DE1033911B - Verfahren zum Züchten von Einkristallen aus Halbleitergrundstoffen, insbesondere aus Germanium - Google Patents
Verfahren zum Züchten von Einkristallen aus Halbleitergrundstoffen, insbesondere aus GermaniumInfo
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Description
Die eigentümlichen elektrischen Eigenschaften von Transistoren, die sie zur Verwendung als Verstärker,
Oszillatoren, Detektoren, Fotoleiter und allgemein als nichtlineare elektrische Vorrichtungen geeignet
machen, treten zuverlässig nur dann auf, wenn der Halbleiterkörper des Transistors aus einem einzigen
Kristall besteht.
Mit der Herstellung von Einkristallen, insbesondere von Germanium-Einkristallen und von Einkristallen
anderer Elementhalbleiter, die für Transistoren u. dgl. geeignet sind, befaßt sich die der Erfindung zugrunde
liegende Aufgabe. Die bekannteste Herstellungsmethode ist das Verfahren zum Züchten von Einkristallen
nach Bridgeman. Bei der Bridgeman-Methode wird ein trichterförmiger Schmelztiegel, der
das zu kristallisierende geschmolzene Material enthält, langsam durch einen Bereich mit einem bestimmten
Temperaturgradienten bewegt. Der obere Teil des Bereiches liegt dabei über dem Schmelzpunkt des
Materials und der untere Teil des Bereiches unter dem Schmelzpunkt.
Das bekannte Bridgeman-Verfahren eignet sich jedoch nicht für Stoffe, die sich beim Erstarren ausdehnen,
da die in dem Material entstehenden Spannungen polykristallinische Effekte bewirken. Für
solche Stoffe ist zur Züchtung eines Einzelkristalls das von Czochralski bekanntgewordene Eintauchverfahren
mit einem Impfkristall angewandt worden. Es besteht darin, daß ein Stab aus reinem Germanium
oder einem anderen Material, aus dem der Kristall gebildet werden soll, in einen Schmelztiegel eingetaucht
wird, der das geschmolzene Germanium od. dgl. enthält. Der Schmelztiegel muß in einem
Ofen mit einem gesteuerten senkrechten Temperaturgradienten so liegen, daß das geschmolzene Material
in dem Schmelztiegel den Schmelzpunkt des Germaniums erreicht. Das geschmolzene Material unterhalb
der Oberfläche ist natürlich heißer als der Schmelzpunkt, und der Raum über der Oberfläche ist kühler.
Dann wird der Germaniumstab sehr langsam mit einer genau gesteuerten Geschwindigkeit wieder nach oben
herausgezogen mit dem Ergebnis, daß ein einziger Germaniumkristall am Ende des Stabes gewachsen
ist. Bei diesem Prozeß muß man sehr sorgfältig sowohl bezüglich der Temperatursteuerung als auch bezüglich
der Bewegung des Stabes vorgehen, um die Entwicklung einer polykristallinischen Struktur zu
verhindern. Der Temperaturgradient des Ofens muß fortlaufend so justiert werden, daß er den Ortswechsel
der Oberfläche des geschmolzenen Materials beim Herausziehen des Kristalls ausgleicht.
Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Halbleiterkörpern aus Germanium für Kristalldioden
wird ein zylindrischer Kohlekörper mit HaIb-Verfahren zum Züchten von Einkristallen
aus Halbleitergrundstoffen,
insbesondere aus Germanium
insbesondere aus Germanium
Anmelder:
IBM Deutschland
Internationale Büro-Maschinen
Internationale Büro-Maschinen
Gesellschaft m. b. H.,
Sindelfingen (Württ), Tübinger Allee 49
Sindelfingen (Württ), Tübinger Allee 49
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 18. Dezember 1953
V. St. v. Amerika vom 18. Dezember 1953
Lloyd Philip Hunter, Poughkeepsie, N. Y. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
kreisquerschnitt benutzt, der auf seiner ebenen Oberfläche einige hundert Sacklöcher von 3 mm Durchmesser
und 1V2 mm Tiefe enthält. Diese Löcher
werden bis zum oberen Rand mit Germaniumpulver gefüllt und das Ganze dann in einer Atmosphäre aus
Stickstoff oder Helium oder im Vakuum erhitzt, bis in jedem Loch das Germanium geschmolzen ist. Nach
dem darauffolgenden Erstarren gewinnt man Germaniumkügelchen von etwa 1 mm Durchmesser, die
dann zur Herstellung von Kristalldioden weiterverarbeitet werden können.
Es ist auch für ein Verfahren zur Herstellung von Einkristallen großer Homogenität aus einer Schmelze
in einem Graphittiegel vorgeschlagen worden, das Schmelzgut in einem langgestreckten muldenförmigen
Tiegel so einzubringen, daß sich die Schmelze in horizontaler Richtung ausdehnen kann.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht in der Verbesserung und Vereinfachung der
bisher bekanntgewordenen Verfahren zur Züchtung von Einkristallen. Die Erfindung zeichnet sich dabei
noch durch die Verwendung besonders einfacher Geräte aus.
Für ein Verfahren zum Züchten von Einkristallen aus Halbleitergrundstoffen, insbesondere aus Germanium,
durch Erstarrenlassen einer Schmelze, wobei die Schmelze so auf der Unterlage angeordnet ist,
daß sie sich in horizontaler Richtung frei ausdehnen kann, besteht danach die Erfindung in der Verwendung
einer flachen Unterlage, auf der die Schmelze
809 560/426
als Scheibe ausgebreitet wird, in deren Mittelpunkt eine Wärmesenke angeordnet wird. Der technische
Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sich das geschmolzene Gut in der horizontalen Ebene nach sämtlichen
Richtungen berührungsfrei mit den seitlichen Wandungen seines Behälters ausbreiten kann und
daß sich das geschmolzene Gut bei anhaltendem Wärmeentzug über die zentrale Wärmesenke radial
von dieser Wärmesenke aus nach außen verlaufend gleichmäßig verfestigen kann. Bei dem Verfahren
nach der Erfindung wird die Bildung polykristalliner Struktur an den Rändern vermieden.
Die Masse, z. B. aus Germanium, wird bei dem Verfahren nach der Erfindung in den Boden eines
Schmelztiegels gebracht. Sie muß klein genug und so eingelegt sein, daß beim Schmelzen keine der Seitenwände
des Schmelztiegels berührt wird. Ein Stab aus gut wärmeleitfähigem Material, der vorzugsweise
zugespitzt ist, wird dann in Kontakt mit einem Teil der geschmolzenen Masse gebracht und aus einer von
der Masse entfernt liegenden Stelle aus dem Stab langsam Wärme abgezogen. Die Masse erstarrt dabei
allmählich, um einen einzigen Kristall zu bilden. Die Erstarrung verläuft radial von dem Berührungspunkt
des Stabes als Mittelpunkt aus. Der Schmelztiegel und der Stab müssen aus einem Material bestehen,
welches das Material, aus dem der Kristall gebildet wird, nicht benetzt.
Die Erfindung sei für eine beispielsweise Ausführungsform an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Anordnung im Vertikalschnitt zur Durchführung des Einkristallherstellungsverfahrens
nach der Erfindung;
Fig. 2 ist ein waagerechter Schnitt in der Ebene H-II der Anordnung nach Fig. 1.
In der Zeichnung ist mit 1 ein Ofen von zylindrischer Form bezeichnet. Im Ofen 1 befindet sich ein
zylindrischer Schmelztiegel 2. Auf dem Boden des Schmelztiegels 2 und außerhalb jeder Berührung mit
dessen Seitenwänden liegt die geschmolzene Masse 3, z. B. aus Germanium oder einem anderen zu kristallisierenden
Material. Innerhalb des Ofens 1 erstreckt sich, nach unten weisend, die Sonde 4, die das geschmolzene
Gut 3 berührt. Das untere Ende des Stabes 4 ist zugespitzt und am oberen Ende durch geeignete
Mittel an einem Deckel 5 des Ofens 1 befestigt. Es sind Mittel vorgesehen, um diesen Raum innerhalb
des Ofens 1 luftleer zu pumpen. Man kann dafür jedes bekannte Evakuierungsmittel einsetzen. Nach Fig. 1
ist zur Evakuierung des Ofenraumes beispielsweise eine Luftpumpe 6 vorgesehen. Das obere Ende der
Stange 4 enthält eine Kühlspule 7. An Stelle einer äußeren Kühlspule läßt sich natürlich auch jede andere
Form eines Kühlmechanismus verwenden. Die Kühlung kann z. B. auch innerhalb des Stabes 4
liegen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bildung eines Einkristalls wird eine
Menge Germanium auf den Boden des Schmelztiegels 2 gebracht und der Tiegel mit dem Germanium
dann in den Ofen 1 eingesetzt. Der Deckel 5 mit dem angebrachten Stab 4 und den Luftpumpenanschlüssen
wird dann auf den Ofen 1 aufgesetzt. Es folgt anschließend die Evakuierung des Ofeninnenraumes bis
zu einem bestimmten Innendruck und bei Inbetriebnähme des Ofens, um das Germanium 3 auf seinen
Schmelzpunkt zu bringen. Man kann dafür an sich jedes geeignete Erhitzungs- und Temperatursteuermittel
verwenden. Das gesamte Innere des Ofens ist auf dem Schmelzpunkt des Germaniums zu halten.
Die in den Schmelztiegel 2 eingebrachte Germaniummenge muß so bemessen sein, daß sie beim
Schmelzen eine Masse 3 bildet, welche keine der Seitenwände des Schmelztiegels 2 berührt. Der
Wärmeentzug aus der Masse über den Stab 4 erfolgt durch Abkühlen des oberen Sondenendes, z. B. mit
Hilfe der Kühlspule 7. Die Wärme muß langsam ohne plötzlichen Temperaturabfall an irgendeinem Orte
innerhalb des Ofens abgezogen werden. Beim Entziehen der Wärme erstarrt das Germanium, und zwar
zuerst in der Nachbarschaft der Spitze des Stabes 4, von wo aus die Erstarrung nach außen fortschreitet.
Germanium dehnt sich beim Erstarren etwa um 10% seines Volumens aus. Damit der aus der Masse 3
gebildete Kristall ein vollkommener Einkristall wird, dürfen die Kanten der Masse niemals die Wände des
Schmelztiegels 2 während des Abkühlungsvorganges berühren. Daher muß die Masse des Germaniums
kleiner sein als die zum Bedecken des Bodens des Schmelztiegels erforderliche Masse und nicht nur
kleiner sein als die ausgedehnte Fläche des Germaniums beim Abkühlen, sondern zusätzlich um
weitere 4 oder 5°/o dieses Bereiches.
Wenn nämlich eine Kante der Masse eine Wand des Schmelztiegels während des Abkühlungsvorganges
berührt, dann entsteht an dieser Kante eine polykristallinische Formation. Die Masse kann im größten
Teil ihrer Ausdehnung einen brauchbaren Einkristall bilden, ist jedoch überall dort polykristallinisch, wo
sie seitlich begrenzt wird.
Damit sich die flüssige Masse nicht ausdehnt und die Wände des Schmelztiegels berührt, muß dieser
aus einem Material bestehen, das das Material, aus dem der Kristall gebildet wird, nicht benetzt.
Gleichermaßen darf auch der Stab nicht durch das Germanium benetzt werden. Der Schmelztiegel 2 und
der Stab 4 dürfen nicht aus einem Material bestehen, das den Kristall verunreinigen würde. Bei Germanium
als Schmelzgut ist Graphit oder Kohle sowohl für den Schmelztiegel 2 als auch für den Stab 4 von
diesen beiden Gesichtspunkten aus vorzuziehen.
Das Verfahren nach der Erfindung ist nicht unbedingt auf die Verwendung von Stoffen beschränkt, die
sich beim Erstarren ausdehnen. Die Evakuierung des Ofens während des Schmelzvorganges dient nur dazu,
um eine Verunreinigung des Germaniums durch Luft oder ein anderes Gas im Ofen zu verhindern. Dort,
wo die Verunreinigung des Materials durch die Gase in dem Ofen keine Rolle spielt, braucht nicht
evakuiert zu werden.
Der Boden des Schmelztiegels 2, auf welchem sich die Masse befindet, kann entweder eben oder leicht
konkav sein. Wenn er zu stark konkav ist, so daß die Schmelze teilweise eingegrenzt wird, können sich
leicht polykristallinische Stellen ausbilden. Die allgemeine Temperatur im Ofen ist zweckmäßig auf der
Schmelztemperatur des Materials während des Erstarrungsvorganges zu halten. Das langsame Abziehen
von Wärme aus einem Punkt in der Germaniummasse kann dann leicht dazu führen, daß die gesamte Masse
erstarrt.
Claims (7)
- Patentanspruch ε-1 . Verfahren zum Züchten von Einkristallen aus Halbleitergrundstoffen, insbesondere aus Germanium, durch Erstarrenlassen einer Schmelze, wobei die Schmelze so auf der Unterlage angeordnet ist, daß sie sich in horizontaler Ebene frei ausdehnen kann, gekennzeichnet durch die Verwendung einer flachen Unterlage, auf der dieSchmelze als Scheibe (3) ausgebreitet wird, in deren Mittelpunkt eine Wärmesenke (4) angeordnet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch, gekennzeichnet, daß die Sonde (4) an der Kontaktstelle zugespitzt ist.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Schmelztiegel (2) und Sonde (4) aus dem das Schmelzgut nicht benetzenden Material bestehen.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeentzug langsam und frei von Temperatursprüngen durchgeführt wird.
- 5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Ofen (1) mit abnehmbarem Deckel (5) und mit einer in den Deckel eingebauten Halterung für die Aufnahme einer wärmeleitenden und wärmeentziehendein Sonde (4), deren Gegenende in das Innere des in den Ofen (1) eingebrachten Schmelztiegels (2) hineinragt und dazu dient, die freie Oberfläche des in den Tiegel eingebrachten geschmolzenen Gutes zu berühren.
- 6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Ofen eingebaute Sonde (4) am Halterungsende mit einer Kühlspule (7) ausgerüstet ist.
- 7. Anordnung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Innenraum des Ofens (1) ein Evakuierungsgerät (6) verbunden ist.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift B 24701 VIIIc/21g (bekanntgemacht am 13. 10. 1955).Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 809 560/426 7.58
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---|---|---|---|
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---|---|---|---|
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NL8402575A (nl) * | 1984-08-23 | 1986-03-17 | Philips Nv | Werkwijze voor de vervaardiging van bismuthgermanaatkristallen. |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1953-12-18 US US399092A patent/US2816050A/en not_active Expired - Lifetime
-
1954
- 1954-12-16 DE DE1954I0009504 patent/DE1033911B/de active Pending
Non-Patent Citations (1)
Title |
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DE B24701 (Bekanntgemacht am 13.10.1955) * |
Also Published As
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US2816050A (en) | 1957-12-10 |
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