DE103343C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das Wesen des Patentes Nr. 99069 besteht darin, dafs der Anschlag, des Blattes in einem Achsenschnitte des Brustbaumes erfolgt, dessen Form dem Körper entspricht, für den Abschnitte der zu webenden Waare die Umhüllung bilden.

Die Erfahrung hat nun gezeigt, dafs es nicht unbedingt nöthig ist, dafs der Anschlag in dem genannten Achsenschnitt selbst erfolgt, sondern unter gewissen Voraussetzungen kann der Anschlag etwas vor oder etwas über der genannten Schnittlinie erfolgen, ohne dafs etwa dadurch der gewebte Stoff von der genauen Form, die entsteht, wenn der Anschlag im Achsenschnitt selbst erfolgt, abweicht.

Das Mittel, das diesem Zweck entspricht, besteht in der Anordnung eines festliegenden Bügels oder Stabes, der im Allgemeinen dem Längenprofil des Brustbaumes ähnlich gestaltet ist und an der Stelle des fraglichen Achsenschnittes über oder vor dem Brustbaum so ■am Webstuhl befestigt wird, dafs der Anschlag an ihn erfolgen kann, er selbst aber an der Drehung des Brustbaumes nicht theilnimmt.

Diese neue Vorrichtung ist in den Fig. 1 bis 4 in Längsschnitt, Draufsicht und Vorderansicht dargestellt.

Dabei stellen A die in voller Breite ausgestellten Kettenfäden dar, B die Schäfte, C das Blatt; D ist die Führung des Blattes, E der lothrecht bewegliche Schützenlauf mit dem Schützen G; J und K sind zwei Riete zur parallelen Kettenführung, L der Brustbaum, im dargestellten Beispiel von zickzackförmigem Längenprofil; Mdeutet die Linie der Schützenbahn an und N ist der neue Bügel oder Stab, an dem der Anschlag erfolgt und über den die Kettenfäden gelegt sind, ehe sie den Brustbaum berühren. In Fig. 1 ist der Bügel in der lothrechten Ebene des fraglichen Achsenschnittes angeordnet, aber über dieser Schnittlinie und in Fig. 4 ist er etwas vor die fragliche Stelle nach innen zu verlegt.

Der Stab N ist von ähnlichem Lä'ngenprofil wie der Brustbaum; bei geringen Unterschieden der Durchmesser des letzteren kann er ganz oder fast gerade gewählt werden.

Wie aus Fig. 1 und 4 hervorgeht, laufen die Kettenfäden A über diesen Bügel N zum Brustbaum, und das Blatt C schlägt bis dicht vor denselben, hebt sich dabei aber nur so weit, dafs seine innere Unterkante die Kettenfäden des Unterfaches nicht mehr berührt und Knoten in demselben leicht hindurchgehen läfst. Ohne diesen Bügel müfsten die Kettenfäden jedesmal beim Vorschlag etwas gehoben werden; auch streicht die innere Unterkante des Blattes an den Kettenfäden hin, wodurch leicht Fadenbruch entstehen kann. Dieses ist durch die neue Vorrichtung vermieden ohne Benachtheiligung der erzielten Waare in seiner

dem -Brustbaum entsprechenden Umhüllungsform.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Webstuhl nach Patent Nr. 9906g, gekennzeichnet durch die Anordnung eines festen Bügels (N), welcher dem Längenprofil des Brustbaumes entsprechend gestaltet ist, und der in geringer Höhe über oder in geringer Entfernung von der Linie des Anschlagachsenschnittes liegt, so dafs der Anschlag des Blattes vor diesem Bügel stattfinden kann und Knoten der Kettenfäden leicht durch das Blatt treten können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.