DE103567C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung hat einen Pflug mit sich drehenden Scharen zum Gegenstande, wie solche z. B. durch die Patentschrift Nr. 9401 bekannt geworden sind.

Gegenüber jener Art von Pflügen ist der vorliegende dadurch gekennzeichnet, dafs als Schare keine Schnecken- bezw. Spiralbohrer, sondern Schaufelbohrer zur Anwendung gelangen, von denen jeder einzelne den von ihm zu pflügenden Bodenstreifen durch je ein feststehendes Messer zugetheilt erhält.

Diese Neuerung ermöglicht das Pflügen mit sich drehenden Scharen unter einem geringeren Kraftaufwand und soll den Nachtheil der schneckenförmigen Schare beseitigen, welcher darin besteht, dafs die Schnecken nur einen geringen Theil der gelockerten Erdschollen zur Seite werfen, den gröfsten Theil jedoch in der Fahrrichtung fortschieben, wodurch eine sich stetig steigernde Stauung beim Pflügen hervorgerufen wird. Die Messer, welche den zu pflügenden Bodenstreifen abtrennen, üben infolge ihrer nachstehend näher beschriebenen Bauart nur eine schneidende Wirkung aus, und Schaufelbohrer werfen die Bohrspäne nur seitwärts aus.

Auf beiliegender Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht eines derartigen Pfluges. Fig. 2 ist der Grundrifs und Fig. 3 ein Schnitt in Richtung der Linie I-,I (Fig. 2). Fig. 4 zeigt den Querschnitt eines der sich drehenden Schare. Fig. 5 veranschaulicht .den Antrieb der Schare.

Nach der gezeichneten Ausführung besteht der Pflug aus dem mit Zughaken versehenen zweirä'derigen Fahrgestell und dem Pflügwerkzeug. Das eine Rad α des Fahrgestelles hat eine verlängerte Buchse b, mit welcher das Zahnrad c starr verbunden ist. Dieses greift in das Zahnrad^ der Triebwelle e ein, .welche einerseits zwischen den Fahrrädern und andererseits in dem Getriebekasten f gelagert ist. Auf dem in den Kasten/ hineinragenden Ende der Triebwelle e sitzt fest ein Kegelrad g, mit welchem ein kleineres Kegelrad h auf der Welle Z² des mittleren sich drehenden Scharesm² kämmt. Auf derselben Welle /² und auf den Wellen I¹ und I³ der beiden anderen sich drehenden Schare m^l und m³ sitzt ferner je ein Kettenrad k. Alle drei Kettenräder sind mittelst einer Gelenkkette i derart verbunden, dafs sie in gleichem Sinne umlaufen (Fig. 5). Die .Wellen I¹T²I³ der Schare W¹Wi²W³ sind vorn in dem Balken η gelagert, welcher von den an den Verbindungsstangen des Pfluggestelles befestigten Bolzen 0 getragen wird. Neben den sich drehenden Scharen m¹ m? m³ sind parallel zu deren Axen die feststehenden Messer ρ¹ p² p³ zu dem bereits genannten Zwecke angeordnet. Die Einrichtung dieser feststehenden Messer erhellt ohne Weiteres aus Fig. ι und 2.

Wird nun die Maschine in Bewegung gesetzt, so tritt durch die Drehung der Triebwelle e das Getriebe in dem Kasten f in Thätigkeit, so dafs die Schare m¹ m² m³ in dem Boden zum Theil bohrend arbeiten, zum

Theil die von den Messern ρ¹ ρ'² ρ³ losgetrennten Bodenschollen heben und umstürzen, aber letztere nicht in der Fahrrichtung fortschieben.

Bemerkt wird noch, dafs die einzelnen Schare im Bedarfsfalle auch in verschiedenen Richtungen, d. h. derart umlaufen können, dafs die rechts liegenden Schare nach rechts, die links angeordneten hingegen nach links umstürzen. In jedem Falle können die Schare der Bodenbeschaffenheit und der Stärke der

Zugkraft entsprechend beliebig vielfach vertreten sein.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Pflug mit Scharen, die sich um in der Fahrrichtung liegende Axen drehen, dadurch gekennzeichnet, dafs die Schare (m^l m² m³) wie Schaufelbohrer gestaltet sind, und jedes einzelne den von ihm zu pflügenden Bodenstreifen durch je ein feststehendes Messer (p^l p²p³} zugetheilt erhält.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.