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Die
Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugscheinwerfer mit zwei Lichtfunktionen,
mit einem Reflektor und einer Zweifadenglühlampe, deren eine Glühwendel
eine erste Lichtfunktion und deren zweite Glühwendel eine zweite Lichtfunktion
erzeugt und jeder Lichtfunktion ein Bereich des Reflektors zugeordnet
ist, wobei die zweite Glühwendel
mit einer Abdeckkappe zusammenwirkt, die im Falle der dieser Glühwendel
zugeordneten Lichtfunktion einen Lichtanteil abschirmt, der auf
den Bereich des Reflektors fallen würde, der der ersten Lichtfunktion
zugeordnet ist.
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So
ist aus der
DE 35 33
117 C2 ein Kraftfahrzeugscheinwerfer für gemeinsames Nebel- und Fernlicht
bekannt, bei dem eine Zweifadenglühlampe eingesetzt wird, deren
eine Glühwendel
ein Fernlicht und deren andere Glühwendel ein Nebellicht erzeugt, wobei
eine asymmetrische Abdeckkappe vorgesehen ist und der Reflektor
horizontal in zwei Abschnitte geteilt ist. Der untere Abschnitt
kann gegenüber
dem oberen Abschnitt verschwenkt werden, wobei hierdurch zwei separate
Lichtbündel
erzeugt werden können,
die den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.
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Eine ähnliche
Ausgestaltung ist aus der
DE 196
16 037 A1 bekannt, die einen Scheinwerfer für Fahrzeuge
für Abblendlicht
und Fernlicht offenbart, wobei der Reflektor in einen oberen und
einen unteren Lichtbereich geteilt ist, wobei für das Abblendlichtbündel beide
Reflektorbereiche verwandt werden und eine obere Hell-Dunkel-Grenze
ausgebildet wird und das von dem zweiten Leuchtkörper ausgesandte Licht durch
wenigstens einen Reflektorbereich so reflektiert wird, dass ein
Fernlichtbündel
mit großer Reichweite
gebildet wird. Die Abdeckkappe ist hierbei ebenfalls oberhalb des
Leuchtkörpers
angeordnet, der hier das Fernlicht erzeugt.
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Des
weiteren offenbart die
DE
34 08 718 C2 einen Fahrzeugscheinwerfer mit einem Haupt-
und einem Nebenglühfaden,
die in Längsrichtung
auf der Achse eines Reflektors angeordnet sind mit einer Abschirmplatte
unter dem Nebenglühfaden,
wobei der Reflektor einen oberhalb der Achse des Reflektors liegenden
Teil in Form einer ersten Paraboloidhälfte und einen unterhalb der
Achse des Reflektors liegenden Teil in Form einer zweiten Paraboloidhälfte aufweist,
die an einer festgelegten Übergangslinie
zueinander versetzt sind, derart, dass die Brennpunkte der beiden
Hälften
zueinander verschoben sind.
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In
den letzten Jahren geht der Wunsch zunehmend dahin, eine bessere
Ausleuchtung der Straße,
insbesondere bei einer Kurvenfahrt, zu erlangen. Es sind daher verschiedene
Ansätze
für ein nachführbares
Kurvenlicht oder statisches Abbiegelicht bekannt geworden, wobei
diese im wesentlichen durch die Verwendung eigener Reflektoren und
Lichtquellen verwirklicht werden. Hierdurch wird jedoch der ohnehin
in einem Scheinwerfergehäuse
begrenzte Bauraum für
die Realisierung sämtlicher
lichttechnischer Vorgaben und Wünsche
noch weiter eingeschränkt.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Kraftfahrzeugscheinwerfer
der gattungsgemäßen Art dahingehend
zu verbessern, dass weitere Lichtfunktionen, insbesondere im Kurven-
oder Abbiegelichtbereich verwirklicht werden können und gleichzeitig Kosten
und Bauraum optimiert werden.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, bei dem die
zweite Glühwendel
zur Erzeugung eines Abbiege- und/oder Kurvenlichtes dient und die
Bereiche des Reflektors durch eine Trennlinie getrennt sind, die
in einem Segment des Reflektors verläuft, das durch einen Winkel von
0 bis ± 35° zur Vertikalen
gebildet wird. Hierbei bietet die so verlaufende Trennlinie lichttechnische Vorteile
gegenüber
einer horizontalen Trennung. So ist es für ein Abbiegelicht vorteilhaft,
wenn die erzeugten Lichtstrahlen nach außen, d. h. bei einem Fahrzeug
von der Fahrzeuglängsachse
weg in Richtung auf die Fahrzeugseiten abgestrahlt werden. Eine
derartige Abstrahlung lässt
sich bei einer horizontalen Aufteilung der einzelnen Reflektorbereiche nur
schwer erzeugen. Die Trennlinie kann dabei z. B. in zwei übereinander
liegenden Quadranten verlaufen und z. B. im Bereich des Zentrums
des Reflektors einen Knick aufweisen. Alternativ kann die Trennlinie mit
oder ohne Knick auch in zwei sich diagonal gegenüberliegenden Quadranten verlaufen.
Auch gekrümmte
Verläufe
der Trennlinien sind möglich.
Die Trennlinie verläuft
insbesondere durch den Reflektorscheitel.
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Darüber hinaus
kann insbesondere vorgesehen sein, dass der Bereich des Reflektors
für die zweite
Lichtfunktion, also das Abbiegelicht, beim in ein Kraftfahrzeug
eingebauten Scheinwerfer näher an
der Längsachse
des Fahrzeugs liegt, als der Bereich der Reflektors für die erste
Lichtfunktion. Eine solche Anordnung ist vorteilhaft, da der äußere Bereich
aufgrund der Umlenkung des Lichtes von der Lichtquelle über den
Reflektor für
ein Abbiegelicht, das vorzugsweise in Richtung der jeweiligen Fahrbahnseiten
abstrahlen soll, ungünstig
ist, wegen der Krümmung
des Reflektors. Durch die Gestaltung des Reflektors kann bei Verwendung
der innen liegenden Reflektorhälfte
das Licht durch eine einfache Umlenkung von der Lichtquelle auf
den Reflektor nach außen
auf die Fahrbahnseiten abgestrahlt werden, die bei einem statischen
Abbiegelicht, das keine Kurvennachführung aufweist, ausgeleuchtet
werden. D. h., dass das Abbiegelicht des linken Scheinwerfers wird z.
B. das Licht nach links abstrahlen, wobei das Abbiegelicht des rechten
Scheinwerfers das Licht an den rechten Fahrbahnrand abstrahlen kann.
Grundsätzlich
sind auch Gestaltungen mit einem verschwenkbaren Kurvenlicht realisierbar,
wobei hier entweder der gesamte Reflektor oder lediglich der dem
Kurvenlicht zugeordnete Reflektorbereich verschwenkt werden kann,
um so das Licht einem Kurvenverlauf anzupassen. Die Bestimmung des Schwenkwinkels
kann dabei abhängig
vom Einschlag der Räder
bzw. des Lenkrades erfolgen.
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Die
andere Reflektorhälfte
kann dabei beispielsweise zur Verwirklichung eines Fernlichtes und/oder
Nebellichtes dienen.
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Es
kann dabei vorgesehen sein, dass durch einen Shutter bzw. eine Abdeckkappe,
die vorzugsweise seitlich neben der Glühwendel der zweiten Lichtquelle,
also dem Kurven- oder Abbiegelicht, angeordnet ist und ebenfalls
im wesentlichen in vertikaler Richtung verläuft, verhindert wird, dass
Lichtstrahlen, die aus der Glühwendel
für das
Abbiegelicht austreten, auf die Reflektorhälfte für das Fernlicht oder Nebellicht
bzw. die erste Lichtfunktion treffen und so z. B. im Falle eines
Fernlichtes als erste Lichtfunktion für eine Blendung des entgegenkommenden
Verkehrs sorgen, obwohl das Fernlicht nicht eingeschaltet ist.
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Sofern
die erste Glühwendel
in Betrieb ist, um eine erste Lichtfunktion, z. B. ein Fernlicht
oder Nebellicht, zu erzeugen, kann vorgesehen sein, dass beide Reflektorhälften durch
die erste Glühwendel genutzt
werden, um die erste Lichtfunktion zu erzeugen und die nötigen Beleuchtungswerte
zu erreichen. Insbesondere kann so technisch einfach eine Ausleuchtung
des gesamten relevanten Bereichs erzielt werden. Es kann hierbei
zusätzlich
vorgesehen sein, dass die Glühwendel
für das
Abbiegelicht zusätzlich mit
verwendet wird. D. h., es kann vorgesehen sein, dass für die erste
Lichtfunktion beide Glühwendeln eingesetzt
werden.
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Alternativ
kann vorgesehen sein, dass lediglich die Glühwendel für das Fernlicht bzw. die erste Lichtfunktion
im Falle der ersten Lichtfunktion eingesetzt wird.
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Es
kann hierbei weiterhin vorgesehen sein, dass die Glühwendel
für die
zweite Lichtfunktion, also für
das Kurven- oder Abbiegelicht, in Richtung der Lichtabstrahlrichtung
auf der optischen Achse hinter der Glühwendel für die erste Lichtfunktion angeordnet
ist. Grundsätzlich
können
auch ein oder beide Glühwendel
auf einer Achse parallel zur optischen Achse, jedoch versetzt zu
dieser angeordnet sein.
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Durch
die Anordnung der beiden Glühwendel
können
diese bezüglich
des Brennpunktes des Reflektors bzw. der Reflektorhälften eingestellt
werden.
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Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den übrigen Anmeldeunterlagen.
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Die
Erfindung soll im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert werden.
Dabei zeigen:
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1 eine Ansicht in schematischer
Darstellung des Scheinwerfers von vorne;
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2 eine Ansicht eines linken
Scheinwerfers von oben;
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3 eine Lichtverteilung des
Kurven- bzw. Abbiegelichts und
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4 eine Lichtverteilung des
Fernlichtes.
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1 zeigt einen Ausschnitt
aus einem Scheinwerfer in stark schematisierter Darstellung von
vorne. Der Scheinwerfer weist hierbei einen Reflektor 10 auf,
der in zwei Bereiche 10' und 10'' entlang einer annähernd vertikalen
Trennlinie 12 getrennt ist. Die beiden Bereiche 10' und 10'' sind dabei bezüglich ihrer optischen Auslegung
und ihrer Abstrahlcharakteristik verschieden. So dient der Bereich 10' zur Erzeugung
eines Fernlichtes und der Bereich 10'' zur
Erzeugung eines Abbiegelichtes. Bei dem gezeigten Scheinwerfer handelt
es sich um den linken Scheinwerfer eines Kraftfahrzeuges. Auf einer optischen
Achse 20 des Scheinwerfers ist eine Zweifadenlampe 14 angebracht,
die zwei Glühwendel 14' und 14'' umfasst, wie 2 entnommen werden kann.
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Die
zweite Glühwendel
ist hinter der ersten in Richtung der Lichtabstrahlrichtung vorgesehen. Ebenfalls
kann 2 entnommen werden,
dass die Reflektorbereiche 10' und 10" eine voneinander verschiedene
Form und Krümmung
aufweisen, die für eine
unterschiedliche Lichtabstrahlcharakteristik sorgen. So dient, wie
bereits erläutert,
der Bereich 10" zur
Abstrahlung eines Abbiegelichtes, für dessen Erzeugung lediglich
die Glühwendel 14'' verantwortlich ist. Bei dem Scheinwerfer
handelt es sich wiederum um den linken Scheinwerfer eines Kraftfahrzeuges, so
dass die Reflektorhälfte 10'' die Reflektorhälfte ist, die näher an der
Fahrzeuglängsachse
angeordnet ist, da durch dies leichter ein Licht erzeugt werden kann,
was nach außen
auf den Fahrbahnrand abstrahlt. Der Reflektorbereich 10' dient zur Erzeugung eines
Fernlichtes, wobei das Fernlicht hier lediglich durch die Glühwendel 14' erzeugt wird,
die Licht auf beide Reflektorbereiche 10' und 10'' abstrahlt,
wodurch sich durch beide Reflektorbereiche 10' und 10'' die Lichtfunktion für das Fernlicht
ergibt. Ein Fernlichtstrahl ist hier mit 16' gekennzeichnet, wobei ein Lichtstrahl
für das
Abbiegelicht mit 16" gekennzeichnet
ist.
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Um
zu verhindern, dass Licht der Glühwendel 14'' der Abbiegelichtfunktion auf den
Reflektorbereich 10' der
Fernlichtlichtfunktion trifft und es zu einer Blendung entgegenkommender
Fahrzeuge kommt, ist eine Abdeckkappe 18 bzw. ein Shutter vorgesehen,
der ebenfalls im wesentlichen vertikal angeordnet ist und der so
um die Glühwendel 14'' angeordnet ist, dass eine Lichtabstrahlung
auf die Reflektorfläche 10' im wesentlichen
vermieden wird.
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Der
Scheinwerfer ist nach vorne in Lichtabstrahlrichtung, d. h. in Lichtabstrahlrichtung
nach der zweiten Glühwendel 14'' durch eine Abdeckscheibe 22 abgeschlossen,
die als klare Scheibe ausgebildet sein kann oder alternativ optische
Mittel zur weiteren Veränderung
und Modifizierung der Lichtabstrahlcharakteristik besitzen kann.
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3 zeigt nun die Lichtabstrahlcharakteristik
des Abbiegelichtes, wobei hier eine Abbildung des Abbiegelichtes
auf einem Messschirm dargestellt ist und die Linien V-V sowie H-H,
die als vertikale bzw. horizontale Mittelebene bezeichnet werden,
dargestellt sind. Darüber
hinaus ist mit 24 bezeichnet in gestrichelter Darstellung die Hell-Dunkel-Grenze
für ein Abblendlicht,
das durch einen weiteren Scheinwerfer erzeugt werden kann, markiert.
Die Hell-Dunkel-Grenze verläuft
dabei ca. 1° unterhalb
der horizontalen Mittelebene H-H im Bereich des ersten und vierten
Quadranten. Im Bereich des zweiten Quadranten bei ihrem Durchtritt
durch die vertikale Mittelebene steigt sie in einem 15°-Winkel zur
horizontalen Mittelebene hin an.
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Die
Lichtverteilung des Abbiegelichtes ist deutlich aus der Mitte, also
dem Schnittpunkt der horizontalen und vertikalen Mittelebenen, der
mit HV bezeichnet wird, heraus verschoben und befindet sich zwischen
ca. 15° und
ca. 70° (horizontal)
innerhalb des vierten Quadranten bezüglich des Maximums. Durch diese
Ausgestaltung wird insbesondere der linke Fahrbahnrand bzw. die
Straße
bei einer Linkskurve stärker
beleuchtet.
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4 zeigt nun für das Fernlicht
die entsprechende Darstellung des Messschirms, wobei hier das Maximum
der Lichtverteilung um den Punkt HV angeordnet ist, wie durch das
Feld 26 angegeben.
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Durch
eine derartige Ausgestaltung und Verbindung von Abbiegelicht und
Fernlicht können
die Platzverhältnisse
in einem Scheinwerfergehäuse besser
ausgenutzt werden und es kann so eine kostengünstige und technisch einfach
zu realisierende Lösung
für ein
statisches Abbiegelicht bereitgestellt werden.
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Der
rechte Scheinwerfer ist entsprechend spiegelverkehrt ausgestaltet.