DE10348842A1 - Vorrichtung zur Entwässerung einer Faserstoffbahn - Google Patents

Vorrichtung zur Entwässerung einer Faserstoffbahn Download PDF

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Rüdiger Dr. Kurtz
Ingolf Cedra
Holger Humberg
Joachim Hinz
Jörg Dr. Rheims
Udo Gabbusch
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    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21FPAPER-MAKING MACHINES; METHODS OF PRODUCING PAPER THEREON
    • D21F5/00Dryer section of machines for making continuous webs of paper
    • D21F5/02Drying on cylinders
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    • DTEXTILES; PAPER
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Press- oder Trockenanordnung zur Entwässerung einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn (1) in einer Maschine zur Herstellung und/oder Veredlung derselben, die dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Speicher (2) für die Faserstoffbahn (1) an der Press- oder der Trockenanordnung angebracht ist, in dem die Faserstoffbahn (1) über mindestens zwei Zylinder oder Walzen (3-7) mindestens zweilagig und in engem Kontakt der Lagen geführt ist, wobei die Zylinder oder Walzen einen Wickelbereich (11) bilden, aus dessen Innerem die Faserstoffbahn (1) herausführbar ist.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Press- oder Trockenanordnung zur Entwässerung einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn in einer Maschine zur Herstellung und/oder Veredlung derselben.
  • In Maschinen zur Herstellung einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn wird einer in einer Siebpartie aus einer Faserstoffsuspension formierten. Faserstoffbahn in einer Pressanordnung und dann in einer Trockenanordnung weitere Feuchtigkeit entzogen. Eine Pressenpartie für eine Papiermaschine ist beispielsweise aus der DE 100 22 087 A1 bekannt.
  • Allerdings tritt bei der Produktion von Faserstoffbahnen immer wieder das Problem auf, dass sogenannte „Feuchtigkeitsnester" in und zwischen den Fasern der Bahn zurückbleiben, die durch den normalen Trocknungsvorgang über die Trockenzylinder nicht beseitigt werden, da die Trockenzylinder nur eine für die gesamte Fläche der Faserstoffbahn gleichmäßige Trocknungsleistung zur Verfügung stellen. Ein Mechanismus, durch den die Feuchtenester stärker getrocknet werden, während die schon trockeneren Bereiche der Faserstoffbahn nicht weiter getrocknet werden, ist nicht bekannt. Bisher geht man davon aus, dass nur durch das Übertrocknen einer Faserstoffbahn (bis auf ca. 2% Restfeuchte) ein Entfernen der Feuchtenester möglich ist.
  • Die Feuchtigkeitsnester haben einen Durchmesser im Millimeter- bis Zentimeterbereich, der bis zum Durchmesser einer Münze (20 mm) heranreicht. Die Feuchtenester wirken sich besonders bei der Satinage der Bahn negativ aus, bei der nach hoher Temperatur- und Druckeinwirkung das sogenannte „Cockling" entsteht. Zur Vergleichmäßigung der Faserstoffbahn sind Verfahren bekannt, die durch Trocknung und sogar durch Übertrocknung oder durch Befeuchtung von außen oder durch die Kombination beider Maßnahmen die Feuchteverteilung in der Bahn vergleichmäßigen sollen. Die bekannten Verfahren sind mit einem hohen Energieeinsatz verbunden.
  • Es ist die Aufgabe der Erfindung, die Feuchtenester mit einfachen Mitteln zu beseitigen.
  • Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, die Feuchtenester nicht durch von außen eingeleitete Trocknungsmaßnahmen zu beseitigen, sondern durch eine Ableitung der Feuchtigkeit besser zu verteilen.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Press- oder Trockenanordnung so ausgestaltet ist, dass in ihr die Faserstoffbahn über mindestens zwei Zylinder oder Walzen mindestens zweilagig und in engem Kontakt der Lagen geführt ist, wobei die Zylinder oder Walzen einen Wickelbereich bilden, aus dessen Innerem die Faserstoffbahn herausführbar ist. Die Trocken- oder Pressanordnung umfasst somit einen Speicher mit einem mehrlagigen Wickel der Faserstoffbahn; oder ein derartiger Speicher ist der Trocken- oder der Pressanordnung jeweils nachgeordnet, um Feuchtenester zu entfernen.
  • Durch den Einsatz der Erfindung wird die Feuchteverteilung in der zu produzierenden Papierbahn vergleichmäßigt. Dabei dringt die Feuchtigkeit aus der einen Lage in mindestens eine benachbarte Lage ein, und das Entstehen von Cockling wird verhindert.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
  • Um den Bahnanfang der Faserstoffbahn aus dem Innenbereich zwischen den mindestens zwei Zylindern oder Walzen wieder herauszuführen, ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung zwischen den Zylindern oder Walzen eine erste Wendestange angeordnet, über die der Bahnanfang herausgezogen wird. Die Wendestange wird vorzugsweise unter einem Winkel von 45° angeordnet, so dass die Bahn unter einem Winkel von 90° aus dem Innenbereich zwischen den Zylindern oder Walzen herausgeführt wird.
  • Durch eine weitere, gekreuzt zu der ersten Wendestange angebrachte Wendestange wird die Bahn, um mindestens eine Bahnbreite und einen zusätzlichen Sicherheitsabstand versetzt, in dieselbe Richtung weitergeleitet, aus der sie zugeführt wurde.
  • Wenn auch ein derartiger seitlicher Versatz nicht unerwünscht ist, besteht die Möglichkeit, die Bahn zunächst über die erste Wendestange aus dem Innenbereich heraus und dann über zwei Leit- oder Umlenkwalzen nach oben oder unten abzuführen und ein zweites Mal über die zweite Wendestange um einen 45°-Winkel umzulenken, so dass die Bahn parallel oder wenigstens im wesentlichen parallel zu der in den Speicher hineingebrachten Bahn wieder von diesem zu einer Weiterverarbeitungseinrichtung weitergeführt wird.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen Zylindern insbesondere als Saugzylinder ausgebildete Wendezylinder oder -walzen zur Verlängerung des Wegs der Faserstoffbahn angeordnet sind. Die erfindungsgemäße Anordnung hat somit einen Aufbau, wie er beispielsweise aus einer in der DE 697 13 839 T1 beschriebenen Trockenpartie einer Papiermaschine bekannt ist.
  • Nachstehend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Seitenansicht eines Speichers zum mehrlagigen Speichern einer Faserstoffbahn mit einer einzigen Wendestange,
  • 2 eine Draufsicht auf den Speicher gemäß 1,
  • 3 eine Draufsicht auf einen Speicher, aus dem die Faserstoffbahn über zwei Wendestangen herausgeführt wird,
  • 4 eine Seitenansicht auf einen Speicher, bei dem die Faserstoffbahn zusätzlich über zwei Leitwalzen auf eine Bahnebene zurückgeführt wird, die oberhalb der Ebene liegt, in der sie in den Speicher hineingeführt wird, und
  • 5 einen Aufbau eines Speichers nach Art einer Trockenpartie in der Seitenansicht.
  • Eine Faserstoffbahn 1 (1) wird einem Speicher oder einer Zylindergruppe 2 zugeführt, die ihrerseits eine zusätzliche Gruppe von Zylindern in einer Trockenpartie oder eine zusätzliche Gruppe von Zylindern in einer Pressenpartie einer Maschine zur Herstellung oder Veredelung einer Faserstoffbahn bildet.
  • Die Zylindergruppe 2 umfasst Zylinder 3 bis 7, zwischen denen die Faserstoffbahn 1 im Wechsel hindurchgeführt wird. Anschließend wird sie über Umlenk- oder Leitwalzen 8, 9, 10 derart weitergeführt, dass ein freier, völlig von einem Wickel der Faserstoffbahn umgebener innerer Wickelbereich 11 zwischen den Zylindern 3 bis 7 und den Leitwalzen 8 bis 10 entsteht.
  • Die Faserstoffbahn 1 wird mindestens zweilagig, vorteilhaft aber auch mehrlagig über die Zylinder 3 bis 7 sowie die Leitwalzen 8 bis 10 geführt, so dass mehrere Lagen der Faserstoffbahn 1 sich dicht miteinander berühren und eine gute kapillare Leitfähigkeit für die gleichmäßige Verteilung von Feuchtenestern zwischen den Lagen der Faserstoffbahn 1 entsteht, so dass sich die feuchten Stellen in einer Lage jeweils durch Abgabe eines Teils der Feuchtigkeit an die benachbarte Lage oder die benachbarten Lagen auflösen oder wenigstens toleriert werden können. Die Feuchtigkeit wird somit senkrecht zur Bewegungsrichtung der Faserstoffbahn 1 geleitet.
  • Die Zylinder 3 bis 7 haben beispielsweise Einzelsiebbespannungen wie in einer Trockengruppe und sind vorzugsweise auch dampfbeheizt. Zwischen ihnen können in an sich bekannter Weise auch Wendesaugzylinder und -walzen angeordnet sein.
  • Wenn die Zylinder 3 bis 7 dampfbeheizt sind, sind zwischen ihnen (hier nicht dargestellte) Wendesaugwalzen vorhanden, die über ihre Achsschenkel mit einer Vakuumquelle in Verbindung stehen und mit perforierten oder gekerbten Walzenmänteln versehen sind, durch die das im Inneren der Walzen vorhandene Vakuum auf die Faserstoffbahn 1 einwirkt.
  • Aus dem Wickelbereich 11 wird die Faserstoffbahn 1, nachdem sie mehrfach über die Zylinder 3 bis 7 und die Leitwalzen 8 bis 10 gelaufen ist, über eine Wendestange 12 herausgeführt, die unter einem spitzen Winkel zu der durch die Zylinder 3 bis 7 vorgegebenen Bahnlaufrichtung der Faserstoffbahn 1 angebracht ist. Vorzugsweise ist die Wendestange 12 unter einem 45°-Winkel angebracht, so dass die Faserstoffbahn 1 unter einem rechten Winkel aus dem Wickelbereich 11 herausgeführt wird. Wendestangen wie die Wendestange 12 sind aus Wendestangenanordnungen allgemein zum Umlenken von Materialbahnen bekannt. Beispielhaft sei auf die DE 198 41 171 A1 verwiesen, in der eine Wendestangenanordnung für eine Rollenrotationsdruckmaschine beschrieben ist.
  • In 2 ist erkennbar, wie die Faserstoffbahn aus dem Wickelbereich 11 unter einem 90°-Winkel weitergeführt wird.
  • Um eine platzsparende Weiterführung der Faserstoffbahn 1 durch die Maschinenhalle zu ermöglichen, ist weiter eine zweite Wendestange 13 (3) vorgesehen, die gekreuzt zur Wendestange 12 angebracht ist, so dass die Faserstoffbahn 1 in ihrer alten Laufrichtung geführt wird, jedoch um eine Bahnbreite und einen zusätzlichen Sicherheitsabstand gegenüber der ursprünglichen Laufrichtung versetzt.
  • Falls ein derartiger Versatz aus Gründen der Platzersparnis nicht gewünscht wird, werden in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung zwei weitere Leit- oder Umlenkwalzen 14, 15 (4) derart zwischen den Wendestangen 12, 13 angeordnet, dass die Faserstoffbahn 1 aus der Ebene, aus der sie zunächst über die Wendestange 12 herausgeführt wurde, über die erste Umlenkwalze 14 in eine senkrechte Ebene nach oben oder nach unten, also Richtung Boden oder Decke der Maschinenhalle, umgelenkt wird. Durch die zweite Umlenkwalze 15 wird die Faserstoffbahn 1 dann wieder in eine Ebene umgelenkt, die koplanar zu der Ebene ist, in der sie in den Speicher 2 und in den Wickelbereich 11 eingeführt wird. Schließlich wird sie über die Wendestange 12 in eine weitere koplanare Ebene gebracht, in der sie unmittelbar parallel zur Einlaufrichtung in den Wickelbereich 11 zu einem weiteren Aggregat weiterläuft.
  • In einem weiteren Aufbau (5), in dem die Faserstoffbahn 1 einen geschlossenen, mehrere Zylinder und/oder Walzen umgebenden inneren Wickelbereich 11 bildet, aus dem sie wieder herausgeführt wird, sind zwischen Zylindern 20, 21, 22 Wendewalzen 23, 24 angeordnet, durch die der Weg der Faserstoffbahn 1 um den Wickelbereich 11 herum verlängert und damit auch die Einwirkmöglichkeit der Lagen der Faserstoffbahn 1 untereinander zum Austausch von Feuchtigkeit verlängert wird.
  • Wie anhand der 1 bis 4 bereits erläutert, wird die Faserstoffbahn 1 aus dem Wickelbereich 11 entweder ausschließlich über Wendestangen herausgeführt oder zusätzlich unter Einsatz von Wendezylindern oder Umlenkwalzen 25, 26, deren Achsen parallel zur Laufrichtung der Faserstoffbahn 1 über die Zylinder 20, 21, 22 angeordnet sind. (In der Ansicht von 5 sind die Wendestangen durch die Umlenkwalzen verdeckt.)
  • Mit Vorteil können auch die Wendestangen 12, 13; 25, 26 mit Öffnungen ausgestattet sein, aus denen Luft strömt, um die Bewegung der Faserstoffbahn 1 über sie zu erleichtern und die Gleitreibung zu verringern. Durch die Einsatz von aus diesen Öffnungen strömender Heißluft lässt sich der Trocknungsprozess der Faserstoffbahn 1 unterstützen.

Claims (5)

  1. Press- oder Trockenanordnung zur Entwässerung einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn (1) in einer Maschine zur Herstellung und/oder Veredlung derselben, dadurch gekennzeichnet, dass ein Speicher (2) für die Faserstoffbahn (1) an der Press- oder der Trockenanordnung angebracht ist, in dem die Faserstoffbahn (1) über mindestens zwei Zylinder oder Walzen (37; 2023); mindestens zweilagig und in engem Kontakt der Lagen geführt ist, wobei die Zylinder oder Walzen einen Wickelbereich (11) bilden, aus dessen Innerem die Faserstoffbahn (1) herausführbar ist.
  2. Press- oder Trockenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn (1) über eine insbesondere unter einem Winkel von 45° zur Laufrichtung der Faserstoffbahn (1) angeordnete erste Wendestange (12) aus dem Wickelbereich (11) herausführbar ist.
  3. Press- oder Trockenanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn (1) über eine ebenfalls insbesondere unter einem Winkel von 45° zur Laufrichtung der Faserstoffbahn (1) und gekreuzt zu der ersten Wendestange (12) angeordnete, zweite Wendestange (13) ein zweites Mal umlenkbar ist.
  4. Press- oder Trockenanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Wendestangen (12, 13) Umlenkwalzen (14, 15) angeordnet sind.
  5. Press- oder Trockenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Zylindern (2023) insbesondere als Saugzylinder ausgebildete Wendezylinder oder -walzen (24, 25) zur Verlängerung des Wegs der Faserstoffbahn (1) angeordnet sind.
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