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Vorrichtung zur Aufbereitung von Teigen oder ähnlichem Gut Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zur automatischen Aufbereitung von Teigen oder ähnlichem
Gut nach Patentanmeldung P 19 59 799.0, mit mindestens einer Chargenknetmaschine,
der mindestens zwei zu- und abführbare Bottich zugeordnet sind, die automatisch
auf festen Führungsbahnen, programmiert, je nach Arbeitsbedingung bestimmten Stationen
der Vorrichtung zu- und abgeführt werden, so daß die einzelnen Arbeitsabläufe, wie
beispielsweise Beschickung, Knetung, Bottichteigruhe und Entleerung vollautomatisch
erfolgen und eine Chargenknetmaschine als Impuls- bzw. Taktgeber den Gesamtarbeitsablauf
zeitlich steuert.
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Es ist ein allgemeines Prinzip in der heutigen Technik, Arbeitsabläufe
möglichst vollautomatisch durchzuführen und gleichzeitig die durch den Arbeitsablauf
hergestellten Erzeugnisse quantitativ und qualitativ zu verbessern.
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Sowohl in einem Bäckereigroßbetrieb, als auch in einem Bäckereihandwerksbetrieb
stellt die Knet- und Mischmaschine zur Aufbereitung von Teigen eine wichtige und
damit zentrale Baueinheit dar.
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Im allgemeinen steht die Misch- und Knetanlage am Anfang einer Produktionsstraße
und bestimmt damit die Kapazität einer ganzen Fabrik. Wichtigste Voraussetzung ist
deshalb bei der Auswahl einer geeigneten Knet- und Mischmaschine, daß die Ausstoßleistung
in möglichst weiten Bereichen regelbar ist.
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Bei eventuellen Ausfällen von nachfolgenden Bearbeitungsmaschinen
muss man in der Lage sein, unter Umständen mit nur halber oder noch geringerer leistung
die Produktion aufrechtzuerhalten. Dieses Problem erscheint auf den ersten Blick
einfacher lösbar, als es tatsächlich der Fall ist.
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In mittleren Großbetrieben wird eine Knet- und Mischmaschine benötigt,
die möglichst kontinuierlich arbeitet, damit Wartezeiten erspart werden können.
In der Teigwarenherstellung sind betpielsweise kontinuierlich arbeitende Knet- und
Mischmaschinen bereits bekannt.
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Bei diesen Maschinen wird der entsprechende Teig laufend in Form eines
Stranges weiterbefördert.
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Ein Nachteil einer kontinuierlichen Zeitung besteht darin, daß nur
relativ geringe Variationen in den herzustellenden Teigprodukten, beispielsweise
Brotsorten, möglich sind, da eine Umstellung auf andere Mehl- bzw.
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Teigarten zwar möglich, Jedoch mit erheblichen Zeit-und auch Materialverlusten
verbunden ist. Ein Durchlaufmischer oder Schneckenrohrkneter beispielsweise garantiert
lediglich einaiziemlich gleichmäßigen Massestrom.
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Mit Veränderung der Durchflussleistung leidet Jedoch die Rezeptgenauigkeit
erheblich. Dabei Verwendung der gesamten Geräte Jede einzelne Komponente kontinuierlich
zugegeben werden muss, ist die Veränderung der Fördergeschwindigkeit von sogenannten
Bandwaagen, Dosierpumpen, Vibrationsrinnen usw. erforderlich.
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Für die Herstellung von Teigwaren Jedoch ist Je nach Art des Produktes
eine reproduzierbare Genauigkeit dieser Anlagen von ca. t 1 % erforderlich. Werden
diese Werte überschritten, so ist damit zwangsläufig eine Veränderung der Konsistenz,
der Mischgenauigkeit oder der Viskosität verbunden. Besonders problematisch verhalten
sich aber die genannten Kneter in bezug auf den Rezeptwechsel und die Reinigungsmöglichkein.
Ferner sind u.a. der Kraft- und der Platzbedarf derartiger Anlagen besonders ungünstig,
Somit lässt sich erkennen, daß der sogenannte Schneckenrohrkneter lediglich den
verfahrenstechnischen Nachteil des Trogkneters ausgleicht, Jedoch die Vorteile des
sogenannten Chargenkneters nicht mit erfasst.
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Weitere Nachteile der genannten Maschine entstehen beispielsweise
bei der Entleerung bzw. Umschaltung auf andere Gegarten. Um diese Nachteile zu vermeiden,
müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden.
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Aus diesen aufgezeigten Gesichtspunkten ist eine kontinuierlich arbeitende
Emetmaschlne mit den genannten Nachteilen u.U. nur für Großbetriebe in etwa wirtschaftlich
vertretbar.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Auf gabe zugrunde, die
Aufbereitung von Brot- und anderen Teigen vollautomatisch durchzuführen, wobei die
oben aufgeführten Nachteile vermieden werden. Zur Lösung dieser Aufgabe eignen sich
am besten Chargenknetmaschinen.
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Solche Chargenknetmaschinen arbeiten zwar diskontinuierlich, Jedoch
lässt sich ihr Einsatz und ihre Anordnung nach der Erfindung derartig durchführen,
daß insgesamt gesehen dennoch ein nahezu kontinuierliches und vollautomatisches
Verfahren zur Aufbereitung von Brot- und anderen Teigen möglich ist.
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Der Erfindung liegt daher ferner die Aufgabe zugrunde, mit Hilfe einer
Chargenknetmaschine quasi ein kontinuierliches Verfahren durchzuführen.
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Die Lösung der genannten Aufgaben besteht darin, daß bei einer Vorrichtung
zur automatischen Aufbereitung von Teigen oder ähnlichem Gut nach Patentanmeldung
P 19 59 799.0, mit mindestens einer Chargenknetmaschine, der mindestens zwei zu-
und abführbare Bottiche zugeordnet sind, die automatisch auf festen Führungsbahnen,
programmiert, Je nach Arbeitsbedingung bestimmten Stationen der Vorrichtung zu-
und abgeführt werden, so daß die einzelnen Arbeitsabläufe, wie beispielsweise Beschickung,
Knetung, Bottichteigruhe und Entleerung vollautomatisch erfolgen und eine ChargentEnteaschine
als Impuls- bzw. Taktgeber den Gesamtarbeitsablauf zeitlich steuert, eine als Zentraleinheit
aufgebaute Chargenknetmaschine auf einer Säule ruht, um die sich eine motorangetriebene
Lagerscheibe koaxial dreht, mit der Haltevorrichtungen zur Aufnahme mehrerer für
die verschiedenen Bottich bestimmter Bottichwaagen bzw. Bottichfahrgestelle verbunden
sind.
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Nach der Erfindung führt die als Impuls- bzw. Taktgeber eingesetzte
Chargenknetmaschine gleichzeitig den Transport der Bottiche bzw. Bottichfahrgestelle
von der Füllstation über die Misch- und Knetstation, die Teigruhestation, die Entleerstation
und erneut zur Füllstation durch.
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Diese Stationen sind in der entsprechend der geforderten Bearbeitung
notwendigen Weise zur Knet- und Mischstation räumlich zugeordnet, wobei die Steuerung
des gesamten Arbeitsvorganges zentral mit IIilfe eines Steuerpultes in halbmechanischer
Weise oder mit Hilfe eines Computers in vollautomatischer Weise durchgeführt werden
kann.
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In Weiterbildung der Erfindung wird als Zentraleinheit eine Knet-
und/oder Mischmaschine mit in beiden Richtungen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten
rotierbarem Bottich und in den Bottich hineinragenden Knetwerkzeugen verwendet,
won denen eines mit verschiedenen Geschwindigkeiten betrieben werden kann und zur
Trogachse exzentrisch angeordnet ist.
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Jede Bottich der Knet- und/oder Mischmaschine ist Jeweils auf einem
Bottichfahrgestell elektromotorisch kippbar befestigt. Jedes Bottichfahrgestell
ist derart mit der Knet- und/oder Mischmaschine kraftschlüssig verbunden, daß es
auf einer geschlossenen Bahn, vorzugsweise einer Kreisbahn, um diese Knet- und/oder
Mischmaschine bewegt werden kann, so daß der auf dem Fahrgestell befindliche Bottich
der Knet- urlMisch--station zu- und abführbar ist.
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Die Knet- und Mischwerkzeuge der Knet- und Mischstation sind mittels
elektromotorischer Hubelemente erfindungsgemäß in den Bottich ein- und aus ihm herausfahrbar
ausgebildet.
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Die Knet- und/oder Mischstation der Zentraleinheit weist Misch- und
Knetwerkzeuge auf, welche während des Misch- und Knetvorganges in den Bottich hineinragen
und welche die Bottichachse nicht überschreiten, wobei eine relativ zur Knet- und
Mischstation feststehende leitschar bis etwa zum Boden des Bottichs reicht und sich
etwa zwischen Trogachße und Knetwerkzeug befindet.
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Die Leitschar ist dabei erfindungsgemäß so ausgebildet, daß das zu
knetende Gut bei gleicher Drehrichtung des Bottichs und des Knetwerkzeuges dem Knetwerkzeug
mit einer nach unten gerichteten Komponente zugeführt wird. Die leitschar besitzt
in vorteilhafter Weise am unteren Ende eine vergrößerte Leitfläche. Zur Erhöhung
der Stabilität und der Elastizität der Leitschar sowie zur Fihrung des Teiggutes
ist die Leitschar schraubenförmig verwunden.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird diese anhand der in der
Zeichnung dargestellten husführungsbeispiele im einzelnen beschrieben. Hierbei zeigen:
Figur 1 ein Schema einer Großanlage nach der Erfindung; Figur 2 ein im Vergleich
zur Anlage nach Figur 1 vereinfachtes Ausführungsbeispiel, bei dem nach der Erfindung
ein Chargenkneter zur purchführung eines kontinuierlichen Arbeitsablaufes dient,
der als zentrale Baueinheit angeordnet, ausgebildet und in Draufsicht dargestellt
istt Fig. 3a und 3 b gemeinsam einen Querschnitt durch die Anlage nach Figur 2,
wobei sich der rechten Figurenschnittlinie nach Figur 3a die linke Figurenschnittlinie
nach Figur 3b anschließt; Figur 4 einen Querschnitt durch einen Bottich, der Chargenknetmaschine,
aus dem die Zuordnung der Knet- und Mischwerkzeuge zu entnehmen ist und Figur 5
einen Zeitablaufplan für die einzelnen Stationen bzw. für die verschiedenen Bottichumläufe.
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In Figur 1 ist mit 1 eine Chargenknetmaschine bezeichnet, bei der
sich ein Bottich 20 in Arbeitsstellung befindet.
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Mit 3 ist eine Weiche der Führungsbahn bezeichnet, auf der sich die
Bottiche 20-32 automatisch und programmiert gesteuert bewegen. Eine Entleerstation
5 dient dazu, den Teig - beispielsweise eines Bottichs 24 - einer weiterverarbeitenden
Maschine 6, beispielsweise einer Teigteilmaschine, zuzuführen. Das zur Teigherstellung
notwendige Mehl befindet sich in den Silos 8, 9 und 10 die verschiedene Mehlarten
aufnehmen können. Die Silos sind untereinander mit einer leitung verbunden, die
zu einer Mischeinrichtung 11 führt. Ein Dosiergerät 12 dient zur Zuführung der programmierten
Mehlmengen in den Bottich 32. Weitere Dosiergeräte 15, 16 und 17 dienen dazu, Backhilfsmittel
und Wasser in programmierten Mengen dem Jeweiligen Bottich zuzuführen.
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Das Mehl wird mit einer Dosierschnecke oder einer Dosierbandwaage
zugeführt. Weitere nichtwasserlösliche Zutaten, wie z.B. die Packmittel für die
Weißware, Milchpulver usw., können vorher unter das Mehl gemischt werden oder die
Zuführung erfolgt über eine Mikrodosleranlage. Teigsäuerungsmittel und Salz werden
normalerweise zusammen in einer bestimmten Wassermenge aufgelöst und über Kolbenpumpen
dosiert. Auch die ffefe wird vorher in einer Suspension aufgeschlEmmt und damit
ein Absetzen der Hefe vermieden wird, ist ein Uhrwerk vorgesehen, welches für eine
beständige Homogenität sorgt. Fett und Emulsionen werden erwärmt und dadurch pumpfähig.
Bei sehr niedrigen Zutatenanteilen, wie z.B.
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Aromen, fertigt tan Vormischungen an. Selbst geringe Abweichungen
in der Dosierung werden noch im Kneter ausgeglichen. Auch sind Fehler in der Dosierung
an einem elektrisch gesteuerten Pult sofort ablesbar.
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Gemäß der Erfindung ist bei diesem hier vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine weitere Chargenknetmaschine la vorhanden, von der aus die Bottiche einer weiteren
Entleerstation 5a mit nachgeschalteter Verarbeitungsmaschine 6a zugeleitet werden.
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Der Arbeitsablauf dieser dargestellten Anlage nach der Erfindung gestaltet
sich nun folgendermaßen: In den Bottich 32 werden anhand einer vorprogrammierten
Rezeptur in der richtigen Menge Mehl, Wasser und Backhilfsmittel eingefüllt und
der Bottich wird nach seiner Füllung automatisch der Knet- und/oder Mischstation
1 bzw. la zugeführt. Nach Ablauf der vorprogrammierten Misch- und Knetzeit wird
der Bottich 20 bzw. 26 automatisch iiber die Weiche 3 bzw. 3a direkt oder über eine
Ruhezone, in der sich die Bottiche 21 und 23 bzw. 27 und 29 befinden, der Entleerstation
5 bzw. 5a zugeführt.
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Nach der Erfindung ist es möglich, die zwei Knet- und Mischmaschinen
1 und la so zusammenzustellen, daß der Ausstoß auf ein gemeinsames ranEportelement
zur nächsten Verarbeitungsstufe erfolgt. hierbei können die Entleerstntionen 5 und
5a zusammengefasst werden.
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Hierdurch wird eine halbkontinuierliche Arbeitsweise im sogenannten
Tandembetrieb durchgeführt. Die einzelnen Stationen dieser Anlage, die in dem weiteren
Ausführungsbeispiel nach Figur 2, 3a und 3b ebenfalls verwendet werden, sind dort
naher beschrieben.
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Für bestimmte Teigarten ist es erforderlich, nach dem Knetprozess
eine Teigruhezeit vor der Weiterverarbeitung einzulegen. Hierzu dient die in Figur
1 zwischen der Eactm.aschine 1 bzw. 1a und der Entleerstation 5 bzw. 5a vorhandene
Schleife, in der sich Jeweils die Bottiche 21 23 bzw. 27,29 befinden.
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Diese Schleife kann in einen bzw. durch einen klimatisch gesteuerten
Gärraum führen.
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Figur 2 sowie 3a und 3b zeigen ein vereinfachtes Ausführungsbeispiel
der in Figur 1 dargestellten Gesamtanlage. Die Figur 2 zeigt dabei eine Draufsicht
auf eine Zentraleinheit 200, die sowohl als Knet- und Mischvorrichtung, als auch
zum Antrieb der um diese Zentraleinheit herumgeführten Bottiche 208 dient.
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Unter einer noch im späteren zu beschreibenden Mi3ch- und Knetstation
befindet sich im Zentrum der gesamten Anlage eine feststehende, als Trageinheit
ausgebildete Säule 201. Diese Säule ist bei-spielsweise auf einem Fundament angeordnet.
Um diese Säule ist eine Lagerscheibe 202 drehbar befestigt, mit der Haltevorrichtungen
zur Aufnahme mehrerer, für die verschiedenen Bottiche 208 bestimmter Bottichwagen
bzw. Bottichfahrgestelle 207 verbunden sind. Mit dieser drehbar angeordneten Lagerscheibe
202 ist ein Zahnradkranz 203 ortsfest verschraubt.
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Innerhalb des Ständerfußes 305 ist ein Antriebsmotor 204 vorgesehen,
der elektrisch betrieben wird. Die Achse des Motors weist ein Kegelritzel 205 auf,
(siehe Figur 3b), das kraftschlüssig in die Lagerscheibe 202 eingreift. Bei Betätigung
des Motors 204 durch eine zentrale Steuereinheit 206 (siehe Figur 2) mittels elektrischer
Impulse läuft der Motor an und treibt damit die Lagerscheibe 202, wodurch sämtliche
daran befestigten Bottiche 208 auf einer Kreisbahn bewegt werden. Mit der Lagerscheibe
202 sind mehrere Bottichfahrgestelle 207 verschraubbar befestigt.
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Die Bottichfahrgestelle 207 dienen zum Transport der Bottiche 208,
wobei Jeweils ein Teigbottich 208 mit einem Bottichfahrgestell 207 dreh- und schwenkbar
verbunden ist.
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Der Bottich 208 ist durch einen Bottichflansch 209 verstärkt, der
zur Aufnahme des Bottichhalters 210 dient. Der Bottichhalter 210 weist einen Zapfen
211 auf, der fest mit diesem verbunden ist, an dessen unterem Ende ein Bottichzahnkranz
212 verstiftet ist.
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Der Zapfen 21" ist in einem Kipplager 213 drehbar gelagert. Das Kipplager
213 ist um eine Schwenkachse 214 ausschwenkbar. Die Schwenkachse 214 befindet sich
in dem Bottichfahrgestell 207. Das Kipplager 213 weist mittig einen Durchbruch 215
auf, in dem sich ein Schneckenzahnsegment 216 dreht. Das Schneckenzahnsegment 216
ist mit dem Kipplager 213 fest verbunden. Unterhalb des Schneckenzahnsegments 216
greift eine Schnecke 217 ein, die sich auf einer Achse 218 befindet, welche in dem
Bottichfahrgestell 207 drehbar gelagert ist und am äußeren Ende ein Kegelrad 219
aufweist. Dieses Kegelrad 219 wird durch ein in der Kippstation dargestelltes Gegenrad
224 in Drehung versetzt, so daß dadurch der Bottich 208.eine Schwenk- bzw Kippbewegung
ausfuhren kann (siehe hierzu Figur 3b). Die hier dargestellte Kippstation wird Jedoch
noch später genauer beschrieben.
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Befindet sich der Bottich 208 in der Knetzone bzw.
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-station, so ist es für den Knetvorgang erforderlich, daß der Bottich
208 in Drehung versetzt wird.
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Zu diesem Zweck greift gegen den Bottichzahnkranz 212 ein motorangetriebenes
Zahnrad 220 ein. Der hierfür bestimmte Motor 221 (siehe Figur 3a) erhält seine Betätigungsimpulse
ebenfalls von der zentralen Steuereinheit 206> die in Figur 2 schematisch aufgezeigt
ist.
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Im folgenden wird nun die Knet- und Nischvorrichtung anhand der Figur
3a und 4 näher beschrieben. Innerhalb des Bottichs 208 befindet sich das Knetwerkzeug
302 und die leitschar 303. Mit 304 ist der Ständerkopf bezeichnet, in dem sich die
Getriebeteile zum Antrieb des Knetwerkzeuges befinden. Unter dem Ständerkopf 304
ist der Ständer 305 angeordnet, in dem die Hubelemente, bestehend aus Motor- und
Getriebeteile sowie Führungszapfen und Tragekonsole - untergebracht sind. Die in
den Bottich 208 hineinragende Leitschar 303 ist twischen dem Knetwerkzeug 302 und
der Bottichachse 306 angeordnet und mit dem Standerkopf 304 fest verbunden, beispielsweise
verschraubt.
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Die Leitschar 303 besitzt am unteren Ende eine vergrößere leitfläche
30?. Mit zur ist der Bottich radius, mit "d" der Durchmesser des Knetwerkzeuges
302 und mit a die mittlere Querausdehnung der Leitschar 307 bezeichnet (siehe hierzu
Figur 4). Mit V1 ist die Drehgeschwindigkeit des Knetwerkzeuges 302 und mit V2 die
Drehgeschwindigkeit des Bottichs 208 bezeichnet. Für den Antrieb des Bottichs 208
und des Knetwerkzeuges 302 ist Jeweils ein Elektrommtor vorgesehen. Der für die
Drehbewegung des Bottichs 208 bestimmte Motor ist mit 221 bezeichnet, dessen Funktion
und lege bereits beschrieben wurde. Der für die Drehbewegung des Knetwerkzeuges
302 bestimmte Motor 308 ist mit dem Btänderkopf 304 fest verbunden und führt die
von dem unter dem Motor 308 befindlichen Motor 309 bewirkte Hubbewegung des Ständerkopfes
304 mit aus. Auf dem flotorzapfen 310 befindet sich eine Motorscheibe 311, die mittels
Keilriemenantrieb die Keilriemenscheibe 312 in Drehung versetzt. Die Keilriemenscheibe
312 ist mit der Gewindespindel 313 kraftschlüssig verbunden und durch die Drehung
der Spindel wird die Hubmutter 314, die in einer Haltekonsole 315 gelagert ist,
angehoben.
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Die Gewindespindel 313 wird von einem Stützlager 316 gehalten. Der
Standerkopf 304 wird von zwei Tragachsen 317 gehalten (wobei in dem Querschnitt
nach Figur 3a nur eine Tragachse dargestellt ist, wahrend die zweite räumlich dahinterliegt).
Durch Drehung der Gewindespindel 313 durch den Motor 309 über die entsprechenden
Getriebeteile wird die Hubmutter 314 gehoben oder gesenkt, die ihrerseits mit der
Haltekonsole 315 die Tragachsen 317 auf- und abführt.
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Die Anordnung des Knetwerkzeuges innerhalb des Bottichs gemäß der
Erfindung ermöglicht in Verbindung mit der Leitschar 303 und der Leitfläche 307
eine intensive Knetung im Bereich des Werkzeuges, sowie eine gute Luftzuführung.
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Durch die Ausbildung der Leitschar gemäß der Erfindung und der entsprechenden
Drehrichtung des Bottichs kann das Knetgut bei Bearbeitung durch das Knetwerkzeug
nicht ausweichen. Besonders vorteilhaft ist es, daß durch die Geometrie des Knetwerkzeuges
eine hohe Umdrehungszahl bei einer relativ geringen Motorleistung ermöglicht wird.
Hierdurch werden Drehgeschwindigkeiten bis zu 220 UpM ermöglicht. Bei solchen Umdrehungen
handelt es sich mehr um ein Schlagen als um ein Endeten, das besonders die Luftzufuhr
in den Teig begünstigt.
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Hierdurch wird besonders der Gärprozess beschleunigt, darüberhinaus
wird eine bessere Aufarbeitungsfähigkeit der Teige gewährleistet und das Volumen
wird erheblich gesteigert.
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Nach der Erfindung ist die mittlere Querausdehnung a der Leitschar
303 kleiner als der halbe Durchmesser d der vom Knetwerkzeug überstrichenen Fläche
(siehe hierzu Figur 4). Diese Maßnahme gestattet eine besonders günstige Zuführung
des Knetgutes zum Knetwerkzeug.
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Durch die Rotation des Bottichs 208 verhindert die Beitschar 303
mit ihrer Leitfläche 307, daß sich in der Mitte des Bottichs 208 ein unbearbeiteter
Teil des Knetgutes aufhält. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Drehgeschwindigkeit
V1 des Knetwerkzeuges für Nischarbeiten etwa 110 UpM beträgt.
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Für Knet- und Schlagarbeiten ist es vorteilhaft, das Knetwerkzeug
mit einer Drehgeschwindigkeit VI von etwa 220 UpM zu betreiben. Die verschiedenen
Drehgeschwindigkeiten V2 des Bottichs 208 betragen in beiden Richtungen zwischn
10 und 30 UpM (diese Größen dienen jedoch nur als Beispiel und können Je nach Bedarf
entsprechend verändert werden).
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Zur Beschreibung des Funktionsablaufes wird angenommen, daß der Enetvorgang
gerade beendet ist.
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Wenn dies der Fall ist, wird durch eine automatische Steuerung von
einer Zentraleinheit der Hubmotor 309 durch elektrische Impulse eingeschaltet, hebt
über die beschriebenen Getriebeelemente den Ständerkopf 305 und damit das Knetwerkzeug
an. Hierdurch wird das Knetwerkzeug 302 mit der Leitschar 303 aus dem Bottich 208
ausgefahren. Die Hubbewegung wird durch einen im Ständer 305 befindlichen Endkontakt
beendet. r Endkontakt übermittelt gleichzeitig Signalimpulse an die zentrnle Steuereinheit
206.
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Entsprechend dem vorbereiteten und eingespeisten Programm wird nunmehr
der Motor 204 in Tätigkeit gesetzt und bewegt damit, wie anhand der Figur 3a und
3b bereits beschrieben, die Lagerscheibe 202.
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Hierdurch werden sämtliche mit der Lagerscheibe 202 verbundenen Bottichfahrgestelle
207 gleichzeitig in eine Drehbewegung versetzt. Das bedeutet, daß die einer bestimmten
Bearbeitungs-, Zuführ- oder Entleerstation Jeweils zugeordneten Bottiche diese Stationen
verlassen und zu einer entsprechend anderen gelangen.
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So wird beispiel£weise der unter der Dletstetion 200 befindliche Bottich,
dessen Teiginhalt einen Knetprozess durchlaufen hat und nachdem die Knetwerkzeuge
aus ihm herausgehoben wurden, einer Entleerstation 5 zugeführt. Diese Station besitzt
einen mit der Zentraleinheit 200 fest angeordneten Motor 221', an dessen Wellenstumpf
223 ein Antriebszahnrad bzw Gegenrad 224 angebracht ist. Dieses Zahnrad 224 gelangt
mit dem Kegelrad 219 dann in Eingriff, wenn das Bottichfahrgestell 207 die Endstellung
in der Entleerstation 5 erreicht hat. Ist dies der Fall, so wird der Zentraleinheit
200 ein Signal zugeführt, die ihrerseits dem Motor 221' Betätigungsimpulse zuleitet,
der somit in Tätigkeit gesetzt wird und durch Kraftübertragung der bereits beschriebenen
Elemente 203, 219, 218, ?17, 216, 214 und 213 den Bottich in eine Kippstellung (siehe
hierzu Figur 3 b) bringt, wodurch dieser entleert wird. Nach Entleerung des Bottichs
208 und erneuter Betätigung des Motors 204 werden sämtliche Bottiche erneut Jeweils
der nächstfolgenden Station zugeführt.
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So gelangt der nunmehr entleerte Bottich 208 zu der Füllstation, der
beispielsweise drei Silos zugeordnet sind, die in Figur 1 und 2 mit 8,9 und 10 bezeichnet
sind, wobei diese Anlage in entsprechender Weise für die in Figur 2, 3a und 3b beschriebenen
Vorrichtung ausgebildet ist. Das zur Deigherstellung notwendige Mehl befindet sich
dabei in diesen Silos, die verschiedene Mehlarten aufnehmen können. Die Silos sind
untereinander mit einer Leitung verbunden, die zu einer Mischeinrichtung 11 führt.
Ein Dosiergerät 1£9 (Figur 1) dient zur Zuführung der programmierten Mehlmengen
in den Bottich. Weitere Dosiergeräte 15, 16 und 17 dienen dazu, beispielsweise Backhilfsmittel
und Wasser in programmierten Mengen dem Bottich zuzuführen.
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Im folgenden wird anhand der Figur 5 ein Zeitablaufplan beschrieben,
der zur vereinfachten Drrstellung für eine halbautomatisch arbeitende Anlage bestimmt
ist. Auf der Abszisse des Kovrdinatensystems nach Figur 5 ist die Zeit aufgetragen,
während auf der Ordinate die einzelnen Stationen, nämlich I die Misch- und Knetstation,
II die Ruhestation, III die Entleerstation und IV die Füllstation eingetragen sind.
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Die Kurve 1 gibt den Arbeitsablauf des Bottichs I ohne Teigruhe an,
während die Kurve 2 den Arbeitsablauf des Bottichs II mit Teigruhe wiedergibt.
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In Station I wird das Knetwerkzeug des Bottichs 1 abgesenkt. Dieser
Senkvorgang dauert 10 Sekunden und ist bei S beendet. Sodann beginnt der Misch-
und Knetvorgang, der auf der Abszisse mit K bezeichnet ist und der 8 Minuten dauert.
Nach Beendigung dieses Vorganges wird bei H das Rnetwerkzeug wieder gehoben.
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Dieser Vorgang dauert 10 Sekunden. Nachdem das Knetwerkzeug ausgefahren
ist, wird der Motor 204 betätigt und das in der Misch- und Knetstation 1 befindliche
Bottichfahrgestell 207 mit dem Bottich 208 auf einer Kreisbahn zur nächsten Station
III gefahren. In diesem Falle wird die Ruhe station II durchfahren, Der Transport
des Bottichwagens 207 zur Entleerstation III dauert 1 Minute. Wenn der Bottich 1
die Entleer station erreicht hat, gelangt ein neuer Bottich zur Misch- und Knetstation
und der Vorgang wiederholt sich.
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Wie oben angegeben, beträgt der gesamte Vorgang bisher 8 Minuten uch
20 Sekunden0 Durch diese Zeitspanne wird der Arbeitsrhythmus der gesamten Station
festgelegt.
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Das bedeutet, daß beispielsweise in einer Zeit von 8 Minuten und 20
Sekunden der Entleervorgang, welcher selbst nur 2 Minuten beträgt, ablaufen kann,
Damit ist es möglich, den Entleervorgang beispielsweise sofort bei Erreichen der
Entleerstation durch den Bottich beginnen zu lassen.
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Will man hier jedoch noch eine Teigruhe von maximal von 8 Minuten
und 20 Sekunden minus 2 Minuten t 6 Minuten und 20 Sekunden, gewinnen, so kann die
Entleerung nach 5 PEnuten und 20 Sekunden nach Erreichen der Entleerstation einsetzen.
Nach Ablauf der Arbeitszeiteinheit von 8 Minuten und 20 Sekunden erfolgt wiederum
die Betätigung des Motors 204, der den entleerten Bottich der Füllstation, einen
gefüllten Bottich der Entleerstation und einen leeren Bottich der Misch- und Knetstation
zuführt. Für das Füllen des die Füllstation erreichenden Bottichs 1 stehen wiederum
8 Minuten und 20 Sekunden zur Verfügung.
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Der Weg des Bottichs 2, der ebenfalls in der Misch-und Knetstation
I beginnt, verlässt diese wiederum nach 8 Minuten und 20 Sekunden und gelingt zur
Ruhestation II. Hier stehen ihm wiederum 8 Minuten und 20 Sekunden zur Verfügung,
bis er von dort zur Entleerstation III geführt wird. Hier gilt wiederum dasselbe,
was bereits für den Bottich 1 in der Entleerstation gesagt wurde, d.h. der Entleervorgang,
der selbst nur 2 Minuten beträgt, kann an den Anfang oder nahezu an das Ende der
Arbeitszeiteinheit gelegt werden. Damit erhöht sich die Teigruhezeit um diesen Mfteil.
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Damit dic et- und Mischmaschine voll ausgenuzt wird, ist es vorteilhaft,
wenn für die anlage so viele Bottiche vorgesehen werden, wie S-ttionen vorhanden
sind oder angelaufen werden sollen. So ist es beispielsweise nach der Erfindung
möglich, noch weitere Ruhestationen einzuschalten, jedoch irt es dann erforderlich,
bei vollkommener Ausnutzung der Misch- und Knetstation, eine entsprechende Anzahl
von Bottichen 208 mit Bottichfahrgestelle 207 vorzusehen.
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Dieser Zeitfahrplan nach Figur 5 veranschaulicht besonders deutlich
die Vorteile der vorliegenden Erfindung.
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Neben der reinen Knetzeit von beispielsweise 8 Minuten, die je nach
zu bearbeitender Teigart und Teigkonsistenz unter- oder überschritten werden kara-,
kommt lediglich eine konstante Zeitgröße hinzu, die sich aus der Zeit fiir den Transport
der Kessel und aus zwei Zeitanteilen :für as Ein- und Ausfahren der Knetwerkzeuge
zusammensetzt. Damit werden die genannten Rüst- und Nebenzeiten auf ein Minimum
verringert, da praktisch alle fiir die Entleerung und Fiillung benötigten Zeitraume
sich in diesem Zeitplan nicht addieren, sondern bereits in ihm enthalten sind. Bei
der Misch- und Knetmaschine der Vorrichtung nach der Erfindung handelt es ich um
das aufwendigste Werkzeug dieser Vorrichtung, so daß schon aus diesem Grunde eine
gute und möglichst vollstandige Ausnutzung von Vorteil ist. Außerdem nimmt der Misch-
und Knetvorgang sowie die Zeit zum Ein- und Ausfahren der Werkzeuge, bezogen auf
die anderen in der Vorrichtung nach der Erfindung befindlichen Stationen, die größte
Zeitspanne in Anspruch. Damit könne, wie durch den Zeitablaufplan nach Figur 5 erläutert,
alle Zeitabläufe der iibrigen Stationen der Zeitspanne für den Knet- und Mischvorgang
und das Ein- und das Ausfahren der Werkzeuge unterworfen werden. Das bedeutet aber
auch, daß diese Zeitspanne nicht überschritten werden darf, falls die Misch- und
Knetstation nicht abgeschaltet werden soll. Damit ergibt sich bei den nach dem Arbeitsablaufplan
gemäß Figur 5 zugrundegelegten Zeiten und bei einem Bottichfassungsvermögen von
beispielsweise 150 kg Mehl und einer Teigausbeute von 150 o90 (TA 150 nó) eine Stundenleistung
von 14L,O kg. (Erläuterung tler Teigausbeute TA: Die Teigausbeute besteht aus dem
zugeführten Mehl und der zugegebenen Schüttflüssigkeit, beispielsweise Wasser, Hefe,
Mehl und sonstige Backmittel. Da beispielsweise auf 100 kg Mehl "0 1 Wasser @ 50
kg Gewicht, kommen, ergibt sich eine Ausbeute von 150 %, bezogen auf die Mehlmenge,
wobei bei diese@ groben Überschlagsrechnung di Gewichte bzw. Volumen de@ zugegeb@@en
Back@ittel,
Salze, Hefe usw. unberücksichtigt bleiben).
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Die zeitliche Steuerung der einzelnen Vorgänge kann sowohl zentral
durch die Steuereiriheit 206 erfolgen, die beispielsweise als ein Prozessrechner
ausgebildet sein kann, oder es lassen sich auch Programmsteuergeräte verwenden,
di jede einzelne Station nach einem eigenen, jedoch abgestimmten Zeitplan betätigen.
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Bei der Verwerdung von Programmsteuergeraten wird zweckmäßigerweise
eine Impulsfolgesteuerung vorgesehen, die im Prinzip dailn besteht, daß die Programmsteuerung
einer bestimmten Station von der vorhergehenden zu einem geeigneten Zeitpunkt ausgelöst
werden wird.
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Als Programmsteuerung kann beispielsweise ein von der Firma Ernst
Tisch KG in Wuppertal hergestelltes Gerät verwendet werden, das unter der Bezeichnung
"Programmkartensteuerung P 26ß' vertrieben wird. Bei diesem Gerät aird das Programm
durch programmierbare Kunststoff-Schaltstege auf einer Metallkarte festgelegt.
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Die Karte läuft durch ein gezahntes Transportrad, angetrieben mit
konstanter Geschwindigkeit durch das Gerät und betätigt bei ihrem Durchlauf Mikroschalter
entsprechend dem eingesteckten Programm. Der Durchlauf kann dabei beliebig oft wiederholt
werden. Durch Austausch der Karte gegen eine andere ist ein sofortiger Programmwechsel
möglich.