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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät zur Durchführung
einer Mammographie.
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Das Gebiet der Röntgenstrahlen umfasst eine Vielzahl von
Gerätetypen, die sich vor allem durch ihre besonderen Bereiche
der Anwendung unterscheiden.
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Eine solche besondere Anwendung ist die der
Röntgenuntersuchung der Brust, wozu die Röntgenvorrichtung einen Behälter
zur Aufnahme eines Röntgenfilms enthält, dazu bestimmt, die
bildliche Darstellung zu empfangen, sowie eine auf den Film
gerichtete Röntgenstrahlenquelle. Zusätzlich werden noch Mittel
verwendet, die zwischen dem Film und der Quelle angeordnet
sind, und an welche die zu untersuchende Brust gelegt und, wenn
notwendig, gepresst wird. Zum Beispiel beschreibt das
amerikanische Patent US-A-3 609 355 (Schwarzer) einen solchen Typ
von Gerät.
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Die Röntgenvorrichtung ist auf einer horizontal angeordneten
Welle montiert, wobei die Welle wiederum von einem in der Höhe
verstellbaren Schlitten getragen wird, der in der Lage ist, an einer
aufrechten Säule nach oben und unten zu verfahren.
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Die Befestigung zwischen der horizontalen Welle und dem
Schlitten ist solche, dass die Welle zusammen mit der Vorrichtung um
ihre eigene Längsachse gedreht werden kann.
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Diese Möglichkeit der Umdrehung ist von grundlegender
Wichtigkeit, um die Röntgenbilder aus unterschiedlichen Winkeln aufnehmen
zu können, genauer gesagt, um zu vermeiden, dass nur ein
Bild präzise im Schatten des verdächtigen Fremdkörpers oder der
Masse aufgenommen werden kann, zum Beispiel in einer
Richtung, entlang der die Masse den Röntgenstrahlen gegenüber
durchsichtig oder versteckt bleibt.
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Es ist offensichtlich, dass eine erfolgreich durchgeführte
Mammographie es erfordert, dass die Brust aufliegen und auf der
Unterlage sorgfältig angeordnet sein muss. Dies wird durch den
Röntgenarzt vorgenommen, der die Anlage bedient, und dessen
Aufgabe es ebenfalls ist, sich zu versichern, dass während der
Untersuchung keine Verschiebung der Position erfolgt.
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Mit den vorhandenen Geräten jedoch bringen diese
Anforderungen Schwierigkeiten für den Bedienenden und/oder
Unbequemlichkeiten für die Patientin mit sich, da der Bedienende
gezwungen ist, die Position der Brüste der Patientin zu
korrigierin, während er neben oder hinter ihr steht.
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Ist der Standort neben der Patientin, so sind die Bewegungen des
Bedienenden unvermeidbar eingeengt durch das Vorhandensein
der Säule auf der einen Seite und auf der anderen durch die
Patientin, die natürlich bewegungslos bleiben muss. Die zweite
erwähnte Position, zum Beispiel hinter der Patientin, ist nicht
praktikabel aus verschiedenen Gründen, nicht zuletzt wegen der
Unmöglichkeit zu sehen, wie die Brust der Patientin tatsächlich
auf der Auflage angeordnet ist.
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Um dieses Problem zu überwinden, beschreibt das Deutsche
Patent DE-A-2640248 (SIEMENS A.G.) ein Mammographie-
Gerät, bei welchem die Röntgenvorrichtung und der
entsprechende Bildempfänger durch einen C-förmigem Rahmen getragen
werden. Die Röntgenvorrichtung und der Bildempfänger können
sich um eine horizontale Achse normal zu der Ebene des
Trägerrahmens und einer vertikalen Achse drehen. Der Trägerrahmen ist
an seinem untersten Punkt befestigt, und die Umdrehung um die
horizontale Achse auf der Ebene des Rahmens ist nicht erlaubt.
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Das Britische Patent GB-A-769447 (PHILLIPS) beschreibt eine
allgemeine Röntgenvorrichtung, in welcher ein interner Ring
vorhanden ist, der von einem äusseren Ring getragen wird. Es ist
eine Umdrehung um die horizontale Achse in der Ebene des
Ringes möglich. Der interne Ring ist ein Zwischensupport, der
durch zwei Träger ein Bildsichtmittel und eine Quelle der
Röntgenstrahlen hält. Ein Stangenparallelogramm, angelenkt an
die beiden Halteträger, steuert den Empfang des
Röntgenstrahlenkegels durch die Bildsichtmittel.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, ein Röntgengerät für die
Mammographie herzustellen, welches in der Lage ist, dem
bedienden Röntgenarzt eine grössere Bewegungsfreiheit zu
geben, wenigstens zu dem Zweck, die korrekte Position der dem
Gerät ausgesetzten Brust der Patientin zu kontrollieren; genauer
gesagt soll es dem Bedienenden erlaubt sein, während der
Untersuchtung
der Patientin gegenüberstehend zu arbeiten, wodurch
gewährleistet wird, dass deren Brüste korrekt auf der Auflage
angeordnet sind.
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Ein weiterer Zweck der Erfindung ist es, der Patientin eine
beliebige Position zu erlauben, zum Beispiel die Mögliclikeit, aufrecht
stehend oder sitzend, auf dem Rücken liegend oder auch nach
vorn geneigt mit hängenden Brüsten zu bleiben, so dass während
der Untersuchung jede verdächtige Masse gesenkt und somit
durch die Röntgenstrahlen verdeutlicht werden kann.
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Der angestrebte Zweck wird erreicht durch das Mammographie-
Gerät wie es in den nachstehenden Ansprüchen gekennzeichnet
wird. Ein Gerät des betreffenden allgemeinen Typs enthält eine
Röntgenvorrichtung, die starr mit einer horizontal angeordneten
Welle verbunden ist, diese drehbar um ihre eigene Längsachse
und getragen von einem Schlitten, der in der Höhe durch das
vertikale Verfahren an einer aufrechten Säule eingestellt werden
kann. Bei einem Gerät nach der Erfindung ist die
Röntgenvorrichtung mit der horizontalen Welle aber einen Rollrahmen
verbunden, der in der Lage ist, weitere Positionseinstellungen
durch Umdrehung um eine andere Achse als die der Welle zu
ermöglichen.
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Einer der mit dein Röntgengerät nach der vorliegenden Erfindung
erhaltenen Vorteile ist die vollkommene Bewegungsfreiheit, die
dein Bedienenden geboten wird, der nun in der Lage ist, der
Patientin zugewandt zu bleiben, während er die Position ihrer
Brüste auf der Auflage korrigiert.
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Ein anderer Vorteil der Erfindung besteht in den einfächen
Bewegungen, die mit dem Gerät selbst ausgeführt werden,
insofern als die Auflage dicht an der Drehachse positioniert ist
und daher im wesentlichen auf einer gleichbleibenden Höhe
gehalten werden kann.
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Die Erfindung wird nun im Detail beschrieben, und zwar durch ein
Beispiel und unter Zuhilfenahme der beiliegenden Zeichnungen,
von denen
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- Abb. 1 und 2 eine vertikale Erhebung des Gerätes nach der
vorliegenden Erfindung darstellen, gesehen aus der Sicht der
Patientin und die Röntgenvorrichtung in zwei verschiedenen
Winkelpositionen zeigend,
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- Abb. 3 und 4 sind seitliche Erhebungen des beschriebenen
Gerätes, gezeigt in zwei verschiedenen Darstellungen.
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Unter Bezugnahme zunächst auf die Abbildungen 1 und 2 enthält
das Gerät nach der Erfindung einen vertikalen Pfeiler oder eine
Säule 1, sowie eine geeiguete Röntgenvorrichtung, die in ihrer
Gesamtheit mit 3 bezeichnet ist.
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Mit 2 ist ein höhenverstellbarer Schlitten bezeichnet, der von der
Säule 1 getragen wird. Die Einstellung kann durch die Mittel eines
wie in den Abbildungen 1 und 2 gezeigten Mechanismus erhalten
werden, welcher zwei vertikale Stangen 14 und eine
Führungsschraube 15 enthält, die dauerhaft mit der Säule verbunden und im
Inneren derselben angeordnet sind, und die frei durch ein sich in
dem Körper des Schlittens 2 befindliches Gewinde laufen
beziehungsweise in dieses greifen. Die Führungsschraube 15 wird
durch einen Untersetztungsmotor 16, der ebenfalls im Inneren der
Säule 1 angeordnet ist, in die eine oder in die andere Richtung
gedreht.
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Mit 4 ist eine horizontale Welle bezeichnet, die von dem Schlitten
2 getragen wird und um ihre eigene Längsachse 4a drehbar ist,
und zwar entweder von Hand oder durch einen entsprechenden
und in den Zeichnungen nicht dargestellten Untersetzungsmotor.
Die Röntgenvorrichtung 3, die an der horizontalen Welle 4
montiert ist, enthält Mittel 5 und 6 zum Stützen und Pressen der
Brüste einer sich der Untersuchung unterziehenden Patientin,
einen Behälter 7 zur Aufnahme des Röntgenfilms, sowie eine
Röntgenstrahlenquelle 8, durch welche das Bild auf den Film
übertragen wird.
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Bei einem Gerät nach der vorliegenden Erfindung wird die
Röntgenvorrichtung 3 von einem Rahmen 9 getragen, der in seiner
Position verstellt werden kann, und zwar durch Umdrehung um
eine Achse 12, die eine andere als die Längsachse 4a der
horizontalen Welle 4 ist.
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Bei der durch das Beispiel gezeigten besonderen Ausführung
besteht der Rahmen 9 aus einem ersten Ringelement 10, das von
einem zweiten Ringelement 11 getragen wird, welches
kreisförmig oder mehreckig ausgelegt sein kann, wie in den
Abbildungen 1 und 2 gezeigt wird, aus welchen ersehen werden
kann, dass das eine Element 10 im Inneren und im wesentlichen
auf der gleichen Ebene des anderen Elementes 11 angeordnet ist.
Das äussere Element 11 ist starr mit der Welle 4 verbunden und
im wesentlichen auf der gleichen Ebene angeordnet, und es weist
eine Anzahl von Lagermitten 17 auf, die sich von seiner nach
innen gerichteten Fläche aus erstrecken, und durch die das innere
Ringelement 10 getragen wird. Bei der gezeigten Ausführung sind
die Lagermittel 17 um entsprechende Achsen drehbar, die normal
zu der Welle 4 angeordnet sind, und das innere Element 10 kann
daher um eine Achse 12 gerollt werden, die normal zu der
Wellenachse 4a verläuft.
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Die Umdrehung des inneren Elementes 10 kann entweder von
Hand ausgeführt werden oder unter Verwendung von Leistung in
Form eines Untersetzungsmotors (hier nicht gezeigt), der im
Inneren eines Gehäuse 18 untergebracht ist, welches den
gesamten Rahmen 9 umgibt. Während des Betriebes weisen das
innere Element 10 und das äussere Element 11 eine
Winkelverschiebung zwischen zwei wesentlichen horizontalen
Grenzpositionen von ungefähr 180º auf, wobei sie jeweils um die mit 12
bezeichnete Achse und die horizontale Wellenachse 4a rollen und
sich drehen.
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Die Röntgenvorrichtung 3 ist diametral zu dem inneren Element
10 montiert, genauer gesagt mit der Quelle 8 auf der einen Seite
der Mitte und mit dem Behälter 7 sowie mit den Stütz- und den
Pressmitteln 5 und 6 auf der anderen Seite.
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Die Stütz- und Pressmittel 5 und 6 bestehen im wesentlichen aus
einer Auflage 5, die in die eine Seite des Filmebehälters 7
eingebaut ist, und aus einer beweglichen Druckplatte 6, die über
eine gegenseitige parallele Bahn näher an die Anflage 5
herangeführt oder von dieser entfernt werden kann, und zwar durch
herkömmliche und hier nicht gezeigte Mittel.
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Der Behälter 7 und die Druckplatte 6 sind an einer Hülse 19
montiert, die starr mit dein inneren Element 10 verbunden ist, und
sind in ihrer Position entlang der Achse der Hülse verstellbar,
entweder durch handgetriebene oder durch motorgetriebene
Mittel, die in einem entsprechenden Gehäuse 20 untergebracht
und in der Lage sind, eine mikrometrische Verschiebung zu
bewirken.
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Es kann aus den Abbildungen 3 und 4 ersehen werden, dass die
Röntgenvorrichtung 3 auf der einen Seite des Rahmens 9
angeordnet ist, und dass die Kante 13 der Auflage 5, die dem
Brustkorb der Patientin zugewandt ist, parallel zu der Ebene verläuft,
auf der auch der Rahmen 9 liegt.
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Das hier beschriebene Gerät enthält zahlreiche weitere
Komponenten herkömmlicher Ausführung, wie zum Beispiel elektrische
Anschlüsse an die verschiedenen Untersetzungsmotoren und an
die Röntgenstrahlenquelle 8, Gehäuse, welche die Anlage
schützen und das Aussehen vervollständigen, sowie Mechanismen
zum Blockieren des inneren Elementes 10 und des gesamten
Rahmens 9 in den gewünschten Positionen. Diese Mittel bilden
jedoch nicht den Gegenstand der nachstehenden Ansprüche, und
eine weitere Beschreibung derselben ist daher unnötig.
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Mit einem so ausgelegten Gerät kann die Patientin stehend, nach
vorn gebeugt, sitzend oder ebenso in Rückenlage von dem
Rahmen 9 untersucht werden, während der Röntgenarzt ihr
zugewandt auf der anderen Seite des Rahmens steht. Der Röntgenarzt
hat nun keine Schwierigkeiten, die Position der Brust der Patientin
zu kontrollieren, wenn diese auf der Auflage 5 liegt, und kann aus
der Röntgenuntersuchung die bestmöglichen Ergebnisse
gewinnen.
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Ein weiterer Vorteil des in der beschriebenen Weise ausgelegten
Gerätes ist, dass ein Schirm direkt vor der Patientin angeordnet
werden kann, welcher so den Röntgenarzt wie auch die
Überwachungs- und Steuervorrichtnngen des Gerätes schützt, und zwar
mit dem Zweck, eine sorgfältigere Kontrolle des Ablaufes der
Untersuchung zu erhalten.
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Für den Fall, dass die Brüste einer Patientin in einer hängenden
Anordnung einer Röntgenuntersuchung unterzogen werden sollen,
wird die Welle 4 bis zu dem Punkt gedreht, an dem der Rahmen 9
entweder horizontal oder zwischen vertikal und horizontal
gewinkelt liegt, und zwar mit der Vorrichtung 3 nach oben
gerichtet, wonach der Schlitten 2 an der Säule 1 gesenkt werden
und der Rahmen 9 nach unten gebracht werden können, und zwar
auf eine solche Höhe, dass darüber eine Liege für die Patientin
angeordnet werden kann.
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Die vorstehende Beschreibung ist rein als Beispiel gedacht. Bei
einer alternativen Ausführung des Gerätes können die Elemente
10 und 11 auch eher als Segmente ausgebildet sein statt voll
kreisförmig, wobei in diesem Falle der Bewegungsbogen, der dem
inneren Element 10 zu Verfügung steht, notwendigerweise
geringer sein muss als 180º; dazu noch kann das äussere Element
11 im Verhältnis zu der Welle 4 angewinkelt sein, kann auf der
gleichen Ebene liegen oder auf einer anderen Ebene angeordnet
sein als auf der, die von der Wellenachse 4a belegt wird.