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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Herstellung
von Sicherheitsfolien, die in oder auf Wertpapiere eingelagert oder
aufgebracht werden und aus einer transluzenten Trägerfolie
und einer darauf aufgebrachten Abdeckschicht mit beschichtungsfreien
Bereichen in Form von Buchstaben, Zahlen, Zeichen, Punkten und/oder Mustern,
die insbesondere im Durchlicht klar zu erkennen sind, bestehen.
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Sicherheitsfolien
in Form von Fäden
oder Bändern,
die in Wertpapiere, wie Banknoten, Schecks, Identitäts-, Kreditkarten
und dergleichen, eingebettet werden, sind bekannt. Zur Erhöhung der Sicherheit
und als Fälschungsschutz
sind derartige Fäden
häufig
mit einer so genannten Negativschrift versehen. Diese Schrift wird
durch metallfreie Bereiche in einer ansonsten vollflächigen metallischen
Beschichtung des die Fäden
bildenden, lichtdurchlässigen
Trägermaterials
gebildet. Hält
man ein Wertpapier, das einen derartigen Faden enthält, gegen
das Licht, so erscheint der Faden an sich wegen der opaken metallischen
Beschichtung dunkel. Die metallfreien Bereiche heben sich vor diesem
dunklen Hintergrund hell und kontrastierend ab. Bilden diese metallfreien
Bereiche einen Schriftzug, so bildet das Wiedererkennen eines solchen
Schriftzugs einen hervorragenden Schutz gegen Fälschungen.
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Zur
Herstellung derartiger Sicherheitsfolien und Sicherheitsfäden sind
eine Reihe von Verfahren bekannt. In der
EP 0 330 733 sind mehrere Verfahren zu
ihrer Herstellung beschrieben. Neben den konventionellen Ätzverfahren
wird auch auf ein Herstellverfahren verwiesen, bei dem auf die metallbeschichtete
Seite der Folie eine Druckfarbe aufgedruckt wird, die thermoplastische
Eigenschaften besitzt und bei höheren
Temperaturen erweicht und klebrig wird. Kaschiert man eine so vorbehandelte
Folie unter Anwendung von Wärme
und Druck gegen eine zweite unbehandelte Folienbahn, so haften die
beiden Folien im Bereich der aufgedruckten Schriftzeichen oder Muster
aneinander. Beim Trennen der beiden Folien werden dann aus der Metallbeschichtung
die den Zeichen oder Mustern entsprechenden Bereiche herausgelöst.
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In
der WO 99/13157 wird ein Verfahren zur Herstellung einer Negativschrift
beschrieben, beim dem zuerst Farbe mit hohem Pigmentanteil auf eine Trägerfolie
aufgedruckt wird. Danach wird die bedruckte Trägerfolie mit einer dünnen Abdeekschicht, zum
Beispiel mit aufgedampftem Aluminium, abgedeckt. Im Anschluss wird
der Farbauftrag und die darüber
liegende bzw. in den Farbauftrag eingedrungene Abdeckschicht entfernt,
so dass an diesen Stellen die Negativschrift sichtbar wird.
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Beim
Einsatz von Sicherheitsfäden
mit beschichtungsfreien, insbesondere im Durchlicht erkennbaren
Bereichen in Wertpapieren wird insbesondere auf konturenscharfe
Zeichen bzw. Muster Wert gelegt, d. h. die Ränder dieser so genannten Negativdarstellungen
sollen exakt, möglichst
glatt und linienförmig
begrenzt sein. Auch feine Strukturen müssen reproduzierbar und fehlerfrei
erzeugt werden können.
Außerdem
soll die Oberfläche
der Sicherheitsfäden
insbesondere bei Metallbeschichtung möglichst makellos, d.h. ohne
Kratzer, vorliegen. Die bekannten Verfahren sind in dieser Hinsicht
verbesserungsbedürftig.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung bereitzustellen, mit denen Negativdarstellungen auf
Folien erzeugt werden können,
die sich durch eine hohe Konturenschärfe auszeichnen.
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Unter „Negativdarstellung" im Sinne der Erfindung
werden beschichtungsfreie Bereiche in beliebiger Form in der erfindungsgemäßen Abdeckschicht verstanden.
Vorzugsweise handelt es sich um Bereiche in Form von Buchstaben,
Zahlen, Zeichen, Punkten und/oder Mustern.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale der nebengeordneten Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
zunächst
eine Trägerfolie
mit einer Druckfarbe mit hohem Pigmentanteil in Form der später gewünschten
Negativdarstellung bedruckt. Die verdruckte Farbe mit einem hohen
Pigmentanteil bildet nach dem Trocknen auf der Druckunterlage einen
erhabenen Farbauftrag, der eine poröse, porige Struktur mit großer Oberfläche besitzt.
Eine auf einen solchen Farbauftrag aufgebrachte Abdeckschicht vorzugsweise
geringer Dicke führt
zu keiner durchgehenden, flächendeckenden
Beschichtung, sondern deckt den getrockneten Farbkörper wegen
dessen großer
Oberfläche
und porösen
Struktur nur teilweise ab, so dass der Farbkörper zumindest teilweise von außen für Lösungsmittel
leicht zugänglich
bleibt. Verwendet man für
die Farbe ein lösliches
Bindemittel, so kann der Farbauftrag und mit dem Farbauftrag auch
die darauf abgelagerte Abdeckschicht durch Beaufschlagung mit einem
geeigneten Lösungsmittel ausgewaschen
werden. Das Auswaschen wird erfindungsgemäß mechanisch unterstützt, nämlich mittels
eines textilen Flächengebildes,
bevorzugt mittels eines Filzes.
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Nach
dem Auswaschen der Farbe wird die Folienbahn getrocknet und zugeschnitten,
um beispielsweise Sicherheitsfäden
zu bilden, die dann in Papier für
Banknoten eingelagert werden können. Die
Folienbahn kann allerdings auch als Transferfolie ausgebildet werden,
mit deren Hilfe Sicherheitselemente beliebiger Form auf Sicherheitsdokumente oder
beliebige andere zu sichernde Produkte übertragen werden können. Auch
der Einsatz als Etikettenmaterial ist möglich.
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Ebenso
ist es möglich,
das beschriebene Verfahren auf Folien anzuwenden, die zuvor mit
einer beliebigen anderen Effektschicht, wie z.B. einem Druckmuster,
einer beugungsoptisch wirksamen Schicht (Flüssigkristallpigmente oder -schichten,
Interferenzschichten, Hologramme etc.), versehen wurde.
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Als
Trägerfolie
wird vorzugsweise eine Kunststofffolie verwendet. Besonders bevorzugtes Material
ist Polyester. Andere Kunststoffe können ebenfalls verwendet werden,
vorausgesetzt sie sind lichtdurchlässig, haben eine ausreichende
Festigkeit und eine Oberfläche,
die sich bedrucken und mit einer Abdeckschicht, insbesondere Metall,
beschichten lässt.
Die Dicke der Folie beträgt
vorzugsweise etwa 6 bis 36 μm.
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Die
Folie wird üblicherweise
in Form endloser Bänder
verwendet, da das Verfahren vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt wird.
Für den
Fall, dass Sicherheitsfäden
hergestellt werden sollen, werden die Bänder nach ihrer Fertigstellung
entsprechend zugeschnitten.
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Als
Druckfarbe wird eine Farbe mit einem hohen Pigmentanteil verwendet.
Der Pigmentanteil, bezogen auf das Trockengewicht der Farbe, sollte
zur Erzeugung der porösen
Struktur etwa zwischen 10 % und 80 %, bevorzugt bei etwa 30 %, besonders
bevorzugt bei etwa 20% liegen.
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Als
Pigmente werden vorzugsweise natürliche
Rohstoffe gewählt,
vorzugsweise Kreide, aber auch Bentonit, Aerosil, Aluminiumoxid
und Titandioxid.
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Geeignete
Pigmente werden von den Martinswerken unter dem Namen Pergopak,
von Rohm & Haas
unter dem Namen Rhopaque und von der Degussa unter dem Namen Aerosil
angeboten. Darüber hinaus
können
auch organische Partikel, wie ungekochte Stärke, verwendet werden. Durch
den hohen Pigmentanteil bildet die Farbe nach dem Trocknen eine
porige, poröse
Struktur mit einer unregelmäßigen, vergleichsweise
großen
Oberfläche.
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Vorzugsweise
werden für
die Druckfarbe wasserlösliche
Bindemittel verwendet, so dass der Farbauftrag mit Wasser wieder
gelöst
und abgewaschen werden kann. Als derartiges Bindemittel eignet sich
beispielsweise gekochte bzw. gelöste
Stärke, Polyvinylalkohol
(PVA) oder Carboximethylcellulose (CMC).
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Die
Art des eingesetzten Lösungsmittels hängt unter
anderem von dem verwendetem Bindemittel ab. Verwendbar sind wässerige
und/oder organische Lösungsmittel
bzw. Lösungsmittelmischungen,
wie z.B. Wasser/Isopropanol in jedem geeigneten Mischungsverhältnis.
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Bei
Verwendung eines wasserlöslichen
Bindemittels für
die Farbe kann Wasser als Lösungsmittel
eingesetzt werden. Bei Verwendung anderer Bindemittel muss ein entsprechendes
organisches Lösungsmittel
verwendet werden.
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Als
Abdeckschicht können
beliebige opake Beschichtungen verwendet werden. Vorzugsweise werden
jedoch Metallbeschichtungen, wie z.B. Aluminium-, Eisen-, Kobalt-,
Kupfer- oder Nickelbeschichtungen, eingesetzt. Besonders bevorzugt
wird die Folie nach dem Trocknen im Vakuum z.B. mit einer ca. 30
nm dicken Schicht aus Aluminium bedampft. Statt Aluminium kann auch
Kupfer oder ein anderes geeignetes Metall eingesetzt werden. Statt dem
Metall kann auch ein anderes opakes Material eingesetzt werden,
vor ausgesetzt es kann durch ein dem Aufdampfen ähnliches Verfahren aufgebracht werden
und hat bei Schichtstärken
von etwa 30 nm eine optische Dichte oberhalb von 1,8, so dass die Schicht
im Wesentlichen undurchsichtig ist. Die Schichtstärken können auch
je nach Anwendung in einem Bereich von 0,01 bis 1 μm variieren.
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Ein
solches Verfahren führt
zu überraschend scharfen
und definierten Kantenkonturen und eignet sich daher besonders zur
Herstellung einer Negativschrift für Sicherheitsfäden, die
in Wertpapiere, wie Banknoten, eingelagert werden.
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Bei
dem textilen Flächengebilde
handelt es sich insbesondere um ein Gewebe, ein Gewirk, ein Gestrick,
einen Filz oder ein Vlies. Erfindungsgemäß ist unter textilem Flächengebilde
auch ein Schwamm und Schaumstoff zu verstehen.
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Vorzugsweise
handelt es sich um einen Filz.
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Die
Flächengebilde
können
dabei, wie bei Filzen oder Vliesen, direkt aus den Fasern, oder,
wie bei Geweben, Gewirken, Gestricken oder Geflechten, aus Garnen
gebildet sein. Ein Gewebe bezeichnet dabei ein durch Verkreuzen
von zumindest zwei verschiedenen Fadensystemen (Kette und Schuss) erzeugtes
Flächengebilde,
während
sich bei Gewirken und Gestricken der oder die Fäden in maschenförmigen Schleifen
verschlingen. Filze sind mechanisch verfestigte gewebte Flächen oder
Faserflore. Als Vlies werden nicht gewebte Flächengebilde mit meist wirr
liegenden Fasern bezeichnet, deren Zusammenhalt bereits durch die
den Fasern eigene Haftung gegeben sein kann. Darüber hinaus können die
Vliese auch mechanisch oder chemisch verfestigt sein. Die Schwämme und
Schaumstoffe können
aus natürlichem
Material oder auch aus Kunststoff bestehen.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das textile
Flächengebilde
Chemiefaserrohstoffe, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Viskose,
Aramid, PVAL (Polyvinylalkohole), PET (Polyethylenterephthalate),
PA (Polyamide) und PP (Polypropylene).
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Nach
einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst
das Flächengebilde
Naturfasern, insbesondere ausgewählt
aus der Gruppe Wolle, Seide, Baumwolle, Pflanzenfasern, Papierfasern
und Cellulose.
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Die
Faserbeschichtung kann auch Bi-Komponentenfasern oder Mehrkomponentenfasern,
insbesondere aus den genannten Chemiefaserrohstoffen oder Naturfasern,
umfassen.
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Es
versteht sich, dass die genannten Fasern auch in Kombination auftreten
können,
d.h., z.B. als Mischung oder in unterschiedlichen Bereichen des Flächengebildes.
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Das
Flächengebilde
ist vorzugsweise schlauchförmig
und wird auf eine entsprechende Walze aufgezogen. Besonders bevorzugt
weist der Schlauch keine Naht auf und zeichnet sich daher durch
eine ungestörte,
glatte Oberfläche
aus. Vorteilhafterweise sammeln sich wenig bis keine unerwünschten
Farbpartikelablagerungen auf dem Flächengebilde an. Vorzugsweise
wird ein Filz eingesetzt, wobei das bevorzugte Material für den Filz
reine Schafwolle ist; andere Materialien, wie z.B. Filze aus Kunststofffasern,
können
ebenfalls verwendet werden. Das Flächengebilde hat eine Dicke
von 1 bis 30 mm, vorzugsweise 10 mm. Die Dichte beträgt zwischen
0,15 und 0,8 g/cm3, vor zugsweise etwa 0,5 g/cm3.
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An
der mit dem Flächengebilde
bespannten Walze wird die zu waschende Folie herangeführt. Der Umschlingungswinkel
und der Anpressdruck der Folien an die Walze können durch einfache Vorrichtungen
für den
Prozess optimal eingestellt werden. Vorzugsweise liegt der Umschlingungswinkel
in einem Bereich von 0 bis 360° und
wird vorzugsweise unter anderem in Abhängigkeit vom abzuwaschenden
Motiv, von der Transportgeschwindigkeit der Folie, dem Durchmesser
der Waschwalze, der Oberflächenstruktur
des Flächengebildes
eingestellt. Die Waschwalze kann mit einem separaten Antrieb ausgerüstet sein.
Die Drehzahl der rotierenden Walze ist vorzugsweise so eingestellt;
dass sich zwischen der Walzenoberfläche und der Folie eine Relativgeschwindigkeit
von ± 400
% ergibt. Vorzugsweise wird die Walze im Vorlauf betrieben, d.h.,
die Umfangsgeschwindigkeit der Walze ist größer als die Transportgeschwindigkeit
der Folie. Das Verhältnis
von Umfangsgeschwindigkeit zu Transportgeschwindigkeit beträgt vorzugsweise
+ 200%. Der Walzendurchmesser richtet sich nach der angestrebten
Maschinengeschwindigkeit und liegt zwischen 100 und 2000 mm, vorzugsweise
zwischen 500 und 1500 mm, besonders bevorzugt bei 1200 mm. Dabei
kann die Drehrichtung der Walze gegenüber der Bewegungsrichtung der
Folie gleich- oder gegenläufig
sein. Ist sie gleichläufig,
so kann sie vorauseilend oder nachlaufend sein. Ist die Relativbewegung
der Waschwalze gegenüber
der Folie vorauseilend, so hat das den Vorteil, dass die bereits
abgelösten
Farbteilchen nicht den restlichen Weg des Umschlingungswinkels an
der metallbeschichteten Folie vorbeitransportiert werden müssen und
dabei eventuell die dünne
Metallschicht verletzen.
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Das
Flächengebilde
löst nicht
nur die Farbpartikel von der Folie, sondern nimmt sie unter Umständen auch
auf und transportiert sie weiter. Vorzugs weise wird das Flächengebilde
daher regelmäßig gereinigt.
Dies ist zwischen der Produktion einzelner Chargen möglich, bevorzugt
wird das Flächengebilde
während
des Waschvorgangs kontinuierlich gereinigt. Verschiedene Reinigungsvorrichtungen
sind denkbar, z.B. kann eine Rakel eingesetzt werden, die die Farbpartikel
von der Oberfläche
abschabt. Eine gründlichere
Reinigung kann mittels eines oder mehrerer gerichteter Flüssigkeitsstrahlen,
insbesondere mit Hochdruck, erfolgen. Der Druck liegt vorzugsweise
in einem Bereich von 2 bis 500 bar. Eine andere Möglichkeit
ist, eine oder mehrere Bürsten
einzusetzen, die parallel zur Waschwalze angeordnet sind und sich
z.B. parallel hierzu hin- und herbewegen oder rotieren, so dass
die Farbpartikel von der Oberfläche
des Flächengebildes
abgebürstet
werden. Die Länge
und Steifigkeit der Borsten sind so gewählt, dass sie die Struktur
des Flächengebildes
nicht verletzen. Der Reinigungsvorgang kann durch zusätzliche
Spülung
unterstützt
werden. Eine weitere Variante ist eine Saugvorrichtung, beispielsweise
ein so genannter Schnabelsauger, wie er aus der Papierfertigung
bekannt ist. Dabei kann unterstützend
eine Anpresswalze gegen das Flächengebilde
drücken
und zumindest einen Teil der sich darin befindlichen Flüssigkeit
herauspressen. Diese wird dann zusammen mit den darin enthaltenen
Farbpartikeln von dem Schnabelsauger, üblicherweise eine unter Unterdruck
stehende spaltförmige
Düse, aufgesaugt.
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Es
können
auch beliebige Kombinationen aus den vorgenannten Vorrichtungen
eingesetzt werden.
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Für das verbesserte
Waschergebnis ist vermutlich ein Lösungsmittelfilm verantwortlich,
der sich zwischen der Folie und. der Oberfläche des Flächengebildes ausbilden kann.
Dieser Lösungsmittelfilm kann
als Schmierfilm wirken und verhindert dadurch ein Verkratzen der
opaken Schicht. Andererseits ist er vermutlich so dünn, dass
die Reibung groß genug ist,
um die an gelösten
Farbpartikel vollständig
abzutragen. Diese Ausführungen
sind nur ein Erklärungsversuch
und basieren nicht auf einer wissenschaftlichen Theorie.
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Zur
Steuerung des Lösungsmittelsfilms
zwischen Folie und Flächengebilde
werden vorteilhaft Vorrichtungen eingesetzt, mit denen die Dicke
des Lösungsmittelfilms
variiert werden kann.
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Eine
einfache Maßnahme
um dem Flächengebilde
Wasser zu entziehen ist z.B. eine Abstreiflippe oder Rakel, die
auf die Oberfläche
des Flächengebildes
drückt.
Eine andere Möglichkeit
ist eine Anpresswalze, die mit einer Saugvorrichtung kombiniert sein
kann.
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Um
einen höheren
Lösungsmitteleintrag
zwischen Folie und Flächengebilde
zu erreichen, kann kurz vor dem ersten Kontakt zwischen Flächengebilde
und Folie Lösungsmittel
auf die Oberfläche
des Flächengebildes
gesprüht
werden. Auch ein Eintauchen der Waschwalze in eine Wanne mit Lösungmittel
ist möglich.
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Vorzugsweise
wird dem Schritt der mechanischen Einwirkung mittels Flächengebilde
eine Vorreinigung vorgeschaltet. Der Vorteil des Vorreinigens liegt
darin, dass ein Teil der Druckfarbe und der abzulösenden Abdeckschicht
bereits, bevor die Folie auf das Flächengebilde trifft, entfernt
wurde und sich nicht auf dessen Oberfläche ablagern kann. Beim Vorreinigen
wird die bedruckte und mit der Abdeckschicht versehene Folie mit
einem Lösungsmittel
benetzt, indem sie beispielsweise damit besprüht wird, oder in eine Wanne
mit Lösungsmittel
taucht. Dieses dringt in die hochpigmentierte Druckfarbe ein und
löst diese
an. Zur weiteren Unterstützung
kann die Folie an mechanischen Hilfsmitteln, wie einem Pinsel, rotierenden
oder oszillie renden Bürsten
oder Ähnlichem,
vorbeigeführt
werden. Alternativ oder zusätzlich
kann die Folie durch eine mit Ultraschall beaufschlagte Wanne mit
Lösungsmittel
geführt
werden. Weiterhin ist es möglich,
die Vorreinigung mittels eines oder mehrerer gerichteter Flüssigkeitsstrahlen, vorzugsweise
unter Druck, besonders bevorzugt unter 2 bis 3 bar, durchzuführen. Gegebenenfalls
kann auch die Temperatur des Lösungsmittels,
z.B. mittels einer Heizspirale, gesteuert werden, um optimale Reinigungsbedingungen
einzustellen. Vorzugsweise liegt die Temperatur des Lösungsmittels
im Bereich von 10 und 50°C,
besonders bevorzugt im Bereich von 20 und 40°C. Alle Maßnahmen sollten so ausgelegt
sein, dass sie die Abdeckschicht nicht verletzten oder zerkratzen.
Der Grad der Vorreinigung kann unter anderem durch die Zeit, während der
das Lösungsmittel
einwirken kann, den Anpressdruck der mechanischen Hilfsmittel und
der Temperatur des Lösungsmittels
eingestellt werden.
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Eine
weitere Maßnahme
zur Verbesserung des Waschergebnisses ist eine Reinigungsvorrichtung,
die dem Schritt der mechanischen Einwirkung mittels Flächengebilde
nachgeschaltet ist. Bei dieser Nachreinigung können alle Maßnahmen,
die bei der Vorreinigung beschrieben wurden, zum Einsatz kommen.
Vorzugsweise werden hier die letzten Partikel von der Folienoberfläche entfernt,
die sich bei eventuell nachfolgenden Herstellungsschritten, wie
beispielsweise das Kaschieren mit einer zweiten Folie, störend auswirken
könnten.
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Vorzugsweise
sind das Vorreinigen, das mechanische Einwirken des Flächengebildes
und das Nachreinigen in einer geeigneten Vorrichtung hintereinandergeschaltet,
was den Vorteil hat, dass die Folie nur einmal abgewickelt und wieder
aufgewickelt werden muss.
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Mithilfe
des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen
sich besonders konturenscharfe Negativdarstellungen herstellen.
Insbesondere ermöglicht
die Verwendung eines Flächengebildes
eine für
die Abdeckschicht schonende Entfernung des Farbauftrages. Das Flächengebilde
hat den Vorteil, dass es vorzugsweise leicht verformbar ist und
sich an die Oberfläche
der Folie anschmiegt und dadurch alle Farbpartikel erreichen und
somit entfernen kann. Zudem ist es so weich, dass es die verbleibende
Metallschicht nicht zerkratzt. Kratzspuren, die insbesondere in
einer metallischen Abdeckschicht und bei Verwendung mechanisch stark
einwirkender Mittel auftreten würden,
können
so fast oder sogar gänzlich
vermieden werden. Auch bei der Erzeugung filigraner Strukturen,
wie feiner Linien oder Punkte, wird bei Einsatz eines Flächengebildes
deutlich weniger Ausschuss produziert.
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Diese
Konturenschärfe
ermöglicht
auch die Herstellung von gerasterten Halbtonbildern. Auf beschichteten
Sicherheitsfolien können
somit erstmals Halbtonbilder, wie Portraits, in der Abdeckschicht ausgebildet
werden. Bettet man diese Folien zwischen zwei Lagen eines Sicherheitspapiers
ein, entsteht ein wasserzeichenähnlicher
Effekt, da die Portraits im Auflicht nicht oder nur schwach, im
Durchlicht aber sehr gut und kontrastreich zu erkennen sind. Möglich sind
Negativ- aber auch Positivdarstellungen.
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Ein
weiterer Vorteil des Einsatzes eines Flächengebildes sind auch die
geringen mechanischen Belastungen, der die Trägerfolie während des mechanischen Einwirkens
durch das Flächengebilde ausgesetzt
ist. Dehnungen und Schrumpfungen in Längs- oder Querrrichtung der
Folie können
so während
der Herstellung eingeschränkt
oder sogar vermieden werden.
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Ein
weiterer Vorzug des erfinderischen Verfahrens liegt auch in seiner
Umweltverträglichkeit.
Es brauchen keine schädlichen
Chemikalien eingesetzt zu werden. Bei Verwendung wasserlöslicher
Farben können
die ausgewaschenen Pigmente mit bekannten Verfahren aus dem Abwasser
entfernt werden. Auch hat sich gezeigt, dass das erfinderische Verfahren
verglichen mit anderen Verfahren weniger zeitaufwändig ist.
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Weitere
Vorteile und Ausführungsformen werden
anhand der Figuren erläutert.
Die in den Figuren gezeigten Proportionen entsprechen nicht unbedingt
den in der Realität
vorliegenden Verhältnissen
und dienen vornehmlich zur Verbesserung der Anschaulichkeit. Darin
zeigen:
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1 eine schematische Darstellung
eines Schnittes durch die bedruckte und metallbeschichtete Folie
vor dem Auswaschen;
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2 die gleiche Ansicht, jedoch
nach dem Auswaschen;
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3 und 4 eine schematische Darstellung einer
Ausführungsform
der Waschvorrichtung.
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Zunächst wird
eine lichtdurchlässige
transparente Trägerfolie 1 aus
Polyester bereitgestellt.
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Die
Folie wird in einem ersten Schritt mit Schriftzeichen, Symbolen
oder Mustern bedruckt. Das Bedrucken kann mit einem gängigen Druckverfahren
erfolgen, jedoch wird vorzugsweise ein Tiefdruckzylinder eingesetzt,
da beim Tiefdrucken besonders klare Kantenkonturen und ein entsprechend hoher
Farbauftrag erreicht werden können.
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In
einem Druckwerk werden diejenigen Bereiche der Trägerfolie
bedruckt, die später
die metallfreien Bereiche der Folie bilden sollen und die, wegen der
Lichtdurchlässigkeit
der Trägerfolie,
im Durchlicht hell und kontrastierend gegen die Umgebung der Beschichtung
erkennbar sein sollen. Nach dem Trocknen hat der Farbauftrag eine
porige, poröse
Struktur und ein erhabenes Profil. Ein Querschnitt durch einen solchen
Farbauftrag 3 zeigt 1.
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Nach
dem Trocknen des Farbauftrages wird eine geeignete, bevorzugt opake
Abdeckschicht 2 aufgebracht, die in den Bereichen des Farbauftrages wieder
entfernt werden kann.
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Die
in den 1 und 2 mit 2 gekennzeichnete
metallische Beschichtung lagert sich auch auf dem Farbauftrag 3 ab;
allerdings bildet sie dort infolge der porösen Struktur und der damit
verbundenen großen Oberfläche des
Farbauftrags keine zusammenhängende
Schicht. Denn bei der Beschichtung des Farbauftrags 3 lagern
sich die Beschichtungspartikel, hier die Metallpartikel, die aufgedampft
werden, in den Poren des Farbauftrags 3 ab. Damit dringen
die Beschichtungspartikel sozusagen in den Farbauftrag 3 ein,
so dass an der Oberfläche
keine zusammenhängende
Schicht erzeugt wird. Der poröse
Oberflächenbereich,
in den die Metallpartikel eingedrungen sind und der demzufolge keine
zusammenhängende
Metallschicht aufweist, ist in 1 schraffiert
dargestellt und mit 4 bezeichnet.
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Die
mit der hochpigmentierten Druckfarbe bedruckte Trägerfolie
wird anschließend
einem Waschvorgang unterzogen. Bei diesem Waschvorgang kann das
Lösungsmittel
die nicht zusammenhängende
Beschichtung leicht durchdringen. Es gelingt somit leicht, die Druckzeichen
zusammen mit der nicht zusammenhängenden
Metallschicht abzuwaschen. Wird das Lösungsmittel erwärmt, vorzugsweise
auf eine Temperatur im Bereich von ca. 10 bis 50 °C, besonders
bevorzugt im Bereich von 20 bis 40 °C, so lösen sich die Farbpartikel noch
besser. Die Wirkung des Lösungsmittels
wird durch das Flächengebilde
als mechanisches Mittel unterstützt.
Zusätzlich
können
auch Bürsten,
Walzen oder Ultraschall als mechanische Mittel eingesetzt werden.
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Durch
die Behandlung der Folie mit dem Lösungsmittel, unterstützt durch
das Flächengebilde, wird
die Farbe 3 zusammen mit dem in den Farbauftrag eingedrungenen
Metallauftrag 4 schonend und restlos von der Trägerfolie 1 entfernt.
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Eine
Waschvorrichtung 6 zur Entfernung der Abdeckschicht ist
in 3 schematisch dargestellt.
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Eine
Walze 7, bevorzugt eine rotierende Walze, wird mit dem
Filz 8 belegt. Die Walze 7 kann zumindest teilweise
in eine Wanne 9 mit Lösungsmittel 10,
vorzugsweise Wasser, eintauchen, so dass dieses der Filz aufnehmen
kann oder sich sogar damit vollsaugen kann. Die Folie 11 wird
an der Waschwalze 7 vorbeigeführt und beim Kontakt des vollgesaugten
Filzes mit der zu waschenden Oberfläche bildet sich vorteilhafterweise
ein Gleitfilm aus, wodurch ein kratzfreier Oberflächenkontakt
ermöglicht
wird.
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Die
Folie kann gegebenenfalls vor dem Kontakt mit dem Filz einer Vorreinigung
unterzogen werden. Bei der Vorreinigung, die in einer zusätzlichen Wanne 12 oder
bei geeigneten räumlichen
Verhältnissen
auch in der Wanne 9 durchgeführt werden kann, wird das Bindemittel
der Druckfarbe zumindest angelöst,
so dass bei der Hauptreinigung mittels Filz die Farbpartikel leichter
gelöst
werden.
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Falls
nötig,
kann der Hauptreinigung mit dem Filz noch eine zusätzliche
Nachreinigung der Folie folgen. Im einfachsten Fall wird die Folie
mit einem Lösungsmittelstrahl
aus einer geeigneten Vorrichtung 13 gespült, um letzte
anhaftende Farbpartikel zu entfernen. Selbstverständlich sind
alle Maßnahmen, die
für die
Vorreinigung eingesetzt werden, auch bei der Nachreinigung möglich. Der
Waschfilz wird in 3 zum
einen mittels einer Rakel 14 und/oder eines Hochdrucklösungsmittelstrahls
gereinigt. Bevorzugt werden hierzu Hochdruckdüsen 15 eingesetzt.
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Um
eine besonders umweltfreundliche Reinigung der Folie zu erzielen,
kann die Vor-, Haupt- und/oder Nachreinigung so gesteuert werden,
dass das eingesetzte Lösungsmittel
recycelt wird.
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Nach
den Reinigungsschritten wird die Folie vor der Weiterverarbeitung
in einer Trocknungsstation 16 getrocknet.
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4 zeigt eine weitere mögliche Anordnung
der Waschvorrichtung, bestehend aus einer zweistufigen Vorreinigung,
der Hauptreinigung und einer Nachreinigung.
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Die
Sicherheitsfolie 11 wird zur Vorreinigung durch eine Wanne 12 mit
Lösungsmittel
geführt.
Dabei wird die komplette Oberfläche
der Sicherheitsfolie 11 mit Lösungsmittel benetzt und das
Bindemittel der Druckfarbe angelöst.
Die Temperatur des Lösungsmittels
kann gegebenenfalls über
ein Heizelement 18 eingestellt werden, vorzugsweise in
einem Temperaturbereich von 20 bis 40°C. Das Lösungsmittelbad kann alternativ
oder zusätzlich
mit Ultraschall beaufschlagt werden. Im Bereich der Wanne 12 kann
eine rotierende Bürste 17 angebracht
sein, die die bereits angelösten
Farbpartikel von der Sicherheitsfolie entfernt. Ein weiterer Vorteil
der Bürste
besteht darin, dass der noch haftenden Farbauftrag aufgeraut wird und
damit die Angriffsfläche
für das
Lösungsmittel vergrößert wird.
Auch andere Ausführungen einer mechanischen
Einwirkung, wie beispielsweise ein Pinsel oder eine oszillierende
Bürste
sind möglich.
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In
der zweiten Stufe der Vorreinigung werden weitere Farbpartikel mithilfe
eines Lösungsmittelstrahls
von der Sicherheitsfolie gespült.
Bevorzugt werden hierzu Druckdüsen 20 eingesetzt.
Es können auch
mehrere dieser Düsen
hintereinander angebracht sein. Der Druck in den Druckdüsen liegt
vorzugsweise in einem Bereich von 2 bis 3 bar. Das herabströmende Lösungsmittel
kann in einer Wanne 19 aufgefangen und gegebenenfalls einer
Reinigungseinrichtung zugeführt
werden.
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Bei
der Hauptreinigung wird die Sicherheitsfolie 11 über eine
Umlenkrolle 27 an die mit einem Filz 8 belegte
Waschwalze 7 herangeführt.
Die Waschwalze 7 verfügt über einen
eigenen steuerbaren Antrieb, der nicht dargestellt ist. Vorzugsweise wird
die Waschwalze 7 im Vorlauf betrieben, d.h., die Umfangsgeschwindigkeit
an der Filzoberfläche
ist größer als
die Transportgeschwindigkeit der Folie 11 und geht in dieselbe
Richtung. Zwischen Folie 11 und Filzoberfläche wird
Lösungsmittel
eingetragen und es bildet sich vorzugsweise ein Lösungsmittelfilm.
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Der
Anpressdruck der Folie 11 wird über die Bahnspannung und den
Umschlingungswinkel beeinflusst. Der Umschlingungswinkel der Sicherheitsfolie
um die Waschwalze 7 kann über die Umlenkwalzen 27 und 28 eingestellt
werden, indem sie mit einer geeigneten Vorrichtung in ihrer Position
gegenüber der
Waschwalze 7 verändert
werden.
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Über die
Umlenkrolle 28 wird die Folie 11 der Nachreinigungsstation
zugeführt.
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An
der Oberfläche
des Filzes 8 haften gegebenenfalls Farbpartikel, die das
Waschergebnis negativ beeinflussen könnten. Deshalb ist es vorteilhaft, den
Filz kontinuierlich zu reinigen. Vorzugsweise wird ein Lösungsmittelstrahl
auf den Filz 8 gerichtet. Besonders bevorzugt werden hierzu
Hochdruckdüsen 15, 22 eingesetzt,
die bei ca. 150 bar arbeiten. Weiterhin wird die Filzoberfläche durch
eine quer zur Drehrichtung oszillierende Bürstenleiste 21 abgebürstet. Das
verunreinigte Wasser wird durch eine flexible Lippe, beispielsweise
aus Hartgummi, abgestreift. Die Anordnung und Anzahl der einzelnen
Reinigungsvorrichtungen kann beliebig variiert werden.
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Der
Flüssigkeitseintrag
zwischen Folie 11 und Filz 8 kann über die
Einrichtungen Sprühdüse 24,
Saugeinrichtung 25 und Quetschwalze 26 eingestellt
werden.
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Das
herabströmende
Lösungsmittel
wird in einer Wanne 9 aufgefangen und gegebenenfalls einer
Reinigungseinrichtung zugeführt.
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Der
Hauptreinigung, d.h. dem Schritt mit der mechanischen Einwirkung
mittels Flächengebildes folgt
eine zusätzliche
Nachreinigung. Im einfachsten Fall wird die Folie mit einem Lösungsmittelstrahl
aus einer geeigneten Vorrichtung 13 gespült, um letzte anhaftende
Farbpartikel zu entfernen. Die Vorrichtung ist vorzugsweise ein
Druckdüse.
Das herabströmende
Lösungsmittel
wird in einer Wanne 29 aufgefangen und gegebenenfalls einer
Reinigungseinrichtung zugeführt.
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Nach
den Reinigungsschritten wird die Folie vor der Weiterverarbeitung
in einer Trocknungsstation 16 getrocknet.