DE10354716B4 - Objektivsystem kompakter Bauart mit Naheinstellfunktion für Messucherkameras - Google Patents

Objektivsystem kompakter Bauart mit Naheinstellfunktion für Messucherkameras Download PDF

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Abstract

Objektivsystem kompakter Bauart mit Naheinstellfunktion für Meßsucherkameras (1) mit einem Meßsucher-Stellhebel (3), bestehend aus einem Objektiv (6) mit einem Entfernungs-Einstellring (9) zur Fokussierung des Objektivs (6) über einen vorgegebenen Stellweg auf ein aufzunehmendes Objekt und mit einer Sucherbrille (13) zur Veränderung der Beobachtungsrichtung des Meßsucherstrahlenganges (14) für den Nahbereich, dadurch gekennzeichnet, daß
a) am Objektiv (6) zur Übertragung des Fokussier-Stellweges auf den Meßsucher-Stellhebel (3) eine erste Steuerkurve für einen Normalbereich der Entfernung und eine zweite Steuerkurve für einen Nahbereich der Entfernung vorgesehen sind und
b) ein die Sucherbrille (13) tragender Zwischenring (12) vorgesehen ist, der mit Vorrichtungen zum Anriegeln an die Objektivaufnahme (2) an der Kamera (1) sowie zur Aufnahme (16, 17) des Objektivs (6) versehen ist und der ein axial verschiebbares, durch die Steuerkurve für den Nahbereich betätigbares und auf den Meßsucher-Stellhebel (13) einwirkendes Übertragungselement (18) enthält.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Objektivsystem mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
  • Aus dem Buch von Theo M. Scheerer: Leica und Leica-System, Umschau Verlag, Frankfurt am Main, 1960, S. 80, 81 ist ein Objektiv für Messsucherkameras mit der Brennweite 50 mm der Firma Ernst Leitz Wetzlar GmbH bekannt (Summicron-M 1:2/50mm). Dieses Objektiv besitzt einen für 50mm Objektive üblichen Fokussierbereich von etwa 1 Meter bis Unendlich. Bei diesem bekannten Objektiv wird durch eine Umschaltfunktion und eine zusätzlich aufriegelbare Sucherbrille zur Korrektur des Messsucherstrahlengangs zusätzlich ein Naheinstellbereich (Macro-Bereich) von 0,48 Meter bis 0,88 Meter realisiert.
  • Aus der DE 935 886 C ist eine fotografische Kamera mit Messsucher bekannt, dessen Einstellung mit der Einstellfassung eines auswechselbaren Objektivs gekuppelt ist. Der ausnutzbare Messbereich und/oder die Bildfeldbegrenzung des Messsuchers sind durch zuschaltbare oder auswechselbare optische Zusatzglieder veränderlich, welche in Form einer Sucherbrille vor den Messsucher schwenkbar sind. Durch Sperr- bzw. Schaltmittel sind die Einstellvorrichtung für den Messsucher, die Einstellfassung für das Objektiv und die optischen Zusatzglieder derart in Abhängigkeit voneinander gebracht, dass eine Einstellbetätigung nur in den einander zugeordneten Bereichen möglich ist.
  • In der DE 957 272 C ist ebenfalls eine fotografische Kamera mit Messsucher beschrieben, dessen Einstellung mit der Einstellfassung von auswechselbaren Objektiven gekuppelt ist. Auch hier ist der ausnutzbare Bereich des Messsuchers durch zuschaltbare optische Zusatzglieder (Sucherbrille) veränderlich. Die Einstellfassung des Objektivs weist Sperrmittel zur Blockierung mindestens eines Teils ihres Einstellbereichs auf. Wird an der Einstellfassung des Objektivs eine aufriegelbare Sucherbrille aufgeschoben, so betätigt diese die Sperrmittel und der zuvor blockierte Teil des Einstellbereichs des Objektivs wird freigegeben, während der andere blockiert wird. Messsuchersysteme in fotografischen Kameras dienen dazu, das mit dem jeweiligen Aufnahmeobjektiv erfaßbare Bildfeld auszuwählen und gleichzeitig das Aufnahmeobjektiv auf das in dem Bildfeld liegende Objekt scharf einzustellen. Zur Scharfeinstellung enthält das Meßsuchersystem zwei Beobachtungsstrahlengänge, die im Kameragehäuse durch eine feste mechanische Basislänge voneinander getrennt sind. Der Sucherstrahlengang besitzt eine feste Beobachtungsrichtung, während die Beobachtungsrichtung des Messstrahlenganges über ein mit dem Fokussiertrieb des Aufnahmeobjektivs und einen Meßsucher-Stellhebel gekoppeltes optisches Element verändert werden kann. Im Messsucher-Einblick werden die Bilder aus beiden Beobachtungsrichtungen überlagert. Bei Überdeckung der Bilder ist die Scharfeinstellung erreicht.
  • Das optische Element kann jedoch aufgrund mechanischer Vorgaben die Beobachtungsrichtung des Messstrahlenganges nur in einem vorbestimmten maximalen Bereich verändern. Der maximale Fokussierbereich des Objektivs und damit der axiale Hub des Fokussiertriebs wird daher vorzugsweise an diesen Bereich angepasst. Die Beobachtungsrichtung des Messstrahlengangs bei der Entfernungseinstellung unendlich am Objektiv ist nahezu achsparallel zum Sucherstrahlengang, während sie im Nahbereich soweit verändert ist, dass der Messstrahlengang das Objekt an der Naheinstellgrenze des Objektivs erfasst.
  • Für das oben genannte Objektiv umfaßt dieser maximale Bereich der Veränderung der Beobachtungsrichtung des Messstrahlenganges demnach den Fokussierbereich von 1 Meter bis Unendlich.
  • Um zusätzlich einen weiteren Fokussierbereich, z.B. einen Macrobereich realisieren zu können, muss zunächst die feste Beobachtungsrichtung des Sucherstrahlengangs geändert werden, was durch die zusätzlich aufriegelbare Sucherbrille erfolgt.
  • Weiterhin muss die Beobachtungsrichtung des Messstrahlengangs dem zusätzlichen Fokussierbereich mit anderem axialen Hub angepasst werden, was durch die Umschaltfunktion am obigen Objektiv realisiert ist.
  • Um eine Austauschbarkeit von Objektiven mit verschiedenen Brennweiten an Messucherkamerasystemen zu gewährleisten, ist jeder Position der veränderbaren Beobachtungsrichtung des Messstrahlengangs im Suchersystem eine bestimmte Objektentfernung zugeordnet.
  • Das Messsuchersystem arbeitet bis auf die mechanische Koppelung zu der Fokussierstellung des jeweils verwendeten Objektivs optisch unabhängig. Die genaue Justierung und Anpassung sowohl des Messuchersystems als auch der Objektive auf die Koppelungsstellung, an der die Fokussierstellung des jeweiligen Objektivs auf die Veränderungsvorrichtung der Beobachtungsrichtung des Messstrahlengangs im Messuchersystem übertragen wird, ist daher sehr wichtig aber auch technisch anspruchsvoll.
  • Bei Spiegelreflexkamerasystemen hingegen werden zur Veränderung des Naheinstellbereichs Zwischenringe zur Verlängerung der optischen Schnittweite eines Objektivs verwendet. Diese Zwischenringe ohne zusätzliche Optik werden zwischen Kamera und Objektiv geriegelt und besitzen meist eine Übertragungsmöglichkeit für die Springblendenfunktion der Spiegelreflexobjektive.
  • Eine aufwendige Anpassung des Suchersystems und zusätzliche mechanische Vorrichtungen im Objektiv entfallen aufgrund der bauartbedingten Scharfeinstellung mittels Beobachtung im Sucher durch das Objektiv. Daher ist diese Möglichkeit zur Realisierung einer Makrofunktion auch nicht auf ein Messsucherkamerasystem übertragbar.
  • Das Prinzip der Realisierung eines Naheinstellbereichs nach dem aus dem Stand der Technik bekannten Objektiv für Messsucherkameras ist beschränkt auf Objektive mit geringem, zum Messuchersystem passenden Fokussierhub und erreicht nur ein Abbildungsverhältnis von 1:7,6.
  • Auch muss ein erheblicher mechanischer Aufwand betrieben werden, um Fehleinstellungen bei der Fokussierung zu vermeiden. Es muss zum Beispiel sichergestellt sein, dass bei gewählter Naheinstellfunktion die Sucherbrille zur Korrektur des Messsucherstrahlengangs aufgeriegelt ist. Andererseits darf mit aufgeriegelter Sucherbrille der normale Fokussierbereich nicht wählbar sein.
  • Weiterhin entsteht aufgrund der Umschaltfunktion bei dem bekannten Objektiv im Bereich 0,88 Meter bis 1 Meter ein Lücke im Einstellbereich, die vom Anwender nicht zur Fokussierung genutzt werden kann. Objektive längerer Brennweite und mit einem Abbildungsverhältnis von z.B. 1:3 mit gleichem Naheinstellbereich lassen sich aufgrund erheblich größerer Fokussierwege im Objektiv nicht realisieren.
  • Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Objektivsystem kompakter Bauart mit Naheinstellfunktion für Messsucherkameras zu realisieren, welches einfach aufgebaut ist und ohne aufwendige zusätzliche Sicherheitsmechanismen funktioniert und gleichzeitig eine Fokussierung über den gesamten Einstellbereich ohne Lücke ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird bei einem Objektivsystem der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 genannten kennzeichnenden Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 9.
  • Die Erfindung nutzt den im Objektiv vorhandenen Stellweg der zur Fokussierung verschiebbaren optischen Elemente sowohl für die Fokussierung im Normalbereich der Entfernung als auch für die Fokussierung im Nahbereich der Entfernung. Dem Fokussier-Stellweg werden als erste Systemteile jedoch zwei verschiedene Steuerkurven zugeordnet, so daß auf den Meßsucher-Stellhebel jeweils angepaßte und korrigierte Stellbewegungen übertragen werden können. Üblicherwreise wird der Fokussier-Stellweg der optischen Elemente durch eine Differentialschnecke untersetzt, so daß der über den Hub und die Steigung der Steuerkurve auf den Meßsucher-Stellhebel übertragene Verstellweg geringer ist als der eigentliche Fokussier-Stellweg.
  • Ein weiteres Systemteil ist ein Zwischenring, der die Sucherbrille zur Veränderung der Beobachtungsrichtung des Meßsucherstrahlenganges für den Nahbereich trägt. Beim Anriegeln des Zwischenringes an die Objektivaufnahme der Meßsucherkamera wird daher automatisch der Meßsucherstrahlengang an die Blickrichtung für den Nahbereich der Entfernungseinstellung angepaßt.
  • In den Zwischenring ist ein Übertragungselement eingesetzt, das kameraseitig eine Kopplung zum Meßsucher-Stellhebel herstellt. Objektivseitig ist die Anordnung des Übertragungselements so gewält, daß nur eine Kopplung zur Steuerkurve für den Nahbereich der Entfernungseinstellung entsteht. Fehlfunktionen sind damit ausgeschlossen. Beim Ansetzen des Objektivs direkt an die Kamera wird nur die Entfernungseinstellung für den Normalbereich wirksam.
  • Durch das erfindungsgemäße Objektivsystem wird der für eine Fokussierung vom Nahbereich bis Unendlich notwendige größere Fokussier-Stellweg der optischen Elemente aufgeteilt in einen einstellbaren Fokussier-Stellweg innerhalb des Objektivs und in einen festen Wert, der durch die Stärke des Zwischenringes realisiert wird. Die Stärke des Zwischenringes ist der Abstand zwischen der Anriegelfläche des Zwischenringes an der Kamera und der Aufnahmefläche für das Objektiv am Zwischenring. Nach dem Ansetzen des Objektivs an den Zwischenring kann der im Objektiv vorgegebene Fokussier-Stellweg ausgehend von der der Kamera am nächsten liegenden Stellung der Fokussierelemente erneut voll ausgenutzt werden. Die beiden Entfernungs-Einstellbereiche schließen ohne Lücke aneinander an.
  • Die Stärke des Zwischenringes ist gleich dem Fokussier-Stellweg der optischen Elemente des Objektivs für den Normalbereich der Entfernung zu wählen. Dabei kann der Fokussier-Stellweg für den Normalbereich durchaus kleiner gewählt werden als der durch die Konstruktion des Objektivs vorgegebene maximale Stellweg. Für den Nahbereich kann dann der größere Fokussier-Stellweg genutzt werden. Auf diese Weise können die nähere Grenze des Normalbereichs und die entferntere Grenze des Nahbereichs den Benutzerwünschen angepaßt werden. Allerdings muß dann eine besondere Begrenzung des Drehbereichs des Entfernungs-Einstellringes zur Fokussierung im Normalbereich vorgesehen sein.
  • Für die Konstruktion des Objektivsystems vorteilhaft ist es daher, gleiche Fokussier-Stellwege für den Normalbereich und Nahbereich der Entfernung vorzusehen.
  • Die beiden verschiedenen Steuerkurven können um 180° versetzt zueinander auf der Stirnfläche desselben Zylinderringes angeordnet sein. Auf dem Entfernungs-Einstellring können dann jeweils entsprechende Entfernungsmarkierungen angebracht sein. Bei um 180° gedrehter Anriegelung des Objektivs am Zwischenring sind auf diese Weise die Entfernungsmarkierungen immer von oben ablesbar und das Übertragungselement kann im Zwischenring dem Meßsucher-Stellhebel gegenüber liegend angeordnet werden.
  • Es ist jedoch auch möglich, die Steuerkurven konzentrisch zueinander im gleichen Winkelsegment anzuordnen. Die dem Normalbereich zugeordnete Steuerkurve könnte dann Anschlagelemente zur Begrenzung des Fokussier-Stellweges enthalten. Das Objektiv ist dann in derselben Orientierung am Zwischenring anzusetzen wie für den Normalbereich direkt an der Kamera. Der Vorteil der guten Ablesbarkeit der Entfernungsmarkierungen ist dann jedoch nicht gegeben.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird nachfolgend anhand der Figuren beschrieben. Dabei zeigen
  • 1 eine Meßsucherkamera mit Objektiv,
  • 2 eine Meßsucherkamera mit Objektiv und Zwischenring,
  • 3 das Objektivsystem und
  • 4 einen Schnitt durch den Zwischenring.
  • 1 zeigt das Gehäuse einer Meßsucherkamera 1 mit einer Objektivaufnahme 2. In der Öffnung der Objektivaufnahme 2 ist ein Meßsucher-Stellhebel 3 angeordnet. Die Meßsucherkamera 1 weist ein Fenster 4 zum Eintritt des Meßsucherstrahlenganges und ein Fenster 5 für den Beobachtungsstrahlengang auf.
  • An die Meßsucherkamera 1 ist ein Objektiv 6 anriegelbar. Die ordnungsgemäße Ausrichtung des Objektivs 6 beim Anriegeln wird durch Zuordnung einer Markierung 7 mit einem Verriegelungsknopf 8 bestimmt. Das Objektiv 6 weist einen Entfernungs-Einstellring 9 mit Entfernungsmarkierungen 10 für den Normalbereich auf.
  • In 2 ist dasselbe Objektiv 6 mit um 180° gedrehter Ausrichtung der Markierung 7 gegenüber der Objektivaufnahme 2 dargestellt. Die jetzt sichtbaren Entfernungsmarkierungen 11 entsprechen Entfernungen im Nahbereich.
  • Zwischen dem Objektiv 6 und der Meßsucherkamera 1 ist ein Zwischenring 12 angeordnet, der eine Sucherbrille 13 trägt. Die Sucherbrille 13 enthält ein Fenster 14 mit optischen Elementen zur Veränderung der Beobachtungsrichtung des Meßsucherstrahlenganges und ein Fenster 15 mit optischen Elementen zur Anpassung an den näher liegenden Bild-Einstellbereich. Die beiden Fenster 14, 15 der Sucherbrille 13 sind beim Ansetzen des Zwischenringes 12 an die Objektivaufnahme 2 unmittelbar den Fenstern 4, 5 vorgeschaltet.
  • Das Objektiv 6 wird mit der Objektivaufnahme 16 am Zwischenring 12 verriegelt, wobei die Markierung 7 dem Verriegelungsknopf 17 zugeordnet wird.
  • In der Öffnung der Objektivaufnahme 16 am Zwischenring 12 ist ein Übertragungselement 18 angeordnet, das mit dem Mußsucher-Stellhebel 3 gekoppelt wird, wenn der Zwischenring 12 an die Meßsucher-Kamera 1 angeriegelt wird.
  • 3 zeigt nochmals die Systemteile Objektiv 6 und Zwischenring 12 des Objektivsystems. In der Aufsicht auf das kameraseitige Ende des Objektivs 6 ist ein Zylinderring 19 sichtbar, der in nicht dargestellter Weise mit dem Entfernungs-Einstellring 9 zur axialen Verschiebung und Drehung gekoppelt ist. Auf der Stirnfläche 20 des Zylinderringes 19 sind um 180° zueinander versetzte Steuerkurven angebracht, deren Steigungen gering und daher nicht besonders darstellbar sind. Die Übertragung des Fokussier-Stellweges auf die Bewegung einer Steuerkurve ist bei Objektiven für Meßsucherkameras an sich bekannt.
  • Aus dem in 4 dargestellten Schnitt durch den Zwischenring 12 ist die Anordnung des Übertragungselementes 18 zu entnehmen. In einer Schlittenführung 21 ist ein Schlitten 22 in axialer Richtung verschiebbar gelagert. Die kameraseitige Anlagefläche 23 des Schlittens 22 wird mit dem Meßsucher-Stellhebel 3 gekoppelt. Am objektivseitigen Ende des Schlittens 22 ist ein senkrecht zur Verschieberichtung stehendes Rollenelement 24 angebracht, das mit der Steuerkurve für den Nahbereich gekoppelt wird. Zur sicheren Anlage des Rollenelements 24 an die Steuerkurve steht der Schlitten 22 unter dem Druck eines Federelementes 25.
  • Um ein Objektiv längerer Brennweite (z.B. 90mm) in kompakter Bauform mit Naheinstellbereich zu realisieren, wird ein relativ großer Fokussierhub (z.B. 28mm) benötigt. Erfindungsgemäß wird der Fokussierhub aufgeteilt. Davon werden z.B. 50% als Fokussierweg im Objektiv realisiert und ermöglichen so eine Fokussierung im Bereich von ca. 0,77 Metern bis Unendlich. Das Objektiv wird regulär auf die Kamera aufgeriegelt.
  • Die Markierung mit der Entfernung und der zur eingestellten Entfernung passenden Schärfentiefenskala befindet sich dabei auf der Oberseite des Objektivs und ist vom Anwender leicht abzulesen.
  • Der restliche Fokussierhub wird erst durch Anriegeln eines Zwischenrings mit Sucherbrille zwischen Objektiv und Kamera nutzbar. In diesem Fall ist ein Anriegeln des Objektivs an den Zwischenring nur in einer um 180 Grad gedrehten Stellung möglich. Auf diese Weise steht ein Nahbereich von ca. 0,5 bis 0,77 Metern zur Verfügung. Wegen der um 180 Grad gedrehten Anriegelung befindet sich die für diesen Entfernungsbereich vorgesehene Entfernungsskala und dazu passende Schärfentiefenskala für den Anwender sichtbar an der Oberseite des Objektivs.
  • Im Objektiv sind für die Verwendung in normaler und in 180 Grad gedrehter Position zur Übertragung der eingestellten Entfernung auf das Messsuchersystem in der Kamera jeweils angepasste Steuerkurven vorgesehen.
  • Die zweite Steuerkurve ist auf die verwendete Brille zur Korrektur der Einstellentfernung abgestimmt und übermittelt dem Anwender die korrekte Einstellentfernung von Kamera und Objektiv für den Nahbereich.
  • Um eine Übertragung der Steuerkurve des Objektivs über den Zwischenring auf den Bewegungsmechanismus des Messuchersystem zu realisieren, befindet sich im Zwischenring ein axial verschiebbares Übertragungselement, welches die durch den Zwischenring zustande kommende Distanz zwischen Steuerkurve und Vorrichtung zur Veränderung der Beobachtungsrichtung des Messstrahlengangs überbrückt. Das Übertragungselement ist in seiner Länge auf die Dicke des Zwischenrings justierbar und wird durch eine Feder zur Überwindung von Reibungskräften unterstützt. Durch die Feder wird das Übertragungselement an die Steuerkurve des Objektivs kraftschlüssig angedrückt.
  • Durch die unterschiedlichen Steuerkurven sind verschiedene, an die jeweilige Objektivkonstellation, Normalbereich oder Nahbereich, angepasste Hübe realisierbar.
  • Durch das oben beschriebene Objektivsystem wird eine Benutzung des Macrobereichs ohne Zwischenring und die erforderliche Sucherbrille sicher ausgeschlossen und andererseits die Benutzung des Normalbereichs ohne zusätzliche Maßnahmen ermöglicht. Ein Anriegeln des Objektivs an den Zwischenring ohne Drehung um 180 Grad ist auch möglich. Dann muss jedoch im Zwischenring ein geeignetes Übertragungselement zwischen der für den Nahbereich vorgesehenen Steuerkurve und dem Übertragungselement zur Veränderung der Beobachtungsrichtung des Messstrahlengangs vorgesehen sein. Die bequeme Sichtbarkeit der Entfernungs- und Schärfentiefenskala für den Nahbereich entfällt dabei jedoch.
  • 1
    Meßsucherkamera
    2
    Objektivaufnahme
    3
    Meßsucher-Stellhebel
    4
    Fenster für Meßsucherstrahlengang
    5
    Fenster für Beobachtungsstrahlengang
    6
    Objektiv
    7
    Markierung
    8
    Verriegelungsknopf
    9
    Entfernungs-Einstellring
    10
    Entfernungsmarkierungen für Normalbereich
    11
    Entfernungsmarkierungen für Nahbereich
    12
    Zwischenring
    13
    Sucherbrille
    14
    Fenster zur Veränderung der Meßrichtung
    15
    Fenster zur Anpassung des Bildfeldes
    16
    Objektivaufnahme am Zwischenring
    17
    Verriegelungsknopf am Zwischenring
    18
    Übertragungselement
    19
    Zylinderring
    20
    Stirnfläche
    21
    Schlittenführung
    22
    Schlitten
    23
    kameraseitige Anlagefläche
    24
    Rollenelement
    25
    Federelement

Claims (9)

  1. Objektivsystem kompakter Bauart mit Naheinstellfunktion für Meßsucherkameras (1) mit einem Meßsucher-Stellhebel (3), bestehend aus einem Objektiv (6) mit einem Entfernungs-Einstellring (9) zur Fokussierung des Objektivs (6) über einen vorgegebenen Stellweg auf ein aufzunehmendes Objekt und mit einer Sucherbrille (13) zur Veränderung der Beobachtungsrichtung des Meßsucherstrahlenganges (14) für den Nahbereich, dadurch gekennzeichnet, daß a) am Objektiv (6) zur Übertragung des Fokussier-Stellweges auf den Meßsucher-Stellhebel (3) eine erste Steuerkurve für einen Normalbereich der Entfernung und eine zweite Steuerkurve für einen Nahbereich der Entfernung vorgesehen sind und b) ein die Sucherbrille (13) tragender Zwischenring (12) vorgesehen ist, der mit Vorrichtungen zum Anriegeln an die Objektivaufnahme (2) an der Kamera (1) sowie zur Aufnahme (16, 17) des Objektivs (6) versehen ist und der ein axial verschiebbares, durch die Steuerkurve für den Nahbereich betätigbares und auf den Meßsucher-Stellhebel (13) einwirkendes Übertragungselement (18) enthält.
  2. Objektivsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen der Anriegelfläche des Zwischenringes (12) an der Kamera (1) und der Aufnahmefläche (16) für das Objektiv (6) am Zwischenring (12) gleich dem Fokussier-Stellweg des Objektivs (6) für den Normalbereich ist.
  3. Objektivsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fokussier-Stellwege des Objektivs (6) für den Normalbereich und Nahbereich der Entfernung dieselben sind.
  4. Objektivsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und zweite Steuerkurve um 180° versetzt zueinander auf der Stirnfläche (20) eines mit dem Entfernungs-Einstellring (9) gekoppelten Zylinderringes (19) angeordnet sind.
  5. Objektivsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungselement (18) in dem Zwischenring (12) federnd (25) zur Anlage gegen die Steuerkurve für den Nahbereich gelagert ist.
  6. Objektivsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (16, 17) des Objektivs (6) am Zwischenring (12) um 180° gegenüber der Aufnahme (2, 8) an der Kamera (1) versetzt ist.
  7. Objektivsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungselement (18) als parallel zur optischen Achse des Objektivs (6) verschiebbarer Schlitten (22) ausgebildet ist, an dem objektivseitig ein senkrecht zur optischen Achse stehendes Rollenelement (24) zur Anlage gegen die Steuerkurve angeordnet ist.
  8. Objektivsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Steuerkurven zugeordnete Entfernungsmarkierungen (10, 11) auf dem Entfernungs-Einstellring (9) angebracht sind.
  9. Objektivsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Objektiv (6) mit 90 mm Brennweite der Normalbereich eine Entfernung von 0,77 m bis Unendlich und der Nahbereich eine Entfernung von 0,5 m bis 0,77 m zum Objekt umfaßt.
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