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Die
Erfindung betrifft ein vertikales Leistungshalbleiterbauelement,
z.B. eine vertikale Hochvoltdiode, einen GTO oder einen vertikalen
IGBT (Insulated Gate Bipolar Transistor), bei denen auf der Rückseite
eines Substrats eine Kathode bzw. ein Kathodenemitter oder eine
Anode bzw. ein Anodenemitter oder ein Rückseitenemitter eines IGBTs
und darüber
eine diese wenigstens teilweise bedeckende rückseitige Metallschicht gebildet
sind.
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Im
Randbereich vertikaler Leistungshalbleiterbauelemente, wie Dioden
oder IGBTs, können
dynamische Effekte, verursacht durch freie Ladungsträger, dazu
führen,
dass die Sperrfähigkeit
in diesem Randbereich gegenüber
der idealen Durchbruchspannung und auch gegenüber der Sperrfähigkeit des
aktiven Bereichs während
des Abschaltvorgangs deutlich reduziert ist. Während des Abschaltvorgangs
kann es aufgrund der resultierenden erhöhten Ladungsträgerkonzentration
in den Bereichen des Randes bzw. der Ansteueranschlüsse dazu
kommen, dass sowohl die elektrische Feldstärke im Silizium als auch die
Feldstärken
in SiO2-Schichten oder weiteren Isolatorschichten,
die zur Passivierung oder Feldplattenbildung im Randbereich auf
der Siliziumoberfläche
abgeschieden wurden, stark erhöht
sind. Durch Feldstärkespitzen
kann es dort zu einem Avalanchedurchbruch im Silizium oder zu einem
Durchbruch des Oxids bzw. der Isolatorschicht kommen.
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Anstelle
von p-Ringen mit Feldplatten können
auch andere Randkonstruktionen, wie mit p-Ringen ohne Feldplatten
bzw. VLD-Rändern
mit elektroaktiver, semiisolierender oder auch isolierender Abdeckung
einzeln oder in Kombination auch mit weiteren, an sich bekannten,
Randabschlüssen
eingesetzt werden. Für
alle dieser Randabschlüsse
führen
die beschriebenen Maßnahmen
zu einer Verbesserung der dynamischen Eigenschaften.
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In
EP 0 419 898 sind Verfahren
beschrieben, die bei Thyristoren durch eine lateral inhomogene Trägerlebensdauereinstellung
die Konzentration freier Ladungsträger im Randbereich absenken
und damit die statische und dynamische Sperrfähigkeit des Thyristors erhöhen. Diese
Verfahrensweise erfordert allerdings häufig einen erheblichen Prozessaufwand und
ist dadurch teuer. Ähnliche
Verfahren dienen im Stand der Technik auch bei Dioden dazu, eine
lateral inhomogene Trägerlebensdauer
zu erreichen.
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Angesichts
der oben geschilderten Nachteile des Standes der Technik ist es
Aufgabe der Erfindung, wirksame und einfache und deshalb kostengünstige Mittel
zur Reduktion der Konzentration freier Ladungsträger im Randbereich bzw. im
Bereich der Steueranschlüsse
eines vertikalen Leistungshalbleiterbauelements, z.B. eines IGBTs
oder einer Hochvoltdiode anzugeben, um die statische als auch dynamische
Sperrfähigkeit
zu erhöhen
und die Robustheit des Bauelements zu steigern.
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Diese
Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst.
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Die
Erfindung wird beispielhaft anhand einer Diode beschrieben, die
einen Randabschluss auf der Anodenseite besitzt. Sie kann auch beispielsweise für IGBTs
eingesetzt werden, wobei hier der p-dotierte Kollektorbereich auf
der Rückseite
unter dem Randabschluss und/oder unter dem Gatepadbereich in der
beschriebenen Weise bearbeitet wird. Generell sind die beschriebenen
Maßnahmen
immer für
die Seite des Halbleiterbauelements geeignet, die der Seite mit
dem Randabschluss gegenüber
liegt.
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Die
Erfindung schlägt
somit gemäß einem wesentlichen
Aspekt ein vertikales Leistungshalbleiterbauelement vor, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass im Randbereich des Bauelements Injektionsdämpfungsmittel
zur Verringerung der Ladungsträgerinjektion
aus der Kathode bzw. dem Kathodenemitter in diesen Randabschnitt
vorgesehen sind.
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Derartige
Maßnahmen
lassen sich bei Hochvoltdioden, GTOs und als auch bei IGBTs treffen.
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Allen
nachfolgend beschriebenen Injektionsdämpfungsmitteln ist gemein,
dass sie unter dem Randbereich bzw. unter dem Bereich der Ansteueranschlüsse des
Leistungshalbleiterbauelements angeordnet sind. Sinnvollerweise
und bevorzugt reichen die Injektionsdämpfungsmittel noch mindestens zwei
Ladungsträgerdiffusionslängen unter
das aktive Gebiet.
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In
bevorzugter Ausführungsform
sind die Injektionsdämpfungsmittel
so ausgebildet, dass sie den ohmschen Kontakt zwischen der Rückseitenmetallisierung
und dem Substrat im Randabschnitt des Bauelements verschlechtern
oder unterbinden.
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Die
Injektionsdämpfungsmittel
können
in einem ganzflächig
aufgebrachten Rückseitenemitter lokal
im Randbereich des Bauteils eine nicht ausgeheilte Zone aufweisen,
die dafür
sorgt, dass dort die Trägerlebensdauer
drastisch reduziert und die Injektion in die kritischen Chipbereiche,
z.B. den Rand oder das Gatepad wesentlich verringert ist.
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Weiterhin
können
die Injektionsdämpfungsmittel
in einem durch Protonendotierung eingebrachten Feldstopp im Randbereich
des Bauteils eine nicht ausgeheilte Zone aufweisen, die ebenfalls
die Injektion in die kritischen Chipbereiche, wie z.B. den Rand des
Chips deutlich verringert.
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Die
Injektionsdämpfungsmittel
können
bei einem IGBT bevorzugt durch einen vom Rand des Bauelements zurückgezogenen
Rückseitenemitter gebildet
sein. Dabei ist bevorzugt die laterale Ausdehnung des Rückseitenemitters
um mindestens zwei Diffusionslängen
geringer als die laterale Ausdehnung eines Zellenfeldes mit Bodyzonen
auf der Vorderseite des Bauelements.
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In
alternativer Ausführungsform
können
bei einem IGBT die Injektionsdämpfungsmittel
durch die vom Rand zurückgezogene
Rückseitenmetallisierung
gebildet sein, wobei auch hier die laterale Ausdehnung der Rückseitenmetallisierung
zum Rand des Bauelements hin geringer ist als die laterale Ausdehnung
eines Bodyabschnitts auf der Vorderseite des IGBTs.
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Letztere
Maßnahme
wirkt sich insbesondere dort vorteilhaft aus, wo die Injektionsdämpfungsmittel zusätzlich im
Randabschnitt, in dem die Rückseitenmetallisierung
nicht vorhanden ist, einen durch Ionenimplantation zerstörten Kathoden-
bzw. Rückseitenemitterabschnitt
aufweisen.
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Für den Fall,
dass das vertikale Leistungshalbleiterbauelement eine Hochvoltdiode
ist, können die
Injektionsdämpfungsmittel
bei einer Ausführungsform
durch eine vom Rand zurückgezogene
Kathode gebildet sein. Bei einer alternativen Ausführungsform der
Hochvoltdiode, bei der die Kathode ein zweistufiges Dotierungsprofil
aufweist, wobei der tiefer diffundierte Teil der Kathode als Feldstoppzone
und der Teil der Kathode mit geringerer Diffusionstiefe als transparenter
bzw. nur geringfügig
ausgeheilter Emitter gebildet sind, können die Injektionsdämpfungsmittel
durch die vom Rand zurückgezogene
Rückseitenmetallisierung
gebildet sein.
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Bei
einer weiteren alternativen Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Hochvoltdiode,
deren Kathode wie zuvor beschrieben ein zweistufiges Dotierungsprofil
aufweist, können
die Injektionsdämpfungsmittel
durch eine vergrabene, den transparenten Emitter im Randabschnitt
zerstörende
Schicht gebildet sein, wobei bevorzugt die vergrabene Schicht aus
amorphisiertem Silizium, Si3N4 oder
SiO2 besteht.
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Auch
bei einer erfindungsgemäßen Hochvoltdiode
kann bevorzugt die laterale Ausdehnung der zurückgezogenen Kathode bzw. der
zurückgezogenen
Metallschicht oder des unzerstörten
transparenten Emitters zum Rand des Bauelements hin geringer sein
als die laterale Ausdehnung einer Anode auf der Vorderseite zum
Rand der Hochvoltdiode hin.
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Bei
einem erfindungsgemäß gestalteten IGBT
ist der Rückseitenemitter
bevorzugt ein p-dotierter Emitter, während bei einer erfindungsgemäßen Hochvoltdiode
die Kathode bevorzugt ein n-dotierter Kathodenemitter ist.
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Durch
die erfindungsgemäß vorgeschlagene Beschränkung der
lateralen Ausdehnung des p-Emitters des erfindungsgemäßen IGBTs
so, dass er eine geringere laterale Ausdehnung als der gegenüberliegende
p-Bodybereich aufweist, das heißt
also, dass der Randbereich des IGBTs und der äußere Teil der p-Bodys keinen kollektorseitigen
p-Emitter aufweist, wird eine Reduktion der freien Ladungsträger im Randbereich
des Bauelements sowohl im eingeschalteten Zustand als auch während des
Abschaltvorgangs erzielt. Dies führt
dazu, dass während
des Abschaltens weniger Ladungsträger abtransportiert werden
müssen,
die dynamisch das elektrische Feld aufsteilen, und somit die dynamische
Sperrfähigkeit reduzieren.
Beim IGBT kommt noch hinzu, dass durch den reduzierten Abtransport
von Elektronen zur Rückseite
und die fehlende Injektion des p-Emitters
im Randbereich beim Abschalten wesentlich weniger Löcher in
den Rand des IGBTs injiziert werden, während im zentralen Bauelementbereich
die Teiltransistorverstärkung αpnp voll
wirksam bleibt. Daraus folgt eine Steigerung der Sperrfähigkeit
des IGBT-Randes und ggf. des Gatepadbereichs beim Schalten gegenüber dem
zentralen Zellgebiet.
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Das
heißt
also, dass der Randbereich bei geeigneter Dimensionierung des IGBTs
wie Dicke, spezifischer Widerstand des Grundmaterials und p-Emitterwirkungsgrad
eine höhere
Sperrfä higkeit
aufweisen kann als das Zentralbereich des IGBTs und dass der spannungsbedingte
Durchbruch beim Abschalten somit auch in diesem Zentralbereich auftritt.
Da hier der dynamische Durchbruch beim Abschalten in einem homogenen
und großflächigeren
Gebiet auftritt und nicht, wie im Randbereich, örtlich lokalisiert, können höhere Stromdichten
verkraftet werden. Hinzu kommt, dass unter bestimmten Umständen (zum Beispiel
bei Presspack-IGBTs) die emitterseitige Kühlung im Zentralbereich besser
sein kann und somit die thermische Belastung des Randes geringer ausfällt.
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Durch
die Reduktion der Anzahl freier Ladungsträger im Randbereich wird nicht
nur der Rand selbst entlastet, sondern auch der an den Randbereich
angrenzende Teil des Zellenfeldes. Dieser Teil des aktiven Gebiets
ist stärker
belastet als zentraler gelegene Stellen des Zellenfelds und muss üblicherweise
durch andere, aufwändige
Konstruktionen geschützt
werden, damit das Hauelement nicht über die Maßen in seiner abschaltbaren
Stromdichte limitiert wird.
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Analog
wird bei einer Diode der an den Rand angrenzende Teil der p-Wanne
entlastet, der ebenfalls zu den kritischen Bereichen gehört.
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Sollte
der Randabschluss so ineffektiv oder der Emitterwirkungsgrad so
schlecht sein, dass der Durchbruch trotzdem im Randbereich des IGBTs stattfindet,
empfiehlt es sich, den p-Emitterwirkungsgrad
zum Beispiel durch höhere
Implantationsdosen oder höhere
Ausheiltemperaturen zu erhöhen
oder auch die Gesamtdicke des Bauelements zu verringern, so dass
man den Durchbruch in den zentralen Bauelementbereich hinein verlegt
ohne dabei allerdings viel Sperrspannung zu verlieren. Dies würde auch
eine Verringerung des VCESAT und auch – im Fall des
verstärkten
Emitters – ein
weicheres Abschaltverhalten bei gleichzeitig erhöhten Abschaltverlusten ermöglichen.
Es ist auch denkbar, den p-Emitterwirkungsgrad im Zel lenfeld nur
lokal zu erhöhen,
wie es sich zum Beispiel durch eine zusätzliche maskierte Akzeptorimplantation
realisieren lässt.
Dies kann zum Beispiel so aussehen, dass höher dotierte p-Inseln im niedriger
dotierten ganzflächigen,
allerdings wie vorher beschrieben im Randbereich ausgesparten p-Emitter
integriert werden. Man kann auch den spezifischen Widerstand des
Ausgangsmaterials anheben und damit die Höhenstrahlungsfestigkeit verbessern.
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Die
laterale Beschränkung
des Emitters lässt sich
relativ einfach durch eine maskierende Oxid-, Nitrid- oder Lackmaske
realisieren, die den Randbereich während der Akzeptorimplantation
abdeckt. Da die lateralen Abmessungen (Breite bzw. Durchmesser)
des kollektorseitigen p-Emitters mindestens zwei Diffusionslängen, noch
besser jedoch drei bis vier Diffusionslängen geringer sind als die
laterale Ausdehnung des p-Bodybereichs
auf der Vorderseite, wird der Einfluss der lateralen Diffusion freier
Ladungsträger
weitgehend beschränkt.
Die erfindungsgemäße Verfahrensweise,
die laterale Ausdehnung des kollektorseitigen p-Emitters zu beschränken, lässt sich
sowohl für
ausgeheilte Emitter (das heißt Ausheiltemperaturen >700°C) als auch für so genannte
transparente Emitter (Ausheiltemperaturen <600°C)
einsetzen. Im Fall eines PT-(Punch Through-)IGBT ist dem kollektorseitigen
p-Emitter eine n-dotierte
Stoppzone vorgelagert. Es empfiehlt sich, diese weiterhin ganzflächig und
homogen auszuführen,
um die volle Sperrfähigkeit
zu gewährleisten.
Im Falle eines nicht transparenten Emitters sollte die Rückseitenmetallisierung
ganzflächig
ausgeführt sein
oder im Allgemeinen zumindest über
den maskierten p-Emitter herausragen. Will man eine gewisse Rückwärtssperrfähigkeit
des IGBT realisieren, bietet es sich zum Beispiel an, ein zur maskierten
Akzeptorimplantation verwendetes strukturiertes Oxid nicht abzulösen und
mit der Metallisierung zu bedecken.
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Natürlich ist
es auch bei IGBTs möglich,
die Anzahl freier Ladungsträger
im Randbereich zusätzlich
durch eine Absenkung der Ladungsträgerlebensdauer mittels maskierter
Bestrahlungstechniken oder auch durch eine maskierte Schwermetalldiffusion (zum
Beispiel Platin) zu reduzieren. Hier sind allerdings einerseits
der Maskierungsaufwand und auch die Kosten höher und andererseits würden sich
bei Bestrahlung deutlich höhere
Leckströme
im Randbereich ergeben.
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Im
Falle, dass der IGBT einen transparenten Emitter aufweist, schlägt die Erfindung
eine Zurückziehung
der Metallisierung vom Randbereich vor. Ein derartiger transparenter
Emitter zeichnet sich insbesondere durch eine relativ geringe elektrisch
aktive Dotierungsdosis aus und somit auch durch eine relativ schlechte
Querleitfähigkeit.
Dies bewirkt eine Reduzierung der freien Ladungsträger im Randbereich des
Bauelements während
des Abschaltvorgangs und somit eine Steigerung der Robustheit des
IGBT-Randes.
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Durch
die erfindungsgemäß vorgeschlagene Maßnahme,
den außerhalb
der zurückgezogenen Rückseitenmetallisierung
liegenden Bereich des transparenten Emitters durch eine maskierte
Bestrahlung so weit zu schädigen,
dass er in diesem Bereich seine elektrische Aktivität weitgehend
verliert, lässt
sich die Robustheit im Randbereich noch mehr steigern. Als Maske
für diese
Bestrahlung dient vorteilhafterweise die zurückgezogene Metallisierung selber
oder auch die Fotolackschicht, die nach der strukturierten Metallätzung auf
der durch diesen Lack geschützten
Metalloberfläche
noch vorhanden ist. Als Atome für
diesen zerstörenden
Implantationsvorgang kommt zum Beispiel Silizium oder Argon in Frage.
Auch die Verwendung einer Phosphorimplantation wäre denkbar, da diese, auch
wenn sie aufgrund des fehlenden nachfolgenden Hochtemperaturschrittes
nur teilweise aktiviert wird, zu einer teilweisen oder vollständigen Kompensation
oder sogar zu einer Überdo tierung
des transparenten p-Emitters in dem solchermaßen implantierten Randbereich
führen
kann.
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Zur
Herstellung der vom Rand zurückgezogenen
Kathode einer erfindungsgemäßen vertikalen Hochvoltdiode
wird deren Rückseite
wie folgt prozessiert:
- – ganzflächige n–-Implantation
für ausreichende Sperreigenschaft
und Feldstoppverhalten der Diode mit niedriger Dosis (zum Beispiel
n–-Implantation
mit einer Dosis, die mindestens der Durchbruchsladung ≈ 1,3 ... 1,8 · 1012/cm–2 entspricht). Dabei
entsteht eine typische Oberflächenkonzentration
von ca. 1 bis 2 · 1015 cm–3
- – ganzflächige n+-Implantation des Emitters und anschließende Ausheilung
mit der n–-Implantation (zum
Beispiel bei 700°C
und höher);
- – Fototechnik
auf der Rückseite
(justiert zur Vorderseite), wobei die Lackmaske als Ätzmaske
verwendet wird;
- – Nass-
bzw. Trockenätzprozess
auf der Rückseite
gegenüberliegend
zum Bereich des Randabschlusses auf der Vorderseite;
- – genau
definierte Festlegung der Oberflächendotierung
und der verbleibenden Dosis durch Festlegung der Ätztiefe.
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Durch
den Ätzprozess
kann der Rückseitenemitter
(Kathode) der Diode strukturiert werden und die Oberflächendotierung
sowie die Dosis des n–-Profils im Randbereich
der Rückseite
definiert eingestellt werden. Die oben genannte Oberflächenkonzentration
bei einer Feldstoppdiode von 1 bis 2 · 1015/cm3 kann im Randbereich bereits zu hoch sein und
zu einer gewissen Ladungsträgeremission
und somit zu einer Reduzierung der angezielten Robustheit der Diode
führen.
Mit dem neuen Verfahren jedoch lässt
sich die Oberflächenkonzentration
im Randbereich der Diode (Rückseite)
durch die frei wählbare Ätztiefe
einstellen.
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Im
US-Patent 6,351,024 B1 ist eine alternative Möglichkeit beschrieben, bei
der die Trägerkonzentration
im Randbereich im Durchlassfall deutlich reduziert wird. Dazu kann
der Rückseitenemitter
auf der dem Rand gegenüberliegenden
Oberfläche
des Chips nur lokal innerhalb des aktiven Gebiets eingebracht werden.
Ist der Abstand zum Rand größer als etwa
die ambipolare Diffusionslänge
im überschwemmten
Durchlassfall, so wird die Trägerkonzentration
im Randgebiet wirksam reduziert. Man erreicht damit ganzflächige Getterwirkung
auf der Rückseite
R und eine Reduzierung der Injektion der n–-Stoppzone.
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Bei
dem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
einer Hochvoltdiode, deren Kathode ein zweistufiges Dotierungsprofil
aufweist, wobei der tiefer diffundierte Teil der Diode als Feldstoppzone und
der Teil mit geringerer Diffusionstiefe als transparenter bzw. nur
geringfügig
ausgeheilter Emitter gebildet sind, kann die die Injektionsdämpfungsmittel bildende
vergrabene, den transparenten Emitter im Randbereich störende Schicht,
die zum Beispiel aus SiO2 oder auch aus
amorphisiertem Si besteht, durch eine strukturierte Sauerstoffimplantation
mit nachfolgender Ausheilung oder durch Amorphisierung mittels schwerer,
nicht dotierender Ionen, wie zum Beispiel Krypton, Argon oder Silizium
realisiert werden. Dazu ist, unabhängig von den verwendeten Dotierungsprofilen
nur eine einzige Rückseitenfototechnik notwendig.
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Die
erwähnte
isolierende bzw. stark geschädigte
vergrabene Schicht verhindert eine Injektion von Ladungsträgern bzw.
die Ausbildung von Plasmaladungsträgern im Bereich unter dem Randabschluss
der Hochvoltdiode. Dabei können alle
Prozesse zum Einstellen der Dotierungsprofile unverändert bleiben.
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Die
obigen und weitere vorteilhafte Merkmale werden in der nachfolgenden
Beschreibung verschiedener Ausführungsbeispiele
erfindungsgemäßer Leistungshalbleiterbauelemente
noch deutli cher, wenn Bezug auf die beiliegenden Zeichnungsfiguren genommen
wird. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
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1 schematisch einen Querschnitt
durch einen Randabschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen IGBTs;
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2 einen schematischen Querschnitt durch
einen Randabschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen IGBTs;
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3 einen schematischen Querschnitt durch
einen Randabschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Hochvoltdiode;
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4 einen schematischen Querschnitt durch
einen am Rand eines zweiten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Hochvoltdiode
liegenden Abschnitt;
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5 einen schematischen Querschnitt durch
einen am Rand eines dritten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Hochvoltdiode
liegenden Abschnitt;
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6 graphisch ein Simulationsergebnis des
Verlaufs der elektrischen Feldstärke
an der Oberfläche
(Tiefe annähernd
3 μm) bei
einem ersten Ausführungsbeispiel
einer Hochvoltdiode mit vom Rand zurückgezogener Rückseitenmetallisierung
und durchgezogenem n-Emitter;
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7 graphisch ein Simulationsergebnis des
Verlaufs der elektrischen Feldstärke
im Randbereich an der Oberfläche
(Tiefe annähernd
3 μm) eines zweiten
Ausführungsbeispiels
einer Hochvoltdiode gemäß der Erfindung
mit zurückgezogener
Rückseitenmetallisierung
und zurückgezogenem
n-Emitter;
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8 graphisch ein Simulationsergebnis des
Verlaufs der elektrischen Feldstärke
im Randbereich an der Oberfläche
(Tiefe annähernd
3 μm) eines als
Vergleichsbeispiel dienenden Leistungshalbleiterbauelements mit
durchgezogener Rückseitenmetallisierung
und durchgehendem n-Emitter.
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Im
Folgenden werden anhand der 1 und 2 zunächst die Merkmale eines ein
erfindungsgemäßes vertikales
Leistungshalbleiterbauelement bildenden IGBTs beschrieben. 1 zeigt schematisch einen
Querschnitt durch einen Randabschnitt eines erfindungsgemäßen IGBTs 1 mit
einem vom links dargestellten Rand zurückgezogenen Kathodenemitter bzw.
kollektorseitigem p-Emitter 14. Auf der Vorderseite V eines
Halbleitersubstrats S ist bis zu der durch eine gestrichelte Linie
gezeichneten Begrenzung ein Zellenfeld innerhalb von p-Bodys 12 oberhalb
einer n-Basis 13 gebildet. Links von der vertikalen gestrichelten
Linie schließt
sich ein zum Beispiel mit Feldplatten und/oder Feldringen versehener Randbereich 11 des
IGBTs 1 an. Die Rückseite
R des IGBTs 1 weist eine durchgehend aufgebrachte Rückseitenmetallisierung 15 auf.
Der kollektorseitige p-Emitter 14 ist zurückgezogen,
so dass der Randbereich 11 des IGBTs 1 und der
zum Rand weisende äußere Teil
des p-Bodys 12 keinen kollektorseitigen p-Emitter 14 aufweist.
Dabei ist die mit dem Pfeil A gekennzeichnete laterale Ausdehnung
des kollektorseitigen p-Emitters bzw. Kathodenemitters 14 um zwei
oder mehr Diffusionslängen
L, bevorzugt um 3 bis 4 Diffusionslängen geringer als die laterale
Ausdehnung des die Bodybereiche 12 enthaltenden Zellenfeldes,
die bis zu der vertikalen gestrichelten Linie geht. Diese Maßnahme bewirkt
eine Reduzierung der freien Ladungsträger im Randbereich 11 des
IGBTs sowohl im eingeschalteten Zustand als auch während des
Abschaltvorgangs. Daraus folgt eine Steigerung der Sperrfähigkeit
des IGBT-Randes, da im Randbereich 11 durch die fehlende
Injektion des p-Emitters 14 der im zentralen Bauelementbereich wirksame
Teiltransistorverstärkungsfaktor αpnp entfällt und
zur Erreichung der Sperrfähigkeit
weniger Ladungsträger
abtransportiert werden müssen.
Die beim herkömmlichen
IGBT, bei dem der p-Emitter bis zum Rand des Bauteils geht, bei
dem Ausräumen
der gespeicherten Minoritätsladungsträger (die
in diesem Beispiel Löcher
sind) entstehenden hohen Feldspitzen, die kurz- bzw. langfristig
zu Schädigungen
des Oxids oder der eventuell vorhandenen Abdeckschicht im Randbereich 11 führen können, sind
bei dem in 1 dargestellten
IGBT gemäß der Erfindung
vermieden.
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Das
heißt
also, dass bei diesem IGBT der Randbereich 11, wenn der
IGBT hinsichtlich Dicke und ρ-Wert
sowie p-Emitterwirkungsgrad geeignet dimensioniert ist, eine höhere dynamische
Sperrfähigkeit
aufweisen kann als der zentrale Bereich des Bauelements, so dass
der spannungsbedingte Durchbruch beim Abschalten in diesem Zentralbereich
auftritt. Hier tritt der dynamische Durchbruch aber in einem homogenen
und großflächigeren
Gebiet auf und nicht, wie im Randbereich 11 örtlich lokalisiert,
wodurch höhere
Stromdichten verkraftet werden können.
Hinzu kommt, dass unter bestimmten Umständen (wie zum Beispiel bei
Press-Pack IGBTs) die emitterseitige Kühlung im Zentralbereich besser und
somit die thermische Belastung des Randes geringer ist. Im Allgemeinen
ist in dem Bereich 18, in dem kein p-Emitter 14 vorhanden
ist, der elektrische Kontakt zwischen dem Substrat S und dem Rückseitenmetall 15 verschlechtert,
das heißt
er ist nicht ohmsch.
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Die
in 1 gezeigte laterale
Beschränkung des
p-Emitters 14 lässt
sich einfach durch eine maskierende Oxid-, Nitrid- oder Lackmaske realisieren, die
den Randbereich auf der Rückseite
während
der Akzeptorimplantation abdeckt. Das beschriebene Verfahren lässt sich
sowohl für
ausgeheilte Emitter als auch für
so genannte transparente Emitter einsetzen. Ferner ist für bestimmte
IGBT-Typen (wie beim Punch-Through-IGBT) dem p-Emitter eine n-dotierte Stoppzone 17 vorgelagert.
Diese ist in diesem Ausführungsbeispiel
ganzflächig
und homogen, um die volle Sperrfähigkeit
zu gewährleisten.
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Die
rückseitige
Metallisierung 15 ist ganzflächig ausgeführt. Sie sollte in jedem Fall
lateral über den
maskierten Emitter 14 herausragen.
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Ein
in 2 in Form eines schematischen Querschnitts
dargestelltes und mit 2 bezeichnetes zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen IGBTs
ist auf der Vorderseite V im Randbereich 11 und in dem
die p-Bodys 12 aufweisenden Zellenfeld identisch mit dem
in 1 gezeigten IGBT 1 des ersten
Ausführungsbeispiels.
Alternativ ist bei dem in 2 gezeigten
IGBT 2 auf der Rückseite
R statt des zurückgezogenen
p-Emitters die Metallisierung 15 so weit zurückgezogen,
dass ihre durch den Pfeil A angedeutete laterale Ausdehnung kleiner
ist als die laterale Ausdehnung des die p-Body-Bereiche 12 enthaltenden
Zellenfelds 12.
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Diese
Maßnahme
der zurückgezogenen Rückseitenmetallisierung 15 wird
besonders für
einen IGBT 2 mit transparentem p-Emitter 14 vorgeschlagen. Ein
derartiger transparenter Emitter 14 zeichnet sich insbesondere
durch eine relativ geringe elektrisch aktive Dotierungsdosis aus
und somit auch durch eine relative schlechte Querleitfähigkeit.
Dies bewirkt eine Reduzierung der freien Ladungsträger im Randbereich 11 des
IGBTs während
des Abschaltvorgangs und somit eine Steigerung der Robustheit des
IGBT-Randes.
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In 2 ist mit der kreuzschraffierten
Zone 14a eine weitere Maßnahme zur Steigerung der Robustheit
des Randbereichs 11 veranschaulicht. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
erzielt, dass der außerhalb
der zurückgezogenen
Metallisierung 15 liegende Bereich 15a des transparenten
Emitters 14 durch eine maskierte Bestrahlung so weit geschädigt wird,
dass der dortige Emitterbereich 14a seine elektrische Aktivität weitgehend
verliert. Als Maske für diese
Bestrahlung kann vorteilhafterweise die zurückgezogene Metallisierung 15 selbst
oder die Fotolackschicht dienen, die nach der strukturierten Metallätzung auf
der durch diesen Lack geschützten
Metalloberfläche
noch vorhanden ist. Als Atome für
diesen zerstörenden
Implantationsvorgang kommen zum Beispiel Silizium oder Argon in
Frage. Auch wäre eine
Phosphorimplantation denkbar, da diese – auch wenn sie aufgrund des
fehlenden nachfolgenden Hochtemperaturschrittes nur teilweise aktiviert
wird – zu
einer teilweisen oder vollständigen
Kompensation bzw. sogar zu einer Überdotierung des transparenten p-Emitters 14 in
dem solchermaßen
implantierten Randbereich 14a führen kann.
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Weiterhin
kann der in 2 gezeigte
IGBT 2, wie schon der in 1 veranschaulichte
IGBT 1 eine Feldstoppzone 17 aufweisen. Im Fall
der Si- oder Ar-Implantation kann die Schädigung des Kristallgitters
auch noch teilweise in die Feldstoppzone 17 hineinreichen,
um die Injektion von Ladungsträgern
aus der Feldstoppzone 17 in die Basiszone 23 zu
reduzieren.
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Wie
weiter unten anlässlich
der Diskussion der 4 gezeigt
wird, kann das bei dem IGBT 2 angewendete Konzept auch
bei Dioden angewendet werden und zwar unter der Voraussetzung, dass
deren n-Emitter (auf der Rückseite)
ein zweistufiges Dotierungsprofil aufweist, wobei der tiefer diffundierte Teil
eine Feldstoppzone bildet und der Teil mit geringerer Eindringtiefe
als transparenter bzw. nur geringfügig ausgeheilter Emitter realisiert
ist.
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3 zeigt anhand eines schematischen Querschnitts
durch einen Randabschnitt eines vertikalen erfindungsgemäßen Leistungshalbleiterbauelements,
ein mit 3 bezeichnetes weiteres Ausführungsbeispiel, das eine Hochvoltdiode
ist. Auf der Vorderseite V dieser Hochvoltdiode 3 befindet
sich rechts von einer durch eine vertikale gestrichelte Linie markierten
Grenze eines Randbereichs 21 eine p-Wanne 22 oberhalb
einer n-Basis 23 in einem Substrat S. Auf der Rückseite
R der Diode 3, die eine Rückseitenmetallisierung 25 aufweist
ist ein zurückgezogener
n+-Emitter bzw. eine n+-Kathode 24 gebildet,
unter der eine n–-dotierte Feldstoppzone 27 liegt.
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Dazu
wird die Rückseite
R der Diode 3 wie folgt prozessiert:
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– ganzflächige n–-Implantation
(der Feldstoppzone) für
ausreichende Sperreigenschaften und Feldstoppverhalten der Diode 3 mit
niedriger Dosis, mindestens so hoch wie die Durchbruchsladung 1,3...1,8 · 1012/cm2. Dabei entsteht
eine typische Oberflächenkonzentration
von ca. 1 bis 2 · 1015/cm3;
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– ganzflächige Phosphorimplantation
des n-Emitters und anschließende
Ausheilung zusammen mit der n–-Implantation des Feldstopps 27 (zum Beispiel
bei 700°C
und höher
bzw. bei Feldstoppdioden mit Diffusionsprozess zum Beispiel bei
900°C);
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– Fototechnik
auf der Rückseite
R justiert zur Vorderseite V, das heißt zur p-Wanne, wobei eine Lackmaske
als Ätzmaske
verwendet wird;
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– Nass-
oder Trockenätzprozess
auf der Rückseite
R unter dem Randbereich 21; und
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– genau
definierte Festlegung der Oberflächendotierung
und der verbleibenden Dosis durch Festlegung der Ätztiefe.
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Durch
den gestrichelt schraffierten Bereich 25a der Rückseitenmetallisierung 25 ist
angedeutet, dass eine weitere Maßnahme das Weglassen bzw. Entfernen
der Rückseitenmetallisierung 25 im
Randbereich sein kann, die den Kontakt zum Substrat S bzw. zur Feldstoppzone 27 an
der mit 18 bezeichneten Fläche unterbindet.
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Bei
der oben beschriebenen und in 3 dargestellten
Hochvoltdiode 3 wird durch den Ätzprozess der Rückseitenemitter 24 der
Diode 3 strukturiert und die Oberflächendotierung sowie die Dosis des
n–-Profils
im Randbereich der Rückseite
durch den Ätzprozess
definiert eingestellt. Damit kann durch die frei gewählte Ätztiefe
die Oberflächenkonzentration
im Randbereich der Diode 3 auf der Rückseite eingestellt und die
Ladungsträgeremission
im Randbereich der Diode 3 von der Rückseite stark zurückgedrängt bzw.
unterbunden werden. Das Abätzen
des Rückseitenemitters
ist bei IGBTs natürlich auch
möglich.
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Bei
einer in 4 in Form eines
schematischen Querschnitts gezeigten weiteren Ausführungsform
eines als eine Hochvoltdiode 4 gestalteten vertikalen Leistungshalbleiterbauelements
ist die Vorderseite V genau so gestaltet wie bei der zuvor beschriebenen
in 3 dargestellten Hochvoltdiode 3. Auf
der Rückseite
R weist die Hochvoltdiode 4 gemäß 4 eine durchgehende Metallisierung 25 und einen
n-Emitter mit zweistufigem Dotierungsprofil auf, wobei der tiefer
in das Substrat S diffundierte Teil als Feldstoppzone 27 und
der Teil mit geringerer Eindringtiefe als transparenter bzw. nur
geringfügig
ausgeheilter Emitter 24 ausgebildet ist. Zwischen diesem transparenten
Emitter 24 und der Rückseitenmetallisierung 25 befindet
sich eine durchgehende mit ausgeheiltem Phosphor dotierte Schicht 26.
Justiert zur Vorderseite V ist im Randbereich 21 in der
Tiefe der n-Emitterschicht 24 eine vergrabene Schicht 28 aus SiO2 oder amorphisiertem Silizium gebildet.
Amorphisieren bedeutet die drastische Reduktion der Leitfähigkeit
der n-Emitterschicht 24 sowie der Ladungsträger-Diffusionslängen. Diese
vergrabene Schicht 28 verhindert praktisch die Injektion
von Ladungsträgern im
Randbereich 21. Somit kann sich dort kein Plasma bilden.
Diese Schicht z.B. kann durch eine strukturierte Sauerstoffimplantation
mit nachfolgender Ausheilung oder, wie erwähnt, durch Amorphisie rung mittels
schwerer, nicht dotierender Ionen, wie zum Beispiel Krypton, Argon
oder Silizium realisiert werden.
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Da
die isolierende bzw. stark geschädigte vergrabene
Schicht 28 eine Injektion von Ladungsträgern bzw. die Ausbildung von
Plasmaladungsträgern
im Randbereich 21 verhindert, werden, wenn die Diode bei
einem Abkommutiervorgang verwendet wird, die hohen Feldbelastungen
in den Oxiden im Randbereich vermiedan. Dadurch wird die Robustheit
und Schaltfestigkeit der Diode 4 erhöht und der sichere Betriebsbereich
ausgeweitet.
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Ein
wesentlicher Vorteil der Bildung der vergrabenen Schicht 28 von
der Rückseite
R der Hochvoltdiode 4 her ist, dass unabhängig von
den verwendeten Dotierungsprofilen nur eine einzige Rückseitenfototechnik
notwendig ist, wohingegen eine Emitterabschattung mittels Lack zwei
Rückseitenfototechniken
erfordern würde.
Alle Prozesse zum Einstellen der Dotierungsprofile können bei
dem bei der Herstellung der Hochvoltdiode 4 verwendeten
Verfahren unverändert
bleiben. Die isolierende bzw. stark geschädigte Schicht 28 kann
dabei bis zur Oberfläche
der Struktur reichen. Im Innenbereich kann auf den vergrabenen bzw.
nur geringfügig
ausgeheilten Emitter 24 verzichtet werden. Dann übernimmt
der in seinem Wirkungsgrad entsprechend angepasste Emitter 26 sowohl
die Funktion des ohmschen Kontakts zur Metallisierung als auch die
des Emitters.
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5 zeigt einen schematischen
Querschnitt im Randbereich eines mit 5 bezeichneten dritten
Ausführungsbeispiels
einer Hochvoltdiode. Die Strukturen zur Bildung von Injektionsdämpfungsmittel
sind hier beispielhaft bei einer Hochvoltdiode 5 angewendet,
können
aber gleichermaßen
auch für
einen IGBT verwendet werden.
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Das
hier vorgeschlagene Bauelement 5 sieht vor, den Rückseitenemitter 24 zwar
ganzflächig
in den Chip einzubringen, aber nur im aktiven Bereich, das heißt nicht
im Randbereich 21 auszuheilen. Als weitere Maßnahme ist
vorgesehen, in einer dem Rückseitenemitter 24 vorgelagerten
Feldstoppzone 27 die Strahlenschäden der Protonendotierung nur im
aktiven Bereich des Bauelements, das heißt nicht oder nur unwesentlich
im Randbereich 21 auszuheilen. Derartige Feldstoppschichten
sind übliche Schichten
in bipolaren Bauelementen zur Reduktion der erforderlichen Chipdicke
und somit zur wirksamen Optimierung der elektrischen Gesamtverluste. Somit
lässt sich
das in 5 gezeigte und
hier beschriebene Bauelement 5 besonders vorteilhaft als Dünnscheibenbauelement
realisieren, bzw. die Methode mit Dünnscheibenprozessen kombinieren.
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Zur
Herstellung des erfindungsgemäßen Bauelements 5 wird
nach dem Dünnen
der Chips auf dem Wafer auf ihre endgültige Dicke sowohl der Rückseitenemitter
als auch der Protonenfeldstopp vorzugsweise mit Ionenimplantation
eingebracht. Die Kristallschäden,
die die Implantation im Grundmaterial hinterlässt, stellen hochwirksame Rekombinationszentren
dar, die die Trägerlebensdauer
drastisch reduzieren. Die Injektion in Chipbereiche und somit die Ladungsträgerüberschwemmung
unter kritischen Bereichen, wie zum Beispiel unter dem Rand 21 oder dem
Gatepad eines IGBTs können
somit sehr wirksam reduziert werden. Dies führt zum einen zu niedrigeren
Schaltverlusten und zum anderen zu einer gesteigerten Robustheit
des Bauelements. Im aktiven Gebiet sind die durch die Implantation
verursachten Kristallschäden
so nicht akzeptabel, weil dadurch die Durchlassverluste zu stark
ansteigen würden.
Die Implantationsschäden
müssen
also zumindest teilweise ausgeheilt werden. Als besonders vorteilhaft bietet
sich an, das Ausheilen maskiert, zum Beispiel in einem RTA-Prozess
(RTA: Rapid Thermal Annealing) vorzunehmen. Dabei befinden sich
die Randbereiche 21 des Chips bzw. das Gatepad im Schatten einer
Maske und werden dadurch nicht so stark erhitzt. In den abgeschatteten
Randbereichen bleiben also die Kristallschäden sowohl der Implantation
des Rückseitenemitters 24 als
auch der Feldstoppzone 27 stärker Feldstoppzone 27 stärker erhalten
und somit die Injektion von Ladungsträgern in diese Chipbereiche
schwach.
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Bei
dem RTA-Prozess ist die erreichbare Temperatur limitiert, wenn sich
auf der Vorderseite V bereits eine Metallisierung befindet. Ebenfalls
ist die Temperatur und Zeit begrenzt, weil die laterale Wärmeausbreitung
nicht vernachlässigt
werden kann. Die Maske muss ebenfalls wie in dem bekannten Verfahren
zur Vorderseite justiert werden. Allerdings sind die Toleranzanforderungen
im Bereich von einigen 10 μm
Genauigkeit im Vergleich zu üblichen
Toleranzen in der Halbleitertechnologie nur äußerst grob. Alternativ lassen
sich die Implantationen auch mit lokaler Laserbestrahlung ausheilen.
Nachdem die Einzelpulse der Laserbestrahlung nur sehr kurz sind, gilt
die obige Einschränkung
der Temperatur nicht, auch wenn sich bereits eine Metallisierung
auf der Chipvorderseite V befindet. Hier werden nur die gewünschten
Bereiche auf der Rückseite
gegenüber den
aktiven Bereichen bestrahlt und somit ausgeheilt. Das Ausheilen
erfolgt dabei über
das Schreiben mit dem Laserstrahl bzw. den Laserpulsen ohne Verwendung
einer Maske. Wegen der groben Toleranzanforderungen lässt sich
für die
vorgenannten Verfahren die gleiche Justage bzw. das gleiche Justageverfahren
auf den Waferrand bzw. die Flats oder Notches verwenden, mittels
derer die Erstbelichtung auf den Wafer grob justiert worden war.
In 5 gibt der Pfeil
A die laterale Ausdehnung der ausgeheilten Bereiche jeweils des
Rückseitenemitters 24 und
der Feldstoppzone 27 an. Die links davon liegenden Abschnitte 28 und 29 der
Feldstoppzone 27 bzw. des Rückseitenemitters 24 sind
gemäß der obigen
Lehre nicht oder nur schwach ausgeheilt.
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Der
Rückseitenemitter 14, 14a, 24 kann
nur im Zentralbereich des Bauelements und nicht im Randbereich 11 aktiviert
werden, indem vor oder nach der Durchführung des Ionenimplantationsschrittes,
der für
die Dotierung des Rückseitenemitters
erforderlich ist, dieser Zentralbereich durch einen maskier ten Implantationsschritt
mit nicht-dotierenden Ionen wie z. B. Silizium oder Argon amorphisiert
wird und anschließend
mittels eines Ausheilschrittes bei erhöhter Temperatur nur im Bereich
der Amorphisierung signifikant durch die Rekristallisation des Siliziums
aktiviert wird.
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Die
obige Beschreibung sollte verständlich machen,
dass sowohl die Maßnahme,
die Injektionsdämpfungsmittel
durch eine im Randbereich der ganzflächig aufgebrachten Kathode 24 oder
des ganzflächig
aufgebrachten Kathodenemitters liegenden nicht ausgeheilte Zone 29 zu
bilden, sowie die Maßnahme,
die Injektionsdämpfungsmittel
durch eine im Randbereich einer der Kathode oder dem Kathodenemitter 24 vorgelagerten
Feldstoppzone 27 liegende nicht ausgeheilte Zone 28 zu
bilden, sowohl einzeln als auch in Kombination miteinander eingesetzt
werden können.
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Natürlich lassen
sich bei dieser Erfindung ebenfalls eine oder mehrere vollständig ausgeheilte oder
vollständig
nicht ausgeheilte Emitter- bzw. Feldstoppschichten mit lokal ausgeheilten
Feldstopp und/oder Emitterschichten kombinieren, um die Bauelementeigenschaften
gezielt zu beeinflussen. Es ist auch denkbar, die Rückseite
durch eine Damage-Implantation etwa gemäß dem oben beschriebenen und in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
4 lokal oder auch ganzflächig
oberflächennah
zu amorphisieren, um somit bei einer nachfolgenden lokalen Laserbestrahlung
oder auch mittels eines anderen Ausheilverfahrens, wie z. B. eines
konventionellen Ofenprozesses oder auch eines RTA-(Rapid Thermal
Annealing)Prozesses den amorphisierten Bereich kurzzeitig aufzuschmelzen
und hierbei die vorher implantierten Dotierstoffe im zentralen Bereich
des Bauelements elektrisch zu aktivieren. Die vorhergehende Amorphisierung
setzt die zur Ausheilung der implantierten Atome erforderliche Temperatur
erheblich herab. Amorphisiert man nur lokal, können auch bei großflächiger Temperung
laterale Dotierungsgradienten erzeugt werden.
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In
den 6 bis 8 sind Bauelementsimulationen
gezeigt, die graphisch den Verlauf der elektrischen Feldstärke im Randabschnitt
einer Hochvoltdiode in einer annähernden
Tiefe von 3 μm
zeigen. Auf den Abszissen ist die Distanz D von dem durch die gestrichelte
senkrechte Linie dargestellten äußeren Rand
der p-Anode 22 aufgetragen, während die Ordinate die elektrische
Feldstärke
angibt.
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Dem
Vergleichsbeispiel der 8 liegt
eine herkömmliche
Hochvoltdiode mit durchgezogener Rückseitenmetallisierung und
durchgezogenem n-Emitter zugrunde. 6 liegt
eine Hochvoltdiode mit einer bis zu dem durch die vertikale gestrichelte Linie
gekennzeichneten Ende der p-Anode zurückgezogenen Metallisierung
in Kombination mit einem durchgezogenen Emitter (nicht in den 1 bis 5 dargestellt) und
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7 eine Hochvoltdiode mit
einer zurückgezogenen
Metallisierung (vergleiche Hochvoltdiode 3 gemäß 3, zweite Alternative) in
Kombination mit einer im Randbereich durch Ionenimplantation zerstörten n-Emitter
(ähnlich
wie beim IGBT 2 gemäß 2) zugrunde.
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Im
Vergleich mit 8 zeigen
die 6 und 7, dass die im Bereich der
p-Wanne 22 auftretende Feldstärke insbesondere bei der der 7 zugrunde gelegten Diode
um 20 % abgesenkt werden kann (Spitzen a und b), während die
im Randbereich 21 an den äußeren Feldringen auftretenden
Feldstärkespitzen
(8e, 8f und 8g)
weitgehend verschwinden. Insbesondere bei der der 7 zugrunde gelegten Hochvoltdiode sind
auch die Feldstärkespitzen
a, b und c deutlich niedriger als bei der Vergleichsdiode gemäß 8. Das Feldstärkemaximum
am p-Wannenrand
lässt sich
natürlich
noch weiter absenken, wenn die Metallisierung 25 noch weiter
nach innen zurückgezogen
wird und zwar zum Beispiel um eine Diffusionslänge, wie es in 3 durch den die laterale Abmessung der
Metallisierung andeutenden Pfeil A gezeigt ist.
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Die
anderen vorstehend beschriebenen Injektionsdämpfungsmittel haben die gleichen
Auswirkungen auf die Feldstärkespitzen
im Randbereich, die hier nicht explizit dargestellt sind.
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Auch
für diese
Maßnahmen
gilt die Dimensionierungsvorschrift für den Abstand A des Bereichs der
Injektionsdämpfungsmittel
zum aktiven Bereich des Bauelements.
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- 1–4
- vertikale
Leistungshalbleiterbauelemente
- 11,21
- Randbereich
- 12,22
- p-Wannen
- 23
- n-Basis
- 14,24
- Rückseitenemitter
(Kollektor, Kathode)
- 14a
- nicht
metallisierter, ggf. gegendotierter Rückseitenemitter
- 15,25
- Rückseitenmetallisierung
- 15a,25a
- weggelassene
Rückseitenmetallisierung
- 17,27
- Feldstoppschicht
- 18,
- Zone
mit schlechtem ohmschen Kontakt
- 28,29
- nicht
ausgeheilte Zonen
- 26
- ausgeheilte
Phosphordiffusionszone
- A
- laterale
Abmessung von Rückseitenemitter
und Rückseitenmetallisierung
- D
- Distanz
vom äußeren Ende
der p-Wanne bzw. p-Wannen
- R
- Rückseite
des Bauelements
- S
- Substrat
- V
- Vorderseite
des Bauelements
- a–g
- Feldstärkespitzen