoffmaterial, wobei ein thermoplastisches
Elastomermaterial wegen einer besonders guten Adhäsion der Druckfarben
und Druckfarbenbestandteile an den Oberflächen des Bandes bevorzugt wird.
-
Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
das Endlosband zum Abstreifen der Druckfarben und Druckfarbenbestandteile
von seinen beiden entgegengesetzten Breitseitenflächen mit
diesen über
zwei Abstreiferkanten geführt wird,
wobei das Endlosband vorzugsweise an den Abstreiferkanten umgelenkt
wird, um für
einen besonders guten Andruck gegen die Kanten zu sorgen. Die Abstreiferkanten
werden zweckmäßig von
den gegenüberliegenden
Rändern
zweier paralleler Rinnen gebildet, die in Bezug zur Horizontalen
geneigt sind, um ein Abfließen
der abgestreiften flüssigen Druckfarben
und Druckfarbenbestandteile zu ermöglichen.
-
Um
eine schnelle Beruhigung und eine zum Abscheiden der Druckfarbe
und Druckfarbenbestandteile ausreichende Verweildauer des gesamten Feuchtmittels
im Beruhigungsbehälter
sicherzustellen, weist der Beruhigungsbehälter bevorzugt Einbauten auf,
welche die Strömungsgeschwindigkeit
im Bereich des Reinigungselements verlangsamen, in diesem Bereich
für eine
Verringerung von Oberflächenbewegungen
sorgen und darüber
hinaus verhindern, das sich zwischen dem Ein- und Auslass des Behälters eine
Kurzschlussströmung
bildet, durch welche die Verweildauer eines Teils des Feuchtmittels
im Behälter
stark verkürzt
werden kann.
-
Die
Einbauten umfassen vorzugsweise eine Trennwand, die zwischen einer
Feuchtmitteleinströmkammer
und einer mit dem Reinigungselement bestückten Abscheidekammer angeordnet
ist, wobei die Feuchtmitteleinströmkammer und die Abscheidekammer
im Wesentlichen durch eine unterhalb der freien Oberfläche des
Feuchtmittels angeordnete Öffnung
in der Trennwand miteinander kommunizieren, eine Übertragung
von Oberflächenbewegungen
zwischen der Einströmkammer
und der Abscheidekammer jedoch vermieden wird. Vorzugsweise befindet sich
die Öffnung
in der Nähe
des Bodens des Behälters
und/oder an einer Stelle, die möglichst
weit von der Einmündung
einer unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
in die Einströmkammer
mündenden
Feuchtmittelzufuhrleitung angeordnet ist. Um zu gewährleisten,
dass auch in der Einströmkammer
an die Oberfläche
des Feuchtmittels aufgestiegene Druckfarben oder Druckfarbenbestandteile
mit Hilfe des Reinigungselements von der Feuchtmitteloberfläche entfernt
werden können,
wird der Flüssigkeitsspiegel
in den beiden Kammern zeitweilig bis unter den oberen Rand der Öffnung abgesenkt,
vorzugsweise durch intermittierende Befüllung bzw. Entleerung des Behälters, so
dass die in der Einströmkammer
an die Oberfläche
des Feuchtmittels aufgestiegenen Druckfarben oder Druckfarbenbestandteile
durch die Öffnung in
die Abscheidekammer strömen
können.
-
Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, zwischen
der Abscheidekammer und einer mit einem Auslauf versehenen Feuchtmittelausströmkammer
mindestens eine weitere Trennwand vorzusehen. Diese verhindert,
dass das aus der Einströmkammer
in die Abscheidekammer eintretende Feuchtmittel in direkter Linie
zum Auslauf strömt
und damit in der Abscheidekammer keine für den Aufstieg der Druckfarben
oder Druckfarbenbestandteile ausreichende Verweilzeit aufweist.
Vorzugsweise sind zwei zueinander versetzte Trennwände zwischen
der Abscheidekammer und der Ausströmkammer angeordnet, von denen
die erste vom Boden des Behälters
ausgeht und nicht bis zum Flüssigkeitsspiegel
reicht, während
die zweite einen Abstand vom Boden des Behälters aufweist, jedoch bis über den
Flüssigkeitsspiegel
reicht. Damit wird ein Entweichen der in der Abscheidekammer zur
Oberfläche
des Feuchtmittels aufgestiegenen Druckfarben oder Druckfarbenbestandteile
verhindert und zwischen den Trennwänden eine abwärts gerichtete Strömung erzeugt,
die nur dann Druckfarben oder Druckfarbenbestandteile aus der Abscheidekammer mit
sich führen
kann, wenn die Strömung
stärker
als die Auftriebskraft im Feuchtmittel ist.
-
Das
Aufsteigen der spezifisch leichteren Druckfarben und Druckfarbenbestandteile
im Feuchtmittel kann durch unterhalb der Feuchtmitteloberfläche im Beruhigungsbehälter angeordnete
Koaleszenzkörper
gefördert
werden, an denen kleinere, vom Feuchtmittel mitgeführte Tröpfchen hängen bleiben,
wobei sich größere Tröpfchen bilden,
deren Auftriebskraft größer ist.
-
Damit
die zur Oberfläche
des Feuchtmittels aufgestiegenen Tröpfchen im Bereich des eintauchenden
Reinigungselements einen durchgehenden Film mit möglichst
großer
Filmdicke bilden, kann das Feuchtmittel gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung im Bereich des Reinigungselements als
Kreisströmung
durch den Behälter
geleitet werden. Dadurch bildet sich um das eintauchende Reinigungselement
herum ein flacher Meniskus an der Feuchtmitteloberfläche aus,
in dem sich die Druckfarben und Druckfarbenbestandteile infolge ihres
geringeren spezifischen Gewichts und damit ihrer geringeren Zentrifugalbeschleunigung
ansammeln.
-
Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen
-
1:
eine vereinfachte schematische Ansicht eines Feuchtmittelkreislaufs
einer Offset-Druckmaschine;
-
2:
eine perspektivische Darstellung einer in den Feuchtmittelkreislauf
integrierten erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Reinigung des Feuchtmittels;
-
3:
eine andere perspektivische Darstellung der Vorrichtung;
-
4:
eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Vorrichtung bei Betrachtung
in Richtung des Pfeils A der 2;
-
5:
eine Schnittansicht der Vorrichtung entlang der Linie V-V der 4.
-
Der
in 1 dargestellte Feuchtmittelkreislauf einer handelsüblichen
Mehrfarben-Rotations-Offsetdruckmaschine umfasst unter anderem mehrere
Feuchtwerke 2, die jeweils mit einem Feuchtduktor 4 ausgestattet
sind, der in einen mit Feuchtmittel 6 gefüllten Feuchtmittelkasten 8 eintaucht
und sich beim Drucken dreht. Dadurch wird Feuchtmittel 6 aus
dem Kasten 8 aufgenommen und auf eine Feuchtmittelauftragswalze 10 übertragen, von
wo es auf die Umfangsfläche
eines zur Auftragswalze 10 benachbarten Plattenzylinders 12 gelangt. Das
im Wesentlichen aus Wasser und Isopropanol sowie ggf. Tensiden bestehende
Feuchtmittel 6 dient zur Benetzung der nichtdruckenden
Oberflächenbereiche
des Plattenzylinders 12, durch die in einem an das Feuchtwerk 2 anschließenden Druckwerk
(nicht dargestellt) der Druckmaschine ein Anhaften von Druckfarbe
verhindert wird.
-
Da
bei diesem Vorgang Feuchtmittel 6 verbraucht wird, wird
der Inhalt des Feuchtmittelkastens 8 durch eine Leitung 14 aus
einer Feuchtmittelaufbereitungseinheit 16 ergänzt, in
welcher ein vorbestimmter Alkoholgehalt im Feuchtmittel eingestellt und
der pH-Wert oder die Leitfähigkeit
des Feuchtmittels 6 gemessen und an einen vorgegebenen
Sollwert angenähert
werden. In die Aufbereitungseinheit 16 wird neben Frischwasser
und Alkohol auch überschüssiges Feuchtmittel 6 zurückgeführt, das
jeweils durch einen Überlauf
aus den Feuchtmittelkästen 8 der
einzelnen Feuchtwerke 2 austritt und durch eine geneigte
Leitung 17 von selbst in einen Zwischenbehälter 18 fließt.
-
Immer
dann, wenn der Flüssigkeitsspiegel der
Feuchtmittels 6 im Zwischenbehälter 18 einen vorgegebenen
maximalen Füllstand 22 übersteigt, wird
Feuchtmittel 6 aus dem Zwischenbehälter 18 zur Aufbereitungseinheit 16 gepumpt.
Dies erfolgt mit Hilfe einer Förderpumpe 24,
die von einem Schwimmer 26 beim Überschreiten des maximalen
Füllstands 22 eingeschaltet
und beim Unterschreiten eines vorgegebenen Mindestfüllstands 28 wieder
abgeschaltet wird. Die intermittierend arbeitende Förderpumpe 24 pumpt
das Feuchtmittel 6 chargenweise durch eine Leitung 30 in
Richtung Aufbereitungseinheit 16.
-
Da
sich die Lebensdauer des Feuchtmittels
6 durch Verringerung
seines Partikelgehaltes verlängern
lässt,
wird es auf dem Weg vom Zwischenbehälter
18 zur Aufbereitungseinheit
16 in
einer Filtereinheit
32 einer Druckfiltration unterzogen.
Bei der Druckfiltration werden in einem Partikelfilter der Filtereinheit
32 mit
einer Porengröße von etwa
1 μm partikelförmige Verunreinigungen
aus dem in der Druckmaschine im offenen Kreislauf geführten Feuchtmittel
6 herausgefiltert.
Eine dafür
geeignete Filtereinheit
32 ist in der eingangs genannten
DE 100 61 870 A1 der
Anmelderin beschrieben, auf die in diesem Zusammenhang verwiesen
wird.
-
Neben
festen partikelförmigen
Verunreinigungen, wie Papierstaub, Puder oder dergleichen, enthält das im
Zwischenbehälter 18 gesammelte Feuchtmittel 6 auch
flüssige
Druckfarben und Druckfarbenbestandteile in Form von kleinsten Tröpfchen, die
infolge ihrer hydrophoben Eigenschaften im Feuchtmittel 6 emulgiert
sind. Wenn diese tröpfchenförmigen Druckfarben
und Druckfarbenbestandteile mit dem Feuchtmittel 6 in die
Filtereinheit 32 gelangen, wird dort ein Teil der Tröpfchen vom
Partikelfilter zurückgehalten,
während
sich ein anderer Teil verformt und den Partikelfilter passiert.
Während
die vom Partikelfilter zurückgehaltenen
Tröpfchen
eine schnellere Verschmutzung des Filtermaterials des Partikelfilters
und damit eine Verringerung seiner Standzeit zur Folge haben, führen die
hindurchgetretenen Tröpfchen
zu einer Verkürzung
der Lebensdauer des Feuchtmittels 6 und durch den Eintrag
von unerwünschten
Farbpigmenten durch die Leitung in die Feuchtwerke ggf. sogar zu
einer Beeinträchtigung
des Druckbilds.
-
Um
diese Auswirkungen zu vermeiden, ist der Filtereinheit 32 eine
Reinigungsvorrichtung 34 vorgeschaltet, in der flüssige Druckfarben
und Druckfarbenbestandteile aus dem Feuchtmittel 6 entfernt werden.
Diese Vorrichtung ist bei dem in den 1 bis 5 dargestellten
Ausführungsbeispiel
als Anbauteil an der Filtereinheit 32 ausgebildet, aus
der ihr das ungefilterte Feuchtmittel 6 durch eine Zufuhrleitung 36 (1)
zugeführt
wird.
-
Wie
am besten in 2, 3 und 5 dargestellt,
besteht die Vorrichtung im Wesentlichen aus einem offenen, im Inneren
mit Einbauten in Form von Trennwänden 38, 40, 42 versehenen
quaderförmigen
Beruhigungsbehälter 44 sowie
einem sogenannten Skimmer 46, mit dem im Feuchtmittel 6 enthaltene,
infolge einer Beruhigung der Feuchtmittelströmung und ihres geringeren spezifischen
Gewichts im Beruhigungsbehälter 44 aufgeschwommene
Druckfarben und Druckfarbenbestandteile von einer freien Oberfläche 48 (5)
des Feuchtmittels 6 "abgeschöpft" werden.
-
Der
Beruhigungsbehälter 44 wird
durch die ebenen vertikalen Trennwände 38, 40, 42 in
drei Kammern 50, 52, 54 unterteilt, eine
größere, mit
dem Skimmer 46 bestückte
mittlere Abscheidekammer 52, eine auf einer Seite der Abscheidekammer 52 angeordnete
schmalere Einströmkammer 50,
in die das Feuchtmittel durch die Zufuhrleitung 36 (1)
zugeführt
wird, sowie eine auf der entgegengesetzten Seite der Abscheidekammer 52 angeordnete
schmalere Ausströmkammer 54,
aus der das gereinigte Feuchtmittel 6 durch eine Abfuhrleitung 56 (1) zur
Filtration in den Partikelfilter der Filtereinheit 32 weitergeleitet
wird.
-
Die
Zufuhrleitung 36 ist so in der Einströmkammer 50 angeordnet,
dass sich ihre Auslassöffnung 58 unterhalb
des Feuchtmittelspiegels 48 in der Einströmkammer 50 befindet
und einer von der Filtereinheit 32 abgewandten vorderen
Wand 60 des Behälters 44 gegenüberliegt
(1), während
die Abfuhrleitung 56 am Boden der Ausströmkammer 54 mündet und
sich von dort zur Filtereinheit 32 erstreckt. Die Zufuhr
des Feuchtmittels 6 in den Behälter 44 erfolgt intermittierend,
wenn die Pumpe 24 eingeschaltet wird, ebenso wie die Entleerung
des Behälters 44,
zu der ein Ventil (nicht dargestellt) in der Leitung 56 geöffnet wird,
wenn der Feuchtmittelspiegel im Behälter 44 einen voreingestellten
maximalen Füllstand
Hmax (vgl. 5) übersteigt,
und wieder geschlossen wird, wenn der Feuchtmittelspiegel unter einen
voreingestellten minimalen Füllstand
Hmin absinkt. Der Füllstand im Behälter 44 wird
durch einen Füllstandsmesser 62 überwacht.
-
Wie
am besten in 5 dargestellt, steht die Trennwand 38 zwischen
der Einströmkammer 50 und der
Abscheidekammer 52 über
die gesamte Tiefe des Behälters 6 nach
oben zu ein Stück
weit über
den maximalen Füllstand
Hmax in den Kammern 50, 52, 54 über, um
zu verhindern, dass die infolge des Einströmens von Feuchtmittel 6 in
die Einströmkammer 50 in
dieser verursachte Bewegung der Feuchtmitteloberfläche 48 auf
die Oberfläche 48 in
der Abscheidekammer 52 übertragen
wird. Der hintere, an eine Rückwand 64 angrenzende
Teil der Trennwand 38 ist jedoch benachbart zu einem Boden 66 des
Behälters 44 mit
einer L-förmigen Öffnung 68 (2)
versehen, durch die Feuchtmittel 6 aus der Einströmkammer 50 in
die Abscheidekammer 52 strömen kann. Um zu verhindern,
dass in der Einströmkammer 50 an
die Oberfläche 48 des
Feuchtmittels 6 aufgestiegene Druckfarben oder Druckfarbenbestandteile
in der Einströmkammer 50 eingeschlossen
werden, erstreckt sich der vertikale Schenkel des L angrenzend an
die Rückwand 64 des
Behälters
bis in eine Höhe, die
oberhalb des minimalen Füllstands
Hmin liegt. Dadurch können
diese Druckfarben oder Druckfarbenbestandteile in die Abscheidekammer 52 gelangen,
wenn die Feuchtmitteloberfläche 48 bei
der Entleerung des Behälters 44 bis
auf den minimalen Füllstand
Hmin absinkt. Die Entleerung fällt in der
Regel nicht mit einer Zufuhr von Feuchtmittel 6 in die
Kammer 50 zusammen, so dass die Feuchtmitteloberfläche 48 in
dieser letzteren während
der Entleerung des Behälters 44 keine
größeren Turbulenzen
aufweist.
-
Wie
ebenfalls am besten in 5 dargestellt, erstrecken sich
die zwischen der Abscheidekammer 52 und der Ausströmkammer 54 vorgesehenen Trennwände 40, 42 ebenfalls über die
gesamte Tiefe des Behälters 44.
Während
die erste, zur Kammer 52 benachbarte Trennwand 40 vom
Boden 66 aus bis knapp unter den minimalen Füllstand
Hmin nach oben reicht, erstreckt sich die
zweite Trennwand 42 von oberhalb des maximalen Füllstandes
Hmax nach unten zu bis unter den minimalen Füllstand Hmin.
Dabei bleibt zwischen seinem unteren Rand 70 und dem Boden 66 des
Behälters 44 eine Öffnung 72 frei, durch
die das Feuchtmittel 6 in die Ausströmkammer 54 fließen kann,
aus der es beim Öffnen
des Ventils durch die an ihrem Boden 66 mündende Abfuhrleitung 56 ausströmt.
-
Der
Skimmer 46 besteht im Wesentlichen aus einem oberhalb des
Behälters 44 an
der Filtereinheit 32 angeschraubten Gehäuse 74, einer im Gehäuse 74 um
eine horizontale Achse 76 drehbar gelagerten und mit einem
Drehantrieb 78 außerhalb
des Gehäuses 74 verbundenen
Umlenkrolle 80, einem über
die Umlenkrolle 80 geführten
und von der Rolle 80 aus nach unten in das Feuchtmittel 6 im
Behälter 44 hängenden
endlosen Reinigungsband 82, an dessen Oberflächen beim
Hindurchtritt durch die Feuchtmitteloberfläche 48 zu dieser aufgestiegene
Druckfarben und Druckfarbenbestandteile durch Adhäsion gebunden
werden, einer unterhalb des minimalen Füllstandes Hmin im Behälter 44 lose
in das Endlosband 82 eingehängten schweren Umlenkrolle 84,
sowie zwei oberhalb des Behälters 44 im
Gehäuse 74 angeordneten
parallelen Abstreifrinnen 86, 88 gegen deren benachbarte
Ränder 90, 92 jeweils
eine der beiden entgegengesetzten Breitseitenflächen des abwärts bewegten
Trums (4) des Endlosbandes 82 angepresst wird,
um die daran anhaftenden Druckfarben und Druckfarbenbestandteile
in die zugehörige
Rinne 86, 88 abzustreifen.
-
Das
Reinigungs- oder Adhäsionsband 82 besteht
aus einem Material mit lipophilen Eigenschaften, an dessen Oberflächen ölhaltige
Druckfarben und Druckfarbenbestandteile durch Adhäsion gebunden
werden. Vorzugsweise besteht das Band aus einem biegsamen thermoplastischen
Elastomermaterial mit glatten ebenen Breitseitenflächen. Die
beiden Umlenkrollen 80, 84 weisen radial überstehende Führungswangen 86 auf,
zwischen denen das Band 82 geführt und eine Axialbewegung
desselben verhindert wird.
-
Zum
Anpressen des Reinigungs- oder Adhäsionsbandes 82 gegen
die von den Rändern 90, 92 der
beiden Rinnen 86, 88 gebildeten Abstreifkanten sind
diese in Bewegungsrichtung des Bandes 82 etwas versetzt
und überlappen
sich in horizontaler Richtung etwas, so dass das durch die Schwerkraft der
Umlenkrolle 84 gespannte Band 82 an beiden Rändern 90, 92 leicht
umgelenkt und dadurch aufgrund der Zugspannung im Band 92 gegen
die Ränder 90, 92 angepresst
wird. Die beiden Rinnen 86, 88 sind zu einem ihrer
Stirnenden hin geneigt, so dass die in die Rinnen 86, 88 hinein
abgestreiften Druckfarben oder Druckfarbenbestandteile in den Rinnen 86, 88 nach
unten fließen
und durch eine am tiefer liegenden Stirnende mündende Sammelleitung 94 abgezogen
werden können.
Die Sammelleitung 94 ist durch ein in den Behälter 44 eingeschweißtes durchgehendes
Rohr 96 bis zu einem unter dessen Boden 66 angeordneten
Auffanggefäß (nicht
dargestellt) geführt.
-
Im
Betrieb wird das Feuchtmittel aus dem Zwischenbehälter 18 chargenweise
in den Beruhigungsbehälter 44 zugeführt, wobei
dessen Füllstand H
bei jeder Zufuhr etwas ansteigt, bis nach dem Erreichen des maximalen
Füllstandes
Hmax der Behälter 44 wieder bis
zum minimalen Füllstand
Hmin entleert wird. Das bei der Zufuhr in die Einströmkammer 50 fließende Feuchtmittel 6 strömt durch
die Öffnung 68 in
die Abscheidekammer 52, wo sich aufgrund der intermittierenden
Zufuhr und der Trennwand 38 nur zeitweilig und nur in beschränktem Umfang
stärkere Strömungen bilden.
Durch die Beruhigung steigen die als Tröpfchen im Feuchtmittel 6 emulgierten Druckfarben
und Druckfarbenbestandteile infolge ihres geringeren spezifischen
Gewichts zur Oberfläche 48 des
Feuchtmittels 6 auf, wo sich ein geschlossener, in Abhängigkeit
von der Menge der Druckfarben und Druckfarbenbestandteile mehr oder
weniger dicker Film aus diesen bildet. Dieser Film wird durch Adhäsion zum
Teil an den Oberflächen
des Endlosbandes 82 gebunden, wenn dessen aufsteigendes Trum
durch den Film hindurch aus dem Feuchtmittel 6 heraus nach
oben bewegt wird. Nach dem Passieren der Umlenkrolle 80 werden
die anhaftenden Druckfarben und Druckfarbenbestandteile an den Rändern 90, 92 der
beiden Rinnen 86, 88 vom absteigenden Trum abgestreift.
Dieses taucht anschließend
wieder in das Feuchtmittel 6 ein, wird von der Umlenkrolle 84 umgelenkt
und führt
beim Hindurchtritt durch die Feuchtmitteloberfläche 48 erneut Druckfarben
und Druckfarbenbestandteile mit nach oben zu den Abstreifrinnen 86, 88 mit.
-
Statt
als Anbauteil an der Filtereinheit 32 oder separat zwischen
dem Zwischenbehälter 18 und
der Filtereinheit 32 kann die Reinigungsvorrichtung 34 auch
am Zwischenbehälter 18 selbst
angebracht werden, wie in 1 in unterbrochenen
Linien dargestellt. Infolge der Verweilzeit des Feuchtmittels 6 im
Zwischenbehälter 18 aufgrund
von dessen intermittierender Entleerung wird zumindest ein Teil
der im Feuchtmittel 6 enthaltenen Druckfarben oder Druckfarbenbestandteile
im Behälter 18 an
die Oberfläche
des Feuchtmittels 6 aufsteigen und kann mit Hilfe des Reinigungsbandes 82 von
dieser abgeschöpft
werden, wie zuvor im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel in den 2 bis 4 erläutert.