DE19545633C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung von Flüssigkeiten aus Schlamm - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung von Flüssigkeiten aus Schlamm

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abscheidung von Flüssigkeiten aus Schlamm, insbesondere zur Entwässerung von Schlamm, bei welchem der Schlamm nach und nach in einen Behälter gebracht, dort einer Trennung von der Flüssigkeit unterworfen und die Flüssigkeit dem Behälter abgezogen wird. Die Erfindung betrifft auch eine Vor­ richtung zur Abscheidung von Flüssigkeiten aus Schlamm, insbesondere zur Entwässerung von Schlamm.
Bei der Feststoffabtrennung in Abwasservorbehandlungs­ anlagen entstehen betriebsbedingt wäßrige Schlämme unterschiedlicher Konsistenz, z. B. aus dem Schlammfang, dem Abscheider, aus Entwässerungsrinnen vor den Schlamm­ fängen und einer Emulsionstrennanlage. Zur Reduzierung der Reststoffmenge ist eine optimale Entwässerung dieser Schlämme im Hinblick auf die Verwertung bzw. Entsorgung notwendig. Die Feststoffabtrennung erfolgt in der Regel durch Filtration. Der Einsatz von Flockungshilfsmittel kann im Einzelfall zur Verbesserung der Schlammentwäs­ serung sinnvoll sein. Bei dieser Filtration erfolgt die Abtrennung der Flüssigkeit (Wasser) meist durch Schwerkraft, da der Einsatz von Schwerkraftfiltern die technisch einfachste Art der Schlammentwässerung ist. Ein derartiger bekannter Schwerkraftfilter besteht aus einem Normcontainer, wie er üblicherweise zum Sammeln und zum Transport beliebiger Rest- und Abfallstoffe ein­ gesetzt wird. In diesem Normcontainer sitzt ein Filter­ korb, der aus einem Stahlrohrrahmen, aufgeschweißten Lochblechen und einem darauf befestigten Filtergewebe besteht. Am Containerboden sind ein oder mehrere, durch Ventile verschließbare Entwässerungsstutzen vorgesehen, über welche das anfallende Filtrat (Wasser) aus dem Container abgezogen werden kann. Zur Entwässerung des Schlammes wird dieser mittels einer Tauchpumpe aus einem Schlammfang in den im Container befindlichen Filterkorb gepumpt. Bei Erreichen eines vorbestimmten Flüssigkeits­ niveaus schaltet ein Schwimmerschalter die Tauchpumpe und damit die weitere Schlammzufuhr ab. Das im Schlamm enthaltene Wasser durchdringt das Filtergewebe und die Lochbleche des Filterkorbes und gelangt zum Containerboden, von wo aus das Wasser über den Entwässerungsstutzen konti­ nuierlich abgezogen wird. Wenn sich nach einiger Zeit das Flüssigkeitsniveau im Container abgesenkt hat, wird er­ neut Schlamm in den Filterkorb gepumpt und der vor be­ schriebene Vorgang solange wiederholt, bis der Filter­ korb im wesentlichen nur noch mit Schlamm gefüllt ist, der nur noch geringe Wassermengen enthält. Dieser stich­ feste Schlamm kann dann zum Beispiel auf Deponien ent­ sorgt werden, was dadurch erfolgt, daß der Container mittels eines Container-Transportfahrzeuges zur Deponie gefahren, dort entleert und wieder zu seinem Aufstel­ lungsort zurückgebracht wird. Ein derartiger Schlamm­ entwässerungscontainer ist jedoch wegen des erforder­ lichen Filterkorbes, der von Zeit zu Zeit auch gereinigt werden muß, verhältnismäßig teuer. Außerdem ist auch der Container eine Spezialanfertigung, denn er muß am Boden die erwähnten Entwässerungsstutzen aufweisen, die mit Ventilen versehen sein müssen, damit sie während des Transportes verschlossen werden können. Weiterhin sind auch die Transportkosten für den Schlammentwässerungs­ container verhältnismäßig hoch, da der Container vom Aufstellungsort zur Deponie und von dort wieder zum Aufstellungsort zurückgebracht werden muß. Anschließend fährt das leere Transportfahrzeug zu einem weiteren Kunden. Durch diese Leerfahrten werden die Transport­ kosten erhöht.
Aus der DE 40 13 597 C1 ist ein Verfahren zum Entwässern von Schlamm aus Abwasserreinigungsanlagen und eine Filtratspeicherlage für die Durchführung des Verfahrens bekannt. Bei diesem Verfahren wird der zu entwässernde Schlamm in dünner Schlammschicht einem Entwässerungs­ preßdruck ausgesetzt und dabei ein Filtrat aus der Schlammschicht ausgepreßt. Eine Mehrzahl von dünnen Schlammschichten und Filtratspeicherlagen, die von dem Entwässerungspreßdruck nicht störend zusammendrückbar sind, werden übereinander angeordnet. Das Aggregat aus den Schlammschichten und den Filtratspeicherlagen wird dem Entwässerungspreßdruck unterworfen. Dabei wird das Filtrat in die Speicherlagen eingedrückt und in diesen gespeichert und danach werden die entwässerten Schlamm­ schichten und Filtratspeicherlagen voneinander getrennt. Jede Speicherlage besteht aus einem unteren Stützgerüst und einem oberen Stützgerüst, zwischen denen Zellen gebildet werden. In diesen Zellen befindet sich saugendes Material, beispielsweise Vlies- oder Schwammaterial. Als Stützgerüste werden grobmaschige Gewebe verwendet, die aufeinanderliegen. Das Vlies- oder Schwammaterial nimmt das Filtrat auf. Wird der entwässerte Schlamm von den Filtratspeicherlagen befreit, dann kann das Vlies- oder Schwammaterial, welches das Filtrat aufge­ saugt hat, von den Stützgerüsten befreit werden und in einer Presse kann dann das Filtrat aus dem Vlies- oder Schwammaterial ausgepreßt werden. Dieses Verfahren ist nicht nur äußerst umständlich und zeitaufwendig in der Durchführung, sondern es erfordert auch einen erheblichen konstruktiven Aufwand. Es müssen nämlich großflächige und im wesentlichen druckfeste Filtrat­ speicherlagen vorhanden sein, die entweder in mehreren Schichten mit den darauf angeordneten dünnen Schlamm­ schichten in eine Presse eingebracht oder zu einem Wickel zusammengerollt werden. Im ersteren Fall sind eine Presse und eine Transferanlage erforderlich, welche die Filtratspeicherlagen in die Presse einbringt und wieder herausnimmt, in letzterem Fall sind Wickelein­ richtungen zum Ab- und Aufwickeln der Filtratspeicher­ lagen erforderlich. In beiden Fällen ist außerdem eine Auftragseinrichtung für den Schlamm nötig, welche den Schlamm in dünner Schicht auf die Filtratspeicherlagen aufbringt. Schließlich ist auch noch eine zusätzliche Walzenpresse zum Auspressen des Vlies- oder Schwamm­ materials notwendig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver­ fahren und eine Vorrichtung zur Abscheidung von Flüssig­ keit, insbesondere zur Entwässerung von Schlamm, zu schaffen, mit dem Flüssigkeit, insbesondere Wasser, kostengünstig aus dem Schlamm abgeschieden werden kann.
Das Verfahren ist nach der Erfindung dadurch gekennzeich­ net, daß das Trennen und Abziehen der Flüssigkeit durch Kapillarkraft unmittelbar aus dem Schlamm bewirkt wird, indem die Flüssigkeit durch die Kapillarkraft aus dem oberen Bereich des Schlammes abgezogen, über das Flüssig­ keitsniveau angesaugt und bis zu einem unter dem Flüssig­ keitsniveau liegenden Abgabeniveau gefordert wird.
Die Vorrichtung zur Abscheidung von Flüssigkeit aus Schlamm, insbesondere zur Entwässerung von Schlamm, ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugseinrichtung mindestens ein, eine Vielzahl von Kapillaren aufweisender Kapillarkörper ist, der sich über mindestens einen Teilabschnitt eines oberen Behäl­ terrandes erstreckt, wobei an der Innenseite des Behäl­ ters ein Endabschnitt des Kapillarkörpers in den oberen Bereich des Schlammes taucht, der gegenüberliegende andere Endabschnitt des Kapillarkörpers an der Außen­ seite des Behälters angeordnet ist und das äußere Ende des Kapillarkörpers unterhalb des niedrigsten Flüssig­ keitsniveaus angeordnet ist.
Die Erfindung geht also von dem Gedanken aus, die im Schlamm enthaltene Flüssigkeit von den Feststoffen des Schlammes nicht mehr wie bisher durch Filtration zu trennen und dann aus dem Behälter abzuziehen, sondern die Kapillarkraft dazu zu verwenden, um die Flüssig­ keit unmittelbar vom Schlamm abzutrennen und abzuziehen. Da sich im Schlamm die Feststoffe allmählich nach unten absetzen und daher der obere Bereich des Schlammes einen geringeren Feststoffanteil enthält, ist es vorteilhaft, die Flüssigkeit aus dem oberen Bereich des Schlammes abzuziehen. Das Abziehen erfolgt daher durch einen in den oberen Bereich des Schlammes eintauchenden Kapillar­ körper, der sich über den oberen Behälterrand erstreckt. Von dem außen liegenden Endabschnitt des Kapillarkörpers kann die abgezogene Flüssigkeit, insbesondere das abgezo­ gene Wasser, frei nach unten tropfen und gegebenenfalls nach entsprechender Aufbereitung wieder verwendet werden. Es hat sich gezeigt, daß die Verstopfungsgefahr der Kapillaren äußerst gering ist. Dies ist darauf zurückzu­ führen, daß sich im Kapillarkörper eine sehr geringe Strömungsgeschwindigkeit einstellt. Bei dieser geringen Strömungsgeschwindigkeit bildet sich an dem in den Schlamm eintauchenden Endabschnitt des Kapillarkörpers ein relativ offenporiger, wasserdurchdringlicher Filter­ kuchen. Erforderlichenfalls kann der Kapillarkörper von Zeit zu Zeit auch gereinigt oder durch einen neuen er­ setzt werden.
Als Kapillarkörper eignen sich am besten Kapillarmatten mit einer Vielzahl von Kapillaren. Derartige Kapillar­ matten bestehen z. B. aus Filz, Vlies oder Gewebe. Sie sind relativ preiswert und werden einfach so über den Behälterrand gehängt, daß ihr im Behälterinneren liegen­ der Endabschnitt in den oberen Bereich des Schlammes eintaucht. Hierbei ist lediglich zu beachten, daß der Höhenabstand zwischen dem Behälterrand und dem Flüssig­ keitsniveau im Behälter stets kleiner ist als die durch Kapillarität im Kapillarkörper bewirkte maximale Steig­ höhe für die abzutrennende Flüssigkeit. Diese Steighöhe ist wiederum abhängig von dem Querschnitt der Kapillaren sowie der Dichte und der Kapillarkonstante der jeweiligen Flüssigkeit. Da die Vorrichtung im wesentlichen nur aus dem Behälter und den Kapillarkörpern bzw. Kapillarmatten besteht und letztere preiswert zu haben sind, ermöglicht diese Vorrichtung eine kostengünstige Entwässerung von Schlamm, insbesondere von Schlamm, wie er im Zusammenhang mit Fahrzeugwaschanlagen anfällt. Hierbei ist auch noch wesentlich, daß jeder beliebige Behälter verwendet wer­ den kann, vorzugsweise auch ein Normcontainer, der üblicherweise zum Sammeln und Abtransport von Abfällen, Wertstoffen und dgl. verwendet wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung ist in folgendem, anhand eines in der Zeich­ nung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt der Vorrichtung in schematischer Darstellung.
Die Vorrichtung umfaßt zunächst einen Behälter 1. Dieser Behälter 1 ist zweckmäßig ein transportabler Container, insbesondere ein Normcontainer, wie er üblicherweise zum Sammeln und zum Transport von Abfällen, Wertstoffen, Reststoffen und dgl. verwendet wird. Aus dem Schlammfang 2, beispielsweise einer Fahrzeugwaschanlage, kann der im unteren Bereich des Schlammfanges 2 angesammelte Schlamm, der in diesem Fall hauptsächlich aus Wasser, Sand und sonstigen Schmutzpartikeln besteht, mittels einer Schlamm­ pumpe 3 in den Behälter 1 gepumpt werden. Der Behälter 1 wird bis in die Nähe seines oberen Behälterrandes 11 mit Schlamm gefüllt. Zur Regelung des Flüssigkeitsniveaus A bzw. B im Behälter 1 ist eine Niveaureguliereinrichtung vorgesehen, die beim gezeigten Ausführungsbeispiel aus zwei Schwimmerschaltern 4a, 4b besteht. Anstelle von zwei Schwimmerschaltern kann jedoch auch einer vorgese­ hen sein, der immer nur das höchste Flüssigkeitsniveau A kontrolliert, oder es kann ein einziger Schwimmerschalter mit zwei Schaltzuständen vorgesehen sein, entsprechend dem höchsten Flüssigkeitsniveau A und dem niedrigsten Flüssigkeitsniveau B. Anstelle von Schwimmerschaltern kann auch jede beliebige andere bekannte Niveauregulier­ einrichtung vorgesehen sein. Die beiden Schwimmerschal­ ter 4a, 4b steuern die Schlammpumpe 3. Die Schwimmer­ schalter 4a, 4b sind an einem Träger 5 angeordnet, der seinerseits am Behälterrand 11 einhängbar ist. Mittels der Schwimmerschalter 4a, 4b wird die Schlammpumpe 3 so gesteuert, daß bei Erreichen des höchsten Flüs­ sigkeitsniveaus A die Schlammpumpe 3 durch den Schalter 4a abgeschaltet wird, während sie durch den Schwimmer­ schalter 4b wieder eingeschaltet wird, wenn der niedrigste Flüssigkeitsstand B erreicht ist.
Die Vorrichtung umfaßt ferner einen Kapillarkörper 6, der eine Vielzahl von Kapillaren aufweist. Dieser Kapillarkörper erstreckt sich mindestens über einen Teilabschnitt 11a des oberen Behälterrandes 11, z. B. eine Querseite desselben. An der Innenseite des Behäl­ ters 1 taucht ein Endabschnitt 6a des Kapillarkörpers 6 in den oberen Bereich des Schlammes. Der gegenüberlie­ gende andere Endabschnitt 6b ist an der Außenseite des Behälters 1 angeordnet. Je nach dem Querschnitt der im Kapillarkörper 6 vorhandenen Kapillaren und nach der Art der zu fördernden Flüssigkeit, hat der Kapillar­ körper eine durch seine Kapillarität bewirkte maximale Steighöhe. Durch entsprechende Einstellung der Niveau­ reguliereinrichtung, insbesondere des Schwimmerschal­ ters 4b, kann sichergestellt werden, daß der Höhenab­ stand h zwischen dem Teilabschnitt 11a des Behälterran­ des 11 und dem niedrigsten Flüssigkeitsniveau B stets kleiner ist als die vorgenannte Steighöhe für die abzu­ trennende Flüssigkeit.
Ferner muß das äußere Ende 6′b des Kapillarkörpers 6 unterhalb des niedrigsten Flüssigkeitsniveaus B angeord­ net sein, da hierdurch die Kapillarkraft des Kapillar­ körpers 6 mit einer Art von Saugheberwirkung kombiniert wird. Je größer der Höhenabstand zwischen dem äußeren Ende 6′b, d. h. der Abtropfkante des Kapillarkörpers 6 und dem jeweiligen Flüssigkeitsniveau im Behälter ist, desto größer ist die "Förderleistung" des Kapillarkörpers 6.
Unter "Kapillarkörper" wird hier jeder Körper und jede Einrichtung verstanden, die Kapillaren aufweist, und so­ mit geeignet ist, durch die in den Kapillaren erzeugten Kapillarkräfte eine Flüssigkeitsbewegung aufgrund von Grenzflächenspannungen zwischen der Flüssigkeit und der begrenzten Wand zu bewirken. Hierbei kann ein poröses Medium mit einem Bündel kapillarer Röhrchen gleichgesetzt werden.
Zweckmäßig ist der Kapillarkörper 6 eine Matte, die eine Vielzahl von Kapillaren aufweist und deshalb hier als "Kapillarmatte" bezeichnet wird. Diese Kapillarmatte 6 wird über den Teilabschnitt 11a des Behälterrandes 11 gehängt. Die Kapillarmatte kann aus Filz, Vlies oder Gewebe bestehen. In praktischen Versuchen wurden Filz­ tücher mit einer Breite von ca. 1,2 m und einer Dicke von 8 mm verwendet, wodurch ein Wasseraustrag von. ca. 200 l pro Tag möglich ist.
Die Kapillarmatte 6 kann vorteilhaft aus Zellulose, bei­ spielsweise einem Zellulosevlies, bestehen. Verwendet man ein derartiges Zellulosevlies oder auch saugfähiges Papier, dann können diese gegebenenfalls zusammen mit dem Schlamm einfach entsorgt werden, wenn sich nach längerem Gebrauch der Wasseraustrag verringert. Filz, Gewebe oder auch offenporiger Schaumstoff können nach längerem Ge­ brauch leicht ausgewaschen und wiederverwendet werden.
Um den Wasseraustrag aus dem Behälter 1 zu erhöhen, kann man Kapillarkörper bzw. Kapillarmatten 6 auch an weiteren Teilbereichen des Behälterrandes nebeneinander anordnen. Es ist auch möglich, zwei oder mehrere der Kapillarmatten übereinander anzuordnen.
Die Vorrichtung arbeitet bei der Entwässerung von Schlamm wie folgt:
Mittels der Schlammpumpe 3 wird Schlamm aus dem Schlamm­ fang 2 in den Behälter 1 gepumpt, bis der Schwimmerschal­ ter 4a bei Erreichen des höchsten Flüssigkeitsniveaus A die Schlammpumpe 3 abschaltet. Die Feststoffe im Schlamm sedimentieren und im oberen Bereich des Behälters ist da­ her der Feststoffanteil geringer. Mittels der Kapillar­ matte 6 wird das Wasser aus dem oberen Bereich des Behäl­ ters kontinuierlich abgezogen und durch Kapillarkraft über den Teilabschnitt 11a des Behälterrandes 11 geför­ dert. Von dem unteren Ende 6′b tropft das Wasser in den Wasserbehälter 7. Es ist von relativ guter Qualität und kann bei Bedarf, je nach Verwendungszweck, z. B. in Fahr­ zeugwaschanlagen wiederverwendet werden. Wenn das niedrig­ ste Flüssigkeitsniveau B erreicht ist, schaltet der Schwim­ merschalter 4b die Schlammpumpe 3 wieder ein und der Schwimmerschalter 4a die Pumpe wieder ab, wenn das höchste Niveau A erreicht ist. Auf diese Weise wird der Schlammfang laufend vom Schlamm entsorgt und der Schlamm im Behälter durch Sedimentation und Entwässerung so kon­ sistent gemacht, daß er problemlos entsorgt werden kann. Dies erfolgt dadurch, daß man die Tragvorrichtung 5 der Schwimmerschalter 4a, 4b und auch die Kapillarmatte 6 vom Behälterrand 11 abnimmt und den gesamten Behälter 1, der in zweckmäßiger Weise als Normcontainer ausgebildet ist, mit­ tels eines Transportfahrzeuges zu einer Deponie oder einer anderen Ein­ richtung transportiert, wo dann der weitgehend entwässerte Schlamm entsorgt werden kann. Durch die Entwässerung ist die zu entsorgende Schlammenge wesentlich verringert wor­ den. Da im Zusammenhang mit der Erfindung ganz normale Normcontainer verwendet werden können, kann bei Abholung eines mit entwässertem Schlamm gefüllten Containers ein beliebiger leerer Normcontainer aufgestellt werden, wo­ durch Leerfahrten des Transportfahrzeuges weitgehend ver­ mieden werden.
Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann man sich auch die Tatsache zunutze machen, daß verschiedene Flüssigkeiten infolge von unterschiedlichen Dichten und unterschiedlichen Kapillarkonstanten auch verschiedene Steighöhen in dem gleichen Kapillarkörper haben. So ist beispielsweise die Steighöhe der üblichen Kohlenwasser­ stoffe weniger als die Hälfte so hoch wie die des Wassers. Stellt man das höchste Flüssigkeitsniveau A mittels der Niveaureguliereinrichtung so ein, daß der Höhenabstand zwischen dem Teilabschnitt 11a und dem höchsten Flüssig­ keitsniveau A größer ist als die Steighöhe von Kohlenwas­ serstoffen, dann kann man erreichen, daß nur Wasser über den Teilabschnitt 11a gefördert wird, während schädliche Kohlenwasserstoffe im entwässerten Schlamm zurückbleiben.

Claims (13)

1. Verfahren zur Abscheidung von Flüssigkeit aus Schlamm, insbesondere zur Entwässerung von Schlamm, bei welchem der Schlamm nach und nach in einen Behälter gebracht, dort einer Trennung von der Flüssigkeit unterworfen und die Flüssigkeit aus dem Behälter abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennen und Abziehen der Flüssigkeit durch Kapillarkraft unmittelbar aus dem Schlamm bewirkt wird, indem die Flüssigkeit durch die Kapillarkraft aus dem oberen Bereich des Schlammes abgezogen, über das Flüssigkeitsniveau angesaugt und bis zu einem unter dem Flüssigkeitsniveau liegenden Abgabeniveau gefördert wird.
2. Vorrichtung zur Abscheidung von Flüssigkeit aus Schlamm, insbesondere zur Entwässerung von Schlamm, mit einem Behälter, in welchen der Schlamm nach und nach zuführ­ bar ist, und mit einer Abzugseinrichtung, um die von den im Schlamm enthaltenen Feststoffteilchen abgetrenn­ te Flüssigkeit aus dem Behälter zu entfernen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugseinrichtung mindestens eine eine Vielzahl von Kapillaren aufweisender Kapillar­ körper (6) ist, der sich über mindestens einen Teilab­ schnitt (11a) eines oberen Behälterrandes (11) er­ streckt, wobei an der Innenseite des Behälters (1) ein Endabschnitt (6a) des Kapillarkörpers (6) in den oberen Bereich des Schlammes taucht, der gegenüberliegende andere Endabschnitt (6b) des Kapillarkörpers (6) an der Außenseite des Behälters (1) angeordnet ist und das äußere Ende (6′b) des Kapillarkörpers (6) unter­ halb des niedrigsten Flüssigkeitsniveaus (B) angeord­ net ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Behälter (1) eine Niveaureguliereinrichtung (4a, 4b) zur Regelung des Flüssigkeitsniveaus (A, B) im Behälter (1) zugeordnet ist, mit welcher der Schlammnachschub so steuerbar ist, daß der Höhenabstand (h) zwischen dem Teilabschnitt (11a) des Behälterrandes (11) und dem Flüssigkeitsniveau (A, B) kleiner ist als die durch Kapillarität im Kapillarkörper (1) bewirkte maximale Steighöhe für die abzutrennende Flüssigkeit.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kapillarkörper (6) eine eine Vielzahl von Kapillaren aufweisende Kapillarmatte ist, die über den Teilabschnitt (11a) des Behälterrandes (11) gehängt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillarmatte (6) aus Filz, Vlies oder Gewebe besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich­ net, daß die Kapillarmatte (6) aus Zellulosefasern be­ steht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillarmatte (6) aus saugfähigem Papier be­ steht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillarmatte (6) aus Zellulosevlies besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillarmatte (6) aus offenporigem Schaumstoff besteht.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-9, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Kapillarmatten (6) neben­ einander angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-10, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr Kapillarmatten (6) übereinander angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) ein transportabler Container ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) ein Normcontainer ist.
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DE4013597C1 (en) * 1990-04-27 1991-11-07 G. Siempelkamp Gmbh & Co, 4150 Krefeld, De Dewatering of sludge - by pressing, thin pressing filtrate out of sludge layer, stacking then sludge layers on top of each other, etc.

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