DE10353611B4

DE10353611B4 - Röntgendiagnostikgerät für Mammographieuntersuchungen

Info

Publication number: DE10353611B4
Application number: DE10353611A
Authority: DE
Inventors: Dr. Mertelmeier Thomas
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens Healthcare GmbH
Priority date: 2003-11-17
Filing date: 2003-11-17
Publication date: 2013-01-17
Anticipated expiration: 2023-11-18
Also published as: DE10353611A1; US6999554B2; US20050129172A1; JP4613052B2; JP2005144181A

Abstract

Röntgendiagnostikgerät für Mammographieuntersuchungen aufweisend einen Tragarm (1), welcher in einer Lagerung (2) um eine horizontal verlaufende Achse (A) schwenkbar gelagert ist und an dem ein mit einer Röntgenstrahlenquelle (5) versehener Arm (6), eine mit einem Röntgenstrahlenempfänger (7) versehene Halterung (8) und eine Kompressionsvorrichtung (9) derart angeordnet sind, dass der Arm (6), die Halterung (8) und die Kompressionsvorrichtung (9) gemeinsam mit dem Tragarm (1) um die horizontal verlaufende Achse (A) schwenkbar sind, wobei zusätzlich der Arm (6) und die Halterung (8) relativ zu der Kompressionsvorrichtung (9) sowie der Arm (6) relativ zu der Halterung (8) und der Kompressionsvorrichtung (9) um die horizontal verlaufende Achse (A) schwenkbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft ein Röntgendiagnostikgerät für Mammographieuntersuchungen mit einer Röntgenstrahlenquelle, einem Röntgenstrahlenempfänger und einer Kompressionsvorrichtung.
Ein Röntgendiagnostikgerät der eingangs genannten Art ist in der EP 0 370 089 B1 beschrieben. Das Röntgendiagnostikgerät weist einen um eine horizontal verlaufende Achse schwenkbaren Tragarm auf, an dem eine Kompressionsvorrichtung für eine weibliche Brust angeordnet ist. Des Weiteren ist mit dem Tragarm ein Rahmenteil verbunden, an dem einander gegenüberliegend eine Röntgenstrahlenquelle und ein Röntgenstrahlenempfänger angeordnet sind. Das Rahmenteil ist in Führungen relativ zu dem Tragarm und der Kompressionsvorrichtung geradlinig verstellbar, so dass vergrößerte Aufnahmen von einer mit der Kompressionsvorrichtung komprimierten Brust ermöglicht werden. Die Schwenkachse ist derart relativ zu der Kompressionsvorrichtung angeordnet, dass diese im Wesentlichen mit der Brustzentralachse einer komprimierten weiblichen Brust fluchtet. Mit diesem Röntgendiagnostikgerät kann durch das gemeinsame Verschwenken der Röntgenstrahlenquelle, des Röntgenstrahlenempfängers und der Kompressionsvorrichtung um die horizontal verlaufende Achse eine Untersuchungsmethode ausgeführt werden, bei der aus verschiedenen Richtungen Röntgenaufnahmen von einer komprimierten Brust gewonnen werden, ohne die Patientin hierzu Wesentlich verlagern zu müssen.
Aus der US 4 727 565 ist ein Röntgendiagnostikgerät für Mammographieuntersuchungen bekannt, bei dem ein mit einer Röntgenstrahlenquelle versehenes Rahmenteil, welches an einem um eine horizontal verlaufende Achse schwenkbaren Tragarm angeordnet ist, relativ zu einer Kompressionsvorrichtung und einem Röntgenstrahlenempfänger verschwenkbar ist, um aus verschiedenen Richtungen Röntgenaufnahmen von einer ortsfest gehaltenen komprimierten Brust gewinnen zu können. Das Verschwenken der Röntgenstrahlenquelle um die relativ zu der Röntgenstrahlenquelle ortsfeste Kompressionsvorrichtung und den Röntgenstrahlenempfänger unter Gewinnung von Röntgenaufnahmen ermöglicht es, zur Durchführung einer Biopsie als Untersuchungsmethode Ortsinformationen von zu untersuchendem Gewebe in einer komprimierten Brust zu erhalten.
Aus der US 5 872 828 ist es bekannt, für die Tomosynthese eine Röntgenstrahlenquelle eines Röntgendiagnostikgerätes für Mammographieuntersuchungen um eine horizontal verlaufende Achse schwenkbar zu lagern, während der Röntgenstrahlempfänger stationär bleibt. Auf diese Weise können als Untersuchungsmethode anhand von aus unterschiedlichen Richtungen aufgenommenen 2D-Röntgenprojektionen Schichtbilder von einer komprimierten Brust erzeugt werden.
Die WO 90/05485 A1 zeigt ein Marnmographiegerät, das ein Schwenken des Arms, an welchem die Röntgenstrahlquelle angeordnet ist, um eine horizontal verlaufende Achse erlaubt. Ein Röntgenstrahlempfänger und eine Kompressionsvorrichtung sind bei dieser Vorrichtung an einem weiteren Arm montiert. Dieser ist drehfest gegenüber der horizontal verlaufenden Achse gelagert. Der Röntgenstrahlempfänger und die Kompressionsvorrichtung können gemeinsam entlang des Arms in Richtung der Röntgenstrahlquelle verschoben werden.
Aus der DE 689 14 981 T2 ist ein Mammographiegerät, umfassend eine Röntgenstrahlquelle, einen Röntgenstrahlempfänger und eine Kompressionsvorrichtung bekannt, dessen Röntgenvorrichtung starr mit einer horizontal angeordneten Welle verbunden ist, welche drehbar um ihre eigene Längsachse ist. Die Röntgenvorrichtung ist dabei mit der horizontalen Welle über einen Rollrahmen verbunden, wodurch weitere Positionseinstellungen durch Umdrehung um eine andere Achse ermöglicht werden. Durch eine solche Vorrichtung ist es möglich, der Patientin eine beliebige Position zu erlauben.
Der Nachteil dieser bekannten Röntgendiagnostikgeräte für die verschiedenen Untersuchungsmethoden bzw. Mammographieuntersuchungen besteht darin, dass diese jeweils nur für eine spezielle Untersuchungsmethode ausgebildet sind, da jeweils verschiedene und beschränkte Einstellungen der an der Röntgenbildgebung beteiligten Komponenten der Röntgendiagnostikgeräte relativ zueinander möglich sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einziges Röntgendiagnostikgerät für Mammographieuntersuchungen anzugeben, das für verschiedene Untersuchungsmethoden einsetzbar ist.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Röntgendiagnostikgerät für Mammographieuntersuchungen aufweisend einen Tragarm, welcher in einer Lagerung um eine wenigstens im Wesentlichen horizontal verlaufende Achse schwenkbar gelagert ist und an dem ein mit einer Röntgenstrahlenquelle versehener Arm, eine mit einem Röntgenstrahlenempfänger versehene Halterung und eine Kompressionsvorrichtung derart angeordnet sind, dass der Arm, die Halterung und die Kompressionsvorrichtung gemeinsam mit dem Tragarm um die horizontal verlaufende Achse schwenkbar sind, wobei zusätzlich der Arm und die Halterung relativ zu der Kompressionsvorrichtung sowie der Arm relativ zu der Halterung und der Kompressionsvorrichtung um die horizontal verlaufende Achse schwenkbar sind. Durch die erfindungsgemäße Ausführung des Röntgendiagnostikgerätes ist es also möglich, einerseits durch Verschwenken des Tragarmes um die horizontal verlaufende Achse, wobei die Röntgenstrahlenquelle, der Röntgenstrahlenempfänger und die Kompressionsvorrichtung gemeinsam geschwenkt werden, medio-laterale oblique und laterale Aufnahmen von einer komprimierten Brust zu gewinnen. Zudem besteht die Möglichkeit, nur den Arm mit der Röntgenstrahlenquelle und die Halterung mit dem Röntgenstrahlenempfänger relativ zu der ortsfesten, mit der Kompressionsvorrichtung komprimierten Brust zu schwenken, um aus verschiedenen Richtungen Röntgenaufnahmen von der komprimierten Brust für die Tomosynthese zu gewinnen. Darüber hinaus ermöglicht es das erfindungsgemäße Röntgendiagnostikgerät nur den mit der Röntgenstrahlenquelle versehenen Arm relativ zu der ortsfesten, mit dem Röntgenstrahlenempfänger versehenen Halterung und der Kompressionsvorrichtung zu verschwenken, um Röntgenaufnahmen von der komprimierten Brust für die stereotaktische Biopsie zu gewinnen. Demnach ergibt sich durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Röntgendiagnostikgerätes für dieses ein vielfältiges Einsatzspektrum.
Nach einer Variante der Erfindung sind der mit der Röntgenstrahlenquelle versehene Arm und die mit dem Röntgenstrahlenempfänger versehene Halterung derart miteinander koppelbar, dass diese gemeinsam relativ zu der Kompressionsvorrichtung um die horizontal verlaufende Achse schwenkbar sind. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass sich der Arm und die Halterung für die Gewinnung von 2D-Projektionen von einer komprimierten Brust für die Tomosynthese synchron um die komprimierte Brust bewegen. Bei der Kopplung kann es sich beispielsweise um eine mechanische Kopplung des Arms mit der Halterung handeln.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung weist das Röntgendiagnostikgerät eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Schwenkbewegungen des Tragarms, des Armes und der Halterung, insbesondere zur Steuerung des gemeinsamen Schwenkens des Armes und der Halterung relativ zu der Kompressionsvorrichtung, und einen Bildrechner, insbesondere für die Bildrekonstruktion bei der Tomosynthese aus unter verschiedenen Richtungen von einer zu untersuchenden komprimierten Brust gewonnenen Röntgenaufnahmen, auf.
Wenn nach Varianten der Erfindung die Schwenkbewegungen des Tragarmes, die des Armes und/oder die der Halterung motorisch erfolgen, kann die Kopplung zwischen Arm und Halterung auch derart realisiert werden, dass der für die Schwenkbewegungen des Armes ursächliche Motor und der für die Schwenkbewegungen der Halterung ursächliche Motor derart von der Steuereinrichtung angesteuert werden, dass die Schwenkbewegungen des Armes und die Schwenkbewegungen der Halterung synchronisiert erfolgen, so dass ein von der Röntgenstrahlenquelle ausgehender Zentralstrahl stets wenigstens im Wesentlichen senkrecht mittig auf die Empfangsfläche des Röntgenstrahlenempfängers auftrifft.
Weitere Varianten der Erfindung sehen für die Röntgenstrahlenquelle und/oder den Röntgenstrahlenempfänger ein Gehäuse vor, welches derart dimensioniert ist, dass die Schwenkbewegungen der jeweiligen Komponente des Röntgendiagnostikgerätes in dem jeweiligen Gehäuse vollzogen werden können. Vorzugsweise sind die Gehäuse ringsektorförmig ausgeführt. In vorteilhafter Weise bilden die Gehäuse einen Kollisionsschutz für mit dem Röntgendiagnostikgerät zu untersuchende Patientinnen, da sich die Bewegungen der Komponenten in Abhängigkeit von der jeweiligen Untersuchung innerhalb der Gehäuse vollziehen und somit eine Kollision zwischen der jeweiligen Komponente und einem Körperteil der Patientin vermieden wird.
Alternativ ist nach Varianten der Erfindung für die Röntgenstrahlenquelle und/oder den Röntgenstrahlenempfänger ein Schutzschild vorgesehen, welches derart dimensioniert ist, dass die Schwenkbewegungen der jeweiligen Komponente des Röntgendiagnostikgerätes hinter dem jeweiligen Schutzschild vollzogen werden können. Vorzugsweise sind die Schutzschilder aus Plexiglas und ringsektorförmig ausgeführt. Auch bei dieser Alternative bilden die Schutzschilder einen Kollisionsschutz für mit dem Röntgendiagnostikgerät zu untersuchende Patientinnen, da sich die Bewegungen der Komponenten in Abhängigkeit von der jeweiligen Untersuchung hinter den Schutzschildern vollziehen und somit eine Kollision zwischen der jeweiligen Komponente und einem Körperteil der Patientin vermieden wird.
Nach einer weiteren Variante der Erfindung ist die Kompressionsvorrichtung mit dem Tragarm fest verbunden, d. h. die Kompressionsvorrichtung ist nicht relativ zu dem Tragarm verschwenkbar. Bei der Verbindung zwischen Kompressionsvorrichtung und Tragarm handelt es sich jedoch um eine lösbare Verbindung, so dass je nach Untersuchungsmethode die Kompressionsvorrichtung oder auch nur Teile der Kompressionsvorrichtung austauschbar sind.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung weist die Kompressionsvorrichtung eine obere und eine untere Kompressionsplatte auf, welche röntgentransparent und relativ zueinander verstellbar sind.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist das Röntgendiagnostikgerät ein Stativ auf, an dem die Lagerung des Tragarmes für die Einstellung auf die Größe einer Patientin vertikal verstellbar angeordnet ist. Die vertikale Verstellung der Lagerung erfolgt in der Regel motorisch, kann aber auch manuell ausführbar sein.
Varianten der Erfindung sehen vor, dass die Röntgenstrahlenquelle an dem Arm längs des Armes und/oder der Röntgenstrahlenempfänger an der Halterung längs der Halterung relativ zu der Kompressionseinrichtung verstellbar angeordnet sind. Auf diese Weise besteht durch entsprechende Verstellung der Röntgenstrahlenquelle und/oder des Röntgenstrahlenempfängers die Möglichkeit, vergrößerte Röntgenaufnahmen von einer komprimierten Brust zu gewinnen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten schematischen Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
1 ein Röntgendiagnostikgerät für Mammographieuntersuchungen nach der Erfindung,
2 bis 5 in Frontansichten Betriebsformen des Röntgendiagnostikgerätes aus 1,
6 und 7 mit einem Kollisionsschutz versehene Röntgendiagnostikgeräte.
Das in 1 dargestellte Röntgendiagnostikgerät für Mammographieuntersuchungen weist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels einen Tragarm 1 auf, welcher in einer Lagerung 2 um eine wenigstens im Wesentlichen horizontal verlaufende Achse A schwenkbar gelagert ist (vgl. Doppelpfeil a). Die Lagerung 2 ist an einem Stativ 3 angeordnet und wie mit dem Doppelpfeil b angedeutet in einer Führung 4 vertikal verstellbar. Die vertikale Verstellung der Lagerung 2 kann in nicht dargestellter, aber an sich bekannter Weise manuell, motorisch unterstützt oder rein motorisch erfolgen.
An dem Tragarm 1 sind ein mit einer Röntgenstrahlenquelle 5 versehener Arm 6, eine mit einem Röntgenstrahlenempfänger 7 versehene Halterung 8 und eine Kompressionsvorrichtung 9 angeordnet. Bei dem Röntgenstrahlenempfänger 7 kann es sich um einen Röntgenfilm, einen Röntgenbildverstärker oder auch um einen Flachbilddetektor, beispielsweise für die Tomosynthese, handeln. Die Kompressionsvorrichtung 9, welche eine obere 10 und eine untere 11 röntgentransparente Kompressionsplatte aufweist, ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels fest mit dem Tragarm 1 verbunden, d. h. die Kompressionsvorrichtung 9 ist zusammen mit dem Tragarm 1 um die Achse A schwenkbar. Ein Verschwenken der Kompressionsvorrichtung 9 relativ zu dem Tragarm 1 ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispieles nicht vorgesehen. Die feste Verbindung der Kompressionsvorrichtung 9 mit dem Tragarm 1 schließt jedoch einen Austausch der Kompressionsvorrichtung 9 gegen eine andere Kompressionsvorrichtung, welche für einen Untersuchungsfall besser geeignet ist, nicht aus. Vielmehr ist die Kompressionsvorrichtung 9 mittels einer lösbaren Verbindung an dem Tragarm 1 angeordnet, so dass ein schneller Austausch der Kompressionsvorrichtung 9 gegen eine andere möglich ist. Im Falle des in 1 gezeigten Ausführungsbeispiels ist die untere Kompressionsplatte 11 fest und die obere Kompressionsplatte 10 relativ zu der unteren Kompressionsplatte 11 verstellbar. In der 1 ist eine mit der Kompressionsvorrichtung 9 komprimierte weibliche Brust 12 in schematischer Weise dargestellt. Die Kompressionsvorrichtung 9 ist vorzugsweise derart an dem Tragarm 1 angeordnet, dass die Achse A wenigstens im Wesentlichen mit der Brustzentralachse der komprimierten Brust 12 fluchtet.
Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels sind sowohl der mit der Röntgenstrahlenquelle 5 versehene Arm 6 als auch die mit dem Röntgenstrahlenempfänger 7 versehene Halterung 8 relativ zu dem Tragarm 1 und der Kompressionsvorrichtung 9 um die Achse A schwenkbar. Der Arm 6 wie auch die Halterung 8 sind hierfür in nicht dargestellter Weise entsprechend schwenkbar, beispielsweise mittels Lager, auf dem Tragarm 1 gelagert. Der Arm 6 ist demnach relativ zu dem Tragarm 1, der Halterung 8 und der Kompressionsvorrichtung 9 um die Achse A schwenkbar. Ebenso ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels die Halterung 8 relativ zu dem Tragarm 1, dem Arm 6 und der Kompressionsvorrichtung 9 um die Achse A schwenkbar. Die Schwenkbewegungen des Tragarmes 1, des Armes 6 und der Halterung 8 erfolgen im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels motorisch. Hierfür sind an dem Röntgendiagnostikgerät Elektromotore 13 bis 15 vorgesehen. Basierend auf an einem Bedienpult 16 vorgenommenen Eingaben erfolgt die Ansteuerung der Motore 13 bis 15 über eine als Steuereinrichtung 17 eingerichtete Recheneinrichtung, welche in nicht dargestellter Weise mit den Elektromotoren 13 bis 15 verbunden ist.
Außerdem sind im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels die Röntgenstrahlenquelle 5 längs des Armes 6 (vgl. Doppelpfeil c) und der Röntgenstrahlenempfänger 7 längs der Halterung 8 (vgl. Doppelpfeil d) in Richtung auf den Tragarm 1 verstellbar an dem Arm 6 bzw. der Halterung 8 angeordnet. Die Verstellung erfolgt gradlinig in nicht explizit in den Figuren dargestellten Führungen. Die Verstellung erfolgt vorzugsweise motorisch gesteuert durch die Steuereinrichtung 17. Die hierzu erforderlichen Elektromotore sind in den Figuren nicht explizit dargestellt. Die Verstellung kann auch manuell erfolgen. Auf diese Weise können vergrößerte Röntgenaufnahmen von der komprimierten Brust 12 gewonnen werden.
In den 2 bis 5 sind Frontansichten verschiedener Betriebsformen des Röntgendiagnostikgerätes aus 1 gezeigt, welche die Einsetzbarkeit des Röntgendiagnostikgerätes für verschiedene Untersuchungsformen veranschaulichen.
In der 2 ist eine Betriebsart dargestellt, bei der die Kompressionsvorrichtung 9 und der Röntgenstrahlenempfänger 7 stationär gehalten werden und nur der mit der Röntgenstrahlenquelle 5 versehene Arm 6 mittels des Elektromotors 14 um die horizontal verlaufende Achse A relativ zu dem Tragarm 1 verschwenkt wird. Dieses Verschwenken des mit der Röntgenstrahlenquelle 5 versehenen Armes 6 relativ zu dem Tragarm 1, dem Röntgenstrahlenempfänger 7 und der Kompressionsvorrichtung 9 ist beispielsweise für eine stereotaktische Biopsie von Nutzen, da in diesem Fall bei ortsfestem Untersuchungsobjekt, nämlich der in der 2 nicht dargestellten Brust 12, aus Röntgenaufnahmen von der Brust aus unterschiedlichen Schwenkwinkeln Ortsinformationen von interessierendem Gewebe gewonnen werden können, um die Biopsie des Gewebes durchzuführen. Die Darstellung der gewonnenen Röntgenaufnahmen auf einem nicht gezeigten Sichtgerät sowie die Ermittlung der Ortsinformationen erfolgt mit Hilfe eines Bildrechners 22.
In der 3 ist eine Betriebsform des Röntgendiagnostikgerätes gezeigt, bei dem der mit der Röntgenstrahlenquelle 5 versehene Arm 6 und die mit dem Röntgenstrahlenempfänger 7 versehene Halterung 8 relativ zu dem Tragarm 1 und der ortsfesten Kompressionsvorrichtung 9 um die Achse A verschwenkt werden. Die Schwenkbewegungen des Armes 6 und der Halterung 8 sind dabei synchronisiert, was bedeutet, die Steuereinrichtung 17 steuert die Elektromotore 14 und 15 derart an, dass beim Schwenken des Armes 6 und der Halterung 8 die Ausrichtung der Röntgenstrahlenquelle 5 zu dem Röntgenstrahlenempfänger 7 stets erhalten bleibt, so dass ein von der Röntgenstrahlenquelle 5 ausgehender Zentralstrahl stets wenigstens im Wesentlichen senkrecht mittig auf die Empfangsfläche des Röntgenstrahlenempfängers 7 auftrifft. Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels erfolgt also über die Steuereinrichtung 17 und die Elektromotore 14 und 15 eine Kopplung des Armes 6 und der Halterung 8, um zu erreichen, dass diese gemeinsam relativ zu dem Tragarm 1 und der Kompressionsvorrichtung 9 um die horizontal verlaufende Achse A verschwenkt werden. In einer Abkehr von dieser Ausführungsform kann die Kopplung des Armes 6 und der Halterung 8 auch eine lösbare mechanische Kopplung sein, wobei im Kopplungsfall vorzugsweise der Elektromotor 14 die Schwenkbewegungen der miteinander gekoppelten Komponenten bewirkt. Eine derartige mechanische Kopplung kann beispielsweise derart erfolgen, dass an dem Arm 6 ein oder mehrere Bügel vorhanden sind, die in einer entsprechenden Vorrichtung an der Halterung 8 lösbar eingerastet werden können. Die in 3 gezeigte Betriebsform des Röntgendiagnostikgerätes ist besonders für die Tomosynthese geeignet, bei der sich die Röntgenstrahlenquelle 5 und der Röntgenstrahlenempfänger 7 um das stationär im Raum befindliche Objekt, im vorliegenden Fall die in 3 nicht gezeigte Brust 12, bewegen, wobei aus unterschiedlichen Richtungen 2D-Projektionen von der Brust 12 aufgenommen werden, um aus diesen mit Hilfe des Bildrechners 22 Schichtbilder oder einen Volumendatensatz zu rekonstruieren. Ein entsprechendes Rekonstruktionsverfahren ist beispielsweise in der DE 198 42 944 A1 beschrieben.
Diese für die Tomosynthese besonders geeignete Betriebsform zeichnet sich dadurch aus, dass sich durch die gekoppelte Bewegung von Röntgenstrahlenquelle 5 und Röntgenstrahlenempfänger 7 ein größeres Bildfeld als bei feststehendem Röntgenstrahlenempfänger 7 ergibt, wie er beispielsweise in der US 5 872 828 beschrieben ist.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Röntgenstrahlenempfänger 7 im Wesentlichen immer senkrecht zum Zentralstrahl ausgerichtet ist, so dass sich bei für die Tomosynthese vorgesehenen 2D-Projektionen aus unterschiedlichen Winkeln immer eine im Wesentlichen gleichförmige Bestrahlung des Röntgenstrahlenempfängers 7 ohne Gradient der Intensität ergibt.
In den 4 und 5 ist eine Betriebsform des Röntgendiagnostikgerätes veranschaulicht, bei der nur der Tragarm 1 mit Hilfe des Elektromotors 13 um die horizontal verlaufende Achse A geschwenkt wird, während dabei die Ausrichtung der Röntgenstrahlenquelle 5, des Röntgenstrahlenempfängers 7 und der Kompressionsvorrichtung 9 relativ zueinander erhalten bleibt. Diese Betriebsform ist insbesondere für medio-lateral oblique und laterale Röntgenaufnahmen von der mit der Kompressionsvorrichtung 9 komprimierten Brust 12 geeignet.
In allen Betriebsarten wird die Streustrahlung unterdrückt, da ein Abstand zwischen der unteren Kompressionsplatte 11 und dem Röntgenstrahlenempfänger 7 konstruktionsbedingt vorhanden ist (Airgap-Technik). Zur weiteren Reduzierung der Streustrahlung können in an sich bekannter Weise Streustrahlenraster eingesetzt werden. Durch den kleinen Abstand zwischen der unteren Kompressionsplatte 11 und dem Röntgenstrahlenempfänger 7 erhält man außerdem eine bessere Ortsauflösung durch eine leichte Vergrößerung. Dies ist besonders bei der Tomosynthese unter Verwendung eines Flachbilddetektors von Vorteil, da dort zu erwarten ist, dass wegen der hohen Datenrate mit zusammengefassten Detektorpixeln dem sogenannten Pixelbinning gearbeitet werden muss.
In der 6 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Röntgendiagnostikgerätes gezeigt, bei dem dieses im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels mit einem Kollisionsschutz in Form eines ringsektorförmigen Gehäuses 18 für die Röntgenstrahlenquelle 5 sowie eines ringsektorförmigen Gehäuses 19 für den Röntgenstrahlenempfänger 7 ausgestattet ist. Die ringsektorförmigen Gehäuse 18, 19 sind vorzugsweise in nicht dargestellter Weise an dem Stativ 3 angeordnet und derart dimensioniert und ausgeführt, dass sich die Schwenkbewegungen der an dem Arm 6 angeordneten Röntgenstrahlenquelle 5 in dem Gehäuse 18 und die Schwenkbewegungen des an der Halterung 8 angeordneten Röntgenstrahlenempfängers 7 in dem Gehäuse 19 vollziehen. Dadurch soll verhindert werden, dass in unbeabsichtigter Weise eine Kollision zwischen einer für eine Untersuchung an dem Röntgendiagnostikgerät gelagerten Patientin und der Röntgenstrahlenquelle 5 oder dem Röntgenstrahlempfänger 7 auftritt, welche zu einer Verletzung der Patientin führen könnte.
In der 7 ist eine alternative Ausführung für einen Kollisionsschutz veranschaulicht. Vor der Röntgenstrahlenquelle 5 und dem Röntgenstrahlenempfänger 7 sind dabei aus Plexiglas ausgebildete, ringsektorförmige Schutzschilder 20, 21 angeordnet. Die ringsektorförmigen Schutzschilder 20, 21 sind in nicht dargestellter Weise an dem Stativ 3 angeordnet und derart dimensioniert und ausgeführt, dass sich die Schwenkbewegungen der an dem Arm 6 angeordneten Röntgenstrahlenquelle 5 hinter dem Schutzschild 20 und die Schwenkbewegungen des an der Halterung 8 angeordneten Röntgenstrahlenempfängers 7 hinter dem Schutzschild 21 vollziehen. Auch damit kann verhindert werden, dass in unbeabsichtigter Weise eine Kollision zwischen einer für eine Untersuchung an dem Röntgendiagnostikgerät gelagerten Patientin und der Röntgenstrahlenquelle 5 oder dem Röntgenstrahlempfänger 7 auftritt, welche zu einer Verletzung der Patientin führen könnte.
Das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel ist nur exemplarisch zu verstehen. Beispielsweise müssen die Schwenkbewegungen des Tragarms 1, des Arms 6 und der Halterung 8 nicht notwendigerweise motorisch, sondern können auch manuell oder motorisch unterstützt erfolgen. Der Motor 15 für die Halterung 8 kann auch ganz entfallen, wenn beispielsweise eine mechanische Kopplung zwischen dem Arm 6 und der Halterung 8 vorhanden ist, um den Arm 6 und die Halterung 8 gemeinsam relativ zu der Kompressionsvorrichtung 9 zu verschwenken.
Des Weiteren muss auch der Motor 14 nicht notwendigerweise an dem Tragarm 1 angeordnet sein. Der Motor kann beispielsweise auch in der Lagerung 2 oder dem Stativ 3 angeordnet sein, wie im Übrigen auch der Motor 13. In diesem Fall sind entsprechende Getriebe vorgesehen um die Schwenkbewegungen der Komponenten zu ermöglichen.

Claims

Röntgendiagnostikgerät für Mammographieuntersuchungen aufweisend einen Tragarm (1), welcher in einer Lagerung (2) um eine horizontal verlaufende Achse (A) schwenkbar gelagert ist und an dem ein mit einer Röntgenstrahlenquelle (5) versehener Arm (6), eine mit einem Röntgenstrahlenempfänger (7) versehene Halterung (8) und eine Kompressionsvorrichtung (9) derart angeordnet sind, dass der Arm (6), die Halterung (8) und die Kompressionsvorrichtung (9) gemeinsam mit dem Tragarm (1) um die horizontal verlaufende Achse (A) schwenkbar sind, wobei zusätzlich der Arm (6) und die Halterung (8) relativ zu der Kompressionsvorrichtung (9) sowie der Arm (6) relativ zu der Halterung (8) und der Kompressionsvorrichtung (9) um die horizontal verlaufende Achse (A) schwenkbar sind.
Röntgendiagnostikgerät nach Anspruch 1, bei dem der Arm (6) und die Halterung (8) derart miteinander gekoppelt sind, dass diese gemeinsam relativ zu der Kompressionsvorrichtung (9) um die horizontal verlaufende Achse (A) schwenkbar sind.
Röntgendiagnostikgerät nach Anspruch 1 oder 2, welches eine Steuereinrichtung (17) zur Steuerung der Schwenkbewegungen des Tragarms (1), des Armes (6) und der Halterung (8), insbesondere zur Steuerung des gemeinsamen Schwenkens des Armes (6) und der Halterung (8) relativ zu der Kompressionsvorrichtung (9), und einen Bildrechner (22), insbesondere für die Bildrekonstruktion bei der Tomosynthese aus unter verschiedenen Richtungen von einem zu untersuchenden Objekt (12) gewonnenen Röntgenaufnahmen, aufweist.
Röntgendiagnostikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem zur Ausführung der Schwenkbewegungen des Tragarms (1) ein Motor (13) vorhanden ist.
Röntgendiagnostikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem zur Ausführung der Schwenkbewegungen des Arms (6) ein Motor (14) vorhanden ist.
Röntgendiagnostikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem zur Ausführung der Schwenkbewegungen der Halterung (8) ein Motor (15) vorhanden ist.
Röntgendiagnostikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem ein Gehäuse (18) für die Röntgenstrahlenquelle (5) vorhanden ist, welches derart dimensioniert ist, dass die Schwenkbewegungen der an dem Arm (6) angeordneten Röntgenstrahlenquelle (5) in dem Gehäuse (18) vollzogen werden können.
Röntgendiagnostikgerät nach Anspruch 7, bei dem das Gehäuse (18) für die Röntgenstrahlenquelle (5) ringsektorförmig ausgeführt ist.
Röntgendiagnostikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem ein Gehäuse (19) für den Röntgenstrahlenempfänger (7) vorhanden ist, welches derart dimensioniert ist, dass die Schwenkbewegungen des an der Halterung (8) angeordneten Röntgenstrahlenempfängers (7) in dem Gehäuse (19) vollzogen werden können.
Röntgendiagnostikgerät nach Anspruch 9, bei dem das Gehäuse (19) für den Röntgenstrahlenempfänger (7) ringsektorförmig ausgeführt ist.
Röntgendiagnostikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem ein Schutzschild (20) für die Röntgenstrahlenquelle (5) vorhanden ist, welches derart dimensioniert ist, dass die Schwenkbewegungen der an dem Arm (6) angeordneten Röntgenstrahlenquelle (5) hinter dem Schutzschild (20) vollzogen werden können.
Röntgendiagnostikgerät nach Anspruch 11, bei dem das Schutzschild (20) aus Plexiglas ist.
Röntgendiagnostikgerät nach Anspruch 11 oder 12, bei dem das Schutzschild (20) für die Röntgenstrahlenquelle (5) ringsektorförmig ausgeführt ist.
Röntgendiagnostikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und 11 bis 13, bei dem ein Schutzschild (21) für den Röntgenstrahlenempfänger (7) vorhanden ist, welches derart dimensioniert ist, dass die Schwenkbewegungen des an der Halterung (8) angeordneten Röntgenstrahlenempfängers (7) hinter dem Schutzschild (21) vollzogen werden können.
Röntgendiagnostikgerät nach Anspruch 14, bei dem das Schutzschild (21) aus Plexiglas ist.
Röntgendiagnostikgerät nach Anspruch 14 oder 15, bei dem das Schutzschild (21) für den Röntgenstrahlenempfänger (7) ringsektorförmig ausgeführt ist.
Röntgendiagnostikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 16, bei dem die Kompressionsvorrichtung (9) mit dem Tragarm (1) lösbar fest verbunden ist.
Röntgendiagnostikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 17, bei dem die Kompressionsvorrichtung (9) eine obere (10) und eine untere (11) Kompressionsplatte aufweist, welche relativ zueinander verstellbar sind.
Röntgendiagnostikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 18, welches ein Stativ (3) aufweist, an dem die Lagerung (2) des Tragarms (1) vertikal verstellbar angeordnet ist.
Röntgendiagnostikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 19, bei dem die Röntgenstrahlenquelle (5) an dem Arm (6) längs des Armes (6) verstellbar angeordnet ist.
Röntgendiagnostikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 20, bei dem der Röntgenstrahlenempfänger (7) an der Halterung (8) längs der Halterung (8) verstellbar angeordnet ist.