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Die
Erfindung betrifft ein Rolltor, insbesondere ein schnellaufendes
Industrietor, mit einem die Toröffnung
abdeckenden Torblatt, welches in seitlichen Führungen geführt und beispielsweise als
Lamellenpanzer, flexibler Behang etc. ausgebildet ist.
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Derartige
Rolltore sind in der Praxis vielfach bekannt und seit langem bewährt. Sie
dienen als Abschluss für Öffnungen
unterschiedlichster Art im privaten und gewerblichen Bereich. Das
Torblatt wird hierbei im Zuge der Öffnungsbewegung im Bereich des
Torsturzes aufgewickelt oder gegenüber den anderen Wickellagen
berührungsfrei
in einer Rundspirale oder einer langgestreckten Spirale geführt. Letztere
Ausgestaltungsweise wird insbesondere für industrielle Zwecke genutzt,
da hiermit hohe Bewegungsgeschwindigkeiten bei großer Lebensdauer und
Zuverlässigkeit
erzielbar sind.
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Derartige
schnellaufende Industrietore haben sich hervorragend für einen
zuverlässigen
Abschluß von
hochfrequentierten Toröffnungen
bewährt.
Aufgrund der häufig
erreichten hohen Betätigungsgeschwindigkeiten
von 3 m/s und mehr ist es zumeist möglich, derartige Industrietore
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Durchfahrten mit einem Gabelstapler
oder dergleichen zu schließen
und so einen Schutz gegen Witterungseinflüsse, Zugluft oder einen Verlust
der klimatisierten Atmosphäre
in einem Raum herzustellen. Allerdings sind erhebliche konstruktive
Anstrengungen vonnöten,
um ein Torsystem so auszugestalten, daß es den bei diesen hohen Geschwindigkeiten
auftretenden dynamischen Belastungen auf Dauer stand hält. Insbesondere
ist eine reibungsarme und präzise
Führung
des Torblatts notwendig.
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Die
deutschen Patentanmeldungen
DE
40 15 214 A ,
DE
40 15 215 A und
DE
40 15 216 A zeigen Beispiele derartiger Rolltore, bei denen
das Torblatt aus einer Vielzahl von abwinkelbaren miteinander verbundenen
Aluminium-Lamellen gebildet ist. Auf diese Lamellen sind hierzu
Scharnierbänder
aufgesetzt, wobei im Gelenkbereich dieser Scharnierbänder zudem
Laufrollen angeordnet sind, welche in seitlichen Führungsschienen
dieses Industrietores geführt
sind. Diese Führungsschienen
sind dabei im oberen Bereich der Toröffnung zur Torinnenseite umgelenkt,
so daß das
Torblatt in der geöffneten
Stellung dieses Industrietors als langgestreckter Wickel im Bereich
des Torsturzes vorliegt, wobei die einzelnen Lamellen jedoch berührungsfrei
zueinander gelagert sind. Den bodenseitigen Abschluß dieses
bekannten Torblatts bildet ein Abschlußelement, welches üblicherweise
auf der Unterseite mit einer Dichtlippe oder dergleichen versehen
ist.
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Ein
weiteres Beispiel für
ein derartiges schnellaufendes Industrietor ist aus der
DE 199 15 376 A1 bekannt,
bei welchem die Lamellen aus extrudiertem Kunststoff wie beispielsweise
GFK oder PMMA ausgebildet sind. Diese können daher ganz oder auch nur
in einem Teilbereich transparent ausgestaltet sein. Gemäß der in
diesem Stand der Technik beschriebenen Bauweise eines Industrietors
wird das Torblatt in der geöffneten
Stellung in einem Spiralabschnitt mit stetig gebogener Spiralform
im Torsturzbereich aufgenommen. Die Ausgestaltung des Torblatts
mit ganz oder teilweise transparenten Lamellen hat dabei den Vorteil,
daß auch
bei geschlossenem Tor ein Durchblick auf die andere Torseite möglich ist.
Damit kann ein Gabelstaplerfahrer z. B. bereits vor der Öffnung des
Tores prüfen,
ob der weitere Fahrweg auf der anderen Seite frei ist.
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Schließlich ist
aus der Praxis noch das sogenannte „Schnellauf-Turbo-Rolltor
STR" der Anmelderin
bekannt. Das Torblatt dieses Industrietores weist einen flexiblen
Behang auf, der an einer Mehrzahl von Versteifungsprofilen festgelegt
ist, von denen sich jedes quer zu den seitlichen Führungen
verlaufend über
das Torblatt erstreckt und zwei einander zugeordnete Scharnierglieder
von Scharnierbändern verbindet.
Die Versteifungsprofile bilden somit zusammen mit den Scharnierbändern eine
Art Stützgerüst, welches
die mechanische Stabilität
des Torblatts bereitstellt. Andererseits wird der flächige Abschluß hier durch
den flexiblen Behang hergestellt, so daß sich dieses Torblatt insgesamt
durch ein geringes Gewicht auszeichnet. Ebenso wie in den bereits
diskutierten bekannten Bauweisen von Industrietoren wird dieses
Torblatt dabei beidseits mittels an den Scharniergliedern angreifenden
Laufrollen in seitlichen Führungen
geführt
und läßt sich
im Torsturzbereich berührungsfrei
in einer Spirale oder in einem langgestreckten Wickel führen. Daher
kann dieses Industrietor mit sehr hohen Geschwindigkeiten von beispielsweise
4 m/s betrieben werden. Da der Behang bei diesem aus der Praxis
bekannten Industrietor zudem an jedem Verstärkungsprofil mittels einem
Keder festgelegt ist, der in eine hinterschnittene Nut am zugeordneten
Versteifungsprofil eingreift, ist ein Ausbeulen des Behangs beispielsweise
unter einer Windlast zuverlässig
unterbunden. Zudem läßt sich
dieser Behang in einzelne Behangssegmente unterteilen, so daß auch Teilbereiche
des Torblattes transparent ausgebildet sein können, um den bereits oben angesprochenen
Effekt der Einsicht in den hinter dem geschlossenen Tor vorliegenden
Bereich zu ermöglichen.
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Alle
diese bekannten Bauweisen von Rolltoren weisen jedoch den Nachteil
auf, daß sie
bei Kollisionen beispielsweise mit einem Gabelstapler oder dergleichen
häufig
derart beschädigt
werden, daß sie nur
noch eingeschränkt
oder gar nicht mehr benutzt werden können. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn die Bewegungsgeschwindigkeit des Tors sehr hoch
ist und deshalb von den Führern
der die Toröffnung
passierenden Fahrzeugen nicht immer richtig eingeschätzt wird.
Am stärksten
gefährdet
ist hierbei das am bodenseitigen Ende des Torblatts häufig angebrachte
Abschlußelement,
welches eben bei noch nicht ausreichend geöffnetem Torblatt getroffen
wird oder beim Schließvorgang
auf in der Torblattebene vorliegende Gegenstände treffen kann. Während sich
letzterer Problemfall durch Anordnung eines Sicherheitssystems nach
Art eines Tor-Lichtgitters, wie es beispielsweise aus der
DE 197 39 543 A und
der
DE 197 39 544 A bekannt
ist, vermeiden läßt, ist
eine Kollision durch seitlich ankommende Fahrzeuge nicht immer vermeidbar.
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Die
Folge einer derartigen Kollision ist dann üblicherweise ein verformtes
oder gebrochenes Abschlußelement,
wobei auch dem Abschlußelement benachbarte
Kunststoff- oder Aluminium-Lamellen oder ein Teilsegment des flexiblen
Behangs und einzelne Verstärkungsprofile
bei dem aus der Praxis bekannten Schnellauf-Turbo- Rolltor STR ebenso
beschädigt
sein können.
Diese Elemente sind dann zerstört
und müssen
ausgetauscht werden, was mit einem gewissen personellen und zeitlichen
Aufwand verbunden ist. Zudem müssen
entsprechende Ersatzteile häufig
auch erst zugeliefert werden, so daß das Rolltor zeitweilig keinen
ausreichenden Abschluß für die Toröffnung herstellen
kann.
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Daneben
ist es bei herkömmlichen
Rolltoren mit flexiblen Behängen,
wie sie beispielsweise in den deutschen Patentanmeldungen
DE 43 13 062 A1 und
DE 43 13 063 A1 beschrieben
sind, bekannt, beidseits am Abschlußprofil ein flexibles Führungselement
vorzusehen, welches laschenartig lose in die seitlichen Führungen
eingreift und dort geführt
ist. Zudem ist das Abschlußelement
bei diesem bekannten Rolltor aus einem Kunststoff mit geringerer
Biegesteifigkeit und hoher elastischer Verformbarkeit bei ausreichend
hoher Schlagzähigkeit
ausgebildet, so daß es
bei einer Krafteinwirkung senkrecht zur Torblattebene elastisch
ausgelenkt werden kann. Übersteigt
diese Auslenkung ein gewisses Maß, führt dies dann dazu, daß die flexiblen
Führungselemente schließlich außer Eingriff
mit den seitlichen Führungsschienen
gelangen und das Abschlußelement somit
insgesamt aus der Führung
heraustritt. Eine Störungsroutine
ermöglicht
es bei diesem bekannten Rolltor, daß das Torblatt hierauf automatisch
hochgefahren wird und sich selbsttätig über eine trichterförmige Erweiterung
am oberen Ende der Führungsschiene
wieder einfädelt.
Da das Abschlußelement aufgrund
der erwähnten
vorteilhaften Werkstoffeigenschaften besonders gut geeignet ist,
um derartigen äußeren Einflüssen zerstörungsfrei
standzuhalten, ist so in der Regel problemlos ein weiterer Betrieb
dieses bekannten Rolltores möglich.
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Jedoch
sind auch dieser bekannten Kollisionsschutzeinrichtung Grenzen gesetzt,
da das Abschlußelement
nicht beliebig „weich" ausgebildet werden
kann, denn sonst würde
es seinen Zweck als versteifendes Element nicht mehr erfüllen können. Ab
einem gewissen Grad bzw. einer gewissen Häufigkeit von Kollisionen tritt
somit auch hier eine Zerstörung
auf. Zudem eignet sich das aus der
DE 43 13 062 A1 und
DE 43 13 063 A1 bekannte
Rolltor aus verschiedenen Gründen
nicht für
einen schnellaufenden Betrieb.
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So
ist der Behang nur lose in den seitlichen Führungsschienen gehalten, so
daß er
bei größeren Windkräften oder
anderen manuellen Einwirkungen aus den vertikalen Führungen
der Toröffnung
heraustreten kann und sich unbestimmte Lastfälle ergeben. Gerade für den Schnellaufbetrieb
ist jedoch erforderlich, daß das
Torblatt exakt und zuverlässig
in den seitlichen Führungen
geführt
ist, was herkömmlich durch
die eingangs erläuterten
Laufrollen an den Scharniergliedern ermöglicht wird. Nur durch eine solche
präzise,
reibungsarme und zudem berührungsfreie
Führung
des Torblatts ist es möglich,
die bei derart hohen Geschwindigkeiten auftretenden dynamischen
Belastungen zuverlässig
aufnehmen zu können.
Der aus den beiden Dokumenten
DE 43 13 062 A1 und
DE 43 13 063 A1 bekannte
Kollisions-Schutz hat sich somit zwar gut für ein Rolltor mit flexiblem
Behang bewährt,
welches mit Geschwindigkeiten von maximal 2 m/s betrieben wird;
er eignet sich jedoch nicht zur Anwendung bei einem schnellaufenden
Industrietor.
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Somit
besteht ein Bedarf nach einem Rolltor, insbesondere einem schnellaufenden
Industrietor, welches auch im Falle einer Kollision nicht zwingend soweit
beschädigt
wird, daß Teile
ausgetauscht werden müssen
und eine Funktionsfähigkeit
somit zeitweilig eingeschränkt
ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Rolltor der gattungsgemäßen Art
derart weiterzubilden, daß das
Torblatt bei äußeren Einwirkungen
wie beispielsweise Kollisionen mit einem Gabelstapler weniger anfällig für Zerstörungen von
Elementen am Torblatt ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Rolltor mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
Dieses zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß das Torblatt in
einem einer Aufstandsfläche
des Rolltors zugewandten Teilbereich in mehrere, sich in Bewegungsrichtung
des Rolltors erstreckende Teile derart unterteilt ist, daß beidseitig
ein in seitlichen Führungen
geführtes
Randteil vorliegt und sich wenigstens ein Mittelteil zwischen den
beiden Randteilen erstreckt, welches lösbar an den Randteilen gehalten
ist.
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Die
Erfindung schlägt
somit eine völlig
neue Bauweise insofern vor, als das Torblatt erstmals in einem Teilbereich
mehrteilig ausgebildet ist, wobei diese sich in Bewegungsrichtung
des Rolltors erstreckenden Teile gegeneinander aus der Torblattebene auslenkbar
sind. Damit ist es möglich,
daß der üblicherweise
von einer Kollision betroffene Mittelteil des Torblatts einer äußeren Einwirkung
ausweichen kann. Daher kann eine die Funktionsfähigkeit des Torblatts beeinträchtigende
Beschädigung
wirksam vermieden werden. Zur Wiederherstellung der abschließenden Wirkung
des Torblatts reicht es dann aus, das ausgeschwenkte Mittelteil
wieder in die Ebene der benachbarten Randteile zurückzuführen und die
Halteverbindung wiederherzustellen.
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Darüber hinaus
bleibt das Torblatt an sich erfindungsgemäß auch im Falle einer Kollision
zuverlässig
in den seitlichen Führungen
geführt,
da die beiden Randteile nicht mit dem Mittelteil ausgelenkt werden.
Die Funktionsfähigkeit
des erfindungsgemäßen Rolltors
ist somit auch nach einer Kollision gegeben.
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Ferner
ist das erfindungsgemäße Rolltor
mit geringem konstruktivem Aufwand und ohne eine Beeinträchtigung
der herkömmlich
erzielten Laufeigenschaften bereitstellbar. Dabei weist es einen
zuverlässigen
Kollisionsschutz auf, weshalb es unempflindlich auf äußere Einwirkungen
reagiert und die Gefahr von Zerstörungen am Torblatt deutlich
herabgesetzt ist.
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Die
erfindungsgemäße mehrteilige
Ausgestaltung eines Torblatts im unteren Teilbereich läßt sich
dabei im Prinzip an allen bekannten Rolltorsystemen realisieren,
so daß die
Erfindung vielseitig anwendbar ist.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Rolltores sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
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So
kann das Torblatt des Rolltores beidseitig ein Schanierband mit
einer Vielzahl von abwinkelbaren miteinander verbundenen Schaniergliedern
aufweisen, die mittels Laufrollen in den seitlichen Führungen
geführt
sind, wobei das Torblatt ferner ein bodenseitiges Abschlußelement
aufweist, und wobei am Torblatt jeweils benachbart zum Scharnierband auf
der den seitlichen Führungen
abgewandten Seite wenigstens im Bereich des Abschlußelements
eine zusätzliche
Scharniereinrichtung angeordnet ist, welche lösbar mit dem jeweils benachbarten
Scharnierband verbunden ist und mit der wenigstens das Abschlußelement
gegenüber
den Scharnierbändern aus
der Torblattebene auslenkbar ist.
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Damit
wird eine völlig
neue Bauweise insofern vorgeschlagen, als erstmals eine Art doppelte Scharnieranordnung
wenigstens am Abschlußelement
vorgesehen ist. Dabei sind die Scharnierbänder nach wie vor zuverlässig in
den seitlichen Führungen geführt, so
daß die
zumeist gewünschten
Schnellaufeigenschaften weiterhin erreichbar sind. Daneben ist jedoch
die zusätzliche
Scharniereinrichtung gegenüber
dem benachbarten Scharnierband auslenkbar ausgestaltet, so daß das Abschlußelement
einer äußeren Einwirkung
wie einem Aufprall eines Gabelstaplers ausweichen kann. Eine die
Funktionsfähigkeit
des Abschlußelements
beeinträchtigende
Beschädigung
kann somit wirksam vermieden werden. Eine Wiederherstellung der
Funktionsweise des Torblatts ist dann durch bloßes Zurückführen des Abschlußelements
in die Ebene des Torblatts möglich, ohne
daß hierfür Werkzeug
oder gar Austauschteile erforderlich wären.
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Das
erfindungsgemäße Rolltor
kann somit bei geringem konstruktiven Aufwand und ohne Beeinträchtigung
der herkömmlich
bekannten und häufig
geforderten Schnellaufeigenschaften einen zuverlässigen Kollisionsschutz vorweisen,
so daß es
wesentlich unempfindlicher auf äußere Einwirkungen reagiert
und die Gefahr von Zerstörungen
von einzelnen Elementen des Torblatts drastisch verringert ist.
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Dabei
kann die zusätzliche
Scharniereinrichtung auch derart ausgebildet sein, daß neben
dem Abschlußelement
ein sich hieran anschließender
und über
eines oder mehrere der Scharnierglieder erstreckender Teilbereich
des Torblatts gegenüber
den Scharnierbändern
aus der Torblattebene auslenkbar ist. Dies hat den Vorteil, daß bei einem
heftigeren Aufprall oder bei einem Aufprall, der nicht nur das Abschlußelement sondern
auch benachbarte Lamellen oder Segmentbereiche einschließt, ebenfalls
der erfindungsgemäße Vorteil
genutzt werden kann, daß die
betroffenen Elemente des Torblatts ausweichen, indem sie aus der
Torblattebene herausschwenken. Der Kollisions-Schutz des Torblatts
wird somit verbessert und das erfindungsgemäße Industrietor noch unempfindlicher
gegenüber äußeren Einwirkungen.
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Wenn
die zusätzliche
Scharniereinrichtung derart ausgebildet ist, daß das Abschlußelement bzw.
der sich hieran anschließende
Teilbereich des Torblatts nach beiden Seiten aus der Torblattebene auslenkbar
ist, kann der erfindungsgemäße Kollisions-Schutz
für Einflüsse von
beiden Seiten des Torblatts wirksam werden, wodurch sich die Funktionalität des erfindungsgemäßen Rolltors
weiter verbessert.
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Dabei
kann die zusätzliche
Scharniereinrichtung mittels wenigstens einer Rastverbindung gegenüber dem
jeweils benachbarten Scharnierband festgelegt sein. Damit kann ein
unbeabsichtigtes Auslenken des Abschlußelements bzw. von sich hieran
anschließenden
Teilbereichen des Torblatts aus der Torblattebene beispielsweise
unter Windlast zuverlässig
vermieden werden. Die Funktonalität des erfindungsgemäßen Rolltors
läßt sich
hierdurch weiter verbessern und insbesondere lassen sich auch die Anforderungen
für einen
Schnellaufbetrieb noch zuverlässiger
erfüllen.
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Dabei
kann die Rastverbindung durch einen federnd vorgespannten Hemmstift
hergestellt sein, der in ein komplementär ausgebildetes Rastteil eingreift.
Ein solches Formgehemme ist dem Fachmann geläufig und kann mit geringem
konstruktiven Aufwand bereitgestellt werden. Zudem ist es in seiner Funktion
zuverlässig
und klar definiert.
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Wenn
dabei die Vorspannkraft des Hemmstifts zudem einstellbar ist, kann
auch die Grenzkraft der Rastverbindung exakt eingestellt werden.
Damit kann sicher gestellt werden, daß die auslenkbaren Elemente
des Torblatts einerseits nicht bereits aufgrund Windlast aus der
Verbindung mit dem benachbarten Scharnierband herausgelangen und
die Rastverbindung somit aufheben, und andererseits jedoch im Ansprechen
auf einen gewissen Aufprallimpuls eine Freigabe der auszulenkenden
Elemente des Torblatts möglich
wird, um so eine Beschädigung
derselben zuverlässig
verhindern zu können.
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Alternativ
ist es auch möglich,
daß die
zusätzliche
Scharniereinrichtung mittels wenigstens einer Magneteinrichtung
am jeweils benachbarten Scharnierband gehalten ist. Auch damit läßt sich
einerseits ein zuverlässiger
Schutz gegen eine Auslenkung rein aufgrund einer Windlast verhindern
und dennoch bei entsprechend großem Stoßimpuls eine zerstörungsfreie
Auslenkung des Abschlußelements etc.
herstellen. Bei dieser Ausgestaltungsweise ist von weiterem Vorteil,
daß die
Kopplung der zusätzlichen
Scharniereinrichtung an das benachbarte Scharnierband berührungslos
erfolgt, so daß hier auch
keine Verschleißerscheinungen
gegeben sind. Damit läßt sich
eine besonders hohe Lebensdauer erzielen. Eine ausreichende Magnetwirkung
kann dabei insbesondere durch Elektromagneten hergestellt werden,
welche zudem den Vorteil aufweisen, daß die entsprechenden Magnetkräfte einstellbar
sind, d. h. auch eine Justierung der Haltekraft der zusätzlichen
Scharniereinrichtung am Scharnierband möglich ist.
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Darüber hinaus
kann das erfindungsgemäße Industrietor
auch mit einer Sperreinrichtung versehen sein, mittels welcher die
zusätzliche
Scharniereinrichtung zur Herstellung eines Einbruchschutzes jeweils
gegenüber
dem benachbarten Scharnierband derart verriegelbar ist, daß eine Auslenkung
wenigstens des Abschlußelements
verhindert ist. Auf diese Weise kann der Torabschluß bei Nichtbenutzung
des Rolltors beispielsweise über
Nacht oder über
das Wochenende als zuverlässiger
Außenabschluß für eine Industriehalle
etc. genutzt werden. Dabei kann diese Sperreinrichtung beispielsweise
mit einem manuell oder automatisch betätigbaren Sperrstift ausgestaltet
sein, so daß mit
geringem konstruktiven Aufwand sowie z. B. durch ein Versetzen des
Rolltors in einen Ruhezustand problemlos die gewünschte Sperrwirkung hergestellt
werden kann. Dabei ist es in der Regel ausreichend, wenn das Abschlußelement gegenüber den
Scharnierbändern
verriegelt ist, da gegebenenfalls eine mögliche Auslenkung benachbarter
Teilbereiche des Torblatts dann zwangsläufig ebenfalls im wesentlichen
unterbunden ist, da das Abschlußelement
dann auch nicht angehoben werden kann.
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Von
weiterem Vorteil ist es, wenn die dem Abschlußelement zugeordneten Scharnierglieder
jeweils mittels einem Laufwagen in den seitlichen Führungen
geführt
sind. Dadurch ist eine zuverlässige Führung dieser
Scharnierglieder auch dann gewährleistet,
wenn das Mittelteil des Torblatts aus der Torblattebene ausgelenkt
und somit in diesem Bereich keine abstützende Querverbindung zwischen
den beiden seitlichen Scharnierbändern
mehr gegeben ist. Durch die Laufwägen kann daher eine entsprechende
Stabilisierung der Anordnung erfolgen, so daß Kippmomente im Bereich dieser
Scharnierglieder zuverlässig
vermieden werden können.
Diese Ausgestaltungsweise ist überdies
insbesondere dann von Vorteil, wenn der Torblattantrieb über umlaufende
Zugbänder
erfolgt, welche im Bereich des Abschlußelements auf die Scharnierbänder einwirken.
Beim Öffnen
des Tores ergeben sich hierbei Schubkräfte, welche naturgemäß zu einem
Einknicken der Scharnierglieder der Scharnierbänder führen, wodurch unerwünschte Kippmomente
auf das Torblatt einwirken können.
Eine weitere Ursache für derartige
Kippmomente kann auch darin liegen, daß die Zugbänder des Torantriebes nicht
exakt in der Ebene der Führungsrollen
angreifen. Durch die Anordnung des Laufwagens kann dem entgegengewirkt werden,
da dieser per Formschluß ein
Verkanten des dem Abschlußelement
benachbarten Scharniergliedes vermeidet. Bei einem rein durch Laufrollen
geführten
unterem Scharnierglied könnten
dagegen durch das dann unvermeidliche Verkanten unerwünschte Beanspruchungen
auftreten. Durch die Anordnung des Laufwagens in den seitlichen
Führungen
lassen sich daher die Schnellaufeigenschaften des erfindungsgemäßen Rolltors
noch zuverlässiger und
dauerhafter bereitstellen. Die Anordnung eines Laufwagens hat den
weiteren Vorteil, daß die
Führungsrollen
an diesen Scharniergliedern weniger stark belastet werden, wenn
es tatsächlich
zu einer Kollision eines Gabelstaplers oder dergleichen mit dem
Abschlußelement
und somit zu einer Krafteinwirkung normal zur Bewegungsrichtung
des Torblatts kommt. Die Scharnierbänder werden daher gerade in diesem
kollisionsgefährdeten
Bereich besonders zuverlässig
in den seitlichen Führungen
und damit in der Torblattebene gehalten und neigen nicht dazu, der
Auslenkung des Abschlußelements
zu folgen. Hierdurch läßt sich
die Zuverlässigkeit
und Lebensdauer des erfindungsgemäßen Rolltors weiter verbessern.
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Darüber hinaus
ist es auch möglich,
daß das erfindungsgemäße Rolltor
eine Steuereinheit mit einem Sensor aufweist, wobei eine Auslenkung
des Abschlußelements
bzw. des hieran benachbarten Teilbereichs des Torblatts gegenüber der
Torblattebene mittels dem Sensor erfaßbar ist, und wobei die Steuereinheit
eine Störungsroutine
im Ansprechen hierauf einleitet. Dies hat den Vorteil, daß eine Kollision
somit sofort erfaßt
wird, und zugleich vollautomatisiert geeignete Maßnahmen
eingeleitet werden können,
um Beschädigungen
am Torblatt oder Gefährdungen
für Personen
möglichst
gering zu halten.
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Hierzu
kann die Steuereinheit in der Störungsroutine
einen automatischen Stopp einer Bewegung des Torblatts bewirken,
so daß eine
Beschädigung
weiterer Lamellen oder Torblattsegmente bzw. Verstärkungsprofile
etc. zuverlässig
vermieden werden kann.
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Von
weiterem Vorteil ist es, wenn die Steuereinheit in der Störungsroutine,
gegebenenfalls im Anschluß an
einen automatischen Stopp, eine Öffnungsbewegung
des Torblatts einleitet, wobei das Industrietor im Bereich des Torsturzes
ferner mit einer Rückstelleinrichtung
versehen ist, mittels der eine Auslenkung des Abschlußelements
bzw. des hieran benachbarten Teilbereichs des Torblatts zurückstellbar
ist. Auf diese Weise kann mittels der Störungsroutine auch zugleich
ein Wiederherstellen der Funktionsfähigkeit des erfindungsgemäßen Rolltors
eingeleitet werden. Da das Abschlußelement etc. in der Regel
nicht beschädigt
ist, da es dem Stoß ausweichen
konnte, ist so binnen Sekunden eine Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit
des erfindungsgemäßen Rolltors
möglich.
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Dabei
kann die Steuereinheit die Störungsroutine
so ablaufen lassen, daß die Öffnungsbewegung
des Torblatts mit gegenüber
dem Normalbetrieb reduzierter Geschwindigkeit ausgeführt wird.
Dies ist insbesondere bei schnellaufenden Industrietoren von Vorteil,
da hiermit eventuelle Gefährdungen
nahe dem Rolltor stehender Personen oder weitere Beschädigungen
am Torblatt zum Beispiel durch das ausgelenkte Mittelteil noch zuverlässiger vermieden werden
können.
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Das
erfindungsgemäße Rolltor
wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen
anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine Vorderansicht des
erfindungsgemäßen Rolltors;
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2 eine Rückansicht eines Details des
erfindungsgemäßen Rolltors;
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3 einen vergrößerten Ausschnitt
der Darstellung in 2;
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4 eine Ansicht gemäß dem Schnitt
A-A in 2;
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5 die Scharniereinrichtung
im Detail;
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6 eine Ansicht gemäß dem Schnitt
B-B in 5;
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7 die Scharniereinrichtung
gemäß 5 und 6 im abgewinkelten Zustand;
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8 eine perspektivische Detailansicht
des erfindungsgemäßen Rolltores
im Bereich des Laufwagens;
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9 eine perspektivische Darstellung
der Rückstelleinrichtung;
und
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10 einen Schnitt durch die
Abschlußleiste
und das zugeordnete Scharnierglied zur Verdeutlichung der Sperreinrichtung.
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Gemäß der Darstellung
in 1 weist ein Rolltor 1 ein
Torblatt 2 auf, welches in seitlichen Führungen 3 gehalten
ist. Das Torblatt 2 enthält seitliche, jeweils im Bereich
der Führungen 3 angeordnete Scharnierbänder 4 aus
einer Vielzahl von Scharnier gliedern, von denen die Scharnierglieder 41a-41e im weiteren
Detail insbesondere in den 2 bis 4 erkennbar sind. Jeweils
zwei einander zugeordnete Scharnierglieder sind dabei durch ein
quer zu den seitlichen Führungen 3 verlaufendes
Versteifungsprofil 5 miteinander verbunden, so daß die Scharnierbänder 4 mit
dem Versteifungsprofilen 5 ein stabiles, jedoch abwinkelbares
Gerüst
bilden.
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Ein
flexibler Behang
6 aus Kunststoff, der im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
in Teilsegmente
61,
62,
63 und
64 unterteilt
ist, ist mittels einer Kederverbindung an den Versteifungsprofilen
5 gehalten. Da
das Teilsegment
63 des Behangs
6 transparent ausgebildet
ist, sind auch die dahinter vorliegenden Versteifungsprofile
5 in
1 als sichtbar gezeichnet.
Wie aus
1 ferner erkennbar
ist, weist das Torblatt
2 zudem ein Abschlußelement
7 auf,
welches bodenseitig mit einer Gummidichtung oder dergleichen versehen
ist. Dieser Aufbau des Torblatts
2 mit den Scharnierbändern
4,
den Versteifungsprofilen
5 und dem Behang
6 entspricht
insoweit dem bereits in der Beschreibungseinleitung beschriebenen „Schnellauf-Turbo-Rolltor
STR" der Anmelderin,
wie es auch in der deutschen Patentanmeldung
DE 10236648.9 beschrieben ist, auf
deren Offenbarungsgehalt insoweit Bezug genommen wird.
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Wie
aus 1 ferner erkennbar
ist, ist das untere Teilsegment 64 des Behangs 6 im
Bereich der unteren vier Scharnierglieder 41a-41d der
Scharnierbänder 4 ausgespart,
um einer Ausweichbewegung eines Mittelteils des Torblatts 2 im
Falle einer Kollision nicht entgegenzustehen.
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In 2 ist dieser Teilbereich
des Rolltors 1 im näheren
Detail dargestellt, wobei 2 eine Rückansicht
des in 1 rechts unten
vorliegenden Endbereichs des Torblatts 2 darstellt. Der
auf der anderen Seite der Toröffnung
vorliegende Endbereich des Torblatts 2 ist spiegelbildlich
aufgebaut. In dieser Rückansicht
gemäß 2 ist neben dem Scharnierband 4 eine
weitere Scharniereinrichtung 8 erkennbar, welche parallel
hierzu verläuft.
Diese Schamiereinrichtung 8 enthält im vorliegenden Ausführungsbeispiel
drei Glieder 81a-81c, welche in ihren funktionellen
Abmaßen
den benachbarten Scharniergliedern 41b-41d entsprechen,
d. h. um die gleichen Achsen gegeneinander abwinkelbar sind. An
dem bodenseitig nächsten
Glied 81a ist schließlich
eine Abschlußleiste 71 des
Abschlußelements 7 gelenkig angekoppelt.
Den bodenseitigen Abschluß des
Abschlußelements 7 bildet
dabei eine Gummidichtung 72.
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Wie
insbesondere aus 2 erkennbar
ist, ist das Schanierglied 41e im wesentlichen so breit ausgebildet,
wie zum Beispiel das Schanierglied 41d und das hierzu benachbarte
Glied 81c zusammen. Das Schanierglied 41e stellt
somit den Übergang
zu dem mehrteilig ausgebildeten Teilbereich des Torblatts 2 her.
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Das
Abschlußelement 7 bzw.
die Glieder 81a-81c sind dabei um koaxial zu den
Schwenkachsen 42 der Scharnierglieder 41a-41d vorliegende Achsen
verschwenkbar. An den Schwenkachsen 42 sind Laufrollen 43 gelagert.
Die Laufrollen 43 sind in an sich bekannter Weise formschlüssig in
den seitlichen Führungen 3 gehalten
und führen
das Torblatt 2.
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Wie
aus 2 ferner erkennbar
ist, ist am unteren Scharnierglied 41a ferner eine Halterung 44 für einen
nicht dargestellten Zahnriemenantrieb befestigt. Zudem ist das untere
Scharnierglied 41a bodenseitig ebenfalls mit einer Gummidichtung 45 versehen.
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Wie
aus 3 im näheren Detail
hervorgeht, ist die Scharniereinrichtung 8 in diesem Ausführungsbeispiel
durch Formgehemme nach Art einer Rastverbindung mit dem benachbarten
Scharnierband 4 verbunden. Diese Formgehemme weisen jeweils
einen Hemmstift 82 auf, der in einer Aufnahme 83 im
jeweiligen Scharnierglied 81a-81c aufgenommen und mittels
einer Feder 84 in Richtung zum benachbarten Glied 41a-41d des
Scharnierbands 4 vorgespannt ist. Die Aufnahme 83 weist
dabei ein Außengewinde
auf, mittels welchem sie in einem Halteloch 85 mit Innengewinde
justierbar gehalten ist. Mit anderen Worten kann die Vorspannkraft
der Feder 84 durch Verdrehen der Aufnahme 83 gegenüber dem
Halteloch 85 eingestellt werden.
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Der
Hemmstift 82 greift dabei formschlüssig in ein im wesentlichen
komplementär
ausgebildetes Rastteil 46 im Glied 41a-d ein.
Auf diese Weise wird eine bei einer bestimmten Grenzkraft mögliche Aufhebung
der Rastverbindung erzielt, wobei diese Grenzkraft durch Justierung
der Aufnahme 83 in dem Halteloch 85 einstellbar
ist. Da der Hemmstift 82 zudem formschlüssig in der Aufnahme 83 gehalten
ist, ist ein Verlust des Hemmstiftes 82 auch bei ausgeschwenkten
Glied 81a nicht möglich.
Die weiteren Rastverbindungen sind, auch am Abschlußelement 7 zu
dem Scharnierglied 41a, identisch bzw. analog ausgebildet.
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Die
Scharniereinrichtung 8 ist, abgesehen von der dauerhaften
Verbindung am oberen Glied 81c zum Scharnierglied 41e lediglich
durch diese Formgehemme mit den benachbarten Scharniergliedern 41b-41d verbunden.
Im Falle einer Kollision kann das Abschlußelement 7 zusammen
mit dem durch die drei Glieder 81a-81c definierten
Teilbereich des Torbehangs aus der Torblattebene herausschwenken
und der Beanspruchung somit ausweichen.
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Wie
aus 3 ferner erkennbar
ist, sind an den aufeinander zu weisenden Stirnseiten der Scharnierglieder 41a-41d und
der Glieder 81a-81c bzw. der Abschlußleiste 71 jeweils
Gleitplatten 47 und 86 aufgesetzt, welche zudem
Kanten mit Fasen aufweisen. Mittels dieser Gleitplatten 47 und 86 wird
die Rückstellung
eines ausgeschwenkten Mittelteils des Torblatts 2 in die
Torblattebene erleichtert.
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In 4 ist das Scharnierband 4 noch
im Schnitt gemäß der Linie
A-A in 2 gezeigt. Hieraus
ist erkennbar, daß die
Scharnierglieder 41a-41e jeweils in Torblattdicke
gesehen nahe einer Hauptfläche
des Torblatts angelenkt sind, so daß sie nur in eine Richtung,
nämlich
zum Behang 6 hin, ausschwenken.
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In
den 5 bis 7 ist die weitere Scharniereinrichtung 8 im
näheren
Detail gezeigt. Wie insbesondere aus 5 erkennbar
ist, sind die einzelnen Glieder 81a-81c derart
ausgebildet, daß deren
aufeinander zu weisende Flächen
im Schwenkbereich um ein vorbestimmtes Maß „t" voneinander beabstandet sind. Obwohl
auch bei der Scharniereinrichtung 8 die Schwenkachse der
einzelnen Glieder benachbart zum Behang 6 des Torblatts
vorliegen ist es damit möglich,
die Scharniereinrichtung 8 auch in die Gegenrichtung zu
verschwenken, wie dies in 7 gezeigt
ist. Bei einem Maß t
von beispielsweise 6 mm ergibt sich so pro Scharnierglied im praktischen
Beispiel eine mögliche
Verschwenkung um ca. 27 Grad. Das Maß „t" läßt sich
je nach Anwendungsfall frei wählen.
Die Scharniereinrichtung 8 kann somit nach beiden Richtungen
aus der Torblattebene ausgeschwenkt werden.
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In
der erläuterten
Ausführungsform
wird das Torblatt mittels hier nicht dargestellter Zugbänder in Gestalt
von Zahnriemen in an sich herkömmlicher Weise
angetrieben, wobei diese Zugbänder
an der Halterung 44 angreifen und das Torblatt 2 zum Öffnen des
Industrietores 1 entweder nach oben oder zum Schließen des
Torblatts 2 nach unten ziehen. Die Zugbänder sind hierzu umlaufend
ausgebildet.
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Wie
im Detail aus der perspektivischen Darstellung in 8 erkennbar ist, ist am unteren Scharnierglied 41a,
d.h. im Bereich des Abschlußelements 7,
ein Laufwagen 9 angeordnet, der einen Träger 91 sowie
vier Laufrollen 92 aufweist und ebenfalls mit der seitlichen
Führung 3 zusammenwirkt.
In 8 ist ein Teilabschnitt
der Führung 3 zur
Verdeutlichung des Sachverhalts gezeigt. Das Scharnierglied 41a ist mittels
der Laufrollen 92 gegenüber
einer Bewegung in Richtung auf die Abschlußleiste 71 hin abgestützt. Der
Laufwagen 9 wirkt einem Verkanten des Scharnierglieds 41a entgegen
und erlaubt gleichzeitig eine reibungsarme Führung des Scharnierglieds 41a in der
seitlichen Führung 3.
Die Gefahr eines Verkantens des Scharnierglieds 41a ist
dabei z.B. dann gegeben, wenn bei ausgelenktem Mittelteil des Torblatts 2 keine
Querverbindung mehr zur anderen Torseite vorliegt, so daß sich die
im wesentlichen durch die beiden Scharnierbänder 4 gebildeten
Randteile des Torblatts 2 nicht mehr gegeneinander abstützen können. Die
hierbei im Zuge einer Öffnungs-
oder Schließbewegung
des Torblatts 2 auftretenden weiteren Kippmomente können so
durch den auf beiden Seiten des Rolltores 1 angeordneten
Laufwagen 9 zuverlässig
aufgenommen werden.
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Die
Gefahr eines Verkantens des Scharnierglieds 41a ist darüber hinaus
einerseits im Zuge der Öffnungsbewegung
aufgrund des Eintrags der Zugkräfte über die
Halterung 44 gegeben, und andererseits in noch erheblicheren
Maße bei
Kollisionen, da entsprechende Normalkräfte auf die Hauptfläche des Torblatts 2 zumindest
so lange wirken, als das Mittelteil des Torblatts 2 trotz
Kraftbeaufschlagung noch nicht aus der Torblattebene ausgeschwenkt
ist. Durch den Laufwagen 9 können solche Kräfte zuverlässig aufgenommen
werden, so daß eine
Beschädigung
der hierzu benachbarten Laufrollen 43 und/oder des mit
der Halterung 44 zusammenwirkenden Antriebs dauerhaft vermieden
wird.
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In 9 ist in perspektivischer
Darstellung eine Rückstelleinrichtung 10 des
Rolltores 1 gezeigt. Wie hieraus erkennbar ist, enthält die Rückstelleinrichtung 10 zwei
voneinander beabstandete, zusammenwirkende Rollen 101,
welche jeweils mittels einer Halterung 102 im Bereich des
Torsturzes an einer seitlichen Führung 3 gelagert
sind. Der Abstand zwischen den beiden Rollen 101 entspricht
im wesentlichen der Dicke des Torblatts 2. Darüber hinaus
sind die beiden Rollen 101 derart von der seitlichen Führung 3 beabstandet,
daß sie
auf die Glieder der Scharniereinrichtung 8 einwirken, um
diese erforderlichenfalls wieder in die Torblattebene zurückzudrücken. Damit
ist im Zuge einer Öffnungsbewegung des
Rolltores 1 ein automatisches Rückstellen eines ausgeschwenkten
Mittelteils des Torblatts 2 erzielbar.
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Gemäß der Darstellung
in 10 weist das Industrietor 1 überdies
eine Sperreinrichtung 11 auf, mittels welcher die Abschlußleiste 71 gegenüber dem
benachbarten Scharnierglied 41a verriegelbar ist. Hierzu
enthält
die Sperreinrichtung 11 einen Sperrstift 111,
der durch einen elektrischen Antrieb, hier einen Elektromotor 112,
gesteuert bewegbar ist und zum Sperren formschlüssig in eine entsprechende
Ausnehmung an der benachbarten Gleitplatte 86 an der Abschlußleiste 71 eingreift.
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Ferner
weist das Industrietor 1 eine Steuereinheit auf, welche
mittels einem Sensor 12 (vgl. 2) eine Auslenkung des Torblatts 2 aus
der Torblattebene erfaßt.
Der Sensor 12 ist hierzu im untersten Scharnierglied 41a angordnet
und weist auf die Abschlußleiste 71 zu.
Wenn diese nicht mehr durch den Sensor 12 erfaßbar ist,
wird automatisch eine Störungsroutine
ausgelöst,
in der das Torblatt 2 gestoppt und in eine Öffnungsbewegung
versetzt wird.
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Die
Erfindung läßt neben
der gezeigten Ausführungsform
weitere Gestaltungsansätze
zu.
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Sie
kann die Anzahl der Glieder der Scharniereinrichtung 8 je
nach Anwendungsfall variieren. Die Größe des aus der Torblattebene
ausschwenkbaren Teilbereichs des Torblatts 2 läßt sich
damit einstellen. In einer besonderen Ausführungsform kann auch nur das
Abschlußelement 7 verschwenkbar
an der Scharniereinrichtung 8 gehalten sein, so daß nur das
Abschlußelement 7 eine
Ausweichbewegung ausführen
kann.
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Die
Halterung der Scharniereinrichtung 8 am Scharnierband 4 kann
auch auf andere Weise als mittels den beschriebenen Formgehemmen
erfolgen, so z. B. mittels Elektromagneten. Dabei kann sowohl die
Anzahl der Formgehemme als auch der alternativ vorgesehenen Elektromagneten
variieren und entsprechend den jeweiligen Anforderungen gewählt sein.
Der Hemmstift kann zudem auch in einem Scharnierglied des Scharnierbands 4 gelagert
sein, während
das zugeordnete Rastteil dann in der Scharniereinrichtung 8 angeordnet
ist. Darüber
hinaus ist auch jede andere Art einer Rast-, Haft- oder Knöpfverbindung
möglich.
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Ferner
ist es auch möglich,
daß die
erfindungsgemäße Ausgestaltungsweise
an einem Torblatt angewendet wird, welches nach Art eines Lamellenpanzers
ausgebildet ist. Beispiele für
derartige Lamellenpanzer sind aus den Schriften
DE 40 15 214 A ,
DE 40 15 215 A ,
DE 40 15 216 A und
DE 199 15 376 A1 bekannt.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit
der Erfindung liegt in Rolltoren mit flexiblen Behängen, welche
im Bereich des Torsturzes aufgewickelt werden. Diese Behänge können dabei
einfach in Bewegungsrichtung des Torblatts geschlitzt und z.B. aneinander
geknöpft
sein.
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Darüber hinaus
ist es auch möglich,
daß der Antrieb
des Torblatts nicht über
Zugbänder
erfolgt und somit die Krafteinleitung nicht am Abschlußelement 7 ausgeführt wird.
Statt dessen kann der Antrieb auch am oberen Ende des Torblatts
angreifen und somit das Torblatt beim Öffnen in seine Lagerstellung
oberhalb des Torsturzes ziehen, beim Schließen jedoch schieben. Beispiele
für oben
angetriebene Torblätter
sind aus der Praxis bekannt. In diesem Falle kann unter Umständen auch
auf den Lautwagen 9 verzichtet werden, da die am unteren Scharnierglied 41a auftretenden
Kippmomente für diese
Antriebsweise deutlich verringert sind.
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Anstelle
des Laufwagens 9 kann auch ein Gleitblock am unteren Scharnierglied 41a angeordnet
sein. Dieser ist dann bevorzugt aus einem gleitfähigen Material, insbesondere
PTFE oder dergleichen, ausgebildet und wirkt ebenso wie die Laufrollen 43 formschlüssig mit
der Führung 3 zusammen.
Der Gleitblock wäre
hierzu quaderförmig
ausgebildet und würde
somit eine mit der Führung 3 zusammenwirkende
Gleitfläche
in einer Ebene parallel zur Erstreckung der Führung 3 herstellen,
so daß einer
Verkantung des Scharniergliedes 41a somit per Formschluß in Spielpassung
entgegen getreten ist.
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Die
Rückstelleinrichtung 10 kann
anstelle der Rollen 101 auch Gleitstücke enthalten, an welchen das
ausgelenkte Mittelteil des Torblatts 2 entlang gleitet
und dadurch wieder in die Torblattebene zurückgeführt wird.
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Um
eine Beschädigung
der Randteile des Torblatts zu vermeiden, sind diese in der Regel
relativ schmal gegenüber
dem Mittelteil ausgebildet. Überdies
ist es auch möglich,
mehrere auslenkbare Mittelteile am Torblatt auszugestalten, was
insbesondere bei großen
Torbreiten sinnvoll sein kann.
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Der
Sperrstift 111 kann alternativ auch durch eine andere elektrische
Einrichtung als den Elektromagneten 112, oder auch rein
mechanisch angetrieben sein bzw. betätigt werden. Zudem können die Sperreinrichtung 11 und/oder
der Sensor 12 auch in einem anderen Scharnierglied oder
in einem Glied der Scharniereinrichtung 8 vorliegen.
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Die
Scharnierbänder 4 und/oder
die Scharniereinrichtungen 8 können auch als auf das Torblatt 2 auf
einer Hauptfläche
aufgesetzte, relativ flache Scharniereinrichtung ausgebildet sein.