DE10344214A1 - Verfahren zum Aufbauen einer zweilagigen Flachdachabdichtung - Google Patents
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Abstract
Eine Unterlags- und eine Oberlagsbahn sollen schnell und einfach auf der auf einem Dach liegenden Dämmschicht aufgebracht werden. Oberlags- und Unterlagsbahn weisen beide einen Verbundträger, eine unterseitige kaltselbstklebende Schicht, eine oberseitige Elastomerbitumendeckmasse und eine abziehbare Schutzfolie auf. Die Unterlagsbahn wird auf der Dämmschicht ausgerollt und verklebt. Anschließend wird die Oberlagsbahn ausgerollt, dabei ihre Schutzfolie ab- und herausgezogen und auf ihre Oberseite aufgelegt. Der Verleger bewegt sich auf dieser und hält eine Wärmequelle vor die von ihm abgerollt werdende Rolle der Oberlagsbahn. Dabei wärmeaktiviert er die Oberseite der Unterlagsbahn, die Unterseite der Oberlagsbahn wird gleichzeitig erwärmt, fest auf die Unterlagsbahn aufgedrückt und mit dieser verbunden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbauen einer zweilagigen Flachbahnabdichtung aus einer Unterlags- und einer Oberlagsbahn, beide bestehend im wesentlichen aus einem Verbundträger, einer unterseitigen selbstklebenden Schicht, einer oberseitigen Elastomer-Bitumendeckmasse und einer unterseitigen abziehbaren Schutzfolie mit Ausrollen der Unterlagsbahn auf einem Untergrund und anschließenden Ausrollen der Oberlagsbahn auf der ausgerollten Unterlagsbahn unter Verwendung einer Wärmequelle.
- Dachabdichtungen auf Bitumenbasis werden normalerweise zweilagig ausgeführt. Nähte und Stöße werden dabei versetzt zueinander angeordnet. Damit ergibt sich eine dichte Dachhaut mit großer Widerstandsfestigkeit und hoher Lebensdauer. Früher wurden Dachhäute lagenweise in Heißbitumen verlegt. Durch technischen Fortschritt und zum Vermeiden von Brandverletzungen ging man dazu über, die Dachbahnen mit dem Untergrund und miteinander zu verschweißen. Hierzu wurde sogenanntes Schweißbitumen auf der Unterseite einer sogenannten Schweißbahn mit einem Brenner stark erhitzt und die Bahn in den sich bildenden Bitumenwulst eingerollt. Weitere Entwicklungen führten zu einer Kaltselbstklebetechnik. Dabei war die Bahnunterseite mit einem klebefähigen Polymerbitumen ausgerüstet. Problematisch blieb jedoch das Verlegen bei sehr niedrigen Temperaturen wegen der dann auf dem Untergrund vorhandenen Feuchtigkeit und Nässe sowie wegen der geringen Anfangshaftung. Aus diesem Grunde wurde parallel zu dieser Entwicklung nach anderen Lösungen gesucht. Es kam hinzu, daß die Verwendung von thermoplastischen Kunststoffschäumen als Dämmstoff auf Flachdächern die Verwendung einer offenen Flamme nur stark eingeschränkt zuließ.
- In der
DE 11 81 387 C - Einige Jahre nach der Ausgabe dieser Patentschrift wurde das Thema erneut in der
DE 69 41 382 U - Weitere zwanzig Jahre später wurde das Thema in der
DE 36 15 869 A1 erneut aufgegriffen. Das beschriebene Verfahren und die Vorrichtung mit gas- oder strombetriebenen Infrarotstrahlern dienen dem Verlegen von Wärmedämmbahnen aus wärmeempfindlichen Kunststoffen mit aufkaschierter Bitumenbahn. Mit der Vorrichtung sollen beispielsweise die Nähte der aufkaschierten Bitumenbahn ohne Sintern des Kunststoffschaumes verschweißt werden. - In der Praxis haben sich diese vorgeschlagenen Lösungen für ein möglichst flammenloses Verlegen von bituminösen Abdichtungssystemen durch thermische Aktivierung mit strom- oder infrarotbeheizten Strahlern wegen der schwierigen Handhabung der Geräte nicht durchgesetzt.
- In der
DE 295 00 652 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem eine selbstklebende Unterlagsbahn auf einen Dämmstoff aufgeklebt wird. Anschließend wird die Oberlage in klassischer Weise aufgelegt und die Bahn in einem Arbeitsgang unter Ausbildung eines Bitumenwulstes zwischen Unterlagsbahn und Oberlage vollflächig verschweißt. Auf Grund des Bahnaufbaus ist eine sehr starke hitzeintensive Verschweißung mit Verflüssigung der Polymerbitumenmasse zum Erzielen einer sicheren Verbindung notwendig. - Ähnlich gibt es auch Verklebesysteme, die sich auf Grund des Polymerbitumen- aufbaus ohne Zufuhr von Energie normal verkleben lassen. Besonders bei feuchter Witterung und niedrigen Temperaturen besteht die Gefahr von Undichtigkeiten. Deshalb haben sich diese Systeme nicht durchgesetzt.
- Von diesem Stand der Technik ausgehend ergibt sich für die vorliegende Erfindung die Aufgabe, ein Verfahren zum Aufbau einer zweilagigen Flachbahnabdichtung zu entwickeln, die sich über thermische Aktivierung auf einem Untergrund wie auch auf unkaschierten, organischen und mineralischen Dämmplatten schnell und einfach verlegen läßt. Dabei soll sichergestellt werden, daß die zu verklebenden Flächen nicht verflüssigt werden.
- Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Gattung dadurch gelöst, daß nach dem Ausrollen und Verkleben der Unterlagsbahn auf und mit dem Untergrund die Oberlagsbahn ganz oder teilweise ausgerollt wird, ihre unterseitige Schutzfolie ab- und herausgezogen und auf ihre Oberseite aufgelegt wird, der Verleger auf dieser aufgelegten Schutzfolie steht, sich vorbewegend die Oberlagsbahn auf die Unterlagsbahn aufrollt und dabei die Wärmequelle vor der sich abrollenden Rolle der Oberlagsbahn auf die Unterlagsbahn richtet, deren Oberseite wärmeaktiviert und die Oberlagsbahn mit ihrer Unterseite in diese ohne Wulst einrollt und verbindet. In einem Arbeitsgang wird die Oberlagsbahn damit in die wärmeaktivierte Oberseite der Unterlagsbahn ohne Wulstbildung eingerollt. Mit diesem Verfahren wird ein vollständig selbstklebender Aufbau auch bei äußerst tiefen Temperaturen sicher und sehr schonend erreicht. Dies steigert die Verlegeleistung enorm und die Dichtungsbahnen können ohne Heißbitumen verlegt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kombiniert selbstklebende Bahnen mit einer Wärmequelle, zum Beispiel einer externen Gasflamme. Die Unterlagsbahn wird mit ihrer unterseitigen selbstkleben den Ausrüstung von der Schutzfolie, zum Beispiel einer silikonisierten Folie befreit und auf den Untergrund geklebt. Auf diese erste Lage wird die obere Abdichtlage, die Oberlagsbahn aufgelegt und die selbstklebende unterseitige Polymerbitumenschicht der Oberlagsbahn ebenfalls von der Schutzfolie befreit und diese so abgelegt, daß sie auf der Oberseite der Oberlagsbahn zurückgeschlagen wird. Der Verleger steht auf dieser und damit auf der Schutzfolie. Damit wird das Entstehen von Fußabdrücken, Verschmutzungen oder anderen Eindrücken vermieden und die Bahn behält ihr jungfräuliches Aussehen. Die thermische Aktivierung erfolgt nicht auf der Unterseite der Oberlagsbahn, sondern nur auf der schon aktivierten Oberseite der Unterlagsbahn. Die Temperatur reicht aus, um die Unterseite der selbstklebenden Oberlagsbahn zu klebeaktivieren und das gesamte Paket innig miteinander zu verbinden. Am Ende der zu verlegenden Oberlagsbahn wird deren Unterseite soweit angeschmolzen, daß eine Kleberaupe zum Abdichten der Überlappungsstufe entsteht.
- Am Beispiel der in der einzigen Figur gezeigten Verlegung wird das Verfahren weiter erläutert.
- Die Figur zeigt die Dachhaut
12 , die auf dieser aufliegende Dämmstoffschicht14 , die bereits verlegte Unterlagsbahn16 und die erst teilweise verlegte Oberlagsbahn18 . Auf deren Unterseite befindet sich die abziehbare Schutzfolie20 . Die auf die Oberseite zurückgeschlagene Schutzfolie ist mit 22 bezeichnet. Die Wärmequelle, im gezeigten Beispiel eine Gasflamme, trägt das Bezugszeichen24 . - Zuerst wird die Unterlagsbahn
16 zusammen mit ihrer Schutzfolie ausgerollt, ausgerichtet und in die richtige Lage gebracht. Anschließend wird die Schutzfolie seitlich herausgezogen. Darauf läuft der Verleger im sogenannten Schlurfschritt über die Unterlagsbahn16 und klebt sie damit auf die Dämmschicht14 auf. Als nächstes wird eine Rolle Oberlagsbahn18 seitenversetzt etwa auf halbe Länge der verlegten Unterlagsbahn16 abgerollt. Die Schutzfolie20 wird aufgeschnitten oder quer durchtrennt und auf die Oberseite der Oberlagsbahn18 zurückgeschlagen. Die zurückgeschlagene Schutzfolie ist mit 22 bezeichnet. Der Verleger stellt sich auf diese. Er hält die Wärmequelle24 vor die Rolle so über die Unterlagsbahn16 , daß deren Oberfläche wärmeaktivert und klebend wird. Beim Aufrollen der Oberlagsbahn18 haftet diese sofort an. Da der Verleger bei dieser Arbeit stets auf der zurückgeschlagenen Schutzfolie22 steht, berührt er die Oberseite der Oberlagsbahn18 nicht mit seinen Schuhen. Dies ist für die spätere Abnahme vorteilhaft und auch dann, wenn die Oberlagsbahn18 nach Fertigstellung im Blickfeld von Hausbewohnern oder anderen Betrachtern liegt.
Claims (3)
- Verfahren zum Aufbauen einer zweilagigen Flachdachabdichtung aus einer Unterlags- und einer Oberlagsbahn, beide bestehend im wesentlichen aus einem Verbundträger, einer unterseitigen kaltselbstklebenden Schicht, einer oberseitigen Elastomer-Bitumendeckmasse und einer unterseitigen abziehbaren Schutzfolie mit Ausrollen der Unterlagsbahn auf einem Untergrund und anschließenden Ausrollen der Oberlagsbahn auf der ausgerollten Unterlagsbahn unter Verwendung einer Wärmequelle, dadurch gekennzeichnet daß nach dem Ausrollen und Verkleben der Unterlagsbahn auf und mit dem Untergrund die Oberlagsbahn ganz oder teilweise ausgerollt wird, ihre unterseitige Schutzfolie ab- und herausgezogen und auf ihre Oberseite aufgelegt wird, der Verleger auf dieser aufgelegten Schutzfolie steht, sich vorbewegend die Oberlagsbahn auf die Unterlagsbahn aufrollt und dabei die Wärmequelle vor der sich abrollenden Rolle der Oberlagsbahn auf die Unterlagsbahn richtet, deren Oberseite wärmeaktiviert und die Oberlagsbahn mit ihrer Unterseite in diese ohne Wulst einrollt und verbindet.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der zu verlegenden Oberlagsbahn die Unterlagsbahn soweit erwärmt wird, daß am Ende der Nahtüberlappung eine Raupe gebildet wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, daß bei anfangs nur teilweisen Ausrollen der Oberlagsbahn diese anschließend vollständig ausgerollt und die in Anspruch 1 genannten Maßnahmen durchgeführt werden.
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- 2003-09-22 DE DE10344214A patent/DE10344214B4/de not_active Expired - Lifetime
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