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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Spinnen und Aufwickeln zumindest eines synthetischen Fadens
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist beispielsweise
aus der
DE 44 16 136
A1 bekannt.
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Die bekannte Vorrichtung weist zum
Spinnen und Aufwickeln eines synthetischen Fadens eine Spinneinrichtung,
eine angetriebene Erstgalette und eine angetriebene Zweitgalette
sowie eine Aufwickeleinrichtung auf. Dabei wird der Faden mittels
der durch einen Elektromotor angetriebenen Erstgalette nach dem
Schmelzspinnen von einer Spinndüse
der Spinneinrichtung abgezogen. Hierzu wird die Erstgalette vom
Faden teilumschlungen. Die der Erstgalette nachgeordnete Zweitgalette
wird ebenfalls mittels eines Elektromotors angetrieben, wobei zwischen
der Erstgalette und der Zweitgalette eine Geschwindigkeitsdifferenz
eingestellt ist. Die Höhe
der Geschwindigkeitsdifferenz ist abhängig von dem herzustellenden
Garntyp. Bei der Herstellung von synthetischen multifilen Fäden aus
einer thermoplastischen Schmelze wird grundsätzlich zwischen teilverstreckten
Fäden und
vollverstreckten Fäden
unterschieden. Die teilverstreckten Fäden weisen eine vororientierte
Molekularstruktur auf, die in einer zweiten Prozessstufe eine Nachverstreckung
erfordern. Sie werden als Pre-Oriented Yarns (POY) bezeichnet. Demgegenüber sind
die vollverstreckten Garne (FDY) ohne eine Nachverstreckung direkt
für eine
Weiterverarbeitung geeignet. So ist es bekannt, dass es zur Herstellung
von FDY Fäden
eine hohe Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Galetten eingestellt
sein muss. Dagegen erfordert das Spinnen und Aufwickeln von vororientierten
Fäden eine
geringe Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Galetten. Diese liegt
bei der Herstellung von Polyester POY beispielsweise in einem Be reich
von 0,1 bis 0,5 %. Dabei ist es erforderlich, dass die jeweils an
den Galetten eingestellte Geschwindigkeit während des Prozesses mit hoher
Genauigkeit erreicht und eingehalten bleiben. Bei der bekannten
Vorrichtung werden hierzu üblicherweise
jedem Elektromotor ein Steuergerät
zugeordnet, so dass jeder der Elektromotoren mit einer die Geschwindigkeit
bestimmenden Sollfrequenz gesteuert werden kann. Der Steuerungsaufwand
ist somit unabhängig
von der Höhe
der Geschwindigkeitsdifferenz für
jede Prozessvariante gleich groß.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart auszubilden,
dass geringe Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen einer angetriebenen
Erstgalette und einer angetriebenen Zweitgalette mit sehr geringem
Steuerungsaufwand bei Einhaltung einer relativ hohen Genauigkeit
erreicht werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß so gelöst, dass
ein Steuergerät
für beide
Elektromotore vorgesehen ist, durch welches die Elektromotoren mit
einer Sollfrequenz steuerbar sind und dass einer der Elektromotoren
als ein Asynchronmotor ausgebildet ist, welcher einen die Geschwindigkeitsdifferenzen
entsprechenden Drehzahlschlupf aufweist.
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Die Erfindung macht sich die Erkenntnis
zu nutze, dass ein mit einer Sollfrequenz angesteuerter Asynchronmotor
aufgrund seines prinzipbedingten Drehzahlschlupfes eine geringere
Istfrequenz und damit eine geringer Drehzahl zum Antreiben erzeugt. Somit
lassen sich Geschwindigkeitsdifferenzen, die in der Größenordnung
eines Drehzahlschlupfes liegen, ohne zusätzliche Steuerungsmittel auf
einfache Weise realisieren.
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Um eine Einstellmöglichkeit und Veränderung
der Geschwindigkeitsdifferenz zu ermöglichen, ist die Weiterbildung
der Erfindung besonderes vorteilhaft, bei wel cher das Steuergerät ein veränderbares
Spannungs/Frequenz-Verhältnis
aufweist, durch welches der Asynchronmotor zur Veränderung
des Drehzahlschlupfes steuerbar ist. Durch das Verhältnis der
Spannung zur Frequenz lässt
sich die Magnetisierung des Asynchronmotors beeinflussen, was eine
Veränderung
des Drehzahlschlupfes zur Folge hat. Aufgrund der Robustheit eines
Asynchronmotors ist eine geringe Über- oder Untermagnetisierung
unkritisch, so dass die Einstellung eines Drehzahlschlupfes ohne
größere Verluste
ausführbar
ist.
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Bei einer weiteren besonders vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung ist dem Asynchronmotor ein Sensor zugeordnet, durch
welchen die Istfrequenz erfasst wird. Der Sensor ist über eine
Signalleitung mit dem Steuergerät
verbunden, so dass innerhalb des Steuergerätes aus der Istfrequenz und der
Sollfrequenz der jeweils eingestellte Schlupfzustand des Asynchronmotors
erfasst werden, um unmittelbar eine Anpassung an die gewünschte Geschwindigkeitsdifferenz über das
Spannungs/Frequenz-Verhältnisses
vornehmen zu können.
Damit lassen sich Ungleichmäßigkeiten
während
des Betriebes durch beispielsweise Belastungsschwankungen vorteilhaft
ausregeln, so dass eine Istfrequenz und damit eine Umfangsgeschwindigkeit
der jeweils angetriebenen Galette im wesentlichen während der gesamten
Betriebsdauer konstant gehalten wird.
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In Abhängigkeit von dem herzustellenden Garntyp
lässt sich
sowohl die Zweitgalette oder aber die Erstgalette durch den derart
betriebenen Asynchronmotor antreiben. In dem Fall, dass die Zweitgalette
mit einer von der Sollfrequenz abweichenden niedrigeren Istfrequenz
angetrieben wird, wird eine Geschwindigkeitsdifferenz erreicht,
die zu einer Verringerung der Spannung des Fadens zwischen der Erstgalette
und der Zweitgalette führt.
Die Erstgalette wird dabei gegenüber
der Zweitgalette mit höherer Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben.
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In dem Fall, dass eine leichte Spannungserhöhung im
Faden gewünscht
ist, wird vorteilhaft die Erstgalette durch den Asynchronmotor angetrieben. Damit
wird die Erstgalette gegenüber
der Zweitgalette mit einem entsprechend dem Drehzahlschlupf des Asynchronmotors
geringeren Geschwindigkeit angetrieben.
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Um möglichst den gesamten Bereich
des Drehzahlschlupfes eines Asynchronmotors beim Antrieb der Galetten
zur Einstellung der Geschwindigkeitsdifferenz ausnutzen zu können, ist
gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der andere Elektromotor
durch ein Synchronmotor oder einen Reluktanzmotor gebildet ist. Damit
wird eine der Galetten mit der der Sollfrequenz entsprechenden Geschwindigkeit
angetrieben.
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Es besteht auch die Möglichkeit
beide Galetten durch jeweils einen Asynchronmotor anzutreiben. Hierbei
ist darauf zu achten, dass einer der Asynchronmotoren möglichst
elektrisch „weich" ausgeführt ist,
d. h. einen entsprechend großen
Drehzahlschlupf aufweist, welcher in Abhängigkeit von dem Spannungs/Frequenz-Verhältnis veränderbar
ist. Demgegenüber
ist der zweite Asynchronmotor als elektrisch „steif" auszuführen, welcher einen sehr geringen
Drehzahlschlupf aufweist, der im wesentlichen unabhängig von
dem Spannungs/Frequenz-Verhältnis ist.
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Die Regelung der Asynchronmotoren
lässt sich
vorteilhaft derart gestalten, dass der elektrisch „steife" Asynchronmotor eine
Frequenzregelung und der elektrisch „weiche" Asynchronmotor über das Spannungs/Hertz-Verhältnis geregelt
wird.
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Für
den Fall, dass größere Geschwindigkeitsdifferenzen
zwischen der Erstgalette und der Zweitgalette erforderlich werden,
besteht die Möglichkeit,
eine Grundeinstellung der Geschwindigkeitsdifferenz durch das Verhältnis der
Manteldurchmesser der Erstgalette und der Zweitgalette vorzugeben. So
könnte
beispielsweise die Zweitgalette mit einem Manteldurchmesser ausgebildet
sein, der größer ist als
der Manteldurchmesser der Erstgalette, so dass eine höhere Umfangsgeschwindigkeit
an der Zweitgalette bei gleicher Frequenzeinstellung erreicht wird.
Zur Feineinstellung der Grundeinstellung der Geschwindigkeitsdifferenz
würde dann
die Drehzahlschlupfregelung des Asynchronmotors eingesetzt.
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In Abhängigkeit von dem jeweiligen
Herstellungsprozess können
die Erstgalette und/oder die Zweitgalette zusätzliche Heizmittel zum Erwärmen des
Mantels aufweisen, um eine thermische Behandlung an dem Faden vornehmen
zu können.
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Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 10 zeichnet sich besonders dadurch aus, dass wenige
Steuerungsmittel erforderlich sind, um eine Geschwindigkeitsdifferenz zwischen
zwei Galetten mit hoher Genauigkeit einzuhalten. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
lässt sich
der oft als nachteilig empfundene prinzipbedingte Drehzahlschlupf
eines Asynchronmotors vorteilhaft in die Regelung einer Geschwindigkeitsdifferenz zweier
Galetten einbeziehen. Hierdurch können vor allem kleinere Geschwindigkeitsdifferenzen
vorteilhaft realisiert werden.
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Die Regelung der Geschwindigkeitsdifferenz wird
dabei vorzugsweise durch Vorgabe und Änderung des Spannungs/Hertz-Verhältnisses
an dem zugeordneten Steuergerät
ausgeführt.
Die jeweils bei unterschiedlichem Spannungs-/Hertz-Verhältnis abgegebene
Sollfrequenz führt
zu einer Drehzahlschlupfveränderung
des angesteuerten Asynchronmotors.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das erfindungsgemäße Verfahren
sind insbesondere geeignet, um synthetische Fäden als sogenannte POY-Garne
herzustellen. Hierbei können
Polymere wie beispielsweise Polyester, Polyamid oder Polypropylen
verwendet werden.
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Weitere Vorteile der Erfindung sind
im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
unter Hinweis auf die beigefügten
Zeichnungen näher
beschrieben.
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Es stellen dar:
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1 schematisch
ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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2 schematisch
ein Ausschnitt aus einem weiteren Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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In 1 ist
schematisch eine Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Zum Schmelzspinnen weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine Spinneinrichtung 1 auf. In dem Ausführungsbeispiel
nach 1 wird die Spinneinrichtung 1 durch
einen Spinnkopf 3 und eine auf der Unterseite des Spinnkopfes 3 angeordnete
Spinndüse 4 gebildet.
Der Spinnkopf 3 enthält
hier nicht dargestellte Spinnpumpen und Verteilerleitungen, die
mehrere Spinndüsen
zugeordnet sind. Hierzu ist der Spinnkopf 3 beheizt ausgebildet. Eine
Polymerschmelze wird dem Spinnkopf 3 über einen Schmelzezulauf 2 zugeführt. Der Übersicht
wegen ist in dem Ausführungsbeispiel
der Fadenlauf nur eines Fadens gezeigt.
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Die Spinndüse 4 an der Unterseite
des Spinnkopfes 3 weist eine Vielzahl von Düsenbohrungen
auf, durch welche die Polymerschmelze unter Druck extrudiert wird.
Somit treten an der Spinndüse 4 eine
Vielzahl von strangförmigen
Filamenten, die ein Filamentbündel 5 bilden,
aus. Unmittelbar unterhalb der Spinndüse 4 ist eine Kühlvorrichtung 6 vorgesehen,
um die frisch extrudierten Filamentstränge zu kühlen. Die Kühlvorrichtung 6 ist
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als eine Anblasung ausgebildet, bei welcher ein Kühlluftstrom
quer von außen
auf das Filamentbündel 5 gerichtet
ist.
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Unterhalb der Kühlvorrichtung 6 ist
eine Präpariervorrichtung 7 sowie
ein Fadenführer 8 vorgesehen,
durch welche das Filamentbündel 5 zu
einem Faden 9 zusammengeführt werden.
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In Fadenlaufrichtung folgt eine Erstgalette 10 und
eine Zweitgalette 13, die von dem Faden 9 teilumschlungen
sind. Der Erstgalette 10 ist ein als Synchronmotor 11 ausgebildeter
Elektromotor zugeordnet. Die im Fadenlauf der Erstgalette 10 nachgeordnete
Zweitgalette 13 wird durch einen als Asynchronmotor 14 ausgebildeten
Elektromotor angetrieben. Zur Steuerung des Synchronmotors 11 und
des Asynchronmotors 14 ist ein Steuergerät 12 vorgesehen.
Der Synchronmotor 11 ist über die Steuerleitung 19.2 mit
dem Steuergerät
und der Asynchronmotor 14 ist über die Steuerleitung 19.1 mit
dem Steuergerät 12 gekoppelt.
Der Asynchronmotor 14 weist einen Drehfrequenzsensor 15 auf,
welcher über
eine Signalleitung 20.1 mit dem Steuergerät 14 gekoppelt
ist.
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Zur Aufnahme und Speicherung des
Fadens 9 ist der Zweitgalette 13 eine Aufwickeleinrichtung 16 nachgeordnet.
In der Aufwickeleinrichtung 16 wird der Faden 9 zu
einer Spule 17 gewickelt, die an einer drehenden Spulspindel 18 gebildet
wird.
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Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Faden 9 durch
die Erstgalette 10 und die Zweitgalette 13 aus
der Spinneinrichtung 1 abgezogen. Dabei werden die Erstgalette 10 und
die Zweitgalette 13 mit einer Geschwindigkeitsdifferenz angetrieben.
Zum Antrieb der Erstgalette 10 wird dem Steuergerät 12 eine
Sollfrequenz fSoll aufgegeben. Über die
Steuerleitung 19.2 wird über das Steuergerät 12 der
Synchronmotor 11 mit der Sollfrequenz fSoll angesteuert.
Die Erstgalette 10 weist somit eine Umfangsgeschwindigkeit
auf, die der Sollfrequenz fsoii entspricht.
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Über
die Steuerleitung 19.1 wird dem Asynchronmotor 14 ebenfalls
zur Ansteuerung die Sollfrequenz fSoll aufgegeben.
Aufgrund eines Drehzahlschlupfes des Asynchronmotors 14 stellt
sich an der Zweitgalette 13 eine Umfangsgeschwindigkeit
ein, die einer Istfrequenz fIst entspricht,
die geringer ist als die vorgegebene Sollfrequenz fSoll.
Somit besitzt die Zweitgalette 13 gegenüber der Erstgalette 10 eine geringfügig geringere
Umfangsgeschwindigkeit, so dass ein Geschwindigkeitsdifferenz zwischen
den beiden Galetten 10 und 13 wirkt.
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Die gewünschte Geschwindigkeitsdifferenz zwischen
der Erstgalette 10 und der Zweitgalette 13 ist
dem Steuergerät 12 in
Form einer Frequenzdifferenz ΔfSoll vorgegeben. Zur Einstellung und Regelung der
vorgegebenen Geschwindigkeitsdifferenz wird über den Drehfrequenzsensor 15 in
dem Asynchronmotor 14 die jeweilige Istfrequenz fIst gemessen und über die Signalleitung 20.1 dem
Steuergerät 12 zugeführt. Innerhalb
des Steuergerätes 12 wird
durch Differenzbildung zwischen der Sollfrequenz fSoll und
der Istfrequenz fIst ein jeweiliger Ist-Wert
der Frequenzdifferenz ermittelt und mit dem Soll-Wert der Frequenzdifferenz ΔfSoll verglichen. Im Fall einer Abweichung wird
innerhalb des Steuergerätes 12 ein
vorgegebenes Spannungs/Frequenz-Verhältnis V/f derart verändert, dass
bei gleicher Sollfrequenz fSoll in dem Asynchronmotor 14 ein
veränderter
Drehschlupf auftritt, der zu einer geänderten Istfrequenz führt. Dadurch
lässt sich
eine vorgegebene Geschwindigkeitsdifferenz zwischen der Erstgalette 10 und
der Zweitgalette 13 einstellen und einhalten. So konnte
beispielsweise bei einer Antriebsdrehzahl von 3.000 m/min. an einem
Asynchronmotor ein Drehzahlschlupf von 0,2 % bei einem Spannungs/Frequenz-Verhältnis von
1,4 V/Hz festgestellt werden. Bei gleicher Antriebsdrehzahl wurde
in dem Steuergerät
das Spannungs/Frequenz-Verhältnis auf
0,8 V/Hz geändert.
Daraus folgte eine Zunahme des Drehzahl schlupfes in dem Asynchronmotor
auf einen Wert von 0,6 %. Bei der Herstellung von POY-Garnen werden
die Erstgalette 10 und die Zweitgalette 13 mit Geschwindigkeitsdifferenzen
im Bereich von 0,1 bis 0,5 % betrieben, so dass bereits geringe
Veränderung
des Spannungs/Frequenz-Verhältnisses
ausreicht, um den gesamten Geschwindigkeitsdifferenzbereich zu erfassen.
Die damit an dem Asynchronmotor einhergehende Über- oder Untermagnetisierung
bleibt somit in geringen Grenzen und ohne Auswirkung.
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Der Faden 6 wird über die
Erstgalette 10 und die Zweitgalette 13 ohne Verstreckung
geführt
und anschließend
in der Aufwickeleinrichtung 16 zu der Spule 17 aufgewickelt.
Vorzugsweise ist vor der Aufwicklung eine die Weiterverarbeitung
verbessernde Behandlung in Form einer Verwirbelung vorgeschaltet.
Die für
die Verwirbelung erforderliche Fadenspannung lässt sich ebenso vorteilhaft
durch die zwischen den Galetten 10 und 13 wirkende
Geschwindigkeitsdifferenz einstellen.
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Das Ausführungsbeispiel nach 1 ist somit vorteilhaft
zum Spinnen und Aufwickeln von POY-Garnen geeignet.
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In 2 ist
ein Ausschnitte eines weiteren Ausführungsbeispiels dargestellt.
Hierbei sind die Spinneinrichtung 1 sowie die Aufwickeleinrichtung 16 nicht
dargestellt. Diese Einrichtungen sind identisch zu dem vorhergehenden
Ausführungsbeispiel,
so dass auf die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen werden
kann. Der Faden 6 wird über
die Erstgalette 10 aus der Spinneinrichtung abgezogen. Die
Erstgalette 10 weist hierzu einen Mantel mit einem Manteldurchmesser
der Größe D1 auf. Der Erstgalette 10 folgt
in Fadenlauf eine Zweitgalette 13, die einen Mantel aufweist
mit einem Manteldurchmesser D2. Der Manteldurchmesser
D2 der Zweitgalette 13 ist größer ausgebildet
als der Manteldurchmesser D1 des Mantels
der Erstgalette 10.
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Die Erstgalette 10 wird
durch einen Asynchronmotor 21 angetrieben, der über die
Steuerleitung 20.2 mit einem Steuergerät 12 verbunden ist. Dem
Asynchronmotor 21 ist ein Drehfrequenzsensor 22 zugeordnet,
der über
die Signalleitung 20.2 mit dem Steuergerät 12 gekoppelt
ist.
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Die Zweitgalette 13 wird
entsprechend dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel durch den Asynchronmotor 14 angetrieben.
Der Asynchronmotor 14 ist über die Steuerleitung 19.1 mit
dem Steuergerät 12 gekoppelt,
welcher über
die Signalleitung 20.1 mit dem Drehfrequenzsensor 15 des
Asynchronmotors 14 verbunden ist. Die Ansteuerung und Regelung
des Asynchronmotors 14 der Zweitgalette 13 erfolgt
entsprechend dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel nach 1, so dass zu dem vorhergehenden
Ausführungsbeispiel
Bezug genommen wird.
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Gegenüber dem Asynchronmotor 14 der Zweitgalette 13 ist
der zweite Asynchronmotor 21 der Erstgalette 10 elektrisch „steif" ausgeführt. Der
Asynchronmotor 21 besitzt somit einen relativ geringen Drehzahlschlupf,
welcher im wesentlichen unabhängig
von dem gewählten
Spannungs/Frequenz-Verhältnis
ist. Zur Einstellung einer Umfangsgeschwindigkeit mit einer Erstgalette
wird an dem Asynchronmotor 21 die Istfrequenz durch den
Drehfrequenzsensor 22 erfasst und dem Steuergerät 12 aufgegeben.
In dem Steuergerät 12 wird
ein Vergleich zwischen der Istfrequenz und der Sollfrequenz vorgenommen,
um eine entsprechende Korrektur der Sollfrequenz vorzunehmen. Die
korrigierte Sollfrequenz wird dem Asynchronmotor 21 aufgegeben,
um eine gewünschte
Umfangsgeschwindigkeit an der Erstgalette 10 zu erhalten.
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Zwischen der Erstgalette 10 und
der Zweitgalette 12 wirkt eine Geschwindigkeitsdifferenz
aufgrund der unterschiedlich gewählten
Manteldurchmesser Dl und D2. Die geometrisch bedingte Geschwindigkeitsdifferenz
ist als Grundeinstellung der Geschwindigkeitsdifferenz vorgegeben.
Zur Einhaltung einer gewählten
Ge schwindigkeitsdifferenz, die beispielsweise geringfügig über oder
unter der Grundeinstellung liegt oder gleich der Grundeinstellung
ist, wird der Antrieb der Zweitgalette 13 entsprechend
dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel
gesteuert und geregelt. Somit lässt
sich über
die Drehzahlschlupfregelung des Asynchronmotors 14 eine vorgegebene
Geschwindigkeitsdifferenz einstellen und im wesentlichen konstant
halten.
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Das in 2 gezeigte
Ausführungsbeispiel ermöglicht somit
eine Teilverstreckung des Fadens 6 vor dem Aufwickeln.
Diese Verfahrensvariante ist besonders vorteilhaft, wenn größere Geschwindigkeitsdifferenzen
als 0,1 – 0,5
% eingestellt werden müssen.
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Der Aufbau und die Anwendungsfälle der
beschriebenen Ausführungsbeispiele
ist beispielhaft. So lassen sich die Antriebe der Erstgalette und
der Zweitgalette untereinander austauschen und kombinieren. Ebenso
könnten
die Erstgalette und die Zweitgalette von Faden mehrfach umschlungen
werden. Durch unterschiedliche Wahl der Manteldurchmesser könnte beispielsweise
auch beide Galetten mit gleicher Geschwindigkeit betrieben werden,
so dass keine Geschwindigkeitsdifferenz wirkt. Ebenso können den
in den 1 und 2 gezeigten Galetten frei
drehbare Überlaufrollen
zugeordnet sein, um den Faden mit mehreren Umschlingungen zu führen. Des weiteren
lassen sich dabei thermische Behandlungen des Fadens dadurch ausführen, dass
zumindest einer der Galetten ein Heizmittel enthält, durch welches der Mantel
erwärmt
ist.
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- 1
- Spinneinrichtung
- 2
- Schmelzezulauf
- 3
- Spinnkopf
- 4
- Spinndüse
- 5
- Filamentbündel
- 6
- Kühlvorrichtung
- 7
- Präpariervorrichtung
- 8
- Fadenführer
- 9
- Faden
- 10
- Erstgalette
- 11
- Synchronmotor
- 12
- Steuergerät
- 13
- Zweitgalette
- 14
- Asynchronmotor
- 15
- Drehfrequenzsensor
- 16
- Aufwickeleinrichtung
- 17
- Spule
- 18
- Spulspindel
- 19.1,
19.2
- Steuerleitung
- 20.1,
20.2
- Signalleitung
- 21
- Asynchronmotor
- 22
- Drehfrequenzsensor