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Die
Erfindung betrifft eine elektromotorisch betriebene Vorrichtung
zum Heben und Kippen eines fahrbaren Bottichs einer Teigknetmaschine,
mit einem Gestell aus mindestens zwei parallel angeordneten Tragsäulen und
einer schienengeführten
Hubvorrichtung mit einer damit verbundenen, den Bottich aufnehmenden
Hebebühne.
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Moderne
Bäckereifabriken
oder Bäckereien sind
mit einer größeren Anzahl
Teigverarbeitungsanlagen ausgerüstet.
Entsprechend dem Produktionsfluß und
der Produktionsmenge versorgen eine Reihe von Teigmisch- oder Knetmaschinen
Teigteil- und Teigabwiegemaschinen, denen Brot- und Brötchenstraßen mit
Gärschränken nachgeordnet
folgen. Ofenanlagen bilden dann den Abschluß der verschiedenen Produktionslinien.
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Teigmisch-
und Knetmaschinen bestehen vorwiegend aus einem fahrbaren Bottich
unterschiedlicher Größe für Teigmassen
von 50 bis ca. 400 kg, in den jeweils ein motorisch angetriebenes Misch-
und Knetwerkzeug zur Durchführung
des Misch- und Knetvorganges hineinragt. Nach Beendigung des Knetvorganges
wird das Werkzeug ausgefahren und der Bottich zu einer Teigverarbeitungsanlage
transportiert. Mit Hilfe eines Hebekippers wird der Bottich von
der Hebebühne
des Kippers erfasst, auf die der Größe des Hebekippers entsprechenden Höhe gebracht
und um mehr als 90° gekippt,
so dass das im Bottich befindliche Teiggut in die darunter angeordnete
Eingangsstation einer Teigverarbeitungsvorrichtung fällt, welche
beispielsweise als ein Teigtrichter einer Verarbeitungsmaschine
ausgebildet sein kann. Die Eingangsstationen unterschiedlicher Teigverarbeitungsanlagen
und Fabrikate weisen unterschiedliche Teigeinfüllhöhen auf, so dass die Hebekipper
so ausgelegt sein müssen,
dass sie alle gängigen
Teigverarbeitungsstationen beschicken können.
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Dies
bedeutet, dass sie jeweils auf die zu beschickenden Teigverarbeitungsmaschinen
ausgelegt sein müssen.
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Aus
der
DE 42 09 689 A1 des
Anmelders ist eine solche Hebekippvorrichtung bekannt, welche mit
einer höhenveränderbaren
als Führungsschiene ausgebildeten
Kippkurve ausgerüstet
ist. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn die gesamte Hebekippvorrichtung
verfahrbar ausgebildet ist und sich somit unterschiedlichen Teigverarbeitungsmaschinen
zuordnen läßt. Dies
ist jedoch aus Stabilitätsgründen nur
bei Hebekippvorrichtungen relativ kleiner Leistung möglich.
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Die
Entwicklung der Bäckereibetriebe
führt jedoch
zur Konzentration der Bäckereimaschinen
auf möglichst
kleinem Raum bei großer
Vielfalt. Der Verbraucher verlangt eine große Auswahl der verschiedensten
Teigarten für
Brot und Brötchen,
so daß der Hersteller
gezwungen ist, sich diesen Bedürfnissen anzupassen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hebekippvorrichtung
einer großen
Leistung zur Verfügung
zu stellen, wofür
nur eine ortsfeste Vorrichtung geeignet ist, welche in der Lage
ist, zwei Teigverarbeitungsmaschinen gleicher oder unterschiedlicher
Höhen zu
beschicken.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt nach der Erfindung dadurch, dass zur Steuerung
der Kippbewegung des Bottichs zwei nach unterschiedlichen Richtungen
weisende Kurvenschienen mit dem Gestell verbunden sind und jeder
Kurvenschiene eine in die Schienenebene wechselweise ein- und ausfahrbare
Rolle zugeordnet ist, weiche mit der Hebebühne derart zusammenwirkt, dass
die ausgefahrene Rolle in die Kurvenschiene gelangt und so eine
Schwenkbewegung des Bottichs erfolgt.
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Bei
der Aufwärtsbewegung
der Hebebühne erfaßt eine
ausgefahrene Rolle die ihr zugeordnete Kurvenschiene und bestimmt
so die Kipprichtung des Bottichs.
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Der
Antrieb der in die Schienenebene ein- und ausfahrbaren Rollen erfolgt
mittels eines motorisch angetriebenen Kegelrades, welches auf zwei Wellenteile
einwirkt, die jeweils ein Zahnrad und eine durch das Zahnrad wechselweise
betätigbare
vor- und zurücklaufende
Zahnstange aufweisen. Somit ist stets eine Rolle ausgefahren, während die
andere in ihrer Ausgangsposition verbleibt.
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Die
Kurvenschienen sind gemäß der Erfindung
unabhängig
voneinander höhenverstellbar
ausgebildet, so daß eine
ausreichende Anpassung an die Gegebenheiten der Teigverarbeitungsmaschinen vorhanden
ist. Die Höhenverstellung
der Kurvenschienen kann dabei elektromotorisch oder durch Handbetrieb
erfolgen.
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Die
den Bottich mit seinem Bottichwagen aufnehmende Hebebühne weist
vorteilhaft einen Verriegelungsmechanismus auf, welcher mit dem
Hebebühnenantrieb
gekoppelt ist und diesen erst im voll verriegelten Zustand freigibt.
Damit ist ein sicherer Betrieb der Vorrichtung automatisch gewährleistet.
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In
ihrem Basisbereich weist die Hebebühne ein Drehlager auf, welches
mit einem Hubwagen der Hubvorrichtung zur Durchführung der Bottichkippbewegung
schwenkbar verbunden ist. Die durchführbare Bottichkippbewegung
beträgt
dabei ca. 110°,
so daß bei
diesem Kippwinkel auch ein fester Teig eine Fließbewegung einleitet und aus
dem Bottich gelangt.
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Mit
der Hebebühne
ist in Weiterbildung der Erfindung eine Halterung verbunden, welche
in den Bottich ein- und ausfahrbare Ausschälelemente aufweist.
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Diese
werden nach Einnahme der Kippstellung des Bottichs in diesen eingefahren,
so daß noch im
Bottich verbliebene Teigreste von der Bottichinnenwandung abgeschält und herausgelöst werden. Zur
wirksamen Durchführung
dieses Vorgan ges wird der Bottich in Rotationsbewegung versetzt.
Die Hebebühne
weist hierzu einen Antrieb auf, welcher über ein Reibrad auf die Bottichwandung
zur Durchführung
der Rotationsbewegung des Bottichs während des Entleerungsvorganges
bei eingefahrenen Ausschälelementen
einwirkt.
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Die
Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 einen
Hebekipper in Vorderansicht mit angebauter Hebebühne;
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2 den
Hebekipper in Seitenansicht mit angebauter Hebebühne;
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3 den
Hebekipper in Draufsicht mit angebauter Hebebühne;
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4 die
Hebebühne
in Seitenansicht;
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5 die Hebebühne in Vorderansicht;
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6 einen Teilausschnitt der Hebebühne in Draufsicht
mit ausgefahrener rechten Rolle;
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7 einen
Teilausschnitt der Hebebühne
in Draufsicht mit ausgefahrener linken Rolle;
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8 den
Hebekipper in Vorderansicht mit angebauter Hebebühne und Verstellmechanismus für die Schaber;
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9 den
Hebekipper mit angebauter Hebebühne,
Verstellmechanismus für
Schaber und fahrbarem Bottich in Seitenansicht.
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Die 1 zeigt
den Hebekipper mit seinen parallel angeordneten Säulen 15 und 16,
seiner Hebebühne 1 und
die rechte und linke Kurvenschiene 2 bzw. 3, welche
getrennt höhenverstellbar
ausgebildet sind. Mit den Säulen 15 und 16 sind
parallel zu diesen Laufschienen 24 und 25 für einen
Hubwagen 20 (s. hierzu 2) angeordnet,
der durch nicht näher dargestellte
Ketten angetrieben wird, welche über Rollen
umgelenkt werden, und sich am oberen Ende der Säulen befinden (nicht dargestellt).
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Die 2 zeigt
den Hebekipper in der Seitenansicht von links mit der teilweise
von der Verkleidung 17 befreiten Säule 15. Die Hebebühne 1 nimmt den
verfahrbaren Bottich 18 mit seinem Bottichwagen 19 auf,
wie anhand der 9 später genauer beschrieben wird.
Die Hebebühne 1 ist über ein
Drehlager 14 mit dem verfahrbaren Hubwagen 20 verbunden,
welcher von den Säulen 15 und 16 geführt wird, an
deren Innenseiten sich die Laufschienen 24 und 25 befinden
Das Drehlager 14 ermöglicht
eine Schwenkbewegung der Hebebühne 1 mit
dem verankerten Bottich 18, während der Hubwagen 20 seine schienengeführte lineare
Bewegung durchführt.
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Ob
die Kurvenschiene 2 oder 3 beansprucht wird, d.
h. ob die Kippbewegung des Bottichs 18 nach rechts oder
links erfolgt, wird von den Rollen 4 bestimmt. Diese lassen
sich wechselweise aus- und einfahren, wie insbesondere aus der 3 ersichtlich
ist. In 3 ist die linke Rolle 4 ausgefahren, während die
rechte Rolle 4 zurückgezogen
ist. Wie später
gezeigt wird, ist dies nur wechselweise möglich. Bei der Aufwärtsbewegung
des Hubwagens 20 gelangt die ausgefahrene linke Rolle 4 in
die nach links führende
Kurvenschiene 3, so daß eine Schwenkbewegung
des Bottichs 18 nach links erfolgt. Dieser Mechanismus
wird anhand der 4, 5, 6 und 7 veranschaulicht.
Ein Motor 7 treibt über eine
Welle ein Kegelrad 8 an, welches zwei Zahnradachsen gegenläufig bewegt.
Jedes Zahnrad 5 greift in eine Zahnstange 6 ein,
an deren vorderen Ende sich die Rolle 4 befindet. Damit
sorgt das Kegelrad 8 dafür, daß beim Einfahren der einen
Rolle 4 die andere Rolle 4 ausgefahren wird. Mit
der Aufwärtsbewegung
des Hubwagens 20 fährt
die ausgefahrene Rolle 4 in die entsprechende Kurvenschiene
ein und bestimmt dadurch die Kipprichtung der Hebebühne 1 mit
dem Bottich 18.
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Mit
dem Drehlager 14 ist der Hubwagen 20 drehbar verbunden,
welcher, geführt
von den Schienen der Säulen 15 und 16 eine
lineare Auf- und Abbewegung durchführt, während die Rolle 4 den Schwenkarm 21 um
das Drehlager 14 in die vorgegebene Kippstellung führt. Der
Schwenkarm 21 ist mit der Hebebühne 1 steif verbunden,
so daß der
darauf befindliche Bottich 18 mit seinem Bottichwagen 19 somit
die gewünschte
Kippbewegung in die vorgegebene Richtung durchführt.
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Da
der Teig aufgrund der variablen Teigkonsistenzen unterschiedlich
in den Bottichen haftet und beim Auskippen nicht sauber entleert
wird, müssen die
Bottiche nach dem Kippvorgang von Hand gesäubert werden. Um dieses nachträgliche Säubern zu vermeiden
gibt es die an sich bekannten Ausschälvorrichtungen, die fest angeordnet
an der Hebekippersäule
installiert sind. Diese Anordnung der Ausschälvorrichtung ist nachteilig,
da die Schaber selbst aufgrund ihrer hohen Anbringung schlecht zu
erreichen und damit schlecht zu reinigen sind.
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Die
Erfindung weist hier eine vorteilhafte Lösung auf, um die genannten
Nachteile zu vermeiden.
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Hat
der Bottich 18 seine maximale Kippstellung erreicht und
der Teig oder der größte Anteil
des Teiges den Bottich verlassen, tritt nach der Erfindung eine
Ausschälvorrichtung
in Aktion, welche mit der Hebebühne
verbunden ist und damit der Bewegung des Bottichs folgt.
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Der
Verstellmechanismus dieser Ausschälvorrichtung ist den 8 und 9 zu
entnehmen.
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Ein
Motor 9 betätigt
eine Welle 10, welche über
Zahnräder 11 zwei
Zahnstangen 12 und 13 betätigt, an deren Ende Ausschälelemente 22 und 23 angeordnet
sind. Diese sind dem Bottich 18 so zugeordnet, daß sie in
jeder Position der Hebebühne 1 in den
Bottich 18 ein- und ausgefahren werden können. Werden
die Ausschälelemente 22 und 23 in
der maximalen Kippstellung des Bottichs 18 betätigt, so
werden auch die noch nicht gelösten
Teigreste aus dem Bottich 18 entfernt und der ausgekippten
Teigmasse zugeführt.
Hierzu wird der Bottich 18 durch einen Elektromotor über ein
Reibrad in Umdrehung versetzt, so daß die gesamte Innenwandung
des Bottichs 18 von den Ausschälelementen 22 und 23 erfaßt wird.
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Wird
die Hebebühne 1 mit
dem Bottich 18 wieder der Ausgangsstellung zugeführt, so
werden die Ausschälelemente 22 und 23 aus
dem Bottich gefahren und sind damit in Arbeitshöhe für eine Reinigung zugängig.
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Mit
dem Hebekipper nach der Erfindung lassen sich somit zwei Teigbearbeitungsstraßen bedienen,
welche gegenüberliegend
angeordnet sind. Die in dem Bottich 18 beim Entleervorgang
sich nicht von selbst lösenden
Teigteile werden durch die Abschälvorrichtung
der Hauptmasse des Teiges noch im gleichen Arbeitsgang zugeführt.
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- 1
- Hebebühne
- 2
- Kurvenschiene
- 3
- Kurvenschiere
- 4
- Rollen
- 5
- Zahnrad
- 6
- Zahnstange
- 7
- Motor
- 8
- Kegelrad
- 9
- Motor
für Schaber
- 10
- Welle
- 11
- Zahnrad
- 12
- Zahnstange
- 13
- Zahnstange
- 14
- Drehlager
- 15
- Säulen
- 16
- Säulen
- 17
- Verkleidung
- 18
- Bottich
- 19
- Bottichwagen
- 20
- Hubwagen
- 21
- Schwenkarm
- 22
- Ausschälelement
- 23
- Ausschälelement
- 24
- Lauf-Schienen
(an der Säule
für Hubwagen)
- 25
- Lauf-Schienen