DE10338146B4

DE10338146B4 - Anlage zur Herstellung von Teig und Gebäck

Info

Publication number: DE10338146B4
Application number: DE10338146A
Authority: DE
Inventors: Ulrich Peitzmeier; Johannes Enns
Original assignee: Neuenkirchener Maschinenfabrik Emil Kemper GmbH
Current assignee: Neuenkirchener Maschinenfabrik Emil Kemper GmbH
Priority date: 2003-08-15
Filing date: 2003-08-15
Publication date: 2005-06-23
Anticipated expiration: 2023-08-16
Also published as: DE10338146A1

Abstract

Anlage zur Herstellung von Teig und Gebäck sowie Kleingebäck und für den Transport des gekneteten Teiges zu verschiedenen Bearbeitungsstationen mit Hilfe mehrerer Teigbottiche (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Teigbottiche (3) an den Enden der Speichen eines Karussellrades (2) schwenkbar befestigt sind, wobei das Karussellrad (2) in einem Maschinengestell (1) vertikal angeordnet und zentral drehbar gelagert ist und das Karussellrad (2) drei oder mehr Speichen aufweist, an deren Enden jeweils ein Teigbottich (3) mit Hilfe von motorisch antreib- und steuerbaren Gelenkelementen (5) schwenk- und kippbar befestigt ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Herstellung von Teig und Gebäck sowie Kleingebäck und für den Transport des gekneteten Teiges zu einer Bearbeitungsstation mit Hilfe mehrerer Teigbottiche.

Eine derartige Anlage ist bekannt aus der DE 200 14 175 U1 .

In der Bundesrepublik Deutschland wird von den Verbrauchern eine sehr hohe Anzahl verschiedener Gebäcksorten verlangt, welche von der Bäckereiwirtschaft auch angeboten wird. Die große Anzahl wird nicht nur von den verschiedenen Mehlsorten bestimmt, sondern auch von den vielseitigen Formen der Gebäcksorten insbesondere der Brote und Kleinbrote. Hier spiegeln sich auch landwirtschaftliche Unterschiede wider. So wird in Norddeutschland das Grau- und Schwarzbrot bzw. Roggenbrot dem Weißbrot vorgezogen, während in Süddeutschland mehr Weißbrot in Form von Semmeln, Brötchen und Kastenbrot verlangt werden. Die Vielzahl der gewünschten Kleinbrote bedingt auch eine Vielzahl entsprechender Be- und Verarbeitungsmaschinen.

Beim Bau neuer Backstuben ist es kein großes Problem den hierfür erforderlichen Platzbedarf von vornherein vorzusehen. Sehr große Probleme entstehen jedoch, wenn bestehende Bäckstuben durch Aufnahme weiterer Bearbeitungsmaschinen nachgerüstet werden sollen.

Ausgangspunkt einer Bearbeitungsmaschine ist stets die Herstellung des Teiges durch moderne Knetmaschinen. Der fertig geknetete Teig muss danach den Bearbeitungsmaschinen, wie Wiege- und Teigteilmaschinen zur Weiterverarbeitung zugeführt werden.

Moderne Teigknetmaschinen bestehen beispielsweise aus einem fahrbaren Bottich bei dem ein Knet- und Rührwerk mit dem Kopfteil der Maschine abnehmbar verbunden ist, welches vertikal verfahrbar ausgebildet ist, so dass das Knetwerkzeug aus dem Knetbottich ausgefahren werden kann und der Bottich dadurch frei entnommen werden kann. Damit eignet sich der Knetbottich auch hervorragend für den Transport des fertig gekneteten Teiges an die Weiterverarbeitungsstationen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Bäckerei mit einer Vielzahl von Bearbeitungsmaschinen organisatorisch zu aufzubauen, dass der Arbeitungsfluss auf engstem Raum voll automatisierbar und rationell durchführbar ist, wobei eine große Anzahl verschiedener Backprodukte, insbesondere Kleinbrote herstellbar sind.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin, dass bei einer Anlage zur Herstellung von Teig und Gebäck sowie Kleingebäck und für den Transport des gekneteten Teiges zu verschiedenen Bearbeitungsstationen mit Hilfe mehrerer Teigbottiche erfolgt, die an den Enden der Speichen eines Karussellrades schwenkbar befestigt sind, wobei das Karussellrad in einem Maschinengestell vertikal angeordnet und zentral drehbar gelagert ist und das Karussellrad drei oder mehr Speichen aufweist, an deren Enden jeweils ein Teigbottich mit Hilfe von motorisch antreib- und steuerbaren Gelenkelementen schwenk- und kippbar befestigt ist. Das in einem Maschinengestell angeordnete Karussellrad ist somit im Zusammenwirken mit den Knetbottichen nach der Erfindung als zentrale Teigverteilungsstation zur Versorgung der verschiedenen Teigbearbeitungsstationen ausgebildet.

Vorteilhafte Ausgestaltungen werden in den Unteransprüchen beschrieben.

Hierfür sind die zur Teigbearbeitung erforderlichen Stationen, welche mit geknetetem Teig versorgt werden, vertikal um das Karussellrad angeordnet, derart, dass der jeweilige Aufnahmetrichter einer jeden Teigbearbeitungsstation Teig aus dem zugeordneten Teigbottich bei dessen Kippbewegung zur Entleerung übernehmen kann. Die Teigbe- und Verarbeitungsstationen sind daher nach der Erfindung um das Karussellrad in verschiedenen Ebenen konzentriert. In entsprechender Weise gilt dies auch für die Versorgungsmaschinen, so dass auch die Beschickung der Knetbottiche mit den verschiedenen Mehlen und allen Zutaten für die Backprodukte automatisch erfolgen kann.

In Weiterbildung der Erfindung kann daher mindestens ein Mehlsilo und ein Silo für Backmittelzutaten, wie Hefe in verflüssigter Form sowie ein automatisch betätigbarer Wasser- und/oder Milch- bzw. Flüssigfetthahn so an geordnet sein, dass die einzelnen Produkte vom Knetbottich automatisch aufgenommen werden können. Das Karussellrad ermöglicht daher weitere Ebenen im Bearbeitungsraum für die Anordnung verschiedener Geräte einzusetzen, wie beispielsweise mehrere Mehlsilos und Vorratsbehälter für erforderliche Backzusatz- und Backhilfsstoffe.

Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Anlage derartig ausgebildet, dass der aus der Knetmaschine ausfahrbare Knetbottich im Wirkungsbereich des Karussellrades liegt, so dass der Bottich von einer Speiche des Karusselrades zur Knetmaschine in die Arbeitsposition geführt wird. In dieser Position bleibt der Bottich mit der Speiche des Karussellrades während des Arbeitsprozesses fest verbunden.

Hierfür kann jeder Knetbottich mit Hilfe eines Schwenkhebels mit dem äusseren Ende einer Speiche des Karussellrades verbunden sein, wobei jeder Schwenkhebel an seinen Enden jeweils eine Bohrung aufweist, durch die eine motorisch antreibbare Achse geführt ist, wobei die Drehbewegung der mit dem oberen Ende der Speiche verbundenen Achse ein Ausschwenken des Teigbottichs bewirkt und eine Drehbewegung der mit dem Teigbottich verbundenen Achse bewirkt ein Auskippen des Teigbottichs und damit seine Entleerung.

Die gesamte Anlage ist zentral steuerbar ausgebildet ist und arbeitet voll automatisch.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Hierbei zeigen:
1 eine Seitenansicht eines Maschinengestells mit einer Knetmaschine und einem Teigbottich in Knetposition,
2 Ein Karussellrad in Draufsicht mit drei Speichen und jeweils einem Teigbottich am Ende einer Speiche, wobei sich ein Bottich in gekippter Stellung befindet;
3A) eine Seitenansicht eines Teils des Maschinengestells mit daran befestigten Schwenk- und Kippmotoren für den Teigbottich, die sich auf dem Maschinengestell befinden;
3B) eine Seitenansicht des Maschinengestells mit einem Teigbottich in geschwenkter Position mit Hilfe von Motoren, die auf dem Maschinengestell angeordnet sind, ferner ein Bottich in geschwenkter Position unter einem auf dem Maschinengestell angeordneten Silo in Aufnahmeposition des Bottichs und die Seitenansicht eines Bottichs in Knetposition.
3C) zeigt die entsprechende Draufsicht auf 3B).
4 Den Kopfteil einer Knetmaschine in Frontansicht mit einem Bottich mit eingefahrenen Knetspiralen in Arbeitsstellung und einen Knetbottich in Kippstellung zur Beschickung einer Teigteilmaschine.
Aus 1 geht die Anlage mit einer Knetmaschine in Seitenansicht hervor, bestehend aus der Kopfmaschine 6 mit der Steuereinrichtung für den Knetprozess. Im unteren Teil der Kopfmaschine 6 ist das Knetwerkzeug 7 kraftschlüssig mit der Kopfmaschine befestigt. Das gesamte Kopfteil der Kopfmaschine 6 lässt sich nach oben fahren bis das Knetwerkzeug 7 aus dem Knetböttich 3 herausgeführt ist und der Knetbottich 3 durch Betätigung des Karussellrades 2, mit dem er schwenkbar über den Haltearm 4 und dem Gelenkelement 5 verbunden ist, aus der Kopfmaschine seitwärts aus den Zeichenebene heraus geführt wird.
Die 2 zeigt eine Draufsicht auf das Karussellrad 2 mit drei Speichen, wobei am Ende einer jeden Speiche ein Knetbottich 3 dreh und schwenkbar befestigt ist. Das Karussellrad 2 bewegt sich in diesem Ausführungsbeispiel im Gegenuhrzeigersinn. Wie noch an anderer Stelle (3B) beschrieben wird, erfolgt beispielsweise in der Position a) die hier nicht näher dargestellte Beschickung des Knetbottichs mit Mehl, Wasser, Hefe und weiteren Backhilfsmitteln. Nach Aufnahme dieser Stoffe erfolgt ein weiterer Arbeitsschritt um 120° des Karussellrades 2 derart, dass der mit Backhilfsmitteln gefüllte Knetbottich in die Teigknetstation transportiert wird. Hier erfolgt der Knetvorgang bis zur vollständigen Fertigstellung des Teiges. In der gleichen Zeit hat der nachfolgende Knetbottich die Füllstation passiert. Bei der nun einsetzendenschrittweisen Drehung des Karussellrades gelangt der frisch gefüllte Knetbottich 3 zur Knetstation s, 1, während der fertig geknetete Teig zur Teigteilstation 8 gelangt, um durch einen Kippvorgang (Position C in 2) den frisch gekneteten Teig dem Trichter 9 der Teigteilmaschine 8 zu übergeben, Dieser Vorgang wird durch die 4 verdeutlicht.
Die 4 zeigt eine Seitenansicht auf das Karussellrad 2 mit drei Speichen und jeweils einen Knetbottich 3 am Ende einer Speiche. Das Karussellrad 2 wird in diesem Ausführungsbeispiel im Uhrzeigersinn gedreht, wobei der gerade entleerte Knetbottich 3, dessen Teig in den Trichter 9 der Teigteilmaschine 8 gelangt ist, zur Silostation mit dem Silo 10. Dort erfolgt eine erneute Füllung mit allen erforderlichen Backmitteln und Backhilfsstoffen und ein Weitertransport zur Knetstaion, wodurch der Kreislauf geschlossen ist.
Die 3C zeigt einen noch nicht beschriebenen weiteren Aufbau eines Karusselrades 2 mit drei Knetbottichen 3 in verschiedenen Stationen. Auf dem Maschinengehäuse 1 befindet sich ein Silo 10, der in seiner Positionen verändert werden kann, so dass sie zu einem Bottich zur Beschickung desselben genau positioniert werden kann. Bei diesem Ausführungsbeispiel dreht sich das Karussellrad im Gegenuhrzeigersinn.
Die Anlage nach der Erfindung ermöglicht eine vollständige Automatisierung der Teigherstellung bis zur Erzeugung von Teigteilen, die einem Gärschrank zugeführt werden. In vorteilhafter Weise wird der Knetbottich als zentrales Mittel für den Transport der verschiedenen Backmittel und des Teiges verwendet, wobei auf engstem Raum die verschiedensten Arbeitsgänge durchgeführt werden können.

Claims

Anlage zur Herstellung von Teig und Gebäck sowie Kleingebäck und für den Transport des gekneteten Teiges zu verschiedenen Bearbeitungsstationen mit Hilfe mehrerer Teigbottiche (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Teigbottiche (3) an den Enden der Speichen eines Karussellrades (2) schwenkbar befestigt sind, wobei das Karussellrad (2) in einem Maschinengestell (1) vertikal angeordnet und zentral drehbar gelagert ist und das Karussellrad (2) drei oder mehr Speichen aufweist, an deren Enden jeweils ein Teigbottich (3) mit Hilfe von motorisch antreib- und steuerbaren Gelenkelementen (5) schwenk- und kippbar befestigt ist.
Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Teigbearbeitung erforderlichen Teigversorgungs- und Teigbearbeitungsstationen vertikal um das Karussellrad (2) in gleichen oder unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind, derart, dass der jeweilige Aufnahmetrichter (9) einer Teigbearbeitungsstation Teig aus dem zugeordneten Teigbottich bei dessen Schwenk- und Kippbewegung übernehmen kann.
Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in funktioneller Zuordnung zum mit dem Karussellrad (2) umlaufenden entsprechenden Teigbottich (3) mindestens ein Mehlsilo und ein Silo (10) für Backmittelzutaten sowie ein automatisch bewegbarer Wasser- und/oder Milch- bzw. Flüssigfetthahn beschickungsgerecht auf dem Maschinengestell (1) angeordnet sind.
Anlage nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Durchführung der Kipp- und Schwenkbewegung für die Entleerung eines mit dem gekneteten Teig gefüllten Bottichs (3) je ein Elektromotor auf dem Maschinengestell (1) derart angeordnet ist, dass durch die Drehbewegung des Karussellrades (2) ein elektrischer Kontakt zwischen Motor und Bottich geschlossen wird, wodurch eine Kipp- bzw. Schwenkbewegung auslösbar ist und eine Entleerung des Bottichs in einen Trichter (9) einer Teigbearbeitungsmaschine (8) erfolgt.
Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei Weiterbewegung des Karussells (2) der elektrische Kontakt automatisch geöfnett wird.
Anlage nach einem der voranstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass ein in den Teigbottich ein- und ausfahrbares Knetwerkzeug (7) mit einer Antriebseinheit im Kopfteil (6) eines Knetmaschine angeordnet ist.
Anlage nach einem der voranstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass jeder Teigbottich (3) mit Hilfe eines Schwenkhebels (4) mit dem äusseren Ende einer Speiche des Karussellrades (2) verbunden ist, wobei jeder Schwenkhebel an seinen Enden jeweils eine Bohrung aufweist, durch die eine motorisch antreibbare Achse geführt ist, wobei die Drehbewegung der mit dem oberen Ende der Speiche verbundenen Achse ein Ausschwenken des Teigbottichs (3) bewirkt und eine Drehbewegung der mit dem Teigbottich verbundenen Achse ein Auskippen des Teigbottichs und damit seine Entleerung bewirkt.
Anlage nach einem der voranstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Anlage zentral steuerbar ausgebildet ist und voll automatisch arbeitet.