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Die
Erfindung betrifft eine Presswalze oder einen Walzenmantel einer
Schuhpresswalze und eine Pressvorrichtung in einer Pressenpartie
einer Maschine zur Herstellung einer Papier-, Karton-, Tissue- oder
einer anderen Faserstoffbahn aus einer Faserstoffsuspension mit
rillenförmigen
Vertiefungen auf ihrer Manteloberfläche zum Speichern von Presswasser.
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Aus
der
DE 100 22 087
A1 ist eine Pressenpartie für eine Papiermaschine bekannt.
Die Pressenpartie weist zwei Pressstellen auf, die jeweils von einer
mit einer Schuhpresswalze zusammenwirkenden Presswalze gebildet
werden. Durch die erste Pressstelle laufen ein erster Oberfilz,
die von einem Formersieb kommende Papierbahn, ein Unterfilz und ein
Pressmantel einer ersten Schuhpresswalze hindurch. Der Unterfilz
läuft mit
der Papierbahn weiter zu der zweiten Pressstelle. Zusammen mit einem
zweiten Oberfilz und einem Pressmantel einer zweiten Pressstelle
läuft die
Papierbahn anschließend
durch die zweite Pressstelle hindurch. Die Papierbahn folgt dem
Unterfilz weiter bis zu einer Abnahmewalze, durch die sie auf ein
erstes Trockensieb übertragen wird,
das die Papierbahn in die Trockenpartie überführt. Zur Umlenkung des Oberfilzes
und des Unterfilzes sind Leitwalzen und Saugwalzen vorhanden.
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Die
Manteloberfläche
der Presswalzen und der Pressmäntel
der Schuhpresswalzen sind jeweils mit Blindbohrungen ausgestattet,
um den Abfluss des aus der Papierbahn herausgepressten Wassers zu
erleichtern.
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Andererseits
ist es auch bekannt, Presswalzen mit Rillen oder sowohl mit Rillen
und Blindbohrungen zu versehen, um den Abfluss des Presswassers
zu ermöglichen.
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In
der
DE 100 55 708
A1 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entwässerung
einer auf ihrer Außenfläche mit
Vertiefungen, insbesondere Rillen, versehenen umlaufenden Pressfläche beschrieben,
die durch den Mantel einer rotierenden Presswalze oder ein umlaufendes
Pressband einer Papiermaschine gebildet ist. In den Vertiefungen
der Pressfläche
wird eine Luftströmung
erzeugt, durch die in den Vertiefungen verbliebenes, nicht durch
Abschleudern entferntes Wasser aus den Vertiefungen heraus nach
außen
mitgerissen wird. Anschließend wird
das Oberflächenwasser
von der Pressfläche
abgestreift.
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Bei
den bekannten Presswalzen haben die Rillen etwa eine Breite von
0,5 mm und eine Tiefe von 5 mm; die Rillen sind also im Verhältnis zu
ihrer Tiefe sehr schmal. Dadurch ist das Speichervolumen der bekannten
Presswalzen zur Aufnahme des Presswassers nicht optimal gestaltet.
Es zeigt sich, dass beim Betrieb das zur Verfügung stehende Speichervolumen
nicht vollständig
genutzt werden kann. Zum einen kann das Wasser beim Befüllen der
Rillen, d. h. während
des kurzzeitigen Pressvorgangs im Pressnip, die Rillen nicht bis
zum Rillengrund füllen.
Ein weiteres Problem stellt sich insbesondere bei schnelllaufenden
Papiermaschinen in der Weise, dass die Rillen zwischen dem Nipauslauf
und dem Nipeinlauf möglichst
vollständig
geleert werden müssen,
um während
des nächsten
Pressvorgangs das anfallende Wasser aufnehmen zu können. Dies
ist bei hohen Geschwindigkeiten der Papiermaschine nicht ausreichend
möglich,
wenn die Rillen ziemlich tief sind. Auch die beispielsweise in der
DE 100 55 708 A1 vorgeschlagenen
Maßnahmen,
nämlich
das Erzeugen einer Luftströmung,
um Wasser aus den Vertiefungen heraus nach außen mitzureißen, sind nicht
ausreichend, um dies zu erreichen.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, eine Presswalze, einen Walzenmantel
einer Schuhpresswalze sowie eine Pressvorrichtung zur Verfügung zu
stellen, welche eine verbesserte Entwässerung im Pressspalt gewährleisten.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe bei einer Presswalze oder einem Walzenmantel der eingangs
genannten Art dadurch gelöst,
dass die Presswalze bzw. der Walzenmantel in Bahnlaufrichtung eine
Rille oder Rillen aufweist, die ein Verhältnis ihrer Tiefe zu ihrer
Breite von höchstens
8 hat bzw. haben.
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Das
gemäß der Erfindung
gewählte
Verhältnis
zwischen Breite und Tiefe der Rillen erlaubt eine vollständige oder
nahezu vollständige
Füllung
mit Presswasser und ermöglicht
so eine optimale Ausschöpfung
des durch das Volumen der Rillen zur Verfügung stehenden Speichervolumens.
Die Rillen erstrecken sich im wesentlichen quer zur Längsachse der
Presswalze in Laufrichtung der Faserstoffbahn, in Richtung der Längsachse
oder schräg
zur Längsachse.
Wenn nur eine einzige Rille vorhanden ist, verläuft diese wendel- oder spiralförmig auf
der Mantelfläche
mit einem frei wählbaren
Winkel bezüglich
der Längsachse
der Walze.
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Durch
die erfindungsgemäße Geometrie
der Rillen wird auch das anschließende Entfernen des Presswassers
aus ihnen erleichtert, wodurch die Entwässerung der Faserstoffbahn
ebenfalls gefördert wird.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den
Zeichnungen.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Verhältnis der
Tiefe zur Breite höchstens
5 beträgt.
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Von
Vorteil ist es insbesondere, wenn die Tiefe 4 mm oder weniger und
die Breite 0,6 mm oder mehr betragen.
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Besonders
geeignet ist eine Presswalze oder ein Walzenmantel, bei der bzw.
bei dem die Rillen eine Tiefe von 0,8 mm und eine Breite von 2,2
mm haben.
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Durch
gleichmäßige Beabstandung
von Rillen mit den oben bezeichneten Maßen ergibt sich ein Speichervolumen
auf der Manteloberfläche
der Presswalze oder des Walzenmantels von 660 cm3 und
mehr, bezogen auf 1 m2 der Manteloberfläche.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Presswalze oder des Walzenmantels
wird ein Speichervolumen auf der Manteloberfläche der Presswalze bzw. der
Schuhpresswalze von 1100 cm3 oder mehr erzielt,
bezogen auf 1 m2 der Manteloberfläche der Presswalze
oder des Walzenmantels.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Presswalze oder des
Walzenmantels wird ein Speichervolumen auf der Manteloberfläche der Presswalze
von 1300 cm3 oder mehr erreicht, bezogen
auf 1 m2 der Manteloberfläche.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Presswalze oder des Walzenmantels
bedecken die Rillen wenigstens 25 % der Manteloberfläche der Presswalze.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Presswalze überdecken die Rillen wenigstens
33 % der Manteloberfläche.
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In
einer Ausbildung der Presswalze, mit der noch mehr Presswasser abgeführt wird,
nehmen die Rillen 39 % oder mehr der Manteloberfläche der Presswalze
bzw. des Walzenmantels ein.
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Mit
Vorteil wird das Speichervolumen durch Blindbohrungen erhöht, die
auf der Manteloberfläche gleichmäßig zwischen
den Rillen verteilt sind.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Presswalze oder des Walzenmantels
sind auch die Rillen in den Bereich einbezogen, auf dem die Blindbohrungen
angebracht sind. Damit sind diese auf der Manteloberfläche auch
innerhalb der Rillen oder mit einer Anschneidung der Rillen gleichmäßig verteilt.
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Um
Verschmutzungen von der Manteloberfläche entfernen zu können, ist
zusätzlich
mindestens ein Schaber an der Presswalze oder der äußeren Manteloberfläche des
Walzenmantels angeordnet.
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Es
erweist sich als besonders vorteilhaft, wenn mindestens ein Blasschaber
an der Presswalze oder an dem Walzenmantel vorgesehen ist. Daneben
kommen mechanisch auf die Mantelfläche der Walze einwirkende Schaber
zum Einsatz. Blasschaber und Schaber lassen sich auch in Kombination
mit einander verwenden.
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Mit
Vorteil ist bereits die Geometrie der Rillen so gestaltet, dass
aufgrund der Zentrifugalkraft eine Selbstentleerung der Rillen möglich ist.
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Die
Erfindung wirkt sich besonders bei hohen Geschwindigkeiten vorteilhaft
aus, etwa bei Geschwindigkeiten von 1400 m/min und mehr, bei Geschwindigkeiten
von mehr als 1700 m/min und vor allem bei Geschwindigkeiten von
mehr als 1800 m/min. Durch die gegenüber dem Stand der Technik im
Verhältnis
zur Tiefe größere Breite
der Rillen lassen sich diese auch bei höheren Geschwindigkeiten noch
mit Wasser befüllen.
Andererseits wirkt sich bei höheren Geschwindigkeiten
die Zentrifugalkraft stärker
aus, die die Entleerung der Rillen begünstigt.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine Pressfläche zur Verwendung in einer
Pressvorrichtung, auf eine Pressvorrichtung mit zwei Presswalzen,
wobei eine der beiden Walzen eine Schuhwalze sein kann oder auch
beide Walzen Schuhwalzen sein können,
und auf die Pressenpartie, die mit derartigen Presswalzen ausgestattet
ist.
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Ebenso
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Presswalze in der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
in einer Pressenpartie, insbesondere mit einer Tandemanordnung mit
jeweils einer Presswalze in Verbindung mit einer Schuhpresswalze.
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Nachstehend
wird die Erfindung in Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1a eine schematische Seitenansicht
eines Ausschnitts der Presswalze, die mit einer Schuhpresswalze
zusammenwirkt,
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1b eine schematische Schnittansicht der
Rillen in der Mantelfläche,
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2 eine Draufsicht auf die
Oberfläche
der Presswalze,
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3 ein Diagramm, in dem die
Breite B der Rillen als Funktion der Tiefe T aufgetragen ist,
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4 eine schematische Seitenansicht
eines Ausschnitts einer weiteren, mit einer Schuhpresswalze zusammenwirkenden
Presswalze,
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5 die Anordnung eines Blasschabers bezüglich der
Mantelfläche
einer Walze,
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6, 7 Längsschnitte
durch Walzenrohre mit einer Rillenstruktur auf der Mantelfläche der
Walze,
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8 einen Längsschnitt
durch ein Walzenrohr mit einer von einer Profil-Spirale gebildeten äußeren Beschichtung,
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9a – d Querschnitte von Rillen
und
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10 eine schematische Ansicht
einer Pressenpartie.
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Aus
einer Siebpartie wird eine Faserstoffbahn
1 (
1a) auf eine Pressstelle
oder einen Pressnip in einer Pressenpartie geführt, die eine Presswalze
2 aufweist.
Diese wirkt mit einer Schuhwalze
3 zusammen. Zwei Filze
4 und
5 durchlaufen gemeinsam
mit der Faserstoffbahn
1 den Pressspalt. Im Einlauf in
den Pressspalt oder Pressnip liegt die Faserstoffbahn
1 auf
dem unteren Filz
4 auf. Sie kann jedoch auch, wie anhand
der
1 der
DE 100 22 087 A1 dargestellt
ist, von einem Formersieb der Siebpartie kommend, mittels einer
Saugwalze an den oberen Filz angesaugt werden und über diesen
zu dem Pressnip transportiert werden. Aus dem Pressnip wird die
Faserstoffbahn
1 beispielsweise weiter, wie in
1a dargestellt, in Verbindung
mit dem unteren Filz
4 herausgeführt.
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Die
Schuhwalze 3 umfasst einen nach unten gegen die Presswalze 2 andrückbaren
Pressschuh 6, der gegenüber
der Presswalze 2 konvex geformt ist. Über den Pressschuh 6 läuft ein
Walzenmantel 7 ab. In diesen sind zur besseren Wasserabführung über die
gesamte Mantelfläche
des Walzenmantels 7 verteilt, wenigstens, soweit dieser
mit dem Filz 5 wechselwirkt, Blindbohrungen 8 eingebracht,
die hier nur ausschnittweise wiedergegeben sind. Alternativ sind in
dem Walzenmantel 7 Rillen oder sowohl Rillen als auch die
Blindbohrungen 8 vorhanden.
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Die
Rillen verlaufen vorzugweise in Umfangsrichtung des Walzenmantels 7;
alternativ verlaufen sie quer zur Umfangsrichtung des Walzenmantels 7 und
somit quer zur Förderrichtung
der Faserstoffbahn 1. In einer anderen Ausführungsform des
Walzenmantels 7 ist vorgesehen, dass die Rillen schräg über den
Umfang des Walzenmantels 7, insbesondere wendelförmig, verlaufen.
Alternativ verläuft
nur eine einzige Rille wendelförmig über den Walzenmantel 7.
Zusätzlich
können
bei allen Ausführungsformen
Blindbohrungen 8 vorhanden sein.
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Wie
anhand von 1b dargestellt
ist, haben die Rillen 10 eine Breite B und eine Tiefe T
im Mantel der Walze 2 bzw. im Walzenmantel 7.
Die Rillen 10 haben vorzugsweise jeweils die gleichen Abstände zu einander;
sie können
jedoch auch unterschiedliche Abstände in Abhängigkeit von dem zu erwartenden
Wasseranfall während
des Pressvorgangs haben.
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An
die Presswalze 2 ist mindestens ein Schaber oder Wasserabstreifer
angestellt, der freies Wasser von der Mantelfläche der Presswalze 2 abstreift.
Der Schaber kann auch in geringem Abstand zu der Mantelfläche angeordnet
sein, so dass er mit dieser nicht in Berührung kommt. In einer Ausgestaltung
der Erfindung wird ein Blasschaber vorgesehen, durch den Luft auf
die Mantelfläche
geblasen wird, die das Wasser aus den Rillen 10 und den
Bohrungen 11 im Walzenmantel der Presswalze 2 herausdrückt. (Aus
Gründen
der Vereinfachung sind die Blindbohrungen in 2 nur partiell dargestellt.)
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Die
Rillen 10 sind je nach Ausführungsform unterschiedlich
dicht auf der Mantelfläche
der Presswalze 2 aufgebracht, wobei Tiefe und Breite der
Rillen 10 ein Verhältnis
von höchstens
8:1, vorzugsweise von 5:1, zu einander haben. Auch Zahl und Durchmesser
der Blindbohrungen 11 können
schwanken.
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Die
Blindbohrungen 11 sind zwischen den Rillen 10 in
die Mantelfläche
der Presswalze 2 eingebracht, um die Entwässerung
zu unterstützen.
Die Blindbohrungen 11 können
die seitlichen Begrenzungen der Rillen 10 auch überschreiten
oder auf dem Boden der Rillen 10 angeordnet sein.
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In 3 sind Bereiche dargestellt,
in denen sich gemäß der Erfindung
die Abmessungen der Rillen 10 bewegen. Dabei ist die Tiefe
T der Rillen 10 in Millimetern auf der x-Achse aufgetragen
und die Breite B ebenfalls in Millimetern auf der y-Achse. Das Verhältnis der
Breite B und der Tiefe ist durch einen Bereich 20 zwischen
einer Geraden 21 durch den Nullpunkt und der y-Achse wiedergegeben.
Besonders bevorzugt ist ein Bereich 22, zwischen einer
Geraden 23 und der y-Achse. Bevorzugt ist ebenfalls ein Bereich 24 oberhalb
einer Geraden 25, die parallel zu x-Achse verläuft und die y-Achse bei einem
Wert von B = 0,6 mm schneidet.
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Die
Bereiche 20, 22, 24 werden durch eine Gerade 26 eingegrenzt,
die die maximale Tiefe von 4 mm wiedergibt und die parallel zur
y-Achse verläuft. Ein
bevorzugtes Maß einer
Rille beträgt
beispielsweise B = 0,8 mm und T = 2,2 mm und ist durch einen Punkt 27 in
dem Diagramm wiedergegeben.
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In
einer anderen Variante der Erfindung wird die Faserstoffbahn 1 (4) zunächst zusammen mit dem oberen
Filz 5 in den Pressnip eingezogen und wird im Sandwich,
d. h., sowohl an dem unteren als auch an dem oberen Filz 4, 5 anliegend,
aus dem Pressnip herausgeführt.
Erst nach Verlassen des Bereichs der Presswalze 2 und der
Schuhpresswalze 3 wird die Faserstoffbahn 1 durch
eine Saugwalze 12 zusammen mit dem unteren Filz 4 unter
einem spitzen Winkel gegenüber
der Horizontalen nach unten umgelenkt, während der obere Filz 5 horizontal
zu einer Umlenkwalze 13 weitergeführt wird.
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Auf
der Einlaufseite des Pressnips sind ein Blasschaber 14 und
ein auf die Oberfläche
der Presswalze 2 einwirkender Schaber 15 angeordnet,
um einerseits das Wasser aus den Rillen 10 und den Blindbohrungen 11 zu
entfernen und andererseits um Verschmutzungen von der Oberfläche der
Presswalze 2 abzulösen.
Es können
mehrere Blasschaber 14 und Schaber 15 an der Presswalze 2 in
verschiedenen Anordnungen angestellt sein.
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Der
Blasschaber 14 (5)
ist an einer Halterung 16 befestigt, die unter einem spitzen
Winkel zur Mantelfläche 16 der
Presswalze 2 geneigt ist. Der Blasschaber 14 erstreckt
sich vorzugsweise über
die gesamte, von der Papierbahn 1 überdeckte Breite der Presswalze 2;
oder es ist alternativ eine Mehrzahl von Blasschabern 14 neben
einander angeordnet. Der Blasschaber 14 umfasst ein Zuleitungsrohr 18 zur
Zuführung
der Druckluft, die aus einzelnen Öffnungen 18a in der
Mantelwand des Zuleitungsrohrs 18 heraustritt und aus einem
schmalen Spalt 19 in unmittelbarer Nähe zur Mantelfläche der
Presswalze 2 auf diese herausgepresst wird. Die Druckluft
kann alternativ erwärmt
werden auf t > + 0°C bis t =
100°C um
die Viskosität
des in den Rillen befindlichen Wassers zu reduzieren und somit die
Rillenentwässerung zusätzlich zu
unterstützen.
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Anstelle
des Blasschabers 14 kann auch ein Saugschaber vorhanden
sein, der mittels Unterdruck Verunreinigungen und Wasser ansaugt.
In diesem Fall wird das Vakuum über
das Zuleitungsrohr 18 zur Verfügung gestellt.
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Die
Presswalze 2 hat beispielsweise eine Oberfläche mit
Rillen 10, wie sie in 6 dargestellt sind.
Diese sind in einer äußeren, auf
einem Walzenrohr 30 aufgebrachten Schicht 31 angeordnet,
zum Beispiel ausgefräst.
Die äußere Schicht 31 besteht beispielsweise
aus Stahl, insbesondere Edelstahl, oder aus Bronze. Das Walzenrohr 30 besteht
aus Stahl oder aus Grauguss.
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In
einer weiteren Ausführungsform
besteht die äußere Schicht 31 aus
einem Kunststoff, beispielsweise Polyurethan. Dieses hat insbesondere eine
Härte von
etwa 4 P & J
(Härteeinheit
nach Pusey und Jones).
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In
einer anderen Ausführungsform
(7) sind die Rillen 10 unmittelbar
in das Walzenrohr 30 eingebracht, das aus Stahl, insbesondere
Edelstahl, Grauguss oder Bronze besteht. In beiden Ausführungsformen
Sowohl in dieser als auch in der anhand von 6 beschriebenen Ausführungsform können zwischen
den Rillen 10 oder diese anschneidend auch Blindbohrungen
vorhanden sein.
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In 8 ist eine sogenannte Profil-Spirale 32 dargestellt,
die aus einem Kunststoff oder einem Metall besteht und wendelförmig auf
einem Walzenrohr 33 einer Walze 34 aufgewickelt
ist, so dass der mit einem der Filze 4, 5 in Berührung kommende
Bereich der Presswalze 2 völlig mit einer wendelförmig verlaufenden
Rille 10 belegt ist. Dies schließt nicht aus, dass die Profil-Spirale 32 auch
Blindbohrungen umfassen kann. Das die Profil-Spirale 32 erzeugende Band
hat einen im wesentlichen L-förmigen Querschnitt,
so dass durch das Nebeneinanderlegen der Windungen der Profil-Spirale 32 eine
fortlaufende Rille 10 mit einem im wesentlichen rechteckigen Querschnitt
entsteht. Die Rille 10 kann beispielsweise auch durch Spanabheben
entstehen.
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Wenn
der Bezug, der auf das Walzenrohr 34 aufgebracht wird,
aus einem flexiblen Material besteht, entsteht ein zusätzlicher
Freiheitsgrad in der Gestaltung der Rillenform. Der flexible Bezug
lässt sich
darüber
hinaus auch leicht austauschen, um ihn gegen einen anderen mit einer
anderen Rillenstruktur auszuwechseln.
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Ein
besonderer Vorteil eines derartigen Bezugs besteht auch darin, dass
sich unter Liniendruck die Presszone mit dem Mantel 7 der
Schuhpresswalze 3 verlängert.
Bei ausreichender Flexibilität
des verwendeten Kunststoffs lässt
sich auch der Mantel 7 aus dem Kunststoff ausführen. Wenn
sich durch den Einsatz eines flexiblen Materials der Liniendruck
steigern lässt,
wird die Entwässerung
gesteigert, und gleichzeitig werden die Filze 4, 5 geschont.
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Eine
Mehrzahl von Möglichkeiten
zur Ausgestaltung des Querschnitts der wendelförmig verlaufenden Rille 10 oder
der parallel oder wenigstens im wesentlichen parallel verlaufenden
Rillen 10 ist in 9a bis 9d dargestellt.
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Gemäß der Ausführungsform
nach 9a sind die sowohl
die oberen Kanten 35 der Rillen 10 als auch die
bodenseitigen Kanten 36 verrundet. Die Variante nach 9b weist rechteckförmige Rillen 10 auf,
während
die Rillen 10 in 9c einen
trapezförmigen
Querschnitt haben. Die Rillen 10 in 9d haben ebenfalls einen trapezförmigen Querschnitt
mit abgerundeten oberen Kanten 35.
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Die
Erfindung lässt
sich in einer Pressenpartie einer Maschine zur Herstellung einer
Faserstoffbahn bei Pressanordnungen 40, 41 (10), bestehend aus einer
Presswalze und einer Schuhpresswalze, sowohl für die Presswalze als auch für den Walzenmantel
der Schuhpresswalze einsetzen. Ebenso lässt sie sich bei Doppelschuhpresswerken verwenden.
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Von
der Siebpartie kommend wird eine Papierbahn 43, die von
einem oberen Filz 44 geführt wird, zusammen mit einem
unteren Filz 45 in die Pressanordnung 40 eingeführt. Die
Papierbahn 43 wird anschließend in einem Sandwich zusammen
mit dem unteren Filz 45 und dem oberen Filz 44 bis
zu einer Saugwalze 46 aus dem Pressenspalt herausgeführt. Über eine
weitere Saugwalze 47 wird sie anschließend wieder an einen oberen
Filz 48 angesaugt. Zusammen mit diesem und einem weiteren unteren
Filz 49 wird sie in die Pressanordnung 41 eingeführt. Anschließend wird
die Papierbahn 43 wieder im Sandwich bis zu einer Saugwalze 50 gefördert, von
der sie zusammen mit dem oberen Filz 48 in eine Trockenpartie 51 transportiert
wird, während der
untere Filz 49 wieder nach unten umgelenkt wird.
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Durch
die Erfindung wird auch bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten eine
effektive Wasseraufnahme im Mantel einer Presswalze oder einer Schuhpresswalze
ermöglicht,
da durch eine ausreichende Breite der Rille oder der Rillen und/oder
der Blindbohrungen das Wasser genügend schnell in diese eindringt
und durch den Pressdruck im Bereich des Pressschuhs und die Adhäsion bis
zum Grund der Vertiefungen vordringt. Andererseits wird die Entwässerung
gerade bei hohen Geschwindigkeiten durch die Zentrifugalkraft unterstützt. Zusätzlich lassen
sich jedoch Schaber und Blasschaber einsetzen. Letztere arbeiten
entweder mit Unterdruck, um das Wasser aus den Vertiefungen herauszusaugen.
Oder sie blasen Druckluft in die Vertiefungen, um deren Entleerung
zu unterstützen.
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Die
Erfindung bezieht sich somit auf den mit Rillen und/oder Blindbohrungen
ausgestatteten Mantel sowohl eines Schuhpresswalze als auch einer Presswalze
sowie auf eine Pressanordnung als auch auf eine Pressenpartie, in
der derartige Pressanordnungen und derartige Presswalzen und Schuhpresswalzen
zum Einsatz kommen.
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Die
Presswalzen sind beispielsweise Profilwalzen, d. h. durchbiegegesteuerte
Walzen, also etwa sogenannte Nipco-P-Walzen, oder Nipcoflex-Walzen,
wie sie an sich bereits aus der
DE 100 55 708 A1 bekannt sind.
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Anstelle
der in 10 dargestellten
Ausführungsform
einer Pressenpartie lassen sich die Pressanordnungen auch in einer
Tandemanordnung einsetzen, bei der an der ersten Pressstelle die
Schuhpresswalze oben und die Presswalze unten angeordnet sind, während an
der zweiten Pressstelle die Presswalze oben und die Schuhpresswalze
unten angebracht sind, bzw. umgekehrt.