DE10022087A1 - Pressenpartie für eine Papiermaschine - Google Patents
Pressenpartie für eine PapiermaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Pressenpartie einer Papiermaschine mit zwei Preßstellen mit den folgenden Merkmalen: DOLLAR A - durch die Preßstellen laufen ein gemeinsamer Unterfilz sowie ein Oberfilz; DOLLAR A - die zweite Presse ist eine Schuhpresse; DOLLAR A - die Schuhpreßwalze der zweiten Presse befindet sich oberhalb der unteren Walze; DOLLAR A - die Preßebene der zweiten Presse verläuft im wesentlichen horizontal oder unter einem Winkel von maximal 20 DEG gegen die Senkrechte geneigt. DOLLAR A Sie ist gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale: DOLLAR A - der gemeinsame Unterfilz ist so dicht, daß er auch im Neuzustand nach Befeuchtung im wesentlichen luftdurchlässig ist; DOLLAR A - der gemeinsame Unterfilz ist andererseits noch genügend offen, um bei Drücken von über 5 bar in den Preßstellen Wasser durchzulassen; DOLLAR A - die beiden Oberfilze sind so offen, daß sie in befeuchtetem, nicht zusammengepreßten Zustand Luft durchlassen; DOLLAR A - die Preßebene der ersten Presse ist um einen Winkel von über 20 DEG gegen die Senkrechte geneigt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Pressenpartie zum Auspressen von Wasser aus
einer Papierbahn. Pressenpartien sind in einer Vielzahl von Konfigurationen
bekannt geworden. Die Erfindung bezieht sich auf solche Pressenpartien,
bei welchen wenigstens zwei Preßstellen vorhanden sind, von denen
wenigstens die zweite Preßstelle aus einer sogenannten Schuhpresse
gebildet ist und bei welchen die Papierbahn jeweils zwischen zwei Filzen
gepreßt wird.
Solche Pressenpartien werden bereits seit langem bei der Herstellung
dickerer Verpackungspapiere angewandt. Solche Papiere werden bei
mittleren Papiermaschinengeschwindigkeiten hergestellt. Hierbei haben sich
die genannten Pressenpartien bewährt. Siehe Wochenblatt für
Papierfabrikation, Nr. 6, 1999; S. 380-385, insbesondere Abb. 19. Man kann
für diese Verpackungspapiere relativ grobe Filze verwenden, die zwar die
Papierbahn markieren, aber eine hohe Luftdurchlässigkeit aufweisen.
In neuerer Zeit versucht man auch, Pressenpartien der genannten Art in
leicht abgewandelter Bauweise für die Herstellung dünnerer Papiere
einzusetzen, die mit höheren Geschwindigkeiten hergestellt werden,
beispielsweise Druckpapiere. Sie sind beschrieben in "Wochenblatt für
Papierfabrikation", Nr. 2, 1999, S. 94 bis 99, Abb. 7, 11 und 16 sowie
Wochenblatt für Papierfabrikation Nr. 11/12, 1999, S. 745 bis 752, Abbildung
der PM 5 Compact Lang Papier, Ettringen auf Seite 746. Es hat sich
gezeigt, daß Pressenpartien der genannten Art gerade zum Erzeugen von
Druckpapieren vorteilhaft sind, da die beiden Seiten der Papierbahn
annähernd gleich gute Druckeigenschaften haben. Die Ergebnisse waren
jedoch bisher nicht voll befriedigend. Die Probleme sind im einzelnen die
folgenden:
Es werden mit Pressenpartien der genannten Art Trockengehalte erzeugt,
die nicht ausreichen. Die Papierbahn ist somit nach Verlassen der
Pressenpartie noch relativ feucht. Weiterhin ist der Trockengehalt der
Papierbahn über die Bahnbreite hinweg nicht gleichmäßig.
Die Trennung der Papierbahn vom einen oder anderen Filz nach dem
Durchlaufen der einzelnen Preßstelle ist kritisch; gelegentlich kommt es zum
Einreißen der Ränder der Papierbahn. Diese Probleme hängen neben der
höheren Geschwindigkeit auch damit zusammen, daß die Filze für dünne
Papiere aufgrund von Qualitätsanforderungen an die zu bedruckenden
Papieroberflächen dichter und glatter sein müssen. Damit wird ihre
Entwässerung schwieriger. Auch die Funktion der Saugfilzleitwalzen wird
unsicherer. Sie sollen die Papierbahn bei der Trennung der beiden Filze
sicher an dem zum Weitertransport bestimmten Filz festhalten. Letzteres
gelingt aber nur, wenn der Transportfilz genügend offen und luftdurchlässig
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pressenpartie gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1 derart zu gestalten, daß sie auch für dünnere
Papiere bei höheren Maschinengeschwindigkeiten effizienter einsetzbar ist,
insbesondere für Druckpapiere. Eine solche Pressenpartie soll somit die ihr
eigenen Vorzüge bezüglich der gleichen Bedruckbarkeiteigenschaften auf
beiden Seiten der Bahn haben. Sie soll darüberhinaus frei von den
genannten Nachteilen sein und auf jeden Fall eine höhere Filzlebensdauer
ermöglichen. Sie soll auch das Problem der Einrisse der Papierbahnränder
vermeiden, die Anzahl der Saugfilzleitwalzen und deren Energiebedarf,
sowie deren Geräuschpegel senken.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Der Erfinder hat im einzelnen folgendes erkannt:
- - Die Filze müssen wegen der besseren Bedruckbarkeit eine möglichst glatte Oberfläche haben.
- - Die Dichtheit der Filze ist ein extrem kritischer Parameter. Sie
muß derart bemessen sein, daß einerseits eine
Wiederbefeuchtung des Papieres durch die Filze nach den
beiden Preßstellen nicht erfolgen kann. Der Unterfilz muß so
dicht gemacht werden, daß er nicht nur luftundurchlässig ist,
sondern auch bei geringen Druckdifferenzen und durch
Kapillarität so gut wie kein Wasser zurück an die Papierbahn
abgibt, während einer Kontaktzeit von etwa 0,1 bis 0,2
Sekunden nach jeder der beiden Preßstellen.
Die Oberfilze müssen hingegen offen und luftdurchlässig sein, damit bei der Filztrennung nach den Preßstellen die Papierbahn sicher auf dem Unterfilz kleben bleibt (an den sie sich wegen seiner fehlenden Luftundurchlässigkeit ansaugt) und sich infolge der von oben nachströmenden Luft von den Oberfilzen löst. Dabei ist die Kontaktzeit zwischen Papierbahn und Oberfilz nach jeder Preßstelle zu minimieren, damit die Rückbefeuchtung der Papierbahn durch den Oberfilz gering bleibt.
Die erfindungsgemäße Merkmalskombination stellt eine geschickte
Auswahl aus einer Vielzahl von Merkmalen dar, die zum Erfolg führt.
Im einzelnen werden folgende Vorteile erzielt:
- - Die Bahn verläßt die Pressenpartie mit einem höheren Trockengehalt als seither.
- - Hierdurch gibt es weniger Abrisse der Papierbahn.
- - Dadurch ist die Produktionskapazität höher.
- - Es gibt keine Streifen unterschiedlicher Feuchtigkeit (feuchte Streifen) im Bahn-Querprofil.
- - Die Filze brauchen in geringerem Maße entwässert zu werden.
- - Die erforderliche Energie für Vakuumerzeugung sowie die Anzahl der Saugwalzen kann verringert werden, bei gesteigerter Lebensdauer der Filze, weil letztere jeweils für einen einzigen Zweck besser spezialisiert werden können.
- - Die Anzahl der Filze selbst wird verringert, so daß die Maschine auch besser zugänglich ist, besonders im Maschinenkeller.
- - Der Geräuschpegel an der Maschine und der Energiebedarf der Pressenpartie bei deren Antrieb verringern sich.
Durch die kennzeichnenden Merkmale wird im einzelnen folgendes erreicht:
Die Merkmale 1.5 und 1.7 erlauben eine einwandfreie Trennung der Bahn
vom Oberfilz beim Auslaufen aus der Preßstelle; die Bahn folgt zuverlässig
dem Unterfilz, was gewünscht ist. Durch Merkmal 1.6 wird die
Gleichmäßigkeit der Entwässerung der Papierbahn nach ihren beiden
Flächen hin sichergestellt, was wesentlich für die Bedruckbarkeit ist.
Merkmal 1.8 trägt zur Vermeidung der Rückbefeuchtung der Papierbahn
durch den Oberfilz beim Auslaufen aus einer Preßstelle bei.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird der Mantel der ersten oberen
Preßwalze gerillt oder blind gebohrt. Hierdurch wird eine Speicherkapazität
geschaffen, so daß es auf die Speicherkapazität des Oberfilzes der ersten
Presse nicht mehr so sehr ankommt. Dieser Oberfilz wird somit in gewisser
Weise entlastet. Die Folge ist, daß er bezüglich anderer Anforderungen
optimiert werden kann. Er kann nunmehr derart gestaltet werden, daß er
weniger stark Markierungen in der Papierbahn hinterläßt. Er kann außerdem
leichter und geschmeidiger gestaltet werden. Dies ermöglicht einen
rascheren und weniger aufwendigen Einbau beim Filzwechsel.
Was für den Oberfilz der ersten Presse gilt, gilt in ähnlicher Weise auch für
den Unterfilz, der beiden Pressen gemeinsam ist, sowie für den Oberfilz der
zweiten Presse. Jeder Filz läßt sich auf eine bestimmte Aufgabe
spezialisieren.
Eine interessante Weiterbildung der Erfindung besteht darin, den Unterfilz
aus wenigstens zwei Lagen aufzubauen. Dabei ist die äußere,
papierberührte Lage relativ wenig oder kaum luftdurchlässig, somit relativ
dicht, glatt und wenig kompressibel. Die innere Lage hingegen ist sehr
durchlässig und hat eine hohe Wasserspeicherkapazität. Diese Variante
kommt besonders dann in Betracht, wenn von der genannten Möglichkeit
der Blindbohrung bzw. des Rillens der oberen Preßwalze kein Gebrauch
gemacht wird.
Bei dem genannten zweilagigen Aufbau ist es möglich, das in der
durchlässigen, inneren Schicht gespeicherte Wasser mit wenig Aufwand
abzuführen und seitlich aus der Filzschlaufe zu entfernen.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnungen erläutert. Darin ist im einzelnen
folgendes dargestellt:
Fig. 1 zeigt eine Pressenpartie in einer schematischen Seitenansicht;
maschinenbauliche Details und Gestelle sind zur Verbesserung
der klaren Darstellung weggelassen.
Fig. 2 zeigt den Auslaufbereich der ersten Presse mit unterer
Schuhpreßwalze im Längsschnitt.
Fig. 3 zeigt den Auslaufbereich der zweiten Presse im Längsschnitt.
Fig. 4 ist ein Teilquerschnitt durch die Auslaufbereiche von Fig. 2
und Fig. 3 entlang der Schnittlinien IV-IV.
Die in Fig. 1 dargestellte Pressenpartie weist zwei Pressen mit den Walzen 1
und 2 sowie den Walzen 3 und 4 auf. Die Walzen 1 und 2 bilden eine
Preßstelle N1 miteinander und die Walzen 3 und 4 eine Preßstelle N2. Die
beiden Walzen 2 und 3 sind Schuhpreßwalzen.
Durch die erste Preßstelle N1 laufen in Pfeilrichtung ein erster Oberfilz 7, die
vom Formersieb 8 kommende Papierbahn 9, der Unterfilz 10 und der
Preßmantel 11 der unteren Preßwalze 2. Der Unterfilz 10 mit der Papierbahn
9 läuft weiter zur zweiten Preßstelle N2 und zusammen mit dem zweiten
Oberfilz 12 und dem Preßmantel 13 durch diese hindurch. Die Papierbahn 9
folgt dem Unterfilz bis zur Abnahmewalze 14 und wird von dieser auf das
erste Trockensieb 15 übertragen, das die Papierbahn in die Trockenpartie
weiterführt.
Der erste Oberfilz 7 läuft nach der Preßstelle N1 über eine Saugfilzleitwalze
16, eine außenliegende Leitwalze 17, eine Spannwalze 18 und eine
Regulierwalze 19 zurück zur Abnahmewalze 20, die die Papierbahn vom
Formersieb 8 abnimmt.
Abnahmewalze 20 ist von einer Wasserauffangrinne 21 mit seitlichem
Auslauf 22 umgeben. Die Walzen 1 und 16 schleudern aus Papierbahn 9
und Filz 7 kommendes Wasser in eine Auffangrinne 23 mit seitlichem
Auslauf 27.
Die Auffangrinne 23 ist durch zwei Querträger 24 und 25 versteift. Am
Querträger 25 ist ein Wasserabstreifer 26 befestigt, der freies Wasser von
der Oberfläche der Walze 1 abstreift. Der Wasserabstreifer 26 kann auch auf
einen geringen Abstand zur Oberfläche der Walze 1 eingestellt werden, so
daß er mit dieser nicht in Berührung steht.
Die Mantelfläche der Walze 17 wird durch Schaber 28 gereinigt. Der
anfallende Schmutz fällt in Wanne 29. Die äußere Oberfläche des Filzes 7
kann zur weiteren Reinigung und Entwässerung über einen Rohrsauger 30
geführt werden. Zur Befeuchtung und weiteren Reinigung des Filzes übliche
Spritzrohre sind nicht gezeigt.
Der Unterfilz 10 läuft nach der Preßstelle N2 über die Leitwalzen 31 und 32
zur Spannwalze 33 und über Regulierwalze 34 und Leitwalze 35 zurück in
die erste Preßstelle N1
Die untere Preßwalze 2 ist von einer Auffangwanne 36 mit seitlichem Auslauf
37 umgeben und Preßwalze 4 mit einer Auffangwanne 38 mit seitlichem
Auslauf 39. Der äußeren Leitwalze 32 folgend ist eine Wasserauffangrinne 40
mit seitlichem Auslauf 41 vorgesehen. Oberhalb der Leitwalze 32 befindet
sich ein Blasrohr 42 mit dem über die Breite verteilte Luftstrahlen auf die
Filzinnenseite geblasen werden, wodurch eine Abschleuderung von Wasser
in die Rinne 40 begünstigt wird. Die Mantelfläche der Walze 32 wird durch
einen Schaber 43 gereinigt.
Die Papierbahn 9 kann zwischen den beiden Preßstellen N1 und N2 durch
einen Dampfblaskasten 44 angewärmt werden. Zur zusätzlichen
Entwässerung des Unterfilzes 10 können Spüler 45, 46 nach DGM 289 10 486.5
verwendet werden. Loser Schmutz wird von der äußeren
Oberfläche des Filzes 10 durch einen Abstreifer 47 entfernt. Alternativ kann
auch ein Rohrsauger zur Anwendung kommen. Die üblichen Spritzrohre zur
Befeuchtung und Reinigung des Filzes sind nicht gezeigt.
Der zweite Oberfilz 12 läuft nach der Preßstelle N2 über Leitwalzen 50, 51,
Spannwalze 52, Regulierwalze 53 und Leitwalzen 54, 55 wieder zurück. Von
der Walze 3 abgeschleudertes Wasser wird in Auffangwanne 56 aufgefangen
und über Abläufe 57 und 58 seitlich abgeleitet. Ein Abstreifer 59 kann
zusätzlich Wasser vom Walzenmantel 13 abstreifen. Die Leitwalze 51 wird
durch Schaber 60 gereinigt. Die Außenfläche des Filzes 12 kann durch
Rohrsauger 61 gereinigt werden. Zur zusätzlichen Entwässerung des Filzes
12 kann ein Spüler 62 dienen.
Die Preßebene P1 der ersten Presse ist gegenüber der Senkrechten S1 um
einen Winkel α von mindestens 20° geneigt. Die Preßebene P2 kann mit der
Senkrechten S2 im wesentlichen zusammenfallen (wie in Fig. 1 gezeigt),
oder in Laufrichtung um einen kleinen Winkel β bis ca. 20° geneigt sein. In
diesem Fall wandert der Mittelpunkt der Walze 3 um den Winkel β nach
rechts.
Diese bevorzugten Neigungen der Preßebenen dienen der optimalen
Filzführung, durch welche einerseits der Bauaufwand minimiert wird und
andererseits die Filztrennung so vollzogen werden kann, daß die Papierbahn
sicher und mit minimaler Rückbefeuchtung durch die Oberfilze aus den
Preßstellen herausgeführt wird. Wegen seiner sehr dichten Außenschicht
erfolgt keine nennenswerte Rückbefeuchtung des Papiers durch den
Unterfilz 10.
Fig. 2 ist ein vergrößerter Ausschnitt des Bereiches der Preßstelle N1. Zu
erkennen sind die Preßwalzen 1 und 2, die Filze 7 und 10, sowie der
Preßmantel 11, der vom Preßschuh 5 in Richtung Walze 1 gedrückt wird. In
der Oberfläche der Walze 1 sind Blindbohrungen 70 zu sehen und in der
Oberfläche des Preßmantels 11 Blindbohrungen 71.
Anschließend an den konkaven Bereich des Preßschuhs, der einen
Krümmungsradius besitzt, der etwas größer ist als der Radius R der
Oberwalze mit Achse O, folgt zunächst ein konvexer zylindrisch gekrümmter
Bereich mit einem Krümmungsradius r1 mit dem Mittelpunkt O1. Die Größe
von r1 liegt im Bereich von 40 bis 80 mm. Dieser zylindrisch gekrümmte
Bereich erstreckt sich über einen Winkel B von 2,5 bis 5°, an den sich ein
weiterer konvex zylindrisch gekrümmter Bereich von größerem Radius r2
anschließt und einen Winkelbereich C überspannt. Am Ende dieses
Bereiches befindet sich eine Abrundung r3.
Der Winkel A zwischen der verbindenden Geraden zwischen den
Mittelpunkten O und O1 und dem auslaufenden Filz 7 ist größer als 90°,
vorzugsweise 92 bis 96°, der Öffnungswinkel D zwischen den beiden
auslaufenden Filzen 7 und 10 soll größer als 8°, vorzugsweise zwischen 10
und 20°, sein, damit der Zwickel 73 zwischen den Filzen 7 und 10 von
entgegen der Laufrichtung einströmender Luft gut erreicht werden kann und
der Aufbau eines zu hohen Unterdruckes, der zum Flattern der Filze führen
könnte, verhindert wird.
Der gestrichelte Kreis 72 ist der Umriß eines bei Bedarf einsetzbaren
Randniederhalters für den Filz 7. Durch den Randniederhalter 72 wird der
Filz 7 am Rand in die Bahn 7' abgelenkt, so daß in den Zwickel 73,
unmittelbar hinter der Trennstelle der beiden Filze 7 und 10 von der Seite
her keine Luft einströmen kann.
Fig. 3 ist ein vergrößerter Ausschnitt der Preßstelle N2, die zwischen
Oberwalze 3 und Unterwalze 4 gebildet wird. Die beiden Filze 10 und 12
durchlaufen die Preßstelle N2 zusammen mit dem Preßmantel 11 und der
wegen zu geringer Dicke nicht darstellbaren flach auf dem Filz 10
aufliegenden Papierbahn. Der Preßschuh 6 ist nach unten gegen die Walze
4 andrückbar. Sowohl in der Oberfläche der Walze 4 als auch in jener des
Preßmantels 13 sind Blindbohrungen 74 bzw. 75 eingearbeitet, von denen
nur einige beispielhaft dargestellt sind.
Ein Randniederhalter 76 drückt den Rand von Oberfilz 12 hinter dessen
Trennung vom Unterfilz 10 gegen diesen an, so daß keine Luft seitlich in
den Zwickel 77 unmittelbar nach der Filztrennung einströmen kann. Der
Öffnungswinkel E zwischen den ablaufenden Filzen 10 und 12 beträgt über
8°, vorzugsweise zwischen 10 und 20°. Der Umschlingungswinkel F
zwischen Ende Preßzone und tangentialer Ablaufrichtung des Filzes 12
beträgt zwischen 2 und 8°.
Fig. 4 ist ein Teilschnitt durch einen Randbereich nach der Trennung von
Oberfilz 7 bzw. 12 vom Unterfilz 10 entlang den Schnittlinien IV-IV in den
Fig. 2 und 3. Randniederhalter 72 bzw. 76 drücken die Oberfilze 7 und
12 am Rand bis auf den Unterfilz hinunter, so daß von den Rändern R der
Filze her keine Luft in die Zwickel 73 bzw. 77 einströmen kann.
Abschließend sei noch herausgestellt, daß sich durch Vermeidung von
Wiederbefeuchtung nach der erfinderischen Anordnung nicht nur der
Trockengehalt, sondern auch die Papierqualität verbessert, dergestalt, daß
das spezifische Volumen, das man zur Erreichung hoher Glätte und guter
Bedruckbarkeit braucht, erhöht wird. Es entsteht ein gleich hoher oder
höherer Trockengehalt mit geringeren Preßkräften. Dadurch verlängert sich
auch die Filzlebensdauer.
Claims (13)
1. Pressenpartie einer Papiermaschine mit zwei Preßstellen (N1, N2) mit
den folgenden Merkmalen:
- 1. 1.1 durch die Preßstellen (N1, N2) laufen ein gemeinsamer Unterfilz (10) sowie ein Oberfilz (7, 12);
- 2. 1.2 die zweite Presse ist eine Schuhpresse;
- 3. 1.3 die Schuhpreßwalze (3) der zweiten Presse (3, 4) befindet sich oberhalb der unteren Walze (4);
- 4. 1.4 die Preßebene der zweiten Presse verläuft im wesentlichen vertikal oder unter einem Winkel β von maximal 20° gegen die Senkrechte geneigt, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- 5. 1.5 der gemeinsame Unterfilz (10) ist so dicht, daß er auch im Neuzustand nach Befeuchtung im wesentlichen luftundurchlässig ist;
- 6. 1.6 der gemeinsame Unterfilz (10) ist andererseits noch genügend offen, um bei Drücken von über 5 bar in den Preßstellen Wasser durchzulassen;
- 7. 1.7 die beiden Oberfilze (7, 12) sind so offen, daß sie in befeuchtetem, nicht zusammengepreßten Zustand Luft durchlassen;
- 8. 1.8 die Preßebene der ersten Presse (N1) ist um einen Winkel a von über 20° gegen die Senkrechte geneigt.
2. Pressenpartie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mantelfläche der oberen Preßwalze (1) der ersten Presse (N1)
gerillt oder blind gebohrt ist.
3. Pressenpartie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mantelflächen beider Preßwalzen der zweiten Presse gerillt oder
blind gebohrt sind.
4. Pressenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß
der Unterfilz (10) aus mindestens zwei Lagen besteht, deren äußere,
papierbahnberührte im feuchten Zustand luftundurchlässig ist und
deren innere Lage sehr durchlässig und wasserspeicherfähig ist.
5. Pressenpartie nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wasserentfernung aus dem Unterfilz (10) ausschließlich nach
innen erfolgt.
6. Pressenpartie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
den Filzen (7, 10, 12) - zusätzlich zu den Pressen (1, 2; 3, 4) - noch
wenigstens eine weitere Entwässerungsstation (17, 32, 51)
zugeordnet ist.
7. Pressenpartie nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
eine solche Entwässerungsstation eine Wasserauffangwanne hinter
einer außenliegenden Filzumlenkwalze ist.
8. Pressenpartie nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entwässerungsstation als Spülereinrichtung ausgebildet ist, die
eine Einrichtung zum Zuführen von Spülluft zur Filz-Innenseite sowie
Saugschlitze zum Abführen des im Filz gespeicherten Wassers
aufweist.
9. Pressenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Schlaufe des Oberfilzes (7) der ersten
Presse (1, 2) eine Saugwalze (16) angeordnet ist.
10. Pressenpartie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
auch die Unterwalze (2) der ersten Presse (N1) eine Schuhpreßwalze
ist.
11. Pressenpartie nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Preßschuh der Unterwalze (2) anschließend an die konkave
Preßfläche einen konvex gekrümmten Sektor mit 40 bis 80 mm
Radius und einer Erstreckung von 2,5 bis 5° aufweist, an den sich ein
weiterer Sektor mit größerem Radius anschließt.
12. Pressenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß
mindestens einer der Ränder der Oberfilze hinter der jeweiligen
Preßzone durch einen Randniederhalter nach unten ausgelenkt wird.
13. Pressenpartie nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auslenkung über einen Randbereich von über 100 mm Breite zur
Filzkante hin zunehmend erfolgt und an der Filzkante einen Betrag
von über 20 mm erreicht.
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