DE19945732A1 - Dachbahn für die Abdichtung von Flachdächern und flach geneigten Dächern - Google Patents
Dachbahn für die Abdichtung von Flachdächern und flach geneigten DächernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Dachbahn für eine Flachdachabdichtung, insbesondere für Raparatur- oder Sanierungszwecke. Dazu ist eine Dachbahn vorgesehen, die aus einer Kunststoffdichtungsbahn und einer Selbstklebeschicht besteht, zwischen denen eine weiche elastische Zwischenschicht angeordnet ist. Die Dichtungsbahn besteht vorzusgweise aus einem copolymerisierten Vinylacetat mit Ethylen. Die Zwischenschicht besteht aus einem Polyestervlies, dessen Unterseite mit einem Schaumkunststoff geglättet ist und auf der eine Selbstklebeschicht aus einem kunststoffmodifizierten Bitumen- oder Kunststoffkaltkleber angeordnet ist, die aus streifenförmig oder in anderen beschriebenen Formen nebeneinander angeordneten Klebebereichen besteht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Dachbahn für die Abdichtung von
Flachdächern und flach geneigten Dächern gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1, sowie ein Verfahren zu dessen Herstel
lung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 10.
Dachbahn für die Flachdachabdichtung unterliegen hohen Anforde
rungen, da sie für viele Jahre starken Temperaturschwankungen,
intensiver UV-Strahlung und hohen Windkräften und Bewegungen
des Baukörpers widerstehen müssen. Neben bituminösen Dachbahnen
haben sich hierfür seit Jahren Dachbahnen aus Kunststoff be
währt. U. a. wird hierfür ein flexibler copolymerisierter
Kunststoff aus Vinylacetat und Ethylen eingesetzt. Dieser be
steht aus einer auf der Dachoberfläche ausrollbaren bahnartigen
Folie von ca. 1 bis 2 mm Dicke, die an den Rändern miteinander
heißluft- oder quellverschweißt werden. Da die vorgenannten ho
hen Anforderungen oder unzulängliche Verlegearbeiten nach Jah
ren zu Undichtigkeiten am Flachdach führen können, sind Dach
bahnen notwendig, die auch zur Instandsetzung von durchnäßten
undichten Flachdächern verwendbar sind.
Bisher waren dazu Dachbahnen bekannt, auf deren Dichtungsbahn
werksseitig vollflächige kunststoffmodifizierte Bitumen- oder
Kunststoffkaltkleber aufgetragen wurden, die bis zur Verarbei
tung als Verklebung mit einer Schutzfolie abgedeckt waren. Bei
der Reparatur des Flachdachs wurde die Schutzfolie entfernt und
die neue Dachbahn auf die gesäuberte undichte, alte Dachbahn
aufgeklebt. Dazu wurden die Dachbahnen unter Druck auf die alte
Dachbahn aufgebracht, um eine gute Verbindung mit der Dachober
fläche herzustellen und auf eine Auflagelast verzichten zu kön
nen. Durch diese ganzflächige Verklebung kann es bei Gebäudebe
wegungen oder Rißbildungen im Dachunterbau oder im Dachaufbau
in der Dichtungsbahn zu starken Verspannungen kommen, die dann
leicht zu Beschädigungen der Dichtungsbahn oder zu Ablösungen
führen können.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Dachbahn
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß Beschädigungen
an der Dichtungsbahn auch bei Bewegungen des Dachuntergrundes
weitgehend vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 und Patentan
spruch 10 angegebene Erfindung gelöst. Weiterbildung und vor
teilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen angegeben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß durch eine weiche elastische
Zwischenschicht die Dehnungsspannungen weitgehend von der Dich
tungsbahn ferngehalten werden. Hierdurch entsteht eine Entkopp
lung der horizontalen Dachbewegung von denen der Dichtungsbahn,
wodurch eine Überdehnung der Dichtungsbahn weitgehend verhin
derbar ist. Gleichzeitig wird durch die Zwischenschicht vor
teilhafterweise ein Durchdrücken scharfkantiger Gegenstände auf
der alten Dachbahn oder dem Dachunterbau verhindert. Weiterhin
gleicht die Zwischenschicht durch seine vertikale Elastizität
auch Unebenheiten des Dachunterbaus aus, so daß sich die Gerad
heit und Planlage vorteilhaft verbessert.
Bei einer besonderen Ausbildung der Erfindung, bei der eine
partielle Verklebung auf dem alten Dach oder dem Dachunterbau
vorgesehen ist, wird noch eine zusätzliche Entkopplung der Ho
rizontalbewegungen erreicht, durch die auch Spannungen in der
Dichtungsbahn vorteilhaft vermieden werden. Insbesondere bei
Rißbildungen zwischen den Klebeflächen verteilen sich diese
Dehnungen auf eine größere Fläche der Dichtungsbahn und können
dann erst bei extremen Rißbildungen oder Bewegungen im Dachun
terbau zu Überdehnungen der Dichtungsbahn führen. Gleichzeitig
erreicht man durch die partielle Anklebung eine Verbesserung
der Diffusionswirkung, so daß dadurch feuchte Dachunterbauten
besser und schneller austrocknen können, als dies bei einer
ganzflächigen Verklebung möglich wäre.
Bei einer weiteren besonderen Ausbildung der Erfindung kann
vorteilhafterweise noch eine zusätzliche Schicht aus nicht
brennbarem Material und/oder Verstärkungsfasern vorgesehen wer
den, durch die der Brandschutz und die mechanische Festigkeit
der Dachbahnen verbesserbar ist.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher be
schrieben.
Die erfindungsgemäße Dachbahn besteht aus einer Dichtungsbahn
aus Kunststoff, auf die eine weiche elastische Zwischenschicht
aufgebracht ist, die ihrerseits mit einer Selbstklebeschicht
versehen ist. Die Zwischenschicht ist eine Verbundbahn aus ei
nem weichen, elastischen Kunststoffvlies, einseitig mit einem
angeschäumten Kunststoff versehen.
Bei der Dichtungsbahn handelt es sich um einen bitumenverträg
lichen, diffusionsoffenen, wurzelfesten, UV-, ozon- und tempe
raturbeständigen flexiblen Kunststoff, der auch gut miteinander
verschweißbar ist. Derzeit wird hierzu ein durch Copolymerisa
tion von Vinylacetat und Ethylen hergestellter Kunststoff ein
gesetzt, der in Bahnen gefertigt wird, die auf den zu verlegen
den Flachdächern ausgerollt werden. Diese Bahnen werden vor
zugsweise in Breiten von 104 cm und 154 cm gefertigt und auf
den Flachdächern meist überlappend ausgelegt und mit Hilfe von
Heiß- oder Quellschweißverfahren homogen miteinander verbunden.
Eine derartige homogene Verbindung ist wasserdicht, diffusions
offen, mechanisch dauerbeständig und hat sich in der Praxis
seit Jahren bewährt.
Aus diesem durch Copolymerisation von Vinylacetat mit Ethylen
(VAE) hergestellten Kunststoff werden flache Bahnen bzw. Folien
vorgesehen, die in der Regel 1 bis 2 mm, vorzugsweise 1,2 mm
und 1,5 mm dick sind und damit hinreichend schwer und mecha
nisch stabil. Zur Ausführung der Erfindung sind aber auch ande
re Kunststoffe einsetzbar, soweit diese die vorbeschriebenen
Anforderungen zur Abdichtung von Flachdächern erfüllen.
Auf einer Oberflächenseite der Kunststoffdichtungsbahn ist als
weiche elastische Zwischenschicht ein Elastomer oder ein Faser
vlies aufgebracht, das vorteilhafterweise aus Polyesterfasern
besteht. Diese elastische Zwischenschicht wird in der Regel
durch sofortiges Verbinden während der thermoplastischen For
mung der Dichtungsbahn selbst, unter Zuführung der Elastomer
schicht oder des Polyestervlieses vor dem Erkalten und Verfe
stigen des Dachbahnwerkstoffes aufgebracht. Es besitzt eine
Dicke von ca. 1,0 bis 1,5 mm. Dabei wird die Dicke dieser Ela
stomer- oder Polyesterschicht im wesentlichen nach horizontal
auszugleichenden Bewegungen im Dachunterbau bemessen. Da auch
scharfkantige Materialien und Unebenheiten im Dachunterbau aus
geglichen werden sollen, wird auch dies bei der Bemessung der
Dicke der Zwischenschicht mit berücksichtigt. In der Praxis hat
sich eine Faservliesdicke von ca. 2 mm als ausreichend erwie
sen. Da dieses Faservlies weich und elastisch ist, kann es er
hebliche horizontale Bewegungen im Dachunterbau wie insbesonde
re Rißbildungen ausgleichen, ohne daß diese die Dichtungsbahnen
dehnungsmäßig belasten.
Auf das Polyestervlies wird auf der Unterseite ein Kunststoff
schaum aufgeklebt, so daß nach dessen Aushärtung eine glatte
Unterseite entsteht, auf die eine Selbstklebeschicht aufge
bracht werden kann. Diese Selbstklebeschicht besteht aus einer
streifenförmigen oder mit einer Lochwalze aufgetragenen parti
ellen Klebefläche mit kunststoffmodifiziertem Bitumen- oder
Kunststoffkaltkleber, der mit einer Abdeckfolie versehen ist.
Beim Verarbeiten der Dachbahn wird die Abdeckfolie abgezogen
und die Dachbahn auf die gesäuberte Altbahn oder andere Dachun
tergründe abgerollt und unter Druckeinwirkung verklebt. Dabei
ist die Selbstklebeschicht in Längsstreifen von 5 bis 10 cm
Breite werkseitig auf der Dachbahn aufgeschmolzen oder partiell
mit der Lochwalze aufgetragen und enthält etwa gleich große
oder größere kleberfreie Zwischenräume. Eine solche partielle
Selbstklebeschicht kann aber auch gitterförmig, punktförmig
oder in anderen Formgestaltungen auf der Dachbahn als Selbst
klebeschicht vorgesehen werden.
Durch den weichen plastisch verformbaren kunststoffmodifizier
tem Bitumen- oder Kunststoffkaltkleber können auch vorhandene
Dachunebenheiten ausgeglichen werden. Deshalb sind Selbstklebe
schichten von 0,5 mm bis 1,0 mm vorgesehen. Eine derartige
Selbstklebedachbahn läßt sich insbesondere bei einer Flachdach
sanierung oder -reparatur schnell und kostengünstig verarbei
ten. Darüber hinaus ist der Einsatz dieser Selbstklebedachbahn
auch zur Erstabdichtung bei verhältnismäßig glatten Flachdach
untergründen möglich. Da bei dieser Art der Flachdachabdichtung
mittels Selbstklebebahn nicht mit flüssigen kunststoffmodifi
ziertem Bitumen- oder Kunststoffkaltkleber gearbeitet werden
muß, ist dieses Verfahren kaum mit Verunreinigungen verbunden,
so daß es auch bei der Verarbeitung von weißen oder anderen
hellfarbenen Dichtungsbahnen geeignet ist.
Bei Flachdächern mit erhöhter horizontaler mechanischer Bela
stung kann auf einer Oberflächenseite der Dichtungsbahn auch
noch eine Verstärkungsschicht aus gitterförmigen Fasern oder
anderen Verstärkungsmitteln vorgesehen werden. Dazu wird bei
spielsweise eine gitterartige Schicht aus Verstärkungsfasern
mit einer Kunststoffumhüllung versehen, die dann mit der Dich
tungsbahn verschweißt wird.
Bei Flachdächern, bei denen noch ein Brandschutz notwendig ist,
kann zwischen der Zwischenschicht und der Selbstklebeschicht
noch eine Schicht aus nichtbrennbarem Material wie beispiels
weise einem Glasvlies vorgesehen werden. Dabei wird die Glas
vliesschicht mittels eines Silikatklebers auf die Zwischen
schicht aufgeklebt.
Bei der Herstellung dieser Verbunddachbahnen aus einer Dich
tungsbahn, einer weichen elastischen Zwischenschicht, einer
aufgeschäumten Kunststoffschicht und einer Selbstklebeschicht
wird zunächst die Dichtungsbahn von vorbestimmter Breite herge
stellt. Hierauf wird dann die Zwischenschicht in Form eines Po
lyesterfaservlieses aufgelegt und unter Druck zusammengedrückt,
bis die Verbindung zwischen den beiden Schichten ausgehärtet
ist. Auf der rauhen Unterseite des Polyestervlieses wird hier
nach eine Kunststoffschicht aufgeschäumt, der die Faserstruktur
des Polyestervlieses auf der Unterseite einbindet und nach Aus
härten eine glatte Fläche bildet. Auf diese glatte Seite des
Polyestervlieses wird dann die Selbstklebeschicht in Form von
nebeneinander angeordneten Längsstreifen aufgeschmolzen. Zur
Erhaltung der Klebewirkung und zur Verbesserung der Verarbei
tung beim Verlegen wird die Selbstklebeschicht noch mit einer
Abdeckfolie versehen, die später abziehbar ist. Dieses Herstel
lungsverfahren kann auch parallel in einem oder mehreren Ar
beitsschritten durchgeführt werden, so daß eine mehrschichtige
Verbundbahn als Selbstklebedachbahn werksseitig entsteht.
Claims (11)
1. Dachbahn für eine Flachdachabdichtung, bestehend aus einer
Dichtungsbahn aus Kunststoff und einer Selbstklebeschicht,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Dichtungsbahn und
der Selbstklebeschicht eine weiche elastische Zwischen
schicht vorgesehen ist.
2. Dachbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtungsbahn aus einem copolymerisierten Vinylacetat mit
Ethylen (VAE) besteht.
3. Dachbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die weiche elastische Zwischenschicht als Elastomer
oder als Faservlies mit einer angeschäumten Kunststoff
schicht ausgebildet ist.
4. Dachbahn nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Faservlies aus Polyesterfasern be
steht.
5. Dachbahn nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Selbstklebeschicht aus einem
kunststoffmodifizierten Bitumen- oder Kunststoffkaltkleber
besteht, die mit einer abziehbaren Schutzfolie versehen
ist.
6. Dachbahn nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Selbstklebeschicht aus partiell
nebeneinander angeordneten Klebebereichen besteht.
7. Dachbahn nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Klebebereiche als längs angeordnete Klebestreifen und/oder
gitterförmige, runde oder mehreckige Klebeflächen ausge
bildet sind.
8. Dachbahn nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Dichtungsbahn und der
Zwischenschicht eine Verstärkungsschicht vorgesehen ist.
9. Dachbahn nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Zwischenschicht und der
Selbstklebeschicht eine Schicht aus nicht brennbarem Mate
rial vorgesehen ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Dachbahn nach einem der
vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß auf eine Dichtungsbahn werksseitig eine weiche elasti
sche Zwischenschicht und auf die andere Seite der Zwi
schenschicht eine Selbstklebeschicht aufgebracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zwischenschicht als Polyestervlies ausgebildet ist,
auf dessen Seite zur Selbstklebeschicht ein Schaumkunst
stoff aufgetragen und nach dessen Aushärtung die Selbst
klebeschicht aufgebracht wird.
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