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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur computergestützten Ausgabe
eines Arzneimittels an einen Benutzer unter Verwendung eines automatisierten
Apothekenlagers.
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Automatisierte
Apothekenlager sind beispielsweise aus der Patentschrift
DE 195 09 951 C2 bekannt.
Die Druckschrift beschreibt ein automatisiertes Apothekenregallager,
in dem Arzneimittelpackungen nach ihrer Identifizierung und Vermessung automatisch
computergestützt
mit Hilfe eines Regalbediengeräts
in Regale eingelagert und bei Bedarf von dem Regalbediengerät entnommen
und ausgelagert werden. Ein solches automatisiertes Apothekenregallager
gestattet eine schnelle Ausgabe eines gewünschten Arzneimittels an einem
dafür vorgesehenen
Ausgabeplatz. Das gewünschte
Arzneimittel wird nach Eingabe seiner Identifikationsdaten mit Hilfe
des Regalbediengeräts
und ggf. weiterer Fördertechnik
zu einem gewünschten
Ausgabeplatz transportiert. Ein Benutzer eines automatisierten Apothekenregallagers
braucht lediglich eine Identifikation des gewünschten Arzneimittels über eine
Eingabeeinrichtung, beispielsweise eine Tastatur, einzugeben und
anschließend
das gewünschte
Arzneimittel an dem Ausgabeplatz zu entnehmen.
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Der
Bediener eines automatisierten Apothekenregallagers ist üblicherweise
ein Apotheker oder eine andere zur Ausgabe der Arzneimittel autorisierte Person.
Der Apotheker ist darüber
hinaus dafür
verantwortlich, den Wunsch nach einem bestimmten Arzneimittel oder
ein Rezept von einem Kunden der Apotheke entgegen zu nehmen, die
oben genannte Eingabe vorzunehmen, das Arzneimittel vom Ausgabeplatz
zu entnehmen, ggf. eine Zahlung des Kunden entgegenzunehmen und
auf Richtigkeit zu überprüfen und
das Arzneimittel dem Kunden auszuhändigen. Darüber hinaus kann der Apotheker
den Kunden bei der Auswahl des richtigen Arzneimittels unterstützen, die ordnungsgemäße Ausgabe
des richtigen Arzneimittels für
den gewünschten
Zweck überwachen
und darüber
hinaus beratend tätig
sein.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Anwendungsmöglichkeiten des automatisierten
Apothekenlagers zu erweitern, insbesondere die Ausgabe von Arzneimitteln
auch in solchen Zeiten zu ermöglichen, in
denen in der Apotheke kein autorisiertes Personal zur Verfügung steht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur computergestützten
Ausgabe eines Arzneimittels an einen Benutzer (Kunden) nimmt der
Benutzer zunächst über eine
mit einem Computer verbundene Eingabeeinrichtung (beispielsweise
einen Touch-Screen,
eine Ruftaste oder ein den Kunden erfassender Sensor), die sich
am Ort eines automatisierten Apothekenlagers (beispielsweise Regallagers)
befindet, eine Eingabe vor, die anzeigt, daß der Benutzer eine Arzneimittel
anfordern möchte.
Nach Erfassen dieser Eingabe wird über einen Datenfernübertragungskanal
ein Rufsignal an eine entfernt angeordnete Datenkommunikationseinrichtung übermittelt,
die von einem Apotheker bedient werden kann (d.h., auf die ein Apotheker
Zugriff hat). Anschließend
wird mit Hilfe der entfernt angeordneten Datenkommunikationseinrichtung über den
Datenfernübertragungskanal
ein Dialog mit dem Benutzer mit Hilfe einer mit dem Computer gekoppelten
Datenausgabeeinrichtung (z.B. Bildschirm) initiiert. In diesem Dialog
wird der Benutzer aufgefordert, über
die Eingabeeinrichtung (z.B. Touch-Screen oder Tastatur) eine Eingabe
zum Spezifizieren eines gewünschten
Arzneimittels vorzunehmen sowie wenigstens eine weitere Eingabe
zur Beantwortung wenigstens einer Freigabeanfrage vorzunehmen. Die
Freigabeanfrage des mit Hilfe der entfernt angeordneten Datenkommunikationseinrichtung
initiierten Dialogs fordert den Benutzer zu einer bestimmten Eingabe
auf, von deren Inhalt die Freigabe (der Arzneimit telausgabe) abhängig gemacht
wird. Als nächstes
nimmt der Benutzer die Eingaben zum Spezifizieren des Arzneimittels
und zur Beantwortung der Freigabeanfrage vor (in beliebiger Reihenfolge).
Die Spezifikation des gewünschten
Arzneimittels und die wenigstens eine Antwort auf die wenigstens
eine Freigabeanfrage werden verarbeitet und über den Datenfernübertragungskanal
an die entfernt angeordnete Datenkommunikationseinrichtung übermittelt.
Die entfernt angeordnete Datenkommunikationseinrichtung erzeugt dann
eine Aufforderung für
eine Freigabebestätigung.
Die Freigabebestätigung
wird erzeugt und ein ihr entsprechendes Signal über den Datenfernübertragungskanal
an den mit dem automatisierten Apothekenlager gekoppelten Computer übermittelt.
Daraufhin veranlaßt
der Computer das automatisierte Apothekenlager, das gewünschte Arzneimittel
auszulagern und über
eine automatische Ausgabeeinrichtung zu einer für den Benutzer zugänglichen
Entnahmestelle zu transportieren.
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Das
erfindungsgemäfle
Verfahren gestattet die Ausgabe von Arzneimitteln an mit automatisierten Apothekenlagern
versehenen Apotheken, ohne daß die
Apotheke personell besetzt zu sein braucht. Sofern (beispielsweise
aufgrund gesetzlicher Vorschriften) vor der jeweiligen Ausgabe des
Arzneimittels ein Dialog des Benutzers (Kunden; Patienten) mit einem Apotheker
erforderlich sein sollte, kann dieser Apotheker am Ort der entfernt
angeordneten Datenkommunikationseinrichtung den Dialog steuern und
in Abhängigkeit
von den Eingaben des Benutzers und der Antwort des Benutzers auf
die wenigstens eine Freigabeanfrage die Freigabebestätigung durch
eine entsprechende Eingabe in die Datenkommunikationseinrichtung
erzeugen, woraufhin die Ausgabe des gewünschten Arzneimittels freigegeben
wird. Es sind aber auch Ausführungsformen
denkbar, bei denen der Apotheker lediglich für eine entsprechende Programmierung
der entfernt angeordneten Datenkommunikationseinrichtung sorgt,
woraufhin diese programmgesteuert einen automatisierten Dialog führt und
die Freigabebe stätigung
von einem Programm erzeugt wird, welches innerhalb der Datenkommunikationseinrichtung
eine Aufforderung für
eine Freigabebestätigung
empfängt
und in Abhängigkeit
von den Benutzereingaben die Freigabebestätigung erzeugt oder verweigert.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich
aus der Möglichkeit, daß von einer
zentralen Stelle (zentrale Datenkommunikationseinrichtung) aus mehrere
Kunden in verschiedenen Apotheken parallel betreut werden können.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
gestattet es ferner, daß für einen
Kunden bestellte Arzneimittel (die zunächst nicht zur Verfügung standen)
zu einem späteren
Zeitpunkt (beispielsweise nachts), wenn die Apotheke personell nicht
besetzt ist, zur Verfügung gestellt
werden können.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfaßt
der Datenfernübertragungskanal
eine Verbindung eines öffentlichen
Datenkommunikationsnetzwerks oder Telekommunikationsnetzwerks. Die
Verwendung vorhandener Kommunikationsnetzwerke stellt eine kostengünstige Lösung dar.
Es können
eine Vielzahl von Standardschnittstellen und -kommunikationsgeräten verwendet
werden.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
die Eingabe, die anzeigt, daß der
Benutzer ein Arzneimittel anfordern möchte, und die Eingabe zum Spezifizieren
des Arzneimittels zu einer Eingabe verbunden sein. Das heißt, die
das Arzneimittel spezifizierende Eingabe wird beispielsweise implizit
als anfordernde Eingabe interpretiert. Die Eingabe zum Spezifizieren
des Arzneimittels kann beispielsweise im automatisierten Lesen (oder
Scannen) eines von einem Benutzer in eine entsprechende Leseeinrichtung
eingelegten Rezepts bestehen. Das Rezept kann beispielsweise in klassischer
Papierform oder in maschinenlesbarer Form vorliegen (beispielsweise
auf einer Chipkarte). Andererseits ist es auch möglich, daß die Eingabe zum Spezifizieren
eines gewünschten
Arzneimittels eine Spracheingabe oder eine Tastatureingabe des Benutzers
umfaßt.
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Die
wenigstens eine Freigabeanfrage umfaßt beispielsweise eine Aufforderung
zum Einlegen eines Datenträgers,
beispielsweise einer Chipkarte oder einer Kreditkarte, in ein entsprechendes
Lesegerät.
In diesem Fall umfaßt
die Antwort auf die Freigabeanfrage das Lesen von Daten von dem
eingelegten Datenträger.
Bei dem Datenträger
kann es sich auch um eine Versichertenkarte handeln. Die wenigstens
eine Freigabeanfrage kann auch die Aufforderung zum Eingeben von
Zahlungsmitteln in einen Kassenautomat umfassen, wobei in diesem
Fall die Antwort auf die Freigabeanfrage eine Bestätigung des
Einzugs der eingegebenen Zahlungsmittel umfaßt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Arzneimittel beim Transport zu der für den Benutzer zugänglichen Entnahmestelle überprüft, beispielsweise
hinsichtlich der Qualität
(Verfallsdatum) und Unversehrtheit oder auch hinsichtlich der Richtigkeit
der Abgabe. Darüber hinaus
besteht die Möglichkeit,
mit einer Videokamera oder ähnlichen
Einrichtung die Ausgabe an den Kunden zu überwachen.
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Vorteilhafte
und bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben.
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1 zeigt eine schematische
Blockdarstellung einer Anordnung, mit deren Hilfe das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt
werden kann.
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1 zeigt eine bevorzugte
Anordnung, mit deren Hilfe Arzneimittel computergestützt an einem Benutzer
ausgegeben werden können.
An einem ersten Ort, vorzugsweise in einer Apotheke, befindet sich
ein mit einem Steuerungscomputer 1 gekoppeltes automatisiertes
Apothekenregallager 10. In dem automatisierten Regallager 10 sind
eine Vielzahl unter schiedlicher Arzneimittel gelagert. Das automatisierte
Regallager umfaßt
wenigstens ein Regal 11 mit unterschiedlich hohen Regalfächern zur
Lagerung der Arzneimittelpackungen. Die Arzneimittelpackungen werden
mit Hilfe eines Bediengeräts 12 auf
die Regalböden
eingelagert und von diesen wieder entnommen. Zu diesem Zweck weist
das Bediengerät 12 einen
Greifer, vorzugsweise einen Sauggreifer auf. Das Bediengerät ist mit
Hilfe eines Achsensystems 13 im Raum verfahrbar, beispielsweise
entlang einer vertikalen Stange, welche wiederum auf einer Schiene
gelagert ist, um in horizontaler Richtung entlang des Regals bewegbar
zu sein. Vorzugsweise sind jeweils zwei Regale 11 beabstandet
durch einen schmalen Gang oder Zwischenraum parallel zueinander
angeordnet, wobei in dem Zwischenraum das Bediengerät 12 derart
bewegt werden kann, daß es auf
beide Regale zugreifen kann. Das Bediengerät 12 kann derart bewegt
werden, daß es
ein aus dem Regal 11 entnommenes Arzneimittel zu einer
Ausgabestelle transportieren kann. An der Ausgabestelle ist beispielsweise
eine Transporteinrichtung angeordnet, die das aus dem Regal ausgelagerte
Arzneimittel zu einem gewünschten
Platz transportieren kann, an dem entweder das Apothekenpersonal
oder ein Benutzer des erfindungsgemäßen Verfahrens auf die Arzneimittelpackung
zugreifen kann. Bei dem in 1 schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiel
kann das Bediengerät 12 das
ausgelagerte Arzneimittel auf ein Förderband 14 ablegen,
wobei das Förderband 14 das
ausgelagerte Arzneimittel zu einer Entnahmestelle 15 transportiert,
die für
einen Benutzer zugreifbar ist.
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In
der schematischen Darstellung gemäß 1 sind unterhalb des automatisierten
Regallagers 10 Elemente einer Benutzerstation dargestellt, an
der sich ein ein Arzneimittel wünschender
Benutzer (Kunde) aufhält,
um mittels einer Reihe vorgegebener Eingaben in entsprechenden Eingabevorrichtungen
ein gewünschtes
Arzneimittel an der Entnahmestelle 15 nach einer entsprechenden
Freigabe in Empfang neh men zu können.
Die Elemente der Benutzerstation, die mit dem Steuerungscomputer 1 gekoppelt
sind, umfassen eine Bedienkonsole 2, vorzugsweise ein Bildschirm
oder Touch-Screen mit zusätzlichen
Eingabetasten, einen Bezahlautomaten 3 mit Münzeinwurf/Geldscheineinzug 4,
Kreditkarten-/Geldkarten-Leser 6 und Ausgabefach 5 für Wechselgeld
und Zahlungsbelege, einen mit dem Ausgabefach 5 gekoppelten
Drucker 7, eine Videokamera 8 zur Überwachung
der Benutzeraktivitäten,
einen Rezept-Scanner 9 sowie dem Arzneimittelpackungs-Entnahmefach 15.
In 1 ist nur eine schematische
Anordnung dieser Elemente und deren Kopplung mit dem Steuerungscomputer 1 dargestellt.
Die tatsächliche
Anordnung der Elemente ergibt sich aus der räumlichen Gestaltung der Benutzerstation,
die sich beispielsweise an einem Vorraum der Apotheke befindet,
wobei ergonomische und Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen sind. Der Benutzer
darf selbstverständlich
keinen unmittelbaren Zugriff auf das Arzneimittellager 10 haben.
Darüber hinaus
muß der
Bezahlautomat entsprechend gesichert sein. Sämtliche Benutzereingabeeinrichtungen, die
Ausgabeeinrichtungen sowie der Entnahmeplatz 15 müssen für den Benutzer
gut zugänglich
und einfach zu bedienen sein. Die Bedienerkonsole 2 kann beispielsweise
wie die eines Geldautomaten gestaltet sein. Der Bildschirm ist vorzugsweise
als Touch-Screen
ausgeführt
oder enthält
eine Darstellung, aus der sich die Funktionen von unterhalb des Bildschirms
angeordneten Tasten auf einfache Weise erkennen lassen. Unmittelbar
neben der Bedienerkonsole ist der Bezahlautomat 3 mit Münzeinwurf
und Geldscheineinzug sowie Kreditkarten- bzw. Geldkarten-Leser angeordnet.
Der Kreditkarten-Leser kann auch so ausgebildet werden, daß er in
der Lage ist, Versichertenkarten oder elektronisch codierte Rezepte
von entsprechenden Karten zu lesen. Der Bezahlautomat enthält auch
ein Ausgabefach, beispielsweise für Wechselgeld, Zahlungsbelege
und andere von dem Drucker 7 erzeugte Ausdrucke. Die Ausdrucke
können
beispielsweise zusätzliche
Angaben zum gewünschten Arzneimittel,
wie beispielsweise Einnahmevorschriften, enthalten. In unmittelbarer Nähe der Bedienerkonsole 2 ist
auch der Rezept-Scanner 9 angeordnet. Der Rezeptscanner 9 dient
zum Erfassen herkömmlicher
Rezeptausdrucke sowie anderer Dokumente, die ein Benutzer in einer Apotheke üblicherweise
vorlegen kann. Die Benutzerstation wird von der Videokamera 8 überwacht. Sämtliche
Eingabeelemente der Benutzerstation liefern entsprechende elektronische
Signale an den Steuerungscomputer 1, der die Daten weiterverarbeiten
kann. Sämtliche
Ausgabeeinrichtungen und Steuerungen sind ebenfalls mit dem Steuerungscomputer 1 gekoppelt,
so daß dieser
programmgesteuert gewünschte
Ausgaben erzeugen kann. Die Entnahmestation ist beispielsweise ein
Entnahmefach, das mit einer von einer Steuerung betätigbaren
Tür verschlossen
ist, die sich bei einer Freigabe durch den Steuerungscomputer 1 öffnet.
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Der
mit dem automatisierten Regallager 10 und den Elementen
der Benutzerstation gekoppelte Steuerungscomputer 1 ist über eine
Standard-Datenkommunikationsschnittstelle mit einem Standard-Datenkommunikationsnetzwerk,
beispielsweise mit dem Internet, gekoppelt. Bei der Kopplung können herkömmliche öffentliche
Telefonleitungen genutzt werden. Jede herkömmliche Möglichkeit zur Kopplung eines
Computers 1 mit einem öffentlichen
Datenkommunikationsnetzwerk 20 kann bei der Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet werden.
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Mit
dem Datenkommunikationsnetzwerk 20 ist eine Datenkommunikationseinrichtung 30 gekoppelt,
die beispielsweise von einem Personalcomputer mit einer Datenkommunikationsschnittstelle 32 gebildet
wird. Der Personalcomputer umfaßt
ein Grundgehäuse 31,
mit dem Peripheriegeräte,
wie beispielsweise ein Monitor 34 und eine Tastatur 33 gekoppelt sind.
Mit dem Computer der Datenkommunikationseinrichtung können beliebige
weitere Peripheriegeräte,
wie beispielsweise eine Maus, ein Drucker und andere übliche Geräte, ge koppelt
sein. Mit dem Datenkommunikationsnetzwerk 20 können darüber hinaus
mehrere weitere automatisierte Apothekenregallager mit zugehörigen Benutzerstationen über deren
Steuerungscomputer gekoppelt sein.
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Wenn
ein Benutzer die Ausgabe eines Arzneimittels wünscht, so begibt er sich zunächst in
die Benutzerstation und erzeugt eine Eingabe, die anzeigt, daß er ein
Arzneimittel anfordern möchte.
Die Eingabe kann auch automatisch durch Erfassen eines Benutzers
an der Benutzerstation, beispielsweise mit Hilfe der Videokamera 8,
erzeugt werden. Die den Wunsch zur Anforderung eines Arzneimittels
anzeigende Eingabe kann auch durch Drücken einer Taste oder eines
Türöffners bei
Betreten der Benutzerstation erzeugt werden. Die Eingabe kann auch unmittelbar
mit einer Eingabe zur Spezifikation eines gewünschten Arzneimittels (beispielsweise über eine Tastatur
oder eine Spracheingabe) oder mit dem Einlegen eines Rezepts in
den Rezept-Scanner 9 verbunden sein.
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Nachdem
der Computer 1 programmgesteuert erfaßt hat, daß der Benutzer ein Arzneimittel
anfordern möchte,
wird über
den aus Datenkommunikationsnetzwerk 20 und den ankoppelnden
Schnittstellen bestehenden Datenfernübertragungskanal ein Rufsignal
an die entfernt angeordnete Datenkommunikationseinrichtung 20,
die von einem Apotheker bedient werden kann, übermittelt. Damit die richtige
Datenkommunikationseinrichtung 30 über das Kommunikationsnetzwerk 20 adressiert
werden kann, enthält der
Computer 1 gespeicherte Daten, die die Datenkommunikationseinrichtung 30 identifizieren
und die zum Herstellen einer Verbindung zu der Datenkommunikationseinrichtung 30 verwendet
werden (beispielsweise die Internet (IP)-Adresse der Datenkommunikationseinrichtung 30).
Nachdem das Rufsignal an die Datenkommunikationseinrichtung 30 übermittelt
worden ist, wird mit Hilfe der Datenkommunikationseinrichtung über den
Datenfernübertragungskanal
ein Dialog mit dem Benutzer in der Benutzerstation initiiert, wobei
die Bildschirmausgabeeinrichtung der Bedienerkonsole 2 oder
eine akustische Ausgabeeinrichtung (Lautsprecher mit entsprechenden Schnittstellen)
verwendet wird. Der Dialog beginnt beispielsweise mit einer Anfrage,
welches Arzneimittel der Benutzer wünscht oder mit einer Bitte,
das Rezept für
das gewünschte
Arzneimittel in den Scanner 9 einzulegen. Der Benutzer
wird somit aufgefordert, über
eine Eingabeeinrichtung eine Eingabe zum Spezifizieren eines gewünschten
Arzneimittels vorzunehmen. Darüber
hinaus wird im Rahmen des Dialogs von der Datenkommunikationseinrichtung 30, entweder
aufgrund einer Eingabe des an der Datenkommunikationseinrichtung 30 tätigen Apothekers oder
aufgrund einer Ausgabe eines auf dem Computer der Datenkommunikationseinrichtung
ablaufenden Programms, eine Freigabeanfrage erzeugt und an den Benutzer
weitergeleitet. Die Freigabeanfrage besteht beispielsweise in der
Aufforderung, eine Zahlung über
den Bezahlautomaten 3 vorzunehmen. Beispielsweise wird
an den Benutzer ein zu bezahlender Betrag über die Konsole 2 angezeigt.
Die Freigabeanfrage kann auch die Aufforderung zur Eingabe bestimmter
Daten, wie beispielsweise einer Kreditkartennummer, durch den Benutzer
einschließen. Anschließend gibt
der Benutzer, sofern dies noch nicht geschehen ist, Daten zum Spezifizieren
des Arzneimittels über
Tastatur oder Spracheingabe ein und beantwortet die Freigabeanfrage,
beispielsweise durch Eingabe von Zahlungsmitteln in den Bezahlautomaten 3.
Die Antwort auf die Freigabeanfrage, beispielsweise das Einwerfen
eines ausreichend hohen Zahlbetrags, wird überwacht und über das
Datenkommunikationsnetzwerk 20 an die Datenkommunikationseinrichtung 30 weitergeleitet,
ggf. nach vorheriger Datenaufbereitung. Zusätzlich wird die Spezifikation
des gewünschten
Arzneimittels an die Datenkommunikationseinrichtung 30 übermittelt.
Die Datenkommunikationseinrichtung erzeugt daraufhin eine Aufforderung
zur Eingabe einer Freigabebestätigung.
Diese Aufforderung kann sich an den Bediener der Datenkommunikationseinrichtung 30,
also beispielsweise den Apotheker, richten. Sie kann sich aber auch
an ein in der Datenkommunikationseinrichtung 30 ablaufendes
Programm-Modul richten. Nach
dem Empfang der Aufforderung zur Eingabe einer Freigabebestätigung und
in Abhängigkeit
von der Spezifikation des gewünschten
Arzneimittels und der wenigstens einen Antwort auf wenigstens eine
Freigabeanfrage erzeugt die Datenkommunikationseinrichtung 30 ein
entsprechendes Freigabesignal zur Ausgabe des Arzneimittels. Das
Freigabesignal kann beispielsweise aufgrund einer entsprechenden
Eingabe des die Datenkommunikationseinrichtung 30 betätigenden
Apothekers erzeugt werden. Das der Freigabebestätigung entsprechende Signal
wird über das
Datenkommunikationsnetzwerk 20 an den Computer 1 übermittelt.
Gleichzeitig erhält
der Computer 1 eine Spezifikation des gewünschten
Arzneimittels. Daraufhin veranlaßt der Computer 1 das
automatisierte Apothekenregallager 10, das gewünschte Arzneimittel
auszulagern und über
das Förderband 14 zu der
Entnahmestelle 15 zu transportieren. Auf dem Weg zur Entnahmestelle 15 werden
beispielsweise das Verfallsdatum des Arzneimittels, die Unversehrtheit
der Arzneimittelpackung und ähnliche
Qualitätsmerkmale überprüft. Ggf.
wird die Ausgabe der Arzneimittelpackung abgebrochen und eine Ersatzpackung
aus dem Regallager 10 ausgelagert. Darüber hinaus kann mit Hilfe der
Videokamera 8 ein Überwachungsbild
der Benutzerstation erzeugt und über
den Datenübertragungskanal
an die Datenkommunikationseinrichtung übermittelt sowie auf deren
Bildschirm 34 angezeigt werden. Nach einer Prüfung des Benutzers
wird schließlich
die Tür
des Entnahmefachs 15 automatisch geöffnet, so daß der Benutzer das
Arzneimittel entnehmen kann. Parallel dazu kann eine entsprechende
Aufforderung an den Benutzer ergehen. Außerdem druckt der Drucker 7 einen
Zahlungsbeleg und/oder einen Begleitzettel mit Einnahmevorschriften
für das
Arzneimittel.
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Im
Rahmen des Erfindungsgedanken sind zahlreiche alternative Ausführungsformen
denkbar. Beispielsweise kann der Apotheker als Datenkommunikationseinrichtung 30 anstelle
ei nes Computers auch ein entsprechend hergerichtetes Mobiltelefon benutzen,
um den Dialog mit dem Benutzer zu führen und die Freigabe der Arzneimittelausgabe
zu steuern. Darüber
hinaus kann der einer Freigabe vorausgehende Dialog eine Reihe weiterer
Sicherheitsabfragen durch den Apotheker umfassen, mit denen eine
korrekte Ausgabe und Einnahme der Arzneimittel gesichert wird. Über optische
und akustische Ausgabeeinrichtungen an der Benutzerstation und der Datenkommunikationseinrichtung 30 kann
ein beliebiger Dialog zwischen dem Benutzer und dem Apotheker geführt werden.