DE1035201B

DE1035201B - Schaltungsanordnung zur Verbesserung der Bildwiedergabe von Fernsehempfaengern

Info

Publication number: DE1035201B
Application number: DES51201A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Josef Gammel
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1956-11-09
Filing date: 1956-11-09
Publication date: 1958-07-31

Description

DEUTSCHES

8IBLiOTKSK DES DEUTSCHEN

Bei der Funkübertragung von Fernsehsendungen benutzt man im allgemeinen Einseitenbandbetrieb. Dies hat unter anderem den Vorteil, daß die beanspruchte Frequenzbandbreite wesentlich geringer ist als bei Zweiseitenbandbetrieb.

Es ist bekannt, daß die Lauf Zeiteigenschaften der für den Einseitenbandbetrieb benötigten Filtereinrichtungen zu Verzerrungen bei der Wiedergabe der Bildimpulse Anlaß geben und daß man diese Verzerrungen dadurch vermeiden kann, daß man die Fernsehsendeanlage mit einer Einrichtung zur Vorentzerrung versieht.

Die Anwendung von Einrichtungen zur Vorentzerrung im Fernsehsendern hat allerdings gezeigt, daß damit nicht immer eine gute Bildübertragung erzielt wird. Selbst wenn die Vorentzerrung des Fernsehsenders mit einem normgerechten Nyquist-Meßdemodulator aufs sorgfältigste eingestellt ist und wenn eine normgerechte Nyquist-Durchlaßkurve im Empfänger benutzt wird, so ist — wie eingehende Untersuchungen gezeigt haben — keineswegs sichergestellt, daß die Bildwiedergabe besonders gut ist, wie dies ja insbesondere bei Fernsehballempfängern gefordert werden muß. Vielmehr ist die Bildwiedergabe bei Empfang der verschiedenen Fernsehsender mehr oder weniger gut oder schlecht.

Es hat sich gezeigt, daß durch individuelle Einstellung des Empfangs-Nyquistfilters im Fernsehempfänger unter eventueller Abweichung von der Norm-Nyquistkurve in jedem Fall eine optimale Bildwiedergabe erzielbar ist. Dabei hat sich bereits ergeben, daß es vor allem darauf ankommt, die schräge Flanke der sogenannten Nyquistkurve des Empfangs-Nyquistfilters, die nach der Norm durch den 6-db-Punkt (Nyquistpunkt) verläuft, in ihrer Steilheit günstig einzustellen.

Es ist bereits ein Verfahren bekannt, welches eine Einstellbarkeit der schrägen Flanke der Nyquistkurve auf bestimmte, festgelegte Werte vorsieht, wobei die Frequenz der Trägerschwingung auf einen Punkt der schrägen Flanke der Übertragungscharakteristik, in dem der Übertragungsgrad 50 % des Maximumwertes t>eträgt, eingestellt ist.

Die Erfindung befaßt sich demgegenüber mit der Aufgabe, eine Verbesserung der Bildwiedergabe beim Empfang unterschiedlicher Fernsehsender zu erzielen, welche — unter anderem wegen unvermeidlicher Toleranzen — unterschiedliche Vorentzerrungen aufweisen. Die Erfindung besteht darin, daß zur individuellen, optimalen Anpassung an die Vorentzerrung des jeweils zu empfangenden Fernsehsenders das Empfangs-Nyquistfilter gleichzeitig folgende Merkmale aufweist:

a) Das Empfangs-Seitenbandfilter (Nyquistfilter) enthält einen Sperrkreis, an den ein Saugkreis ange-

Schaltungsanordnung

zur Verbesserung der Bildwiedergabe

von Fernsehempfängern

Anmelder:
Siemens & Halske Aktiengesellschaft,

Berlin und München,
München 2, Witteisbacherplatz 2

Dipl.-Ing. Josef Gammel, München,
ist als Erfinder genannt worden

koppelt ist, der auf die Mittenfrequenz des Nachbartonsenders abgestimmt ist, während die Resonanzfrequenz des Sperrkreises in einem kleinen Bereich um die Mittenfrequenz des Nachbartonsenders einstellbar ist.

b) Das Empfangs-Sekenbandfilter (Nyquistfilter) .besitzt einen Filterkreis mit angekoppeltem Saugoder Sperrkreis, dessen auf der durch den Nyquistpunkt verlaufenden Flanke der Durchlaßkurve, jedoch bei etwa dem halben Dämpfungswert des Nyquistpunktes liegende Eigenfrequenz in einem kleinen Bereich einstellbar ist, z. B. mit Hilfe von Bedienungsgr i fFen.

Bei einer bekannten Schaltung zur Durchführung des bereits erwähnten Verfahrens zum Übertragen von Bildern erhält die Flanke der Übertragungscharakteristik durch geeignete Einstellung von zwei ^ Siebkreise enthaltenden Verstärkerstufen ihre gewünschte Lage in bezug auf die Trägerfrequenz, wobei ihre Steilheit auch etwas geändert wird. Mit dieser bekannten Schaltung ist es zwar theoretisch möglich, die schräge Flanke einzustellen. Für den praktischen Gebrauch dürfte aber ihre Anwendung nicht in Frage kommen, da sie nur bei Anwendung von vielen Laborhilfsmitteln und mit erheblichem Zeitaufwand das gewünschte Ergebnis liefern kann.

Der besondere Vorteil der Erfindung gegenüber dem Bekannten ist darin zu sehen, daß die individuelle, optimale Anpassung an die jeweilige Vorentzerrung mit einem Minimum an Bedienungsaufwand ermöglicht wird. Die schräge Flanke der Nyquistkurve wird gewissermaßen an zwei Punkten (oben und unten) gegriffen und durch Verschieben dieser beiden Punkte

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Claims

in eine Lage gebracht, welche beim Empfang des jeweilig aufgenommenen Fernsehsenders eine optimale Bildgüte ergibt.

Von besonderer Bedeutung ist die erfindungsgemäße Einrichtung bei Fernseihballempfängern, weil diese bei Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung in jedem einzelnen Fall dem jeweils zu empfangenden Fernsehsender günstigst angepaßt werden.

Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Fig. 1 und 2, wobei

Fig. 1 die Durchlaßkurve eines Empfangs-Seitenbandfilters (Nyquistfilters) wiedergibt, während

Fig. 2 das vereinfachte Schaltbild einer beispielsweisen Ausführung eines Seitenbandfil'ters (Nyquistfilters) gemäß der Erfindung darstellt.

Abhängig von der Frequenz f ist in Fig. 1 der Dämpfungsverlauf bzw. die Durchlaßkurve eines Empfangs-Seitenbandfilters und die Begrenzung dieser Werte eingetragen. Man ersieht daraus, daß die in Deutschland festgelegte »Norm-Durchlaßkurve« lediglieh in bezug auf den Dämpfungspol gegen den Nachbartonsender und die Dämpfungswerte in der näheren Umgebung des Durchlaßbereiches festgelegt ist, während die Dämpfungswerte in der weiteren Umgebung des Durchlaßbereiches in ihren Maximalwerten nicht festgelegt sind.

Das in Fig. 2 dargestellte vereinfachte Schaltbild eines Empfangs-Seitenbandfilters gemäß der Erfindung besteht aus den Filterkreisen I ... IX, die teilfs induktiv, teils kapazitiv miteinander gekoppelt sind. An die Filterkreise sind in Übereinstimmung mit den Eintragungen in der Darstellung der Durchlaßkurve in Fig. 1 die Eigenfrequenzen eingezeichnet. Um den Dämpfungsverlauf der durch den 6-db-Punkt (Nyquistpunkt) — Punkt A in Fig. 1 — verlaufenden Flanke einstellen zu können, sind bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel folgende Maßnahmen vorgesehen:

a) Mit dem Sperrkreis V is<t ein Saugkreis VI kapazitiv gekoppelt. Der Saugkreis VI ist fest auf die Mittenfrequenz des Nachbartonsenders abgestimmt, während die Resonanzfrequenz des Sperrkreises V in einem kleinen Bereich einstellbar ist.

b) An das Filterglied VIII ist ein Saugkreis IX angekoppelt, dessen Eigenfrequenz /₃ in der Nähe des 6-db-Punktes (Punkt A in FLg. 1) etwa bei dem halben Dämpfungswert des 6-db-Punktes liegt und um kleine Beträge um diesen Punkt herum einstellbar ist.

Um die Einstellung der Kreise V und IX bequem durchführen zu können, empfiehlt es sich, bedienbare Einistellvorrichtungen (Bedienungsgriffe) vorzusehen, mit dieten Hilfe Induktivität und/oder Kapazität und/ oder Bedämpfung der betreffenden Kreise variiert werden können.

P A T E X T A N S P B U G H:

Schaltungsanordnung zur Verbesserung der Bildwiedergabe von Fernsehempfängern, insbesondere von Fernsehballempfängern, für Empfang der Fernsehsendungen von unterschiedlichen Fernsehsendern mit Einseitenbandbetrieb, dadurch gekennzeichnet, daß zur individuellen, optimalen Anpassung an die Vorentzerrung des jeweils zu empfangenden Fernsehsenders das Empfangs-Nyquistfil'ter gleichzeitig folgende Merkmale aufweist:

a) Das Empfangs-Seitenbandfilter (Nyquistfilter) enthält einen Sperrkreis (V), an den ein Saugkreis (VI) angekoppelt ist, der auf die Mitteil·- frequenz (f₂) des Nachbartonsenders abgestimmt ist, während die Resonanzfrequenz des Sperrkreises (V) in einem kleinen Bereich um die Mittenfrequenz dies Nachbartonsenders einstellbar ist;

b) das Empfangs-Seitenbandfilter (Nyquistfilter) besitzt einen Filterkreis (VIII) mit angekoppeltem Saug- oder Sperrkreis (IX), dessen auf der durch den Nyquistpunkt (A) verlaufenden Flanke der Durchlaßkurve, jedoch bei etwa dem halben Dämpfungswert des Nyquistpunktes Hegende Eigenfrequenz (/₃) in einem kleinen Bereich einstellbar ist, z. B. mit Hilfe von Bedienungsgriffen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 249 520.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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