DE19545633C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung von Flüssigkeiten aus Schlamm - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung von Flüssigkeiten aus SchlammInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abscheidung von
Flüssigkeiten aus Schlamm, insbesondere zur Entwässerung
von Schlamm, bei welchem der Schlamm nach und nach in
einen Behälter gebracht, dort einer Trennung von der
Flüssigkeit unterworfen und die Flüssigkeit dem Behälter
abgezogen wird. Die Erfindung betrifft auch eine Vor
richtung zur Abscheidung von Flüssigkeiten aus Schlamm,
insbesondere zur Entwässerung von Schlamm.
Bei der Feststoffabtrennung in Abwasservorbehandlungs
anlagen entstehen betriebsbedingt wäßrige Schlämme
unterschiedlicher Konsistenz, z. B. aus dem Schlammfang,
dem Abscheider, aus Entwässerungsrinnen vor den Schlamm
fängen und einer Emulsionstrennanlage. Zur Reduzierung
der Reststoffmenge ist eine optimale Entwässerung dieser
Schlämme im Hinblick auf die Verwertung bzw. Entsorgung
notwendig. Die Feststoffabtrennung erfolgt in der Regel
durch Filtration. Der Einsatz von Flockungshilfsmittel
kann im Einzelfall zur Verbesserung der Schlammentwäs
serung sinnvoll sein. Bei dieser Filtration erfolgt
die Abtrennung der Flüssigkeit (Wasser) meist durch
Schwerkraft, da der Einsatz von Schwerkraftfiltern die
technisch einfachste Art der Schlammentwässerung ist.
Ein derartiger bekannter Schwerkraftfilter besteht aus
einem Normcontainer, wie er üblicherweise zum Sammeln
und zum Transport beliebiger Rest- und Abfallstoffe ein
gesetzt wird. In diesem Normcontainer sitzt ein Filter
korb, der aus einem Stahlrohrrahmen, aufgeschweißten
Lochblechen und einem darauf befestigten Filtergewebe
besteht. Am Containerboden sind ein oder mehrere, durch
Ventile verschließbare Entwässerungsstutzen vorgesehen,
über welche das anfallende Filtrat (Wasser) aus dem
Container abgezogen werden kann. Zur Entwässerung des
Schlammes wird dieser mittels einer Tauchpumpe aus einem
Schlammfang in den im Container befindlichen Filterkorb
gepumpt. Bei Erreichen eines vorbestimmten Flüssigkeits
niveaus schaltet ein Schwimmerschalter die Tauchpumpe
und damit die weitere Schlammzufuhr ab. Das im Schlamm
enthaltene Wasser durchdringt das Filtergewebe und die
Lochbleche des Filterkorbes und gelangt zum Containerboden,
von wo aus das Wasser über den Entwässerungsstutzen konti
nuierlich abgezogen wird. Wenn sich nach einiger Zeit das
Flüssigkeitsniveau im Container abgesenkt hat, wird er
neut Schlamm in den Filterkorb gepumpt und der vor be
schriebene Vorgang solange wiederholt, bis der Filter
korb im wesentlichen nur noch mit Schlamm gefüllt ist,
der nur noch geringe Wassermengen enthält. Dieser stich
feste Schlamm kann dann zum Beispiel auf Deponien ent
sorgt werden, was dadurch erfolgt, daß der Container
mittels eines Container-Transportfahrzeuges zur Deponie
gefahren, dort entleert und wieder zu seinem Aufstel
lungsort zurückgebracht wird. Ein derartiger Schlamm
entwässerungscontainer ist jedoch wegen des erforder
lichen Filterkorbes, der von Zeit zu Zeit auch gereinigt
werden muß, verhältnismäßig teuer. Außerdem ist auch der
Container eine Spezialanfertigung, denn er muß am Boden
die erwähnten Entwässerungsstutzen aufweisen, die mit
Ventilen versehen sein müssen, damit sie während des
Transportes verschlossen werden können. Weiterhin sind
auch die Transportkosten für den Schlammentwässerungs
container verhältnismäßig hoch, da der Container vom
Aufstellungsort zur Deponie und von dort wieder zum
Aufstellungsort zurückgebracht werden muß. Anschließend
fährt das leere Transportfahrzeug zu einem weiteren
Kunden. Durch diese Leerfahrten werden die Transport
kosten erhöht.
Aus der DE 40 13 597 C1 ist ein Verfahren zum Entwässern
von Schlamm aus Abwasserreinigungsanlagen und eine
Filtratspeicherlage für die Durchführung des Verfahrens
bekannt. Bei diesem Verfahren wird der zu entwässernde
Schlamm in dünner Schlammschicht einem Entwässerungs
preßdruck ausgesetzt und dabei ein Filtrat aus der
Schlammschicht ausgepreßt. Eine Mehrzahl von dünnen
Schlammschichten und Filtratspeicherlagen, die von dem
Entwässerungspreßdruck nicht störend zusammendrückbar
sind, werden übereinander angeordnet. Das Aggregat aus
den Schlammschichten und den Filtratspeicherlagen wird
dem Entwässerungspreßdruck unterworfen. Dabei wird das
Filtrat in die Speicherlagen eingedrückt und in diesen
gespeichert und danach werden die entwässerten Schlamm
schichten und Filtratspeicherlagen voneinander getrennt.
Jede Speicherlage besteht aus einem unteren Stützgerüst
und einem oberen Stützgerüst, zwischen denen Zellen
gebildet werden. In diesen Zellen befindet sich saugendes
Material, beispielsweise Vlies- oder Schwammaterial.
Als Stützgerüste werden grobmaschige Gewebe verwendet,
die aufeinanderliegen. Das Vlies- oder Schwammaterial
nimmt das Filtrat auf. Wird der entwässerte Schlamm
von den Filtratspeicherlagen befreit, dann kann das
Vlies- oder Schwammaterial, welches das Filtrat aufge
saugt hat, von den Stützgerüsten befreit werden und
in einer Presse kann dann das Filtrat aus dem Vlies- oder
Schwammaterial ausgepreßt werden. Dieses Verfahren
ist nicht nur äußerst umständlich und zeitaufwendig
in der Durchführung, sondern es erfordert auch einen
erheblichen konstruktiven Aufwand. Es müssen nämlich
großflächige und im wesentlichen druckfeste Filtrat
speicherlagen vorhanden sein, die entweder in mehreren
Schichten mit den darauf angeordneten dünnen Schlamm
schichten in eine Presse eingebracht oder zu einem
Wickel zusammengerollt werden. Im ersteren Fall sind
eine Presse und eine Transferanlage erforderlich, welche
die Filtratspeicherlagen in die Presse einbringt und
wieder herausnimmt, in letzterem Fall sind Wickelein
richtungen zum Ab- und Aufwickeln der Filtratspeicher
lagen erforderlich. In beiden Fällen ist außerdem eine
Auftragseinrichtung für den Schlamm nötig, welche den
Schlamm in dünner Schicht auf die Filtratspeicherlagen
aufbringt. Schließlich ist auch noch eine zusätzliche
Walzenpresse zum Auspressen des Vlies- oder Schwamm
materials notwendig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren und eine Vorrichtung zur Abscheidung von Flüssig
keit, insbesondere zur Entwässerung von Schlamm, zu
schaffen, mit dem Flüssigkeit, insbesondere Wasser,
kostengünstig aus dem Schlamm abgeschieden werden kann.
Das Verfahren ist nach der Erfindung dadurch gekennzeich
net, daß das Trennen und Abziehen der Flüssigkeit durch
Kapillarkraft unmittelbar aus dem Schlamm bewirkt wird,
indem die Flüssigkeit durch die Kapillarkraft aus dem
oberen Bereich des Schlammes abgezogen, über das Flüssig
keitsniveau angesaugt und bis zu einem unter dem Flüssig
keitsniveau liegenden Abgabeniveau gefordert wird.
Die Vorrichtung zur Abscheidung von Flüssigkeit aus
Schlamm, insbesondere zur Entwässerung von Schlamm,
ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die
Abzugseinrichtung mindestens ein, eine Vielzahl von
Kapillaren aufweisender Kapillarkörper ist, der sich
über mindestens einen Teilabschnitt eines oberen Behäl
terrandes erstreckt, wobei an der Innenseite des Behäl
ters ein Endabschnitt des Kapillarkörpers in den oberen
Bereich des Schlammes taucht, der gegenüberliegende
andere Endabschnitt des Kapillarkörpers an der Außen
seite des Behälters angeordnet ist und das äußere Ende
des Kapillarkörpers unterhalb des niedrigsten Flüssig
keitsniveaus angeordnet ist.
Die Erfindung geht also von dem Gedanken aus, die im
Schlamm enthaltene Flüssigkeit von den Feststoffen des
Schlammes nicht mehr wie bisher durch Filtration zu
trennen und dann aus dem Behälter abzuziehen, sondern
die Kapillarkraft dazu zu verwenden, um die Flüssig
keit unmittelbar vom Schlamm abzutrennen und abzuziehen.
Da sich im Schlamm die Feststoffe allmählich nach unten
absetzen und daher der obere Bereich des Schlammes einen
geringeren Feststoffanteil enthält, ist es vorteilhaft,
die Flüssigkeit aus dem oberen Bereich des Schlammes
abzuziehen. Das Abziehen erfolgt daher durch einen in
den oberen Bereich des Schlammes eintauchenden Kapillar
körper, der sich über den oberen Behälterrand erstreckt.
Von dem außen liegenden Endabschnitt des Kapillarkörpers
kann die abgezogene Flüssigkeit, insbesondere das abgezo
gene Wasser, frei nach unten tropfen und gegebenenfalls
nach entsprechender Aufbereitung wieder verwendet werden.
Es hat sich gezeigt, daß die Verstopfungsgefahr der
Kapillaren äußerst gering ist. Dies ist darauf zurückzu
führen, daß sich im Kapillarkörper eine sehr geringe
Strömungsgeschwindigkeit einstellt. Bei dieser geringen
Strömungsgeschwindigkeit bildet sich an dem in den
Schlamm eintauchenden Endabschnitt des Kapillarkörpers
ein relativ offenporiger, wasserdurchdringlicher Filter
kuchen. Erforderlichenfalls kann der Kapillarkörper von
Zeit zu Zeit auch gereinigt oder durch einen neuen er
setzt werden.
Als Kapillarkörper eignen sich am besten Kapillarmatten
mit einer Vielzahl von Kapillaren. Derartige Kapillar
matten bestehen z. B. aus Filz, Vlies oder Gewebe. Sie
sind relativ preiswert und werden einfach so über den
Behälterrand gehängt, daß ihr im Behälterinneren liegen
der Endabschnitt in den oberen Bereich des Schlammes
eintaucht. Hierbei ist lediglich zu beachten, daß der
Höhenabstand zwischen dem Behälterrand und dem Flüssig
keitsniveau im Behälter stets kleiner ist als die durch
Kapillarität im Kapillarkörper bewirkte maximale Steig
höhe für die abzutrennende Flüssigkeit. Diese Steighöhe
ist wiederum abhängig von dem Querschnitt der Kapillaren
sowie der Dichte und der Kapillarkonstante der jeweiligen
Flüssigkeit. Da die Vorrichtung im wesentlichen nur aus
dem Behälter und den Kapillarkörpern bzw. Kapillarmatten
besteht und letztere preiswert zu haben sind, ermöglicht
diese Vorrichtung eine kostengünstige Entwässerung von
Schlamm, insbesondere von Schlamm, wie er im Zusammenhang
mit Fahrzeugwaschanlagen anfällt. Hierbei ist auch noch
wesentlich, daß jeder beliebige Behälter verwendet wer
den kann, vorzugsweise auch ein Normcontainer, der
üblicherweise zum Sammeln und Abtransport von Abfällen,
Wertstoffen und dgl. verwendet wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung ist in folgendem, anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt der Vorrichtung in
schematischer Darstellung.
Die Vorrichtung umfaßt zunächst einen Behälter 1. Dieser
Behälter 1 ist zweckmäßig ein transportabler Container,
insbesondere ein Normcontainer, wie er üblicherweise zum
Sammeln und zum Transport von Abfällen, Wertstoffen,
Reststoffen und dgl. verwendet wird. Aus dem Schlammfang
2, beispielsweise einer Fahrzeugwaschanlage, kann der im
unteren Bereich des Schlammfanges 2 angesammelte Schlamm,
der in diesem Fall hauptsächlich aus Wasser, Sand und
sonstigen Schmutzpartikeln besteht, mittels einer Schlamm
pumpe 3 in den Behälter 1 gepumpt werden. Der Behälter 1
wird bis in die Nähe seines oberen Behälterrandes 11 mit
Schlamm gefüllt. Zur Regelung des Flüssigkeitsniveaus A
bzw. B im Behälter 1 ist eine Niveaureguliereinrichtung
vorgesehen, die beim gezeigten Ausführungsbeispiel aus
zwei Schwimmerschaltern 4a, 4b besteht. Anstelle von
zwei Schwimmerschaltern kann jedoch auch einer vorgese
hen sein, der immer nur das höchste Flüssigkeitsniveau A
kontrolliert, oder es kann ein einziger Schwimmerschalter
mit zwei Schaltzuständen vorgesehen sein, entsprechend
dem höchsten Flüssigkeitsniveau A und dem niedrigsten
Flüssigkeitsniveau B. Anstelle von Schwimmerschaltern
kann auch jede beliebige andere bekannte Niveauregulier
einrichtung vorgesehen sein. Die beiden Schwimmerschal
ter 4a, 4b steuern die Schlammpumpe 3. Die Schwimmer
schalter 4a, 4b sind an einem Träger 5 angeordnet, der
seinerseits am Behälterrand 11 einhängbar ist. Mittels
der Schwimmerschalter 4a, 4b wird die Schlammpumpe 3
so gesteuert, daß bei Erreichen des höchsten Flüs
sigkeitsniveaus A die Schlammpumpe 3 durch den Schalter
4a abgeschaltet wird, während sie durch den Schwimmer
schalter 4b wieder eingeschaltet wird, wenn der niedrigste
Flüssigkeitsstand B erreicht ist.
Die Vorrichtung umfaßt ferner einen Kapillarkörper 6,
der eine Vielzahl von Kapillaren aufweist. Dieser
Kapillarkörper erstreckt sich mindestens über einen
Teilabschnitt 11a des oberen Behälterrandes 11, z. B.
eine Querseite desselben. An der Innenseite des Behäl
ters 1 taucht ein Endabschnitt 6a des Kapillarkörpers 6
in den oberen Bereich des Schlammes. Der gegenüberlie
gende andere Endabschnitt 6b ist an der Außenseite des
Behälters 1 angeordnet. Je nach dem Querschnitt der im
Kapillarkörper 6 vorhandenen Kapillaren und nach der
Art der zu fördernden Flüssigkeit, hat der Kapillar
körper eine durch seine Kapillarität bewirkte maximale
Steighöhe. Durch entsprechende Einstellung der Niveau
reguliereinrichtung, insbesondere des Schwimmerschal
ters 4b, kann sichergestellt werden, daß der Höhenab
stand h zwischen dem Teilabschnitt 11a des Behälterran
des 11 und dem niedrigsten Flüssigkeitsniveau B stets
kleiner ist als die vorgenannte Steighöhe für die abzu
trennende Flüssigkeit.
Ferner muß das äußere Ende 6′b des Kapillarkörpers 6
unterhalb des niedrigsten Flüssigkeitsniveaus B angeord
net sein, da hierdurch die Kapillarkraft des Kapillar
körpers 6 mit einer Art von Saugheberwirkung kombiniert
wird. Je größer der Höhenabstand zwischen dem äußeren Ende
6′b, d. h. der Abtropfkante des Kapillarkörpers 6 und dem
jeweiligen Flüssigkeitsniveau im Behälter ist, desto
größer ist die "Förderleistung" des Kapillarkörpers 6.
Unter "Kapillarkörper" wird hier jeder Körper und jede
Einrichtung verstanden, die Kapillaren aufweist, und so
mit geeignet ist, durch die in den Kapillaren erzeugten
Kapillarkräfte eine Flüssigkeitsbewegung aufgrund von
Grenzflächenspannungen zwischen der Flüssigkeit und der
begrenzten Wand zu bewirken. Hierbei kann ein poröses
Medium mit einem Bündel kapillarer Röhrchen gleichgesetzt
werden.
Zweckmäßig ist der Kapillarkörper 6 eine Matte, die eine
Vielzahl von Kapillaren aufweist und deshalb hier als
"Kapillarmatte" bezeichnet wird. Diese Kapillarmatte 6
wird über den Teilabschnitt 11a des Behälterrandes 11
gehängt. Die Kapillarmatte kann aus Filz, Vlies oder Gewebe
bestehen. In praktischen Versuchen wurden Filz
tücher mit einer Breite von ca. 1,2 m und einer Dicke von
8 mm verwendet, wodurch ein Wasseraustrag von. ca. 200 l
pro Tag möglich ist.
Die Kapillarmatte 6 kann vorteilhaft aus Zellulose, bei
spielsweise einem Zellulosevlies, bestehen. Verwendet
man ein derartiges Zellulosevlies oder auch saugfähiges
Papier, dann können diese gegebenenfalls zusammen mit dem
Schlamm einfach entsorgt werden, wenn sich nach längerem
Gebrauch der Wasseraustrag verringert. Filz, Gewebe oder
auch offenporiger Schaumstoff können nach längerem Ge
brauch leicht ausgewaschen und wiederverwendet werden.
Um den Wasseraustrag aus dem Behälter 1 zu erhöhen, kann
man Kapillarkörper bzw. Kapillarmatten 6 auch an weiteren
Teilbereichen des Behälterrandes nebeneinander anordnen.
Es ist auch möglich, zwei oder mehrere der Kapillarmatten
übereinander anzuordnen.
Die Vorrichtung arbeitet bei der Entwässerung von Schlamm
wie folgt:
Mittels der Schlammpumpe 3 wird Schlamm aus dem Schlamm
fang 2 in den Behälter 1 gepumpt, bis der Schwimmerschal
ter 4a bei Erreichen des höchsten Flüssigkeitsniveaus A
die Schlammpumpe 3 abschaltet. Die Feststoffe im Schlamm
sedimentieren und im oberen Bereich des Behälters ist da
her der Feststoffanteil geringer. Mittels der Kapillar
matte 6 wird das Wasser aus dem oberen Bereich des Behäl
ters kontinuierlich abgezogen und durch Kapillarkraft
über den Teilabschnitt 11a des Behälterrandes 11 geför
dert. Von dem unteren Ende 6′b tropft das Wasser in den
Wasserbehälter 7. Es ist von relativ guter Qualität und
kann bei Bedarf, je nach Verwendungszweck, z. B. in Fahr
zeugwaschanlagen wiederverwendet werden. Wenn das niedrig
ste Flüssigkeitsniveau B erreicht ist, schaltet der Schwim
merschalter 4b die Schlammpumpe 3 wieder ein und der
Schwimmerschalter 4a die Pumpe wieder ab, wenn das
höchste Niveau A erreicht ist. Auf diese Weise wird der
Schlammfang laufend vom Schlamm entsorgt und der Schlamm
im Behälter durch Sedimentation und Entwässerung so kon
sistent gemacht, daß er problemlos entsorgt werden kann.
Dies erfolgt dadurch, daß man die Tragvorrichtung 5 der
Schwimmerschalter 4a, 4b und auch die Kapillarmatte 6 vom
Behälterrand 11 abnimmt und den gesamten Behälter 1, der in
zweckmäßiger Weise als Normcontainer ausgebildet ist, mit
tels eines Transportfahrzeuges zu einer Deponie oder einer anderen Ein
richtung transportiert, wo dann der weitgehend entwässerte
Schlamm entsorgt werden kann. Durch die Entwässerung ist
die zu entsorgende Schlammenge wesentlich verringert wor
den. Da im Zusammenhang mit der Erfindung ganz normale
Normcontainer verwendet werden können, kann bei Abholung
eines mit entwässertem Schlamm gefüllten Containers ein
beliebiger leerer Normcontainer aufgestellt werden, wo
durch Leerfahrten des Transportfahrzeuges weitgehend ver
mieden werden.
Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann man
sich auch die Tatsache zunutze machen, daß verschiedene
Flüssigkeiten infolge von unterschiedlichen Dichten und
unterschiedlichen Kapillarkonstanten auch verschiedene
Steighöhen in dem gleichen Kapillarkörper haben. So ist
beispielsweise die Steighöhe der üblichen Kohlenwasser
stoffe weniger als die Hälfte so hoch wie die des Wassers.
Stellt man das höchste Flüssigkeitsniveau A mittels der
Niveaureguliereinrichtung so ein, daß der Höhenabstand
zwischen dem Teilabschnitt 11a und dem höchsten Flüssig
keitsniveau A größer ist als die Steighöhe von Kohlenwas
serstoffen, dann kann man erreichen, daß nur Wasser über
den Teilabschnitt 11a gefördert wird, während schädliche
Kohlenwasserstoffe im entwässerten Schlamm zurückbleiben.
Claims (13)
1. Verfahren zur Abscheidung von Flüssigkeit aus Schlamm,
insbesondere zur Entwässerung von Schlamm, bei welchem
der Schlamm nach und nach in einen Behälter gebracht,
dort einer Trennung von der Flüssigkeit unterworfen
und die Flüssigkeit aus dem Behälter abgezogen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Trennen und Abziehen
der Flüssigkeit durch Kapillarkraft unmittelbar aus
dem Schlamm bewirkt wird, indem die Flüssigkeit durch
die Kapillarkraft aus dem oberen Bereich des Schlammes
abgezogen, über das Flüssigkeitsniveau angesaugt und
bis zu einem unter dem Flüssigkeitsniveau liegenden
Abgabeniveau gefördert wird.
2. Vorrichtung zur Abscheidung von Flüssigkeit aus Schlamm,
insbesondere zur Entwässerung von Schlamm, mit einem
Behälter, in welchen der Schlamm nach und nach zuführ
bar ist, und mit einer Abzugseinrichtung, um die von
den im Schlamm enthaltenen Feststoffteilchen abgetrenn
te Flüssigkeit aus dem Behälter zu entfernen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abzugseinrichtung mindestens
eine eine Vielzahl von Kapillaren aufweisender Kapillar
körper (6) ist, der sich über mindestens einen Teilab
schnitt (11a) eines oberen Behälterrandes (11) er
streckt, wobei an der Innenseite des Behälters (1) ein
Endabschnitt (6a) des Kapillarkörpers (6) in den oberen
Bereich des Schlammes taucht, der gegenüberliegende
andere Endabschnitt (6b) des Kapillarkörpers (6) an
der Außenseite des Behälters (1) angeordnet ist und
das äußere Ende (6′b) des Kapillarkörpers (6) unter
halb des niedrigsten Flüssigkeitsniveaus (B) angeord
net ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Behälter (1) eine Niveaureguliereinrichtung
(4a, 4b) zur Regelung des Flüssigkeitsniveaus (A, B)
im Behälter (1) zugeordnet ist, mit welcher der
Schlammnachschub so steuerbar ist, daß der Höhenabstand
(h) zwischen dem Teilabschnitt (11a) des Behälterrandes
(11) und dem Flüssigkeitsniveau (A, B) kleiner ist als
die durch Kapillarität im Kapillarkörper (1) bewirkte
maximale Steighöhe für die abzutrennende Flüssigkeit.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kapillarkörper (6) eine eine
Vielzahl von Kapillaren aufweisende Kapillarmatte ist,
die über den Teilabschnitt (11a) des Behälterrandes
(11) gehängt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kapillarmatte (6) aus Filz, Vlies oder Gewebe
besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Kapillarmatte (6) aus Zellulosefasern be
steht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kapillarmatte (6) aus saugfähigem Papier be
steht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kapillarmatte (6) aus Zellulosevlies besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kapillarmatte (6) aus offenporigem Schaumstoff
besteht.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-9, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Kapillarmatten (6) neben
einander angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-10, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei oder mehr Kapillarmatten (6)
übereinander angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (1) ein transportabler Container
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (1) ein Normcontainer ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19545633A DE19545633C1 (de) | 1995-12-07 | 1995-12-07 | Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung von Flüssigkeiten aus Schlamm |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19545633A DE19545633C1 (de) | 1995-12-07 | 1995-12-07 | Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung von Flüssigkeiten aus Schlamm |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19545633C1 true DE19545633C1 (de) | 1997-06-19 |
Family
ID=7779425
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19545633A Expired - Fee Related DE19545633C1 (de) | 1995-12-07 | 1995-12-07 | Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung von Flüssigkeiten aus Schlamm |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19545633C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN115193313A (zh) * | 2021-04-05 | 2022-10-18 | Ckd株式会社 | 配管焊接结构 |
GB2604675B (en) * | 2020-09-28 | 2023-10-25 | Ibm | Improving speech recognition transcriptions |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4013597C1 (en) * | 1990-04-27 | 1991-11-07 | G. Siempelkamp Gmbh & Co, 4150 Krefeld, De | Dewatering of sludge - by pressing, thin pressing filtrate out of sludge layer, stacking then sludge layers on top of each other, etc. |
-
1995
- 1995-12-07 DE DE19545633A patent/DE19545633C1/de not_active Expired - Fee Related
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