DE1035115B - Verfahren zur Herstellung von feinteiliger Kieselsaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von feinteiliger Kieselsaeure

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DE1035115B DEC13145A DEC0013145A DE1035115B DE 1035115 B DE1035115 B DE 1035115B DE C13145 A DEC13145 A DE C13145A DE C0013145 A DEC0013145 A DE C0013145A DE 1035115 B DE1035115 B DE 1035115B
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    • C01B33/113Silicon oxides; Hydrates thereof
    • C01B33/12Silica; Hydrates thereof, e.g. lepidoic silicic acid
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    • C01B33/181Preparation of finely divided silica neither in sol nor in gel form; After-treatment thereof by a dry process
    • C01B33/183Preparation of finely divided silica neither in sol nor in gel form; After-treatment thereof by a dry process by oxidation or hydrolysis in the vapour phase of silicon compounds such as halides, trichlorosilane, monosilane
    • C01B33/184Preparation of finely divided silica neither in sol nor in gel form; After-treatment thereof by a dry process by oxidation or hydrolysis in the vapour phase of silicon compounds such as halides, trichlorosilane, monosilane by hydrolysis of tetrafluoride
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01PINDEXING SCHEME RELATING TO STRUCTURAL AND PHYSICAL ASPECTS OF SOLID INORGANIC COMPOUNDS
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von feinteiliger Kieselsäure Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Mehrstufenverfahren zur Herstellung feinteiliger Kieselsäure aus reichlich vorhandenem, normalerweise grobem, kieselsäurehaltigem Material und zur Gewinnung von Fluoriden als Nebenprodukt, die bei dem Verfahren wiederverwendet werden. Dabei wird kieselsäurehaltiges Rohmaterial in Siliciumtetrafluorid umgewandelt, dieses zu Kieselsäure hydrolysiert; als Nebenprodukt werden Fluoride gewonnen, die mit zusätzlichem kieselsäurehaltigem Rohmaterial wiederum zu trockenem Siliciumtetrafluorid für die Hydrolyse kontinuierlich umgesetzt werden. Die Erfindung stellt eine Verbesserung des Verfahrens nach der USA.-Patentschrift 2 631083 insofern dar, als eine große Vielzahl reichlich vorhandener und deshalb relativ billiger kieselsäurehaltiger Rohstoffe verwendet werden kann und die als Nebenprodukt anfallenden Fluoride vollkommen und wirksamer wiedergewonnen werden.
  • Die flüchtigen Fluoride werden gemäß der Erfindung aus den Restgasen der Dampfphasenhydrolyse von Siliciumtetrafluorid bei hohen Temperaturen vollkommen in wirtschaftlicher Weise wiedergewonnen, so daß eine Erhöhung der Gesamtumwandlung von Siliciumtetrafluorid in feines Siliciumdioxyd erzielt wird. Gemäß einem weiteren Merkmal wird praktisch reines und trockenes Siliciumtetrafluorid als Ausgangsmaterial für die Hydrolyse erhalten. Dadurch ist eine größere Veränderlichkeit der Bedingungen für die Hydrolyse möglich, und der Wärmebedarf wird vermindert, und die Größe der Anlage läßt sich beschränken.
  • Nach der USA.-Patentschrift 2 631083 verläuft die Herstellung von Siliciumdioxyd gemäß folgender Gleichung:
    SiF4 -I- 2 H20 ---e, Si02 + 4 HF
    Diese Umsetzung wird bei erhöhten Temperaturen durchgeführt, da dann die Bildung von Siliciumdioxyd begünstigt ist. Die Mindesttemperatur soll bei 800°und vorzugsweise wenigstens bei etwa 650°C liegen. Zu einer ausreichenden Umsetzung sind Temperaturen über 810°C erforderlich. Die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens hängt ohne Rücksicht auf die Temperatur, bei der die Umsetzung tatsächlich durchgeführt wird, von der wirksamen Wiedergewinnung des als Nebenprodukt anfallenden Fluorwasserstoffs und des nicht umgesetzten Siliciumtetrafluorids sowie von der Wiederverwendung dieser Fluoride für die Dampfphasenhydrolyse ab.
  • Nach einem bekannten Verfahren wird die als Nebenprodukt anfallende Flußsäure mit Sand zu Kieselfluorwasserstoffsäure umgesetzt, die dann in Gegenwart von Schwefelsäure zu Siliciumtetrafluorid und Wasser aufgespalten wird. Das Siliciumfluorid kann wieder zu Kieselsäure und Fluorwasserstoffsäure hydrolysiert werden. Bei einem anderen bekannten Verfahren nach der USA.-Patentschrift 2 631083 werden Fluorwasserstoffe und Siliciumtetrafluoride in Wasser adsorbiert und anschließend mit kieselsäurehaltigem Rohmaterial möglichst vollständig in H,SWe umgewandelt. Die erhaltene verdünnte Kieselfluorwasserstoffsäurelösung mußte konzentriert und in SiF,- Dämpfe für die Hydrolyse zersetzt werden.
  • Bekanntlich ist aber Kieselfluorwasserstoffsäure sehr unstabil und hat selbst in verhältnismäßig niedriger Konzentration einen erheblichen Dampfdruck. Wegen der Bildung azeotroper Gemische mit Wasser beträgt die durch Rektifikation der verdünnten Säure erreichbare maximale Konzentration etwa 40 Gewichtsprozent, praktisch werden aber infolge der Unbeständigkeit der Säureverbindung nur etwa 30 Gewichtsprozent erreicht. Wird Kieselfluorwasserstoffsäure als Rohmaterial für die Siliciumdioxydherstellung durch Hydrolyse verwendet, so müssen etwa 2 Mol HF und 19 Mol Wasser für jedes Mol rohes Si F4 aufgewendet werden. Um die Gesamtmischung auf die optimale Temperatur von etwa 650 bis 820°C zu bringen, ist eine große Wärmemenge erforderlich, die größtenteils aber für Vorgänge verbraucht wird; die gar nicht zu der Umsetzung beitragen. Außerdem ist die Gegenwart von HF in der Hydrolysenzone für die Herstellung von Siliciumdioxyd nicht günstig. Die Rückgewinnung und Rückführung von Fluoriden in einem Verfahren, bei dem das SiF4 frei von HF und überschüssigem Wasser als Ausgangsmaterial für die Hydrolyse erhalten wird, ist das Hauptmerkmal der Erfindung. Das als Ausgangsmaterial für die Hydrolyse erhaltene, praktisch trockene und gegebenenfalls erwärmte SiF4 kann zur Abwandlung der Qualität des Siliciumdioxyds in jedem gewünschten Maße verdünnt werden.
  • Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird also Siliciumtetrafluorid in der Dampfphase bei erhöhten Temperaturen zu einem feinteiligen Siliciumdioxydaerosol und gasförmigen Produkten hydrolysiert, das Siliciumdioxyd abgetrennt, und anschließend werden die gasförmigen Produkte mit einer wäßrigen Lösung gewaschen, die einen kieselsäurehaltigen Rohstoff, z. B. freies und/oder gebundenes Siliciumdioxyd und ein verhältnismäßig lösliches Fluorid, vorzugsweise Kalimfluorid, enthält, um das in den gasförmigen Produkten enthaltene Siliciumtetrafluorid und den Fluorwasserstoff zu absorbieren und in die entsprechenden relativ unlöslichen Silicofluoride, z. B. K.SiFe, umzusetzen. Die Verwendung eines Fluorides mit einer Löslichkeit, die ein Vielfaches der Löslichkeit des entsprechenden Silicofluorids ist, führt zur Bildung eines Silicofluorids, das vorzugsweise aus der Waschflüssigkeit abgeschieden, gegebenenfalls gewaschen und in an sich bekannterWeise zu SiF,- Dämpfen calciniert wird, die als Ausgangsmaterial in die Hydrolyse zurückgeführt und dann wieder in die Waschflüssigkeit zur Rückführung und Wiederverwendung eingeführt werden. Ist das Verfahren einmal in Gang gesetzt, so werden sämtliche Fluoride gewonnen und wieder zurückgeführt. Das Verfahren kann kontinuierlich durchgeführt werden, und es brauchen nur kontinuierlich siliciumhaltiges Rohmaterial in die Waschflüssigkeit und geringe Fluoridmengen zur Ergänzung unvermeidbarer Verluste zugeführt zu werden.
  • Das rohe, kieselsäurehaltige Material wird einfach mit der Waschflüssigkeit, die zur Wiederverwendung zurückgeführt wird, vermischt. Als Rohmaterial wird kieselsäurehaltiges Material, z. B. Diatomenerde, Quarz und kieselsäurehaltiger Flußspat, verwendet, d. h. vorzugsweise eine verhältnismäßig reine, normalerweise grobe Kieselsäure, die reichlich vorhanden ist. Da das kieselsäurehaltige Rohmaterial in der Waschflüssigkeit zum größten Teil in Form einer Suspension enthalten ist, muß es genügend fein gemahlen werden. Die Waschflüssigkeit besteht also aus einem Schlamm aus kieselsäurehaltigem Rohmaterial in einer wäßrigen Lösung des benutzten Fluorides, dessen Löslichkeit in Wasser im Verhältnis zu der des entsprechenden Silicofluorids ausreichend groß sein muß und vorzugsweise mindestens etwa 5mal so groß wie die des Silicofluorids ist. Geeignet sind beispielsweise Rubidium-, Aluminium- und Natriumfluorid, vorzugsweise wird jedoch Kaliumfluorid verwendet, das verhältnismäßig wohlfeil und sehr leicht löslich ist, während das Kaliumsilicofluorid nur sehr wenig löslich ist und sich beim Erwärmen innerhalb eines geeigneten Temperaturbereichs zersetzt. Zusätzliche Kieselsäure, Wasser und 'oder Fluorid, z. B. in Form von Fluorwasserstoffsäure oder Kieselfluorwasserstoffsäure, können vorteilhafterweise der zurückgeführten Auswaschflüssigkeit zum Ausgleich für Verluste zugesetzt werden, obgleich diese Zusätze auch an anderen Stellen vorgenommen werden können.
  • In der Waschzone werden aus dem bei der Hydrolyse als Nebenprodukt anfallenden Gasstrom, aus dem das Siliciumdioxyd vorher gewonnen wurde, möglichst vollständig alle brauchbaren Bestandteile abgeschieden. Dieser Vorgang umfaßt die Absorption von Fluorwasser-Stoff, nicht umgesetztem Siliciumtetrafluorid und nicht in dem zum Waschen verwendeten Schlamm abgeschiedenem Siliciumdioxyd, während die permanenten Gase, wie Stickstoff, Wasserstoff, Sauerstoff u. dgl., und die darin enthaltenen Wasserdämpfe am Kopf des Wäschers abgeblasen werden.
  • Das Auswaschen erfolgt wie bei den gebräuchlichen Gasabsorptionsverfahren bei Atmosphärendruck, obgleich auch andere Drücke verwendet werden können und bei Überdruck die Absorptionsleistung etwas erhöht wird. Die Wiedergewinnung von SiF4 und HF-Dämpfen durch Absorption wird wie bei den meisten Gasen durch Waschen bei tiefen Temperaturen begünstigt. In vorliegendem Fall können jedoch praktisch alle S'F4 und HF-Dämpfe durch Waschen bei beliebiger Temperatur bis zum Siedepunkt von Wasser bei dem angewandten Druck wiedergewonnen werden. Je nach dem Anteil der permanenten Gase in den zu waschenden Nebenproduktgasen sowie der Menge Wasserdampf, die die aus dem Wäscher entweichenden permanenten Gase enthalten sollen, ist es häufig wünschenswert, bei Temperaturen wesentlich über Zimmertemperatur zu arbeiten. Die Nebenproduktgase enthalten nicht nur einen Teil der bei der Hydrolyse erzeugten Wärme, sondern auch bei der Absorption und anschließenden Umsetzung des H F und SiF4 in der Waschflüssigkeit wird noch mehr Wärme erzeugt.
  • Es ist deshalb natürlich, daß die Temperatur in der Waschzone steigt. Ein Waschen bei hohen Temperaturen, z. B. von 48 bis 95°C, ist auch deshalb angebracht, um eine besondere Abkühlung (entweder der Nebenproduktgase oder des zurückgeführten Auswaschschlamms oder von beidem) zu vermeiden.
  • Bei der Umsetzung der absorbierten SiF4 und HF mit dem kieselsäurehaltigen Rohmaterial und dem Fluorid bildet sich das entsprechende, relativ unlösliche Silicofluorid. Der genaue Ablauf der verschiedenen Umsetzungen oder Umsetzungsstufen ist nicht bekannt, kann aber durch die nachstehenden chemischen Gleichungen veranschaulicht werden
    SiF4 + 2 KF--@ K2SiF" (1)
    41117 + Si02 -I- 2 KF--@ K,SiFg + 2 11,0 (2)
    Die Gleichungen erläutern nur den Gesamtablauf des Verfahrens gemäß der Erfindung und sollen nicht den genauen Umsetzungsmechanismus erklären. Beispielsweise kann das SiF4 zuerst mit dem H20 gemäß der Gleichung
    3 S'F4 + 2 H20 -->2 H,SiFs -f- Si02 (3)
    reagieren, und danach wird das H,SiFs mit KF entsprechend Gleichung (4)
    2H,SiFB + 4KF-->2K,SiFg+2HF (4)
    umgesetzt, und H F aus (4) und aus den Nebenproduktgasen reagieren mit dem Si 02 aus (3) sowie aus der Ausgangswaschflüssigkeit nach (5).
    5 HF -!- Si02-3 H,SiFe -+- 2 11,0 (5)
    und das dabei gebildete H,SiFe wird mit weiterem KF nach der Gleichung (4) umgesetzt usw.
  • Wird eine alkalische Waschflüssigkeit verwendet, so kann das reaktionsfähigste Siliciumdioxyd in der Lösung als Kieselsäureion (Si03') vorliegen, und dann wird die ursprüngliche Umsetzung des H F richtiger wie folgt formuliert
    6 HF -f- Si 03'-- > SiFe' + 3 H20 (6)
    wonach mehr aufgeschlämmtes Siliciumdioxyd in Lösung geht und umgesetzt wird. Die Gewinnung von Kaliumsilicofluorid für sich aus Fluorwasserstoffsäure, Kieselsäure und einem Metallsalz, beispielsweise Kaliumchlorid, ist bekannt. Beim erfindungsgemäßen Verfahren enthalten die Abgase aber nicht nur Fluorwasserstoffsäure, sondern auch noch Siliciumtetrafluorid, und außerdem enthält die Absorptionsflüssigkeit nicht irgendein Metallsalz, sondern ein lösliches Fluorid, damit keine unerwünschten Nebenprodukte gebildet werden.
  • Das gesamte erforderliche kieselsäurehaltige Rohmaterial wird also in Verbindung mit der Fluoridlösung zugeführt, und praktisch alle bei der Hydrolyse als Nebenprodukt anfallenden Fluoride werden wirksam und sicher infolge der schnellen Umsetzung in der Waschflüssigkeit als entsprechende unlösliche Silicofluoride aufgefangen. Diese unlöslichen Silicofluoride können licht aus dem flüssigen Teil der Waschflüssigkeit als feuchter Feststoff, z. B. als Filterkuchen, abgeschieden werden, so daß sie für die nächsten Verfahrensstufen, d. h. für die Trocknung und als Quelle für praktisch trockenes Si F, für die Hydrolyse, in einem idealen physikalischen Zustand vorliegen.
  • Der beim Filtrieren der Waschflüssigkeit erhaltene Filterkuchen wird vorteilhafterweise wit Wasser gewaschen, um nicht umgesetzte, überschüssige Metallfluoride zu entfernen. Das Waschwasser wird dem Ausgangsfiltrat zugegeben, der gewaschene Filterkuchen wird vorzugsweise bei Atmosphärendruck und bei einer Temperatur von wenigstens etwas über 100°C getrocknet. Der Filterkuchen wird nach dem Trocknen über 8003C calciniert, das Silicofluorid zersetzt und das entbundene Siliciumtetrafluorid als praktisch trockener Dampf der nachfolgend näher beschriebenen Hydrolyse zugeführt. Der nicht flüchtige Rückstand des Kuchens bildet eine glasige Schmelze, die im wesentlichen aus Siliciumdioxyd und Fluorid von der Zersetzung des Silicofluorids und geringen Anteilen von nicht zersetztem Silicofluorid besteht. Er wird gekühlt, gemahlen, im wäßrigen Filtrat wieder aufgeschlämmt und zur Herstellung von zusätzlichem Waschschlamm zurückgeführt. Um die Ausgangskonzentration des Waschmittels wieder herzustellen, müssen in diesem Schlamm das in den vorigen Stufen verbrauchte siliciumhaltige Material und etwa verlorene Fluoride ersetzt werden.
  • Die Siliciumtetrafluoriddämpfe aus der Calcination des Filterkuchens werden jetzt in eine Hydrolysezone gebracht, wie sie z. B. in den USA.-Patentschriften 2 631083 und 2 535 036 beschrieben ist. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ist die Art des verwendeten Reaktionsgefäßes für die Hydrolyse nicht kritisch. Die Hydrolyse kann z. B. dadurch erfolgen, daß das SiF4 mit erhitztem Dampf oder mit den wasserhaltigen Verbrennungsprodukten von Wasserstoff oder anderen, vorzugsweise gasförmigen wasserstoffhaltigen Brennstoffen, entweder in einem Ofen, oder in einer offenen Flamme, die auf eine kühle Oberfläche trifft, gemischt wird. Das Siliciumtetrafluorid wird immer zu feinteiligem Siliciumdioxyd hydrolysiert, das möglichst vollständig durch bekannte Mittel, wie Cyclonabscheider, Beutel- oder keramische Filter usw., gesammelt oder an der gekühlten Oberfläche, auf die die Flamme trifft, aus den gasförmigen Verbrennungsprodukten abgeschieden wird.
  • Das Fließdiagramm gibt eine bevorzugte Durchführungsform des Verfahrens der Erfindung wieder. Nachstehend ist das Verfahren unter Bezugnahme auf das Diagramm an einem typischen Betriebsversuch erläutert, bei dem Kaliumfluorid als Waschmittel verwendet wird. Alle Werte sind in kg-Mol/Std. angegeben, wenn nichts anderes vermerkt ist.
  • A. Die Produkte aus Hydrolyseur 10 werden nach Abscheidung des erzeugten Siliciumdioxyds in Filter 12 durch Leitung 14 zum Wäscher 16 geführt. Sie sind wie folgt zusammengesetzt
    SiF4 ............... 4,2
    H F ................ 25,6
    H20 ............... 29,6
    N2 ................. 78,8
    Si 02 ............... 0,3
    B. Die aus Wäscher 16 durch Kamin 18 austretenden Abgase sind wie folgt zusammengesetzt
    N2 . . . . . . . . . . . . . . . . . 78,8
    H20 ............... 30,0
    Si F4 . . . . . . . . . . . . . . . 0,2
    HF ................ 1,3
    C. Die Waschflüssigkeit wird aus dem Misch- und Aufbereitungstank 20 durch Zufuhrleitung 21 in den Wäscher 16 gebracht und ist wie folgt zusammengesetzt
    Si02 ............... 12,4
    K2SiFe . . . . . . . . . . . . . 3,5
    KF ................ 40,15
    H20 ............... 463
    D. Das kieselsäurehaltige Ausgangsmaterial (einschließlich der Zusatzkieselsäure), die Zusatzfluoride und das Zusatzwasser werden durch Leitung 23 in folgenden Mengen zugeführt: (Diese Bestandteile werden vorzugsweise in Mengen von 6 kg-Mol/h Kieselsäure, 72,5 kg/h konzentrierter Kieselfluorwasserstoffsäure, das sind 31,5 Gewichtsprozent H,SiFe zugeführt.)
    Si 02 ............... 6,3
    H F ................ 2,1
    H20 ............... 5,7
    E. Die am Boden des Wäschers 16 austretende Gesamtflüssigkeitsmenge besteht aus:
    Si 02 ............... 6,6
    K2SiFe . . . . . . . . . . . . . 13,6
    K F ................ 20
    H20 ............... 475
    F. Die für das weitere Verfahren nicht benötigte Flüssigkeit aus Wäscher 16 wird direkt in den Aufbereitungstank 20 für den Schlamm zurückgeführt. Dieser Flüssigkeitsstrom besteht aus
    Si 02 ............... 1,2
    K,SiFe . . . . . . . . . . . . . 2,5
    KF ................ 3,7
    1110 ............... 87,0
    G. Die restliche Flüssigkeit aus Wäscher 16, die nicht zurückgeführt wird, geht zum Filter 22. In dem Beispiel enthält dieser Flüssigkeitsstrom
    Si 02 ............... 5,4
    K,SiFe . . . . . . . . . . . . . 11,1
    KF ................ 16,3
    H20 ............... 388
    H. Das zum Waschen des nassen Filterkuchens in Filter 22 verwendete Wasser besteht aus H20 ............... 135 I. Filtrat und Waschwasser zusammen, d. h. der gesamte Ablauf vom Filter 22, wird in den Misch- und Aufbereitungstank 20 zurückgegeben. Dieser Strom enthält
    K,SiFe . . . . . . . . . . . . . 0,05
    K F ................ 12,9
    H20 ............... 370
    J. Die gewaschenen, aber noch feuchten Feststoffe des Filterkuchens, die vom Filter 22 in den Trockner 24 gehen, enthalten:
    Si02 ............... 5,4
    K,SiFe............. 11,05
    KF ....... - - .... 3,4
    H20 ............... 153
    K. Das aus dem auf etwa 150°C erhitzten Trockner entweichende Flüchtige besteht aus: H20 ............... 153 L. Die dem Calcinierofen 26 zugeführten trockenen Feststoffe bestehen aus:
    Si 02 ............... 5,4
    K,SiFB ........... 11,5
    KF ................ 3,4
    M. Die aus dem bei etwa 800 bis 1000°C betriebenen Caleinierofen 26 entweichenden flüchtigen Stoffe werden durch Leitung 28 in den Hydrolyseur 10 geleitet. Dieser Strom besteht aus: SiF4 ............... 10,6 N. Der geschmolzene feste Rückstand aus dem Calcinierofen 26 wird gekühlt, zur Mühle 30 geschickt und anschließend durch Leitung 32 zu dem Misch- und Aufbereitungstank 20 geführt. Dieser Strom besteht aus:
    Si 0z ............... 5,4
    K2SiFe . . . . . . . . . . . . . 0,45
    KF ................ 24,6
    O. Der überhitzte Wasserdampf für die Hydrolyse des SiF4 wird durch Wasserstoffverbrennung im Hydrolyseur 10 gewonnen, in den das SiF4 eingespeist wird. Die den Zuleitungsrohren 36 zum Brenner zugeleiteten Stoffe bestehen aus:
    H2................. 42,4
    02 . . . . . . . . . . . . . . . . . 24,2 als
    N2 ................. 78,8 Luft
    P. Das im Filter 12 gesammelte feinteilige, feste Produkt besteht aus: Si02 ............... 6,0 In dem vorstehenden Beispiel enthält der Waschschlamm C überschüssige Kieselsäure und überschüssiges Kaliumfluorid über die stöchiometrisch zur Umsetzung mit dem im Gasstrom enthaltenen und mit dem Schlamm in Berührung kommenden gesamten SiF4 und HF erforderliche Menge. Daher laufen nicht umgesetztes Si 02 und K F kontinuierlich in dem oben beschriebenen Kreislauf der Waschflüssigkeit um, z. B. in der direkt in den Misch- und Aufbereitungstank 20 und den Filterabfluß I zurückgeführten Flüssigkeit F. Obwohl durch die Gegenwart der überschüssigen Reaktionsmittel die maximale Rückgewinnung von Si F4 und H F aus dem Gasstrom im Wäscher gesichert wird, ist es in gewissen Fällen nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlicher, ohne Überschuß zu arbeiten. Wenn das kieselsäurehaltige Rohmaterial erhebliche Anteile nicht kieselsäurehaltiger Verunreinigungen enthält, die unlösliche Fluoride bilden, wie z. B. Calcium oder Barium, wird vorzugsweise jeder Überschuß an Siliciumdioxyd in der Waschflüssigkeit vermieden, damit das unlösliche Fluorid praktisch siliciumdioxydfrei ist.
  • Die punktierten Linien in der Zeichnung zeigen, wie bei Verwendung solcher verunreinigter kieselsäurehaltiger Rohmaterialien das Verfahren durch Zwischenschalten eines Klärbehälters 38 zwischen Mühle 30 und Aufbereitungstank 20 modifiziert werden kann. Nach Durchgang durch das Filter 22 wird die Flüssigkeit dann mit dem zermahlenen Material in Tank 8 vermischt, um die löslichen Fluoride aufzunehmen, während sich die unlöslichen Verunreinigungen ablagern und durch LF itung34 entfernt werden.
  • Zur Entfernung unlöslicher Verunreinigungen aus dem System kann auch folgendes Verfahren verwendet werden zwei verhältnismäßig große periodisch betriebene Misch-und Aufbereitungstanks 20 können parallel zu dieser Verfahrensstufe angeordnet werden, d. h. während eine Schlammcharge von einem Tank zum Wäscher geleitet wird, wird eine zweite Charge in dem andern Tank hergestellt. Auf diese Weise werden die verschiedenen Rückführungsströme vermischt und die unlöslichen Verunreinigungen abgeschieden und entfernt, bevor die Aufbereitungsstoffe zugesetzt werden.
  • Gleichgültig ob der Schlamm kontinuierlich oder chargenweise bereitet wird, kann der Teil des Schlamms, der direkt vom Boden des Wäschers 16 zurückgeführt wird, gegebenenfalls direkt zum hopf des Wäschers statt zum Misch- und Aufbereitungstank 20 geführt werden. Ebenso sind viele andere Abänderungen des in dem Diagramm erläuterten Verfahrens möglich.
  • Zwar wird bei obigem Beispiel Kieselfluorwasserstoffsäure als besonders geeignetes Zusatzmittel empfohlen, vor allem, wenn Siliciumdioxyd, Fluoride und Wasser zusammen zur Aufbereitung erforderlich sind. Die Art und Weise, in der die Stoffe zur Aufbereitung zugegeben werden, ist jedoch nicht auf das angegebene Beispiel beschränkt, obwohl sie vorzugsweise möglichst frei von Bestandteilen sein sollten, deren Gegenwart im System stören oder Schwierigkeiten verursachen können. In obigem Beispiel werden die rohe Kieselsäure und die Aufbereitungsstoffe alle an einer Stelle, nämlich in den Misch- und Aufbereitungstank 20 zugeführt. Diese Arbeitsweise ist zwar bequem, aber nicht notwendig, und die Bestandteile können auch an einer anderen Stelle zugeführt werden. Beispielsweise können die rohe Kieselsäure an jeder Stelle des Waschsystems und die anderen Bestandteile an fast allen Stellen des Gesamtsystems zugeführt werden, vorausgesetzt daß sie in der geeigneten Form vorliegen. Sie können beispielsweise sogar als Gase oder Dämpfe in den Gasstrom eingeführt werden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung feinteiliger Kieselsäure durch Dampfphasenhydrolyse von Siliciumtetrafluorid, dadurch gekennzeichnet, daß die gas-bzw. dampfförmigen, fluorhaltigen Nebenprodukte der Hydrolyse, nach Abscheidung der Kieselsäure, mit einer wäßrigen Aufschlämmung von kieselsäurehaltigem Material, die wenigstens ein Fluorid enthält, dessen Löslichkeit größer ist als die des entsprechenden Silicofluorids, in Berührung gebracht werden, das gebildete feste Silicofluorid abgetrennt und calciniert und das bei der Calcination entbundene Siliciumtetrafluorid wieder thermisch hydrolysiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fluorid verwendet wird, das eine Wasserlöslichkeit hat, die wenigstens 5mal größer als die des entsprechenden Silicofluorids ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Fluorid Kalium- und Natriumfluorid verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Calcinationsrückstand gepulvert und in die wäBrige Aufschlämmung zurückgeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Calcination bei über 800"C erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften USA.-Patentschrift Nr. 2 535 036; französische Patentschrift Nr. 471482; Gmelin, Anorg. Chemie, B. Auflage, System-Nr. 22, S.978.
DEC13145A 1955-06-07 1956-06-06 Verfahren zur Herstellung von feinteiliger Kieselsaeure Pending DE1035115B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR471482A (fr) * 1913-04-30 1914-10-29 Siemens & C Geb Procédé pour la préparation de sels des acides fluorhydriques complexes
US2535036A (en) * 1946-09-03 1950-12-26 Cabot Godfrey L Inc Manufacture of finely divided silica

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