DE1035424B

DE1035424B - Verfahren zur Herstellung von gummifreien Flanschdichtungen aus Asbest

Info

Publication number: DE1035424B
Application number: DEZ4308A
Authority: DE
Original assignee: JOHANN ZAGORSKI DR ING
Current assignee: JOHANN ZAGORSKI DR ING
Priority date: 1954-07-14
Filing date: 1954-07-14
Publication date: 1958-07-31

Description

Verfahren zur Herstellung von gummifreien Flanschdichtungen aus Asbest Es ist bekannt, daß Flanschdichtungen aus Asbestplatten gestanzt oder geschnitten werden. Die aus Asbestplatten gestanzten Dichtungen haben den Nachteil, daß sie eine zu geringe Festigkeit haben. Flüssigkeiten aufsaugen und die Flansche stark angreifen. Ferner werden Dichtungsplatten aus Asbest unter Zuhilfenahme von Bindemitteln, wie Gummi, Leinöl usw., hergestellt, wobei als Füllmittel zumeist Schwerspat usw. verwendet wird. Die auf diese Weise hergestellten Dichtungsplatten haben den Nachteil, daß die Bindemittel bei höheren Temperaturen verbrennen. Außerdem sind diese Dichtungen nicht gegen Säuren, Laugen und Kohlenwasserstoffverbindungen, wie Benzin, Benzol od. dgl., zu verwenden, da diese die Bindemittel angreifen oder auflösen.
Bekannt ist ferner, daß man losen Asbestfasern Wasserglas in einer Menge beimischt, daß sich eine Asbestpülpe bildet und dieser Pülpe dann Graphit, Infusorienerde u. dgl. beimischt und diese Masse schließlich mit Gummi bindet und daraus Platten herstellt. Auch hat man eine Mischung aus Wasserglas, Ton und Klebsand hergestellt und mit dieser Flüssigkeit pflanzliche oder tierische Fasern getränkt und aus dieser Masse dann Platten oder Ringpackungen für Stopfbüchsen hergestellt. Solche Dichtungen sind für besonders hohe Temperaturen, Säuren und Laugen nicht geeignet, da Gummi, pflanzliche und tierische Fasern bei hohen Temperaturen verbrennen und von Säuren oder Laugen zerstört werden.
Die Erfindung besteht nun darin, daß Asbest vorzugsweise zunächst mit Formaldehyd behandelt wird und dann Platten hergestellt werden, die dann je nach dem Verwendungszweck mit Wasserglas oder einer verdünnten Wasserglasflüssigkeit oder einer Siliconflüssigkeit imprägniert werden. Die Platten werden hierauf graphitiert oder mit Talkumpuder behandelt und getrocknet. Die Behandlung mit Graphit oder Talkumpuder als Gemisch mit Wasserglas oder einer Siliconflüssigkeit kann je nach dem Verwendungszweck auch mehrere Male vorgenommen werden. Hierauf werden die getrockneten, graphitierten oder mit Talkumpuder behandelten Platten gepreßt oder gewalzt, worauf Flanschdichtungen gestanzt oder geschnitten werden können.
Diese Flanschdichtungen haben eine große Festigkeit, eignen sich daher für hohe Drücke und greifen die Flansche nicht an. Sie können ferner zum Abdichten gegen Laugen, Säuren, Ammoniak und für hohe Temperaturen verwendet werden, ferner zum Abdichten gegen Benzin, Benzol und andere Kohlenwasserstoffverbindungen, Gase und Dämpfe.
Es können auch Flanschdichtungsringe zuerst aus den Asbestplatten gestanzt, diese dann, wie vorher angeführt, mit Graphit oder Talkumpuder behandelt, getrocknet und in einer entsprechend dimensionierten Flanschdichtungsform gepreßt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Flanschdichtungen aus Asbest und Bindemitteln, gegebenenfalls mit Zusatz von Wasserglas und Graphit, gestanzt oder geschnitten aus Platten, dadurch gekennzeichnet, daß Asbest vorzugsweise zunächst mit Formaldehydflüssigkeit behandelt wird und dann Platten hergestellt und diese je nach dem Verwendungszweck mit Graphit oder Talkumpuder als Gemisch mit Wasserglas oder einer Siliconflüssigkeit imprägniert, hierauf getrocknet und dann gepreßt oder gewalzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Asbestplatten zuerst Flanschdichtungsringe gestanzt, diese dann mit Graphit oder Talkumpuder als Gemisch mit Wasserglas oder einer Siliconflüssigkeit imprägniert, hierauf getrocknet und nachher in einer entsprechend dimensionierten Flanschdichtungsform gepreßt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit Graphit oder Talkumpuder als Gemisch mit Wasserglas oder einer Siliconflüssigkeit mehrere Male vorgenommen wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 812 866, 743 521, 15209.