DE10331862A1 - Fahrzeugrahmenschutzelement und Verfahren zur Ansteuerung eines Insassenschutzmittels - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeugrahmenschutzelement (41, 42) zur Verwendung in einem Verfahren zur Ansteuerung eines Insassenschutzmittels. Das erfindungsgemäße Fahrzeugrahmenschutzelement (41, 42) ist an einem Längs- oder Querträger (5, 3) eines Fahrzeugrahmens (5, 3) so angeordnet, dass es ab dem Einwirken einer Mindestkraft in Längsrichtung des jeweiligen Längs- bzw. Querträgers (5, 3) während eines Aufprallunfalls dauerhaft plastisch deformiert wird und dadurch dauerhafte Schäden vom Fahrzeugrahmen (5, 3) abhält. Erfindungsgemäß befindet sich in dem durch das Fahrzeugrahmenschutzelement (41, 42) gebildeten Hohlraum ein Drucksensor (6) zur Messung des Druckanstiegs im Fahrzeugrahmenschutzelement (41, 42) während seiner dauerhaften plastischen Deformation. Das auf diese Weise gewonnene Drucksignal ermöglicht es einem zentralen Steuergerät (14) eines Insassenschutzsystems, die Schwere des vorliegenden Aufprallunfalls zu ermitteln und entsprechend ein geeignetes Insassenschutzmittel ggf. modifiziert anzusteuern.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeugrahmenschutzelement, das an mindestens einem Längs- oder Querträger eines Fahrzeugrahmens eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist und das zum Schutz vor dauerhaften Schäden des Fahrzeugrahmens ab einer einwirkenden Mindestkraft in Längsrichtung des jeweiligen Längs- bzw. Querträgers während eines Aufprallunfalls dauerhaft plastisch deformiert wird, so dass ein Teil der Energie- und Krafteinwirkung durch den Aufprallunfall in plastische Deformationsenergie umgewandelt wird.
- Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Ansteuerung eines Insassenschutzmittels, bei dem unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugrahmenschutzelements eine Information über die Schwere des vorliegenden Aufprallunfalls ermittelt werden kann, wodurch ein entsprechend geeignetes Insassenschutzmittel ggf. modifiziert angesteuert wird.
- Die Verwendung von Fahrzeugrahmenschutzelementen ist in der Automobiltechnik gemeinhin bekannt. Zumeist wird je ein Fahrzeugrahmenschutzelement in der Form eines Längsträgerschutzelements zwischen die vorderen Enden der beiden Längsträger eines Fahrzeugrahmens und dessen vordersten Querträger eingebracht. Nicht zu verwechseln sind solche Fahrzeugrahmenschutzelemente mit einem ebenfalls gemeinhin bekannten Stoßfänger eines Kraftfahrzeugs. Der Stoßfänger eines Kraftfahrzeugs ist im allgemeinen vor dem vordersten Querträger des Fahrzeugrahmens angeordnet und besteht bei Fahrzeugen neueren Bautyps zumeist und hauptsächlich aus sehr leicht deformierbaren Plastikteilen, die als formschöne Ergänzung zum äußeren Erscheinungsbild des Kraftfahrzeugs beitragen. Zur mechanischen Verstärkung des Stoßfängers werden jedoch oft auch zusätzliche Kunststoffteile in dem Hohlraum zwischen dem Stoß fänger und dem vordersten Querträger des Fahrzeugrahmens oder auch energieabsorbierende PUR-Schaummaterialien eingebracht. Gerade bei Fahrzeugen älteren Bautyps werden oft auch Stoßfänger aus Stahlblech, aus mit Aluminium verstärktem Stahlblech oder ähnlichem eingesetzt und über nachgiebige Hydraulikelemente an den Fahrzeugrahmen angebunden, so dass Aufprallunfälle bei niedrigsten Geschwindigkeiten, beispielsweise bei Schrittgeschwindigkeit, hauptsächlich durch die Hydraulikelemente vom Rahmen des Fahrzeugs abgehalten werden. Gebräuchliche Stoßfängerkonstruktionen sind beispielsweise im Kraftfahrtechnischen Taschenbuch der Robert Bosch GmbH, 22. Auflage, Stuttgart, 1995, auf der Seite 686, beschrieben.
- Während die marktüblichen Stoßfänger lediglich Aufprallunfälle von dem starren Fahrzeugrahmen abhalten, die im Bereich der Schrittgeschwindigkeit, z. B. bis zu 5 km/h liegen, verhindern Fahrzeugrahmenschutzelemente dauerhafte Schäden im Fahrzeugrahmen bei höheren Geschwindigkeiten, zumeist in einem Aufprallgeschwindigkeitsbereich zwischen 5 bis 25 km/h, was je nach Fahrzeugtyp Krafteinwirkungen auf den Fahrzeugrahmen eines Kraftfahrzeugs zwischen ungefähr 5 bis 300 kN entspricht. Erst ab einer minimalen Krafteinwirkung von beispielsweise 5 kN wird ein Fahrzeugrahmenschutzelement dauerhaft deformiert. Es absorbiert dabei den größten Teil der Aufprallenergie, so dass Schäden im Fahrzeugrahmen erst bei weit höheren Krafteinwirkungen auf das Kraftfahrzeug während eines Aufprallunfalls entstehen.
- Deformierte Fahrzeugrahmenschutzelemente können werkstattseitig problemlos gegen neue Fahrzeugrahmenschutzelemente ausgetauscht werden. Eine äußerst kostenintensive Behebung eines Fahrzeugrahmenschadens nach einem Aufprallunfall mit nur gemäßigter Aufprallwucht kann somit ersetzt werden durch den einfachen Austausch eines oder mehrerer Fahrzeugrahmenschutzelemente, was zur erheblichen Kostenreduzierung bei der Instandsetzung von Unfallfahrzeugen führt. Nicht zuletzt deshalb wird die Funktionsfähigkeit solcher Fahrzeugrahmen schutzelemente vor allem bei der Neuzulassung von neuen Fahrzeugtypen auf Betreiben von Fahrzeugversicherern teilweise sogar wiederholt oder regelmäßig überprüft, woraufhin alle Fahrzeuge-gleichen Bautyps in die gleiche Schadensklasse eingestuft werden.
- In der Automobilindustrie werden seit langem Druck- und Beschleunigungssensoren an verschiedenen Stellen in einem Fahrzeug verteilt angeordnet, die einschließlich ihrer signalauswertenden Elektronik zumeist als Crash-Sensoren, oftmals aber auch als sog. Early-Crash-Sensoren verwendet werden. Early-Crash-Sensoren geben ihre Signale an ein zentrales Steuergerät eines Insassenschutzsystems weiter, welches daraus die Unfallschwere des signalerzeugenden Aufprallunfalls bestimmt. Aufgrund der ermittelten Unfallschwere wird ein Insassenschutzmittel ggf. modifiziert ausgelöst, wenn gleichzeitig noch ein weiteres Signal eines Crash-Sensors oder eines Sensors im zentralen Steuergerät einen ausreichenden Anlass zur Auslösung des Insassenschutzmittels gibt. Beispielsweise wird ein Fahrerairbag bei einer ermittelten hohen Unfallschwere gleichzeitig auf seine erste und zweite Aufblasstufe aufgeblasen.
- Aus der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 196 02 990 A1 , dortige Spalte 3, Zeilen 38 bis 40, ist es weiterhin bekannt, einen Aufprallunfall eines Fahrzeugs am Druckanstieg in einem Hohlraum hinter einem Stoßfänger eines Kraftfahrzeugs mit Hilfe eines Drucksensors zu erkennen und davon abhängig ein Insassenschutzmittel auszulösen, beispielsweise einen Airbag, Gurtstraffer o. ä. Wie bereits erwähnt sind jedoch die verwendeten Materialien von Stoßfängern sehr nachgiebig, so dass schon Aufprallereignisse bei äußerst niedrigen Aufprallenergien zu sehr hohen Druckanstiegen führen, die auf eine hohe Unfallschwere hindeuten. Eine zentrale Steuereinheit eines Insassenschutzsystems, der solche Signale zugeführt werden, kann deshalb nur sehr schwer entscheiden, ob der Beginn eines schweren Aufprallunfalls vorliegt und ob deshalb die Auslö sung eines Insassenschutzmittels schneller oder auf andere Weise an die vorliegende Situation angepasst erfolgen sollte oder nicht. Gerade bei sehr niedrigen Aufprallgeschwindigkeiten zwischen 5 und 25 Stundenkilometern ist eine solche Unterscheidung besonders schwierig. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Ermittlung der Schwere eines vorliegenden Aufprallunfalls eines Kraftfahrzeugs erst ab einer einwirkenden Mindestkraft auf das Kraftfahrzeug zu erkennen und bei Überschreiten dieser Mindestkraft ein zuverlässiges Signal zur Ermittlung der vorliegenden Unfallschwere für ein Insassenschutzsystem zur Verfügung zu stellen.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Fahrzeugrahmenschutzelement gemäß Anspruch 1. Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 9.
- Das erfindungsgemäße Fahrzeugrahmenschutzelement ist an einem Längs- oder Querträger eines Fahrzeugrahmens so angeordnet, dass es ab dem Einwirken einer Mindestkraft in Längsrichtung des jeweiligen Längs- bzw. Querträgers während eines Aufprallunfalls dauerhaft plastisch deformiert wird und dadurch dauerhafte Schäden vom Fahrzeugrahmen abhält. Erfindungsgemäß befindet sich in dem durch das Fahrzeugrahmenschutzelement gebildeten Hohlraum ein Drucksensor zur Messung des Druckanstiegs im Hohlraum des Fahrzeugrahmenschutzelements während der dauerhaften plastischen Deformation. Erfindungsgemäß ermöglicht das auf diese Weise gewonnene Drucksignal einer zentralen Steuereinheit, die Schwere des vorliegenden Aufprallunfalls zu ermitteln und ein entsprechend geeignetes Insassenschutzmittel ggf. modifiziert anzusteuern.
- Vorzugsweise ist das Fahrzeugrahmenschutzelement an einem Längsträger des Fahrzeugrahmens befestigt. Diese Anbringung eines Fahrzeugrahmenschutzelements ist vorteilhaft, da dort Krafteinwirkungen entlang der Längsachse eines Fahrzeugs ge messen werden können und gerade diese Krafteinwirkungen besonders häufig nach ihrer Unfallschwere kategorisiert werden müssen, um entsprechende Maßnahmen zum Schutz von Fahrzeuginsassen noch während des Unfallverlaufs optimieren zu können.
- Bevorzugt ist das Fahrzeugrahmenschutzelement zwischen einem Längsträger und einem Querträger des Fahrzeugrahmens angeordnet. Dieser Einbauort bietet den Vorteil, dass ein dort positioniertes schadhaftes Längsträgerschadenselement sehr leicht zugänglich ist und im Schadensfall problemlos gegen ein neues Fahrzeugrahmenschutzelement ausgetauscht werden kann.
- Um ein auswertbares Signal der signalgebenden Drucksensoren in den Fahrzeugrahmenschutzelementen möglichst früh im Unfallverlauf zu erhalten, ist es besonders günstig, Fahrzeugrahmenschutzelemente nahe an den vom Aufprallunfall zuerst erfassten Fahrzeugteilen anzubringen. Entsprechend ist ein Fahrzeugrahmenschutzelement zur schnellen Erfassung der Unfallschwere bei einem frontalen Aufprallunfall bevorzugt an einem vorderen Ende eines Längsträgers des Fahrzeugrahmens angeordnet, vorzugsweise zwischen dem vorderen Ende des Längsträgers und dem vordersten Querträger des Fahrzeugrahmens. Zur schnellen Erfassung der Unfallschwere bei einem rückwärtigen Aufprallunfall ist hingegen eine Positionierung des Fahrzeugrahmenschutzelements am hinteren Ende eines Längsträgers besonders vorteilhaft. Vorzugsweise ist das Fahrzeugrahmenschutzelements zwischen dem hinteren Ende eines Längsträgers und dem hintersten Querträger des Fahrzeugrahmens angeordnet.
- Zur Ermittlung der Unfallschwere von seitlichen Aufprallunfällen ist es jedoch von Vorteil, ein Fahrzeugrahmenschutzelement an einem der Querträger des Fahrzeugrahmens zu befestigen, beispielsweise zwischen einem der Längsträger und einem Querträger des Fahrzeugrahmens, um auch ein dort angebrachtes Fahrzeugrahmenschutzelement im Schadensfall sehr leicht austauschen zu können.
- Besonders vorteilhaft ist es, wenn die zur Deformation eines Fahrzeugrahmenschutzelements nötige Mindestkraft für jedes Fahrzeug eines Fahrzeugtyps reproduzierbar gleich ist, beispielsweise wenn sie bei jedem Fahrzeugrahmenschutzelement immer 5 kN beträgt. Dies ist ein typischer Wert für sehr leichte Fahrzeuge. Bei Unterschreiten dieses Mindestwertes der einwirkenden Kraft auf den Fahrzeugrahmen ist es im Allgemeinen noch nicht nötig, ein Insassenschutzmittel ggf. modifiziert auszulösen. Für schwerere Fahrzeuge sind analog dazu höhere Werte, beispielsweise 10 kN, 20 kN oder mehr als erforderliche Mindestkraft bis zur dauerhaften Deformation des Fahrzeugrahmenschutzelements von Vorteil.
- Die in den Unteransprüchen wiedergegebenen Merkmale können selbstverständlich in jeder sinnvollen Kombination und/oder Akkumulation von Merkmalen in einer vorteilhaften Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugrahmenschutzelements verwirklicht sein. Zumeist werden mehrere Fahrzeugrahmenschutzelemente zum Schutz des Fahrzeugrahmens in einem Kraftfahrzeug angeordnet.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand von zwei Figuren beschrieben. Es zeigen:
-
1 ein Kraftfahrzeug10 mit einem Fahrzeugrahmen3 ,5 mit sowohl zwei Längsträgerschutzelementen41 als auch zwei Querträgerschutzelementen42 und -
-
1 zeigt ein Kraftfahrzeug10 mit einem Fahrzeugrahmen3 ,5 , bestehend aus Querträgern3 und Längsträgern5 . An den vordersten Querträger3 des Fahrzeugrahmens3 ,5 ist ein Stoßfänger11 ,12 angebracht. Der Stoßfänger11 ,12 besteht aus einer Stoßstange11 und zwei Hydraulikelementen12 . Die Stoßstange11 besteht zumeist aus nachgiebigem Kunststoff, Stahlblech oder faserverstärktem Kunststoff und wird oftmals durch Aluminiumprofile verstärkt. Ein Teil der Aufprallenergie eines Aufprallunfalls oder, bei niedrigen Aufprallgeschwindigkeiten, sogar die gesamte Aufprallenergie wird zum einen in Verformungsenergie der Stoßstange11 umgesetzt als auch in die Energie, die benötigt wird, um die Hydraulikelemente12 zusammenzuschieben. - Bei einem solchen Aufbau eines Stoßfängers
11 ,12 ist der Hohlraum13 hinter dem Stoßfänger zumeist nicht durch ein energieabsorbierendes PUR-Schaumsystem aufgefüllt. Gemäß der DruckschriftDE 196 02 990 A1 kann deshalb in solch einem Hohlraum13 ein Drucksensor6 untergebracht sein, der die Volumenkomprimierung des Hohlraums13 während eines Aufprallunfalls erfassen kann. Drucksensoren6 können darüber hinaus auch in Längs- oder Querträgern5 ,3 und in Hohlräumen2 an den Seiten oder im Heck des Kraftfahrzeugs10 angebracht sein. An all diesen Stellen können sie ein Eindringen eines Objekts, beispielsweise eines aufprallenden Fahrzeugs, erkennen und durch ihr Drucksignal an ein Insassenschutzsystem des Kraftfahrzeugs melden, woraufhin ein entsprechend geeignetes Insassenschutzmittel zum Schutz eines Insassen ggf. modifiziert ausgelöst werden kann. - Alternativ sind in der
1 auch Beschleunigungssensoren81 ,82 eingezeichnet, die denselben Zweck erfüllen, die jedoch in diesem Fall keine Druckänderungen, sondern Beschleunigungen erfassen können, die durch einen Aufprallunfall bewirkt werden. Aufgrund ihres im Vergleich zu den Drucksensoren6 physikalisch völlig unterschiedlich gewonnenen Beschleunigungssignals müssen die Beschleunigungssensoren81 ,82 , mehr noch als die Drucksensoren6 , sehr starr mit der Fahrzeugkarosserie im Kraftfahrzeug10 verbunden werden. - In
1 der ist ein zentral in der Mitte des Kraftfahrzeugs10 angeordneter Beschleunigungssensor82 eingezeichnet. Der Beschleunigungssensor82 sitzt einschließlich seiner auswertenden Elektronik fest in einem zentralen Steuergerät14 , welches üblicherweise starr mit dem sogenannten Fahrzeugtunnel verbunden ist. Des Weiteren sind an dem vordersten Querträger3 senkrecht zur Fahrzeugrichtung drei weitere Beschleunigungssensoren81 eingezeichnet, die starr mit dem Querträger3 verbunden sind. - Erfindungsgemäße Fahrzeugrahmenschutzelemente
41 und42 sind ebenfalls in1 dargestellt. - Zum einen sind dies zwei Längsträgerschutzelemente
41 , die jeweils zwischen dem vordersten Querträger3 und den vordersten Enden der beiden Längsträger5 angeordnet sind. Die Längsträgerschutzelemente41 bilden jeweils einen Hohlraum, der einerseits durch den vordersten Querträger3 und andererseits durch zwei erste Querplatten71 begrenzt wird. Auf den beiden ersten Querplatten71 ist pro Längsträgerschutzelement41 jeweils ein Drucksensor6 mit Auswerteelektronik im Hohlraum des Längsträgerschutzelements angeordnet. Die jeweilige Auswerteelektronik, teils im jeweiligen Drucksensor6 integriert und teils als externe Elektronikkomponenten auf einer Platine, bereitet das Drucksignal jedes Drucksensors6 auf, so dass das jeweilige Drucksignal je eines Drucksensors6 an ein gemeinsames zentrales Steuergerät14 des Insassenschutzsystems zur dortigen Ermittlung der Unfallschwere übermittelt werden kann. - Erst ab einer Unfallschwere, die eine zumindest erforderliche Mindestkraft auf die Längsträgerschutzelemente
41 ausübt, die zu deren Deformation ausreicht, gibt jeder der beiden Drucksensoren6 ein zur Ermittlung der Unfallschwere des vorlie genden Aufprallunfalls relevantes Signal an das angeschlossene Insassenschutzsystem aus. -
2 zeigt ein durch je einen der beiden Drucksensoren6 der beiden gezeigten Längsträgerschutzelemente41 erzeugtes relatives Drucksignalüber die Zeit t[ms] bei drei verschiedenen Unfallarten, die bei Crashversuchen reproduzierbar und sicher voneinander unterschieden werden müssen. Zum einen ist dies ein sog. AZT-Test, der zur versicherungstechnischen Einstufung eines Fahrzeugtyps dient. Der durch den AZT-Crashtest erzeugte Signalverlauf des relativen Druckanstiegs darf keine Auslösung eines Insassenschutzmittels zur Folge haben. - Des Weiteren ist der Verlauf des relativen Druckanstiegs während eines sog. Euro NCAP 40-Crashtests strichpunktiert eingezeichnet. Dabei wird eine deformierbare Schlittenbarriere mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h so auf die Fahrzeugfront eines Versuchsfahrzeugs
10 gerammt, dass der Testschlitten 40% der Fahrzeugfront erfasst. Bei diesem Test muss eine erste Stufe eines Fahrerairbags und eines Beifahrerairbags stets sicher ausgelöst werden. - Ebenso in
2 dargestellt ist die punktiert eingezeichnete Signalkurve eines Euro NCAP 56-Crashtests. Wie beim Euro NCAP 40-Crashtest wird bei diesem Test eine deformierbare Barriere bei 40-prozentiger Aufprallflächenüberdeckung der Barriere mit der Fahrzeugfront, jedoch diesmal bei 56 km/h Aufprallgeschwindigkeit, in die Fahrzeugfront gerammt. Bei dieser Crashart muss stets sowohl eine erste als auch eine zweite Auslösestufe eines Fahrer- bzw. Beifahrerairbags gezündet werden, da es sich um eine besonders schwere Unfallart handelt. -
1 zeigt außerdem zwei Querträgerschutzelemente42 , die zwischen den beiden Enden zweier Querträger3 auf einer Fahrzeugseite des Fahrzeugs10 und dem Längsträger5 auf derselben Fahrzeugseite angeordnet sind. Diese beiden Querträgerschutzelemente42 besitzen denselben Aufbau wie die Längsträgerschutzelemente41 . Auch beide Querträgerschutzelemente42 umfassen jeweils einen Hohlraum, der einerseits durch je eine zweite Querplatte72 zu den Enden der beiden Querträger3 hin druckdicht abgeschlossen ist und andererseits durch den Längsträger5 . Auch diese beiden Querträgerschutzelemente42 werden erst nach Überschreiten einer definierten Mindestkraft dauerhaft deformiert. Die dauerhafte Deformation wird von den beiden, in dem jeweiligen Hohlraum der Querträgerschutzelemente42 angeordneten, Drucksensoren6 erfasst und zur Ermittlung der Unfallschwere an das zentrale Steuergerät des Insassenschutzsystems mitgeteilt. - Die gezeigten Fahrzeugrahmenschutzelemente
41 ,42 sind weitgehend druckdicht abgeschlossen, so dass der von den Drucksensoren6 zu messende Druckanstieg nicht sofort wieder aus den Fahrzeugrahmenschutzelementen41 ,42 entweichen kann, was die Messung erheblich stören würde. Weitgehend druckdicht bedeutet dabei jedoch, dass dennoch ein langsamer Druckausgleich mit dem Umgebungsdruck p0 der das Fahrzeug umgebenden Atmosphäre zugelassen wird, so dass sich bei einem wetterbedingt schwankendem Umgebungsdruck p0 oder auch bei schnellen Berg- oder Talfahrten, die ebenfalls einen raschen Druckwechsel des Umgebungsdrucks p0 zur Folge haben können, keine unerwünschte Signalverzerrung des relativen Drucksignalseintritt, die eine Beurteilung der Unfallschwere ebenfalls stark erschweren würde.
Claims (9)
- Fahrzeugrahmenschutzelement (
41 ,42 ), – das zum Schutz vor dauerhaftenSchäden an einem Fahrzeugrahmen (3, 5) an mindestens einem von dessen Längs- (5 ) und/oder Querträgern (3 ) angeordnet ist und – das ab einer einwirkenden Mindestkraft in Längsrichtung des jeweiligen Längs- bzw. Querträgers (5 ,3 ) während eines Aufprallunfalls dauerhaft plastisch deformiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem durch das Fahrzeugrahmenschutzelement (41 ,42 ) gebildeten Hohlraum ein Drucksensor (6 ) angeordnet ist zur Messung des Druckanstiegs im Fahrzeugrahmenschutzelement (41 ,42 ) während seiner dauerhaften plastischen Deformation, so dass das gewonnene Drucksignal ein Maß für die Schwere des vorliegenden Aufprallunfalls ist und zur Ansteuerung eines entsprechend geeigneten Insassenschutzmittels durch eine Steuereinheit (14 ) verwendbar ist. - Fahrzeugrahmenschutzelement (
41 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugrahmenschutzelement (41 ) an einem Längsträger (5 ) des Fahrzeugrahmens (3 ,5 ) befestigt ist zum Schutz vor einem dauerhaften Schaden des Fahrzeugrahmens (3 ,5 ) ab einer einwirkenden Mindestkraft in Längsrichtung des Längsträgers (3 ). - Fahrzeugrahmenschutzelement (
41 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugrahmenschutzelement (41 ) zwischen einem der Längsträger (5 ) und einem der Querträger (3 ) des Fahrzeugrahmens (3 ,5 ) befestigt ist. - Fahrzeugrahmenschutzelement (
41 ) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugrahmenschutzelement (41 ) am vorderen oder hinteren Ende eines Längsträgers (5 ) des Fahrzeugrahmens (3 ,5 ) befestigt ist. - Fahrzeugrahmenschutzelement (
41 ) nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugrahmenschutzelement (41 ) zwischen einem Längsträger (5 ) und dem vordersten oder hintersten-Querträger (3 ) des Fahrzeugrahmens (3 ,5 ) befestigt ist. - Fahrzeugrahmenschutzelement (
42 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugrahmenschutzelement (42 ) an einem Querträger (3 ) des Fahrzeugrahmens (3 ,5 ) befestigt ist zum Schutz vor einem dauerhaften Schaden des Fahrzeugrahmens (3 ,5 ) ab einer einwirkenden Mindestkraft in Längsrichtung des Querträgers (3 ). - Fahrzeugrahmenschutzelement (
42 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugrahmenschutzelement (41 ) zwischen einem der Querträger (3 ) und einem der Längsträger (5 ) des Fahrzeugrahmens (3 ,5 ) befestigt ist. - Fahrzeugrahmenschutzelement (
41 ,42 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mindestkraft5 kN beträgt, vorzugsweise aber 10 kN und wiederum vorzugsweise 20 kN. - Verfahren zur Ansteuerung eines Insassenschutzmittels, bei dem unter Verwendung eines Fahrzeugrahmenschutzelements (
41 ,42 ) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 zum Schutz vor dauerhaften Schäden an einem Fahrzeugrahmen (3 ,5 ) während eines Aufprallunfalls folgende Verfahrensschritte ablaufen: – das Fahrzeugrahmenschutzelement (41 ,42 ) wird dauerhaft plastisch deformiert, sobald mindestens eine Mindestkraft in Längsrichtung desjenigen Längs- bzw. Querträgers (5 ,3 ) wirkt, an dem das Fahrzeugrahmenschutzelement (41 ,42 ) befestigt ist, – der dabei entstehende Druckanstieg in dem durch das Fahrzeugrahmenschutzelement (41 ,42 ) gebildeten Hohlraum wird durch einen darin angeordneten Drucksensor (6 ) erfasst und in ein auswertbares elektrisches Drucksignal umgewandelt, – das Drucksignal dient als Information über die Schwere des Aufprallunfalls und wird zur Ansteuerung eines entsprechend geeigneten Insassenschutzmittels durch eine Steuereinheit14 verwendet.
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