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Verfahren
zum Herstellen eines integrierten Fingerabdrucksensors sowie Sensorschaltungsanordnung
und Einspritzanordnung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer integrierten
Fingerabdruck-Sensorschaltungsanordnung mit dem ohne Beschränkung durch
die angegebene Reihenfolge ausgeführten Verfahrensschritten:
- – Bereitstellen
eines Substrats,
- – Erzeugen
eines Sensorzellenfeldes mit einer Vielzahl von Sensorzellen auf
dem Substrat,
- – Erzeugen
von Anschlüssen
auf dem Substrat, und
- – Aufbringen
einer Schutzschicht auf das Sensorzellenfeld und im Bereich der
Anschlüsse.
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Beispielsweise
ist aus der Europäischen
Patentanmeldung
EP
0 889 521 A2 ein Herstellungsverfahren für einen
Fingerabdrucksensor bekannt, bei dem eine Schutzschicht auf das
Sensorzellenfeld und auf Anschlussflächen aufgebracht wird. Die Schicht
hat eine Anzahl von Öffnungen,
in denen Bondflächen
oder Lötkugeln
mit Hilfe von elektro-chemischen Abscheidungen eingebracht werden. Die
Schutzschicht besteht aus einem Nitrid und hat eine Dicke von beispielsweise
0,3 μm.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein einfaches Verfahren zur Herstellung
eines Fingerabdrucksensors mit verbesserten Erfassungseigenschaften
anzugeben, insbesondere hinsichtlich der Vermeidung von Fehlerfassungen.
Außerdem
soll eine Sensorschaltungsanordnung angegeben werden.
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Die
auf das Verfahren bezogene Aufgabe wird durch ein Verfahren mit
den im Patentanspruch 1 angegebenen Verfahrensschritten gelöst. Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung geht von der Überlegung
aus, dass die bisher eingesetzten Schutzschichten eine Quelle von
Fehlern sind, weil sie Schmutz, der bei der Betätigung des Sensors aufgebracht
wird, nicht in ausreichendem Maße
abweisen. Andererseits geht die Erfindung aber auch von der Überlegung
aus, dass eine Schutzschicht, die stark schmutzabweisend ist, auch
nur unter Schwierigkeiten mit Hilfe einer Fototechnik zu strukturieren
ist. Ein Fotolack wird nämlich
ebenso abgewiesen wie der Schmutz.
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Deshalb
werden beim erfindungsgemäßen Verfahren
zusätzlich
zu den eingangs genannten Verfahrensschritten die folgenden Schritte
ausgeführt:
- – Erzeugen
von Anschlussvorsprüngen,
die über das
Sensorzellenfeld hinausragen oder die weiter über das Substrat hinausragen
als das Sensorzellenfeld, auf dem Substrat,
- – Auflegen
einer Druckfläche,
vorzugsweise unter Zwischenlegen einer Folie, auf die Anschlussvorsprünge und
Bilden eines Spalts zwischen Druckfläche und Substrat bzw. zwischen
Folie und Substrat,
- – Auffüllen des
Spalts mit einem fließfähigen Material,
- – Aushärten oder
Anhärten
des Materials unter Bildung der Schutzschicht, insbesondere mittels UV-Licht
(ultraviolett). und
- – Entfernen
der Druckfläche
nach dem Aushärten oder
dem Anhärten.
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Aufgrund
dieser Verfahrensführung
ist es ohne weiteres möglich,
ohne Fototechnik und ohne ganzflächiges
Schleifen Schutzschichten zu strukturieren, die extrem schmutzabweisend
sind. Aufgrund der Strukturierung werden auch die Seiten der Anschlussflächen durch
die Schutzschicht geschützt. Aufgrund
der schmutzabweisenden Schutzschicht kommt es beim bestimmungsgemäßen Gebrauch des
Sensors auf dem Sensorzellenfeld nicht oder nur in einem sehr geringem
Maße zu
Ablagerungen, die das Erfassungsergebnis beeinträchtigen. Beispielsweise wird
der Effekt vermieden, bei dem der Fingerabdruck einer Person erfasst
wird, die den Fingerabdruck vor einer den Sensor danach benutzenden Person
genutzt hat. Solche Effekte kommen insbesondere dann zustande, wenn
die erste Person im Vergleich zur zweiten Person einen erheblich
fettigeren Finger hat.
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Bei
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird mittels
einer elektromagnetischen Strahlung oder mittels einer Teilchenstrahlung ausgehärtet. Die
elektromagnetische Strahlung kann gleichmäßig im ganzen Volumen in das
fließfähige Material
eingestrahlt werden und führt
zu einem gut kontrollierbaren Aushärten oder Anhärten. Alternativ kann
mittels Wärmeleitung
ausgehärtet
werden, beispielsweise durch Auflegen des Substrats auf eine Heizfläche.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Schutzschicht aus Verbindungen des fließfähigen Materials gebildet, die
unter dem Einfluss der elektromagnetischen Strahlung einer Stoffumsetzung
unterliegen, d.h. es werden chemische Bindungen aufgespaltet und/oder neu
gebildet. Durch das Anwenden eines zu füllenden Spaltes wird eine ganze
Stoffklasse von Schutzschichten für Fingerabdruck-Sensoren einsetzbar, insbesondere
von Materialien, die den sogenannten Lotus-Effekt aufweisen, der
weiter unten noch näher erläutert wird.
Bspw. auf der Grundlage von Materialien gemäß
EP 0 587 667 B1 oder gemäß WO 98/51747.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das mit der Schutzschicht bedeckte Substrat in eine Chipkarte
eingebaut, wobei vorzugsweise Leitkleber verwendet wird. Eine thermische
Belastung der Schutzschicht wird also vermieden. Eine solche thermische
Belastung würde
beispielsweise bei einem Lötvorgang
auftreten. Auch wird die Schutzschicht im Bereich der Anschlussvorsprünge durch
das Kleben nicht geschädigt.
So kann beispielsweise keine Feuchtigkeit im Bereich der Anschlussvorsprünge eindringen.
Aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt die Schutz schicht nämlich
allseitig um die Anschlussvorsprünge
herum und dichtet diese ab. Bei einem Lötvorgang, insbesondere auch
beim Aufbringen von Lotkügelchen,
würde die
Abdichtwirkung erheblich beeinträchtigt
werden.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung wird vor dem Auflegen der Deckfläche eine Folie auf die Anschlussvorsprünge aufgelegt.
Die Folie ist beispielsweise eine Kunststofffolie aus Polyethylen
(PE) oder aus Polyethylenterephthalaten (PET). Die Folie wird nach
dem Entfernen der Druckfläche
wieder abgezogen. Durch das Verwenden der Folie wird ein Anhaften
der Schutzschicht an der Druckfläche
vermieden. Die Folie ist außerdem
transparent für
die zum Aushärten
eingesetzte Strahlung.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Schutzschicht nur angehärtet.
Die Deckfläche
und gegebenenfalls auch die Folie werden bei noch zähflüssiger Schutzschicht
entfernt. Anschließend
werden Mikroteilchen aufgebracht, insbesondere Mikroteilchen mit
Erhebungen und Vertiefungen im Nanometerbereich. Erst danach wird
die Schutzschicht vollständig
ausgehärtet.
Zum Aufbringen der Mikroteilchen lassen sich beispielsweise die
aus der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 101 18 352 A1 bekannten
Verfahren einsetzen. Auch lassen sich die dort erwähnten Mikroteilchen
verwenden. Beim Aufbringen der Mikroteilchen sind hinsichtlich der
Reinraumbedingungen gesonderte Schutzmaßnahmen zu ergreifen, insbesondere
eine Aufbringung erst nach Abschluss aller Reinraumprozesse bezüglich der
Sensoranordnung.
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Bei
einer anderen Weiterbildung hat die Folie an der dem Substrat zugewandten
Seite eine im Mikrometerbereich strukturierte Oberfläche, beispielsweise
mit Strukturen bzw. Erhebungen mit Abmessungen kleiner als 100 μm oder 10 μm und größer als 5 μm oder 1 μm. Durch
diese Maßnahme
wird erreicht, dass ein Lotus-Effekt auch ohne zusätzliche Verfahrensschritte
erreicht wird. Der Lotus-Effekt einer ganzen Materialklasse beruht
darauf, dass sich Wassertropfen oder auch Öltropfen nur auf Vorsprüngen absetzen,
die im Mikrometerbereich liegen und somit schwer anhaften bzw. sich
auch leicht wieder lösen.
Zusätzliche
Strukturierungen im Nanometerbereich verbessern die Wirkung des
Effektes weiter. beispielsweise haben die zusätzlichen Strukturen Abmessungen
kleiner als 100 nm (Nanometer).
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Bei
einer Weiterbildung wird die Druckfläche mit einem Druck größer als
40 bar oder größer als
60 bar an die Anschlussvorsprünge
angedrückt,
beispielsweise mit einem Druck von 80 bar. Die Schutzschicht wird
mit einem Druck verdichtet, der größer als 5 bar oder größer als
7 bar ist, beispielsweise mit einem Druck von 10 bar.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung wird das Material zum Auffüllen durch mindestens eine
Düse eingespritzt.
Beispielsweise sind mehrere Düsen
in Umfangsrichtung des Substrats angeordnet. Bei einer nächsten Weiterbildung
ist das Material bereits vor dem Einbringen in die Düsen fließfähig. Dadurch lassen
sich ganze Stoffklassen als Schutzschicht verwenden, die jedoch
nicht als sogenannte Pellets, d.h. in fester Form hergestellt werden
können.
Insbesondere lassen sich eine Vielzahl von lichtempfindlichen Stoffen
einbeziehen, die bei Lichtbestrahlung aushärten. Die Verwendung von lichtempfindlichen
Substanzen bietet den Vorteil, dass keine Wärmebehandlung zum Aushärten erforderlich
ist. Insbesondere lassen sich Verbindungen gemäß WO 98/51747 verwenden.
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Bei
einer anderen Weiterbildung ist das Substrat ein Wafer, der beispielsweise
einen Durchmesser von größer 150
mm oder größer 200
mm oder größer 300
mm hat. Der Wafer trägt
eine Vielzahl von Sensorzellenfeldern. Erst nach dem Aufbringen
der Schutzschicht werden die Sensoren vereinzelt.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
einen Fingerabdrucksensor. Insbesondere enthält der Sensor eine Schutzschicht,
die an den Seiten der Anschlussvorsprünge allseitig angrenzt, wie
es bei einer Herstellung mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens der
Fall ist. Außerdem
enthält
die Sensorschaltungsanordnung eine Schutzschicht mit Verbindungen,
die aus Ausgangsverbindungen beim Auftreffen einer elektromagnetischen
Strahlung auf die Schutzschicht entstanden sind. Mit anderen Worten
sind die Verbindungen durch Stoffumsetzung entstanden, beispielsweise
durch Aufspaltung chemischer Verbindungen und/oder durch die Bildung
von chemischen Bindungen.
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Damit
gelten für
die Fingerabdruck-Sensorschaltungsanordnung die oben für das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. für
seine Weiterbildungen genannten technischen Wirkungen ebenfalls.
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Bei
einer Weiterbildung sind die Anschlussvorsprünge frei von seitlichen Abstufungen,
wie es beispielsweise bei Anschlussvorsprüngen der Fall ist, die aus
homogenem Metall gebildet sind, beispielsweise aus geätztem Metall
oder als galvanisch aufgebrachtem Metall.
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Als
Materialien für
die Schutzschicht der Sensorschaltungsanordnung werden bei einer
Weiterbildung perfluorierte Kohlenwasserstoffe eingesetzt, insbesondere
Polytetrafluorethylen, das auch unter dem Namen Teflon bekannt ist.
Bei einer nächsten
Weiterbildung enthält
die Schutzschicht eine mikrostrukturierte Oberfläche, die vorzugsweise im Nanometerbereich
strukturiert ist. Jedoch lassen sich auch andere Schutzschichten
einsetzen, z.B. die Schutzschichten (vgl. WO 98/51747), die vom
Institut für
neue Materialien gem. GmbH (INM), Im Helmerswald 2, 66121 Saarbrücken, Bereich
Anwenderzentrum NMO, oder einem anderen der zahlreichen Anbieter
von schmutzabweisenden Materialien angeboten werden.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung erfassen die Sensorzellen des Sensorzellenfeldes den
Fingerabdruck kapazitiv. Beispielsweise enthält das Sensorzellenfeld eine
Matrix aus Kondensatoren bzw. aus Kondensatorplatten. Beispielsweise wird
durch den Finger der Abstand zwischen Kondensatorplatten verringert.
Andererseits lassen sich Teilbereiche des Fingers als Gegenelektrode
nutzen. Insbesondere kapazitiv arbeitende Sensoren sind besonders empfindlich
gegen Ablagerungen, die von einem zuvor erfassten Fingerabdruck
stammen. Ein Beispiel für
ein kapazitives Sensorzellenfeld ist beispielsweise in der Deutschen
Offenlegungsschrift
DE
100 10 888 A1 angegeben. Dieses Sensorzellenfeld ist hochempfindlich,
so dass bereits kleinste Ablagerungen zu Fehlerfassungen führen können.
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Bei
einer alternativen Weiterbildung erfassen die Sensorelemente des
Sensorzellenfeldes den Fingerabdruck aufgrund von Licht, das vom
Fingerabdruck kommt. Die Sensorzellen arbeiten beispielsweise nach
dem CCD-Prinzip (Charged Coupled Device). Auch bei der Erfassung
mittels Lichtes sind Ablagerungen auf der Schutzschicht die Ursache
für Fehler.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
eine Einspritzanordnung, die zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
oder einer seiner Weiterbildungen bzw. zum Herstellen der erfindungsgemäßen Sensoranordnung
oder einer deren Weiterbildung geeignet ist. Damit gelten die oben
genannten technischen Wirkungen auch für die Einspritzanordnung.
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Im
Folgenden werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung an Hand der beiliegenden Zeichnungen erläutert. Darin
zeigen:
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1 eine Anordnung zum Aufbringen
einer Schutzschicht auf eine Vielzahl von Fingerabdrucksensoren,
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2 Verfahrensschritte beim
Betrieb der in 1 dargestellten
Anordnung, und
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3 eine Draufsicht auf einen
in eine Chipkarte eingebauten Fingerabdrucksensor.
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1 zeigt eine Einspritzanordnung 10 zum Aufbringen
einer Schutzschicht auf einen Wafer 12. Die Einspritzanordnung 10 enthält von unten
nach oben:
- – eine ebene Grundplatte 14,
- – den
auf der Grundplatte 14 aufliegenden Wafer 12,
auf dem sich eine Vielzahl von Anschlussvorsprüngen 16 und ggf. auch
ESD-Ableitungen (Electro Statical Charge) befinden, die etwa 500 μm über den
Wafer 12 hinausragen, siehe Abstand A,
- – eine
insbesondere für
UV-Strahlung transparente Kunststofffolie 18, die auf den
Anschlussvorsprüngen 16 aufliegt,
- – eine
ebene Druckplatte 20, die gegen die Kunststofffolie 18 durch
eine nicht dargestellte Pressvorrichtung gepresst wird,
- – ein
durch einen Pfeil dargestelltes Einspritzsystem 22, und
- – eine
durch Pfeile symbolisierte UV-Lampe 24 (ultraviolett),
die Licht im Wellenlängenbereich zwischen
3 nm (Nanometer) und 400 nm ausstrahlt.
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Außerdem enthält die in 1 dargestellte Einspritzanordnung 10 eine
nicht dargestellte seitliche Abdichtung, die verhindert, dass die
Ausgangsmasse 26 zur Seite hin entweicht.
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Die
Druckplatte 20 und die Kunststofffolie 18 sind
für ultraviolettes
Licht der UV-Lampe 24 durchlässig, so dass das Licht in
den Spalt zwischen der Kunststofffolie 18 und dem Wafer 12 dringt.
Mit Hilfe des Einspritzsystems 22 wird in den Spalt eine
fließfähige Ausgangsmasse 26 gespritzt,
die aufgrund des UV-Lichtes sehr schnell aushärtet, beispielsweise innerhalb
von 10 Sekunden oder weniger als 10 Sekunden. Die ausgehärtete Ausgangsmasse
bildet eine Schutzschicht, die stark schmutzabweisend ist, aber
dennoch auf dem Substrat 12 gut anhaftet.
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2 zeigt Verfahrensschritte
bei der Herstellung eines in 3 weiter
unten näher
erläuterten Fingerabdrucksensors
und insbesondere beim Betrieb der in 1 dargestellten
Einspritzanordnung. Das Verfahren beginnt in einem Verfah rensschritt 100.
In einem Verfahrensschritt 102 werden nach der Herstellung
einer Vielzahl von Sensorzellenfeldern auf dem Wafer 12 Anschlusspads
erzeugt, die beispielsweise etwa 400 μm über die Oberfläche der Zellenfelder
hinausragen. Die Anschlusspads wurden beispielsweise mit Hilfe einer
elektrochemischen, d. h. galvanischen, Abscheidung aufgewachsen
oder auf andere Art erzeugt. Nach dem Verfahrensschritt 102 kann
gleich ein Verfahrensschritt 106 ausgeführt werden. Im Verfahrensschritt 106 wird
der Wafer 12 auf die Grundplatte 14 aufgelegt.
In einem folgenden Verfahrensschritt 108 wird die Kunststofffolie 18 auf
die Anschlusspads aufgelegt oder auflaminiert.
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Anschließend wird
in einem Verfahrensschritt 110 die Druckplatte 20 von
oben her gegen die Kunststofffolie 18 gedrückt. Der
Druck beträgt
beispielsweise 80 bar. Der Druck ist so stark, dass die Kunststofffolie 18 alle
Durchkontaktierungen bzw. Anschlussvorsprünge 16 von oben her
abschließt und
seitlich abdichtet und leicht eingedrückt wird, z.B. um einige Mikrometer.
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In
einem Verfahrensschritt 112 wird die Ausgangsmasse 26 mit
Hilfe des Einspritzsystems 22 in den Spalt eingespritzt.
In einem fakultativen Verfahrensschritt 114 wird anschließend die
Ausgangsmasse 26 durch eine Erhöhung des Einspritzdrucks verdichtet,
z.B. unter einem Druck von 10 bar. Bei einem alternativen Verfahren
wird die Ausgangsmasse 26 unter Vakuum eingespritzt, um
ein vollständiges
Auffüllen
des Spaltes sicher zu stellen.
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In
einem Verfahrensschritt 116 wird die UV-Lampe 24 eingeschaltet,
so dass die Ausgangsmasse 26 bestrahlt wird. Die UV-Strahlung
löst chemische
Reaktionen aus, die zum schnellen Aushärten der Ausgangsmasse 26 und
zur Bildung einer schmutzabweisenden Schutzschicht führen. Beispielsweise
härtet
die Ausgangsmasse in weniger als 10 Sekunden aus.
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In
einem Verfahrensschritt 118 wird die Druckplatte 20 entfernt
und die Kunststofffolie 18 wird von der aus der Ausgangsmasse 26 entstandenen Schutzmasse
abgezogen. Damit ist ein erstes Ausführungsbeispiel des Verfahrens
beendet, siehe Verfahrensschritt 122.
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Bei
einer alternativen Verfahrensführung wird
nach dem Verfahrensschritt 118 noch ein Verfahrensschritt 120 ausgeführt. Im
Verfahrensschritt 120 werden nach dem Abziehen der Kunststofffolie 18 Partikel
auf die Oberfläche
der Schutzschicht aufgebracht. Die Partikel erhöhen die schmutzabweisende Wirkung.
Erst danach wird das Verfahren im Verfahrensschritt 122 beendet.
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Bei
einer weiteren alternativen Verfahrensführung wird im Verfahrensschritt 116 die
Ausgangsmasse nur vorgehärtet.
Dann folgt im Verfahrensschritt 118 das Abziehen der Kunststofffolie 18.
In die noch weiche Ausgangsmasse werden in einem Verfahrensschritt 120 dann
die Partikel eingebracht. Danach erfolgt die vollständige Aushärtung durch
nochmaliges Einschalten der UV-Lampe 24.
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Nach
der Durchführung
des an Hand der 1 und 2 erläuterten Verfahrens werden die
einzelnen Fingerabdrucksensoren des Wafers 12 vereinzelt
und in Chipkarten eingebaut.
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3 zeigt eine Draufsicht
auf einen Fingerabdrucksensor 150, der in eine Chipkarte 152 eingebaut
worden ist, die eine Dicke kleiner als 3 mm hat. Die Chipkarte 152 besteht
beispielsweise aus Kunststoff und hat eine zentrale Aussparung 154,
die das Auflegen einer Fingerkuppe auf ein Sensorzellenfeld 156 des
Fingerabdrucksensors 150 ermöglicht. Das Sensorzellenfeld
enthält
beispielsweise 40.000 Zellen (vierzigtausend), die durch einen Spaltendecoder 158 sowie
durch einen nicht dargestellten Zeilendecoder angesteuert werden.
Außerdem
trägt der
Fingerabdrucksensor 150 Anschlusselemente 160 bis 174,
die links und rechts des Sensorzellenfeldes 156 angeordnet
sind. Beispielsweise trägt
der Fingerabdrucksensors 150 sechszehn Anschlusselemente. Die
Anschlusselemente 160 bis 174 wurden mit Hilfe von
Leitklebern mit nicht dargestellten Leitbahnen innerhalb der Chipkarte 152 verklebt.
Die Leitbahnen führen
beispielsweise zu einem in der Chipkarte enthaltenen Prozessor oder
zu Anschlussflächen
für einen
Lesekopf zum Lesen der Chipkarte 152. Auf dem Fingerabdrucksensor 150 befinden
sich ebenfalls Leitbahnen 180, 182, beispielsweise
zum Anschluss des Spaltendecoders 158. Der Sensor wird
bei anderen Ausführungsbeispielen
in ein Gehäuse
eines Mobilfunkgerätes
oder in die Armatur eines Kraftfahrzeuges oder in ein anderes Gerät eingebaut.
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Bei
einem alternativen Ausführungsbeispiel wird
eine schmutzabweisende Schutzschicht aufgebracht, die mit Hilfe
einer beheizten Grundplatte 14 ausgehärtet wird. Die UV-Lampe 24 ist
in diesem Fall nicht oder zusätzlich
in der Einspritzanordnung 10 vorgesehen. Auch ist ein gleichzeitiges
Aushärten unter
Strahlung und Wärmeleitung
möglich.
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Bei
einem nächsten
Ausführungsbeispiel wird
das Verfahren nicht auf einem Wafer bezogen sondern für einzelne
Sensorzellenfelder durchgeführt.
Auch lassen sich andere Wellenlängen
zur Bestrahlung einsetzen, z.B. sichtbares Licht, Infrarotlicht
oder Wärmestrahlung.
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Durch
die Anwendung der erläuterten
Verfahren lassen sich stark schmutzabweisende Schutzschichten ohne
Fototechnik und ohne Schleifprozesse strukturieren.
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Bei
einem anderen Ausführungsbeispiel
wird die Schutzschicht gemäß WO 98/51747
hergestellt durch die Schritte:
- a) Bereitstellung
einer fließfähigen Masse,
die nanoskalige anorganische Feststoffteilchen mit polymerisierbaren
und/oder polykondensierbaren organischen Oberflächengruppen enthält,
- b) Einbringen der Masse von Stufe a) in den Spalt (A),
- c) Polymerisation und/oder Polykondensation der Oberflächengruppen
der Feststoffteilchen unter Bildung einer gehärteten Schicht.
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Dabei
sind "nanoskalige
anorganische Feststoffteilchen" insbesondere
solche Teilchen mit einer mittleren Teilchengröße bzw. einem mittleren Teilchendurchmesser
von nicht mehr als 200 nm, vorzugsweise nicht mehr als 100 nm, und
insbesondere nicht mehr als 70 nm. Ein besonders bevorzugter Teilchengrößenbereich
liegt bei 5 bis 50 nm.
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Die
nanoskaligen anorganischen Feststoffteilchen können aus beliebigem Material
bestehen, bspw. aus Metallen oder aus Metallverbindungen. Insbesondere
werden Teilchen aus SiO2, Zro2,
ZnO, Ta2O5, SnO2 und Al2O3 (in allen Modifikationen, insbesondere
als Böhmit)
sowie Mischungen aus diesen Teilchen verwendet.
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Insbesondere
wird ein Sol gemäß WO 98/51747
verwendet, das wie folgt hergestellt wird:
86,861 g TiO2-Sol (3,5 Gew.-% TiO2 in
Isopropanol; Teilchengröße: 5 nm)
werden mit 1,989 g Phosphorsäuretributylester
versetzt und 1 Stunde gerührt.
Das Sol wird anschließend
bei 100°C
tropfenweise mit einer Lösung
von 1,2 g destilliertem γ-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan
(GPTS) in 100 g 2-Isopropoxyethanol versetzt. Nach 1-stündigem Rühren wird
der Ansatz auf Raumtemperatur abgekühlt und es werden 0,8775 g
hydrolysiertes GPTS zugegeben, das durch Versetzen von 23,63 g destilliertem
GPTS mit 2,70 g 0,1 N HCL und 24-stündigem Rühren sowie anschließendem Abdestillieren
von niedermolekularen Reaktionsprodukten bei bspw. 3mbar hergestellt wird.
Nach 15-minüntigem Rühren wird
der Ansatz unter Vakuum, z.B. bei 3 mbar, destilliert und anschließend mit
120 g 2-Isopropoxyethanol verdünnt. So
wird ein transparentes, agglomeratfreies Sol erhalten.
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Das
Sol wird mit 0,08 g Cyracure® UVI-6974 (Ciba-Geigy)
und 0,02 g 1-Methylimidazol versetzt. Nach intensivem Rühren wird die
Mischung filtriert und ist dann als Beschichtungslack einsetzbar.
Der Wafer mit den Fingerprintsensoren wird vor der Beschichtung
mit 2-Propanol gereinigt und an der Luft getrocknet.
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Der
Beschichtungslack wird ggf. nach vorherigem Andicken in den Spalt
A eingespritzt. Für
die Aushärtung
der Schicht werden zwei Quecksilberdampflampen mit einer Leistung
von jeweils 400 mW/m2 eingesetzt. Zusätzlich lässt sich
auch eine IR-Lampe zur Erwärmung
z.B. auf 120°C
einsetzen. Nach dem Aushärten
wird bspw. 15-minütige
thermische Nachbehandlung in einem Umlufttrockenschrank ausgeführt, wobei
die Druckplatte und die Deckplatte bspw. vorher entfernt werden.
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Die
Oberflächengruppen
sind bspw. ausgewählt
aus organischen Resten, die über
eine (Meth)acry-, Vinyl-, Allyl oder Epoxygruppe verfügen. Die
in Stufe a) eingesetzten Feststoffteilchen sind insbesondere durch
Oberflächenmodifizierung
von nanoskaligen Feststoffteilchen mit den entsprechenden Oberflächengruppen
bzw. unter Verwendung mindestens einer Verbindung mit entsprechenden polymerisierbaren/polykondensierbaren
Gruppen hergestellt worden. Insbesondere wird zur Herstellung der
Feststoffteilchen das sogenannte Sol-Gel-Verfahren eingesetzt.
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Vorzugsweise
weisen die Feststoffteilchen von Stufe a) zusätzlich fluorierte Oberflächengruppen
auf, insbesondere solche der Formel Rf-CH2-CH2- worin Rf einen Perfluoralkylrest mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
darstellt. Stufe c) wird vorzugsweise in Anwesenheit von nicht an
die Feststoffteilchen gebundenen polymerisierbaren und/oder polykondensierbaren
monomeren oder oligomeren Spezies durchgeführt.
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- 10
- Einspritzanordnung
- 12
- Wafer
- 14
- Grundplatte
- 16
- Anschlussvorsprung
- A
- Abstand
- 18
- Kunststofffolie
- 20
- Druckplatte
- 22
- Einspritzsystem
- 24
- UV-Lampe
- 26
- Ausgangsmasse
- 100
- Start
- 102
- Pads
erzeugen
- 106
- Wafer
auf Grundplatte legen
- 108
- Folie
auflegen
- 110
- Druckplatte
andrücken
- 112
- Einspritzen
der Schutzschicht
- 114
- Verdichten
- 116
- Bestrahlung
- 118
- Folie
abziehen
- 120
- Partikel
aufbringen
- 122
- Ende
- 150
- Fingerabdrucksensor
- 152
- Chipkarte
- 154
- Aussparung
- 156
- Sensorzellenfeld
- 158
- Spaltendecoder
- 160
bis 174
- Anschlusselement
- 180,
182
- Leitbahn